(19)
(11) EP 1 746 061 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.01.2007  Patentblatt  2007/04

(21) Anmeldenummer: 06117337.3

(22) Anmeldetag:  17.07.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66B 7/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 22.07.2005 EP 05106754

(71) Anmelder: INVENTIO AG
6052 Hergiswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Dold, Florian
    6015, Reussbühl (CH)
  • Bissig, Adolf
    6374, Buochs (CH)
  • Wirth, Manfred
    6343, Rotkreuz (CH)
  • De Angelis, Claudio
    48161, Münster (DE)

(74) Vertreter: Gaussmann, Andreas et al
c/o Inventio AG, Seestrasse 55, Postfach
6052 Hergiswil
6052 Hergiswil (CH)

   


(54) Tragmittelendverbindung zur Befestigung eines Tragmittels in einer Aufzugsanlage


(57) Die Erfindung betrifft eine Tragmittelendverbindung zur Befestigung eines Tragmittelendes in einer Aufzugsanlage, eine Aufzugsanlage mit einer Tragmittelendverbindung und Verfahren zur Befestigung eines Tragmittels in einer Aufzugsanlage. Das Tragmittel besteht aus Seilen oder Seillitzen und ein Seilmantel umschliesst das Seil oder den Seillitzenverbund. Erfindungsgemäss besteht der Seilmantel im Wesentlichen aus thermoplastischem Kunststoff oder Elastomer und das Seil, bzw. die Seillitze ist im Bereiche der Tragmittelendverbindung mit dem Seilmantel verklebt, verschmolzen oder mechanisch verbunden. Eine Reibkraft welche von der Tragmittelendverbindung auf den Seilmantel übertragen wird, kann damit direkt in den Lasttragenden Kern des Tragmittels, zu den Seilen bzw. den Seillitzen weitergeleitet werden. Die ertragbare Zugkraft im Tragmittel wird erhöht. Das Tragmittel ist vorzugsweise ein Mehrfachseil.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Tragmittelendverbindung zur Befestigung eines Endes eines Tragmittels in einer Aufzugsanlage, eine Aufzugsanlage mit Tragmittelendverbindung und Verfahren zur Befestigung eines Endes eines Tragmittels in einer Aufzugsanlage.

[0002] Eine Aufzugsanlage besteht in der Regel aus einer Kabine und einem Gegengewicht, welche gegenläufig in einem Aufzugsschacht bewegt werden. Kabine und Gegengewicht sind mittels Tragmittel miteinander verbunden und getragen. Ein Ende des Tragmittels ist dabei mit einer Tragmittelendverbindung an der Kabine, bzw. am Gegengewicht oder im Aufzugsschacht befestigt. Die Tragmittelendverbindung muss dementsprechend die im Tragmittel wirkende Kraft zu der Kabine, bzw. dem Gegengewicht oder zu dem Aufzugsschacht übertragen. Sie muss derart ausgelegt sein, dass sie eine erforderliche Tragkraft des Tragmittels sicher übertragen kann.
Heute werden vermehrt Tragmittel verwendet bei denen mehrere Seile oder Seillitzen zu einem Tragmittel zusammengefügt werden. Das Tragmittel besteht dabei aus mindestens zwei in einem Abstand zueinander verlaufenden Seilen oder Seillitzen und einem gemeinsamen Seilmantel. Die Seile oder Seillitzen dienen dabei im Wesentlichen zum Übertragen von Trag und Bewegungskräften, und die Seilummantelung schützt die Seile, bzw., die Seillitzen vor äusseren Einflüssen und sie verbessert die Übertragungsfähigkeit von Antriebskräften welche von Antriebsmaschinen in die Tragmittel eingeleitet werden.

[0003] Bei bekannten Ausführungen von Tragmittelendverbindungen wird das Tragmittel mittels eines Keils in einer Keiltasche festgehalten.

[0004] Aus WO 00/40497 ist eine Tragmittelendverbindung für ein mit elastomerer Umhüllung versehenem Tragmittel bekannt. Die elastomere Umhüllung umhüllt und / oder trennt die einzelnen Seile oder Seillitzen und die sie definiert eine Kraftübertragungsfläche zur Antriebsmaschine. Bei dieser Tragmittelendverbindung soll ein Keilwinkel derart gewählt werden, dass die durch den Keil, bei einer gegebenen Länge und Breite, auf das Tragmittel erzeugte Druckbelastung kleinere Werte bewirkt als die zulässige Druckbelastung der elastomeren Umhüllung.
Bei dieser Ausführung wird zwar ein Vorschlag zur Krafteinleitung von der Tragmittelendverbindung zum Seilmantel des Tragmittels gemacht, nicht gelöst wird jedoch die Übertragung der Kraft von der Ummantelung in die eigentlich tragenden Seil, bzw. Seillitzen. Die Reibkoeffizienten innerhalb einer Seillitze oder eines Seiles sind in vielen Fällen geringer als vom Seilmantel zu den Anschlussteilen. Dies führt dazu, dass eine Seillitze oder ein Seil nur ungenügend innerhalb des Seilmantels gehalten wird, womit die zulässige Tragkraft des Tragmittels begrenzt wird.

[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine optimierte Tragmittelendverbindung bereitzustellen, welche die Tragkraft des Tragmittels maximiert und sicher überträgt.
Dies hat den Vorteil, dass eine kostengünstige Aufzugsanlage bereitgestellt werden kann. Die Krafteinleitung bis in die tragenden Seile, bzw. Seillitzen kann sicherstellt werden, die Gesamtspannungen im Tragmittel lassen sich optimieren und eine lange Lebensdauer des Tragmittels kann erreicht werden.
Ausserdem kann die Tragmittelendverbindung widerstandsfähig gegen erhöhte Umgebungstemperaturen ausgeführt werden und sie kann einfach montiert werden.

[0006] Die Aufgabe wird durch die Erfindung gemäss der Definition der Patentansprüche 1, 10, 11 und 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.

[0007] Die Erfindung betrifft eine Tragmittelendverbindung zur Befestigung eines Tragmittelendes in einer Aufzugsanlage und Verfahren zur Befestigung eines Tragmittels in einer Aufzugsanlage gemäss der Definition der Patentansprüche.
Die Aufzugsanlage besteht aus einer Kabine und einem Gegengewicht, welche gegenläufig in einem Aufzugsschacht bewegt werden. Kabine und Gegengewicht sind mittels Tragmittel miteinander verbunden und getragen. Das Tragmittel besteht aus mindestens einem Seil oder Seillitze und einem Seilmantel, welcher das Seil oder die Seillitze umschliesst. Das Seil bzw. die Seillitze ist aus gegebenenfalls imprägnierten Kunstfasern oder aus metallischem Werkstoff, vorzugsweise Stahldrähten hergestellt.
Mehrere dieser Tragmittel bilden gemeinsam einen Tragmittelstrang.

[0008] Ein Ende des Tragmittels ist mit einer Tragmittelendverbindung an der Kabine, bzw. Gegengewicht oder im Aufzugsschacht befestigt. Das Tragmittel ist in der Tragmittelendverbindung mittels eines Keils, welcher das Tragmittel in einer Keiltasche fixiert, gehalten. Der die Keiltasche beinhaltende Teil der Tragmittelendverbindung wird durch ein Keilgehäuse gebildet. Das Tragmittel weist an seinem unbelasteten Ende einen losen Trumm auf. Dieser lose Trumm läuft auf eine, zur vertikalen Richtung, geneigte Keiltaschenhaftfläche auf und wird dort vom Keil, mittels seiner Keilhaftfläche, auf die Keiltaschenhaftfläche gepresst. Das Tragmittel ist weiter um einen Keilbogen geführt und verläuft zwischen einer gegenseitigen Keilgleitfläche und der Keiltaschengleitfläche, welche im Wesentlichen vertikal, bzw. in Zugrichtung des Tragmittels ausgerichtet ist, zum tragenden Trumm des Tragmittels. Das Tragmittel umschlingt den Keil. Die Zugkraft des Tragmittels wird somit durch eine Pressung entlang der Keil- und Keiltaschenflächen und der Umschlingung des Keiles aufgebracht. Das Tragmittel ist mittels des Keiles in der Keiltasche gehalten und das Tragmittel verläuft zwischen Keil und Keiltasche.
Eine ertragbare Zugkraft des Tragmittels wird dabei massgeblich von der Gestaltung der sich berührenden Flächen und der Art des Kraftflusses von der Tragmittelendverbindung zur Ummantelung und den Seilen, bzw. den Seillitzen beeinflusst.

[0009] Erfindungsgemäss ist das Seil, bzw. die Seillitze im Bereiche der Tragmittelendverbindung mit dem Seilmantel verklebt, verschmolzen oder mechanisch verbunden. Die Verklebung, Verschmelzung oder mechanische Verbindung des Seiles, bzw. der Seillitzen untereinander und mit dem Seilmantel bewirkt, dass keine Relativbewegung innerhalb des Tragmittels stattfinden kann. Eine Reibkraft welche von den Oberflächen der Keiltasche bzw. des Keiles auf den Seilmantel übertragen wird, wird direkt in den lasttragenden Kern des Tragmittels, zu den Seilen bzw. den Seillitzen weitergeleitet. Die ertragbare Zugkraft im Tragmittel wird erhöht.

[0010] Eine Verklebung erfolgt beispielsweise indem eine vordefinierte Menge dünnflüssigen Klebstoffs am Ende des Tragmittels in die einzelnen Seile bzw. Seillitzen geträufelt oder gegossen wird. Der Klebstoff zieht, bedingt durch Schwerkraft und Kapillarwirkung zwischen Seil bzw. Seillitze und Ummantelung ein und verbindet diese Teile dauerhaft. Bei imprägnierten Seilen bzw. Seillitzen verbindet sich der Klebstoff im Besonderen auch mit dem Imprägniermittel, beispielsweise Polyurethan. Der Klebstoff soll eine ausreichend geringe Oberflächenspannung aufweisen. Diese Verklebung bildet eine kostengünstige Methode zur Herstellung einer Tragmittelendbefestigung.

[0011] Eine Verschmelzung kann erfolgen indem über eine Wärmequelle von aussen, oder über eine Ultraschallquelle eine punktuelle Verschmelzung des Mantelmaterials mit den Seilen, bzw. den Seillitzen erfolgt. Besonders vorteilhaft ist eine Verschmelzung bei Verwendung gleichartiger Materialien wie beispielsweise Polyurethan, bei der Seillitzenimprägnierung und beim Mantel.

[0012] Eine mechanische Verbindung erfolgt, indem beispielsweise ein Stift in das Ende des Seiles bzw. der Seillitze eingebracht wird, wodurch sich die örtlichen Pressungen erhöhen. Besonders Vorteilhaft ist die Verwendung einer Holzschraube, bzw. eines in einen Spitz auslaufenden Eindrehstiftes, welche(r) in ein Ende des Tragmittels, bzw. dessen Seile oder Seillitzen eingedreht ist.

[0013] Diese Ausführung ist besonders kostenoptimal und die Holzschraube bewirkt eine Erhöhung der ertragbaren Auszugskraft in doppelter Hinsicht. Einerseits wird die lokale Pressung erhöht und andererseits steht der Holzschrauben-Kopf am Gehäuse oder dem Keil, bei einem allfälligen Rutschen, an. Dies erhöht die ertragbare Auszugskraft.

[0014] Eine weitere mechanische Verbindung kann auch durch eine Verknotung oder Verflechtung der Enden der Seillitzen, bzw. Seile des Tragmittels erreicht werden. Diese Verbindung ist vorzugsweise für dünne und entsprechend biegeweiche Seile bzw. Seillitzen-Enden verwendet

[0015] Besonders Vorteilhaft sind die dargestellten Lösungen bei Seilen bzw. Seillitzen aus Kunstfasern angewendet. Kunstfasern weisen in der Regel ungünstigere Hafteigenschaften auf. Unter Anwendung der dargestellten Erfindung kann eine ertragbare Auszugskraft erhöht werden. Vorzugsweise besteht der Seilmantel im Wesentlichen aus thermoplastischem Kunststoff oder Elastomer.

[0016] Eine vorteilhafte Ausführung sieht vor, dass eine dem losen Trumm des Tragmittels näher liegende Keilhaftfläche oder Keiltaschenhaftfläche mit einer Längskeilrille versehen ist. Dies ist besonders Vorteilhaft, da bei Belastung des Tragmittels die durch das Einziehen des Keiles entstehende Presskraft des Keiles auf die Keiltasche in besonderem Masse die mögliche Rückhaltekraft im Tragmittel auf der Seite der Keiltaschenhaftfläche erhöht und das Seil, bzw. die Seillitze untereinander und mit dem Seilmantel zusammenpresst - da diese Fläche Längskeilrillen aufweist -, wodurch sich die max. mögliche Tragmittelkraft, als Folge der Umlenkung um den Keilbogen, erhöht. Die Kraft wird dabei kontinuierlich erhöht, da die Krafterhöhung auf der Seite des losen Trumms weiter aufgebaut wird. Zusätzlich kann die Keilrille über den Bogen des Keiles ausgeführt werden.

[0017] In einer weiteren Ausgestaltung ist die dem losen Trumm des Tragmittels näher liegende Keiltaschenhaftfläche und / oder Keilhaftfläche mit einer gegenüber der restlichen Oberfläche der Keiltasche, bzw. des Keiles erhöhten Rautiefe versehen, oder diese Flächen sind mit Querrillen oder Quernuten versehen. Dies ist Vorteilhaft, da bei Belastung des Tragmittels die durch das Einziehen des Keiles entstehende Presskraft des Keiles auf die Keiltasche in besonderem Masse die mögliche Tragkraft im Tragmittel auf der Seite der Keiltaschen- bzw. Keilhaftfläche erhöht - da diese Fläche eine erhöhte Rauheit, bzw. Querrillen oder Quernuten aufweist -, wodurch sich die max. mögliche Tragmittelkraft, als Folge der Umlenkung um den Keilbogen, erhöht. Die Kraft wird dabei kontinuierlich erhöht, da die Initialkraft auf der Seite des losen Trumms aufgebaut wird. Der lose Trumm des Tragmittels wird sicher gehalten und es kann eine hohe Tragkraft übertragen werden. Zudem ist die Keiltaschengleitfläche, auf welcher das Tragmittel beim Belastungsvorgang gleitet, mit entsprechender geringerer Rauheit ausgeführt, was einer Beschädigung des Tragmittels entgegenwirkt, da dessen Oberfläche nicht verletzt wird. Mittels dieser Erfindung kann eine kostengünstige Tragmittelendverbindung mit hoher Traglast bereitgestellt werden.

[0018] Alternativ oder ergänzend ist eine dem tragenden Trumm des Tragmittels näher liegende Keilgleitfläche und / oder Keiltaschengleitfläche mit Reibwertreduzierenden Massnahmen versehen. Reibwertreduzierende Massnahmen sind beispielsweise ein Gleitspray, eine Zwischenlage aus gleitfähigem Kunststoff oder eine Oberflächenbeschichtung. Dies ermöglicht ein Gleiten des Tragmittels beim Belastungsvorgang was einer Beschädigung des Tragmittels auf der Zugbelasteten Seite der Tragmittelendverbindung entgegenwirkt, da dessen Oberfläche nicht verletzt wird und eine Belastung im Mantel und im Seil, bzw. Seillitze gleichmässig erfolgt. Mittels dieser Ausführung kann eine kostengünstige Tragmittelendverbindung mit hoher Traglast bereitgestellt werden.

[0019] In einer anderen Ausführungsvariante weist eine dem tragenden Trumm des Tragmittels näher liegende Keilgleitfläche oder Keiltaschengleitfläche einen ersten und einen zweiten Flächenbereich auf, wobei der erste Flächenbereich bei der Zone des Auslaufs des Tragmittels aus der Tragmittelendbefestigung angeordnet ist und dieser erste Flächenbereich einen grösseren Keilwinkel aufweist als der zweite Flächenbereich, welcher an den ersten Flächenbereich anschliesst und welcher den Übergang zu einem weiteren Flächenbereich oder zum oberen Ende der Keiltaschenfläche bzw. der Keilfläche bildet. Der erste Flächenbereich entfernt sich zum auslaufseitigen Keilende hin zunehmend von der entsprechenden Gegenfläche. Vorteilhafterweise sind die Übergänge zwischen den einzelnen Flächenbereichen kontinuierlich ausgeführt. In einer optimierten Ausführung sind die Flächenbereiche derart ausgeführt, dass ein Übergang vom ersten zum n-ten Flächenbereich kontinuierlich, d.h. entsprechend einer Übergangskontur verläuft, wobei der n-te Flächenbereich den Hauptpressbereich bestimmt.

[0020] Diese Lösungen bewirken eine kontinuierliche Abnahme der Pressung des Tragmittels über eine definierbare Auslaufstrecke des Tragmittels aus der Tragmittelendverbindung. Vorteilhafterweise erstreckt sich der erste Flächenbereich über weniger als 50% der gesamten Keil- bzw. Keiltaschengleitfläche. Das Tragmittel erfährt keine sprunghaften Belastungsübergänge. Dies erhöht die Lebensdauer des Tragsystems.

[0021] Weiter sind die zugseilseitigen Enden der Keilgleitfläche und der Keiltaschengleitfläche vorteilhafterweise mit Radien versehen oder kurvenförmig geformt. Die Verwendung eines Radius oder von kurvenförmigen Übergängen bewirkt, dass eine Pressung des Tragmittels allmählich aufgebaut wird. Es werden keine sprunghaften Spannungsänderungen erzwungen und ein Gleiten des Tragmittels in der hochbelasteten Zugzone des Tragmittels wird ohne Beschädigung des Tragmittels ermöglicht.

[0022] Alternativ ist der Keil an seinem keifförmigen Ende, federnd ausgeführt ist. Dies führt zu einer langsamen Reduktion der Presskraft des Tragmittels. Auch dadurch erfährt das Tragmittel keine sprunghaften Belastungsübergänge. Dies erhöht die Lebensdauer des Tragsystems.

[0023] In einer weitergehenden Ausführung ist die Keilhaftfläche des losen Trumms mit der Keilgleitfläche des tragenden Trumms am oberen Ende des Keiles mittels dem Keilbogen verbunden und dieser Keilbogen schliesst tangential an die beidseitigen Keilflächen an, wobei in dieser weiterführenden Ausführung der Krümmungsradius des Bogens zur Keilhaftfläche des losen Trumms hin kleiner wird. Ein kleinerer Krümmungsradius bewirkt eine grössere Krümmung des Tragmittels und indiziert dadurch grössere Verformungsspannungen im Tragmittel selbst. Im Gegenzug nimmt gleichzeitig die im Tragmittel wirkende Zugkraft, entsprechend dem Eytelwein'schen Umschlingungsgesetz zum losen Trumm hin ab, was abnehmende Zugspannungen im Tragmittel bewirkt. Ansteigende Verformungsspannungen stehen somit abnehmenden Zugspannungen gegenüber und kompensieren sich im Idealfalle. Dies bewirkt eine Optimierung der Gesamtspannung im Tragmittel und verlängert die Lebensdauer des Tragmittels insgesamt.

[0024] Eine vorteilhafte Tragmittelendverbindung der gezeigten Art ergibt sich bei der Verwendung eines Tragmittels in der Form eines Mehrfachseiles. Das Tragmittel besteht dabei aus mindestens zwei in einem Abstand zueinander verlaufenden Seilen oder Seillitzen und der Seilmantel umschliesst das Seil oder Seillitzenverbund und er trennt die einzelnen Seile oder Seillitzen voneinander. Das Tragmittel weist dabei eine Längsstruktur, vorzugsweise Längsrillen, auf.

[0025] Die Längsstruktur kann ein Abbild eines einzelnen Seiles, bzw. Seillitze sein oder eine Gruppe von Seilen, bzw. Seillitzen kann in eine Längsstruktur eingepasst sein. Der Seilmantel kann dabei je nach gewünschter Rillenstruktur speziell profiliert sein. Eine allfällige Ausführung der Keiltasche oder des Keils ist vorzugsweise auf die Arte der Längsstruktur ausgerichtet. Dies ermöglicht die Bereitstellung einer besonders kostengünstigen Tragmittelendverbindung.

[0026] Vorteilhafterweise ist jeweils ein Seil-, bzw. Seillitzentrumm mittels einer zugeordneten Längskeilrille des Keiles, bzw. der Keiltasche geklemmt.

[0027] Dies erlaubt eine besonders gute Krafteinleitung der Tragmittelkraft in die Tragmittelendverbindung.

[0028] Ergänzend ist ein Ende des dargestellten Tragmittels, bzw. des Mehrfachseiles auf einzelne Seil-, bzw. Seillitzentrumms aufgetrennt, und jeweils ein Seil-, bzw. Seillitzentrumm ist mittels einer zugeordneten Längskeilrille des Keiles, bzw. der Keiltasche geklemmt. Die Auftrennung des Tragmittels in einzelne Seil-, bzw. Seillitzentrumms kann manuell, beispielsweise durch schneiden oder reissen erfolgen oder sie kann zwangsläufig durch einen Mittelsteg, der durch die Bildung der Längsrillen auf der Keilfläche oder Keiltaschenfläche entsteht, erfolgen.

[0029] Weitere Vorteilhafte Ausführungen sind in den weiteren abhängigen Ansprüchen beschrieben.

[0030] Im Folgenden werden die Erfindung und weiter Vorteilhafte Ausführungen anhand beispielhafter Ausführungsformen gemäss den Fig. 1 bis 12 im Detail erläutert. Hierbei zeigen:
Fig. 1:
eine Aufzugsanlage, mit Unterschlingung, mit im Aufzugsschacht befestigter Tragmittelendbefestigung.
Fig.2:
eine Aufzugsanlage, direkt aufgehängt, mit an einer Kabine, bzw. einem Gegengewicht befestigter Tragmittelendbefestigung.
Fig.3:
Beispiel einer Tragmittelendbefestigung welche an einer Kabine bzw. an einem Gegengewicht befestigt ist, mit nach oben wirkender Abzugskraft.
Fig. 4:
Beispiel einer Tragmittelendbefestigung welche im Schacht befestigt ist, mit nach unten wirkender Abzugskraft.
Fig. 5:
Beispiel eines Tragmittels mit beabstandeten Seilen
Fig. 6:
Beispiel eines Tragmittels mit beabstandeten Seillitzen Fig. 7: Beispiel einer Tragmittelendverbindung
Fig. 7a:
Einbringen von Klebstoff in ein Ende eines Tragmittels
Fig. 8:
Detail einer Tragmittelendbefestigung mit am Keil angeordneten Längskeilrillen und einem in Einzelstränge aufgeteilten riemenförmigen Tragmittel.
Fig. 8a:
Detail einer Tragmittelendbefestigung mit an einer Keiltasche angeordneten Längskeilrillen und einem in Einzelstränge aufgeteilten riemenförmigen Tragmittel.
Fig. 8c:
Detail einer Tragmittelendbefestigung mit an einer Keiltasche angeordneten Längskeilrillen und einem riemenförmigen Tragmittel mit geschmolzener Ummantelung.
Fig. 9:
Detail einer Tragmittelendbefestigung mit an einem Keil angeordneten Längskeilrillen und einem in Einzelstränge aufgeteilten Tragmittel.
Fig. 9a:
Detail einer Tragmittelendbefestigung mit an einer Keiltasche angeordneten Längskeilrillen und einem in Einzelstränge aufgeteilten Tragmittel.
Fig. 10:
Eine Tragmittelendverbindung mit mehreren Keilgleitflächenbereichen und einem mechanisch verbundenen Tragmittelende
Fig. 11:
Eine Tragmittelendverbindung mit Einlegeplatte
Fig. 12:
Einen Keil zu einer Tragmittelendverbindung mit federnd ausgeführtem Keilende und beschichteter Oberfläche sowie variablem Radius am Keilbogen.


[0031] Eine Aufzugsanlage 1 besteht, wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt aus einer Kabine 3 und einem Gegengewicht 4, welche gegenläufig in einem Aufzugsschacht 2, entlang von Führungsbahnen 5, bewegt werden. Kabine 3 und Gegengewicht 4 sind mittels Tragmittel 6 miteinander verbunden und getragen. Ein Ende des Tragmittels 6 ist mit einer Tragmittelendverbindung 9 an der Kabine 3, bzw. Gegengewicht 4, gemäss Fig. 2, oder im Aufzugsschacht 2, gemäss Fig. 1, befestigt. Der Ort der Befestigung richtet sich nach der Ausführungsart der Aufzugsanlage 1. Fig. 1 zeigt hierbei eine 2:1 aufgehängte Aufzugsanlage und Fig. 2 zeigt eine 1:1 aufgehängte Aufzugsanlage.

[0032] In den Fig. 3 und 4 ist ersichtlich wie das Tragmittel 6 in der Tragmittelendverbindung 9 mittels eines Keils 12, welcher den Tragmittel in einer Keiltasche 11 fixiert, gehalten wird. Die Tragmittelendbefestigung 9 kann in verschiedener Einbaulage montiert sein. In Fig. 3 ist die Abzugsrichtung nach oben gerichtet. In Fig. 4 ist die Abzugsrichtung nach unten gerichtet wie es in der Regel bei einer umgehängten Aufzugsanlage nach Fig. 1 angewendet ist.

[0033] Fig. 5 zeigt ein Tragmittel 6 in der Form eines "Twin-ropes". Hierbei sind einzelne Litzen 6c, welche im dargestellten Beispiel aus Kunstfasern hergestellt sind zu einem mehrlagigem Seil 6a verseilt. Das Seil 6a ist von einem thermoplastischen oder einem elastomeren Seilmantel 6b umfasst. Ein äusserer Seillitzenkranz 6d ist hierbei in der Regel mit dem Mantel 6b flächig verbunden. Um ein biegeweiches Seil zu erhalten sind innere Seillitzenkränze 6e lediglich durch Verseilung verbunden. Im dargestellten Beispiel sind zwei derartige Seile 6a in einem Abstand zueinander angeordnet und durch einen gemeinsamen Seilmantel 6b umfasst.

[0034] Fig. 6 zeigt ein Tragmittel 6 in der Form eines Keilrippenriemens bei dem mehrere Seillitzen 6c von einem Mantel 6b umgeben sind, wobei die Keilrippen die zur Erzeugung einer Treibfähigkeit erforderliche Profilierung bildet. Jeweils ein Doppelstrang von Seillitzen 6c sind im dargestellten Beispiel einer Rippe zugeordnet.

[0035] Fig. 7 zeigt den grundsätzlichen Aufbau einer Tragmittelendverbindung. Ein Ende des Tragmittels 6 ist mit der Tragmittelendverbindung 9 an der Kabine, bzw. Gegengewicht oder im Aufzugsschacht befestigt. Das Tragmittel 6 ist in der Tragmittelendverbindung 9 mittels eines Keils 12, welcher das Tragmittel 6 in einer Keiltasche 11 fixiert, gehalten. Der die Keiltasche 11 beinhaltende Teil der Tragmittelendverbindung 9 wird durch ein Keilgehäuse 10 gebildet. Das Tragmittel 6 weist an seinem unbelasteten Ende einen losen Trumm 7 auf. Dieser lose Trumm 7 läuft auf eine zur vertikalen Richtung geneigte Keiltaschenhaftfläche 15 auf und wird dort vom Keil 12, mittels seiner Keilhaftfläche 13.2, auf die Keiltaschenhaftfläche 15 gepresst. Das Tragmittel 6 ist weiter um einen Keilbogen 14 geführt und verläuft zwischen einer gegenseitigen Keilgleitfläche 13.3 und einer Keiltaschengleitfläche16, welche Vorteilhafterweise vertikal, bzw. in Zugrichtung des Tragmittels 6 ausgerichtet ist, zum tragenden Trumm 8 des Tragmittels 6. Die Zugkraft des Tragmittels 6 wird somit durch die Pressung entlang der Keil- und Keiltaschenflächen 13.2, 13.3, 15, 16 und der Umschlingung des Keilbogens 14 aufgebracht. Das Tragmittel 6 ist mittels des Keiles 12 in der Keiltasche 11 gehalten und das Tragmittel 6 verläuft zwischen Keil 12 und Keiltasche 11.

[0036] Eine ertragbare Zugkraft des Tragmittels wird dabei massgeblich von der Gestaltung der sich berührenden Flächen und der Art des Kraftflusses von der Tragmittelendverbindung 9 zur Ummantelung des Seiles, bzw. der Seillitzen beeinflusst.
Das Keilgehäuse 10 ist im dargestellten Beispiel mittels einer Zugstange 17 zu einem Anbindungspunkt verbunden. Im Weiteren ist der Keil 12 mittels einer Verliersicherung 19 und Splint 20 gegen ein Herausrutschen gesichert und der lose Trumm 7 ist mittels Plastikbindern 23 zum tragenden Trumm 8 fixiert.
Fig. 7a stellt einen Verklebungsvorgang dar. Eine definierte Menge von Flüssigklebstoff 26 wird in ein Ende des Tragmittels 6 eingeträufelt. Das Seil 6a bzw. die Seillitzen 6c ziehen den Flüssigklebstoff 26, im wesentliche durch Kapillarwirkung ein. Das Einträufeln wird wiederholt, bis eine vorbestimmte Menge des Flüssigklebstoffes eingebracht ist. Diese Menge wird in der Regel experimentell an einem Muster-Tragmittel ermittelt. Vorteilhafterweise ist die Klebstoffmenge derart bestimmt, dass sich eine Eindringlänge L ergibt, welche den Bereich der Keilhaftfläche 13.2, den Bereich des Keilbogens 14 und einen Teil der Keilgleitfläche 13.3 erfasst.

[0037] Fig. 8, 8a, 8c, Fig. 9 und 9a zeigen beispielhafte Ausführungen der Keiltaschen- und Keilflächen.
In Fig. 8 ist die Keiltaschenfläche 15, 16 des Gehäuses 10 im Wesentlichen glatt ausgeführt und die Keilfläche 13.2, 13.3 ist mit Längskeilrillen versehen. Die Längskeilrillen sind entsprechend einer Profilierung des Tragmittels 6 ausgeführt. Das Tragmittel 6 ist in diesem Beispiel im Bereiche der Längskeilrillen des Keiles 12 auf einzelne Tragmittelstränge 24 aufgeteilt. Im gezeigten Beispiel sind jeweils zwei Seillitzen 6c einem Tragmittelstrang zugeordnet. Das Tragmittel 6 wird durch die Rillenpressung hervorragend gepresst und eine Haltekraft kann dadurch über den Mantel des Tragmittels in die Seillitzen übertragen werden.
Fig. 8a zeigt eine ähnliche Lösung, bei der jedoch die Keiltaschenfläche 15, 16 des Gehäuses 10 mit Längskeilrillen versehen ist und die Keilfläche 13.2, 13.3 im Wesentlichen glatt ausgeführt ist. Die Längskeilrille ist vorteilhafterweise an der Keiltaschenhaftfläche 15 angeordnet. Dadurch ergibt sich eine optimale Haftung des Tragmittels beim losen Trumm 7 des Tragmittels 6. Besonders Vorteilhaft erweist sich bei dieser Lösung, wie in Fig. 8c dargestellt, dass Seillitzen 24 des Tragmittels 6 auch geklemmt werden können, wenn der Seilmantel, beispielsweise wegen Brandeinwirkung, schmilzt.
In Fig. 9 ist die Keiltaschenfläche 15, 16 des Gehäuses 10 im Wesentlichen glatt ausgeführt und die Keilfläche 13.2,13.3 ist mit Längskeilrillen versehen. Die Längskeilrillen sind ähnlich der Keilrille einer Traktionsscheibe ausgeführt. Das Tragmittel 6 ist im Bereiche der Längskeilrillen des Keiles 12 auf einzelne Tragmittelstränge 24 aufgeteilt. Im gezeigten Beispiel ist jeweils ein Seil 6a einem einzelnen Tragmittelstrang 24 zugeordnet. Das Tragmittel 6 wird durch die Rillenpressung hervorragend gepresst und eine Haltekraft kann dadurch über den Mantel des Tragmittels in die Seillitzen übertragen werden.
Fig. 9a zeigt eine ähnliche Lösung, bei der jedoch die Keiltaschenfläche 15, 16 des Gehäuses 10 mit Längskeilrillen versehen ist und die Keilfläche 13.2, 13.3 im Wesentlichen glatt ausgeführt ist. Die Längskeilrille ist vorteilhafterweise an der Keiltaschenhaftfläche 15 angeordnet. Dadurch ergibt sich eine optimale Haftung des Tragmittels beim losen Trumm 7 des Tragmittels 6.

[0038] Fig. 10 zeigt ein Beispiel einer ausgeführten Tragmittelendverbindung 9. Das Tragmittel 6 ist an seinem Ende wie in Fig. 9 gezeigt in einzelne Tragmittelstränge 24 aufgeteilt. Das Seil ist an seinem Ende, bzw. am Ende des losen Trumms 7 unter Verwendung einer Schraube 27, beispielsweise einer Holzschraube, mechanisch mit dem Seilmantel verbunden. Beim Eindrehen der Schraube 27 in das Ende des Tragmittelstranges 24 erfolgt eine Quetschung der Endfasern des Seiles. Dadurch wird die durch den Keil 12 erwirkte Presskraft erhöht und die Kraftübertragung vom Seilkern zum Mantel wird erhöht. Im Weiteren verhindert der Schraubenkopf ein Ausreissen des Tragmittels, indem er am Keil 12, bzw. am Gehäuse 10 ansteht. Diese erhöht die maximal ertragbare Zugkraft im Tragmittel zusätzlich.

[0039] Der in Fig. 10 verwendete Keil 12 weist zudem bei der dem tragenden Trumm 8 des Tragmittels 6 näher liegenden Keilgleitfläche 13.3 einen ersten Flächenbereich 13.1 und einen zweiten Flächenbereich 13.4 auf, wobei der erste Flächenbereich 13.1 bei der Zone des Auslaufs des Tragmittels 6 aus der Tragmittelendbefestigung 9, bzw. zum auslaufseitigen Keilende hin angeordnet ist und dieser erste Flächenbereich 13.1 einen grösseren Keilwinkel αK1 aufweist als der zweite Flächenbereich 13.4, welcher an den ersten Flächenbereich 13.1 anschliesst und welcher in diesem Beispiel das oberen Ende der Keilfläche 13.3 bildet. Der erste Flächenbereich 13.1 entfernt sich dadurch zum auslaufseitigen Keilende hin zunehmend von der zugeordneten Gegenfläche 16. Selbstverständlich sind viele Gestaltungen dieser Keilform möglich. Es können mehrere oder viele Teilflächenbereiche anschliessend aneinander angeordnet werden oder es können indefinit kleine Flächenbereiche verwendet werden, wodurch sich eine kontinuierliche Kurve ergibt. Im Weiteren weist die dargestellte Tragmittelendverbindung einen Verlierschutz 19 auf der den Keil 12 in der Keiltasche 11 sichert.
Alternativ oder ergänzend weist entsprechend die Keiltaschengleitfläche 16 einen ersten Flächenbereich 16.1 und einen zweiten Flächenbereich 16.2 auf. Auch hierbei ist der erste Flächenbereich 16.1 derart ausgeführt, dass er sich zum auslaufseitigen Keilende hin von der entsprechenden Keilgleitfläche entfernt.

[0040] Fig.11 zeigt eine Tragmittelendverbindung, bei der die Keiltaschenfläche 15 mittels eines Einlegeteiles 25 ausgeführt ist. Dies ist vorteilhaft, da das Gehäuse 10 für verschiedene Tragmittel 6 verwendet werden kann, indem lediglich das Einlegeteil 25 ausgetauscht wird. Bei der dargestellten Ausführung ist das Einlegeteil 25 mit Quernuten versehen, welche die Haftkraft im Bereiche der Keiltaschenhaftfläche 15 erhöhen.

[0041] Fig.12 zeigt eine vorteilhafte Ausführung des Keiles 12. Der Keil 12 weist einen Keilkern 12.2 auf, der Beispielsweise aus Stahl gefertigt ist. Der Keilkern 12.2 weist an seinem unteren Ende einen Einschnitt 12.3 auf. Der Einschnitt 12.3 bewirkt, dass der untere Endbereich des Keiles 12 gefedert ist. Der untere Bereich der Keilfläche 13.1 ist somit federnd ausgeführt und eine durch den Keil bewirkte Pressung verringert sich in Richtung des unteren Endes des Keiles 12. Der Keilkern 12.2 weist eine Beschichtung 12.1 auf, welche die Keilflächen definiert und welche mit dem Tragmittel 6 (in dieser Figur nicht dargestellt) in Kontakt steht. Die Beschichtung 12.1 besteht vorteilhafterweise aus einem gleitfähigen Kunststoffartigen Material. Die Beschichtung 12.1 ist beispielsweise nach dem Bedarf der Tragmittelkontur geformt. Der Keilbogen 14 ist, im dargestellten Beispiel, in mehrere Radienabschnitte aufgeteilt. Ein erster Radienabschnitt 14.1 schliesst im dargestellten Beispiel an die Keilhaftfläche 13.2 an. Der Radienabschnitt 14.1 weist einen kleinen Radius auf, der zur Keilgleitfläche hin an einen grösser werdenden Radienabschnitt 14.2 anschliesst.

[0042] Die gezeigten Beispiele sind Ausführungsbeispiele. Die verschiedenen Ausführungen sind kombinierbar. So kann die in Fig. 11 dargestellte Einlegeplatten 25 mit Keilausführungen gemäss Fig. 10 oder 12 kombiniert werden. Die Einlegeplatte 25 kann beschichtet sein. Sie kann auch auf der Seite des tragenden Trumms 8 angeordnet werden. Selbstverständlich können bei Kenntnis der vorliegenden Erfindung die gesetzten Formen und Anordnungen beliebig verändern. So kann beispielsweise die Tragmittelendverbindung auch in einer horizontalen Einbaulage verwendet werden.


Ansprüche

1. Tragmittelendverbindung zur Befestigung eines Tragmittels in einer Aufzugsanlage, wobei das Tragmittel (6) aus einem Seil (6a) oder Seillitzen (6c) und einem Seilmantel (6b) besteht, der Seilmantel (6b) das Seil (6a), bzw. die Seillitze (6c) umschliesst, das Tragmittel (6) mittels eines Keiles (12) in einer Keiltasche (11) gehalten ist, das Tragmittel (6) zwischen Keil (12) und Keiltasche (11) verläuft, wobei das Tragmittel (6) den Keil umschlingt dadurch gekennzeichnet,
dass das Seil (6a), bzw. die Seillitze (6c) im Bereiche der Tragmittelendverbindung (9) mit dem Seilmantel (6b) verklebt, verschmolzen oder mechanisch verbunden ist.
 
2. Tragmittelendverbindung gemäss Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass zur Verklebung ein dünnflüssiger Klebstoff mit vorzugsweiser geringer Oberflächenspannung verwendet ist.
 
3. Tragmittelendverbindung (9) gemäss Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,

- dass eine einem losen Trumm (7) des Tragmittels (6) näher liegende Keilhaftfläche (13.2) und / oder Keiltaschenhaftfläche (15) mit einer Längskeilrille versehen ist und / oder,

- dass die dem losen Trumm (7) des Tragmittels (6) näher liegende Keiltaschenhaftfläche (15) und / oder Keilhaftfläche (13.2) mit einer gegenüber der restlichen Oberfläche der Keiltasche (11) erhöhten Rautiefe versehen ist und / oder

- dass die dem losen Trumm (7) des Tragmittels (6) näher liegende Keiltaschenhaftfläche (15) und / oder Keilhaftfläche (13.2) mit Querrillen oder Quernuten versehen ist und / oder,

- dass eine einem tragenden Trumm (8) des Tragmittels (6) näher liegende Keilgleitfläche (13.3) und / oder Keiltaschengleitfläche (16) mit reibwertreduzierenden Massnahmen versehen ist.


 
4. Tragmittelendverbindung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet,

- dass die dem tragenden Trumm (8) des Tragmittels (6) näher liegende Keilgleitfläche (13.3) und / oder Keiltaschengleitfläche (16) einen ersten Flächenbereich (13.1, 16.1) und einen zweiten Flächenbereich (13.4, 16.2) aufweist, wobei der erste Flächenbereich (13.1, 16.1) sich zum auslaufseitigen Keilende hin zunehmend von der zugeordneten Gegenfläche (16.1, 13.1) entfernt und / oder,

- dass der Keil(12) an seinem auslaufseitigen Ende federnd ausgeführt ist.


 
5. Tragmittelendverbindung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Keilhaftfläche (13.2) des losen Trumms (7) mit der Keilgleitfläche (13.3) des tragenden Trumms (8) am oberen Ende des Keiles (12) mittels Keilbogen (14) verbunden ist, welcher tangential an die beidseitigen Keilflächen (13.2,13.3) anschliesst und der Krümmungsradius des Bogens (14) zur Keilhaftfläche (13.2) des losen Trumms (7) hin abnimmt.
 
6. Tragmittelendverbindung gemäss einem der vorgängigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Tragmittel (6) aus mindestens zwei in einem Abstand zueinander verlaufenden Seilen (6a) oder Seillitzen (6c) besteht und der Seilmantel (6b) die einzelnen Seile (6a) oder Seillitzen (6c) voneinander trennt, wobei das Tragmittel (6) eine Längsstruktur, vorzugsweise Längsrillen, aufweist.
 
7. Tragmittelendverbindung gemäss einem der vorgängigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Seil-, bzw. Seillitzentrumms (24) mittels einer zugeordneten Längskeilrille des Keiles (12), bzw. der Keiltaschen (11) geklemmt ist.
 
8. Tragmittelendverbindung gemäss einem der vorgängigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Verbindung des Seiles (6a), bzw. der Seillitzen (6c) untereinander und mit dem Seilmantel (6b) mittels eines Stifts (27), vorzugsweise einer Holzschraube, erfolgt, welche in ein Ende des Seiles (6a) oder der Seillitze (6c) eingedreht ist.
 
9. Tragmittelendverbindung gemäss einem der vorgängigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (6a) oder Seillitze (6c) aus Kunstfasern, oder aus metallischem Werkstoff besteht.
 
10. Aufzugsanlage mit einer Tragmittelendverbindung (9) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
 
11. Verfahren zur Befestigung eines Tragmittels in einer Aufzugsanlage, wobei das Tragmittel (6) aus einem Seil (6a) oder Seillitzen (6c) und einem Seilmantel (6b) besteht, der Seilmantel (6b) das Seil (6a), bzw. die Seillitze (6c) umschliesst, das Tragmittel (6) mittels eines Keiles (12) in einer Keiltasche (11) gehalten ist, das Tragmittel (6) zwischen Keil (12) und Keiltasche (11) verläuft, wobei das Tragmittel (6) den Keil umschlingt dadurch gekennzeichnet,
dass eine vordefinierte Menge Flüssigklebstoff (26) am Ende des Tragmittels (6) in das Seil bzw. die Seillitze (24) geträufelt oder gegossen wird und das Seil (6a) bzw. die Seillitze (6c) untereinander und mit der Ummantelung (6b) mittels des Flüssigklebstoffes (26) verbunden werden.
 
12. Verfahren zur Befestigung eines Tragmittels in einer Aufzugsanlage, wobei das Tragmittel (6) aus einem Seil (6a) oder Seillitzen (6c) und einem Seilmantel (6b) besteht, der Seilmantel (6b) das Seil (6a), bzw. die Seillitze (6c) umschliesst, das Tragmittel (6) mittels eines Keiles (12) in einer Keiltasche (11) gehalten ist, das Tragmittel (6) zwischen Keil (12) und Keiltasche (11) verläuft, wobei das Tragmittel (6) den Keil umschlingt dadurch gekennzeichnet,
dass das Seil (6a), bzw. die Seillitze (6c) im Bereiche der Tragmittelendverbindung (9) mit dem Seilmantel (6b) verklebt, verschmolzen oder mechanisch verbunden wird.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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