[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Behandlung einer textilen
Warenbahn mit Dampf zum Fixieren von Reaktivfarbstoff auf nativen Fasern gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1
[0002] Zum Fixieren von Reaktivfarbstoff auf nativen Fasern, wie Baumwolle oder Zellulose,
ist es bekannt, die mit Reaktivfarbstoff beaufschlagte, feuchte Warenbahn zunächst
zu trocknen und anschließend den Farbstoff mit den Fasern der Warenbahn reagieren
zu lassen. Dazu werden Hilfsmittel, wie Harnstoff, die dem Reaktivfarbstoff beigemischt
werden, benötigt. Die Hilfsmittel halten den Reaktivfarbstoff beim Trocknen in Lösung
und verdampfen beim Fixieren, Dies gilt sowohl für eine Beaufschlagung der Warenbahn
mit Reaktivfarbstoff durch Färben als auch durch Drucken.
[0003] Zum Fixieren von durch Drucken aufgebrachten Reaktivfarbstoff ist es bekannt, die
getrocknete Warenbahn mit Sattdampf zu behandeln. Eine entsprechende Vorrichtung mit
einer Dampfkammer ist in der
EP 0607 762 B beschrieben. Zur Reduktion des Harnstoffverbrauchs weist diese Vorrichtung eine Vorbefeuchtungskammer
auf.
[0004] Eine Reduktion der Harnstoffmenge wird, wie in der
DE 43 03 129 C2 beschrieben, auch dadurch ermöglicht, daß man die bedruckte und getrocknete Ware
unmittelbar vor dem Eintritt in den Hängeschleifendämpfer mit Wasser besprüht. Diese
Fixierverfahren im Hängeschleifendämpfer benötigen eine durchschnittliche Dämpfzeit
von 10 bis 15 min. Der Wareninhalt beträgt im allgemeinen 80 bis 490 m, wodurch sich
eine Warengeschwindigkeit von 5 bis 50 m/min ergibt.
[0005] Im Hängeschleifendämpfer wird die Fixierung des Reaktivfarbstoffs üblicherweise mit
Sattdampf bei etwa Atmosphärendruck, das heißt in Sattdampfatmosphäre, durchgeführt.
Ein Hängeschleifendämpfer mit einem Wareninhalt von mindestens 80 m ist für kleinere
zu färbende Mengen (kleinere Metragen) nicht wirtschaftlich einsetzbar.
[0006] Ein weiterer ist aus der
DE 23 10 195 C2 bekannt. Dieser Dämpfer weist eine Behandlungskammer und eine Transportvorrichtung
mit einer zumindest teilweise horizontalen Warenführung mittels eines Förderbandes
auf. Die Behandlungskammer ist als eine nach unten offene Haube ausgebildet. Damit
kann eingeschleppte Luft aus dem nach unten offenen Dampfraum ausfallen, so daß stets
eine reine Dampfatmosphäre zur Verfügung steht. Ein Fixieren einer trockenen Warenbahn
bei dieser Dampfatmosphäre, bei der es sich ebenfalls um eine reine Sattdampfatmosphäre
handelt, ist ohne Harnstoff nicht möglich. Nachteil dieses Dämpfers ist, daß aufgrund
der oben erwähnten Dämpfzeit bei Sattdampfatmosphäre von 10 bis 15 min im kontinuierlichen
Betrieb nur geringe Warengeschwindigkeiten gefahren werden können. Höhere Warengeschwindigkeiten
wären nur bei großen Baulängen des Dämpfers mit entsprechend hohen Investitions- und
Betriebskosten möglich. Auch dieser Dämpfer ist für kleinere zu färbenden Mengen nicht
wirtschaftlich einsetzbar.
[0007] Ein weiterer Nachteil der oben genannten Verfahren ist, daß die Warenbahn nach der
Beaufschlagung mit in Wasser gelöstem Reaktivfarbstoff zunächst getrocknet und erst
anschließend der Reaktivfarbstoff an den Fasern fixiert wird. Die beiden Behandlungsstufen
Trocknen und Fixieren benötigen zwei Bahandlungsvorrichtungen. Beim Drucken werden
üblicherweise zum Trocknen eine Druckmansarde und zum Fixieren eine der oben genannten
Dämpfvorrichtungen eingesetzt,
[0008] Bei einem speziellen, aus der
DE 196 33 101 bekannten Druckverfahren wird die Warenbahn befeuchtet, feucht bedruckt und im nassen
Zustand ohne Zwischentrocknung gedämpft. Die Dämpfung wird in einer Sattdampfatmosphäre
während 1,0 bis 20 min bei 96 bis 105°C durchgeführt. Auch bei diesem Verfahren wird
beim Einsatz von Reaktivfarbstoff zum Bedrucken von Baumwolle Harnstoff in üblicher
Menge verwendet.
[0009] Ein weiteres spezielles Druckverfahren, bei dem die Warenbahn zunächst befeuchtet,
die nasse Warenbahn bedruckt und anschließend einem Verdampfungs-Thermosolfixierungsprozess
unterworfen wird, ist aus der
WO 96/28604 bekannt. Der Verdampfungs-Thermosolfixierungsprozess findet unter Sattdampf bei Temperaturen
von 90, 150 und 170° statt. Er benötigt daher eine druckdichte Fixiervorrichtung,
die üblicherweise nur für einen diskontinuierlichen Betrieb geeignet ist.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Behandlung einer
textilen Warenbahn mit Dampf zum Fixieren von Reaktivfarbstoff auf nativen Fasern
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu entwickeln, die für kleinere Metragen wirtschaftlich
einsetzbar ist, zu entwickeln. Insbesondere soll die Dampfbehandlung effektiver und
damit schneller durchführbar sein. Sie soll auch zum Fixieren bedruckter Warenbahnen
geeignet sein.
[0011] Die Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0012] Bei einem Verfahren zur kontinuierlichen Behandlung einer textilen Warenbahn mit
Dampf, bei dem eine mit Reaktivfarbstoff beaufschlagte, feuchte Warenbahn aus nativen
Fasern mit Dampf in Kontakt gebracht wird, im folgenden auch Dampfbehandlung, Fixierbehandlung
oder Farbfixieren genannt, wird der Dampf in Form von Heißdampf, das heißt als überhitzter
Wasserdampf bei etwa Atmosphärendruck, eingesetzt. Der Heißdampf besteht zumindest
zu 80 Vol.-%, vorzugsweise zu 95 bis 100 Vol.-% (reiner Heißdampf), aus Wasserdampf.
[0013] Der Heißdampf weist eine Temperatur von 130 bis 230 °C, insbesondere von 160 bis
230 °C, auf.
[0014] Neben der hohen Warenbahntemperatur, die bei reinem Heißdampf 100° C beträgt, ermöglicht
die zusätzliche Temperaturdifferenz zwischen dem Heißdampf und der Warenbahn von 30,
Insbesondere 60, bis 130 °C eine Beschleunigung der Reaktion des Reaktivfarbstoffes
mit den nativen Fasern. Dies führt, verglichen mit einer Flxierbehandlung in Sattdampfatmosphäre,
zu geringeren Aufheiz- und Fixierzeiten, entsprechend geringeren Verweilzeiten in
einer Dampfbehandlungsvorrichtung und ermöglicht damit Vorrichtungen, die für kleinere
Metragen wirtschaftlich einsetzbar sind.
[0015] Wesentlich für das Verfahren ist auch, daß durch den Einsatz von Heißdampf die feuchte
Warenbahn während der Dampfbehandlung getrocknet wird. Es hat sich gezeigt, daß eine
Trocknung der Warenbahn während der Fixierbehandlung zu einer Beschleunigung der Reaktion
des Reaktivfarbstoffes mit den nativen Fasern führt, Dies hat eine weitere Verringerung
der Fixierzeit zur Folge.
[0016] Bei dem erfindungsgemäßen Behandlungsverfahren kann für die meisten Reaktivfarbstoffe
auf den Einsatz von Harnstoff verzichtet werden. Dies gilt für das Färben textiler
Warenbahnen, bei dem die mit Reaktivfarbstoff gefärbten Warenbahnen eine Feuchte von
zum Beispiel 40 bis 80% aufweisen. Dies gilt auch für das Bedrucken von textilen Warenbahnen,
bei dem die mit Reaktivfarbstoff bedruckten Warenbahnen eine Feuchte von zum Beispiel
10 bis 40% aufweisen.
[0017] Überraschenderweise führt dieses Behandlungsverfahren mit Heißdampf und mit einer
verstärkten Trocknung, zu guten Fixierergebnissen, nämlich zu einer guten Farbausbeute
und einer guten Farbqualität, die den Ergebnissen des Standes der Technik entsprechen.
[0018] Die Warenbahn wird während der Dampfbehandlung zumindest teilweise horizontal durch
mindestens eine Behandlungskammer transportiert. Eine horizontale Warenbahnführung
ermöglicht einen schonenden Transport der mit Reaktivfarbstoff beaufschlagten, feuchten
Warenbahn. Im Gegensatz dazu besteht in einem Walzengangdämpfer oder in einem Hängeschleifendämpfer
durch die vertikale Warenbahnführung die Gefahr von Farbverläufen. Der Einsatz einer
horizontalen Warenbahnführung, die bei Sattdampfatmosphäre bezogen auf den Wareninhalt
ein großes Bauvolumen erfordert, ist in Verbindung mit der effektiven Dampfbehandlung
mit Heißdampf auch für kleinere Metragen einsetzbar,
[0019] Der Heißdampf wird in den Behandlungskammern durch oberhalb und unterhalb der Warenbahn
angeordnete Düsenkästen auf die Warenbahn aufgeblasen. Vorzugsweise wird der Heißdampf
dabei im Umluftverfahren geführt. Im Unterschied zu der aus der
DE 23 10 195 C2 bekannten, sich einstellenden Sattdampfatmosphäre ohne nennenswerte Strömungsgeschwindigkeit
wird daher die Warenbahn mit Heißdampf bedüst. Die Bedüsung ermöglicht eine höhere
Austauschrate des Behandlungsdampfes an der Oberfläche der Warenbahn und dadurch eine
stärkere Energiezufuhr pro Zeit als eine stehende Dampfatmoshäre. Durch die Bedüsung
wird die Dampfbehandlung weiter effektiviert und die Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen
Verfahrens für kleine Metragen verbessert.
[0020] Die Verwendung von Heißdampf hat verglichen mit Sattdampf bei der Bedüsung über ein
Umluftsystem den Vorteil einer geringeren Gefahr von Kondensation im Umluftsystem,
[0021] Beim Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bedrucken textiler Warenbahnen
wird die Feuchte der bedruckten Warenbahn vor der Dampfbehandlung auf 10 bis 40%,
insbesondere 15 bis 25% eingestellt und die Warenbahn während der Dampfbehandlung
auf eine Restfeuchte von 1 bis 10%, insbesondere 3 bis 7% getrocknet wird. Überraschenderweise
wurde festgestellt, daß bei dem Verfahren für eine bedruckte Warenbahn optimale Fixierergebnisse
mit einer Restfeuchte der Warenbahn kleiner als die Gleichgewichtsfeuchte gemäß Anspruch
2 erzielt werden. Die Gleichgewichtsfeuchte beträgt unter Normalbedingungen etwa 10
% Feuchte bezogen auf das Gewicht der Warenbahn bei Zellulose und etwa 8 % Feuchte
bei Baumwolle, Eine Regelung der Restfeuchte der Warenbahn in den Behandlungskammern
ist nicht notwendig.
[0022] Die Verweilzeit der Warenbahn in den Behandlungskammern kann 5 bis 60 Sekunden, vorzugsweise
10 bis 20 Sekunden betragen. Diese Zeit reicht zur Trocknung und zur vollständigen
Fixierung mit guter Farbausbeute aus und ermöglicht eine Vorrichtung kleiner Baugröße.
[0023] Durch den Transport der Warenbahn mittels eines Siebbandes wird einerseits ein Transport
der Warenbahn durch die Behandlungskammer ohne Berührung der ggf. bedruckten Oberflächen
und andererseits eine Dampfzufuhr von oben und von unten auf die Warenbahn ermöglicht.
[0024] Eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 ist zur Durchführung dieses Verfahrens geeignet.
Ein alle Behandlungskammern umschließendes, dampfdichtes Gehäuse ermöglicht den Einsatz
von Heißdampf. Mit Hilfe der Umlufteinrichtungen mit mindestens einem Umluftventilator
und oberhalb und unterhalb der Warenbahn angeordneten Düsenkäsen kann die Dampfbehandlung
mit Heißdampf auch bei der schonenden, horizontalen Warenbahnführung effektiviert
werden.
[0025] Diese Vorrichtung ist daher besonders zum Fixieren von kleinen Metragen geeignet.
[0026] Der Transport der Warenbahn durch ein als Siebband ausgebildetes Förderband ermöglicht
bei einem berührungsfreien Transport der bedruckten Oberfläche der Warenbahn eine
Dampfzufuhr von oben und unten auf die Warenbahn. Die
[0027] Vorrichtung ist daher besonders zum Farbfixieren bedruckter Warenbahnen geeignet.
[0028] Ein großer Öffnungsgrad des Siebbandes von 50 bis 90% ermöglicht eine große Kontaktfläche
der Warenbahn zum Heißdampf. Dies führt zu einer hohen Austauschrate und damit zu
einer effektiveren Dampfbehandlung.
[0029] Die Umlenkwalzen für das als Siebband ausgebildete Förderband gemäß Anspruch 2. außerhalb
des dampfdichten Gehäuses anzuordnen, vereinfacht die Konstruktion der Vorrichtung.
Es müssen lediglich Schlitze für das Ein- und Auslaufen des Förderbandes vorgesehen
werden.
[0030] Eine Rückführung des Förderbandes unterhalb des Gehäuses gemäß Anspruch 3 erfordert
nur einen Einlauf- und einen Auslaufschlitz für das Förderband und ermöglicht die
Anordnung eines Spannsystems und eines Antriebes für das Förderband außerhalb des
dampfdichten Gehäuses. Dies vereinfacht die Konstruktion der Vorrichtung.
[0031] Ein gemäß Anspruch 4 im spitzen Winkel zur Vertikalen durch die Eingangsschleuse
verlaufendes Führungsband, das durch das Förderband selbst oder ein weiteres Band
gebildet sein kann, ermöglicht Umlenkungen der Warenbahn um Winkel> 90°. Dadurch wird
die Gefahr der Beeinträchtigung des Druckbildes durch zu starke Umlenkungen der Warenbahn,
wie sie bei einer Umlenkung um 90° auftreten könnten, reduziert. Der spitze Winkel
beträgt bevorzugt 30 bis 60°.
[0032] Ein in die Nähe des durch die Behandlungskammern verlaufenden Förderbandes ragendes
Zufuhrband gemäß Anspruch 5 vereinfacht die Zufuhr des Anfangs einer neuen Warenbahn
zum Förderband.
[0033] Ein sich durch die Eingangsschleuse erstreckendes Zufuhrband gemäß Anspruch 6 ist
besonders für Vorrichtungen mit einem durch die Behandlungskammer zurückführenden
Förderband geeignet.
[0034] Gemäß Anspruch 7 weist die erfindungsgemäße Vorrichtung vor und hinter dem Gehäuse
jeweils eine Schleuse auf. Die Schleusen erstrecken sich vom Boden bis über die Transportebene
der Warenbahn und sind in eine untere, nach unten offene Vorkammer und eine darüber
angeordnete Hauptkammer unterteilt. An die Vorkammern können Saugkanäle oder Saugkästen
angeschlossen sein. Im Vergleich zu den aus der
DE-A 195 46 344 bekannten Einlauf- und Auslaufschlitzen mit Saugkästen wird durch die separaten Schleusen
mit Vorkammer und Absaugeinrlchtungen das Eindringen von Luft und damit Kondensation
von Dampf zu Wasser sicherer verhindert. Eine aus der
DE 198 58 839 bekannte Schleuse, in der vor dem Einlaufschlitz des Gehäuses Dampf auf die Warenbahn
aufgeblasen wird, ist zum Fixieren von Farbstoff wegen der Gefahr von Farbverläufen
weniger geeignet.
[0035] Die Erfindung wird anhand zweier in der Zeichnung schematisch dargestellter Beispiele
weiter erläutert. Figur 1 zeigt eine Anlage zum Bedrucken einer textilen Warenbahn
mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Farbfixieren des ersten Beispiels und
Figur 2 diese Vorrichtung anhand eines schematischen Querschnittes. Eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Farbfixieren des zweiten Beispiels ist ebenfalls anhand eines schematischen
Querschnitts in Figur 3 dargestellt.
[0036] Beispiel 1 (Figur 1 und Figur 2):
Eine Anlage zum Bedrucken einer textilen Warenbahn 1 aus nativen Fasern, zum Beispiel
aus Baumwolle oder Zellulose, mit Reaktivfarbstoff weist in Transportrichtung hintereinander
angeordnet einen Warenspeicher 2, eine Zufuhrvorrichtung 3, eine Druckvorrichtung
40, eine Vorrichtung zum Farbfixieren 6, eine weitere Zufuhrvorrichtung 7 und einen
weiteren Warenspeicher 8 auf. In diesem Beispiel sind der vordere Warenspeicher 2
als Wickler, die vordere Zufuhrvorrichtung 3 als Galgen, die hintere Zufuhrvorrichtung
7 als Abtafler und der hintere Warenspeicher 8 als Behälter ausgebildet. Die Druckvorrichtung
40 ist als Rotationsdruckmaschine ausgebildet. Alternativ kann auch eine andere Druckmaschine,
wie zum Beispiel eine Flachbettdruckmaschine oder eine Ink-Jet-Druckmaschine, eingesetzt
sein.
[0037] Die Vorrichtung 6 zum Farbfixieren weist eine Eingangsschleuse 9, ein dampfdichtes,
wärmeisoliertes Gehäuse 10 und eine Ausgangsschleuse 11 auf. Das Gehäuse 10 umfaßt
eine oder mehrere, vorzugsweise eine bis vier, baukastenartig aneinander gereihte
Behandlungskammern 12; das heißt das Innere des Gehäuses 10 ist durch die Behandlungskammer
12 in ein oder mehrere hintereinander angeordnete Felder unterteilt. Das Gehäuse 10
ist nicht unterteilt und umfaßt alle Behandlungskammern, in diesem Beispiel eine Behandlungskammer
12.
[0038] In jeder Behandlungskammer 12 ist eine Umluftvorrichtung, das heißt eine Vorrichtung
zum Führen von Heißdampf in einem Kreislauf, auch Umluftverfahren genannt, mit mindestens
einem Umluftventilatar 14, mindestens einer in der Zeichnung nicht dargestellten Heizeinrichtung
und mit Düsenkästen 15 mit auf die Warenbahn 1 zielenden Düsenöffnungen angeordnet.
Die Düsenkästen 15 sind oberhalb und unterhalb der Warenbahn 1 angeordnet und erstrecken
sich quer über die Warenbahn 1. In einer Behandlungskammer 12 können jeweils ein oder
mehrere obere und untere Düsenkästen 15 hintereinander angeordnet sein. In diesem
Beispiel ist die Behandlungskammer 12 mit vier oberen und mit vier unteren Düsenkästen
15 und mit zwei Umluftventilatoren 14 versehen. Jeder der Umluftventilatoren 14 ist
zwei oberen und zwei unteren Düsenkästen 15 zugeordnet. Die oberen und unteren Düsenkästen
15 können einander gegenüber oder versetzt zueinander angeordnet sein. Die Düsenöffnungen
der Düsenkästen 15 sind bevorzugt als Schlitze ausgebildet.
[0039] Die Transportvorrichtung weist ein als Siebband 41 ausgebildetes, umlaufendes Förderband
auf, das durch zwei obere Umlenkwalzen 42, 43 mit seinem oberen Trum durch die Behandlungskammer
12 und durch zwei untere Umlenkwalzen 44, 45 mit seinem unteren Trum unter der Behandlungskammer
12 und unterhalb des Gehäuses 10 geführt ist. Die obere vordere Umlenkwalze 42 befindet
sich vollständig in der Eingangsschleuse 9 und die obere hintere Umlenkwalze 43 vollständig
in der Ausgangsschleuse 11. Ihre Anordnung ist so, daß die Warenbahn 1 in der Behandlungskammer
12 eben und horizontal, das heißt in einer horizontalen Transportebene, geführt ist.
Eine der unteren Umlenkwalzen 44, 45 ist mit einem nicht dargestellten Antrieb verbunden.
[0040] Die Transportvorrichtung weist weiterhin eine nicht dargestellte, übliche Spannvorrichtung,
durch die das Siebband 41 gespannt ist, sowie gegebenenfalls nicht dargestellte Unterstützungsvorrichtungen
in der Behandlungskammer 12 auf. Die Unterstützungsvorrichtungen können durch an den
Seiten auf den Düsenkästen 15 angebrachte Längsgleitleisten oder durch zwischen den
Düsenkästen 15 angebrachte Unterstützungswalzen gebildet sein.
[0041] Das Siebband 41 hat eine offene Fläche von mindestens 50 % bis maximal 90 %. Es besteht
in diesem Beispiel aus einem Metallgliederband mit einer offenen Fläche von 80 % und
weist an seinen Seiten Kettenglieder auf. Entsprechend weisen die Umlenkwalzen 42,
43, 44 und 45 an ihren Seiten Zahnräder auf. Alternativ kann das Siebband 41 als gelochtes
Metallband oder als Glasgewebeband ausgebildet sein.
[0042] Das Gehäuse 10 weist an einer Vorderwand 26 einen Einlaufschlitz 27 und an einer
Hinterwand 28 einen Auslaufschlitz 29 auf, durch die die Warenbahn 1 in das Gehäuse
10 bzw. aus ihm heraus geführt ist.
[0043] Die Eingangsschleuse 9 weist ein parallel zur Vorderwand 26 verlaufendes, sich in
der Nähe einer unteren Kante 30 bis oberhalb des Einlaufschlitzes 27 erstreckendes
Vorderblech 31, ein Deckenblech 32 und zwei nicht dargestellte Seitenbleche auf. Die
Bleche 31, 32 der Eingangsschleuse 9 sind dampfdicht miteinander und mit der Vorderwand
26 verbunden. Die Eingangsschleuse 9 ist durch Zwischenbleche 33, 34 die sich vom
Vorderblech 31 und von der Vorderwand 26 ins Innere der Eingangsschleuse 9 erstrecken
und zwischen sich einen Spalt 35 für die Warenbahn 1 und ggf. ein Förderband freilassen,
in eine obere Hauptkammer 38 und eine untere Vorkammer 37 unterteilt. Die Vorkammer
37 ist nach unten offen. An die Vorkammer 37 ist eine Absaugeinrichtung, in diesem
Beispiel ein mit einem nicht dargestellten Ventilator verbundener Absaugkanal 38 angeschlossen.
Gegebenenfalls befinden sich, wie in diesem Beispiel, Saugkästen 39, an die der Saugkanal
38 angeschlossen ist, in der Vorkammer 37. Die Umlenkwalze 44 der Transportvorrichtung
befindet sich direkt unterhalb der Vorkammer 37 und die Umlenkwalze 42 vor dem Einlaufschlitz
27.
[0044] Die Ausgangsschleuse 11 ist analog zur Eingangsschleuse 9 aufgebaut. Die Umlenkwalzen
43, 45 sind analog zu denen der Eingangsschleuse 9 angeordnet, Die Transportvorrichtung
weist außerdem eine hinter der Umlenkwalze 45 angeordnete Führungswalze 46 zur Umlenkung
der Warenbahn 1 und zur Trennung von dem Siebband 41 und ein Zufuhrband 47 zur Zufuhr
der Warenbahn 1 zur Vorrichtung 6 auf. Das um zwei Walzen 48, 49 geführte Zufuhrband
47 verläuft In diesem Beispiel horizontal und erstreckt sich bis unterhalb der Vorkammer
37 der Einlaufschleuse 9.
[0045] Zum Bedrucken wird die Warenbahn 1 aus dem Warenspeicher 2 über die als Galgen ausgebildete
Zufuhrvorrichtung 3 abgezogen und durch die als Rotationsdruckmaschine ausgebildete
Druckvorrichtung 40 der Vorrichtung 6 zum Farbfixieren zugeführt.
[0046] Die Warenbahn 1 wird dazu über das Zufuhrband 47 der Transportvorrichtung bis unterhalb
der Vorkammer 37 der Eingangsschleuse 9 transportiert. Dort übernimmt das Siebband
41 den Transport von unten durch die Vorkammer 37, durch den Spalt 35 in die Hauptkammer
36, um die Umlenkwalze 42 herum, durch den Einlaufschlitz 37 und durch die Behandlungskammer
12. Dazu wird die Warenbahn 1, ggf. automatisch, an das Siebband 41 angeklemmt. Die
Warenbahn 1 verläßt die Vorrichtung 6 durch den Ausgangsschlitz 29 und die Ausgangsschleuse
11. Sie wird über die als Abtafler ausgebildete Zufuhrvorrichtung 7 dem als Behälter
ausgebildeten Warenspeicher 8 zugeführt. Die Warenbahngeschwindigkeit beträgt zum
Beispiel 40 m/min.
[0047] In der Druckvorrichtung 40 wird die Warenbahn 1 mit Druckpaste beaufschlagt. Die
feuchte Warenbahn 1 wird, während sie eben durch die Behandlungskammer 12 der Vorrichtung
6 transportiert wird, über die oberhalb und unterhalb der Warenbahn 1 angeordneten
Düsenkästen 15 mit auf die Warenbahn 1 gerichteten Düsenöffnungen mit Heißdampf beaufschlagt.
Der Düsendruck beträgt 200 bis 1000 PA und die Wärmeübergangsleistung etwa 240 W/m
2.
[0048] Die Temperatur des Heißdampfes beträgt 130, insbesondere 160, bis 230 °C und die
Verweilzeit der Warenbahn 1 in der Behandlungskammer 12 5 bis 60 Sekunden, bevorzugt
10 bis 20 Sekunden. Die Restfeuchte der Warenbahn 1 beim Verlassen des Gehäuses 10
beträgt beim Drucken weniger als die Gleichgewichtsfeuchte unter Normalbedingungen,
das heißt sie ist kleiner als 10 %. In der Behandlungskammer 12 und in den Hauptkammern
36 der Eingangs- und Ausgangsschleuse 9, 11 wird ein leichter Überdruck aufrechterhalten.
Der Dampfgehalt, bevorzugt zwischen 95 und 100 Vol.-%, wird durch Verändern der Menge
abgesaugtem Heißdampf über die Absaugkanäle 38 der Vorkammern 37 der Eingangs- und
Ausgangsschleuse 9, 11 aufrechterhalten. Eine Regelung einer bestimmten Restfeuchte
der Warenbahn 1 ist nicht notwendig,
Druckbeispiel:
[0049] Eine mit Druckpaste eines Reaktivfarbstoffes ohne Harnstoff beaufschlagte Warenbahn
1 aus Baumwolle (BG) mit einem Warengewicht von 80 g/m
2 wird mit einer Warenbahngeschwindigkeit von 40 m/min durch die Vorrichtung 6 transportiert.
Die Temperatur des reinen Heißdampfes beträgt 180° C. Der Düsendruck an den Düsenöffnungen
der Düsenkästen 15 beträgt 700 PA. Schon nach einer Verweilzeit von 5 Sekunden hat
der überwiegende Teil des Farbstoffes mit den Fasern der Warenbahn 1 reagiert und
ist fixiert. Nach weiteren 5 Sekunden ist die Warenbahn 1 vollständig getrocknet und
der restliche Teil des Farbstoffes fixiert. Die Eingangsfeuchte von etwa 20 % reduziert
sich in der Vorrichtung 6 auf einen Wert kleiner oder etwa 5 %. Die gesamte Verweilzeit
in der Vorrichtung 6 beträgt 10 Sekunden.
Beispiel 2 (Figur 3):
[0050] Die Vorrichtung 6 zum Farbfixieren des Beispiels 2 entspricht der des Beispiels 1
bis auf die im folgenden beschriebenen Merkmale.
[0051] Ihr Gehäuse 10 umfaßt drei Behandlungskammern 12, wobei jede Behandlungskammer 12
mit einem Umluftventilator 14 und einem oberen und einem unteren Düsenkasten 15 versehen
ist.
[0052] Ihre Transportvorrichtung weist ebenfalls ein als Siebband 51 ausgebildetes, umlaufendes
Förderband auf, das im Unterschied zum Beispiel 1 durch zwei Umlenkwalzen 52 und 53
mit seinem oberen und mit seinem unteren Trum durch die Behandlungskammern 12 geführt
ist; das heißt das Förderband ist durch die Behandlungskammern 12 zurückgeführt. Auch
die Umlenkwalze 52 befindet sich vollständig in der Eingangsschleuse 9 und die Umlenkwalze
53 vollständig in der Ausgangsschleuse 11. Ihre Anordnung ist ebenfalls so, daß die
Warenbahn 1 in einer horizontalen Transportebene geführt ist. Die Umlenkwalze 53 in
der Ausgangsschleuse 11 ist mit einem nicht dargestellten Antrieb verbunden. In der
Ausgangsschleuse 11 befindet sich auch eine nicht dargestellte Spannvorrichtung für
das Förderband.
[0053] Die Transportvorrichtung weist weiterhin in den Feldstößen, das heißt in den Bereichen
in denen die Behandlungskammern 12 aneinander stoßen, Stützwalzen 54 auf.
[0054] Die Eingangsschleuse 9 dieser Vorrichtung 6 zum Farbfixieren verläuft in einem spitzen
Winkel zur Vertikalen. Dazu ist das Vorderblech 31 in diesem spitzen Winkel zur Vertikalen
angeordnet und die nicht dargestellten Seitenbleche sind entsprechend geformt. Das
von der Vorderwand 26 ausgehende Zwischenblech 34 ist entsprechend der Auslenkung
des Vorderbleches 31 verlängert und weist an seinem vorderen Ende eine solche Abkantung
55 auf, daß es gegenüber des von dem Vorderblech 31 ausgehenden Zwischenbleches 33
endet. Auch der von der Vorderwand 26 ausgehende Düsenkasten 39 ist entsprechend verlängert
und abgekantet.
[0055] Die Transportvorrichtung weist in diesem Beispiel eine Führungswalze 56 am Ausgang
der Ausgangsschleuse 11 und ein Zufuhrband 57 auf. Das Zufuhrband 57, das um zwei
Walzen 58, 59 geführt ist, verläuft parallel zum Vorderblech 31 und erstreckt sich
durch die Vorderkammer 37 und die Hauptkammer 36 der Eingangsschleuse 9; d.h. das
Zufuhrband 57 bildet ein im spitzen Winkel zur Vertikalen, durch die Eingangsschleuse
9 verlaufendes Führungsband. Der Spalt 35 zwischen den Zwischenblechen 33 und 34 und
der Abstand zwischen den Saugkästen 39 ist entsprechend breit ausgebildet. Die obere
Walze 59 des Zufuhrbandes 58 ist etwas vor und etwas oberhalb der Umlenkwalze 52 angeordnet
und die Walze 56 vor der Vorkammer 37 der Eingangsschleuse 9.
[0056] Beim Bedrucken wird die mit Druckpaste beaufschlagte, feuchte Warenbahn 1 über das
Zufuhrband 57 durch die Eingangsschleuse 9 transportiert, auf das Siebband 51 von
oben abgelegt und auf dem Siebband 51 durch die Behandlungskammern 12 bis in die Ausgangsschleuse
11 transportiert. Von der Ausgangsschleuse 11 wird die Warenbahn 1 über die Führungswalze
56 abgezogen.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 1
- Warenbahn
- 2
- Warenspeicher
- 3
- Zufuhrvorrichtung
- 4
- -
- 5
- -
- 6
- Vorrichtung zum Farbfixieren
- 7
- Zufuhrvorrichtung (Abtafler)
- 8
- Warenspeicher
- 9
- Eingangsschleuse
- 10
- Gehäuse
- 11
- Ausgangsschleuse
- 12
- Behandlungskammer
- 13
- -
- 14
- Umluftventilator
- 15
- Düsenkasten
- 16 bis 25
- -
- 26
- Vorderwand
- 27
- Einlaufschlitz
- 28
- Hinterwand
- 29
- Auslaufschlitz
- 30
- untere Gehäusekante
- 31
- Vorderblech
- 32
- Deckenblech
- 33
- Zwischenblech
- 34
- Zwischenblech
- 35
- Spalt
- 36
- Hauptkammer
- 37
- Vorkammer
- 38
- Absaugkanal
- 39
- Saugkasten
- 40
- Druckvorrichtung
- 41
- Siebband
- 42
- obere vordere Umlenkwalze
- 43
- obere hintere Umlenkwalze
- 44
- untere vordere Umlenkwalze
- 45
- untere hintere Umlenkwalze
- 46
- Führungswalze
- 47
- Zufuhrband
- 48
- Walze
- 49
- Walze
- 50
- -
- 51
- Siebband
- 52
- vordere Umlenkwalze
- 53
- hintere Umlenkwalze
- 54
- Stützwalze
- 55
- Abkantung
- 56
- Führungswalze
- 57
- Zufuhrband
- 58
- Walze
- 59
- Walze
1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Behandlung einer textilen Warenbahn (1) mit Dampf,
mit mindestens einer Behandlungskammer (12),
mit einer die Warenbahn (1) horizontal durch die Behandlungskammern (12) führenden
Transportvorrichtung, mit einem dampfdichten, alle Behandlungskammern (12) umschließenden
Gehäuse (10), wobei jede Behandlungskammer (12) mit mindestens einer Umlufteinrichtung
mit mindestens einem Umluftventilator (14) und oberhalb und unterhalb der Warenbahn
(1) angeordneten Düsenkästen (15) versehen ist, gekennzeichnet durch ein
als Siebband (41, 51) ausgebildetes Förderband der Transportvorrichtung, wobei der
Öffnungsgrad des Siebbandes (41, 51) 50 bis 90% beträgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, die eine Eingangsschleuse (9) und eine Ausgangsschleuse
(11) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
die Transportvorrichtung für das Förderband mindestens zwei Umlenkwalzen (42, 43,
44, 45, 52, 53) aufweist, die Umlenkwalzen (42, 43, 44, 45, 52, 53) außerhalb des
Gehäuses (10) und zumindest obere Umlenkwalzen (42, 43, 52, 53) vollständig in der
Eingangsschleuse (9) und der Ausgangsschleuse (11) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Transportvorrichtung neben dem Förderband vier Umlenkwalzen (42, 43, 44, 45) aufweist,
wobei das Förderband durch zwei obere Umlenkwalzen (42, 43) durch die Behandlungskammern
(12) des Gehäuses (10) und durch zwei untere Umlenkwalzen (44,45) unterhalb des Gehäuses
(10) geführt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Transportvorrichtung ein im spitzen Winkel zur Vertikalen verlaufendes Führungsband
durch die Eingangsschteuse (9) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch ein vor dem Gehäuse (10) angeordnetes, in die Nähe des Förderbandes ragendes Zufuhrband
(47, 57).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, bei der das Förderband durch die
Behandlungskammern (12) zurückgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Zufuhrband (57) durch die Eingangsschleuse (9) erstreckt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der die Eingangsschleuse (9) und
die Ausgangsschleuse (11) mit Absaugvorrichtungen versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Eingangsschleuse (9) und die Ausgangsschleuse (11) von Bodennähe bis über
eine Transportebene der Warenbahn (1) erstrecken, in ihrem unteren Bereich nach unten
offen sind und jeweils in eine obere Hauptkammer (36) und in eine in Bodennähe angeordnete,
untere mit Absaugvorrichtungen verbundene Vorkammer (37) unterteilt sind.