[0001] Die vorliegende Erfindung gehört zum technischen Gebiet der Mauerwerks- bzw. Bauwerkstrocknung
mittels des Wirkungsmechanismus der Elektroosmose am zu trocknenden Objekt, und betrifft
diejenige Verfahrens- und Anordnungsgruppe, bei denen beidseitig Elektroden an- bzw.
eingesetzt werden und dann ein Stromfluss von der Anode zur Kathode bewirkt wird.
[0002] Zum Stand der Technik bei der Mauerwerks- bzw. Bauwerkstrocknung gehören neben rein
mechanischen, Injektions-, Luftzirkulations- und Strahlentrocknungsverfahren mittels
Infrarot- oder Mikrowellenstrahlen auch diejenlgen mechanisch/elektrischen Verfahren
mit den entsprechenden Anordnungen, die bezüglich des Elektrikeinsatzes den Wirkungsmechanlsmus
der Elektroosmose ausnutzen,
Zu jeder Gruppe der oben angeführten und dem Trocknungsfaclhmann hinlänglich bekannten
Trocknungsverfahrensweisen gibt es eine Vielzahl von Trocknungsapparaturen bzw. -anordnungen,
weswegen es entbehrlich sein sollte, diese extra und vielfältig im Einzelnen als Stand
der Technik zu beschreiben.
Dem Fachmann auf dem Gebiet der Bauwerkstrocknung sind hinsichtlich der Trocknungsverfahren
und -anordnungen, die dem Wirkungsmechanismus der Elektroosmose ausnutzen, Insbesondere
die aktiv arbeitenden Verfahren/Anordnungen mit verdrahteten Elektroden allgemein
bekannt. Diese werden im Gegensatz zu den nachgenannten passiv arbeitenden Verfahren/Anordnungen
überwiegend und sehr zahlreich bei der Trocknung eingesetzt.
Bei diesen aktiv arbeitenden Verfahren werden z.B. Stäbe mechanisch in die Wand eingebracht,
verdrahtet, ein geeignetes Mittel als Gegenelektrode, z.B. wiederum ein Stab bzw.
Stäbe, wird/werden i.d.R. im Erdreich montiert und diese Schaltung wird unter Spannung
gesetzt. Damit kann im zu trocknenden Objekt eine Wasserbewegung in Gang gesetzt werden,
hierzu
DE 44 00 503 A1. Für die Haustrockenlegung hat dies sehr gute Ergebnisse gebracht, aber die Salzwanderung,
die zusammen mit der ungesteuerten Wasserwanderung einsetzt, hat die Vorteile durch
erhöhte Korrosion an den Elektroden wieder aufgehoben. Es entstanden vielfach Bauschäden.
Gleichfalls bekannt sind aktiv arbeitende Anordnungen mit verdrahteten Gittern oder
Netzen, hierzu gleichfalls
DE 44 00 503 A1,
DE 37 14 943 C2. Bei diesen Anordnungen werden Gitter oder Netze in/auf die Wand oder unter den Putz
montiert, verdrahtet, eine Gegenelektrode wird i.d.R. im Erdreich positioniert und
diese Schaltung wird unter Spannung gesetzt. Prinzipiell ist hier die Verteilung der
Spannung im Mauerwerk flächig größer, als in den vor und nachgenannten Anordnungen.
Es ergibt sich auch hier die Frage nach der elektrochemischen Beständigkeit bzw. des
ungesteuerten Salztransportes, da einerseits der Salztransport mit der Wasser/Feuchtigkeitsbewegung
verbunden ist andererseits Salze bei Feuchtigkeitsverringerung infolge Abwanderung
und/oder Verdunstung und damit ihrer Konzentrationserhöhung auskristallisieren. Unbeeinflussbare
Korrosionsschäden sind die Folge.
Anordnungen mit verdrahteten Stäben, wobei die passiv arbeitende Vorgehensweise eingesetzt
wird, sind dem Fachmann auf dem Gebiet der Bauwerkstrocknung ebenso bekannt. Bei dieser
Vorgehensweise werden die elektrochemischen Zusammenhänge unmittelbar ohne äußere
Spannungsquelle genutzt. Die elektrochemische Spannungsreihe, sorgt hier für den Aufbau
einer (geringen) Spannung, so dass im Gefolge auch hier eine ungesteuerte Wasser-
und Salzbewegung einsetzt. Je nach Bauwerk, Material und Salzzusammensetzung gibt
es auch hier hohe Ausfallraten.
Bei allen bisher bekannten Verfahren, incl. Anordnungen, die die Elektroosmose nutzen,
wird entweder Gleichspannung oder Wechselspenrrung zum Einsatz gebracht. Sie haben
alle den Nachteil, dass die Feuchte nicht regelbar Ist. Es gibt sogar Osmoseanwendungen
mit extremen Trocknungsverläufen, wobei sich die Gebäude bzw. Gebäudeteile nach der
Trocknung nahezu staubtrocken darstellten.
[0003] Neben den o.g. Verfahren/Anordnungen sind noch weitere Verfahrensweisen, die gleichfalls
die Wirkungsweise der Elektroosmose nutzen sollen, bekannt gemacht worden. Ihre Wirkung
und Sinnfälligkeit erscheint umstritten. So nutzt z.B. die Offenbarung
AT 392 108 B in einer dort vorgeschlagenen Anordnung einen vermittels einer Spule mit parallelgeschalteter
Kapazität aufgebauten Resonanzkreis, der ein elektrisches Feld aufgebaut und mit dessen
Hüfe eine Trocknung erfolgen soll. Diese Offenbarung, wie auch weitere mit diesen
technischen Wirkungen der Bestrahlung durch elektromagnetische Wellen von Antennen
aus, so auch die
DE G 89 05 412.1 oder
EP 0 396 085 B1, besitzen keine Relevanz hinsichtlich der nachfolgend vorgeschlagenen erfindungsgemäßen
technischen Lösung.
[0004] Überraschend wurde festgestellt, dass sich nicht unbedingt die Leitungen und Elektroden
als die Mängelpunkte der bisherigen Verfahren und Anordnungen herausstellten, sondern
vor allem die Art und Höhe der verwendeten Spannungen und Stromstärken sich als die
Hauptmängel erwiesen.
[0005] Ausgehend von den Mängeln des vorgenannten Standes der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zu Grunde, die Verfahrensweise und anordnungsgemäße Ausgestaltung der
eingangs beschriebenen Verfahren und Anordnungen zur Mauer- und Bauwerksentfeuchtung
bzw. -trockenhaltung mittels Stromfluss von Anode zu Kathode derart weiterzubilden,
dass eine Erhöhung der technisch-technologischen Effektivität des auf Elektroosmose
basierenden Trockenprozesses, durch eine gezielte Einflussnahme auf die elektroosmotischen
Vorgänge und die Regelbarkeit der Feuchte erreicht wird, und zugleich eine effektivere
und leichter zu handhabende Elektrodengestaltung und -anordnung bereit zu stellen.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgaben- und Zielstellung durch Nachfolgendes gelöst.
Im zu trocknenden Objekt werden Spannungen dual mit zwei verschieden ausgebildeten
Pulsfolgen generiert, dies mit einer ersten Pulsfolge A und einer zweiten Pulsfolge
B. Diese Pulsfolgen können je nach den sich ergebenden Erfordernissen zeitlich parallel,
zeitlich nacheinander folgend und/oder zeitlich überlappend oder wechselweise eingebracht
werden. Damit kann ein nach den üblichen Erfahrungen und Kenntnissen des Trocknungsfachmannes
speziell auf die jeweiligen örtlichen Bedingungen programmiert angepasster variabler,
alternierender und/oder intermittierender Strom-/Spannungszustand
größen- und richtungsabhängig
- in den Pulsfolgen A und B für den Puls T1 von 1 bis 42 V bei Plus-Spannung und für den Puls T3 von gleichfalls 1 bis 42 V bei Minus-Spannung sowie für die Pulse T2 und T4 bei jeweils 0 V,
sowie zeitabhängig
- für T1 in der Pulsfolge A zwischen 10 ms und 2 s und in der Pulsfolge B zwischen 1 µs und
100 µs
- für T2 in der Pulsfolge A zwischen 10 ns und 10 ms und in der Pulsfolge B zwischen 10 ns
und 1 µs
- für T3 in der Pulsfolge A zwischen 1 ms und 1 s und in der Pulsfolge B zwischen 1 us und
20 µs
- für T4 in der Pulsfolge A zwischen 10 ms und 10 s und in der Pulsfolge B zwischen 20 µs
und 10 ms
zwischen den Elektroden und damit Im zu trocknenden Mauer- und Bauwerk und seiner
Umgebung realisiert werden. Die erste Pulsfolge A dient mit Ihrer Pulsfolge und Pulslänge
hauptsächlich dem Zwecke der Hauptentfeuchtung und die zweite Pulsfolge B mit differenzierterer
schwächerer elektrischen Wirkung dient in aller Regel dem Zwecke der Verfeinerung
des Entfeuchtungsvorgangs, zur Trockenlegung schwach feuchter Bereiche oder zur Trockenhaltung,
die dann materialspezifisch eingestellt wird, Mit Hilfe beider Pulsfolgen-Komponenten
kann die kapilare Feuchte im Mauerwerk gezielt gesteuert werden.
Die beanspruchten dual arbeitenden Pulsfolgen A und B sind in konzentrierter Form
in nachfolgender Tabelle ausgewiesen:
Methode |
T1 + |
T2 PAUSE |
T3 - |
T4 PAUSE |
1.erste Pulsfolge A |
|
|
|
|
Trockenlegung |
|
|
|
|
von |
10 ms |
10 ns |
1 ms |
10 ms |
bis |
2s |
10 ms |
1 s |
10 s |
Spannung |
1 bis 42 V |
0 V |
-1 bis-42 V |
0 V |
|
|
|
|
|
2. zweite Pulsfolge B |
|
|
|
|
Trockenhaltung |
|
|
|
|
von |
1 µs |
10 ns |
1 µs |
20 µs |
bls |
100 µs |
1 µs |
20 µs |
10 ms |
Spannung |
1 bis 42 V |
0V |
-1 bis - 42 V |
0 V |
[0007] Es ist zu erkennen, dass die erste Pulsfolge A in ihrer Struktur von Pulsfolge und
Pulslänge lange aktive Plus-Pulse und kurze aktive Minus-Pulse mit dazwischenliegenden
kürzeren inaktiven Pause-Zeiten beinhaltet und dass die zweite Pulsfolge B In ihrer
Struktur von Pulsfolge und Pulslänge kurze aktive Plus-Pulse und kurze aktive Minus-Pulse
mit dazwischenliegenden sich abwechselnden noch kürzeren und mehrfach längeren inaktiven
Pause-Zeiten beinhaltet.
Wenn es zweckentsprechend Ist, kann auch über die duale Pulsfolge hinausgehend eine
mehrfache Pulsfolge A, B, C, ...X zeitlich parallel, zeitlich nacheinander folgend
und/oder zeitlich überlappend generiert werden.
[0008] Als Anordnung zur Durchführung des Verfahrens sind vorgesehen ein im Dualbetrieb
und periodisch arbeitender lmpulsgeber, bei dem die Langpuls-(LP) und Kurzpuls-(KP)-Einstellungen
materialspezifisch vorgenommen werden, eine schaltungstechnisch darauf folgende Endstufe
(2) und eine wiederum der Endstufe schaltungstechnisch folgende Mehrschicht-Elektrode,
wobei diese Mehrschicht-Elektrode den gepulsten Strom/Spannungs-Zustand in das Mauer-/Bauwerk
einleitet. Ein Erdspieß schließt den Stromkreis durch Anschluss an die Endstufe.
Die erfindungsgemäße Mehrschicht-Elektrode besteht aus einem vorwiegend gesprühten
Mehrschichtband, welches oberflächig auf den zu behandelnden Baukörper direkt aufgebracht
ist und aus einer ersten gesprühten Schicht, die aus einem Binder und einem Leiter
besteht, aus einer zweiten Schicht darauf, die aus einem gesprühten oder gelegten
elektrischen Leiter und gegebenenfalls aus einer stabilisierenden, elektrisch leitfähigen
oder nichtleitfähigen Armierung besteht, und obenauf abschließend aus einer dritten
gesprühten Deckschicht, die aus einem Isolierenden Schutzlack bestehen kann, oder
durch isolierendes Flachmaterial dargestellt ist, gebildet ist. Im Mehrschichtband
können je nach Erfordernis auch zusätzlich leitender Kunststoff, Elektrolyte, leitende
oder nichtleitende Armierungsgewebe oder leitender Putz vorgesehen sein. Ein Ringschluss
mittels des Mehrschichtbands, allerdings mit einer elektrotechnisch bedingten Lücke,
um keinen Kurzschluss zu verursachen, auch mit weiteren elektrisch überbrückten Lücken,
um das Bauwerk, in der Regel auf den Außenmauern, mit Verbindung des Mehrschichtbands
zur Endstufe kann vorgesehen sein. Bei einem Ringschluss um das Bauwerk können elektrische
Überbrückungen des Mehrschichtbands z.B. an Tür- und Fensteröffnungen mittels normalem
isolierten Draht in Kabeikanälchen zur Überwindung vorgenannter Lacken vorgesehen
sein. Das Mehrschichtband kann auch auf nur einer einzigen Wand In dann eckiger oder
stetig gebogener Anordnung, z.B. mäanderförmig, rund oder oval, gegebenenfalls als
Spirale, aufgesprüht sein. Weiterhin kann das Mehrschichtband auch unter Kanälen,
z.B. Kabelkanälen, angeordnet sein. Je nach vorliegenden Erfordernissen kann man das
Mehrschichtband auch abschnittsweise mauerschlüssig und abschnittsweise berührungslos
zum Mauerwerk ausführen.
Diese neue erfinderische Lehre verbessert die Trocknung, insbesondere auf dem Gebiet
der Bautrocknung, dahingehend, dass
- kaum Bauarbeiten notwendig sind,
- die Wände nicht unkontrolliert getrocknet werden (Gebäudeabrißl),
- Energie summarisch effizient eingesetzt wird,
- Energie direkt mit physikalisch interessierenden Impulsdauern in die Wand eingebracht
wird,
- eine Tiefenwirkung während und nach der Trocknung erreicht wird,
- eine ständige Kontrolle der Feuchte - mit Korrekturfunktionen versehen - stattfinden
kann,
- bei Bedarf weiterhin Sensoren sowie Datenlogger eingesetzt werden können, die den
Regelkreis verfeinem können,
- der Trocknungszeitraum, nach Bauwerks- und/oder Bauherrenmaßgabe festgelegt wird -
Schnelltrocknung oder allmähliche Trocknung,
- eine elegante Anpassbarkelt (Sprühverfahren für Elektroden) an sehr unebenen Wänden
für die örtlichen Aufgaben einer Trockenlegung möglich ist,
- keine Elektroden in das Mauerwerk eingesetzt werden müssen, da Oberflächenelektroden
aufgesprüht werden, somit kein Eingriff mit der event. Gefahr der Bauwerksschädigung
erfolgt,
- es möglich ist, mit Hilfe einer minimalen Oberflächenelektrode auch nicht belegte
Bauteile physikalisch zu erreichen,
- es möglich ist, den Feuchtegehalt gezielt zu steuern, womit entsprechenden Anforderungen
genügt werden kann, wie z.B. die Aufrechterhaltung eines erhöhten Feuchtegrades zum
Schutze alter Kunstwerke oder die Einstellung eines geforderten Wohnraumklimas,
- durch den wahlweisen Einsatz der dualen Pulskomponenten die Elektroden zusätzlich
geschont werden.
[0009] An nachfolgendem Ausführungsbeispiel soll die Erfindung näher erläutert werden.
Die Erfindung wird in einer typischen Variante aus einer Vielzahl von möglichen Alternativen
beschrieben.
Die Erläuterung der Erfindung erfolgt an einer beispielhaft dafür ausgewählten Verfahrensweise
und an einer beispielhaften Anordnung zur Realisierung der erfindungsgemäßen technischen
Lösung aus einer Vielzahl von verfahrens- und apparativen Alternativen. Da weitere
Verfahrens- und Anordnungsalternativen hierfür denkbar sind, umfassen diese somit
die erfindungsgemäße Lehre.
Fig. 1 zeigt den Verfahrensablauf
Fig. 2 zeigt die Anordnung der Gesamtanlage
Ausführungsbeispiel 1:
[0010] Auf den zu behandelnden Baukörper wird direkt eine erste Schicht, die aus einem Bindematerial
und einem leitenden Material, hier Graphit, besteht, aufgesprüht. Darauf wird eine
zweite Schicht, die aus einem aufgesprühten elektrischen Leiter und aus einer stabilisierenden,
elektrisch nichtleitfähigen Armierung aus Tüll gebildet ist, aufgebracht. Obenauf
abschließend wird die dritte Schicht aus einem nichtleitenden Schutzlack als Deckschicht
aufgesprüht.
Die erfindungsgemäße Mehrschicht-Elektrode besteht somit aus einer überwiegend gesprühten
Dreischichtelektrode, welche als geschlossener Ring um das Gebäude und an einer bestimmten
besonders nassen Wand dieses Gebäudes auf dieser mäanderförmig gelegt ist.
[0011] Die nun zu trocknende Bausubstanz wird mit dem in nachfolgender Tabelle dargestellten
Verfahrensablauf, somit mit den darin angegebenen Spannungsgröfien und -richtungen
und den zugehörigen Zeiten beaufschlagt. Hlerbei erfolgt zeitlich eine Paralielbeputsung
mit der Pulsfolge A und der Pulsfolge B.
Methode |
T1 + |
T2 PAUSE |
T3 - |
T4 PAUSE |
TTOTAL |
1.erste Pulsfolge A |
|
|
|
|
|
Trockenlegung |
1 s |
1 ns |
0,1 s |
5 s |
6,100000001 s |
Spannung |
20 V |
0 V |
- 20 V |
0 V |
|
|
|
|
|
|
|
2. zweite Pulsfolge B |
|
|
|
|
|
Trockenhaltung |
3 µs |
30 ns |
1 µs |
30 ms |
30,00403 ms |
Spannung |
20 V |
0 V |
- 20 V |
0 V |
|
[0012] Bei diesem Trocknen werden Feuchte-, und andere wichtige Prozessdaten im Innern und
außerhalb der zu trocknenden Substanz zum Zwecke der Prozessführung erfasst und durch
die Steuerung des Trocknungsverfahrens entsprechend verarbeitet.
1. Verfahren zur Trockenlegung von Mauer- und Bauwerk mittels Elektroosmose, wobel unter
Anlegung einer gepulsten elektrischen Spannung an mindestens zwei Elektroden, einerseits
im Mauer- und Bauwerk, andererseits in der hierzu gehörigen Umgebung, ein Stromfluss
von Anode zu Kathode und damit eine Feuchtigkeitsbewegung weg vom Mauer- und Bauwerk
bewirkt wird
dadurch gekennzeichnet,
dass diese Spannung dual mit zwei verschieden ausgebildeten Pulsfolgen, mit einer ersten
Pulsfolge A und einer zweiten Pulsfolge B, die zeitlich parallel, zeitlich nacheinander
folgend und/oder zeitlich überlappend eingebracht werden, generiert wird, wobei ein
speziell auf die jeweiligen örtlichen Bedingungen programmiert angepasster variabler,
alternierender und/oder intermittierender Strom-/Spannungszustand größen-, richtungs-
und zeitabhängig zwischen den Elektroden und damit im zu trocknenden Mauer- und Bauwerk
und seiner Umgebung eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Pulsfolge A mit Ihrer Pulsfolge und Pulslänge zum Zwecke der Hauptentfeuchtung
und die zweite Pulsfolge B mit differenzierterer schwächerer elektrischen Wirkung
zum Zwecke der Verfeinerung des Entfeuchtungsvorgangs oder zur Trockenhaltung dann
materialspezifisch eingebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Pulsfolge B mit differenzierterer schwächerer elektrischen Wirkung ausschließlich
zum Zwecke der Trockenlegung schwach feuchter Bereiche eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Pulsfolge A in ihrer Struktur von Pulsfolge und Pulslänge lange aktive
Plus-Pulse und kurze aktive Minus-Pulse mit dazwischenliegenden kürzeren inaktiven
Pause-Zeiten beinhaltet.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Pulsfolge B in ihrer Struktur von Pulsfolge und Pulslänge kurze aktive
Plus-Pulse und kurze aktive Minus-Pulse mit dazwischenliegenden sich abwechselnden
noch kürzeren und mehrfach längeren inaktiven Pause-Zeiten beinhaltet.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass auch, wenn zweckentsprechend, über die duale Pulsfolge hinausgehend eine mehrfache
Pulsfolge A, B, C, ...X zeitlich parallel, zeitlich nacheinander folgend und/oder
zeitlich überlappend generiert wird.
7. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein im Dualbetrieb und periodisch arbeitender Impulsgeber (1), bei dem die Langpuls-
(LP) und Kurzpuls-(KP)-Einstellungen materialspezifisch vorgenommen werden, auf eine
Endstufe (2) und diese wiederum auf eine Mehrschicht-Elektrode (3) geschaltet ist,
wobei die Mehrschicht-Elektrode (3) den gepulsten Strom/Spannungs-Zustand in das Mauer-/Bauwerk
(4) einleitet und als Gegenelektrode ein Erdspieß/Erdstab (5) den Stromkreis durch
Anschluss an die Endstufe (2) schließt.
8. Anordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mehrschicht-Elektrode (3) aus einem überwiegend gesprühten Mehrschichtband besteht,
welches oberflächig auf den zu behandelnden Baukörper direkt aufgebracht ist und aus
einer ersten gesprühten Schicht, die aus einem Binder und einem Leiter besteht, aus
einer zweiten Schicht darauf, die aus einem gesprühten oder gelegten elektrischen
Leiter und gegebenenfalls aus einer stabilisierenden, elektrisch leitfähigen oder
nichtleitfähigen Armierung besteht, und obenauf abschließend aus einer dritten gesprühten
Deckschicht, die aus einem isolierenden Schutzlack bestehen kann oder durch isolierenden
Flachmaterial dargestellt ist, gebildet ist.
9. Anordnung nach den Ansprüchen 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mehrschichtband (3) einen Ringschluss mit elektrotechnisch bedingter Lücke um
das Bauwerk, in der Regel auf den Außenmauern, mit einer Verbindung zur Endstufe (2)
bildet.
10. Anordnung nach den Ansprüchen 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Ringschluss um das Bauwerk Überbrückungen des Mehrschichtbands (3), z.B. an
Tür- und Fensteröffnungen, mittels normalem Isolierten Draht In Kabelkanälchen oder
armierte Kabelsonderausführungen vorgesehen sind.
11. Anordnung nach den Ansprüchen 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mehrschichtband (3) auch auf nur einer einzigen Wand in dann eckiger oder stetig
gebogener Anordnung, z.B. mäanderförmig, rund oder oval, gegebenenfalls als Spirale
aufgesprüht ist.
12. Anordnung nach den Ansprüchen 7 bis 9 und 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mehrschichtband (3) oberflächig verlegt aber auch unter Kanälen, z.B. Kabelkanälen,
oder unter Putz angeordnet ist.
13. Anordnung nach den Ansprüchen 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mehrschichtband (3) auch je nach vorliegenden Erfordernissen abschnittsweise
mauerschlüssig und abschnittsweise ohne leitenden Kontakt zum Mauerwerk ausgeführt
ist.
14. Verwendung des Verfahrens und der Anordnung nach allen vorgenannten Ansprüchen zum
Zwecke der Einschränkung und Niederhaltung von Pilzwuchs bzw, Schimmel, wobei die
gesprühten Elektroden (3) auf den Stellen des Pilzwuchses bzw. Schirnmelstellen, um
diese herum oder in ihrer Nähe angeordnet sind.
15. Verwendung der Anordnung nach Anspruch 8 zum Zwecke des Aufbaus eines faradayschen
Käfigs zur Elektro-Abschirmung, wobei der Abstand der Bänder und die Bandbreite sich
nach dem jeweils gemessenen Störfeld richtet und die Bänder auf der Oberfläche, unter
Putz, unter Tapete oder unter Farbe angelegt sein können.