[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlüssel für einen Schließzylinder mit einem einen
Schlüsselrücken und eine Schlüsselbrust aufweisenden Schaft und mit einer Reihe von
in der Schlüsselbrust angeordneten kerbenförmigen Schließausnehmungen zur Abstützung
von Stiftzuhaltungen. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Schließzylinder für einen
solchen Schlüssel mit einem in einem Gehäuse drehbaren Kern und mit einem Schließkanal
zum Einführen des Schlüssels und mit einer Reihe von mit den Schließausnehmungen des
Schlüssels zusammenwirkenden Stiftzuhaltungen.
[0002] Ein Schlüssel und ein Schließzylinder sind aus der
DE 27 36 331 B2 bekannt. Bei diesem Schlüssel sind die Schließausnehmungen bildende Flanken um einen
vorgesehenen Winkel zur Mittelachse der Schließausnehmung geneigt. Solche Schlüssel
weisen Stufungen der Schließausnehmungen auf, wobei die Stufe eins beispielsweise
einer geringen Tiefe der Schließausnehmung und die Stufe acht einer besonders großen
Tiefe der Schließausnehmung entspricht. Beim Einführen des Schlüssels in den Schließkanal
des Schließzylinders werden die Stiftzuhaltungen von den auf der Schlüsselbrust angeordneten
Flanken der Schließkerben bewegt. Dabei gleitet das meist kegelförmige Ende der Stiftzuhaltung
entlang der auf der Schlüsselbrust angeordneten Schließausnehmungen. Dies führt jedoch
dazu, dass bei einander benachbarten Stiftzuhaltungen keine großen Stufensprünge möglich
sind. Beispielsweise ist es nicht möglich, neben einer Schließausnehmung der Stufe
eins mit geringer Tiefe eine Schließausnehmung der Stufe acht, also einer besonders
großen Tiefe der Schließausnehmung anzuordnen. Bei einem solchen großen Stufensprung
würde bei gängigen Schlüsseln die Flanke der tiefen Schließausnehmung bis in die benachbarte
flache Schließausnehmung eindringen. Daher weist der bekannte Schlüssel nur eine geringe
Anzahl an Kombinationsmöglichkeiten der Stufen der Schließausnehmungen und damit auch
eine geringe Anzahl an Schließgeheimnissen auf.
[0003] Um dieses Problem zu vermeiden, könnte man daran denken, die Schließausnehmungen
weit voneinander zu beabstanden. Dies führt jedoch bei einer begrenzten Länge des
Schließzylinders zu einer geringen Anzahl an möglichen auf dem Schlüssel anzuordnenden
Schließausnehmungen. Dies begrenzt ebenfalls die mögliche Anzahl an Schließgeheimnissen
des Schlüssels.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Schlüssel der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass er eine möglichst große Anzahl an Schließgeheimnissen
ermöglicht. Weiterhin liegt der Erfindung das Problem zugrunde, einen Schließzylinder
für einen solchen Schlüssel zu schaffen, welcher eine große Anzahl von Schließgeheimnissen
ermöglicht und bei dem die Stiftzuhaltungen dem Schlüssel beim Einführen in den Schließkanal
eine besonders geringe Reibung entgegensetzen.
[0005] Das erstgenannte Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Schließausnehmungen
bildenden Flanken oberhalb einer vorgesehenen Tiefe der jeweiligen Schließausnehmung
in Abschnitte unterteilt sind und dass eine Übergangsfläche von einem Abschnitt zum
nächst tiefer in dem Schaft angeordneten Abschnitt eine Erweiterung der Schließausnehmung
bildet.
[0006] Durch diese Gestaltung weisen die Schließausnehmungen oberhalb einer vorgesehenen
Tiefe ein Profil nach Art eines Tannenbaums auf. Dies führt dazu, dass die Flanken
einer besonders tiefen Schließausnehmung zur Schlüsselbrust von Abschnitt zu Abschnitt
die Breite der Schließausnehmung verringern. Im Vergleich zu dem bekannten Schlüssel
ist bei dem erfindungsgemäßen Schlüssel die Breite tiefer Schließausnehmungen geringer,
wenn die Winkel der Flanken der einzelnen Abschnitte der Schließausnehmungen des erfindungsgemäßen
Schlüssels und der Winkel der Flanken der Schließausnehmungen des bekannten Schlüssels
gleich sind. Ein weiterer Vorteil dieser Gestaltung besteht darin, dass der Schlüssel
durch die verschiedenen Abschnitte nur sehr schwer zu kopieren ist.
[0007] Ränder von Stiftzuhaltungen gleiten gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung besonders reibungsarm entlang der Flanken der Schließausnehmungen, wenn
zwischen der Übergangsfläche und dem angrenzenden Abschnitt eine zur Abstützung der
Stiftzuhaltung des Schließzylinders vorgesehene Kante angeordnet ist.
[0008] Der erfindungsgemäße Schlüssel gestaltet sich konstruktiv besonders einfach, wenn
die Abschnitte die Flanken der Schließausnehmung treppenförmig unterteilen.
[0009] Hohe Absätze bei kurzen Übergangsflächen lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einfach erzeugen, wenn die Übergangsfläche in einem scharfen
Winkel zu den angrenzenden Abschnitten angeordnet ist.
[0010] Die Schließausnehmungen des erfindungsgemäßen Schlüssels weisen eine gleichmäßige
Reibung gegenüber den Stiftzuhaltungen des Schließzylinders auf, wenn die Neigungswinkel
einander benachbarter Abschnitte gleich sind.
[0011] Das zweitgenannte Problem, nämlich die Schaffung eines Schließzylinders für einen
solchen Schlüssel, welcher eine große Anzahl von Schließgeheimnissen ermöglicht und
bei dem die Stiftzuhaltungen dem Schlüssel beim Einführen in den Schließkanal eine
besonders geringe Reibung entgegensetzen, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die Stiftzuhaltungen in ihrem zentrischen, in den Schließkanal hineinragenden Ende
einen nippelförmigen Vorsprung aufweisen.
[0012] Durch diese Gestaltung gleitet die Stiftzuhaltung mit ihrem nippelförmigen Vorsprung
und einer Kante am Umfang beim Einführen des Schlüssels in den Schließzylinder entlang
der Schlüsselbrust. Die Reibung wird dabei von den Kanten der Abschnitte an den Übergangsflächen
zusätzlich besonders gering gehalten. Dies ermöglicht es, den Schließzylinder mit
besonders hohen Stufensprüngen einander benachbarter Stiftzuhaltungen zu gestalten,
ohne dass hierbei der von den Stiftzuhaltungen erzeugte Widerstand beim Einführen
des Schlüssels in den Schließzylinder ansteigt. Die großen möglichen Stufensprünge
ermöglichen die Gestaltung des Schließzylinders mit einer besonders großen Anzahl
von Schließgeheimnissen.
[0013] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Schlüssel mit einem Schließzylinder,
- Fig. 2
- eine stark vergrößerte Darstellung einer Schließausnehmung des erfindungsgemäßen Schlüssels
aus Figur 1,
- Fig. 3
- eine stark vergrößerte Darstellung eines freien Endes einer Stiftzuhaltung des Schließzylinders
aus Figur 1,
[0014] Figur 1 zeigt einen Schlüssel 1 mit einem zum Schließen mit dem Schlüssel 1 vorgesehenen
Schließzylinder 2 im Teilschnitt. Der Schlüssel 1 hat einen Schaft 3 mit einem Schlüsselrücken
4 und mit einer Reihe an einer Schlüsselbrust 5 angeordneten Schließausnehmungen 6.
Der Schließzylinder 2 hat einen in einem Gehäuse 7 drehbaren Kern 8 und einen in dem
Kern 8 angeordneten Schließkanal 9. Weiterhin hat der Schließzylinder 2 eine Reihe
von in dem Gehäuse 7 geführten und in den Schließkanal 9 des Kerns 8 hineinragende
Stiftzuhaltungen 10. Die Reihe der Stiftzuhaltungen 10 wirkt bei in den Schließzylinder
2 eingeführtem Schlüssel 1 mit der Reihe der Schließausnehmungen 6 des Schlüssels
1 zusammen.
[0015] Figur 2 zeigt stark vergrößert zwei der Schließausnehmungen 6 des Schlüssels 1 aus
Figur 1. Zur Verdeutlichung sind vorgesehene Stufungen der Schließausnehmungen 6 in
der Zeichnung von null bis acht dargestellt. Die Stufe null entspricht einer Schließausnehmung
6 mit besonders geringer Tiefe, während Stufe acht eine besonders große Tiefe der
Schließausnehmung 6 darstellt. Eine der dargestellten Schließausnehmungen 6 hat die
Stufe acht, während die benachbarte Schließausnehmung 6 die Stufe null hat. Zur Verdeutlichung
sind Mittellinien der benachbarten Schließausnehmungen 6 in der Zeichnung strichpunktiert
dargestellt. Die Schließausnehmung 6 der Stufe acht weist Flanken 11 mit einem Flankenwinkel
α zur Mittellinie auf. Die Flanken 11 sind in mehrere Abschnitte 12 unterteilt, welche
über Übergangsflächen 13 miteinander verbunden sind. Die Übergangsflächen 13 bilden
von einem Abschnitt 12 zum nächst tiefer in dem Schaft 3 angeordneten Abschnitt 12
eine Erweiterung der tiefen Schließausnehmung 6. Dies vermeidet, dass die Schließausnehmung
6 der Stufe acht in die benachbarte Schließausnehmung 6 der Stufe null eindringt.
Damit lassen sich eng benachbarte Schließausnehmungen 6 mit dem dargestellten, größtmöglichen
Stufensprung von Stufe null zu Stufe acht auf der Schlüsselbrust 5 anordnen.
[0016] Figur 3 zeigt stark vergrößert das in den Schließkanal 9 hineinragende Ende einer
der Stiftzuhaltungen 10 des Schließzylinders 2 aus Figur 1. Hierbei ist zu erkennen,
dass die Stiftzuhaltung 10 in ihrem zentrischen, in den Schließkanal 9 hineinragenden
Bereich einen nippelförmigen Vorsprung 14 aufweist.
1. Schlüssel für einen Schließzylinder mit einem einen Schlüsselrücken und eine Schlüsselbrust
aufweisenden Schaft und mit einer Reihe von in der Schlüsselbrust angeordneten kerbenförmigen
Schließausnehmungen zur Abstützung von Stiftzuhaltungen, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließausnehmungen (6) bildenden Flanken (11) oberhalb einer vorgesehenen Tiefe
der jeweiligen Schließausnehmung (6) in Abschnitte (12) unterteilt sind und dass eine
Übergangsfläche (13) von einem Abschnitt (12) zum nächst tiefer in dem Schaft (3)
angeordneten Abschnitt (12) eine Erweiterung der Schließausnehmung (6) bildet.
2. Schlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Übergangsfläche (13) und dem angrenzenden Abschnitt (12) eine zur Abstützung
der Stiftzuhaltung (10) des Schließzylinders (2) vorgesehene Kante angeordnet ist.
3. Schlüssel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschnitte (12) die Flanken (11) der Schließausnehmung (6) treppenförmig unterteilen.
4. Schlüssel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergangsfläche (13) in einem scharfen Winkel zu den angrenzenden Abschnitten
(12) angeordnet ist.
5. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigungswinkel (α) einander benachbarter Abschnitte (12) gleich sind.
6. Schließzylinder für einen Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem
in einem Gehäuse drehbaren Kern und mit einem Schließkanal zum Einführen des Schlüssels
und mit einer Reihe von mit den Schließausnehmungen des Schlüssels zusammenwirkenden
Stiftzuhaltungen, dadurch gekennzeichnet, dass die Stiftzuhaltungen (10) in ihrem zentrischen, in den Schließkanal (9) hineinragenden
Ende einen nippelförmigen Vorsprung (14) aufweisen.
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