[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen von raumspezifischen Umweltdaten
in Räumen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Räume in Gebäuden unterliegen raumspezifischen Umweltbedingungen. Darunter ist beispielsweise
die Temperatur im Raum, die Feuchtigkeit im Raum sowie der Taupunkt im Raum zu verstehen.
Diese Umweltbedingungen bestimmen u.a. das Raumklima. Bei zu hoher Feuchtigkeit im
Raum beispielsweise aufgrund mangelnder Lüftung besteht die Gefahr der Schimmelbildung
in den Wänden.
[0003] Um bislang raumspezifische Umweltdaten in Räumen erfassen zu können, sind entsprechende
Meßeinrichtung mechanischer oder elektronischer Art vorgesehen, welche entsprechende
Meßwerte zur Verfügung stellen. Das Problem besteht in der Auswertung dieser Meßergebnisse.
Da diese Meßergebnisse nur im Raum vorliegen und zur Verfügung stehen, müssen die
Meßergebnisse zunächst in dem jeweiligen Raum abgelesen werden. Dies ist umständlich,
weil der Raum von entsprechendem Personal jeweils betreten werden muß. Für eine dauernde
Raumüberwachung ist dies nicht praktikabel.
[0004] Davon ausgehend liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Erfassen von raumspezifischen Umweltdaten in Räumen der
eingangs angegeben Art mit einer verbesserten Zurverfügungstellung der Meßdaten zu
schaffen.
[0005] Die technische
Lösung ist gekennzeichnet durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1.
[0006] Die Grundidee des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Erfassen zum raumspezifischen
Umweltdaten in Räumen besteht darin, daß die gemessenen Umweltdaten per Funk an einen
zentralen Empfänger gesendet werden. Dadurch hat man auf technisch einfache Weise
eine elektronische Überwachung von Räumen in Gebäuden hinsichtlich raumspezifischer
Umweltdaten zur Verfügung, ohne daß der Raum betreten werden muß. Dabei kann mehreren
Räumen ein gemeinsamer, zentraler Empfänger zugeordnet sein, welcher sämtliche Meßdaten
der diversen Sensoren empfängt. Damit können auf einfache Weise beispielsweise Informationen
über den Feuchtezustand der Räume in einem Gebäude erfaßt und per Funk entweder an
eine normale Funkzentrale oder an ein separates Empfangsmodul gesendet werden. Aufgrund
dieser Meßdaten können Aussagen über die Gefahr der Schimmelbildung, Notwendigkeit
der Lüftung etc. getroffen werden.
[0007] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 2 listet diverse Umweltdaten auf, welche zur Bestimmung
des Raumklimas gemessen werden können. Die Messung weiterer Umweltdaten ist denkbar.
Die Umweltdaten werden dabei mittels entsprechender Sensoren gemessen, beispielsweise
mittels Feuchte-Sensoren, Temperatur-Sensoren, Taupunkt-Sensoren etc. Die Meßdaten
dieser Sensoren werden - wie ausgeführt - per Funk an einen zentralen Empfänger übermittelt.
[0008] Eine bevorzugte Weiterbildung schlägt Anspruch 3 vor. Die Grundidee besteht darin,
zum Senden der Meßdaten nicht ein separates Funknetz aufzubauen, sondern vielmehr
ein bereits vorhandenes Funknetz im Zusammenhang mit elektronischen Heizkostenverteilern
mit zu verwenden. Die elektronischen Heizkostenverteiler als solche sind bekannt.
Ihr Grundprinzip besteht darin, die Heizkörpertemperatur elektronisch zu messen und
aus den Meßwerten den Wärmeverbrauch zu berechnen. Die vom elektronischen Heizkostenverteiler
gemessen Meßwerte können dabei per Funk mittels einer integrierten Sendeeinrichtung
an einen zentralen Empfänger übertragen werden, so daß es nicht notwendig ist, zum
Ablesen der elektronischen Heizkostenverteiler die Wohnung zu betreten. Die Grundidee
des erfindungsgemäßen Erfassungsverfahrens besteht nunmehr darin, in den Heizkostenverteilern
zusätzlich noch entsprechende Sensoren zum Messen der Umweltdaten zu integrieren und
für die Funkübertragung der Meßdaten die Sendeeinrichtung zu verwenden, welche normalerweise
für die Übertragung der Temperaturdaten des Heizkostenverteilers dient. Indem somit
die Funktechnologie der elektronischen Heizkostenverteiler verwendet wird, ergibt
sich dadurch eine technisch einfache sowie preiswerte Möglichkeit zur Übertragung
der Umweltdaten, da keine zusätzlichen, separaten Funkeinrichtungen benötigt werden.
Es ist lediglich erforderlich, die Elektronik im elektronischen Heizkostenverteiler
entsprechend zu modifizieren. Somit kann im Rahmen der Verbrauchsdatenerfassung per
Funk, bei der in den Räumen bereits diverse Meßgeräte installiert sind und somit ein
komplettes Funknetz vorhanden ist, diese bereits vorhandene Technologie für die Umweltdatenerfassung
verwendet werden. Es ist lediglich erforderlich, weitere Sensoren zu installieren,
die zusätzliche Informationen für die Nutzer oder für die Meßdienste bereitstellen,
wie die bereits erwähnten Feuchtesensoren.
[0009] Gemäß der Weiterbildung in Anspruch 4 kann der Heizkostenverteiler direkt am Heizkörper
angeordnet sein. In diesem Fall befinden sich die Umweltdatensensoren ebenfalls direkt
am Heizkörper.
[0010] Gemäß Anspruch 5 ist es alternativ möglich, daß der Heizkostenverteiler separat vom
Heizkörper angeordnet ist. Dies wird oftmals von den Meßdiensten dann praktiziert,
wenn eine direkte Anordnung des Heizkostenverteilers am Heizkörper zu falschen Meßwerten
führen könnte. Der Heizkostenverteiler kann mit seinen speziellen Sensoren dabei an
jeder beliebigen Stelle im Raum angeordnet werden.
[0011] Gemäß der Weiterbildung in Anspruch 6 ist es weiterhin denkbar, daß der elektronische
Heizkostenverteiler ausschließlich als Meßeinrichtung für die Umweltdaten verwendet
wird, wobei auch hier der Heizkostenverteiler an jeder beliebigen Stelle im Raum angeordnet
werden kann. Die Grundidee besteht dabei darin, die elektronischen Heizkostenverteiler
einerseits mit Einrichtungen zur Temperaturmessung und andererseits mit Sensoren für
die Umweltdatenmessung zu bestücken. Der elektronische Heizkostenverteiler kann dabei
als reiner Heizkostenverteiler verwendet werden, aber auch als reine Meßeinrichtung
für die Umweltdaten ohne die Heizkörpertemperaturmessung oder natürlich auch in seiner
Doppelfunktion.
[0012] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 7 schlägt zum Messen der Umweltdaten eine spezielle
Sensoreinrichtung vor, welcher mit den zuvor erwähnten Heizkostenverteilern nichts
gemein hat. Es handelt sich somit um eigenständige Meßeinrichtungen, welche zusätzlich
mit einer Funkeinrichtung bestückt sind, wie sie von den elektronischen Heizkostenverteilern
her bereits bekannt sind und somit lediglich einer anderen Verwendung zugeführt werden.
Es ist somit nicht notwendig, bei diesen speziellen Sensoren ein eigenständiges Funknetz
zu entwickeln, da auf ein bestehendes Funknetz zurückgegriffen werden kann, welches
gleichermaßen dazu geeignet ist, die Umweltmeßdaten zu übertragen.
[0013] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Vorrichtung sowie ein System zum Erfassen
zum raumspezifischen Umweltdaten in Räumen.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Systems zum Erfassen zum raumspezifischen
Umweltdaten in Räumen wird nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Diese Zeichnung
zeigt in schematisierter Weise das Erfassungssystem.
[0015] Die Zeichnung zeigt zunächst schematisch den Ausschnitt aus einem Raum. An einer
Wand befindet sich ein - üblicher - Heizkörper 1. Dieser ist mit einem elektronischen
Heizkostenverteiler 2 versehen. Dieser elektronische Heizkostenverteiler 2 mißt die
Temperatur des Heizkörpers und überträgt die Meßdaten per Funk an einen zentralen
Empfänger 3, welcher sich an einer zentralen Stelle des Gebäudes befinden kann und
welchem eine Mehrzahl von elektronischen Heizkostenverteilern 2 zugeordnet ist.
[0016] In dem elektronischen Heizkostenverteiler 2 befindet sich wenigstens ein zusätzlicher
Sensor, welcher beispielsweise die Feuchtigkeit mißt.
[0017] Die entsprechenden Meßdaten werden auf dem gleichen Funkweg wie die Temperaturdaten
des Heizkörpers 1 an den zentralen Empfänger 3 gesendet und dort entsprechend ausgewertet.
Das bereits komplett vorhandene Funknetz der elektronischen Heizkostenverteiler 2
wird somit einer zweiten Aufgabe zugeführt, nämlich Umweltmeßdaten zu übertragen.
Durch die entsprechenden Meßdaten kann dann beispielsweise eine Aussage über die Gefahr
der Schimmelbildung, Notwendigkeit von Lüftung etc. getroffen werden.
[0018] In der Zeichnung ist ein zweiter elektronischer Heizkostenverteiler 2' dargestellt,
welcher separat vom Heizkörper 1 an der Wand angeordnet ist. Diese separate Anordnung
des Heizkostenverteiler 2' kann dadurch bedingt sein, daß bei einer direkten Anordnung
des Heizkostenverteiler 2' am Heizkörper 1 es zu falschen Meßergebnissen bezüglich
der Heizkörpertemperatur kommen kann, so daß man den Heizkostenverteiler 2' örtlich
getrennt vom Heizkörper 1 anordnet. In diesem Fall erfolgt dann die Messung der Umweltdaten
an der Stelle, wo sich der elektronische Heizkostenverteiler 2' im Raum befindet.
Es ist aber auch denkbar, daß der Heizkostenverteiler 2' ausschließlich Umweltdaten
mißt, ohne zusätzlich noch Heizkörpertemperaturdaten zu messen.
[0019] Schließlich zeigt die Zeichnung noch einen speziellen Sensor 4 ausschließlich zum
Messen von Umweltdaten, beispielsweise der erwähnten Feuchte. Dieser Sensor 4 überträgt
wie die bereits beschriebenen Heizkostenverteiler 2, 2' die Meßdaten per Funk an den
zentralen Empfänger 3, wobei als Funkeinrichtung vom Grundsatz her diejenige Funkeinrichtung
verwendet wird, welche bereits in den Heizkostenverteilern 2, 2' integriert und dort
bekannt ist.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Heizkörper
- 2, 2'
- elektronischer Heizkostenverteiler
- 3
- zentraler Empfänger
- 4
- Sensor
1. Verfahren zum Erfassen von raumspezifischen Umweltdaten in Räumen,
wobei die Umweltdaten gemessen werden und in Form eines elektronischen Signals vorliegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das elektronische Signal per Funk an einen zentralen Empfänger (3) gesendet und dort
gespeichert und/oder ausgewertet und/oder angezeigt wird.
2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Umweltdaten
die relative oder absolute Luftfeuchtigkeit in dem Raum und/oder
die relative oder absolute Feuchtigkeit der Innenwand des Raums und/oder
die relative oder absolute Feuchtigkeit der Außenwand des Raums und/oder
die Lufttemperatur in dem Raum und/oder
die Temperatur der Innenwand des Raums und/oder
die Temperatur der Außenwand des Raums und/oder
der Taupunkt der Luft in dem Raum und/oder
der Taupunkt der Innenwand des Raums und/oder
der Taupunkt der Außenwand des Raums und/oder
gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich in dem Raum ein Heizkörper (1) mit einem zugeordneten elektronischen Heizkostenverteiler
(2, 2') befindet, wobei der Heizkostenverteiler (2, 2') eine Sendeeinrichtung zum
Übertragen der Meßdaten per Funk an einen zentralen Empfänger (3) aufweist,
daß ein Sensor zum Messen der Umweltdaten in dem Heizkostenverteiler (2, 2') integriert
ist und
daß zum Senden der elektronischen Signale des Sensors die Sendeeinrichtung des Heizkostenverteilers
(2, 2') sowie der zentrale Empfänger (3) des Heizkostenverteilers (2, 2') verwendet
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Heizkostenverteiler (2) direkt am Heizkörper (1) angeordnet ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Heizkostenverteiler (2') separat vom Heizkörper (1) angeordnet ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Heizkostenverteiler (2') ausschließlich als Meßeinrichtung für die Umweltdaten
verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein spezieller Sensor (4) zum Messen der Umweltdaten verwendet wird und
daß für die Funkübertragung der Meßdaten ein zentraler Empfänger (3) zur Funkübertragung
der Meßdaten eines elektronischen Heizkostenverteilers (2, 2') verwendet wird.