(19)
(11) EP 1 746 556 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.01.2007  Patentblatt  2007/04

(21) Anmeldenummer: 06013303.0

(22) Anmeldetag:  28.06.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G08C 17/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 19.07.2005 DE 102005034226

(71) Anmelder: KUNDO SYSTEMTECHNIK GmbH
78112 St. Georgen (DE)

(72) Erfinder:
  • Binnig, Richard
    78664 Mariazell (DE)

(74) Vertreter: Goy, Wolfgang 
Zähringer Strasse 373
79108 Freiburg
79108 Freiburg (DE)

   


(54) Verfahren zum Erfassen von raumspezifischen Umweltdaten in Räumen


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen von raumspezifischen Umweltdaten in Räumen, insbesondere der Feuchte, des Taupunkts sowie der Temperatur. Die entsprechenden Sensoren sind dabei in einem elektronischen Heizkostenverteiler 2, 2' eines Heizkörpers 1 integriert, wobei zur Übertragung der Umweltmeßdaten die gleiche Funkeinrichtung wie für die Übertragung der Temperaturdaten des elektronischen Heizkostenverteilers 2, 2' verwendet wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen von raumspezifischen Umweltdaten in Räumen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Räume in Gebäuden unterliegen raumspezifischen Umweltbedingungen. Darunter ist beispielsweise die Temperatur im Raum, die Feuchtigkeit im Raum sowie der Taupunkt im Raum zu verstehen. Diese Umweltbedingungen bestimmen u.a. das Raumklima. Bei zu hoher Feuchtigkeit im Raum beispielsweise aufgrund mangelnder Lüftung besteht die Gefahr der Schimmelbildung in den Wänden.

[0003] Um bislang raumspezifische Umweltdaten in Räumen erfassen zu können, sind entsprechende Meßeinrichtung mechanischer oder elektronischer Art vorgesehen, welche entsprechende Meßwerte zur Verfügung stellen. Das Problem besteht in der Auswertung dieser Meßergebnisse. Da diese Meßergebnisse nur im Raum vorliegen und zur Verfügung stehen, müssen die Meßergebnisse zunächst in dem jeweiligen Raum abgelesen werden. Dies ist umständlich, weil der Raum von entsprechendem Personal jeweils betreten werden muß. Für eine dauernde Raumüberwachung ist dies nicht praktikabel.

[0004] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Erfassen von raumspezifischen Umweltdaten in Räumen der eingangs angegeben Art mit einer verbesserten Zurverfügungstellung der Meßdaten zu schaffen.

[0005] Die technische Lösung ist gekennzeichnet durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1.

[0006] Die Grundidee des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Erfassen zum raumspezifischen Umweltdaten in Räumen besteht darin, daß die gemessenen Umweltdaten per Funk an einen zentralen Empfänger gesendet werden. Dadurch hat man auf technisch einfache Weise eine elektronische Überwachung von Räumen in Gebäuden hinsichtlich raumspezifischer Umweltdaten zur Verfügung, ohne daß der Raum betreten werden muß. Dabei kann mehreren Räumen ein gemeinsamer, zentraler Empfänger zugeordnet sein, welcher sämtliche Meßdaten der diversen Sensoren empfängt. Damit können auf einfache Weise beispielsweise Informationen über den Feuchtezustand der Räume in einem Gebäude erfaßt und per Funk entweder an eine normale Funkzentrale oder an ein separates Empfangsmodul gesendet werden. Aufgrund dieser Meßdaten können Aussagen über die Gefahr der Schimmelbildung, Notwendigkeit der Lüftung etc. getroffen werden.

[0007] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 2 listet diverse Umweltdaten auf, welche zur Bestimmung des Raumklimas gemessen werden können. Die Messung weiterer Umweltdaten ist denkbar. Die Umweltdaten werden dabei mittels entsprechender Sensoren gemessen, beispielsweise mittels Feuchte-Sensoren, Temperatur-Sensoren, Taupunkt-Sensoren etc. Die Meßdaten dieser Sensoren werden - wie ausgeführt - per Funk an einen zentralen Empfänger übermittelt.

[0008] Eine bevorzugte Weiterbildung schlägt Anspruch 3 vor. Die Grundidee besteht darin, zum Senden der Meßdaten nicht ein separates Funknetz aufzubauen, sondern vielmehr ein bereits vorhandenes Funknetz im Zusammenhang mit elektronischen Heizkostenverteilern mit zu verwenden. Die elektronischen Heizkostenverteiler als solche sind bekannt. Ihr Grundprinzip besteht darin, die Heizkörpertemperatur elektronisch zu messen und aus den Meßwerten den Wärmeverbrauch zu berechnen. Die vom elektronischen Heizkostenverteiler gemessen Meßwerte können dabei per Funk mittels einer integrierten Sendeeinrichtung an einen zentralen Empfänger übertragen werden, so daß es nicht notwendig ist, zum Ablesen der elektronischen Heizkostenverteiler die Wohnung zu betreten. Die Grundidee des erfindungsgemäßen Erfassungsverfahrens besteht nunmehr darin, in den Heizkostenverteilern zusätzlich noch entsprechende Sensoren zum Messen der Umweltdaten zu integrieren und für die Funkübertragung der Meßdaten die Sendeeinrichtung zu verwenden, welche normalerweise für die Übertragung der Temperaturdaten des Heizkostenverteilers dient. Indem somit die Funktechnologie der elektronischen Heizkostenverteiler verwendet wird, ergibt sich dadurch eine technisch einfache sowie preiswerte Möglichkeit zur Übertragung der Umweltdaten, da keine zusätzlichen, separaten Funkeinrichtungen benötigt werden. Es ist lediglich erforderlich, die Elektronik im elektronischen Heizkostenverteiler entsprechend zu modifizieren. Somit kann im Rahmen der Verbrauchsdatenerfassung per Funk, bei der in den Räumen bereits diverse Meßgeräte installiert sind und somit ein komplettes Funknetz vorhanden ist, diese bereits vorhandene Technologie für die Umweltdatenerfassung verwendet werden. Es ist lediglich erforderlich, weitere Sensoren zu installieren, die zusätzliche Informationen für die Nutzer oder für die Meßdienste bereitstellen, wie die bereits erwähnten Feuchtesensoren.

[0009] Gemäß der Weiterbildung in Anspruch 4 kann der Heizkostenverteiler direkt am Heizkörper angeordnet sein. In diesem Fall befinden sich die Umweltdatensensoren ebenfalls direkt am Heizkörper.

[0010] Gemäß Anspruch 5 ist es alternativ möglich, daß der Heizkostenverteiler separat vom Heizkörper angeordnet ist. Dies wird oftmals von den Meßdiensten dann praktiziert, wenn eine direkte Anordnung des Heizkostenverteilers am Heizkörper zu falschen Meßwerten führen könnte. Der Heizkostenverteiler kann mit seinen speziellen Sensoren dabei an jeder beliebigen Stelle im Raum angeordnet werden.

[0011] Gemäß der Weiterbildung in Anspruch 6 ist es weiterhin denkbar, daß der elektronische Heizkostenverteiler ausschließlich als Meßeinrichtung für die Umweltdaten verwendet wird, wobei auch hier der Heizkostenverteiler an jeder beliebigen Stelle im Raum angeordnet werden kann. Die Grundidee besteht dabei darin, die elektronischen Heizkostenverteiler einerseits mit Einrichtungen zur Temperaturmessung und andererseits mit Sensoren für die Umweltdatenmessung zu bestücken. Der elektronische Heizkostenverteiler kann dabei als reiner Heizkostenverteiler verwendet werden, aber auch als reine Meßeinrichtung für die Umweltdaten ohne die Heizkörpertemperaturmessung oder natürlich auch in seiner Doppelfunktion.

[0012] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 7 schlägt zum Messen der Umweltdaten eine spezielle Sensoreinrichtung vor, welcher mit den zuvor erwähnten Heizkostenverteilern nichts gemein hat. Es handelt sich somit um eigenständige Meßeinrichtungen, welche zusätzlich mit einer Funkeinrichtung bestückt sind, wie sie von den elektronischen Heizkostenverteilern her bereits bekannt sind und somit lediglich einer anderen Verwendung zugeführt werden. Es ist somit nicht notwendig, bei diesen speziellen Sensoren ein eigenständiges Funknetz zu entwickeln, da auf ein bestehendes Funknetz zurückgegriffen werden kann, welches gleichermaßen dazu geeignet ist, die Umweltmeßdaten zu übertragen.

[0013] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Vorrichtung sowie ein System zum Erfassen zum raumspezifischen Umweltdaten in Räumen.

[0014] Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Systems zum Erfassen zum raumspezifischen Umweltdaten in Räumen wird nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Diese Zeichnung zeigt in schematisierter Weise das Erfassungssystem.

[0015] Die Zeichnung zeigt zunächst schematisch den Ausschnitt aus einem Raum. An einer Wand befindet sich ein - üblicher - Heizkörper 1. Dieser ist mit einem elektronischen Heizkostenverteiler 2 versehen. Dieser elektronische Heizkostenverteiler 2 mißt die Temperatur des Heizkörpers und überträgt die Meßdaten per Funk an einen zentralen Empfänger 3, welcher sich an einer zentralen Stelle des Gebäudes befinden kann und welchem eine Mehrzahl von elektronischen Heizkostenverteilern 2 zugeordnet ist.

[0016] In dem elektronischen Heizkostenverteiler 2 befindet sich wenigstens ein zusätzlicher Sensor, welcher beispielsweise die Feuchtigkeit mißt.

[0017] Die entsprechenden Meßdaten werden auf dem gleichen Funkweg wie die Temperaturdaten des Heizkörpers 1 an den zentralen Empfänger 3 gesendet und dort entsprechend ausgewertet. Das bereits komplett vorhandene Funknetz der elektronischen Heizkostenverteiler 2 wird somit einer zweiten Aufgabe zugeführt, nämlich Umweltmeßdaten zu übertragen. Durch die entsprechenden Meßdaten kann dann beispielsweise eine Aussage über die Gefahr der Schimmelbildung, Notwendigkeit von Lüftung etc. getroffen werden.

[0018] In der Zeichnung ist ein zweiter elektronischer Heizkostenverteiler 2' dargestellt, welcher separat vom Heizkörper 1 an der Wand angeordnet ist. Diese separate Anordnung des Heizkostenverteiler 2' kann dadurch bedingt sein, daß bei einer direkten Anordnung des Heizkostenverteiler 2' am Heizkörper 1 es zu falschen Meßergebnissen bezüglich der Heizkörpertemperatur kommen kann, so daß man den Heizkostenverteiler 2' örtlich getrennt vom Heizkörper 1 anordnet. In diesem Fall erfolgt dann die Messung der Umweltdaten an der Stelle, wo sich der elektronische Heizkostenverteiler 2' im Raum befindet. Es ist aber auch denkbar, daß der Heizkostenverteiler 2' ausschließlich Umweltdaten mißt, ohne zusätzlich noch Heizkörpertemperaturdaten zu messen.

[0019] Schließlich zeigt die Zeichnung noch einen speziellen Sensor 4 ausschließlich zum Messen von Umweltdaten, beispielsweise der erwähnten Feuchte. Dieser Sensor 4 überträgt wie die bereits beschriebenen Heizkostenverteiler 2, 2' die Meßdaten per Funk an den zentralen Empfänger 3, wobei als Funkeinrichtung vom Grundsatz her diejenige Funkeinrichtung verwendet wird, welche bereits in den Heizkostenverteilern 2, 2' integriert und dort bekannt ist.

Bezugszeichenliste



[0020] 
1
Heizkörper
2, 2'
elektronischer Heizkostenverteiler
3
zentraler Empfänger
4
Sensor



Ansprüche

1. Verfahren zum Erfassen von raumspezifischen Umweltdaten in Räumen,
wobei die Umweltdaten gemessen werden und in Form eines elektronischen Signals vorliegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das elektronische Signal per Funk an einen zentralen Empfänger (3) gesendet und dort gespeichert und/oder ausgewertet und/oder angezeigt wird.
 
2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Umweltdaten
die relative oder absolute Luftfeuchtigkeit in dem Raum und/oder
die relative oder absolute Feuchtigkeit der Innenwand des Raums und/oder
die relative oder absolute Feuchtigkeit der Außenwand des Raums und/oder
die Lufttemperatur in dem Raum und/oder
die Temperatur der Innenwand des Raums und/oder
die Temperatur der Außenwand des Raums und/oder
der Taupunkt der Luft in dem Raum und/oder
der Taupunkt der Innenwand des Raums und/oder
der Taupunkt der Außenwand des Raums und/oder
gemessen wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich in dem Raum ein Heizkörper (1) mit einem zugeordneten elektronischen Heizkostenverteiler (2, 2') befindet, wobei der Heizkostenverteiler (2, 2') eine Sendeeinrichtung zum Übertragen der Meßdaten per Funk an einen zentralen Empfänger (3) aufweist,
daß ein Sensor zum Messen der Umweltdaten in dem Heizkostenverteiler (2, 2') integriert ist und
daß zum Senden der elektronischen Signale des Sensors die Sendeeinrichtung des Heizkostenverteilers (2, 2') sowie der zentrale Empfänger (3) des Heizkostenverteilers (2, 2') verwendet werden.
 
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Heizkostenverteiler (2) direkt am Heizkörper (1) angeordnet ist.
 
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Heizkostenverteiler (2') separat vom Heizkörper (1) angeordnet ist.
 
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Heizkostenverteiler (2') ausschließlich als Meßeinrichtung für die Umweltdaten verwendet wird.
 
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein spezieller Sensor (4) zum Messen der Umweltdaten verwendet wird und
daß für die Funkübertragung der Meßdaten ein zentraler Empfänger (3) zur Funkübertragung der Meßdaten eines elektronischen Heizkostenverteilers (2, 2') verwendet wird.
 




Zeichnung







Recherchenbericht