[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und und eine zugehörige Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens nach Patentanspruch 14.
[0002] Die ideale Feuchte- und Wärmeeinstellung der zu verpressenden Partikel in der Holzwerkstoffplattenherstellung
beschäftigt die Fachwelt seit langem. Speziell eine schonende Erwärmung auf oder bis
kurz unterhalb der Prozesstemperatur ohne Schädigung der verwendeten Partikel bzw.
des aufgebrachten Klebers wurde schon in vielerlei Literatur angesprochen. Neben Hochfrequenzstrahlung
kann auch mit Heißluft, Dampf oder einem Luft-Dampfgemisch verwendet werden um eine
gestreute Pressgutmatte kurz vor einer Presse auf eine entsprechende Temperatur anzuwärmen.
Dabei wird in der Regel immer kurz vor der Etagen- oder kontinuierlich arbeitenden
Presse vorgewärmt um den eingesetzten Klebstoff zu aktivieren. Bei der Erwärmung mit
hochfrequenter Strahlung ist es notwendig eine homogene Feuchtigkeitsverteilung zu
erreichen, da entweder Hitzenester oder nicht genügend erwärmte Partitionen entstehen
können, die sich nachteilig in der hierbei produzierten Holzwerkstoffplatte auswirken
können. Auch eine Eindüsung von Fluiden in eine Pressgutmatte als Vorwärmung ist nicht
immer als optimal zu bewerten. Gerade bei sehr spezifisch geschichtet gestreuten Pressgutmatten
mit mehreren Schichten ist es nicht erwünscht diese mit einer starken Fluidströmung
zu beaufschlagen, die für eine Verschiebung und partielle Konzentration der gestreuten
Partikel sorgt. Es werden auch kostenintensive Anstrengungen unternommen eine Pressgutmatte
nach genau ermittelten Vorgaben zu streuen. Besonders bei orientierten Streuungen
wie bei der OSB- oder OSL-Plattenherstellung soll die Orientierung der Partikel mit
hohem Prozentsatz gewährleistet sein. Dort ist es kontraproduktiv eine orientierte
Streuung mit Fluidströmungen aus Heißluft oder Dampfgemischen zu beaufschlagen. Um
die Verschiebearbeit der Fluidströmungen zu kompensieren wird in der Regel eine Durchleitung
von Fluiden in so genannten Vorpressen vor einer Hauptpresse durchgeführt, wobei bereits
Druck auf eine gestreute Pressgutmatte ausgeübt wird. Aber dennoch kann es zu Verschiebungen
des gestreuten Pressgutes kommen. Bei Herstellung von Holzwerkstoffplatten mit speziellen
Deckschichten aus sehr kleinen Partikel führt es sogar dazu, dass die kleinen Partikel
aus der Deckschicht in die Mittelschicht (mit größeren Partikeln) transferiert werden,
was zu einer Nichtanwendung einer Partikelvorwärmung führen kann.
[0003] Aus der
DE 44 34 876 C2 ist ein Verfahren und eine Anlage zur kontinuierlichen Herstellung von Mehrschichtholzplatten
bekannt geworden, in der eine Pressgutmatte aus diversen Schichten verschiedener Spänemischungen
mit verschiedenen Streuvorrichtungen erstellt wird. Diese Pressgutmatte wird anschließend
in einer kontinuierlich arbeitenden Presse verpresst und ausgehärtet. In einem Nebenaspekt
dieses Verfahrens und der Anlage wird erwähnt, dass die Temperaturen des verwendeten
Materials für einzelne Schichten in den Streustationen eingestellt werden. Die Temperaturerhöhung
soll mittels Heißdampf oder Nassdampf erfolgen. Die Regelfeuchte der beleimten Späne
soll dabei unter das übliche Maß, welches ohne Vorwärmung eingestellt wird, gesenkt
werden. Eine konkrete Ausführung dieses Verfahren oder einer Vorrichtung zur Vorwärmung
von den Partikeln wird in dieser Literatur nicht näher erläutert.
[0004] In der neueren
DE 103 14 623 B3 wurde eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten
offenbart, mit dem Holzspäne zu einem ein- oder mehrlagigen Vlies gestreut und anschließend
unter Druck- und Temperatureinfluss zu einer Holzwerkstoffplatte verpresst werden
sollen, wobei mindestens eine Walze beheizt in der Streuvorrichtung ausgeführt ist.
Neben der Frage, ob die Beheizung erwärmter Walzen eine ausreichende Wärmeübetragung
auf die Partikel sicherstellt ist diese Methode der Partikelvorwärmung in einer Streustation
aufgrund der überproportionalen Heizkosten nicht wirtschaftlich.
[0005] Die Aufgabe vorliegender Erfindung liegt darin, ein Verfahren zur Vorwärmung von
Partikeln, speziell Fasern oder Spänen, in einer Streumaschine zur Bildung einer Pressgutmatte
im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten zu schaffen, welches es ermöglicht
die oben dargestellten Nachteile zu vermeiden und die erwähnte Möglichkeit einer Temperatureinstellung
in den Streustationen mit einem Minimum an Aufwand zu ermöglichen. Weiter soll eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens geschaffen werden die wirtschaftlich zu
arbeiten vermag.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß nach Patentanspruch 1 dadurch gelöst, dass während
des Herabfallens des Partikelstromes aus dem Streubunker oder in den Streukopf aus
Düsen in den Partikelvorhang Wasserdampf mit einer Temperatur von 100° - 180° C, bevorzugt
105 - 130° C zur Einstellung der Feuchte und der Temperatur der Partikel injiziert
wird.
[0007] Die Lösung für eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht nach Anspruch
14 darin, dass in der Streumaschine zwischen Dosierbunker und Streukopf und/oder im
Streukopf an Leitblechen Dampfleisten mit Dampfdüsen über die gesamte Breite des Streukopfes
angebracht sind.
[0008] Weiterbildung und vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens und der Vorrichtung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] Es hat sich überraschender Weise herausgestellt, dass es zur Erwärmung der Partikel
auf maximal 80 °C ausreichend ist, Dampf über die volle Breite in den herabfallenden
Partikelstrom einzudüsen. Der überwiegende Teil des Dampfes kondensiert auf den Partikeln
des herabfallenden Partikelstroms und vermischt sich nicht mit der Luft, die sich
in dem Partikelstrom befindet. Vielmehr ersetzt der eingedüste Dampf die zwischen
den fallenden Partikeln vorhandene Luft. Denn bei einer Vermischung des Dampfes mit
vorhandener Luft würde nur die Lufttemperatur und die relative Luftfeuchte in einem
Dampf-Luftgemisch erhöht, welches nicht zur Temperaturerhöhung der Partikel führt.
Wichtig bei diesem Verfahren ist es, eine ausreichende Dampfgeschwindigkeit in den
Partikelstrom hinein zu erreichen, so dass der gesamte fallende Partikelstrom durchgehend
mit Dampf beaufschlagt wird. Durchdringt der Dampf den Partikelstrom vollständig,
wird auf nahezu jedem Partikel der Dampf kondensiert und der Partikel damit erwärmt.
Eine ungleichmäßige Erwärmung nur eines Teiles des Partikelstromes finden hierbei
nicht statt. Eine derart ungleiche Erwärmung würde zum Beispiel zu Plattenkrümmungen
und zu Unterschieden von oberer zu unterer Plattenhälfte nach der Pressung führen.
Gemäß der Erfindung wird durch die Verwendung von Düsen eine so hohe Dampfgeschwindigkeit
erreicht, dass ein Partikelstrom von bis zu 30 cm Dicke gerade durchdrungen wird.
Die Austrittsgeschwindigkeit des Dampfes aus der Düse beträgt zwischen 5 und 50 m/sek.
Die Austrittsgeschwindigkeit wird in Abhängigkeit der Dicke des Partikelstromes und
des Bedüsungswinkels gewählt. Bevorzugt werden Flachstrahldüsen verwendet, die einen
vollständigen Dampfvorhang bilden, durch den die Partikel über die volle Breite hindurch
fallen. Der Vorteil der Erfindung ist neben der gleichmäßigen Erwärmung aller Partikel
eines Partikelstroms auch der geringe Dampfverlust durch die gezielte Einbringung
in einen Partikelstrom. Bei unvollständiger Kondensation, beispielsweise bei mangelhafter
Einbringung des Dampfes in den Partikelstrom, kann der restliche Dampf an den Wänden
der Streumaschine und der Leitbleche kondensieren, wodurch es zu Wasserbildung sowie
zu Kondensatflecken auf den Platten kommt.
[0010] Die Bedüsung sollte nach Austritt der Partikel aus dem Streubunker oder dem Dosierbunker
auf dem Weg zum Streukopf erfolgen. Die Düsen und das Rohr zur Dampf-Versorgung der
Düsen können in die Leitklappen integriert werden oder auch in einem gewissen Abstand
von 1 - 30 cm zum Partikelstrom montiert werden. Die Bedüsung kann auch von beiden
Seiten alternierend oder gleichzeitig in den Partikelstrom erfolgen. Diese Anordnungen
ermöglichen, dass ein Dampfvorhang gebildet wird, in den die Partikel hineintreten
und die oben beschriebenen Dampfverluste nicht auftreten.
Der Dampfstrahl sollte in einem Winkel von 20 - 160°, bevorzugt 90 °auf den Partikelstrom
gerichtet sein. Wird ein zu flacher Winkel gewählt, durchdringt der Dampf den Partikelstrom
nicht vollständig und die Erwärmung ist ungleichmäßig. Die Dampfmenge wird nach der
gewählten Vorwärmtemperatur in Abhängigkeit des an der Dampfleiste vorbeilaufenden
Massestroms eingestellt. Beispielsweise wird zur Erwärmung eines Partikelstromes Fasern
von 40 t/h von 40° auf 50 °C eine Dampfmenge von 320 kg/h bei vollständiger Kondensation
des eingedüsten Dampfes benötigt, also 0,8 kg/h Dampf pro 1 t/h Partikelmaterial.
Da ein kleiner Teil des Dampfes nicht kondensiert und mit der Luft sich vermischt
wird ca. 380 kg/h auf den Partikelstrom mittels einer Dampfleiste gedüst. Die der
Dampfleiste zugeführte Dampfmenge pro Zeiteinheit kann mittels eines Proportional-Dampfventils
oder eines Druckminderventils eingestellt werden.
[0011] Schwankende Partikeltemperaturen in der Pressgutmatte, die meist durch Außentemperaturunterschiede
verursacht werden, sind häufig die Ursache für geplatzte Holzwerkstoffplatten nach
einer Presse. Die Temperatur der Partikel in der Pressgutmatte kann gemessen werden
und zur Regelung der Dampfmenge bzw. zur Einstellung der Ventilstellung des Dampfventils
verwendet werden. Dadurch wird eine konstante Partikeltemperatur vor einer Presse
erhalten, welches die Produktionssicherheit hinsichtlich Platzer der Platten nach
der Presse deutlich erhöht und zudem eine weitere Optimierung des Pressprogramms ermöglicht.
Durch ein für eine Partikeltemperatur optimiertes Pressprogramm kann die Pressgeschwindigkeit
bei konstanter Partikeltemperatur erhöht werden. Das heißt, dass die Pressgeschwindigkeit
und die Anlagenkapazität nicht nur durch die erhöhte Partikeltemperatur sondern auch
durch konstantere Produktionsbedingungen gesteigert werden.
[0012] Um ein ausgeprägtes Dichteprofil mit hohen Deckschichtdichten und geringer Mittelschichtdichte
zu erhalten, sollten die Partikel der Deckschichten bevorzugt auf eine höhere Temperatur
als 60 °C vorzugsweise 80 °C angehoben werden, während die Partikel der Mittelschicht
maximal auf 60 °C erwärmt werden. In einigen Anwendungsfällen ist auch ein homogenes
Dichteprofil mit einer gleichmäßigen Dichte über den Plattenquerschnitt erwünscht.
In diesem Fall wird die Mittelschicht auf eine deutlich höhere Temperatur und die
Deckschicht gar nicht bzw. auf maximal 50 °C vorgewärmt. Die beleimte Partikelfeuchte
muss mit zunehmender Temperaturerhöhung gesenkt werden, da sich die Feuchte der Partikel
durch die Kondensation des Dampfes erhöht. Pro 1 °C Temperaturerhöhung muss die Feuchte
um 0,04 - 0,08 % gesenkt werden. Durch diese Maßnahme wird die übliche Regelfeuchte
vor der Presse durch das Vorwärmen nicht verändert. Das Dampfversorgungsrohr für die
Düsen sollte mit einem Kondensatabscheider ausgestattet werden. Beim ersten Einleiten
von Dampf in das Rohr bildet sich Kondensat, das als Wasser aus den Düsen austreten
könnte und zu Kondensatflecken auf den Platten führen kann. Durch die Verwendung von
leicht überhitztem Dampf wird vermieden, dass Nassdampf aus den Düsen austritt, der
zu Wasserflecken auf den Platten führen würden.
[0013] Weitere vorteilhafte Maßnahmen und Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung
gehen aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung der Zeichnung hervor.
[0014] Es zeigen:
- Figur 1
- Schematische Seitenansicht einer Streumaschine nach der Erfindung mit Anordnung der
Dampfleiste an den Leitblechen im Streukopfbereich,
- Figur 2
- Vergrößerte Ansicht nach Figur 1 mit Anordnung der Dampfleisten im Fallbereich der
Partikel zwischen Dosierbunker und Streukopf mit mehreren Varianten und
- Figur 3
- Schnittansicht nach Figur 1 mit Ansicht der Dampfleisten und Dampfdüsen.
[0015] Nach den Zeichnungen besteht eine Streumaschine 1 aus einem Dosierbunker 2 mit darunter
angeordnetem Streukopf 3. Üblicherweise wird der Partikelstrom 6 über die Breite des
Streukopfes 3 im Dosierbunker 2 je nach Anforderung der herzustellenden Holzwerkstoffplatte
mittels dem Austragsband 13 und den Austragswalzen 12 ausgetragen und in den Streukopf
gefördert. Dabei trifft der Partikelstrom 6 in einem ersten Ausführungsbeispiel nach
der Erfindung auf eine verstellbare Leitklappe 4, die den Partikelstrom 6 gezielt
auf Aufteilwalzen 5 lenkt, die den Partikelstrom 6 im Streukopf 3 verteilen. Nach
eventuell weiterer Aufteilung durch weitere Walzen wird der geteilte Partikelstrom
6 schließlich über Leitbleche 7 auf die Orientierungswalzen 9 geführt. Die Orientierungswalzen
9 legen dabei die Partikel je nach Notwendigkeit orientiert oder auch nicht orientiert
auf das Formband 10 ab und formen damit die Pressgutmatte 11 oder bei mehreren hintereinander
angeordneten Streumaschinen 1 auch nur eine Schicht einer Pressgutmatte 11. Die Pressgutmatte
11 wird anschließend so schnell wie möglich in einer Presse (nicht dargestellt) verpresst.
Dies kann je nach Ausstattung eine Etagen- oder kontinuierlich arbeitende Presse zur
Herstellung von Holzwerkstoffplatten sein.
[0016] Zur Temperierung des Partikelstromes 6 sind in den Leitblechen 7 Dampfleisten 8 angeordnet,
die Dampf in den vorbei streichenden Partikelstrom 6 eindüsen. Dabei ist es im Sinne
der Erfindung nicht wesentlich, ob die Dampfleisten 8 im oberen oder unteren Bereich
der Leitbleche 7 angeordnet sind. Um Streufehler zu vermeiden ist es üblich die Leitbleche
7 so zu konstruieren, dass Anbackungen oder Häufungen von Partikeln, speziell auf
der Rückseite, vermieden werden. Dem lesenden Konstrukteur ist es hier überlassen,
wie die Dampfleisten 8 anzuordnen oder zu kapseln sind um eine reibungslose Streuung
zu gewährleisten. In einem zweiten Ausführungsbeispiel nach Figur 2, das auch in Kombination
mit dem ersten auftreten kann, finden sich die Dampfleisten 8 direkt oberhalb der
Aufteilwalzen 5, bzw. unterhalb des Dosierbunkers 2. Dabei muss die Schüttung des
Partikelstromes 6 nicht zwingend aus einem Dosierbunker 2 erfolgen, sondern kann auch
direkt aus einer Blow-Line oder über andere Fördervarianten für Partikel erfolgen.
In dieser Variante wird der aus dem Dosierbunker 2 austretende Partikelstrom 6 in
dem Moment mittels der Dampfleiste 8 bedampft, wenn er auf die Leitklappe 4 trifft.
Es ist aber auch möglich eine Bedüsung unterhalb der Leitklappe 4 vorzusehen und/oder
die Bedüsung in einem Winkel von 20° (dargestellt) bis 160° (nicht dargestellt) zum
fallenden/rutschenden Partikelstrom durchzuführen. Die Bedüsung findet dabei über
die gesamte Breite des Partikelstromes 6 statt und kann auch von zwei Seiten, aber
parallel zur Transportrichtung des Formbandes 10, stattfinden, um Streufehler zu vermeiden.
Bei der Bedüsung mit Wasserdampf weist dieser eine Temperatur von 100° bis 180° C
auf, bevorzugt von 105 - 130° C. Dabei kann eine Regelung der zugeführten Dampfmenge
in Abhängigkeit von der gewünschten Temperatur von 40° - 80° C sowie des Partikeldurchsatzes
durchgeführt werden, mit der die Pressgutmatte 11 die Streumaschine verlassen soll
und optimalerweise sofort danach verpresst wird. Bei einer Verwendung von 0,8 bis
1,5 kg/h Dampf auf eine Tonne/Stunde durchlaufender Partikel führt dies zu einer Temperaturerhöhung
von einem Grad Celsius. Die Bedüsung kann dabei mit einer Geschwindigkeit von 5 bis
50m/s durchgeführt werden.
Bei einer Verwendung von mehreren Streumaschinen 1 entsteht eine mehrschichtige Pressgutmatte
11 die zu einer Mehrschichtholzwerkstoffplatte verpresst werden kann. Dabei kommen
in der Regel unterschiedliche Partikel in den verschiedenen Streumaschinen 1 zur Anwendung.
Je nach Verwendung der Partikel für Mittel- oder Deckschichten einer Mehrschichtpressgutmatte
müssen demzufolge auch unterschiedliche Parameter in den Streumaschinen eingestellt
werden, speziell um ein ausgeprägtes Dichteprofil über die Dicke der Holzwerkstoffplatte
zu erhalten. Zur Erzeugung eines Dichteprofils mit hohen Deckschichtdichten und geringer
Mittelschichtdichte, mussen die Partikelströme 6 der Deckschichten auf 70° - 80° C
und die Partikelströme 6 der Mittelschichten auf 50° - 60° C vorgewärmt werden. Zur
Erzeugung eines gleichförmigen Dichteprofils über die Dicke der Holzwerkstoffplatte
müssen die Partikelströme 6 der Deckschichten auf 50° C und die Partikelströme 6 der
Mittelschichten auf 70° - 80° C vorgewärmt werden.
[0017] Bei unterschiedlicher Ausgestaltung der Dampfleisten 8 können die Dampfdüsen 15 als
Flachstrahldüsen ausgebildet sein, dicht an dicht und auch in mehreren Reihen angeordnet
sein. Dabei ist es möglich die Reihen der Dampfdüsen 15 in unterschiedlichen Winkeln
zum Partikelstrom 6 zu stellen um die Effizienz der Dampfeindüsung zu erhöhen. Dabei
ist es natürlich möglich die Dampfleiste 8 als Rohr oder als Vierkant auszubilden,
wobei die Dampfleiste 8 immer Mittel zur Kondensatabfuhr 14 aufweisen sollte oder
ein Kondensatsack angebracht ist. Die optimale Anordnung der Dampfleisten 8 zum Partikelstrom
ist 1 bis 20 cm entfernt, wobei die Dampfleiste 8 natürlich auch schwenkbar ausgeführt
sein kann.
Bezugszeichenliste: DP1309EP
[0018]
- 1.
- Streumaschine
- 2.
- Dosierbunker
- 3.
- Streukopf
- 4.
- Leitklappe
- 5.
- Aufteilwalzen
- 6.
- Partikelstrom
- 7.
- Leitblech
- 8.
- Dampfleiste
- 9.
- Orientierungswalzen
- 10.
- Formband
- 11.
- Pressgutmatte
- 12.
- Austragswalze
- 13.
- Austragsband
- 14.
- Kondensatabfuhr
- 15.
- Dampfdüsen
1. Verfahren zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten aus einem Gemisch von mit Bindemittel
versetzten feinen, gröberen und langen lignozellulose und/oder zellulosehaltigen Partikeln,
wie Späne, Faser oder Langschnitzel, bestehend aus einer oder mehreren Schichten,
wobei die Schichten aus Streustationen auf ein sich bewegendes kontinuierliches Formband
zu einer Pressgutmatte gestreut werden, die anschließend unter Anwendung von Druck
und Wärme mittels Pressen in eine Endform gebracht und ausgehärtet wird, dadurch gekennzeichnet, dass während des Herabfallens eines Partikelstromes aus dem Streubunker oder in den Streukopf
aus Düsen Wasserdampf mit einer Temperatur von 100° - 180° C, bevorzugt 105 - 130°
C zur Einstellung der Feuchte und der Temperatur der Partikel in den Partikelstrom
injiziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine Regelung der zugeführten Dampfmenge in Abhängigkeit der gewünschten Vorwärmtemperatur
von 40 - 80 °C sowie des Partikeldurchsatzes durchgeführt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass für eine Tonne/Stunde der durchlaufenden Partikel für einen Grad Celsius Temperaturerhöhung
0,8 bis 1,5 kg/h Dampf verwendet wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beleimte Feuchte vor der Bedampfung pro 1° C Temperaturerhöhung um 0,04 bis 0,08
% (Holzfeuchte) gesenkt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Dampf in einem Winkel von 20 - 160° zum fallenden Partikelstrom injiziert wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Injektion des Dampfes mit einer Geschwindigkeit von 5 bis 50 m/s durchgeführt
wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Injektion des Dampfes in den Partikelstrom zwischen Streubunker und vor Eintritt
in den Streukopf über die volle Breite des Partikelstromes erfolgt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedüsung des Partikelstromes im Bereich der Aufteilwalzen und/oder der Leitbleche
im Streukopf einer Streumaschine erfolgt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedüsung von zwei Seiten des Partikelstromes erfolgt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedüsung im Streukopf nur parallel in Richtung oder entgegengesetzt der Richtung
des Formbandvorschubes durchgeführt wird.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass je nach Verwendung der Partikel für Mittel- oder Deckschichten einer Mehrschichtpressgutmatte
unterschiedliche Parameter in den Streumaschinen eingestellt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung eines Dichteprofils mit hohen Deckschichtdichten und geringer Mittelschichtdichte
die Partikelströme der Deckschichten auf 70° - 80° C und die Partikelströme der Mittelschichten
auf 50° - 60° C vorgewärmt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung eines gleichförmigen Dichteprofils die Partikelströme der Deckschichten
auf 50° C und die Partikelströme der Mittelschichten auf 70° - 80° C vorgewärmt werden.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Streumaschine (1) zwischen Dosierbunker (2) und Streukopf (3) und/oder im
Streukopf (3) an Leitblechen (7) Dampfleisten (8) mit Dampfdüsen (15) über die gesamte
Breite des Streukopfes (3) angebracht sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfdüsen (15) als Flachstrahldüsen ausgebildet sind.
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfleiste (8) als Rohr oder als Vierkant ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach den Ansprüchen 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfleiste (8) Mittel zur Kondensatabfuhr (14) aufweist und dass ein Kondensatsack
angebracht ist.
18. Vorrichtung nach den Ansprüchen 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfleiste (8) 1 bis 20 cm vom Partikelstrom entfernt angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach den Ansprüchen 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfdüsen (15) über die Breite der Dampfleiste (8) mit so geringem Abstand angeordnet
sind, dass der Dampf einen über die Breite gesehenen geschlossenen Dampfstrahl bildet.
20. Vorrichtung nach den Ansprüchen 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einstellung des Bedüsungswinkels die Dampfleiste (8) schwenkbar angeordnet ist.
21. Vorrichtung nach den Ansprüchen 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfdüsen (8) in mehreren Reihen auf der Dampfleiste (8) angeordnet sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Reihen der Dampfdüsen (8) mit unterschiedlichen Winkeln zum Partikelstrom (6)
angeordnet sind.
23. Vorrichtung nach den Ansprüchen 14 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einstellung der Dampfmenge pro Zeiteinheit ein Proportional-Dampfventil oder
ein Druckminderventil angeordnet ist.