[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial, sowie ein
Verfahren zu seiner Herstellung.
[0002] Tintenstrahlaufzeichnungsmedien als Ersatz für die Silbersalzfotografie haben in
den letzten Jahren mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. Bei dem Tintenstrahlaufzeichnungsverfahren
werden mikroskopisch kleine Tintentröpfchen mit unterschiedlichen Techniken auf ein
Aufzeichnungsmaterial appliziert.
[0003] Die für den Ausdruck von Fotos hauptsächlich verwendete "Drop on Demand" Technik
unterscheidet zwei Technologien: das "Bubble Jet" und das Piezoverfahren.
[0004] Beim Bubble Jet Verfahren lässt ein elektrisch angesteuertes Heizelement in der Tinte
Dampfblasen entstehen. Der resultierende Dampfdruck setzt dann winzige Tröpfchen frei,
die mit hoher Geschwindigkeit auf das Aufzeichnungsmaterial geschleudert werden.
[0005] Die Piezotechnologie nutzt den piezoelektrischen Effekt um Tintentröpfchen zu erzeugen
und diese mit hohem Druck aus den Düsen des Druckkopfes auszustossen. Diese unterschiedlichen
Verfahren verlangen deshalb auch unterschiedliche Tintenzusammensetzungen.
[0006] Neben den Varianten in den Tintenrezepturen gibt es aber auch noch grundsätzlich
unterschiedliche Tintensysteme: Man unterscheidet zwischen herkömmlichen Tinten, die
lösliche organische Farbstoffe enthalten und pigmentierten Tintensystemen, die aufgrund
ihrer besseren Lichbeständigkeit heute immer häufiger eingesetzt werden.
[0007] Die potentielle Nutzbarkeit von Aufzeichnungsmedien für alle diese Systeme verdeutlicht,
dass an die Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien hohe Anforderungen gestellt werden.
[0008] Um ein fotogetreues Farbbild zu erzeugen, sind aber neben der beschriebenen Anforderung
noch weitere wesentliche Grundanforderungen zu erfüllen: So sind eine hohe Auflösung,
eine hohe Farbdichte des erzeugten Bildes, kurze Trocknungszeiten der Tinte, hohe
Konturenschärfe, Oberflächenfestigkeit und Lichtstabilität heute unabdinglich.
[0009] Darüber hinaus sollte das Aufzeichnungsmaterial über einen den Silbersalzfotografien
entsprechenden Glanz verfügen.
[0010] Da Silbersalzfotografien heute mit unterschiedlichen Glanzwerten angeboten werden
("Hochglanz", "Mattglanz", etc.), hat man diese Einstufung inzwischen auch bei Tintenstrahlaufzeichnungsmedien
übernommen. So sind Tintenstrahlaufzeichnungsmedien mit unterschiedlichen Glanzwerten
Stand der Technik. Zur Erzeugung des Glanzes gibt es verschiedene Methoden:
[0011] Ein Verfahren verwendet polyolefinbeschichtete Basispapiere, auf die ein oder mehrere
Empfangsschichten aufgebracht sind. Aus
EP 0 650 850 ist ein Aufzeichnungsmaterial bekannt, das aus polyolefinbeschichtetem Basispapier
mit einer Empfangsschicht besteht. Die Verwendung nur einer Empfangsschicht auf dem
kunststoffbeschichteten Basispapier führt zu einem schlechten Trocknungsverhalten,
Tintenverlaufen und liefert damit ein insgesamt schlechtes Gesamtbild.
[0012] EP 0 450 540 B1 offenbart ein Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial mit einer unteren Pigmentschicht
und einer darauf angeordneten oberen Pigmentschicht, wobei in beiden Schichten Aluminiumoxid
als Hauptpigment enthalten ist.
[0013] EP 0 806 299 B1 offenbart ein Aufzeichnungsmaterial mit einer Gelatine enthaltenen Unterschicht und
einer Böhmit als Pigment enthaltenen Oberschicht.
[0014] EP 1 048 480 B1 offenbart ein glänzendes Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial, das ebenfalls zwei Schichten
aufweist. In der Unterschicht ist neben Bariumsulfat als Hauptpigment noch ein weiteres
Pigment wie Aluminiumoxid, Kieselsäure oder Bariumoxyd enthalten. Die Oberschicht
enthält ein Gemisch aus Aluminiumoxid und Kieselsäure.
[0015] Der grundsätzliche Nachteil der Systeme, die ein polyolefinbeschichtetes Basispapier
verwenden, sind die hohen Auftragsgewichte der einzelnen Schichten. Durch die auf
das Papier aufgebrachte wasserundurchlässige Polyolefinschicht ist eine Tintenpenetration
in das Papier nicht mehr möglich und muss durch hohe Auftragsgewichte der nachfolgenden
Beschichtung ausgeglichen werden. Diese Maßnahme verursacht entsprechend hohe Herstellungskosten.
[0016] Ein anderes Verfahren zur Herstellung von Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien beschreibt
die Applikation von Empfangschichten im Gussstrichverfahren (Castcoating). In diesem
Verfahren erhält die noch feuchte oder wieder angefeuchtete Aufzeichnungsschicht durch
Kontakt mit einer beheizten Zylinderoberfläche einen hohen Glanz (
EP 1 038 691 B1). Diese Verfahren sind aufgrund der niedrigen Geschwindigkeiten im Herstellungsprozess
sowie der zu applizierenden hohen Auftragsgewichte (20 - 50 g/m
2,
EP 0 992 359 B1) sehr kostenintensiv.
[0017] Ein weiterer wesentlicher kostenbestimmender Faktor bei der Herstellung von glänzenden
Aufzeichnungsmaterialien ist die Verwendung von Aluminiumoxid, Kieselsäure oder Bariumsulfat
in den Beschichtungen. Die Verwendung von kostengünstigeren Pigmenten wie Kalziumcarbonat
ist dagegen hauptsächlich auf die Herstellung von matt gestrichenen Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien
beschränkt. Natürliche oder gefällte Kalziumcarbonate haben relativ niedrige spezifische
Oberflächen und sind im Vergleich zu Kieselsäuren, Aluminiumoxiden, Aluminiumhydroxiden
oder Aluminiumoxihydraten für die Herstellung von Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien
weniger gut geeignet. Aufgrund der geringeren Tendenz von CaCO
3 zur Tintenabsorption und ein dadurch bewirktes stärkeres Tintenverlaufen (Bleeding)
erhält man insgesamt unscharfe Druckbilder. Deshalb findet CaCO
3 im wesentlichen bei Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien Verwendung, die ein niedrigeres
Qualitätsniveau repräsentieren. So wird in den Druckschriften
EP 0 411 638 B1 und
EP 1 081 197 A1 die Verwendung von Kalziumcarbonaten in einem Einschichtsystem beschrieben, das zu
einem matten Tintenstrahlaufzeichnungspapier führt.
[0018] EP 0 582 466 B1 offenbart die Verwendung eines Kalziumcarbonat - SiO
2 Komplexes zur Herstellung eines Tintenstrahlaufzeichnungsmaterials mit einer Aufzeichnungsschicht.
GB 2316890 A beschreibt eine Kombination von Kieselsäure und Kalziumcarbonat. Der Einsatz von
Kalziumcarbonat in einem matt gestrichenen Zweistrichmaterial wird durch
EP 0 938 980 A2 beschrieben. Die Druckschrift
DE 10 196 769 T1 (
WO 02/32686) beschreibt ein glänzendes Tintenstrahlaufzeichnungspapier bestehend aus zwei Schichten,
wobei die Unterschicht eine Mischung von präzipitiertem Kalziumcarbonat und einem
synthetischen Hohlkugelpigment enthält. Das wesentliche Kriterium ist hier der Einsatz
des Hohlkugelpigmentes, welches nach einer Kalandrierung zu einer glatten Oberfläche
führt und somit die Herstellung eines glänzenden Inkjetpapieres zulässt.
[0019] EP 1 333 990 B1 offenbart den gemeinsamen Einsatz eines kalzinierten Clays mit einem gefällten Kalziumcarbonat
im Unterstrich eines glänzenden Tintenstrahlaufzeichnungspapieres.
[0020] Es wurde vorgeschlagen organophosphat-modifiziertes Kalziumcarbonat in Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien
zu verwenden. Die Herstellung und die Verwendung in Tintenstrahlaufzeichnungspapieren
wird in der Druckschrift
WO 96/29369 offenbart. Durch die Modifizierung des Pigments erreicht man eine qualitative Verbesserung
hinsichtlich der Tintenabsorption im Vergleich zu unbehandelten Kalziumcarbonaten.
WO 96/29369 offenbart nur Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien mit einer Beschichtung. In der
Druckschrift
EP 1 246 729 B1 wird die gemeinsame Verwendung von modifiziertem Kalziumcarbonat mit Kieselsäure
in einer Beschichtung offenbart.
[0021] Wie bereits erwähnt, ist es eine weitere Anforderung an Tintenaufzeichnungsmaterialien,
die Bedruckbarkeit mit pigmentierten Tintensystemen zu gewährleisten. Diese Systeme
haben gegenüber den herkömmlichen, auf löslichen organischen Farbstoffen basierenden
Tinten den Vorteil, dass sie erheblich lichtstabiler und damit für die Erzeugung von
fotografischen Druckbildern wesentlich besser geeignet sind.
[0022] Bei Verwendung dieser Tinten besteht jedoch in hohem Maße das Problem des Tintenverlaufens
("Bleeding"), das durch ein Ineinanderlaufen der Tinten in angrenzenden, farblich
unterschiedlichen Druckbereichen gekennzeichnet ist.
Um also eine Bedruckbarkeit mit pigmentierten Tintensystemen zu erreichen sind besondere
Maßnahmen erforderlich: So schlagen
DE 100 54 219 C2 und
EP 1 333 990 B1 den Einsatz von Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsprodukten zur Herstellung eines
einschichtigen mattgestrichenen Tintenstrahlaufzeichnungsmaterials vor.
[0023] EP 0 864 438 A1 und
EP 1 410 920 A1 offenbaren eine spezielle Bindemittelkombination.
EP 0 891 873 B1 offenbart die Applikation einer zweiten separaten Pigmentfixierungsschicht auf einer
ersten Tintenaufnahmeschicht, um die Fixierung der pigmentierten Tinte zu erreichen.
[0024] EP 1 016 542 B 1 beschreibt den Einsatz eines hydratisierten Aluminiumoxids in der Unterschicht
eines Zweischichtenaufzeichnungsmaterials.
[0025] Die technische Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt ist die Zurverfügungstellung
eines Tintenstrahlaufzeichnungsmaterials, das eine verbesserte Bedruckbarkeit insbesondere
bei der Verwendung von pigmentierten Tinten aufweist und beim Betrachter eines Ausdrucks
auf dem Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial eine angenehme und brillante Wahrnehmung
des Ausdrucks ermöglicht. Außerdem soll das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial, verglichen
mit den Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien des Standes der Technik, effizienter
herstellbar sein. Eine weitere technische Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die
Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines solchen Tintenstrahlaufzeichnungsmaterials.
[0026] Die technische Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gelöst durch ein Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
enthaltend
a) ein Substrat,
b) eine auf mindestens einer Seite des Substrats aufgebrachte Beschichtung enthaltend
ein präzipitiertes Kalziumcarbonat, wobei das präzipitierte Kalziumcarbonat eine BET-Oberfläche
von mindestens 60 m2/g aufweist und in Gegenwart einer oberflächenaktiven Substanz hergestellt wurde,
und die oberflächenaktive Substanz ausgewählt ist aus Organophosphonat, Natriumpolyphosphat,
Natriumsilikat, Karbonsäure, Salz einer Karbonsäure, Polysacharid, Carboxylgruppen
enthaltendes Polymer oder Mischungen derselben, und
c) eine auf der mindestens einen Beschichtung b) aufgebrachte Oberflächenschicht,
wobei die Oberflächenschicht Siliziumdioxid-Mischoxid enthält und bei einem Winkel
von 60° gemäß DIN ISO 2813 einen Glanz von 10 bis 35 % aufweist.
[0027] Vorzugsweise ist das Substrat ein Papier oder Papierkarton, welches vorzugsweise
ein sauer, neutral oder pseudoneutral hergestelltes Papier oder hergestellter Papierkarton
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform hat das Substrat ein Flächengewicht von
50 bis 250 g/m
2 (ofentrocken).
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die oberflächenaktive Substanz der Beschichtung
b) gegenüber Kalziumcarbonat oberflächenaktiv. Bevorzugte Organophosphonate als oberflächenaktive
Substanz sind ausgewählt aus Nitrilotris(methylenposphonsäure), Ethylendiaminotetra(methylenphosphonsäure),
Diethylentriaminopenta(methyleneposphonsäure), Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, Ethanolamin-bis-(methylenphosphonsäure),
N,N-Dimethylenphosphonsäure, Hexamethylendiaminotetra(methyleneposphonsäure) oder
Mischungen derselben.
[0029] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform trägt das präzipitierte Kalziumcarbonat
auf der Oberfläche eine kationische Ladung und ist vorzugsweise kationisch.
[0030] Das präzipitierte Kalziumcarbonat enthaltend in der Beschichtung kann wie folgt hergestellt
werden: In eine Aufschlämmung von Kalziumhydroxid wird CO
2 geleitet. Die Aufschlämmung enthält vorzugsweise Aluminiumsulfatoctadecahydrat (Al
2SO
4 x 16 H
2O). Der Anteil an Aluminiumsulfatoctadecahydrat in der Aufschlämmung ist vorzugsweise
kleiner als 10 Gew.-%. Es wird vorzugsweise solange CO
2 in die Aufschlämmung geleitet, bis die Bildung von präzipitiertem Kalziumcarbonat
im wesentlichen abgeschlossen ist. Die Aufschlämmung enthält die oberflächenaktive
Substanz, wobei die oberflächenaktive Substanz vorzugsweise nach der initialen Präzipitierung
des Kalziumcarbonats zugegeben wird. Dies bedeutet, dass die oberflächenaktive Substanz
vorzugsweise dann zugegeben wird, wenn sich durch die Einleitung von CO
2 die ersten Kalziumcarbonat-Kristalle bzw. Keime gebildet haben.
[0031] Nachfolgend kann das präzipitierte Kalziumcarbonat gereinigt werden.
[0032] Vorzugsweise wird das präzipitierte Kalziumcarbonat nachfolgend thermisch gealtert.
[0033] Bei der thermischen Alterung wird das präzipitierte Kalziumcarbonat vorzugsweise
auf eine Temperatur von wenigstens 70°C, weiter bevorzugt auf wenigstens 80 °C erhitzt.
Die thermische Alterung wird für bis zu 10 Stunden, weiter bevorzugt für 2 bis 5 Stunden
durchgeführt. Hierbei kann der pH-Wert der Aufschlämmung auf bis zu 10,5 steigen.
Der Endpunkt der thermischen Alterung kann durch die Bestimmung der BET-Oberfläche
des entstandenen präzipitierten Kalziumcarbonats bestimmt werden. Vorzugsweise hat
das präzipitierte Kalziumcarbonat nach thermischer Alterung eine BET-Oberfläche von
mehr als 60 m
2/g, weiter bevorzugt von 60 bis 100 m
2/g, vorzugsweise von 65 bis 95 m
2/g und am meisten bevorzugt von 80 bis 90 m
2/g.
[0034] Vorzugsweise weist das präzipitierte Kalziumcarbonat nach thermischer Alterung eine
rhomboedrische oder prismatische Morphologie auf.
[0035] Beispiel für ein präzipitiertes Kalziumcarbonat ist Jetcoat 30® der Speciality Minerals
Inc., U.S.A.. Die Herstellung eines entsprechenden präzipitierten Kalziumcarbonats
wird in der
WO 96/29369 offenbart.
[0036] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Beschichtung b) mindestens ein Bindemittel,
welches vorzugsweise ein hydrophiles kolloidales Bindemittel und/oder hydrophiles
wasserlösliches Bindemittel ist. Bevorzugt sind Bindemittel ausgewählt aus der Gruppe
Polyvinylalkohol, silanolgruppenmodifizierter Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,
Polyvinylacetat, Gelatine, Stärke, Stärkederivate, Kasein, Celluloseester, Carboxymethylcellulose
oder Mischungen derselben. Besonders bevorzugt ist ein Silanolgruppen enthaltender
Polyvinylalkohol. Falls ein Polyvinylalkohol als Bindemittel in der Beschichtung enthalten
ist, kann der Polyvinylalkohol einen Verseifungsgrad von 70 bis 99 % aufweisen.
[0037] Vorzugsweise beträgt das Gewichtsverhältnis von gesamtem Pigment in der getrockneten
Beschichtung b) zu Bindemittel in der getrockneten Beschichtung b) 10:4 bis 10:6.
[0038] Die Beschichtung b) kann auch noch weitere Bestandteile, die dem Fachmann geläufig
sind, wie z.B. Additive, Farbstoffe, Verdicker, Rheologiehilfsmittel, Tenside, farbstofffixierende
Mittel, Entschäumer, UV-Absorber, usw. enthalten. Bevorzugte farbstofffixierende Mittel
sind z.B. quarternäre Ammoniumsalze, Polyammoniumverbindungen, wie beispielsweise
Polydiallylammoniumchlorid.
[0039] Das Strichgewicht der Beschichtung b) ist vorzugsweise 2 bis 5 g/m
2 (ofentrocken), weiter bevorzugt 2 bis 3 g/m
2. Die Beschichtung wird vorzugsweise als wässrige Beschichtung auf das Substrat aufgebracht
und nachfolgend getrocknet. Die Aufbringung auf das Substrat kann mit jedem Auftragsaggregat
erfolgen, das dem Fachmann geläufig ist, insbesondere mit einer Leimpresse, einer
Filmpresse, einem Vorhangstreichaggregat (curtain coater), einer Luftbürste, einem
Rakelauftragsaggregat, einem Klingenstreichaggregat oder ähnlichem.
[0040] Das Siliziumdioxid-Mischoxid enthalten in der Oberflächenschicht c) enthält vorzugsweise
Aluminiumoxid und/oder Titandioxid als Mischoxidkomponente, wobei die Teilchengröße
des Siliziumdioxid-Mischoxids vorzugsweise kleiner 300 nm ist. Das Siliziumdioxid-Mischoxid
wird vorzugsweise flammhydrolytisch hergestellt. Unter Mischoxid wird die innige Verbindung
von Siliziumdioxid mit der Mischoxid-Komponente auf atomarer Ebene verstanden. Dabei
weisen die Primärpartikel vorzugsweise Si-O-Ti und/oder Si-O-Al Bindungen auf. Daneben
können vorzugsweise auch Bereiche von Siliziumdioxid, Titandioxid und/oder Aluminiumoxid
vorliegen.
[0041] Das Pigment enthalten in der Oberflächenschicht c) hat vorzugsweise eine BET-Oberfläche
von 5 bis 600 m
2/g. Vorzugsweise hat das Pigment enthalten in der Oberflächenschicht c) ein negatives
Zeta-Potential, wobei vorzugsweise in der Oberflächenschicht ein kationisches Polymer
enthalten ist, so dass die Dispersion, aus der die Oberflächenschicht aufgebracht
wird, ein positives Zeta-Potential aufweist. Das kationische Polymer hat vorzugsweise
eine massengemittelte Molmasse von weniger als 100.000 g/mol. Das Pigment kann entsprechend
der Lehre der
DE 102 03 047 A1 hergestellt werden. Beispielsweise kann AERODISP® WK 341 der Firma Degussa verwendet
werden.
[0042] Das Pigment enthalten in der Oberflächenschicht c) hat vorzugsweise eine mittlere
Teilchengrösse von 10 nm bis 500 nm, weiter bevorzugt von 30 nm bis 400 nm und am
meisten bevorzugt von 50 nm bis 300 nm.
[0043] Das Strichgewicht der Oberflächenschicht c) beträgt vorzugsweise 2 bis 20 g/m
2 (ofentrocken) und weiter bevorzugt 8 bis 15 g/m
2.
[0044] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Oberflächenschicht c) ein Bindemittel,
welches vorzugsweise ein hydrophiles kolloidales Bindemittel und/oder hydrophiles
wasserlösliches Bindemittel ist. Bevorzugt sind Bindemittel ausgewählt aus der Gruppe
Polyvinylalkohol, silanolgruppenmodifizierter Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,
Polyvinylacetat, Gelatine, Stärke, Stärkederivate, Kasein, Celluloseester, Carboxymethylcellulose
oder Mischungen derselben. Falls ein Polyvinylalkohol als Bindemittel in der Oberflächenschicht
enthalten ist, kann der Polyvinylalkohol einen Verseifungsgrad von 70 bis 99 % aufweisen.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Gemisch von mindestens zwei Polyvinylalkoholen
in der Oberflächenschicht enthalten, wobei in der Mischung ein Polyvinylalkohol vorzugsweise
einen Verseifungsgrad von 88 % aufweist und ein weiterer Polyvinylalkohol vorzugsweise
einen Verseifungsgrad von 98 % aufweist.
[0045] Die Oberflächenschicht c) kann auch noch weitere Bestandteile, die dem Fachmann geläufig
sind, wie z.B. Additive, Farbstoffe, Verdicker, Rheologiehilfsmittel, Tenside, farbstofffixierende
Mittel, Entschäumer, UV-Absorber usw. enthalten. Bevorzugte farbstofffixierende Mittel
sind z.B. quarternäre Ammoniumsalze, Polyammoniumverbindungen, wie beispielsweise
Polydiallylammoniumchlorid.
[0046] Die Oberflächenschicht wird vorzugsweise als wässrige Beschichtung auf das Substrat
aufgebracht und nachfolgend getrocknet. Die Aufbringung der Oberflächenschicht auf
das Substrat kann mit jedem Auftragsaggregat erfolgen, das dem Fachmann geläufig ist,
insbesondere mit einer Leimpresse, einer Filmpresse, einem Vorhangstreichaggregat
(curtain coater), einer Luftbürste, einem Rakelauftragsaggregat, einem Klingenstreichaggregat
oder ähnlichem.
[0047] Die Beschichtung und/oder Oberflächenschicht kann auf einer oder beiden Seiten des
Substrates aufgebracht werden.
[0048] In einer bevorzugten Ausführungsform hat das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial bei
einem Winkel von 60° gemäß DIN ISO 2813 einen Glanz von 10 bis 28 %. Vorzugsweise
ist der Glanz 10 bis 25 %, weiter bevorzugt 10 bis 20 % und am meisten bevorzugt 12
bis 18 %.
[0049] Vorzugsweise hat das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial eine Glätte gemessen nach
DIN 53107 von 50 bis 500 Bs. Vorzugsweise ist die Glätte 75 bis 450 Bs, weiter bevorzugt
100 bis 400 Bs und am meisten bevorzugt 150 bis 350 Bs.
[0050] Überraschenderweise weist das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial der vorliegenden
Erfindung verglichen mit den Papieren des Standes der Technik eine verbesserte Bedruckbarkeit
auf. Insbesondere ist die Farbdichte nach Bedruckung mit pigmentierten Tinten höher.
Dies ist umso überraschender, da das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial der vorliegenden
Erfindung verglichen mit Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien des Standes der Technik
ein relativ niedriges Glanzniveau aufweist. Beim erfindungsgemäßen Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
wird aber trotzdem ein brillanter Druck erzeugt, der eine sehr hohe Konturschärfe
aufweist. Das Verlaufen der Tinten (Bleeding) ist sehr gering. Die Beschichtung und
die Oberflächenschicht sind fest mit dem Substrat verbunden, so dass kein signifikantes
Rupfen auftritt. Zusätzlich ist ein Ausdruck auf dem erfindungsgemäßen Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
überraschenderweise für den Betrachter angenehm und brillant wahrnehmbar. Der Ausdruck
auf dem erfindungsgemäßen Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial führt zu keinen störenden
Reflexionen, obwohl der Ausdruck einen hohen Druckglanz aufweist. Hierbei übertrifft
das erfindungsgemäße Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial entsprechende Bedruckstoffe
des Standes der Technik.
[0051] Die Vorteile, die überraschenderweise gefunden wurden, werden auf das Zusammenwirken
des speziellen präzipitierten Kalziumcarbonates der Beschichtung mit der Oberflächenschicht
zurückgeführt. Hierbei tritt eine Synergie zwischen der Beschichtung und der Oberflächenschicht
auf, die auf die Kombination von speziellem präzipitierten Kalziumcarbonates der vorliegenden
Erfindung mit der Oberflächenschicht zurückgeführt wird.
[0052] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Tintenstrahlaufzeichnungsmaterials umfassend die Schritte:
a) Bereitstellung eines Substrates
b) Aufbringung einer Beschichtung enthaltend ein präzipitiertes Kalziumcarbonat, wobei
das präzipitierte Kalziumcarbonat eine BET-Oberfläche von mindestens 60 m2/g aufweist und in Gegenwart einer oberflächenaktiven Substanz hergestellt wurde,
wobei die oberflächenaktive Substanz ausgewählt ist aus Organophosphonat, Natriumpolyphosphat,
Natriumsilikat, Karbonsäure, Salz einer Karbonsäure, Polysacharid, Carboxylgruppen
enthaltendes Polymer oder Mischungen derselben,
c) Aufbringung einer Oberflächenschicht auf der Beschichtung b), wobei die Oberflächenschicht
ein Siliziumdioxid-Mischoxid enthält und bei einem Winkel von 60° gemäß DIN ISO 2813
einen Glanz von 10 bis 35 % aufweist.
[0053] Vorzugsweise wird die Herstellung des Substrates, die Aufbringung der Beschichtung
und, optional, die Aufbringung der Oberflächenschicht in einem Arbeitsgang in demselben
Aggregat durchgeführt (online Auftrag). Als Auftragsaggregat zur Aufbringung der Beschichtung
und/oder der Oberflächenschicht kann jedes Auftragsaggregat verwendet werden, das
dem Fachmann geläufig ist, insbesondere eine Leimpresse, eine Filmpresse, ein Vorhangstreichaggregat,
eine Luftbürste, ein Rakelauftragsaggregat, ein Klingenstreichaggregat oder ähnliches.
[0054] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Substrat ein Papier oder Papierkarton
und das Aggregat eine Papiermaschine.
[0055] Nach Aufbringung der Oberflächenschicht kann die Oberfläche des Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
vorzugsweise geglättet werden. Hierzu kann ein Glättwerk, ein Mattkalander, ein Kalander
oder ähnliche Glättaggregate verwendet werden. Vorzugsweise wird die Glättung mit
demselben Aggregat durchgeführt, mit dem auch die Beschichtung und/oder Oberflächenschicht
aufgebracht wird.
[0056] Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial online in
einer Papiermaschine hergestellt.
[0057] Durch die Möglichkeit effiziente Auftragsaggregate zu verwenden, kann das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
der vorliegenden Erfindung verglichen mit den Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien
des Standes der Technik kostengünstiger hergestellt werden. Außerdem werden die Herstellungskosten
durch das im Vergleich zu z.B. Kieselsäuren preisgünstige spezielle präzipitierte
Kalziumcarbonat der Beschichtung weiter gesenkt. Ohne merkliche Qualitätseinbuße des
Tintenstrahlaufzeichnungsmaterials, sowohl im unbedruckten, als auch im bedruckten
Zustand, können preiswertere Pigmente eingesetzt werden. Außerdem sind die notwendigen
Auftragsgewichte vorzugsweise relativ niedrig, so dass hierdurch eine weitere Reduzierung
der Herstellungskosten erzielt wird.
[0058] Insgesamt wird durch die vorliegende Erfindung ein Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
erhalten, welches verglichen mit den Papieren des Standes der Technik kostengünstiger
hergestellt werden kann. Hierbei tritt aber überraschenderweise kein nennenswerter
Qualitätsverlust der Bedruckung verglichen mit Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien
des Standes der Technik auf. Außerdem ist der Druckglanz des bedruckten erfindungsgemäßen
Tintenstrahlaufzeichnungsmaterials verglichen mit den Papieren des Standes der Technik
sehr hoch. Zusätzlich ist ein Ausdruck auf dem erfindungsgemäßen Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
überraschenderweise für den Betrachter angenehm und brillant wahrnehmbar. Hierbei
übertrifft das erfindungsgemäße Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial entsprechende Bedruckstoffe
des Standes der Technik.
Beispiele:
[0059] Die Streichmassen zur Aufbringung der Beschichtung und der Oberflächenschicht werden
gemäß Tabelle 1 entsprechend den Methoden des Standes der Technik hergestellt und
vor Aufbringung auf das Substrat 2 Stunden dispergiert. Die Mengenangaben der Inhaltsstoffe
sind auf 100 Teile des jeweiligen Pigments enthalten in der Streichmasse normiert.
Bei flüssigen Inhaltsstoffen bezieht sich die Mengenangabe auf die jeweilige zugrunde
liegende Trockensubstanz.
[0060] Die Vorderseite eines säuregeleimten Rohpapiers wird mit einer Beschichtung und Oberflächenschicht
gemäß Tabelle 1 beschichtet. Die Aufbringung auf das Substrat erfolgt mit einem Laborrakel.
Das Beschichtungsgewicht beträgt für die Beschichtung 2-3 g/m
2 (ofentrocken) und die nachfolgende Oberflächenschicht 10-12 g/m
2 (ofentrocken).
[0061] Prüfung der gemäß den Beispielen hergestellten Tintenstrahlaufzeichnungspapiere:
[0062] Die Aufzeichungspapiere 1 bis 8 wurden mit Hilfe des Tintenstrahldruckers EPSON Stylus
Photo 2100 mit einer Auflösung von 2880x1440 dpi bedruckt (Druckereinstellung: "Premium
Semigloss Photo Paper", Modus: Photo Enhance). Die Testausdrucke werden hinsichtlich
Glanz, Farbintensität, Trockungszeit, Tintenverlaufen (Bleeding), Oberflächenfestigkeit,
Lichtbeständigkeit und Wasserbeständigkeit (Wischfestigkeit) geprüft und bewertet.
[0063] Der Glanz wird sowohl an unbedrucktem, als auch bedrucktem Material (Druckglanz)
mit einem Reflektometer der Firma ERICHSEN (Modell Picogloss) nach DIN ISO 2813 bei
einem Messwinkel von 60° gemessen.
[0064] Die Farbdichte wird mit dem X-RITE-Spektraldensitometer Typ 530 an den Farben Cyan,
Magenta, Gelb und Schwarz bestimmt.
[0065] Das Bleeding wird mit dem Messgerät Personal - IAS (Fa.QEA., Burlington, USA) gemessen.
Dabei wird die durch Tintenverlaufen generierte Vergößerung der bedruckten Fläche
gemessen und in Prozentwerten ausgedrückt. Die Prozentwerte werden anschließend mit
einem Notenschlüssel von 1 bis 6 Punkten korreliert (1 = sehr gut; 6 = sehr schlecht).
[0066] Das Trocknungsverhalten wird mit einem frisch bedruckten Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
bestimmt. Sofort nach Beendigung des Druckvorgangs wird mit einem Tuch über die bedruckte
Fläche gerieben und nach Wischspuren untersucht. Die Trocknungszeit wird für den Bereich
unter 10 Sekunden als sehr gut, im Bereich über 25 Sekunden als schlecht beurteilt
und mit einem Notensystem von 1 bis 6 korreliert (1 = sehr gut; 6 = sehr schlecht).
[0067] Die Oberflächenfestigkeit wird mit einem Prüfgerät AIC 2-5 der Firma IGT, Reprotest
(Amsterdam, NL) nach der Methode W 31 ermittelt. Dabei wird ein hochviskoses Drucköl
(Type : IGT Pick test oil, high viscosity, Art. Nr. 404.004.030.041) auf ein unbedrucktes
Papiermuster aufgebracht und das Rupfverhalten bei steigender Applikationsgeschwindigkeit
(bis 0,2 m/s) bestimmt. Die Stelle, an der das Rupfen einsetzt wird ermittelt und
in Zentimetern vom Druckstartpunkt aus gemessen. Je später der Rupfprozeß einsetzt,
umso höher ist die Oberflächenfestigkeit und umso größer ist der Wert in Zentimetern.
Die erhaltenen Werte werden mit einer Notenskala von 1 (sehr gut) bis 6 (sehr schlecht)
korreliert.
[0068] Zur Überprüfung der Beständigkeit gegen Wasser wird der Testausdruck in Wasser getaucht
und nach einer Verweilzeit von 2 h die resultierende Farbdichte mit dem Spektraldensitometer
in Prozent bestimmt. Je niedriger der Prozentwert, umso stärker ist der Farbdichteverlust.
Die erhaltenen Werte werden mit einer Notenskala von 1 (sehr gut) bis 6 (sehr schlecht)
korreliert.
[0069] Die Lichtbeständigkeit wird mit einem "Sun Tester" der Fa. ATLAS MTT GmbH (D-63589
Linsengericht-Altenhaßlau) gemessen. Dazu wird der Testausdruck über 2 h bei 21 °C
einer Bestrahlung mit Xenonlicht in einem Wellenlägenbereich von 300 - 800nm unterzogen.
Die abgestrahlte Energie entspricht einem Wert von 550 W/m
2. Der Abfall der Farbdichte wird mit dem Spektraldensitometer bestimmt und die verbleibende
Farbdichte in Prozent angegeben. Je geringer der Prozentwert, umso stärker ist der
Farbdichteverlust.
Tabelle 1 1) 98% Verseifungsgrad; 2) 88% Verseifungsgrad
| |
1 |
2 |
3 |
Vergl. 4 |
Vergl. 5 |
Vergl. 6 |
Vergl. 7 |
Vergl. 8 |
| Beschichtung b) |
|
| Modifziertes präzipitiertes Kalziumcarbonat |
100 Teile |
100 Teile |
100 Teile |
100 Teile |
100 Teile |
|
|
|
| Präzipitiertes Kalziumcarbonat |
|
|
|
|
|
100 Teile |
100 Teile |
100 Teile |
| PVA (silanisiert) |
35 Teile |
|
|
35 Teile |
35 Teile |
35 Teile |
35 Teile |
35 Teile |
| PVA |
|
35 Teile1) |
35 Teile2) |
|
|
|
|
|
| Kationisierungsmittel |
7 Teile |
7 Teile |
7 Teile |
7 Teile |
7 Teile |
7 Teile |
7 Teile |
7 Teile |
| Polyvinylacetat |
20 Teile |
20 Teile |
20 Teile |
20 Teile |
20 Teile |
20 Teile |
20 Teile |
20 Teile |
| Optischer Aufheller |
1,5 Teile |
1,5 Teile |
1,5 Teile |
1,5 Teile |
1,5 Teile |
1,5 Teile |
1,5 Teile |
1,5 Teile |
| Vernetzer |
0,5 Teile |
0,5 Teile |
0,5 Teile |
0,5 Teile |
0,5 Teile |
0,5 Teile |
0,5 Teile |
0,5 Teile |
| Feststoffgehalt |
21 % |
21 % |
21 % |
21 % |
21 % |
21 % |
21 % |
21 % |
| Oberflächenschicht c) |
|
| Pyrogene dot. Kieselsäure |
100 Teile |
100 Teile |
100 Teile |
|
|
|
|
100 Teile |
| Aluminiumoxid |
|
|
|
100 Teile |
|
100 Teile |
|
|
| Kolloidale Kieselsäure |
|
|
|
|
100 Teile |
|
100 Teile |
|
| Polyvinylalkohol |
5 Teile |
5 Teile |
5 Teile |
5 Teile |
5 Teile |
5 Teile |
5 Teile |
5 Teile |
| Feststoffgehalt |
34,5 % |
34,5 % |
34,5 % |
34,5 % |
34,5 % |
34,5 % |
34,5 % |
34,5 % |
Tabelle 2
| Beispiel |
Farbdichte1) [%] |
Bleeding |
Glanz2) [%] |
Druckglanz3) [%] |
Trocknungszeit4) |
Wasserbeständigkeit4) |
Lichtbeständigkeit4) |
Oberflächenfestigkeit4) |
| 1 |
1,7 |
1 |
15 |
30 |
1 |
1 |
1 |
1 |
| 2 |
1,7 |
2 |
13 |
28 |
2 |
1 |
1 |
5 |
| 3 |
1,69 |
2 |
11 |
26 |
2 |
1 |
1 |
4 |
| Vergleich 4 |
1,21 |
2 |
6 |
4 |
2 |
1 |
1 |
5 |
| Vergleich 5 |
1,54 |
2 |
12 |
13 |
2 |
1 |
1 |
1 |
| Vergleich 6 |
1,3 |
3 |
6 |
4 |
3 |
2 |
1 |
5 |
| Vergleich 7 |
1,54 |
3 |
12 |
15 |
3 |
1 |
1 |
1 |
| Vergleich 8 |
1,6 |
3 |
10 |
21 |
3 |
1 |
1 |
5 |
1) Mittelwert der Farbdichte von cyan, magenta, gelb und schwarz bei 100 % Farbabdeckung
2) Messwinkel 60° gem. DIN ISO 2813
3) Messwinkel 60° gem. DIN ISO 2813; gemessen an einer schwarzen Volltonfläche
4) Note 1 bedeutet sehr gut; Note 6 bedeutet sehr schlecht |
[0070] Die erfindungsgemäßen Beispiele zeigen sehr deutlich, dass es gelungen ist ein kostengünstiges,
mattglänzendes Aufzeichnungsmaterial in sehr guter Qualität zur Verfügung zu stellen.
[0071] Insbesondere zeigen die erfindungsgemäßen Beispiele eine ausgezeichnete Bedruckbarkeit
für pigmentierte Tintensysteme, die durch die hohen Farbdichtewerte und eine sehr
geringe Tendenz zum Verlaufen der Tinte ("Bleeding") wiedergegeben wird. Außerdem
ist bei den erfindungsgemäßen Beispielen der Druckglanz, verglichen mit Papieren des
Standes der Technik, sehr hoch. Es ist somit durch die vorliegende Erfindung gelungen
ein Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial bereitzustellen, welches einen brillanten Ausdruck
liefert, wobei der Ausdruck von einem Bertachter angenehm wahrgenommen werden kann.
1. Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial enthaltend
a) ein Substrat,
b) eine auf mindestens einer Seite des Substrats aufgebrachte Beschichtung enthaltend
ein präzipitiertes Kalziumcarbonat, wobei das präzipitierte Kalziumcarbonat eine BET-Oberfläche
von mindestens 60 m2/g aufweist und in Gegenwart einer oberflächenaktiven Substanz hergestellt wurde,
und die oberflächenaktive Substanz ausgewählt ist aus Organophosphonat, Natriumpolyphosphat,
Natriumsilikat, Karbonsäure, Salz einer Karbonsäure, Polysacharid, Carboxylgruppen
enthaltendes Polymer oder Mischungen derselben, und
c) eine auf der mindestens einen Beschichtung b) aufgebrachte Oberflächenschicht,
wobei die Oberflächenschicht Siliziumdioxid-Mischoxid enthält und bei einem Winkel
von 60° gemäß DIN ISO 2813 einen Glanz von 10 bis 35 % aufweist.
2. Das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat ein Papier oder Papierkarton ist, welches vorzugsweise ein sauer, neutral
oder pseudoneutral hergestelltes Papier oder hergestellter Papierkarton ist
3. Das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die oberflächenaktive Substanz der Beschichtung b) gegenüber Kalziumcarbonat oberflächenaktiv
ist.
4. Das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die oberflächenaktive Substanz nach der initialen Präzipitierung des Kalziumcarbonats
zugegeben wurde.
5. Das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das präzipitierte Kalziumcarbonat thermisch gealtert wurde.
6. Das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung b) ein Bindemittel enthält, welches vorzugsweise ein silanolgruppenhaltiger
Polyvinylalkohol ist.
7. Das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältnis von gesamtem Pigment in der getrockneten Beschichtung b) zu
Bindemittel in der getrockneten Beschichtung b) 10:4 bis 10:6 beträgt.
8. Das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Strichgewicht der Beschichtung b) 2 bis 5 g/m2 (ofentrocken), weiter bevorzugt 2 bis 3 g/m2 ist.
9. Das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Siliziumdioxid-Mischoxid enthalten in der Oberflächenschicht c) Aluminiumoxid
und/oder Titandioxid als Mischoxidkomponente enthält, wobei die Teilchengröße des
Siliziumdioxid-Mischoxids vorzugsweise kleiner 300 nm ist.
10. Das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Strichgewicht der Oberflächenschicht c) 2 bis 20 g/m2 (ofentrocken), weiter bevorzugt 8 bis 15 g/m2 ist.
11. Das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenschicht c) ein Bindemittel enthält.
12. Verfahren zur Herstellung eines Tintenstrahlaufzeichnungsmaterials umfassend die Schritte:
a) Bereitstellung eines Substrates
b) Aufbringung einer Beschichtung enthaltend ein präzipitiertes Kalziumcarbonat, wobei
das präzipitierte Kalziumcarbonat eine BET-Oberfläche von mindestens 60 m2/g aufweist und in Gegenwart einer oberflächenaktiven Substanz hergestellt wurde,
wobei die oberflächenaktive Substanz ausgewählt ist aus Organophosphonat, Natriumpolyphosphat,
Natriumsilikat, Karbonsäure, Salz einer Karbonsäure, Polysacharid, Carboxylgruppen
enthaltendes Polymer oder Mischungen derselben,
c) Aufbringung einer Oberflächenschicht auf der Beschichtung b), wobei die Oberflächenschicht
ein Siliziumdioxid-Mischoxid enthält und bei einem Winkel von 60° gemäß DIN ISO 2813
einen Glanz von 10 bis 35 % aufweist.
13. Das Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellung des Substrates, die Aufbringung der Beschichtung und der Oberflächenschicht
in einem Arbeitsgang in demselben Aggregat durchgeführt wird.
14. Das Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat ein Papier oder Papierkarton ist und das Aggregat eine Papiermaschine
ist.