[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kran, insbesondere Offshore-Kran, mit einer
Hubseilwinde, einem hydraulischen Hubwindenantrieb sowie einer mit dem Hubwindenantrieb
verbundenen Überlastsicherung, die bei Erreichen einer vorbestimmten Grenzlast ein
Abziehen des Hubseils von der Hubseilwinde unter einer vorbestimmten variablen, von
der Ausladung und/oder der zulässigen Traglast des Krans abhängigen Rückstellkraft
erlaubt.
[0002] Krane besitzen üblicherweise eine Überlastsicherung mit einer Steuereinrichtung,
die verhindert, dass der Kran in den Überlastbereich hineingefahren wird. Dabei wird
mittels einer Lasterfassungseinrichtung die auf den Kran wirkende Last erfasst und
mit einer Grenzlast verglichen. Sobald eine zu große Last gehoben werden soll oder
mit einer angehobenen Last die Ausladung beispielsweise durch Niederwippen des Kranauslegers
soweit vergrößert werden soll, dass die Grenzlast erreicht werden würde, greift die
Steuerungseinrichtung des Kranes ein und setzt die Kranantriebe außer Betrieb bzw.
erlaubt nur noch eine Betätigung dahingehend, dass die auf den Kran wirkende Last
verkleinert wird. Die Grenzlast kann dabei in Form einer an sich üblichen Grenzlastkurve
in Abhängigkeit der Kranausladung für diverse Rüstzustände abgespeichert sein. Es
wurde auch bereits vorgeschlagen, die Grenzlast als Grenzmoment zu definieren und
das jeweils auf den Kran wirkende Lastmoment aus der jeweiligen Ausladung und der
Hubseilkraft stets aktuell zu berechnen.
[0003] Diese Art der Überlastsicherung ist jedoch nicht für sämtliche möglichen Lastfälle
ausreichend. Insbesondere bei Offshore-Kranen können Lastfälle auftreten, bei denen
das bloße Abschalten der Kranantriebe zu einer Zerstörung des Kranes führen würde.
Besonders gefährlich ist hier das Be- und Entladen eines Schiffes, das nicht bei ruhigem
Wasser im Hafen, sondern bei höherem Seegang durchgeführt wird. Wird der Lasthaken
eines auf einer Offshore-Plattform stehenden Krans an einer zu schweren Last eingehängt,
die auf einem Schiff liegt, kommt es zu einer Überbelastung des Krans, wenn sich das
Schiff in ein Wellental absenkt. Noch gefährlicher ist der Fall, wenn sich der Lasthaken
des Krans an einem schiffskörperfesten Bauteil verfängt und sich das Schiff dann in
ein größeres Wellental absenkt bzw. wegbewegt. Die auftretenden Lasten würden zu einer
Zerstörung des Krans führen, wenn die Überlastsicherung lediglich die Stellantriebe
des Krans außer Betrieb setzt. Um eine Zerstörung des Krans in solchen Fällen zu verhindern,
muss das Hubseil nachgelassen werden.
[0004] Es wurde bereits vorgeschlagen, in solchen Fällen, in denen durch ein Wegziehen des
Lasthakens die Grenzlast des Krans erreicht wird, mit der Steuereinrichtung des Krans
den Hubwindenantrieb zu betätigen, so dass die Hubwinde das Hubseil abspult. Die begrenzte
Geschwindigkeit der bis dato verwendeten Hubwindenantriebe schränkt diese Form der
Überlastsicherung jedoch auf moderate Wellenbedingungen ein. Bei sehr rauher See mit
hohen Wellen können Überlastfälle eintreten, in denen das zu be- oder entladende Schiff
sich so schnell in ein Wellental absenkt, dass über der Schadenslast des Krans liegende
Lastspitzen erreicht werden.
[0005] Es wurde weiterhin bereits vorgeschlagen, zwischen der Hubseilwinde und dem Hubseilwindenantriebsmotor
eine Kupplung vorzusehen und die Hubwinde bei Überschreiten der Grenzlast des Krans
auszukuppeln, um das Hubseil mit hoher Geschwindigkeit nachlassen zu können. Dabei
kann mit einer Hubseilbremse die Rückhaltekraft der Hubseilwinde gesteuert werden,
so dass bei ausgekuppelter Kupplung eine Hubseilkraft aufrechterhalten ist, die der
Grenzlast des Kranes entspricht (vgl.
DE 202 19 282 U1). Diese Lösung mit Auskuppeln der Hubseilwinde und damit Trennen des mechanischen
Antriebsstranges zwischen Hubwindenantrieb und Hubwinde stößt jedoch gelegentlich
auf Sicherheitsbedenken. Zudem machen die einzubauende Kupplung, Bremse und deren
Ansteuerung in Abhängigkeit von diversen Last- und Positionssensoren das Hubwerk und
dessen Überlastsicherung relativ komplex.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Kran
der genannten Art zu schaffen, der Nachteile des Standes der Technik vermeidet und
letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Vorzugsweise soll eine rasch ansprechende
Überlastsicherung geschaffen werden, die ohne Trennung des mechanischen Antriebsstranges
zwischen Hubseilwinde und Hubseilwindenantrieb ein Ausziehen des Hubseils mit einer
variablen, an die jeweils geltende zulässige Traglast anpassbare Rückhaltekraft erlaubt.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Kran gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0008] Es wird also auf ein Auskuppeln des Hubwindenantriebs und damit eine mechanische
Trennung des Antriebsstrangs zwischen Hubseilwinde und Hubwindenantrieb verzichtet
und stattdessen die in Abhängigkeit von der Ausladung und/oder der jeweils zulässigen
Traglast des Kranes variierende Rückhaltekraft von dem Hubseilwindenantriebsmotor
aufgebracht. Erfindungsgemäß besitzt die Überlastsicherung ein dem Hubwindenantriebsmotor
zugeordnetes steuerbares Druckentlastungsventil, das von einer Steuereinrichtung derart
angesteuert wird, dass der am Hubwindenantriebsmotor im Überlastfall anliegende Druck
entsprechend der gewünschten Rückhaltekraft in Abhängigkeit der Ausladung und/oder
der jeweils zulässigen Traglast des Krans variiert. Die Erfindung geht dabei von der
Überlegung aus, dass die Rückhaltekraft direkt proportional zu dem Druck im Hubwindenantrieb
ist, so dass eine hydraulische Steuerung des Abziehens des Hubseils durch Steuerung
des am Hubwindenantriebsmotor anliegenden Drucks erfolgen kann. Insbesondere arbeitet
dabei das Druckentlastungsventil sozusagen als Ablassventil auf der Heben-Seite des
Hubwindenantriebsmotors, so dass Hydraulikfluid auf der Heben-Seite des Hubwindenantriebsmotors
unter vorgebbarem - und in der gewünschten Weise entsprechend der für die jeweilige
Krankonfiguration und -stellung geltenden maximal zulässigen Traglast variierenden
- Druck abgelassen wird und damit die Winde unter entsprechendem Widerstand abspulbar
ist.
[0009] Die Ansteuerung des Druckeritlastungsventils kann dabei insbesondere in Abhängigkeit
einer jeweils aktuellen Ausladung des Krans und/oder in Abhängigkeit der jeweiligen
Grenzlast bzw. zulässigen Traglast des Krans variiert werden. Die Überlastsicherung
kann eine Ausladungs-Bestimmungseinrichtung zur Bestimmung der jeweils aktuellen Ausladung
des Krans und/oder eine Traglast-Bestimmungseinrichtung zur Bestimmung der zulässigen
Traglast beispielsweise unter Zuhilfenahme einer Traglastkurve aufweisen. Die Steuereinrichtung
steuert dann das Druckentlastungsventil in Abhängigkeit eines Signals der Ausladungs-Bestimmungseinrichtung
und/oder eines Signals der Traglast-Bestimmungseinrichtung an, um den am Hubwindenantriebsmotor
im Überlastfall anliegenden Druck und damit die gewünschte Rückhaltekraft in Abhängigkeit
der Ausladung und/oder der jeweils zulässigen Traglast des Krans zu variieren.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung wird das Öffnen des Druckentlastungsventils hydraulisch
über einen auf das Druckentlastungsventil geschalteten Pilotdruck gesteuert. Die das
Druckentlastungsventil steuernde Steuereinrichtung kann hierzu ein Proportional-Druckbegrenzungsventil
aufweisen, dessen Ausgangsdruck als Steuerdruck auf das Druckentlastungsventil geschaltet
ist.
[0011] Das genannte Proportionalventil selbst kann verschieden angesteuert werden. Nach
einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann die Überlastsicherung eine Ausladungs-Erfassungseinrichtung
aufweisen, mithilfe derer die Ausladung des Kranes, also der Hebelarm des Lasthakens
bezüglich des Kranaufstandspunktes, erfasst wird. In Abhängigkeit der jeweils erfassten
Ausladung steuert die Steuereinrichtung sodann das Proportionalventil an, so dass
sich der gewünschte Steuerdruck für das Druckentlastungsventil und damit der gewünschte
Entlastungsdruck auf der Heben-Seite des Hubwindenantriebsmotors einstellt.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung kann die Stellung des Proportional-Druckbegrenzungsventils
auch durch einen geeigneten Regler geregelt werden. Die Überlastsicherung kann eine
Entlastungsdruck-Erfassungseinrichtung umfassen, mithilfe derer der sich ausgangsseitig
des Proportionalventils einstellende Steuerdruck und/oder der Entlastungsdruck unmittelbar
auf der Heben-Seite des Hubwindenantriebsmotors erfasst wird. In Abhängigkeit des
jeweils erfassten und des jeweils gewünschten Entlastungsdruckes wird die Stellung
des Proportionalventils entsprechend eingeregelt.
[0013] Das Druckbegrenzungsventil kann grundsätzlich verschieden ausgebildet und verschieden
angeordnet sein. Grundsätzlich kann vorgesehen sein, dass die Ablassseite des Druckbegrenzungsventils
mit einem Tank des Systems verbunden ist, so dass von der Heben-Seite des Hubwindenantriebs
abgelassenes Druckfluid in den Tank des Systems rückgeführt wird. Nach einer vorteilhaften
Ausführung der Erfindung jedoch ist das Druckbegrenzungsventil zwischen der Heben-Seite
und der Senken-Seite des Hubwindenantriebsmotors angeordnet. Im geöffneten Zustand
schließt das Druckbegrenzungsventil die Heben-Seite und die Senken-Seite des Hubwindenantriebsmotors
kurz, so dass beim Abziehen des Hubseiles unter der gewünschten Rückhaltekraft auf
der Heben-Seite der Hubwinde abgelassenes Drucköl auf der Senken-Seite der Hubwinde
wieder eingespeist wird.
[0014] Das Druckbegrenzungsventil kann selbst verschiedene Ausbildungen besitzen. Nach einer
vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann es als Ventilpatrone bzw. sogenanntes
Cartridge-Druckventil ausgebildet sein und/oder einen konischen Ventilsitz besitzen.
[0015] Ferner kann die Überlastsicherung des Krans in Weiterbildung der Erfindung ein Schaltventil
umfassen, das im energiebeaufschlagten Zustand die Überlastsicherungsfunktion aktiviert,
im nicht-energiebeaufschlagten Zustand jedoch das Druckentlastungsventil sperrt. Dem
Schaltventil kann eine Wegerfassungseinrichtung, insbesondere ein Stellungserfassungsschalter,
zugeordnet sein, der die Schaltstellung des Schaltventils überwacht und somit eine
Fehlerdetektion ermöglicht.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und
zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Darstellung eines auf einer Offshore-Plattform installierten Offshore-Kranes,
der ein Containerschiff bei Seegang entlädt, mit einer Überlastsicherung nach einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, und
- Fig. 2:
- eine schematische Darstellung der Schaltung der hydraulischen Komponenten der Überlastsicherung
des Krans aus Fig. 1.
[0017] Der in Figur 1 gezeichnete Kran ist mittels eines Drehwerks um eine vertikale Achse
drehbar auf einer Offshore-Plattform 2 gelagert. Er besitzt einen um eine horizontale
Wippachse 3 wippbaren Ausleger 4, über dessen Spitze ein Hubseil 5 abläuft, das einen
Lasthaken 6 trägt. Das Hubseil 5 kann mittels einer Hubwinde 7 abgelassen und eingeholt
werden, die fest auf dem drehbaren Stahlbaukorpus des Krans gelagert ist. Wie Figur
2 zeigt, wird die Hubseilwinde 7 von einem Hubwindenantrieb 8 umfassend einen hydraulischen
Hubwindenantriebsmotor 9 angetrieben, der von einer Steuereinrichtung 10 des Krans
1 angesteuert wird.
[0018] Wie Figur 1 zeigt, ist die Steuereinrichtung 10 mit einer Lasterfassungseinrichtung
11 sowie einer Lasthaken-Positionserfassungseinrichtung 12 verbunden, die einerseits
die jeweils auf den Kran 1 wirkende Last sowie andererseits die jeweilige Position
des Lasthakens 6 erfassen. Die Lasterfassungseinrichtung 11 umfasst in der gezeichneten
Ausführung einen Hubseilkraftsensor 13, der die in dem Hubseil 5 wirkende Kraft erfasst,
sowie einen Ausladungssensor 14, der die Ausladung des Krans 1, d.h. den horizontalen
Abstand des von der Spitze des Auslegers 4 ablaufenden Hubseils 5 von der vertikalen
Drehachse des Krans 1 erfasst.
[0019] Die Lasthakenpositionserfassungseinrichtung 12 umfasst ebenfalls mehrere Sensoren,
in der gezeichneten Ausführung einen Wippwinkelsensor 15, der den jeweiligen Wippwinkel
des Auslegers 4 erfasst, weiterhin einen Drehwinkelsensor 16, der den Drehwinkel des
Krans bezüglich seiner vertikalen Drehachse erfasst, und schließlich einen Hubseillängensensor
17, der die Länge des von der Winde abgespulten Hubseils erfasst und als Drehstellungssensor
ausgebildet sein kann, der die Drehstellung der Hubseilwinde 7 erfasst. Sämtliche
Sensoren sind mit der Steuereinrichtung 10 verbunden, die aus den verschiedenen Signalen
einerseits die aktuelle auf den Kran wirkende Last sowie andererseits die jeweils
aktuelle Position des Lasthakens 6 bestimmt.
[0020] Während des normalen Betriebs überwacht die Kransteuerung in an sich bekannter Weise
die jeweils auf den Kran wirkende Last und sorgt dafür, dass die tatsächliche Last
nicht über die zugelassene Grenzlast steigt. Wird beispielsweise eine Last gehoben
und durch Niederwippen des Auslegers 4 die Ausladung vergrößert, so dass eine niedrigere
zugelassene Grenzlast anzusetzen ist, verhindert die Steuereinrichtung 10 ein weiteres
Niederwippen des Auslegers 4 und stellt das Wippwerk des Krans vorher ab.
[0021] Darüber hinaus umfasst der Kran jedoch eine besondere Überlastsicherung 18 für spezielle
Lastfälle, in denen die zugelassene Grenzlast des Krans doch erreicht wird: Verfängt
sich beispielsweise der Lasthaken 6 des Krans 1 an einem festen Bauteil eines in der
Dünung auf- und abgehenden Schiffes 19 (vgl. Figur 1), reicht ein Abschalten der Kranantriebe
nicht aus, um die Last unter der zugelassenen Grenzlast zu halten.
[0022] Erreicht die auf den Kran einwirkende tatsächliche Last in einem solchen Fall die
zugelassene Grenzlast oder übersteigt sie diese gar, dann erlaubt die in Figur 2 gezeigte
Überlastsicherung 18 ein Abziehen des Hubseils 5 unter einer vordefinierten Rückhaltekraft,
die variabel an die jeweilige Krankonfiguration und -ausladung angepasst wird, insbesondere
auf die zugelassene Grenzlast gesetzt wird.
[0023] Wie Figur 2 zeigt, ist die Heben-Seite des hydraulischen Hubwindenantriebsmotors
9 mit einem Druckentlastungsventil 20 beschaltet, das in der gezeichneten Ausführungsform
ein sogenanntes Cartridge-Druckventil mit einer konischen Ventilsitzfläche ist und
mit seinem Ausgang mit der Senken-Seite des Hubwindenantriebsmotors 9 verbunden ist.
Im geöffneten Zustand des Druckentlastungsventils 20 ist hierdurch die Heben-Seite
des Hubwindenantriebsmotors 9 mit dessen Senken-Seite kurzgeschlossen, so dass Drucköl
von der Heben-Seite auf die Senken-Seite strömen und hierdurch die Hubwinde 7 unter
einem vorbestimmten Widerstand abgespult werden kann. Die auf das Hubseil 5 wirkende
Rückhaltekraft ist dabei direkt proportional zu dem von dem Druckentlastungsventil
20 bestimmten Systemdruck, der auf der Heben-Seite des Hubwindenantriebsmotors 9 anliegt.
[0024] Das Öffnen des Druckentlastungsventils 20 und damit der auf der Heben-Seite des Hubwindenantriebsmotors
9 anliegende Entlastungsdruck wird hydraulisch gesteuert. Über ein Proportional-Druckbegrenzungsventil
21 wird ein variabler Steuerdruck erzeugt, der auf das Druckentlastungsventil 20 geschaltet
ist. Das Proportionalventil 21 wird dabei von der Steuereinrichtung 20 insbesondere
in Abhängigkeit der vom Ausladungssensor 14 erfassten Ausladung des Krans angesteuert,
so dass das Öffnen des Druckentlastungsventils 20, damit der an der Heben-Seite des
Hubwindenantriebsmotors 9 anliegende Entlastungsdruck und damit die im Hubseil 5 erzeugte
Rückhaltekraft in Abhängigkeit der Kranausladung und damit der jeweils zugelassenen
Grenzlast bestimmt wird.
[0025] In Weiterbildung der Erfindung kann das Proportionalventil 21 auch durch einen Regler
geregelt werden. Insbesondere wird dabei das Proportionalventil 21 derart automatisch
geregelt, dass die vom Hubseilkraftsensor 13 gemessene Rückhaltekraft der jeweils
zugelassenen Traglast entspricht.
[0026] Zusätzlich zeigt Figur 2 ein Schaltventil 22, das in der Steuerdruckleitung zwischen
dem Proportionalventil 21 und dem Druckentlastungsventil 20 vorgesehen ist. Dieses
Schaltventil 22 ist derart ausgebildet, dass es energiebeaufschlagt werden muss, um
das System zu aktivieren. Wie Figur 2 zeigt, ist dabei dem Schaltventil 22 ein Stellungssensor
bzw. -schalter 23 zugeordnet, der die Stellung des Schaltventils 22 angibt und vom
System überwacht wird, so dass eine Fehlerüberwachung ermöglicht ist.
[0027] Die Überlastsicherung 18 kann beispielsweise dann deaktiviert sein, wenn sich der
Lasthaken 6 oberhalb der Plattform 2 befindet. Andererseits kann die Überlastsicherung
18 dann aktiviert werden und hierdurch das Abziehen des Seiles unter der vordefinierten
Rückhaltekraft erlaubt werden, wenn sich der Lasthaken 6 unterhalb der Ebene der Plattform
2 in einer Stellung befindet, in der er sich an einem Schiff 19 oder dergleichen verhaken
könnte.
1. Kran, insbesondere Offshore-Kran, mit einer Hubseilwinde (7), einem hydraulischen
Hubwindenantriebsmotor (9) sowie einer mit dem Hubwindenantriebsmotor (9) verbundenen
Überlastsicherung (18), die bei Erreichen einer vorbestimmten zugelassenen Grenzlast
ein Abziehen des Hubseils (5) von der Hubseilwinde (7) unter einer vorbestimmten variablen,
von der Ausladung und/oder der zugelassenen Grenzlast des Krans abhängigen Rückhaltekraft
erlaubt, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhaltekraft von dem Hubwindenantriebsmotor (9) aufbringbar ist, wobei die
Überlastsicherung (18) ein dem Hubwindenantriebsmotor (9) zugeordnetes steuerbares
Druckentlastungsventil (20) aufweist, das von einer Steuereinrichtung (10) der Überlastsicherung
(18) derart angesteuert ist, dass ein am Hubwindenantriebsmotor (9) anliegender Überlastentlastungsdruck
entsprechend der gewünschten Rückhaltekraft in Abhängigkeit der Ausladung und/oder
der zugelassenen Grenzlast des Krans variiert wird.
2. Kran nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Steuereinrichtung (10) ein Proportional-Druckbegrenzungsventil
(21) ansteuert, dessen Ausgangsdruck als Steuerdruck auf das Druckentlastungsventil
(20) geschaltet ist.
3. Kran nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Überlastsicherung (18) eine Ausladungs-Erfassungseinrichtung
(14) aufweist und das Proportional-Druckbegrenzungsventil (21) von der Steuereinrichtung
(10) in Abhängigkeit der jeweiligen erfassten Ausladung des Krans ansteuerbar ist.
4. Kran nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei die Überlastsicherung (18)
eine Traglast-Bestimmungseinrichtung zur Bestimmung der zulässigen Traglast des Krans
aufweist und das Proportional-Druckbegrenzungsventil (21) von der Steuereinrichtung
(10) in Abhängigkeit der jeweiligen bestimmten zulässigen Traglast des Krans ansteuerbar
ist.
5. Kran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Überlastsicherung (18) eine
Rückhaltekraft-Erfassungseinrichtung (13) aufweist und das Proportional-Druckbegrenzungsventil
(21) in Abhängigkeit der jeweils erfassten und der jeweils gewünschten Rückhaltekraft
durch einen Regler regelbar ist.
6. Kran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Druckentlastungsventil (20)
im geöffneten Zustand die Heben-Seite und die Senken-Seite des Hubwindenantriebsmotors
(9) kurzschließt.
7. Kran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Druckentlastungsventil (20)
als Ventilpatrone mit konischem Ventilsitz ausgebildet ist.
8. Kran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Überlastsicherung (18) ein
Schaltventil (22) umfasst, das im unangesteuerten Zustand das Proportional-Druckbegrenzungsventil
(21) von dem Druckentlastungsventil (20) absperrt.
9. Kran nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei dem Schaltventil (22) ein Stellungs-Erfassungsschalter
(23) zugeordnet ist.