[0001] Die Erfindung betrifft ein Anbauwerkzeug für Baumaschinen mit einer Aufnahme, über
die das Anbauwerkzeug mit einem Schnellwechseladapter einer Baumaschine verbindbar
ist, bestehend aus zwei Aufnahmeblechen.
[0002] Bei Baumaschinen, beispielsweise Hydraulikbaggern ist es üblich, Anbauwerkzeuge über
sogenannte Schnellwechseladapter in einfacher Weise aufzunehmen und wieder abzulegen.
Bei Baumaschinen können unterschiedlichste Anbauwerkzeuge verwendet werden. Dabei
sind je nach Funktion die Aufnahmen unterschiedlicher Anbauwerkzeuge auf bestimmte
Baumaschinen ausgerichtet, das bedeutet, dass bestimmte Baumaschinen, nur mit bestimmten
Anbauwerkzeugen mit entsprechend eingestellten Aufnahmen bestimmte Funktionen durchführen
können. Als Beispiel eines derartig speziellen Anbauwerkzeugs, das schon von seiner
Aufnahmegeometrie an eine bestimmte Baumaschine angepaßt werden muss, wäre ein Gabelträger
zu nennen, der beispielsweise an Radladern oder Hydraulikbaggern anbaubar ist. Die
Winkel und Positionen beim Einbau der Gabelträger an Baumaschinen beeinflussen die
Kinematik und die Traglasten, mit dem das jeweilige Gerät, also beispielsweise der
Hydraulikbagger oder der jeweilige Gabelträger bewegt werden kann.
[0003] Das kann anhand der in den beigefügten Figuren dargestellten Ausführungsformen nach
dem Stand der Technik näher erläutert werden. In den Figuren 1 und 2 ist hier ein
Gabelträger 10 als Beispiel für ein Anbauwerkzeug gezeigt, der eine aus zwei Aufnahmeblechen
12 bestehende Aufnahme 14 aufweist, an welche ein Schnellwechseladapter 16 eines hier
nicht näher dargestellten Baggers ankoppelbar ist.
[0004] Der Gabelträger 10 ist an sich konventionell aufgebaut und weist zwei Gabelzinken
18 auf.
[0005] Der Schnellwechseladapter 16 wird üblicherweise mit seinem Haken und einem zwischen
den Aufnahmeblechen 12 verlaufendes Rohr 22 während des Einkoppelvorgangs verschwenkt,
bis er mit einem Bolzen 24 mit den Aufnahmeblechen 12 verbolzbar ist.
[0006] In Figur 3, die ebenfalls den Stand der Technik darstellt, ist die Anbausituation
des Gabelträgers 10 an einen Hydraulikbagger 5 dargestellt, wobei hier der Stiel 7
des Hydraulikbaggers in zwei verschiedenen Positionen dargestellt ist. Einmal in einer
Position, in der der Gabelträger 10 abgesetzt ist (untere Position) und eine Position,
in der der Gabelträger 10 möglichst weit nach oben bewegt ist (obere Position).
[0007] In seiner Neutralstellung ist der Gabelträger 10 unter einem bestimmten Winkel α
gegenüber dem Schnellwechseladapter ausgerichtet. Aus der Figur 3a ergibt sich, wie
der Winkel α festgelegt wird.
[0008] Je nach Winkelposition α, das heißt je nach Ausrichtung des Gabelträgers ergibt sich
eine unterschiedliche Kinematik bzw. eine unterschiedliche Traglast oder eine unterschiedliche
Stapelhöhe für das auf dem Gabelträger 10 aufzustapelnde Gut. In Figur 3 ist die Stapelhöhe,
die sich durch die untere Endstellung des Gabelträgers 10 ergibt mit 1000 mm angegeben.
Hier begrenzt die Stellung des Stiels 7 die erreichbare Stapelhöhe.
[0009] Anhand des Vergleichs der Figuren 4, 5 und 6 wird nun dargestellt, wie sich die Kinematik
bzw. Stapelhöhe für unterschiedliche Einbauwinkel α des Gabelträgers 10 verändert.
Die jeweiligen Zahlenangaben sind jeweils Längenangaben in mm.
[0010] So kann man aus dem Vergleich der Figur 4 mit der Figur 5 beispielsweise sehen, dass
die Stapelhöhe bei Veränderung des Winkels α von +30° bis zum Winkel α = -8° wesentlich
vergrößert werden kann. Diese Verbesserung geht aber gleichzeitig mit der Verminderung
der aufnehmbaren Traglast im Nahbereich des Baggers einher, so dass je nach Aufgabe
zwei unterschiedliche Anbaugeräte, das heißt im vorliegenden Fall Gabelträger zur
Verfügung gestellt werden müssen.
[0011] In der Praxis hat sich nun gezeigt, dass der Kunde mit der ausgelieferten Gabelträgerkinematik
nicht immer zufrieden ist, da sich oft erst bei der Anwendung zeigt, ob ein Gerät
sich optimal, eingeschränkt oder unbefriedigend bewegen lässt.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein gattungsgemäßes Anbauwerkzeug
derart zu verbessern, dass das Anbauwerkzeug optimal an den Einsatz in der Baumaschine
angepaßt werden kann.
[0013] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Anbauwerkzeug mit der Kombination der
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Demnach weist ein Anbauwerkzeug von Baumaschinen
eine Aufnahme auf, über die das Anbauwerkzeug mit einem Schnellwechseladapter einer
Baumaschine verbindbar ist. Diese Aufnahme besteht aus zwei Aufnahmeblechen, wobei
ein Aufnahmekasten in einer vorbestimmten Winkelstellung relativ zum Anbauwerkzeug
mit den Aufnahmeblechen verbindbar ist und wobei der Schnellwechseladapter an dem
Aufnahmekasten ankuppelbar ist.
[0014] Die Erfindung besteht also darin, dass nunmehr ein modulartiges System unter Schaffung
eines Aufnahmekastens bereitgestellt wird, über das ein spezielles Anbauwerkzeug in
unterschiedliche Winkelstellungen bringbar ist, so dass der jeweils gewünschte optimale
Einsatz des Anbauwerkzeugs zu einer bestimmten Baumaschine gezielt einstellbar ist.
[0015] Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch
anschließenden Unteransprüchen.
[0016] Demnach können vorteilhaft die Aufnahmebleche eine Mehrzahl von Befestigungsbohrungen
aufweisen, die so angeordnet sind, dass der Aufnahmekasten in der vorbestimmten Winkelstellung
relativ zum Anbauwerkzeug mit den Aufnahmeblechen verbindbar ist.
[0017] Alternativ dazu kann der Aufnahmekasten aber auch einseitig drehfest mit den Aufnahmeflächen
verbunden sein, während er auf der anderen Seite gegenüber den Aufnahmeblechen verstellbar
ist, um die vorbestimmte Winkelstellung relativ zum Anbauwerkzeug einzustellen. Diese
Winkeleinstellung kann beispielsweise über eine Gewindespindel erfolgen. Jeder andere
Verstellmechanismus ist hier aber auch geeignet.
[0018] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Aufnahmebleche
an das Anbauwerkzeug angeschweißt.
[0019] Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn die Aufnahmebleche an das Anbauwerkzeug
nur angeschraubt sind, da hierdurch für verschiedene Aufnahmebedingungen unterschiedliche
Aufnahmebleche im Austausch an das Anbauwerkzeug angeschraubt werden könnten.
[0020] Vorteilhaft ist der Aufnahmekasten durch Verbolzungen oder Schwerspannstifte mit
den Aufnahmeblechen verbindbar.
[0021] Vorteilhaft können die Lochbilder der Befestigungsbohrungen so in den Aufnahmeblechen
vorgesehen sein, dass der Aufnahmekasten in drei unterschiedlichen Hauptwinkelstellungen
mit den Aufnahmeblechen verbindbar ist.
[0022] Gemäß einer Ausführungsvariante ist das Anbauwerkzeug ein Gabelträger. Hier ist eine
erste Winkellage des Gabelträgers einstellbar, in welcher eine größere Stapelhöhe
auf dem Gabelträger aufnehmbar ist. In einer zweiten Winkellage kann dagegen eine
vergleichsweise höhere Traglast aufgenommen werden. Schließlich kann in einer mittleren
zwischen diesen liegenden Winkellage eine mittlere Stapelhöhe bzw. Traglast aufgenommen
werden.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Lochbilder in den Aufnahmeblechen
so gewählt sein, dass der Aufnahmekasten Zwischenstellungen zwischen den Hauptwinkelstellungen
einnehmen kann.
[0024] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus einem
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Ansicht von hinten auf einen Teil eines Anbauwerkzeuges nach dem Stand der Technik,
- Figur 2:
- eine Seitenansicht des Anbauwerkzeugs gemäß Figur 1 ebenfalls nach dem Stand der Technik,
- Figur 3:
- einen Hydraulikbagger mit angebautem Anbauwerkzeug nach dem Stand der Technik,
- Figuren 4 - 6:
- Hydraulikbagger in unterschiedlichen Stellungen mit Anbauwerkzeugen, die unter unterschiedlichen
Winkeln angebaut sind,
- Figur 7:
- eine perspektivische Ansicht eines Anbauwerkzeugs gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung,
- Figur 8:
- eine Detaildarstellung eines Teils des Anbauwerkzeugs gemäß Figur 7, ebenfalls in
perspektivischer Darstellung und
- Figur 9:
- drei Seitenansichten des erfindungsgemäßen Anbauwerkzeugs in unterschiedlichen Winkelstellungen
des Aufnahmekastens.
[0025] In Figur 7 ist eine Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung gezeigt, in welcher
als Aufnahmewerkzeug ein Gabelträger 10 beispielhaft dargestellt ist. Der Gabelträger
10 weist zwei Gabelzinken 18 auf. Diese sind verschieblich auf einer quer verlaufenden
Traverse 26 geführte. An der quer verlaufenden Traverse sind auch zwei Aufnahmebleche
12 angeordnet, im hier dargestellten Ausführungsbeispiel angeschweißt.
[0026] In den Aufnahmeblechen sind unterschiedliche Lochmuster mit Befestigungsbohrungen
28 und 29 versehen. Wie in der Figur 8 dargestellt sind die der Traverse 26 näher
liegenden Befestigungsbohrungen 29 mit den Zahlen 1, 2 und 3 versehen. Die von der
Quertraverse 26 ferner liegenden Befestigungsbohrungen 28 weisen dagegen die Nummern
1, 2, 3, 4 und 5 auf. Diese Bohrungen dienen zur Verbolzung mit einem Aufnahmekasten
30, der mit dem Gabelträger 10 verbunden wird, indem man die Verbolzungen bzw. Schwerspannstifte
32 durch die Aufnahmebohrungen 31 des Aufnahmekastens 30 und die Befestigungsbohrungen
28 bzw. 29 der Aufnahmebleche 12 steckt. Je nach Auswahl der entsprechenden Befestigungsbohrungen
28 und 29 wird dabei ein unterschiedlicher Winkel zwischen dem Aufnahmeblech 12 und
damit dem Gabelträger 10 einerseits und dem Aufnahmekasten 30 und damit auch mit dem
Schnellwechseladapter und dem Baggerstiel des hier nicht näher dargestellten Hydraulikbaggers
eingestellt. In dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 7 ist der Aufnahmekasten 30 über
die Befestigungsbohrungen 28 und 30 mit der Nummer 1 verbolzt, was einem Winkel von
-8,5° entspricht, wie sich aus der Figur 9a ergibt. Bei einem entsprechenden Verbolzen
über die Befestigungsbohrungen 28 und 29 mit der Nummer 2 ergibt sich ein Winkel α
von +10°, während bei einem entsprechenden Verbolzen mit den Befestigungsbohrungen
28 und 29 mit der Nummer 3 sich entsprechend der Figur 9c ein Winkel α von +28° ergibt.
Beim entsprechenden Verbolzen der Befestigungsbohrungen 29 mit den Nummern 1, 2 und
3 mit den Befestigungsbohrungen 28 mit der Nummer 4 bzw. 5 ergibt sich dagegen eine
entsprechenden Zwischenstellung, die in der Figur 9 nicht im einzelnen dargestellt
ist.
[0027] Je nach entsprechender Anbausituation des Aufnahmekastens 30 ergibt sich dann eine
den Figuren 4, 5 bzw. 6 entsprechende unterschiedliche Kinematik bzw. Traglast oder
Stapelhöhe für die Gabelträger 10.
[0028] Wie in der Figur 7 dargestellt, besteht der Aufnahmekasten 30 aus zwei Seitenwänden
34 und 36, die über ein Rohr 38 miteinander verbunden sind (vorteilhaft als Schweißverbindung).
Im oberen Bereich des Aufnahmekastens 30 ist eine Aufnahmestange 22 für den Haken
20 (hier nicht näher dargestellt) des Schnellwechseladapters 16 (hier auch nicht näher
dargestellt) vorgesehen.
[0029] Im unteren Bereich des Aufnahmekastens 30 befinden sich die Aufnahmebohrungen 31,
durch die die Verbolzungen bzw. Schwerspannstifte 32 gesteckt werden, um den Aufnahmekasten
30 zu fixieren.
1. Anbauwerkzeug für Baumaschinen mit einer Aufnahme, über die das Anbauwerkzeug mit
einem Schnellwechseladapter einer Baumaschine verbindbar ist, bestehend aus zwei Aufnahmeblechen,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Aufnahmekasten in einer vorbestimmten Winkelstellung relativ zum Anbauwerkzeug
mit den Aufnahmeblechen verbindbar ist und dass der Schnellwechseladapter an dem Aufnahmekasten
ankuppelbar ist.
2. Anbauwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmebleche eine Mehrzahl von Befestigungsbohrungen aufweisen, die so angeordnet
sind, dass der Aufnahmekasten in der vorbestimmten Winkelstellung relativ zum Anbauwerkzeug
mit den Aufnahmeblechen verbindbar ist.
3. Anbauwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmekasten einseitig drehfest mit den Aufnahmeblechen verbunden ist, während
er auf der anderen Seite gegenüber den Aufnahmeblechen beispielsweise über eine Gewindespindel
verstellbar ist, um die vorbestimmte Winkelstellung relativ zum Anbauwerkzeug einzustellen.
4. Anbauwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmebleche an das Anbauwerkzeug angeschweißt sind.
5. Anbauwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmebleche an das Anbauwerkzeug angeschraubt sind.
6. Anbauwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmekasten durch Verbolzungen oder Schwerspannstifte mit den Aufnahmeblechen
verbindbar ist.
7. Anbauwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lochbilder der Befestigungsbohrungen so in den Aufnahmeblechen vorgesehen sind,
dass der Aufnahmekasten in drei unterschiedlichen Hauptwinkelstellungen mit den Aufnahmeblechen
verbindbar ist.
8. Anbauwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Anbauwerkzeug ein Gabelträger ist, der in einer ersten Winkellage eine größere
Stapelhöhe aufnehmen kann, während er in einer zweiten Winkellage eine höhere Traglast
aufnehmen kann und in der mittleren zwischen diesen liegenden Winkellage eine mittlere
Stapelhöhe zw. Traglast aufnehmen kann.
9. Anbauwerkzeug nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lochbilder in den Aufnahmeblechen so gewählt sind, dass der Aufnahmekasten Zwischenwinkelstellungen
zwischen den Hauptwinkelstellungen einnehmen kann.