Technisches Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Klebeband und weist die Merkmale des Oberbegriffs
des Anspruchs 1 auf.
Stand der Technik
[0002] Klebebänder zur Überbrückung eines Spaltes zwischen zwei Bauteilen oder zwei Baumaterialien
sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. Üblicherweise werden selbstklebende
Bänder verwendet.
[0003] CH 694 462 offenbart ein solches Klebeband, das ein bandförmiges Trägermaterial umfasst. Auf
dem bandförmigen Trägermaterial ist einseitig ein Kleber aufgebracht. Ein erster Liner,
der eine kleinere Breite als das bandförmige Trägermaterial aufweist, ist so aufgebracht,
dass auf beiden Seiten des ersten Liners klebstofftragende Streifen entstehen. Ein
zweiter und ein dritter Liner, die beide abziehbar sind, decken die beiden Streifen
ab. Nachteilig bei diesem Klebeband ist, dass es bei der Applikation Probleme mit
der präzisen Ausrichtung gibt, da der Benutzer nicht sieht, wo das Klebeband hingeklebt
wird. Ein weiterer Nachteil ist die nicht sehr ansprechende optische Gestaltung eines
solchen Klebebandes, dass dann häufig von Platten abgedeckt wird.
Darstellung der Erfindung
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Klebeband, insbesondere für den Baubereich, zu schaffen, welches in einfacher
und präziser Weise an einem Bauelement oder an einem Baubereich angebracht werden
kann.
[0005] Diese Aufgabe löst ein Klebeband mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0006] Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, dass das besagte Klebeband optisch ansprechend
gestaltet werden kann.
[0007] Diese weitere Aufgabe löst ein Klebeband mit den Merkmalen des Anspruchs 4.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Klebebandes gemäss der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 2
- einen Querschnitt des Klebebandes gemäss Fig. 1.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0010] Das erfindungsgemässe Klebeband der Figur 1 und 2 eignet sich vor allem für den Einsatz
im Baubereich, insbesondere um Spalten zwischen zwei Bauteilen oder Baumaterialien
zu überbrücken, beziehungsweise um zwei bahnenartige Baustoffe miteinander zu verkleben.
[0011] Figur 2 zeigt einen Querschnitt des Klebebandes 1. Das Klebeband weist eine Trägerbahn
2 auf. Die Trägerbahn 2 ist mit einem Gittergelege 10 verstärkt. Das Gittergelege
10 ist dabei vollständig von der Trägerbahn 2 umhüllt. Eine zweiseitig klebende Klebstoffschicht
3 ist ganzflächig auf der unteren Seite 8 der Trägerbahn 2 aufgebracht und erstreckt
sich über deren gesamte Breite.
[0012] Als Klebstoffschicht 3 eignen sich die bekannten, üblicherweise bei Klebebänder eingesetzten
Materialien. Besonders bevorzugt werden Acrylkleber zwischen 100 und 300g/m
2, insbesondere von etwa 190g/m
2 eingesetzt. Um die Durchsichtigkeit zu erreichen, werden transparente Klebestoffe
bevorzugt eingesetzt. Als Trägerbahn 2 eignen sich Vlies-Materialien. Um die Durchsichtigkeit
bzw. Durchscheinbarkeit zu gewährleisten, wird ein durchscheinend transparentes Vlies-Material
bevorzugt. Durchscheinend heisst, dass es dem Betrachter möglich ist, Strukturen,
welche unter dem Klebeband liegen, zu erkennen. Wobei Strukturen zum Beispiel mechanische
Elemente, wie Absätze, Schrauben etc. oder Markierung eines Stiftes, wie ein Bleistiftstrich,
sein können.
[0013] Die Trägerbahn 2 kann ein Synthesefaserpapier sein. Alternativ und weitergefasst
können Faservliese, insbesondere Kunststofffaservliese oder Vliese aus natürlichen
oder synthetischen Fasern Verwendung finden.
[0014] In Längsrichtung und exzentrisch zur Längsmitte des Klebebandes 1 wird ein durchsichtiger
oder durchscheinender Kunststoff-Liner 4 derart aufgebracht, dass auf beiden Seiten
des Kunststoff-Liners 4 eine Klebstofffläche frei bleibt. Der Kunststoff-Liner 4 haftet
nicht abziehbar an der Klebstoffschicht 3 und bildet einen nicht klebbaren Bereich.
Zusätzlich verstärkt der Kunststoff-Liner 4 das Klebeband 1. Im Querschnitt betrachtet
sollte sich die Mitte des Kunststoff-Liners 4 im Bereich zwischen der Mitte und einem
Viertel der Breite des Klebebandes 1 befinden. Der Kunststoff-Liner 4 kann insbesondere
zwischen ¼ und ½ der Breite des Klebebandes 1 sein.
[0015] Auf freiliegenden Klebstoffflächen 20 und 21 ist zwischen den Längsrändern 5 des
Klebebandes 1 und den Längsrändern 7 des Kunststoff-Liners 4 je ein reissfester, abziehbarer
Kunststoff-Liner 6 aufgebracht, dessen Längsränder sowohl die Längsränder 5 des Klebebandes
1 als auch die Längsränder 7 des Kunststoff-Liners 4 überlappen. Der Kunststoff-Liner
6 ist dabei so ausgestaltet, dass der Klebstoff der Klebstoffschicht 3 beim Abziehen
nicht am Kunststoff-Liner 6 haften bleibt.
[0016] Die genannten Kunststoffliner 4, 6 bestehen vorzugsweise aus PE mit einer Stärke
von 50 g/m
2 und sind durchsichtig.
[0017] Durch die Durchsichtigkeit der Kunststoffliner 4, 6, der Klebstoffschicht 3 und durch
die durchscheinende Transparenz des Trägermaterials 2 ist es dem Benutzer möglich,
das Klebeband 2 sehr präzise an den gewünschten Bauteilen anzubringen. Sofern gewünscht,
können die Liner 6 auch undurchsichtig sein, so dass beim Einsatz durchscheinendes
Licht vom Betrachter besser wahrgenommen werden kann.
[0018] Das für die obere Seite 11 der Trägerbahn verwendete Material ist im weiteren bedruckbar
oder verputzbar. Es kann also mit eine Justierlinie, vorteilhafterweise in der Mitte
des Kunststoffliners 4, bedruckt sein. Alternativ oder zusätzlich kann es auch verputzbar
sein. Daher weist dann die obere Seite 11 der Trägerbahn 2 eine raue Oberflächenstruktur
auf, dies begünstigt die vorgängige oder nachgängige Bedruckbarkeit und die Verputzbarkeit
der oberen Seite 11. Weiter wird die Verputzbarkeit auch durch die Eigenfestigkeit
des Vlieses, welche durch das Gittergelege 10 vergrössert wird, erreicht. Nach dem
Auftragen des Verputzmaterials dringt aufgrund der rauen Oberflächenstruktur der oberen
Seite 11 das Verputzmaterial teilweise in das Vlies ein, dadurch wird wiederum die
Festigkeit der gesamten Verbindung erhöht. Durch das Verputzen oder Bedrucken kann
die Klebeverbindung optisch ansprechend gestaltet werden und an Orten eingesetzt werden,
wo dies bis anhin aus ästhetischen Gründen nicht möglich war.
[0019] In der Figur 2 ist das Gittergelege 10 in die Trägerbahn 2 eingelegt. Dabei wird
das Gittergelege 10 durch eine Trägerschicht 2 als eine beputzbare Ummantelung umgeben.
Eine wellenförmige Oberflächenstruktur der beputzbaren Ummantelung wird durch das
Gittergelege 10 gebildet und kann auch als raue Oberflächenstruktur bezeichnet werden.
Die Trägerbahn kann ein Vliesmaterial sein.
[0020] In einem weiteren nicht gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Vlies die Trägerbahn
2. Das Gittergelege 10 ist auf die untere Seite 8 der Trägerbahn gelegt und in Klebeschicht
3 eingelassen.
[0021] Es sind verschiedenste Einbauvarianten denkbar. Das Klebeband 1 kann zum Beispiel
an Aussenwänden, wie in
CH 694 462 gezeigt, eingesetzt werden. Dabei überbrückt das Klebeband einen Spalt zwischen einer
Luftdichtigkeitsschicht und einem Fensterrahmen. Die durch den Liner 4 erreichte klebfreie
Zwischenzone hat mehrere Vorteile: Das Klebeband 1 hat in diesem Bereich, der über
einer Fuge zu liegen kommt, eine bessere Dichtigkeit als herkömmliche Kleber. Ebenfalls
werden durch diese Zwischenschicht Relativbewegungen in allen drei Raumdimensionen
zwischen den Bauelementen erlaubt, ohne dass sich Risse oder Falten bilden. Dies weil
der Zwischenbereich sehr viel breiter und daher nachgiebiger ist als die Spaltbreite
bei ganzflächig verklebten Klebebändern. Das Klebeband ist sehr vielseitig in der
Anwendung.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Klebeband
- 2
- Trägerbahn
- 3
- Klebestoffschicht
- 4
- Kunststoff-Liner
- 5
- Längsrand der Klebstoffschicht
- 6
- abziehbare Kunststoff-Liner
- 7
- Längsränder
- 8
- untere Seite
- 10
- Gittergelege
- 11
- obere Seite
- 20
- freiliegende Klebstofffläche
- 21
- freiliegende Klebstofffläche
1. Klebeband, insbesondere zur Überbrückung von Spalten zwischen zwei Bauteilen oder
zwei Baumaterialien, umfassend ein bandförmiges Trägermaterial (2), auf welchem einseitig
über seine ganze Breite ein Kleber (3) aufgebracht ist, einen auf dem Kleber (3) mit
Abstand von beiden Längsrändern (5) des Trägermaterials (2) aufgebrachten ersten Liner
(4) kleinerer Breite sowie je einen beidseitig des ersten Liners aufgebrachten, abziehbaren
reissfesten zweiten Liner (6), dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial (2) durchscheinend oder transparent ist, und dass mindestens einer
der Liner (4, 6) durchscheinend oder transparent ist.
2. Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle Liner (4, 6) durchscheinend oder transparent sind.
3. Klebeband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebestoffschicht (3) transparent ist.
4. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Seite (11) der Trägerbahn (2) bedruckbar und/oder verputzbar ist.
5. Klebeband nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Seite (11) eine raue Oberfläche aufweist.
6. Klebeband nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gittergelege (10) mit der Trägerbahn (2) verbunden ist.
7. Klebeband nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gittergelege (10) von der Trägerbahn 2 umgegeben ist.