[0001] Die Erfindung betrifft eine Abstützeinrichtung für einen gegen einen Rahmen schwenkbaren
Flügel eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen mit einem Drehlager zur Bewegung
des Flügels von einer Schließstellung, in der der Flügel in dem Rahmen liegt, in eine
Drehstellung in der der Flügel um eine vertikale Achse von dem Rahmen weg gedreht
ist, und mit einer in Achsrichtung des Drehlagers angeordneten Abstützeinrichtung
zur Abstützung von senkrecht zur Ebene des Flügels wirkenden Kräften des in dem Rahmen
liegenden Flügels, wobei die Abstützeinrichtung ein an dem Rahmen oder dem Flügel
befestigtes Stützelement aufweist und an dem jeweils gegenüberliegenden Bauteil des
Rahmens oder des Flügels eine sich in Schließstellung sich an dem Stützelement abstützende
Stütze befestigt ist.
[0002] Eine solche Abstützeinrichtung ist beispielsweise aus der
DE 20 2005 004 342 U1 bekannt und setzt einem Aufbruchsversuch bei in dem Rahmen verriegeltem Flügel einen
hohen Widerstand entgegen. Bei einem Aufbruchsversuch wirkt an der Seite des Drehlagers
auf den Flügel eine Kraft ein, welche senkrecht zu seiner Ebene weist. Dabei gelangt
die Stütze an das Stützelement und setzt einer weiteren Bewegung des Flügels einen
hohen Widerstand entgegen. Bei einem gewöhnlichen Drehen des Flügels gegenüber dem
Rahmen wird der Flügel hingegen um die Achse des Drehlagers verschwenkt. Dabei wird
die Stütze um das Stützelement herum geschwenkt. Die Stütze der bekannten Abstützeinrichtung
ist hakenförmig gestaltet und weist eine Justiereinrichtung zur Einstellung gegenüber
dem Stützelement auf. Hierdurch werden Toleranzen zwischen dem Rahmen und dem Flügel
ausgeglichen. Jedoch entstehen störende Geräusche, wenn beim Drehen des Flügels gegen
den Rahmen die Stütze auf das Stützelement trifft. Bei fehlerhafter Einstellung der
Justageeinrichtung kann zudem die Bewegung des Flügels gegen den Rahmen behindert
werden.
[0003] Weiterhin ist aus der De
197 45 180 A1 eine Andrückeinrichtung für ein Fenster bekannt geworden, bei der zwei Spreizhebel
an dem Flügel angeordnet sind und sich beim Drehen des Flügels gegen den Rahmen in
einer Nut des Rahmens aufspreizen. Die Spreizhebel sind von einem Federelement aus
dem Flügel heraus vorgespannt. Hierdurch liegen die Spreizhebel bei im Rahmen liegendem
Flügel zuverlässig an dem Rahmen an. Nachteilig bei dieser Andrückvorrichtung ist
jedoch, dass sie aufwändig herzustellen und zu montieren ist. Weiterhin ist diese
Andrückvorrichtung sehr empfindlich gegenüber Toleranzen des Flügels und des Rahmens
und kann im ungünstigsten Fall ebenfalls die Bewegung des Flügels gegen den Rahmen
behindern.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Abstützeinrichtung der eingangs genannten
Art so zu gestalten, dass sie störende Geräusche vermeidet und besonders einfach aufgebaut
ist.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Stütze ein Halteteil
und ein in dem Halteteil schwenkbar gelagertes und einen Rand des Stützelementes in
Schließstellung hintergreifendes Schwenkteil aufweist und dass das Schwenkteil von
einem Federelement aus dem Halteteil heraus hinter den Rand des Stützelementes vorgespannt
ist.
[0006] Durch diese Gestaltung gelangt beim Drehen des Flügels gegen den Rahmen das Schwenkteil
der Stütze gegen das Stützelement. Da das Schwenkteil jedoch von dem Federelement
vorgespannt ist, kann es nachgeben, wodurch störende Geräusche vermieden werden. Eine
Behinderung der Bewegung des Flügels beim Schließen lässt sich hierdurch jedoch zuverlässig
vermeiden. Bei im Rahmen liegendem Flügel hintergreift das Schwenkteil der Stütze
den Rand des Stützelementes, wodurch eine Bewegung des Flügels senkrecht zu seiner
Ebene verhindert wird. Damit wird ein Aufbruchsversuch des mit der erfindungsgemäßen
Abstützeinrichtung versehenen Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen deutlich
erschwert. Da die erfindungsgemäße Abstützeinrichtung im einfachsten Fall nur drei
Bauteile aufweist, ist sie besonders kostengünstig aufgebaut und lässt sich einfach
montieren. Vorzugsweise wird die Stütze an dem Flügel und das Stützelement an dem
Rahmen angeordnet.
[0007] Ein Zurückdrücken des Schwenkteils aus dem Bewegungsbereich des Stützelementes beim
Aufhebeln des Flügels lässt sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
einfach vermeiden, wenn das Halteteil einen Anschlag für das Schwenkteil hat. Dies
trägt zur weiteren Erhöhung der Sicherheit des mit der erfindungsgemäßen Abstützeinrichtung
ausgestatteten Fensters gegen ein Aufhebeln bei.
[0008] Die erfindungsgemäße Abstützeinrichtung lässt sich besonders einfach auf Toleranzen
des Flügels und des Rahmens einstellen, wenn die Position des Anschlages verstellbar
ist. Zur Verstellung der Position des Anschlages eignet sich insbesondere eine Stellschraube.
[0009] Die erfindungsgemäße Abstützeinrichtung gestaltet sich konstruktiv besonders einfach
und lässt sich besonders einfach montieren, wenn eine Lagerung des Schwenkteils einen
an dem Schwenkteil angeordneten, hervorstehenden Wulst und einen an dem Halteteil
angeordneten, den Wulst hintergreifenden Rand hat. Durch diese Gestaltung ist zur
Lagerung des Schwenkteils keine aufwändig zu montierende Achse erforderlich.
[0010] Der bauliche Aufwand zur Begrenzung des Schwenkbereichs des Schwenkteils lässt sich
gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders gering halten,
wenn das Schwenkteil und das Halteteil miteinander korrespondierende Haken und Ausnehmungen
zur Begrenzung des Schwenkbereichs des Schwenkteils aufweisen.
[0011] Die erfindungsgemäße Abstützeinrichtung lässt sich aus kostengünstigen Massenbauteilen
zusammenstellen, wenn das Stützelement als Standardschließblech eines Verschlusses
für einen Treibstangenbeschlag des Fensters ausgebildet ist.
[0012] Die erfindungsgemäße Abstützeinrichtung vermag im montierten Zustand den Flügel des
Fensters zuverlässig in vertikaler Richtung abzustützen, wenn das Schwenkteil eine
Nut zum seitlichen Umgreifen eines mittleren, quer zu dem Rand angeordneten Steges
des Stützelementes aufweist.
[0013] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein Fenster mit einem Treibstangenbeschlag und einer erfindungsgemäßen Abstützeinrichtung,
- Fig. 2
- eine versetzte Schnittdarstellung durch die erfindungsgemäße Abstützeinrichtung und
ein Drehlager des Fensters aus Figur 1 entlang der Linie II - II in Schließstellung,
- Fig. 3
- die erfindungsgemäße Abstützeinrichtung und das Drehlager beim Öffnen des Fensters
aus Figur 2,
- Fig. 4
- die erfindungsgemäße Abstützeinrichtung und das Drehlager bei einem Aufbruchsversuch
des Fensters aus Figur 2,
- Fig. 5
- eine Ansicht auf die erfindungsgemäße Abstützeinrichtung aus Figur 4 von Position
5 aus,
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abstützeinrichtung.
[0014] Figur 1 zeigt ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2. Das
Fenster weist einen Treibstangenbeschlag 3 mit einer von einer Handhabe 4 antreibbaren
Treibstange 5 auf. Die Treibstange 5 steuert mehrere Verschlüsse 6 an. Der Flügel
2 ist über ein Drehlager 7 und ein Ecklager 8 an dem Rahmen 1 angelenkt und befindet
sich in der dargestellten, im Rahmen 1 liegenden Stellung in einer Schließstellung
des Fensters. Der Flügel 2 lässt sich nach einem Öffnen der Verschlüsse 6 über den
Treibstangenbeschlag 3 um eine vertikale Achse 9 in eine Drehsstellung bewegen. In
der dargestellten Schließstellung werden senkrecht zur Ebene des Flügels 2 wirkende
Kräfte von einer Abstützeinrichtung 10 abgestützt.
[0015] Figur 2 zeigt eine Schnittdarstellung durch einen Teilbereich des Fensters entlang
der Linie II - II aus Figur 1. Die vertikale Achse 9 des Drehlagers 7 verläuft hier
senkrecht zur Zeichenebene. Hierbei ist zu erkennen, dass die Abstützeinrichtung 10
ein in dem Rahmen 1 befestigtes Stützelement 11 mit einem Rand 12 hat. Gegen den Rand
12 des Stützelementes 11 ist ein Schwenkteil 13 einer im Flügel 2 angeordneten Stütze
14 vorgespannt. Die Stütze 14 hat ein in dem Flügel 2 befestigtes Halteteil 15, in
dem sich ein Federelement 16 zur Vorspannung des Schwenkteils 13 abstützt. Weiterhin
hat das Halteteil 15 einen Anschlag 17 zur Begrenzung des Schwenkbereichs des Schwenkteils
13 und eine Lagerung 18 für das Schwenkteil 13. Die Lagerung 18 hat einen an dem Schwenkteil
13 angeordneten, hervorstehenden Wulst 19 und einen an dem Halteteil 15 angeordneten,
den Wulst 19 hintergreifenden Rand 20.
[0016] Figur 3 zeigt den Teilbereich des Fensters aus Figur 2 beim Wegdrehen des Flügels
2 von dem Rahmen 1. Gegenüber der in Figur 2 dargestellten Stellung gleitet das Schwenkteil
13 an dem Rand 12 des Stützelementes 11. Das in Figur 1 dargestellte Fenster lässt
sich damit ungehindert von der Abstützeinrichtung 10 öffnen und schließen.
[0017] Figur 4 zeigt einen Teilbereich des Fensters aus Figur 2 bei einem versuchten Aufhebeln
des Flügels 2. Dabei wird eine in der Zeichnung mit einem Pfeil gekennzeichnete Kraft
senkrecht in die Ebene des Flügels 2 eingeleitet. Die anfängliche Bewegung des Flügels
2 bewirkt, dass der Rand 12 des Stützelementes 11 das Schwenkteil 13 der Stütze 14
zurück drückt, bis diese gegen den Anschlag 17 gelangt. Damit kann das Schwenkteil
13 nicht weiter zurück gedrückt werden und setzt einer weiteren Bewegung des Flügels
2 in Pfeilrichtung einen großen Widerstand entgegen.
[0018] Figur 5 zeigt eine Ansicht auf die Abstützeinrichtung 10 aus Figur 4 von Position
V aus. Hierbei ist zu erkennen, dass das Schwenkteil 13 einen in eine Ausnehmung 21
des Halteteils 15 eingreifenden Haken 22 hat. Der Haken 22 begrenzt den Schwenkbereich
des Schwenkteils 13 bei von dem Rahmen 1 weg gedrehtem Flügel 2.
[0019] Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsform der Abstützeinrichtung 10, bei der das
Stützelement 11 als Standardschließblech des in Figur 1 dargestellten Treibstangenbeschlages
3 ausgebildet ist. Weiterhin hat das Schwenkteil 13 eine Nut 23 zum seitlichen Umgreifen
eines mittleren, quer zum Rand 12 angeordneten Steges 24 des Stützelementes 11. Damit
vermag diese Ausführungsform der Abstützeinrichtung 10 auch parallel zur in Figur
1 dargestellten vertikalen Achse 9 in den Flügel 2 eingeleitete Kräfte abstützen.
Weiterhin ist zwischen dem Halteteil 15 und dem Flügel 2 eine Justageeinrichtung 25
angeordnet, mit welcher die Höhe des Halteteils 15 und damit der in den Figuren 2
bis 4 beschriebene Anschlag 17 relativ zum Rand 12 des Stützelementes 11 verstellt
werden kann. Die Justageeinrichtung 25 ist hier beispielhaft als Unterlegplättchen
dargestellt. Selbstverständlich kann die Justageeinrichtung 25 auch eine Stellschraube
zur Verstellung des gesamten Halteteils 15 oder ausschließlich des Anschlags 17 aufweisen.
1. Abstützeinrichtung für einen gegen einen Rahmen schwenkbaren Flügel eines Fensters,
einer Fenstertür oder dergleichen mit einem Drehlager zur Bewegung des Flügels von
einer Schließstellung, in der der Flügel in dem Rahmen liegt, in eine Drehstellung
in der der Flügel um eine vertikale Achse von dem Rahmen weg gedreht ist, und mit
einer in Achsrichtung des Drehlagers angeordneten Abstützeinrichtung zur Abstützung
von senkrecht zur Ebene des Flügels wirkenden Kräften des in dem Rahmen liegenden
Flügels, wobei die Abstützeinrichtung ein an dem Rahmen oder dem Flügel befestigtes
Stützelement aufweist und an dem jeweils gegenüberliegenden Bauteil des Rahmens oder
des Flügels eine sich in Schließstellung an dem Stützelement abstützende Stütze befestigt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (14) ein Halteteil (15) und ein in dem Halteteil (15) schwenkbar gelagertes
und einen Rand (12) des Stützelementes (11) in Schließstellung hintergreifendes Schwenkteil
(13) aufweist und dass das Schwenkteil (13) von einem Federelement (16) aus dem Halteteil
(15) heraus hinter den Rand (12) des Stützelementes (11) vorgespannt ist.
2. Abstützeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (15) einen Anschlag (17) für das Schwenkteil (13) hat.
3. Abstützeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Position des Anschlages (17) verstellbar ist.
4. Abstützeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lagerung (18) des Schwenkteils (13) einen an dem Schwenkteil (13) angeordneten,
hervorstehenden Wulst (19) und einen an dem Halteteil (15) angeordneten, den Wulst
(19) hintergreifenden Rand (20) hat.
5. Abstützeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkteil (13) und das Halteteil (15) miteinander korrespondierende Haken (22)
und Ausnehmungen (21) zur Begrenzung des Schwenkbereichs des Schwenkteils (13) aufweisen.
6. Abstützeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (11) als Standardschließblech eines Verschlusses (6) für einen Treibstangenbeschlag
(3) des Fensters ausgebildet ist.
7. Abstützeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkteil (13) eine Nut (23) zum seitlichen Umgreifen eines mittleren, quer
zu dem Rand (12) angeordneten Steges (24) des Stützelementes (11) aufweist.