[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Drehrohr, insbesondere für einen Drehrohrofen
zur Herstellung von Aktivkohle, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Drehrohrofen
mit einem solchen Drehrohr. Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung
dieses Drehrohres bzw. Drehrohrofens zur Herstellung von Aktivkohle.
[0002] Aktivkohle ist aufgrund ihrer recht unspezifischen adsorptiven Eigenschaften das
am meisten angewandte Adsorbens. Gesetzliche Auflagen, aber auch das steigende Bewußtsein
der Verantwortung für die Umwelt, führen zu einem steigenden Bedarf an Aktivkohle.
[0003] Dabei wird die Aktivkohle zunehmend sowohl im zivilen wie auch im militärischen Bereich
angewendet. Im zivilen Bereich kommt die Aktivkohle beispielsweise für die Aufreinigung
von Gasen, Filteranlagen für die Klimatisation, Autofiltern etc. zur Anwendung, während
im militärischen Bereich die Aktivkohle Verwendung in Schutzmaterialien aller Art
findet (z. B. Atemschutzmasken, Schutzabdeckungen und Schutzbekleidungsstücken aller
Art, wie z. B. Schutzanzügen etc.)
[0004] Aktivkohle wird im allgemeinen durch Carbonisierung (synonym auch als Schwelung,
Pyrolyse oder Verkokung bezeichnet) und nachfolgende Aktivierung geeigneter kohlenstoffhaltiger
Ausgangsmaterialien erhalten. Dabei werden solche Ausgangsmaterialien bevorzugt, die
zu ökonomisch vernünftigen Ausbeuten führen. Denn die Gewichtsverluste durch Abspalten
flüchtiger Bestandteile bei der Carbonisierung und durch den Abbrand beim Aktivieren
sind erheblich. Für weitere Einzelheiten zur Herstellung von Aktivkohle kann beispielsweise
verwiesen werden auf
H. v. Kienle und E. Bäder, Aktivkohle und ihre industrielle Anwendung, Enke Verlag
Stuttgart, 1980.
[0005] Die Beschaffenheit der erzeugten Aktivkohle ― fein- oder grobporig, fest oder brüchig
etc. ― hängt vom kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterial ab. Übliche Ausgangsmaterialien
sind beispielsweise Kokosnußschalen, Holzabfälle, Torf, Steinkohle, Peche, aber auch
besondere Kunststoffe, wie z. B. sulfonierte Polymere, die unter anderem bei der Herstellung
von Aktivkohle in Form von Körnchen oder Kügelchen eine große Rolle spielen.
[0006] Aktivkohle wird in verschiedenen Formen verwendet: Pulverkohle, Splitterkohle, Kornkohle,
Formkohle und seit Ende der 1970er Jahre auch korn- und kugelförmige Aktivkohle (sogenannte
"Kornkohle" bzw. "Kugelkohle"). Kornförmige, insbesondere kugelförmige Aktivkohle
hat gegenüber anderen Formen von Aktivkohle wie Pulver-, Splitterkohle und dergleichen
eine Reihe von Vorteilen, die sie für bestimmte Applikationen wertvoll oder sogar
unverzichtbar macht: Sie ist rieselfähig, enorm abriebfest und staubfrei und sehr
hart. Kornkohle, insbesondere Kugelkohle, ist wegen ihrer speziellen Form, aber auch
wegen der extrem hohen Abriebfestigkeit für besondere Einsatzgebiete, so z. B. Flächenfiltermaterialien
für Schutzanzüge gegen chemische Gifte oder Filter für niedrige Schadstoffkonzentrationen
in großen Luftmengen, sehr gefragt.
[0007] Bei der Herstellung von Aktivkohle, insbesondere Kornkohle und Kugelkohle, wird in
den meisten Fällen von geeigneten Polymeren ausgegangen. Bevorzugt kommen sulfonierte
Polymere, insbesondere sulfonierte divinylbenzolvernetze Styrolpolymere, zum Einsatz,
wobei die Sulfonierung auch in situ in Gegenwart von Schwefelsäure bzw. Oleum erreicht
werden kann. Als geeignetes Ausgangsmaterial dienen z. B. Ionenaustauscherharze bzw.
deren Vorstufen, bei denen es sich zumeist um divinylbenzolvernetzte Polystyrolharze
handelt, wobei im Falle der fertigen Ionenaustauscher die Sulfonsäuregruppen bereits
im Material vorhanden sind und im Falle der Ionenaustauschervorstufen noch durch Sulfonierung
eingeführt werden müssen. Die Sulfonsäuregruppen spielen eine entscheidende Funktion,
da ihnen die Rolle eines Vernetzers zukommen, indem sie bei der Carbonisierung abgespalten
werden. Nachteilig und problematisch sind aber insbesondere die großen Mengen an freigesetzten
Schwefeldioxid sowie die damit unter anderem verbundenen Korrosionsprobleme in den
Herstellapparaturen.
[0008] Üblicherweise erfolgt die Herstellung von Aktivkohle in Drehrohröfen. Diese weisen
beispielsweise eine Eintragsstelle für die Rohstoffbeschickung am Ofenanfang und eine
Austragsstelle für das Endprodukt am Ofenende auf.
[0009] Bei den herkömmlichen Prozessen zur Herstellung von Aktivkohle nach dem Stand der
Technik werden bei der diskontinuierlichen Herstellung sowohl die Carbonisierung als
auch die nachfolgende Aktivierung in einem Drehrohr durchgeführt.
[0010] Bei der Carbonisierung, welcher einer Phase der Vorcarbonisierung bzw. Vorschwelung
vorangehen kann, erfolgt die Umwandlung des kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterials
zu Kohlenstoff, d. h. mit anderen Worten wird das Ausgangsmaterial verkohlt. Bei der
Carbonisierung der zuvor genannten organischen Polymere auf Basis von Styrol und Divinylbenzol,
die vernetzende funktionelle chemische Gruppen, welche bei ihrer thermischen Zersetzung
zu freien Radikalen und somit zu Vernetzungen führen, insbesondere Sulfonsäuregruppen,
enthalten, werden ― unter Abspaltung flüchtiger Bestandteile, wie insbesondere SO
2 ― die funktionellen chemischen Gruppen, insbesondere Sulfonsäuregruppen, zerstört,
und es bilden sich freie Radikale, die eine starke Vernetzung bewirken ― ohne die
es keinen Pyrolyserückstand (= Kohlenstoff) gäbe. Geeignete Ausgangspolymere der vorgenannten
Art sind insbesondere Ionenaustauscherharze (z. B. Kationenaustauscherharze bzw. saure
Ionenaustauscherharze, vorzugsweise mit Sulfonsäuregruppen, so z. B. Kationenaustauscherharze
auf Basis sulfonierter Styrol/Divinylbenzol-Copolymere) bzw. deren Vorstufen (d. h.
die unsulfonierten Ionenaustauscherharze, welche vor oder bei der Carbonisierung noch
mit einem geeigneten Sulfonierungsmittel, wie z. B. Schwefelsäure und/oder Oleum,
sulfoniert werden müssen). Im allgemeinen wird die Pyrolyse unter inerter Atmosphäre
(z. B. Stickstoff) oder allenfalls leicht oxidierender Atmosphäre durchgeführt. Gleichermaßen
kann es vorteilhaft sein, während der Carbonisierung, insbesondere bei höheren Temperaturen
(z. B. im Bereich von etwa 500 °C bis 650 °C), zu der Inertatmosphäre eine kleinere
Menge an Sauerstoff, insbesondere in Form von Luft (z. B. 1 bis 5 %), zuzugeben, um
eine Oxidation des carbonisierten Polymerskeletts zu bewirken und auf diese Weise
die nachfolgende Aktivierung zu erleichtem.
[0011] Aufgrund der bei der Carbonisierung abgespaltenen sauren Reaktionsprodukte (z. B.
SO
2) ist diese Stufe des Herstellungsprozesses der Aktivkohle extrem korrosiv in bezug
auf das Ofenmaterial und stellt höchste Ansprüche in bezug auf die Korrosionsbeständigkeit
des Drehrohrofenmaterials.
[0012] Der Carbonisierung schließt sich dann die Aktivierung des carbonisierten Ausgangsmaterials
an. Das Grundprinzip der Aktivierung besteht darin, einen Teil des bei der Schwelung
generierten Kohlenstoffs selektiv und gezielt unter geeigneten Bedingungen abzubauen.
Hierdurch entstehen zahlreiche Poren, Spalten und Risse, und die auf die Masseneinheit
bezogene Oberfläche der Aktivkohle nimmt erheblich zu. Bei der Aktivierung wird also
ein gezielter Abbrand der Kohle vorgenommen. Da bei der Aktivierung Kohlenstoff abgebaut
wird, tritt bei diesem Vorgang ein zum Teil erheblicher Substanzverlust ein, welcher
unter optimalen Bedingungen gleichbedeutend mit einer Erhöhung der Porosität ist und
eine Zunahme der inneren Oberfläche (Porenvolumen) der Aktivkohle bedeutet. Die Aktivierung
erfolgt daher unter selektiv bzw. kontrolliert oxidierenden Bedingungen. Übliche Aktivierungsgase
sind im allgemeinen Sauerstoff, insbesondere in Form von Luft, Wasserdampf und/oder
Kohlendioxid sowie Gemischen diese Aktivierungsgase. Den Aktivierungsgasen können
gegebenenfalls Inertgase (z. B. Stickstoff) zusesetzt werden. Um eine technisch ausreichend
hohe Reaktionsgeschwindigkeit zu erzielen, wird die Aktivierung im allgemeinen bei
relativ hohen Temperaturen durchgeführt, insbesondere im Temperaturbereich von 700
°C bis 1.200 °C, vorzugsweise 800 °C bis 1.100 °C. Dies stellt hohe Anforderungen
an die Temperaturbeständigkeit des Drohrohrofenmaterials.
[0013] Da das Drehrohrofenmaterial also einerseits den sehr korrosiven Bedingungen der Carbonisierungsphase
als auch den Hochtemperaturbedingungen der Aktivierungsphase standhalten muß, kommen
für die Herstellung des Drehrohrofens nur solche Materialien zum Einsatz, welche eine
gute Hochtemperaturkorrosionsbeständigkeit aufweisen, d. h. insbesondere Stähle, welche
eine gute Beständigkeit gegenüber chemisch aggressiven Materialien, insbesondere eine
gute Korrosionsbeständigkeit, sowie eine gute Hochtemperaturbeständigkeit in einem
einzigen Material vereinen.
[0014] Trotz der Hochtemperaturbeständigkeit der für das Drehrohr üblicherweise eingesetzten
Materialien, insbesondere Stahl, führen die hohen Betriebstemperaturen bei der Aktivkohleherstellung,
die bis zu 1.200 °C oder sogar mehr erreichen können, dazu, daß diese Materialien
bzw. der Stahl unter diesen extremen Temperaturen relativ weich werden und an Formstabilität
verlieren und infolgedessen zu einer gewissen Anfälligkeit in bezug auf mechanische
Deformationen neigen. Verfahrensimmanent treten bei der Aktivherstellung starke Druckdifferenzen
und Druckschwankungen auf: Dies ist insbesondere dadurch bedingt, daß einerseits gasförmige
Abbauprodukte generiert werden und andererseits Reaktions- bzw. Prozeßgase zugeführt
werden müssen und unter wechselnden Druckbedingungen (z. B. Atmosphärendruck und reduziertem
Druck bzw. Vakuum) gearbeitet wird, wobei die Druckverhältnisse nicht über die gesamte
Verfahrensdauer der Aktivkohleherstellung konstantgehalten werden können. Dies führt
teilweise dazu, daß die nicht unerheblichen Druckdifferenzen und Druckschwankungen
im Betriebszustand eine Deformation des Drehrohres bewirken können. Dies kann zu Schäden
an der Drehrohrapparatur und zu einer vorzeitigen Materialermüdung führen, und zum
anderen sind die Prozeßführung und die Prozeßkontrolle hierdurch nicht unerheblich
erschwert.
[0015] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt somit darin, eine Apparatur bzw. ein
Drehrohr zur Verfügung zu stellen, welche bzw. welches sich insbesondere für die Herstellung
von Aktivkohle eignet, wobei die zuvor geschilderten Nachteile des Standes der Technik
zumindest teilweise vermieden oder aber wenigstens abgeschwächt werden sollen.
[0016] Zur Lösung des zuvor geschilderten Problems schlägt die vorliegende Erfindung ein
Drehrohr nach Anspruch 1 vor. Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand
der diesbezüglichen Unteransprüche.
[0017] Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Drehrohrofen nach Anspruch
13, welcher das Drehrohr nach der vorliegenden Erfindung umfaßt.
[0018] Schließlich ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Verwendung
des erfindungsgemäßen Drehrohres bzw. Drehrohrofens zur Herstellung von Aktivkohle
nach Anspruch 14. Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Verwendung
sind Gegenstand des Verwendungsunteranspruchs.
[0019] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ― gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden
Erfindung ― ist somit ein Drehrohr, insbesondere für einen Drehrohrofen zur Herstellung
von Aktivkohle, wobei das Drehrohr außenseitig mit mindestens einem Verstärkungselement
zur Stabilisierung des Drehrohres im Betriebszustand versehen ist. Somit wird ein
Drehrohr mit Verstärkungselementen bereitgestellt, das im Betriebszustand, insbesondere
unter extremen Temperaturbedingungen, formstabil ist und eine hohe Widerstandsfähigkeit
gegenüber Deformationen aufweist.
[0020] Denn die Anmelderin hat überraschenderweise herausgefunden, daß die mechanische Stabilität
bzw. die Formstabilität des Drehrohres im Betriebszustand, insbesondere auch unter
extremen Bedingungen (wie sie z. B. bei der Aktivkohleherstellung auftreten), beträchtlich
verbessert werden kann, wenn das Drehrohr an seiner Außenseite bzw. Außenwandung mit
mindestens einem Verstärkungselement, vorzugsweise mit einer Mehrzahl von Verstärkungselementen,
versehen wird.
[0021] Auf diese Weise wird ein Drehrohr geschaffen, welches mechanischen Deformationen
besser widerstehen kann und resistenter auch gegenüber starken Druckdifferenzen und
Druckschwankungen ist und somit auch unter Betriebsbedingungen formstabil ist. Das
erfindungsgemäße Drehrohr weist folglich eine verbesserte Lebensdauer mit verringerter
Tendenz zur vorzeitigen Materialermüdung auf. Auch sind infolgedessen die Prozeßführung
und Prozeßkontrolle erleichtert.
[0022] Weitere Vorteile, Eigenschaften, Aspekte, Besonderheiten und Merkmale der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten,
bevorzugten Ausführungsbeispiels. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines Drehrohrofens nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung im Schnitt (Fig. 1) sowie Ausschnitte a), b), c) und d)
von verschieden ausgebildeten, erfindungsgemäß bevorzugten Ausgestaltungen der Verstärkungselemente;
- Fig. 2A
- einen radialen Querschnitt durch das Drehrohr;
- Fig. 2B
- einen vergrößerten Ausschnitt des in Fig. 2A gekennzeichneten Bereiches;
- Fig. 3A - C
- eine schematische Darstellung von Profilen von Mischelementen mit unterschiedlich
ausgebildeten Befestigungsabschnitten sowie eine schematische Darstellung der Verstärkungselemente.
[0023] Fig. 1, 2A, 2B sowie 3A bis 3C zeigen ein Drehrohr 1 nach der vorliegenden Erfindung,
weiches in einem Drehrohrofen zur Herstellung von Aktivkohle verwendet werden kann.
Wie den Abbildungen zu entnehmen ist, ist das erfindungsgemäße Drehrohr 1 außenseitig
mit mindestens einem Verstärkungselement 8 zur Stabilisierung des Drehrohres 1 im
Betriebszustand versehen.
[0024] Wie den Fig. 1, 2A, 2B sowie 3A bis 3C weiterhin zu entnehmen ist, können im Innenraum
2 des Drehrohres 1 Mischelemente 3 für die Umwälzung bzw. Durchmischung von in dem
Innenraum 2 des Drehrohres 1 befindlichem Beladungsgut 4 angeordnet sein. Bei den
Mischelementen 3 kann es sich erfindungsgemäß beispielsweise um Umwälz- oder Wendebleche,
welche synonym auch als Materialleitbleche bezeichnet werden, handeln. Das Drehrohr
1 kann Durchbrechungen 5 aufweisen, welche der Aufnahme von Befestigungsabschnitten
6 der Mischelemente 3 dienen. Vorzugsweise sind die Befestigungsabschnitte 6 der Mischelemente
3 mit dem Drehrohr 1 außenseitig verschweißt. Mit anderen Worten kann es erfindungsgemäß
vorgesehen sein, daß die Mischelemente 3 das Drehrohr 1 radial durchgreifen und insbesondere
außen bzw. außenseitig mit dem Drehrohr 1 verschweißt sind.
[0025] Das Drehrohr 1 als solches kann insbesondere in der Art ausgebildet sein, wie es
in der
DE 10 2004 036 109.6 vom 24. Juli 2004 beschrieben ist, deren gesamter Offenbarungsgehalt hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen
ist.
[0026] Was das Verstärkungselement 8 anbelangt, so dient dieses zur mechanischen Stabilisierung
des Drehrohres 1, insbesondere wenn dieses im Betriebszustand hohen Temperaturen und
starken Druckschwankungen bzw. Druckdifferenzen ausgesetzt ist. Auf diese Weise wird
somit aufgrund der erfindungsgemäßen Ausstattung des Drehrohres 1 mit mindestens einem
Verstärkungselement 8 eine gegenüber dem Stand der Technik signifikant verbesserte
Formstabilität bzw. Beständigkeit des Drehrohres 1 gegenüber Deformationen, insbesondere
im Betriebszustand, gewährleistet.
[0027] Das Verstärkungselement 8 kann derart ausgebildet sein, daß das Drehrohr 1 in seinem
Querschnitt und/oder in seiner Längserstreckung stabilisiert wird. Wie in den Fig.
1 sowie 2A und 2B zu sehen ist, kann sich das Verstärkungselement 8 peripher um das
Drehrohr 1 erstrecken. Dabei kann sich das Verstärkungselement 8 beispielsweise senkrecht
oder geneigt zur Drehachse des Drehrohres 1 erstrecken, wodurch eine Verstärkung bzw.
Stabilisierung des Querschnittes des Drehrohres 1 realisiert wird. Was den Begriff
"peripher" betrifft, so bezieht sich dieser auf eine umfangsmäßige Anordnung des Verstärkungselementes
8 auf der Außenseite bzw. Außenwandung des Drehrohres 1.
[0028] Was die Anordnung des Verstärkungselementes 8 betrifft, so ist dieses gemäß einer
erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform koaxial zum Drehrohr 1 angeordnet, wie
Fig. 1 und 2A zeigen. Somit sind das Verstärkungselement 8 und das Drehrohr 1 in der
Querschnittsfläche konzentrisch zueinander angeordnet.
[0029] Weiterhin verdeutlichen die Ausschnittsvergrößerungen a) bis d) von Fig. 1 sowie
Fig. 2A, daß sich das Verstärkungselement 8 vorzugsweise zumindest im wesentlichen
vollständig über den Umfang des Drehrohres 1 erstreckt. Gleichermaßen ist es jedoch
im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch auch möglich, daß sich das Verstärkungselement
8 abschnittsweise, beispielsweise segmentartig, über den Umfang des Drehrohres 1 erstreckt.
[0030] Fig. 1 und Fig. 2A zeigen, daß das Verstärkungselement 8 gemäß einer erfindungsgemäß
besonders bevorzugten Ausführungsform ringförmig ausgebildet ist. Dabei kann das Verstärkungselement
8 beispielsweise als Ringflansch bzw. nach Art eines Hohlzylinders ausgebildet sein.
Um ein enges und das Drehrohr 1 stabilisierendes Anliegen des Verstärkungselementes
8 auf der Außenwandung des Drehrohres 1 zu gewährleisten, sollte dabei der Innendurchmesser
des Verstärkungselementes 8 zumindest im wesentlichen dem Außendurchmesser des Drehrohres
1 entsprechen.
[0031] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf eine ring- oder hohlzylindrische Ausbildung
des Verstärkungselementes 8 beschränkt. So kann es beispielsweise auch vorgesehen
sein, daß das Verstärkungselement 8 rippenartig oder schraubenlinienförmig ausgebildet
ist. Bei einer schraubenlinienförmigen Ausbildung des Verstärkungselementes 8 erstreckt
sich das Verstärkungselement 8 gewissermaßen helixartig in Längsrichtung des Drehrohres
1 um dessen Umfang; auch bei dieser, in den Figuren nicht dargestellten Ausführungsform
können das Verstärkungselement 8 und das Drehrohr 1 koaxial zueinander verlaufen bzw.
angeordnet sein.
[0032] Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform kann sich das Verstärkungselement
8 axial entlang des Drehrohres 1 erstrecken, wodurch insbesondere eine Stabilisierung
des Drehrohres 1 in seiner Längserstreckung erreicht wird. Dabei kann sich das Verstärkungselement
8 insbesondere über die gesamte Länge des Drehrohres 1 erstrecken. Was die axiale
Anordnung des Verstärkungselementes 8 betrifft, so kann das Verstärkungselement 8
bei dieser, in den Figuren nicht dargestellten Ausführungsform beispielsweise parallel
zur Dreh- bzw. Längsachse des Drehrohres 1 auf der Außenwandung des Drehrohres 1 angeordnet
sein.
[0033] Wie Fig. 1 sowie Fig. 3A, 3B und 3C zeigen, weist das Verstärkungselement 8 als solches
z. B. einen zumindest im wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf, wobei sich der
Querschnitt des Verstärkungselementes 8 auf die Schnittfläche gemäß einem Schnitt
in Radialebene des Verstärkungselementes 8 bezieht. Die Höhe bzw. Breite des Querschnittes
des Verstärkungselementes 8 kann in weiten Grenzen variieren. Erfindungsgemäß bevorzugt
können die Höhe und Breite des Querschnittes des Verstärkungselementes 8 beispielsweise
0,5 cm bis 10 cm, vorzugsweise 0,5 cm bis 8 cm, bevorzugt 1 cm bis 6 cm, besonders
bevorzugt 1 cm bis 5 cm, betragen. Erfindungsgemäß kann der Querschnitt z. B. quadratisch
ausgebildet sein, es ist jedoch gleichermaßen möglich und erfindungsgemäß bevorzugt,
daß die Höhe und die Breite des Querschnittes des Verstärkungselementes 8 unterschiedlich
sind. Hierbei ist es bevorzugt, daß die Höhe des Querschnittes des Verstärkungselementes
8 größer ist als dessen Breite. Erfindungsgemäß ist es jedoch auch grundsätzlich möglich,
daß der Querschnitt des Verstärkungselementes 8 zumindest im wesentlichen kreisförmig
bzw. rund ausgebildet ist, beispielsweise nach Art eines kreisförmig geschlossenen
Stahldrahtes.
[0034] Erfindungsgemäß bevorzugt ist das Verstärkungselement 8 mit dem Drehrohr 1 über eine
Schweißverbindung 9 verschweißt, wie in den Fig. 1, 2A, 2B sowie 3A bis 3C zu sehen
ist. Hierdurch wird eine dauerhafte Verbindung zwischen Verstärkungselement 8 einerseits
und Drehrohr 1 andererseits gewährleistet. Gemäß einer erfindungsgemäß bevorzugten
Ausführungsform verläuft die Schweißverbindung 9 entlang einer Kontaktlinie des Verstärkungselementes
8 mit dem Drehrohr 1 unterbrechungsfrei, wie es insbesondere in den Ausschnittsvergrößerungen
a) bis d) gemäß Fig. 1 sowie in Fig. 2A zu sehen ist.
[0035] Alternativ ist aber auch eine abschnittsweise bzw. segmentartige Schweißverbindung
9 des Verstärkungselementes 8 mit dem Drehrohr 1 oder eine punktförmige Ausbildung
der Schweißverbindung 9 zur dauerhaften Befestigung des Verstärkungselementes 8 auf
dem Drehrohr 1 möglich.
[0036] Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, daß die Schweißverbindung 9 mindestens zwei
Schweißschichten 9a, 9b aufweist, wie es in Fig. 2B und der Ausschnittsvergrößerung
gemäß Fig. 3A zu sehen ist. Auf diese Weise entsteht somit gewissermaßen eine doppelte
Schweißverbindung 9 mit Schweißschichten 9a, 9b. Für die verschiedenen Schweißschichten
9a, 9b können unterschiedliche Materialien eingesetzt werden. Für diesbezügliche Ausführungen
kann auf die nachfolgenden Ausführungen betreffend die Verschweißung der Befestigungsabschnitte
6 der Mischelemente 3 mit dem Drehrohr 1 verwiesen werden.
[0037] Weitere Verbindungsarten zwischen Verstärkungselement 8 einerseits und Drehrohr 1
sind dem Fachmann hinlänglich bekannt: Hierzu können beispielsweise Verschrauben,
Vernieten und dergleichen angeführt werden. Erfindungsgemäß ist jedoch eine solche
Verbindung zwischen Verstärkungselement 8 und Drehrohr 1 bevorzugt, welche die Hülle
des Drehrohres 1 nicht durchstößt.
[0038] Wie in der Fig. 1 zu sehen ist, kann das Drehrohr 1 eine Mehrzahl von Verstärkungselementen
8 aufweisen. Dabei kann die Anzahl an Verstärkungselementen 8 insbesondere zwei bis
zehn, vorzugsweise zwei bis acht, besonders bevorzugt drei bis sechs, betragen. Dabei
ist es erfindungsgemäß bevorzugt, daß die Verstärkungselemente 8 gleichmäßig voneinander
beabstandet bzw. äquidistant sind. Sofern anwendungsbezogen oder einzelfallbedingt
erforderlich, kann gleichermaßen eine ungleichmäßige Beabstandung der Verstärkungselemente
8 vorgesehen sein: So kann beispielsweise bei besonders beanspruchten Abschnitten
des Drehrohres 1 eine größere Anzahl von Verstärkungselementen 8 pro Längeneinheit
des Drehrohres 1 befestigt sein.
[0039] Das Verstärkungselement 8 kann aus Metall, vorzugsweise Stahl, bestehen. Erfindungsgemäß
bevorzugt kann das Verstärkungselement 8 aus demselben Material wie das Drehrohr 1
bestehen. Das Verstärkungselement 8 bzw. das Drehrohr 1 können besonders bevorzugt
aus hochtemperaturbeständigem Stahl bestehen. Aufgrund des gleichen Materials weisen
das Verstärkungselement 8 sowie das Drehrohr 1 zumindest im wesentlichen gleiche Ausdehnungskoeffizienten
auf, so daß im Betriebszustand, d.h. bei sehr hohen Temperaturen, keine zusätzlichen
Materialbeanspruchungen aufgrund eines unterschiedlichen Ausdehnungsverhalten des
Verstärkungselementes 8 einerseits und des Drehrohres 1 andererseits auftreten. Außerdem
wird hierdurch die Kompatibilität der Schweißverbindung verbessert.
[0040] Weiterhin kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß zur optimierten Temperaturkontrolle
bzw. zur Verbesserung des Abkühlverhaltens des Drehrohres 1 das Verstärkungselement
8 als Kühlelement bzw. Kühlkörper ausgebildet ist. Gemäß dieser Ausführungsform kann
das Verstärkungselement 8 zusätzlich mit Kühlrippen versehen sein, die aufgrund der
Oberflächenvergrößerung zu einem besseren Wärmeabgabeverhalten des Verstärkungselementes
8 und damit des Drehrohres 1 führen.
[0041] Wie zuvor ausgeführt und wie in den Fig. 1, 2A, 2B sowie 3A bis 3C veranschaulicht,
können im Innenraum 2 des Drehrohres 1 Mischelemente 3, beispielsweise Wendebleche,
für die Umwälzung bzw. Durchmischung von Beladungsgut 4 angeordnet sein. Dabei können
die Mischelemente 3 das Drehrohr 1 radial durchgreifen und insbesondere außen mit
dem Drehrohr 1 verschweißt sein. Hierzu kann das Drehrohr 1 Durchbrechungen 5 zur
Aufnahme von Befestigungsabschnitten 6 der Mischelemente 3 aufweisen, wobei die Befestigungsabschnitte
6 mit dem Drehrohr 1 außenseitig verschweißt sein können.
[0042] Wie die Ausschnittsvergrößerungen a) bis d) von Fig. 1 verdeutlichen, können die
Verstärkungselemente 8 in verschiedener Art und Weise auf dem Drehrohr 1 angeordnet
sein.
[0043] So ist der Ausschnittsvergrößerungen a) von Fig. 1 zu entnehmen, daß das Verstärkungselement
8 ringförmig ist und das Drehrohr 1 vollumfänglich umschließt bzw. umfaßt, wobei es
nicht in Kontakt mit den fakultativ vorgesehenen Mischelementen 3 bzw. deren Befestigungsabschnitten
6 steht.
[0044] Die Ausschnittsvergrößerungen b) bis d) von Fig. 1 zeigen erfindungsgemäße Ausführungsformen,
wonach das Verstärkungselement 8 außen mit mindestens einem Befestigungsabschnitt
6 verbunden ist bzw. mit dem Befestigungsabschnitt 6 in Kontakt steht. Die Verbindung
des Verstärkungselementes 8 mit dem Befestigungsabschnitt 6 kann dabei bevorzugt mittels
einer Schweißverbindung, welche eine Fortsetzung der Schweißverbindung 9 sein kann,
erfolgen.
[0045] Die außenseitige Verbindung des Verstärkungselementes 8 mit mindestens einem Befestigungsabschnitt
6, insbesondere deren Verschweißung, kann aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung
der Mischelemente 3 bzw. deren Befestigungsabschnitte 6 erfolgen: Die Befestigungsabschnitte
6 der Mischelemente 3 ragen außenseitig aus dem Drehrohr 1 vor. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ist zu beachten, daß die Verschweißung der Befestigungsabschnitte 6 mit
dem Drehrohr 1 zur Gewährleistung einer einwandfreien Funktion des Drehrohres 1 gasdicht
ausgebildet ist.
[0046] Die Ausschnittsvergrößerungen b) bis d) von Fig. 1 verdeutlichen weiterhin die unterschiedlichen
Anordnungsmöglichkeiten des Verstärkungselementes 8 in bezug auf das Mischelement
3 bzw. dessen Befestigungsabschnitt 6:
[0047] So zeigt die Ausschnittsvergrößerung b) von Fig. 1 eine Anordnung, nach welcher sich
der Befestigungsabschnitt 6 beidseitig gewissermaßen senkrecht zum Verstärkungselement
8 erstreckt und das Verstärkungselement 8 somit beispielsweise zumindest im wesentlichen
mittig zu dem sich in Richtung der Dreh- bzw. Längsachse des Drehrohres 1 erstreckenden
Befestigungsabschnitt 6 angeordnet ist bzw. den Befestigungsabschnitt 6 sozusagen
"kreuzt". Um ein flächiges Anliegen der Innenfläche des Verstärkungselementes 8 auf
der Außenseite des Drehrohres 1 zu gewährleisten, kann gemäß dieser Ausfiihrungsform
das Verstärkungselement 8 mindestens eine Aussparung 10 zur Aufnahme des Befestigungsabschnittes
6 aufweisen. Das erfindungsgemäße Verstärkungselement 8 kann im Bereich der Aussparung
10 mit dem Befestigungsabschnitt 6, beispielsweise mittels einer Verschweißung, dauerhaft
verbunden sein.
[0048] Gemäß Ausschnittsvergrößerung c) von Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform
zu sehen, nach welcher das Verstärkungselement 8 im Bereich des Befestigungsabschnittes
6 eine Unterbrechung bzw. Durchbrechung aufweist. In diesem Fall liegen die Querschnitte
des Verstärkungselementes 8 gewissermaßen stumpf an der Längsseite des Befestigungsabschnittes
6 an. Auch bei dieser Ausführungsform kann eine Verschweißung der Kontaktflächen von
Verstärkungselement 8 einerseits und Befestigungsabschnitt 6 andererseits vorgesehen
sein.
[0049] Schließlich zeigt Ausschnittsvergrößerung d) von Fig. 1 eine weitere erfindungsgemäße
Anordnung des Verstärkungselementes 8 auf dem Drehrohr 1, wonach das ringförmig ausgebildete
Verstärkungselement 8 mit seiner Seitenwandung an der kurzen Seite des Befestigungsabschnittes
6 eines Mischelementes 3 anliegt. Dabei kann es vorgesehen sein, daß das Verstärkungselement
8 im Bereich der Kontaktstelle mit dem Befestigungsabschnitt 6 verschweißt ist. Auch
gemäß dieser Ausführungsform kann gegebenenfalls eine Aussparung des Verstärkungselementes
8 vorgesehen sein (nicht dargestellt).
[0050] Durch die gegebenenfalls vorgesehene Befestigung des Verstärkungselementes 8 an den
Befestigungsabschnitten 6 der Mischelemente 3 resultiert eine zusätzliche Stabilisierung
des Drehrohres 1, da die jeweiligen Elemente ― Verstärkungselement 8 einerseits und
Befestigungsabschnitt 6 bzw. Mischelement 3 andererseits ― sozusagen ineinandergreifen
und sich somit gewissermaßen zusätzlich stabilisieren. Hierdurch wird insbesondere
auch eine Stabilisierung der mechanisch stark beanspruchten Mischelemente 3 erreicht,
so daß hierdurch eine zusätzliche Verlängerung der Apparaturlebensdauer gewährleistet
wird.
[0051] Wie in Fig. 2A dargestellt, kann das Verstärkungselement 8 auch mit einer Mehrzahl
an Mischelementen 3 bzw. deren Befestigungsabschnitten 6 verbunden sein: So ist gemäß
Fig. 2A das Verstärkungselement 8 mit dem in der Querschnittsfläche oben und unten
liegenden Mischelementen 3 verbunden, während die seitlich angeordneten Mischelemente
3 in der Projektionsebene hinter dem Verstärkungselement 8 liegen.
[0052] Die vorliegende Erfindung erfaßt auch solche Ausführungsformen, wonach mindestens
ein insbesondere ringförmiges Verstärkungselement 8 mit einer Mehrzahl an Mischelementen
3 bzw. deren Befestigungsabschnitten 6 verbunden sind, so daß das Verstärkungselement
8 im übrigen von dem Drehrohr 1 beabstandet und somit gewissermaßen nur an den Mischelementen
3 fixiert ist.
[0053] Gemäß einer erfindungsgemäß besonders bevorzugten Ausführungsform weist das Drehrohr
1 eine Mehrzahl, beispielsweise mindestens zwei, vorzugsweise drei bis sechs ringförmige
Verstärkungselemente 8, insbesondere aus vorzugsweise hochtemperaturbeständigen Stahl,
auf, wobei sich die Verstärkungselemente 8 peripher um das Drehrohr 1 und/oder senkrecht
zur Drehachse des Drehrohres 1 erstrecken. Dabei sind die Verstärkungselemente 8 der
Längserstreckung des Drehrohres 1 angeordnet und vorzugsweise gleichmäßig voneinander
beabstandet. Gemäß dieser besonders bevorzugten Ausfiihrungsform sind die Verstärkungselemente
8 mit dem Drehrohr 1 außenseitig über eine Schweißverbindung 9 verschweißt. Somit
ist das Drehrohr 1 zur mechanischen Stabilisierung insbesondere bei Druckschwankungen
durch von außen auf das Drehrohr 1 aufgeschweißte Verstärkungselemente 8, beispielsweise
in der Art von Stahlringen oder Stahlbändern, verstärkt. Die Verstärkungselemente
8 in Form von Stahlringen oder Stahlbändern können beispielsweise die Mischelemente
3 bzw. die Befestigungsabschnitte 6 sozusagen "kreuzen"; an diesen sogenannten "Kreuzungsbereichen"
können die Stahlringe oder Stahlbänder Aussparungen aufweisen.
[0054] Was die gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehenen Mischelemente 3 betrifft,
so sind diese im Innenraum 2 des Drehrohres 1 befindlich und sind vorteilhafterweise
über den Innenraum 2 des Drehrohres 1 verteilt angeordnet, so daß eine optimale Umwälzung
bzw. Durchmischung des Beladungsgutes 4 im Betriebszustand gewährleistet ist. Die
Mischelemente 3 können über ihre Befestigungsabschnitte 6 mit dem Drehrohr 1 durch
außenseitige Verschweißung dauerhaft verbunden sein. Die Befestigungsabschnitte 6
der Mischelemente 3 sind sozusagen durch die in der Wandung des Drehrohres 1 befindlichen
Durchbrechungen 5 durchgesteckt und ragen insbesondere außenseitig ein wenig heraus
bzw. hervor, so daß eine außenseitige Verschweißung der Befestigungsabschnitte 6 der
Mischelemente 3 mit dem Drehrohr 1 (d. h. also mit der Außenwandung des Drehrohres
1) bzw. dem Verstärkungselement 8 ermöglicht wird.
[0055] Die außenseitige Anbringung der Verschweißung 7 der Mischelemente 3 ist mit einer
Reihe von Vorteilen verbunden: Zum einen wird durch die außenseitige Verschweißung
vermieden, daß die Verschweißungsstelle bzw. Schweißnaht den im Inneren 2 des Drehrohres
1 im Betriebszustand vorherrschenden aggressiven Bedingungen bei der Aktivkohleherstellung
- korrosive saure Gase und hohe Temperaturen - ausgesetzt ist. Durch die außenseitige
Anbringung der Verschweißung ist es außerdem möglich, diese ohne weiteres von außen
― auch im Betriebszustand ― zu warten bzw. zu überprüfen und bei Bedarf auszubessern
bzw. reparieren. Schließlich können auf diese Weise optimale Schweißmaterialien zum
Einsatz kommen, welche eine gute und sichere dauerhafte Verbindung Mischelemente 3/Drehrohr
1 bzw. Mischelemente 3/Verstärkungselemente 8 gewährleisten, aber ansonsten den im
Betrieb vorherrschenden korrosiven Hochtemperaturbedingungen im Inneren 2 des Drehrohres
1 nicht ohne weiteres dauerhaft standhalten würden.
[0056] Wie aus Fig. 1 und insbesondere den Fig. 2A und 2B ersichtlich, erfolgt die außenseitige
Verschweißung der Befestigungsabschnitte 6 der Mischelemente 3 mit dem Drehrohr 1
über einen Schweißabschnitt 7. Dieser Schweißabschnitt 7 weist vorteilhafterweise
mindestens zwei Schweißschichten bzw. zwei Schweißnähte 7a, 7b auf. Die beiden Schweißschichten
bzw. Schweißnähte 7a, 7b sind vorteilhafterweise übereinander angeordnet bzw. aufgebracht.
Es entstehen somit doppelte Schweißschichten bzw. Schweißnähte 7a, 7b. Dies hat den
Vorteil, daß für die verschiedenen Schweißschichten 7a, 7b unterschiedliche Materialien
eingesetzt werden können. Beispielsweise können auf diese Weise Schweißmaterialien
unterschiedlicher Temperatur- und Korrosionsbeständigkeit eingesetzt bzw. miteinander
kombiniert werden, wobei die innere Schweißschicht 7a vorteilhafterweise korrosions-
und hochtemperaturbeständig sein sollte, während eine Korrosionsbeständigkeit bei
der äußeren Schweißschicht 7b nicht in dem selben Maße gefordert ist. Durch die Verwendung
mehrerer Schweißschichten bzw. Schweißnähte 7a, 7b wird eine dichte, insbesondere
gasdichte und zuverlässige Verschweißung der Verbindungsabschnitte 6 der Mischelemente
3 mit dem Drehrohr 1 erreicht. Gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird eine der beiden Schweißschichten 7a, 7b austenitisch, insbesondere
vollaustenitisch, und die andere ferritisch-austenitisch ausgebildet. Besonders bevorzugt
wird die innere Schweißschicht 7a austenitisch, insbesondere vollaustenitisch, und
die äußere Schweißschicht 7b ferritisch-austenitisch ausgebildet. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform erfolgt die Verschweißung durch Auftragsschweißen (z. B. durch Elektrodenschweißen).
Im allgemeinen erfolgt die Verschweißung derart, daß der Scheißabschnitt 7 zumindest
im wesentlichen gasdicht ausgebildet ist.
[0057] Im allgemeinen sind die Befestigungsabschnitte 6 der Mischelemente 3 derart ausgebildet,
daß sie außenseitig vorragen. Mit anderen Worten ragen die Befestigungsabschnitte
6 über die äußere Wandung des Drehrohres 1 heraus bzw. hinaus, was eine gute Verschweißbarkeit
und eine gute Verankerung der Befestigungsabschnitte 6 ermöglicht.
[0058] Die Durchbrechungen 5 in der Wandung des Drehrohres 1, welche zur Aufnahme der Befestigungsabschnitte
6 der Mischelemente 3 dienen, sind im allgemeinen schlitzartig ausgebildet. Durch
diese insbesondere schlitzartigen Durchbrechungen 5 können dann die Befestigungsabschnitte
6 der Mischelemente 3 durchgesteckt sein, vorteilhafterweise so, daß die Befestigungsabschnitte
6 vorragen, d. h. ein wenig von der äußeren Ummantelung des Drehrohres abstehen, damit
sie besser verschweißt werden können. Dies ist in den Fig. 2A und 2B ersichtlich.
[0059] Was die Befestigungsabschnitte 6 der Mischelemente 3 anbelangt, so sind verschiedene
Ausgestaltungen möglich, um eine sichere Verbindung der Befestigungsabschnitte 6 mit
dem Drehrohr 1 zu gewährleisten: Einige davon sind in den Fig. 3A bis 3C dargestellt.
Beispielsweise besteht die Möglichkeit, daß sich die Befestigungsabschnitte 6 der
Mischelemente 3 über die gesamte Anlage- oder Umfangslänge der Mischelemente 3 erstrecken;
in diesem Fall sind die Befestigungsabschnitte 6 vollständig durch die Durchbrechungen
5 in der Wandung des Drehrohrofens 1 durchgesteckt, und eine solche Ausführungsform
ist in Fig. 3A dargestellt. Alternativ besteht die Möglichkeit, daß die Befestigungsabschnitte
6 kürzer als die Anlage- oder Umfangslänge der Mischelemente 3 sind; solche Ausführungsformen
sind in den Fig. 3B und 3C dargestellt. In den letztgenannten Fällen gemäß Fig. 3B
und 3C können die Mischelemente 3 beispielsweise eine Schulter am Übergang zum Befestigungsschnitt
6 aufweisen, welche insbesondere zur Anlage an die Innenseite bzw. Innenwandung des
Drehrohres 1 dient. Auch besteht die Möglichkeit, daß die Mischelemente 3 jeweils
mehrere, in unterschiedliche Durchbrechungen 5 eingreifende Befestigungsabschnitte
6 aufweisen, wie dies beispielsweise in Fig. 3C dargestellt ist.
[0060] Was die Mischelemente 3 anbelangt, so können diese beispielsweise schaufel- oder
plattenartig ausgebildet sein, um eine sichere und intensive durch Mischung und Umwälzung
des Beladungsgutes 4 zu gewährleisten. Gemäß einer Ausführungsform verlaufen die Mischelemente
zumindest im wesentlichen in Radialrichtung des Drehrohres 1, was eine besonders intensive
Durchmischung des Beladungsgutes 4 gewährleistet. Als Mischelemente 3 können beispielsweise
Bleche, insbesondere gewinkelte Bleche (Winkelbleche), verwendet werden, welche in
der Art einer Schaufel das Beladungsgut 4 durchmischen. Dies ist dem Fachmann als
solches bekannt.
[0061] Was das Drehrohr 1, die Mischelemente 3 und das Verstärkungselement 8 anbelangt,
so bestehen diese vorteilhafterweise aus hochtemperatur- und korrosionsbeständigem
Material, insbesondere Stahl. Denn sowohl das Drehrohr 1 als auch die Mischelemente
3 müssen den extrem korrosiven Bedingungen der Carbonisierungsphase und den Hochtemperaturbedingungen
der Aktivierungsphase bei der Herstellung von Aktivkohle standhalten. Beispiele für
geeignete hochtemperatur- und korrosionsbeständige Stähle, aus denen das Drehrohr
1 und/oder die Mischelemente 3 und/oder das bzw. die Verstärkungselemente 8 hergestellt
werden können, sind hochlegierte Stähle, d. h. Stähle mit mehr als 5 % Legierungselementen.
Beispiele hierfür sind hochlegierte Chrom- und Chrom/Nickel-Stähle, vorzugsweise mit
einem Chrom- und/oder Nickelanteil über 10 %, insbesondere über 15 %, besonders bevorzugt
über 20 %, bezogen auf die Legierung. Bevorzugt werden als Material für die Herstellung
des Drehrohres 1 und/oder der Mischelemente 3 und/oder das bzw. die Verstärkungselemente
8 ferritische oder ferritisch-austenitische Stähle mit gutem Korrosions- und Hochtemperaturverhalten
verwendet.
[0062] Des weiteren weist das erfindungsgemäße Drehrohr 1 vorteilhafterweise Einlaß- und
Auslaßeinrichtungen zum Einführen und Auslassen sowie Durchleiten von Gasen auf, beispielsweise
zum Einleiten von Inertgasen für die Carbonisierungsphase bei der Aktivkohleherstellung
und zum Einleiten von Oxidationsgasen für die Aktivierungsphase bei der Aktivkohleherstellung.
Dies ist in den Figuren nicht dargestellt.
[0063] Zu einer verbesserten Wartung des Innenraums 2 des Drehrohres 1 kann dieses in der
Wandung des Drehrohres ein sogenanntes Mannloch aufweisen, welches dicht mit dem Drehrohr
1 verschließbar ist und so das Einsteigen von Wartungspersonal in den Innenraum 2
des Drehrohres 1 außerhalb des Betriebs ermöglicht. Dies ist in den Figuren ebenfalls
nicht dargestellt. Auf diese Weise wird eine Wartung auch des Innenraums 2 des Drehrohres
1 auf einfache Weise gewährleistet.
[0064] Wie zuvor beschrieben, wird das Drehrohr 1 nach der vorliegenden Erfindung insbesondere
in Drehrohröfen zur Herstellung von Aktivkohle verwendet. Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ― gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ― ist somit ein
Drehrohrofen, welcher das zuvor beschriebene Drehrohr 1 nach der vorliegenden Erfindung
aufweist.
[0065] Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung
- ist die Verwendung eines wie zuvor beschriebenen Drehrohres 1 bzw. eines dieses
Drehrohr 1 enthaltenen Drehrohrofens zur Herstellung von Aktivkohle. Wie im Einleitungsteil
der vorliegenden Erfindung beschrieben, erfolgt die Herstellung der Aktivkohle im
allgemeinen durch Carbonisierung (synonym auch als Pyrolyse, Schwelung oder Verkokung
bezeichnet) und nachfolgende Aktivierung kohlenstoffhaltiger Ausgangsmaterialien,
insbesondere organischer Polymere, so z. B. sulfonierter organischer Polymere (z.
B. sulfonierter divinylbenzolvernetzter Polystyrole), welche in dem Drehrohr bzw.
Drehrohrofen nach der vorliegenden Erfindung carbonisiert und nachfolgend aktiviert
werden. Dabei wird die Carbonisierung im allgemeinen bei Temperaturen von 100 °C bis
750 °C, insbesondere 150 °C bis 650 °C, vorzugsweise 200 °C bis 600 °C, durchgeführt,
vorzugsweise unter inerter oder allenfalls leicht oxidierender Atmosphäre, wie im
einleitenden Teil beschrieben. Dabei kann der Carbonisierung noch eine Stufe der Vorcarbonisierung
bzw. Vorschwelung vorgeschaltet sein. Die Aktivierung wird dagegen im allgemeinen
bei Temperaturen von 700 °C bis 1.200 °C, insbesondere 800 °C bis 1.100°C, vorzugsweise
850 °C bis 1.000 °C, durchgeführt. Die Carbonisierung wird ― wie im einleitenden Teil
beschrieben ― im allgemeinen unter kontrolliert bzw. selektiv oxidierenden Bedingungen,
insbesondere unter kontrolliert oxidierender Atmosphäre, durchgeführt. Ais geeignete
Ausgangspolymere der vorgenannten Art sind insbesondere Ionenaustauscherharze (z.
B. Kationenaustauscherharze bzw. saure Ionenaustauscherharze, vorzugsweise mit Sulfonsäuregruppen,
so z. B. Kationenaustauscherharze auf Basis sulfonierter Styrol/Divinylbenzol-Copolymere)
bzw. deren Vorstufen (d. h. die unsulfonierten Ionenaustauscherharze, welche vor oder
bei der Carbonisierung noch mit einem geeigneten Sulfonierungsmittel, wie z. B. Schwefelsäure
und/oder Oleum, sulfoniert werden müssen) zu nennen. Für weitere diesbezügliche Einzelheiten
kann auf obige Ausführungen im einleitenden Teil verwiesen werden.
[0066] Die außenseitige Anbringung des bzw. der Verstärkungselemente bewirkt, daß die mechanische
Stabilität bzw. die Formstabilität des Drehrohres im Betriebszustand, insbesondere
auch unter extremen Bedingungen (wie sie z. B. bei der Aktivkohleherstellung auftreten),
beträchtlich verbessert wird. Auf diese Weise wird ein Drehrohr geschaffen, welches
mechanischen Deformationen besser widerstehen kann und resistenter auch gegenüber
starken Druckdifferenzen und Druckschwankungen ist und somit auch unter Betriebsbedingungen
formstabil ist. Das erfindungsgemäße Drehrohr weist folglich eine verbesserte Lebensdauer
mit verringerter Tendenz zur vorzeitigen Materialermüdung auf. Auch sind infolgedessen
die Prozeßführung und Prozeßkontrolle erleichtert.
[0067] Das Drehrohr bzw. der Drehrohrofen nach der vorliegenden Erfindung ermöglicht die
Herstellung von Aktivkohle ausgehend von geeigneten kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterialien
durch Carbonisierung und nachfolgende Aktivierung in einer einzigen Apparatur unter
relativ leichter Handhabung. Durch die außenseitige Verschweißung der Mischelemente
wird ein leicht zu wartendes, wenig reparaturanfälliges System bereitgestellt, welches
geeignet ist, sowohl den extrem korrosiven Bedingungen der Carbonisierungsphase als
auch den Hochtemperaturbedingungen der Aktivierungsphase standzuhalten; die außenseitige
Verschweißung der Mischelemente ermöglicht die Verwendung von Verschweißungsmaterialien
(= Schweißmaterialien bzw. Schweißgut), die für die Verschweißung optimal geeignet
sind, aber für eine innenseitige Verschweißung nicht ohne weiters Anwendung finden
könnten, da sie den korrosiven Hochtemperaturbedingungen im Inneren des Drehrohrofens
während des Betriebszustandes nicht ohne weiteres auf Dauer standhalten würden.
[0068] Weitere Vorteile, Ausgestaltungen, Abwandlungen, Variationen und Eigenschaften der
vorliegenden Erfindung sind für den Fachmann beim Lesen der Beschreibung ohne weiteres
ersichtlich und verständlich, ohne daß er hierbei den Rahmen der vorliegenden Erfindung
verläßt.
1. Drehrohr (1), insbesondere für einen Drehrohrofen zur Herstellung von Aktivkohle,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drehrohr (1) außenseitig mit mindestens einem Verstärkungselement (8) zur Stabilisierung
des Drehrohres (1) im Betriebszustand versehen ist.
2. Drehrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungselement (8) derart ausgebildet ist, daß das Drehrohr (1) in seinem
Querschnitt und/oder in seiner Längserstreckung stabilisiert wird und/oder daß sich
das Verstärkungselement (8) peripher um das Drehrohr (1) erstreckt, insbesondere senkrecht
oder geneigt zur Drehachse des Drehrohres (1).
3. Drehrohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungselement (8) koaxial zum Drehrohr (1) angeordnet ist und/oder daß
sich das Verstärkungselement (8) vollständig oder abschnittsweise, insbesondere segmentartig,
über den Umfang des Drehrohres (1) erstreckt und/oder daß das Verstärkungselement
(8) rippenartig, ringförmig, insbesondere als Ringflansch, oder schraubenlinienförmig
ausgebildet ist.
4. Drehrohr nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Verstärkungselement (8) axial entlang des Drehrohres (1) erstreckt, insbesondere
über dessen gesamte Länge, und/oder daß das Verstärkungselement (8) einen zumindest
im wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist.
5. Drehrohr nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungselement (8) mit dem Drehrohr (1) über eine Schweißverbindung (9)
verschweißt ist, insbesondere wobei die Schweißverbindung (9) entlang einer Kontaktlinie
des Verstärkungselementes (8) mit dem Drehrohr (1) insbesondere unterbrechungsfrei
verläuft und/oder insbesondere wobei die Schweißverbindung (9) mindestens zwei Schweißschichten
(9a, 9b) aufweist.
6. Drehrohr nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehrohr (1) eine Mehrzahl von Verstärkungselementen (8) aufweist, insbesondere
wobei die Anzahl an Verstärkungselementen (8) zwei bis zehn, vorzugsweise zwei bis
acht, besonders bevorzugt drei bis sechs, beträgt, insbesondere wobei die Verstärkungselemente
(8) gleichmäßig voneinander beabstandet sind, und/oder daß das Verstärkungselement
(8) aus Metall, vorzugsweise Stahl, besteht, insbesondere wobei das Verstärkungselement
(8) aus demselben Material wie das Drehrohr (1) besteht und/oder insbesondere wobei
das Verstärkungselement (8) und/oder das Drehrohr (1) aus hochtemperaturbeständigem
Stahl bestehen.
7. Drehrohr nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehrohr (1) eine Mehrzahl, insbesondere mindestens zwei, vorzugsweise drei bis
sechs ringförmige Verstärkungselemente (8), insbesondere aus vorzugsweise hochtemperaturbeständigem
Stahl, aufweist, wobei sich die Verstärkungselemente (8) peripher um das Drehrohr
(1) und/oder senkrecht zur Drehachse des Drehrohres (1) erstrecken, insbesondere wobei
die Verstärkungselemente (8) entlang der Längserstreckung des Drehrohres (1) angeordnet
sind und/oder insbesondere wobei die Verstärkungselemente (8) gleichmäßig voneinander
beabstandet sind und/oder insbesondere wobei die Verstärkungselemente (8) mit dem
Drehrohr (1) außenseitig über eine Schweißverbindung (9) verschweißt sind.
8. Drehrohr nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungselement (8) als Kühlelement oder Kühlkörper ausgebildet ist, insbesondere
wobei das Verstärkungselement (8) mit Kühlrippen versehen ist.
9. Drehrohr nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Innenraum (2) des Drehrohres (1) Mischelemente (3), insbesondere Wendebleche,
für die Umwälzung und/oder Durchmischung von Beladungsgut (4) angeordnet sind, insbesondere
wobei die Mischelemente (3) das Drehrohr (1) radial durchgreifen und insbesondere
außen mit dem Drehrohr (1) verschweißt sind und/oder insbesondere wobei das Drehrohr
(1) Durchbrechungen (5) zur Aufnahme von Befestigungsabschnitten (6) der Mischelemente
(3) aufweist und die Befestigungsabschnitte (6) mit dem Drehrohr (1) außenseitig verschweißt
sind.
10. Drehrohr nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungselement (8) außen mit mindestens einem Befestigungsabschnitt (6)
verbunden, insbesondere verschweißt, ist, insbesondere wobei die Befestigungsabschnitte
(6) der Mischelemente (3) außenseitig vorragen, und/oder daß die Verschweißung der
Befestigungsabschnitte (6) mit dem Drehrohr (1) gasdicht ist und/oder daß das Verstärkungselement
(8) mindestens eine Aussparung (10) zur Aufnahme eines Befestigungsabschnittes (6)
eines Mischelementes (3) aufweist und/oder daß die außenseitige Verschweißung der
Befestigungsabschnitte (6) der Mischelemente (3) mit dem Drehrohr (1) über einen Schweißabschnitt
(7) erfolgt, insbesondere wobei der Schweißabschnitt (7) mindestens zwei Schweißschichten
(7a, 7b), insbesondere mindestens zwei Schweißnähte, aufweist, insbesondere wobei
unterschiedliche Materialien für die verschiedenen Schweißschichten (7a, 7b) eingesetzt
sind.
11. Drehrohr nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (5) zur Aufnahme der Befestigungsabschnitte (6) der Mischelemente
(3) schlitzartig ausgebildet sind und/oder daß die Befestigungsabschnitte (6) der
Mischelemente (3) durch die Durchbrechungen (5) durchgesteckt sind und/oder daß das
Drehrohr (1) und/oder die Mischelemente (3) aus hochtemperatur- und korrosionsbeständigem
Stahl bestehen und/oder daß sich Befestigungsabschnitte (6) sich über die gesamte
Anlage- oder Umfangslänge der Mischelemente (3) erstrekken oder daß Befestigungsabschnitte
(6) kürzer als die Anlage- oder Umfangslänge der Mischelemente (3) sind, insbesondere
wobei die Mischelemente (3) eine Schulter am Übergang zum Befestigungsabschnitt (6),
insbesondere zur Anlage an der Innenseite des Drehrohres (1), aufweisen und/oder insbesondere
wobei die Mischelemente (3) jeweils mehrere, in unterschiedliche Durchbrechungen (5)
eingreifende Befestigungsabschnitte (6) aufweisen.
12. Drehrohr nach einem der vorangehenden Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischelemente (3) schaufel- oder plattenartig ausgebildet sind und/oder daß die
Mischelemente (3) zumindest im wesentlichen in Radialrichtung des Drehrohres (1) verlaufen
und/oder daß das Drehrohr (1) Einlaß- und Auslaßeinrichtungen zum Einführen und Auslassen
sowie Durchleiten von Gasen aufweist.
13. Drehrohrofen, insbesondere zur Herstellung von Aktivkohle, aufweisend ein Drehrohr
(1) nach den Ansprüchen 1 bis 12.
14. Verwendung eines Drehrohres nach den Ansprüchen 1 bis 12 oder eines Drehrohrofens
nach Anspruch 13 zur Herstellung von Aktivkohle, insbesondere wobei die Herstellung
der Aktivkohle durch Carbonisierung und nachfolgende Aktivierung kohlenstoffhaltiger
Ausgangsmaterialien, insbesondere organischer Polymere, erfolgt, insbesondere wobei
als kohlenstoffhaltiges Ausgangmaterial sulfonierte organische Polymere, insbesondere
sulfonierte divinylbenzolvernetzte Polystyrole, insbesondere in Form kleiner Körnchen
oder Kügelchen, in dem Drehrohr (1) bzw. Drehrohrofen carbonisiert und nachfolgend
aktiviert werden.
15. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Carbonisierung bei Temperaturen von 100 bis 750 °C, insbesondere 150 bis 650
°C, vorzugsweise 200 bis 600 °C, durchgeführt wird und/oder daß die Carbonisierung
unter inerter oder allenfalls leicht oxidierender Atmosphäre durchgeführt wird und/oder
daß die Aktivierung bei Temperaturen von 700 bis 1.200 °C, insbesondere 800 bis 1.100
°C, vorzugsweise 850 bis 1.000 °C, durchgeführt wird und/oder daß die Aktivierung
unter kontrolliert oxidierender Atmosphäre durchgeführt wird.