[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur gesicherten Vergabe einer
Zugangsberechtigung für Vermietungsobjekte sowie ein Verfahren zur gesicherten Vergabe
einer Zugangsberechtigung unter Verwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung.
[0002] In vielen Bereichen ist eine bestimmte Handlung, z. B. der Zutritt zu einem Raum,
nur den dazu berechtigten Personen gestattet. Um auszuschließen, dass nicht berechtigte
Personen die Handlung ausführen, wird normalerweise verlangt, dass sich die Personen
zuvor eindeutig ausweisen bzw. identifizieren oder einen entsprechenden eindeutigen
"Schlüssel" einsetzen. Bei einem solchen "Schlüssel" kann es sich um ein Passwort,
eine PIN-Nummer, einen Ausweis oder dergleichen handeln.
[0003] Es ist bekannt, in Hotels als "Schlüssel" Zimmerausweise einzusetzen, die den Gästen
vom Hotelempfang versehen mit der Zimmernummer bei der Ankunft ausgehändigt werden.
Der Zimmerausweis dient der Legitimation der Gäste innerhalb des Hotels. Auf sein
Vorzeigen hin wird beispielsweise der Zimmerschlüssel ausgehändigt, der üblicherweise
beim Verlassen des Hotels an der Rezeption abgegeben wird, um einem Verlust vorzubeugen,
der unberechtigten Personen den Zugang zum Zimmer ermöglichen kann.
[0004] Ein bekanntes Problem der Legitimierung mit einem solchen Zimmerausweis besteht darin,
dass nicht die berechtigte Person auf Grund individueller Merkmale, sondern der Inhaber
des Zimmerausweises autorisiert wird. Gelangt der Zimmerausweis in den Besitz einer
unbefugten Person, kann diese Zugang zu dem Zimmer erhalten. Die Ausspähungs-, Fälschungs-
und Kopiersicherheit solcher Zimmerausweise ist jedoch nur bis zu einem gewissen Grade
ausreichend, so dass ein Duplikat des Zimmerausweises, mit dem sich eine nicht berechtigte
Person legitimieren könnte, ohne große Schwierigkeiten herstellbar ist.
[0005] Zur Erhöhung der Sicherheit werden in großen Hotels seit längerem elektronische Zugangskontrollsysteme
zur Authentifizierung eingesetzt. Unter "Authentifizierung" versteht man im Allgemeinen,
dass eine Person - egal ob Er oder Sie - auch derjenige (diejenige) ist, für den er
oder sie sich ausgibt. Zur sicheren automatischen Authentifizierung werden seit Kurzem
sogenannten biometrische Sensoren eingesetzt. Es kann sich dabei um optische Systeme
zur Iriserkennung, akustische Systeme zur Stimmerkennung oder um Fingerabdrucksensoren
handeln. Derartige Systeme sind in der Regel fest installiert und mit einem Personal
Computer verbunden. Man ist somit auf die entsprechende Hardware, die Installation
der Systeme und der Software angewiesen, wodurch die Anschaffung eines derartigen
Zugangskontrollsystems kostenintensiv ist.
[0006] Viel häufiger werden aber bei kleineren Hotels, Gasthöfen, Pensionen, aber auch Solarstudios
oder anderen Einrichtungen mit kurzfristigen Vermietungsobjekten, nur auf die Bitte,
einen Schlüssel mit einer bestimmten Nummer auszuhändigen, dieser ausgehändigt. Eine
dritte Person kann daher dann gezielt unbefugt in den jeweiligen Raum gelangen. Aufwändige
Sicherungssysteme sind für derartige Institutionen nicht rentabel und erschwinglich.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Einrichtung zur gesicherten Vergabe
einer Zugangsberechtigung vorzuschlagen, die eine Missbrauch bei der Zugangsberechtigung
verhindert und die kostengünstig ohne umfangreiche zusätzliche Ausrüstung anschaffbar
ist. Der Erfindung liegt außerdem die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur gesicherten
Vergabe einer Zugangsberechtigung unter Verwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung
vorzuschlagen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vergabeeinrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 4 gelöst. Weitere
vorteilhaften Ausgestaltungen sind den jeweiligen rückbezogenen Unteransprüchen zu
entnehmen.
[0009] Danach weist die erfindungsgemäße Einrichtung ein Gehäuse mit einer Anzeige und mit
einer Tastatur sowie eine Auflagefläche für eine Fingerspitze auf. Im Innern des Gehäuses
ist eine zu der Auflagefläche für die Fingerspitze gehörende Abtasteinrichtung und
eine Steuereinrichtung angeordnet. Die Steuereinrichtung besitzt einen Speicher und
ist mit der Abtasteinrichtung, der Anzeige und mit der Tastatur verbunden. Sie speichert
in ihrem Speicher einen oder mehrere Fingerabdrücke digital zusammen mit einem Zuordnungscode
zu dem Vermietungsobjekt.
[0010] Zur automatischen Authentifizierung bieten Fingerabdrücke eine ideale Voraussetzung.
Sie sind bekannterweise individuell unterschiedlich und identifizieren eine Person
eindeutig. Der Fingerabdruck besteht aus einem einzigartigen und unverwechselbaren
Muster von Linien, die ihn vom Abdruck jedes anderen Menschen unterscheiden. Beim
Check-In an der Rezeption wird die auf der Auflagefläche aufgelegte Fingerspitze von
einem Fingerprint-Sensor erfasst und der erfasste Fingerabdruck in verschlüsselter
digitaler Form im Speicher für Authentifizierungszwecke abgelegt.
[0011] Die Tastatur der erfindungsgemäßen Einrichtung weist Zifferntasten und Funktionstasten
auf. Die Funktionstasten dienen zur Auswahl des jeweiligen Betriebsmodus wie beispielsweise
zum Check In, Check Out oder zur Authentifizierung. Mittels der Zifferntasten ist
der Zuordnungscode, beispielsweise die Zimmernummer, zu dem Vermietungsobjekt eingebbar.
Die Anzeige der Einrichtung umfasst ein mehrstelliges Zahlendisplay zur Darstellung
des Zuordnungscodes zu dem Vermietungsobjekt und ein Leuchtfeld zur Bestätigung der
erfolgreichen Abgabe des Fingerabdruckes. Die vollständige Erfassung und die erfolgreiche
Speicherung des Fingerabdruckes werden dabei von dem Leuchtfeld der Anzeige signalisiert.
Zur Authentifizierung für die Schlüsselausgabe oder zum Check-Out wird der Fingerabdruck
der Person erneut erfasst und mit dem in der Vergabeeinrichtung gespeicherten Fingerabdruck
verglichen. Bei erfolgreicher Identifizierung wird der Zuordnungscode zu dem Vermietungsobjekt
im Display der Anzeige ausgegeben.
[0012] Die Einrichtung zur gesicherten Vergabe der Zugangsberechtigung ist eigenständig
nutzbar und weist einen Akku für den Betrieb bzw. Notbetrieb auf, wodurch die Einrichtung
stationär und mobil einsetzbar ist. Sie arbeitet autark und muss nicht mit einem Personal
Computer verbunden werden. Für große Hotels ist es jedoch möglich, einen zentralen
Speicher auf einem Personal Computer vorzusehen, auf den mehrere derartige Vergabeeinrichtungen
zugreifen können. Weiterer Vorteil ist, dass die Schlüsselübergabe diskreter erfolgt.
Es ist keine Namensnennung und keine Aussprache der Schlüsselnummer bei der Schlüsselabholung
an der Rezeption erforderlich. Des Weiteren kann die Einrichtung so aufgestellt werden,
dass das Display nur für die die Einrichtung nutzende Person und das Hotelpersonal
einsehbar ist, wodurch sich der Gast in einem solchen Hotel besonders sicher fühlt.
[0013] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird unter Nutzung der vorgehend beschriebenen
Einrichtung für die gesicherte Vergabe eines Vermietungsobjektes von der Abtasteinrichtung
der Vergabeeinrichtung in einem Check-In-Modus der Fingerabdruck des auf der Auflagefläche
aufliegenden Fingers erfasst und nach Eingabe eines Zuordnungscodes über die Tastatur
der Vergabeeinrichtung ein Datensatz mit Fingerabdruck und Zuordnungscode gespeichert.
Es wird dabei immer nur die Verknüpfung des Fingerabdrucks mit den zugehörigen Zuordnungscode
zu dem Vermietungsobjekt gespeichert.
[0014] Dabei wird zuerst der Fingerabdruck erfasst. Die erfolgreiche Abgabe des Fingerabdruckes
wird über das Leuchtfeld angezeigt. Anschließend kann der Zuordnungscode für das Vermietungsobjekt
eingegeben werden. Nach Prüfung des Zuordnungscodes, mit dem eine Doppelvergabe eines
Vermietungsobjektes verhindert wird, erfolgt eine automatische Speicherung des Datensatzes.
Sollen mehrere Personen gleichzeitig einem Vermietungsobjekt zugeordnet werden, so
können die Fingerabdrücke der Personen nacheinander erfasst werden, bevor der Zuordnungscode
eingegeben und damit der Datensatz gespeichert wird. Der Fingerabdruck liegt zum Datenschutz
immer nur in verschlüsselter digitaler Form vor, so dass ohne spezielle Software kein
Abbild des gespeicherten Fingerabdruckes herstellbar ist.
[0015] Zur Ausgabe eines Schlüssels ist die Authentifizierung durch die Vergabeeinrichtung
erforderlich. Dazu wird auf Grund des auf die Auflagefläche aufgelegten Fingers in
einem Check-Modus der Einrichtung der von der Abtasteinrichtung erfasste Fingerabdruck
mit den gespeicherten Fingerabdrücken verglichen und der zugeordnete Zuordnungscode
des Vermietungsobjektes auf dem Zahlendisplay ausgegeben. Anhand des ausgegebenen
Zuordnungscodes wird der Schlüssel des Vermietungsobjektes von dem Hotelpersonal ausgehändigt.
[0016] Am Ende der Nutzung des Vermietungsobjektes wird nach Auflegen des Fingers auf die
Auflagefläche der Vergabeeinrichtung in einem Check-Out-Modus der Einrichtung der
Datensatz mit dem Fingerabdruck und der Zuordnung zum Vermietungsobjekt gelöscht.
Der Check-Out muss durchgeführt werden, da für das Vermietungsobjekt sonst keine neue
Zuordnung durch die Vergabeeinrichtung möglich ist. Ein normaler Löschvorgang eines
gespeicherten Datensatzes ist nur mit dem Fingerabdruck der dem Vermietungsobjekt
zugeordneten Person(en) möglich. Reist eine Person ohne normalen Check-Out ab, so
kann der Datensatz mit spezieller Soft- und/oder Hardware ausgelesen, gespeichert
und anschließend gelöscht werden, so dass eine anderweitige Zuordnung des Vermietungsobjektes
möglich ist. Der verschlüsselte Fingerabdruck kann mit entsprechenden Hilfsmitteln
entschlüsselt und zur Beweissicherung ausgedruckt oder abgespeichert werden. Bei einer
fehlerhaften Auflösung des Datensatzes mittels eines zugehörenden Fingerabdruckes
bleiben der oder die Fingerabdrücke gespeichert.
[0017] Zur Authentifizierung der Person kann mit der Abgabe eines Fingerabdruckes auch der
Zuordnungscode des Vermietungsobjektes eingegeben werden, wobei anschließend der erfasste
Fingerabdruck und der eingegebene Zuordnungscode mit den gespeicherten Datensätzen
verglichen werden und beim Auffinden eines entsprechenden Datensatzes eine Meldung
auf der Anzeige der Vergabeeinrichtung ausgegeben wird.
[0018] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die einzige dargestellte Figur zeigt die erfindungsgemäße Vergabeeinrichtung
in schematischer Darstellung in einer Frontalansicht.
[0019] Die dargestellte erfindungsgemäße Vergabeeinrichtung 1 weist ein pultförmiges Gehäuse
2 mit einer Anzeige 3 und einer Tastatur 4 sowie eine Auflagefläche 5 für eine nicht
dargestellte Fingerspitze auf. Im Gehäuse 2 ist unterhalb der Auflagefläche 5 für
die Fingerspitze eine nicht dargestellte Abtasteinrichtung, beispielsweise eine Kamera,
angeordnet, die den Fingerabdruck einer Person erfassen kann. Des Weiteren ist in
dem Gehäuse eine nicht dargestellte Steuereinrichtung mit Speicher untergebracht,
die mit der Abtasteinrichtung, der Anzeige 3 sowie der Tastatur 4 verbunden ist und
die von der Abtasteinrichtung erfasste Fingerabdrücke in ihrem Speicher speichert.
Die Steuereinrichtung verarbeitet Eingaben der Abtasteinrichtung sowie der Zifferntasten
11 und Funktionstasten 12 und gibt Meldungen auf dem Zahlendisplay 8 oder dem Leuchtfeld
9 aus.
[0020] Die Anzeige 3 umfasst ein 4-stelliges Zahlendisplay 8 zur Darstellung von Zuordnungscodes
der Vermietungsobjekte und ein Leuchtfeld 9 zur Signalisierung von Meldungen. Das
Leuchtfeld 9 weist auch die Auflagefläche 5 für die Fingerspitze in einem inneren
Bereich auf. Eine Markierung 10 auf dem Leuchtfeld 9 begrenzt die Auflagefläche 5
und gibt die Stelle des Leuchtfeldes 9 vor, auf die die Fingerspitze zur Abgabe eines
Fingerabdruckes aufgelegt werden muss.
[0021] Die Tastatur 4 ist gegenüber der Anzeige 3 angeordnet. Sie weist in in Blöcken angeordnete
Zifferntasten 11 und Funktionstasten 12 auf, die gemäß ihrer Funktion beschriftet
sind. Die Funktionstasten 12 dienen zur Auswahl der Betriebsmodi und die Zifferntasten
11 zur Eingabe von Zuordnungscodes.
[0022] Die Vergabeeinrichtung 1 kann so aufgestellt werden, das das Leuchtfeld 9 mit der
Auflagefläche 5, die einen der Person zugeordneten Bereich 6 der Vergabeeinrichtung
1 bilden, von der Rezeption weg und ein dem Hotelpersonal zugeordneter Bereich 7,
der die Tastatur 4 und das Zahlendisplay 8 umfasst, zu der Rezeption hin weist, wodurch
das Vergabegerät von der Person und dem Hotelpersonal gleichermaßen gut bedienbar
und ablesbar ist.
1. Vergabeeinrichtung (1) zur gesicherten Vergabe einer Zugangsberechtigung für Vermietungsobjekte,
bestehend aus
einem Gehäuse (2) mit einer Anzeige (3) und einer Tastatur (4) sowie einer Auflagefläche
(5) für eine Fingerspitze,
einer im Innern des Gehäuses (2) angeordneten, zu der Auflagefläche (5) gehörenden
Abtasteinrichtung für einen Fingerabdruck,
einer Steuereinrichtung mit Speicher, die mit der Abtasteinrichtung, der Anzeige (3)
und der Tastatur (4) verbunden ist und die einen oder mehrere Fingerabdrücke digital
in dem Speicher zusammen mit einem Zuordnungscode zu dem Vermietungsobjekt speichert.
2. Vergabeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tastatur (4) Zifferntasten (11) und Funktionstasten (12) aufweist.
3. Vergabeeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeige (4) ein Leuchtfeld (9) für die Bestätigung der erfolgreichen Abgabe des
Fingerabdruckes aufweist.
4. Verfahren zur gesicherten Vergabe einer Zugangsberechtigung für Vermietungsobjekte
unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Einrichtung gemäß einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Vergabe eines Vermietungsobjektes von der Abtasteinrichtung in einem Check-In-Modus
der Einrichtung der auf der Auflagefläche (5) aufliegende Fingerabdruck erfasst und
mit der Eingabe eines Zuordnungscodes zu dem Vermietungsobjekt ein Datensatz mit dem
Fingerabdruck und dem Zuordnungscode gespeichert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass für die Herausgabe eines Schlüssels für das Vermietungsobjekt in einem Check-Modus
der Einrichtung auf Grund des auf die Auflagefläche aufgelegten Fingers der Zuordnungscode
des Vermietungsobjektes angezeigt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass am Ende der Nutzungsdauer des Vermietungsobjektes in einem Check-Out-Modus der Einrichtung
nach Auflegen des Fingers der Fingerabdruck und die Zuordnung zum Vermietungsobjekt
gelöscht werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer fehlerhaften Auflösung des Datensatzes mittels eines erfassten Fingerabdruckes
der oder die Fingerabdrücke des zugeordneten Datensatzes gespeichert bleiben.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Eingabe des Zuordnungscodes und der Abgabe des Fingerabdruckes der erfasste
Fingerabdruck und der Zuordnungscode mit den gespeicherten Datensätzen verglichen
und bei Auffinden eines entsprechenden Datensatzes eine Meldung ausgegeben wird.