[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von textilen Körpergebilden,
ausgewählt aus Filzen, Geweben, Gewirken, Nonwovens, Vliesstoffen und Watten, dadurch
gekennzeichnet, dass man
(A) mindestens ein flexibles Substrat, gewählt aus Substraten aus
(A1) Polyacryl, Polyester, Silikon, Polyamid oder
(A2) einem oder mehreren Polymeren auf Basis von einem Monomer der allgemeinen Formel
I

in denen R1 gewählt wird aus Cl, C1-C10-Alkyl, -CH=CH2, -C(Cl)=CH2, -C(CH3)=CH2 und -COOC1-C10-Alkyl, mit mit mindestens einer wässrigen Formulierung kontaktiert, enthaltend
(B) 0.05 bis 40 Gew% an mindestens einem Ethylencopolymerwachs, welches 65 bis 85
Gew.-% Ethylen und 15 bis 35 Gew.-% mindestens einer ethylenisch ungesättigten Carbonsäure
einpolymerisiert enthält, in vollständig oder partiell neutralisierter Form
weiterhin mindestens ein Farbmittel, gewählt aus
(C) mindestens einem Pigment und
(D) mindestens einem Farbstoff.
[0002] Verfahren zum Beschichten, Färben und Bedrucken von flexiblen Substraten wie beispielsweise
Folien oder faserigen Substraten wie beispielsweise Geweben, Gewirken oder Nonwovens
stellen an die Formulierungen hohe Anforderungen. Eine besondere Herausforderung betreffen
Formulierungen, die beispielsweise das Bedrucken von Polypropylen betreffen. Mit herkömmlichen
Formulierungen bedruckte Substrate aus Polypropylen weisen in vielen Fällen ungenügende
Echtheiten auf, was beispielsweise die Waschechtheit und die Nassreibechtheit betrifft.
Auch bei anderen flexiblen Substraten beispielsweise aus Polyvinylchlorid oder Silikon
sind Behandlungsverfahren gefragt, die beispielsweise ein Bedrucken oder Färben mit
guten Echtheiten gestatten.
[0003] Weiterhin sind beispielsweise dem Verkleben von Polypropylen Grenzen gesetzt, wenn
man beim Verkleben Temperaturen oberhalb des Schmelz- bzw. Erweichungspunkts von Polypropylen
vermeiden will. Zwar kann man Polypropylen durch sogenannte Corona-Behandlung modifizieren,
so dass anschließend ein Klebstoff hält. Corona-Behandlungen sind jedoch üblicherweise
teuer, verlaufen meist nur mit geringer Effizienz und weisen nur eine geringe Lagerstabilität
der Modifizierung auf.
[0004] Es bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren bereit zu stellen, mit dem es gelingt,
textile Körpergebilde zu behandeln und die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile
zu vermeiden. Weiterhin bestand die Aufgabe, behandelte textile Körpergebilde bereit
zu stellen. Weiterhin bestand die Aufgabe, Druckpasten und Färbeflotten bereit zustellen,
unter deren Verwendung sich textile Körpergebilde behandeln lassen.
[0005] Dementsprechend wurde das eingangs definierte Verfahren gefunden.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren geht aus von mindestens einem Substrat (A), wobei
unter Substraten vorzugsweise flexible Substrate verstanden werden, d.h. Substrate,
die man bei Raumtemperatur mindestens einmal zerstörungsfrei manuell verformen kann,
beispielsweise knicken, auf- oder abrollen, falten oder biegen. Bevorzugte Beispiele
für flexible Substrate sind Textilien, im Folgenden auch textile Substrate genannt.
[0007] Unter Textil bzw. textilen Substraten sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Textilfasern,
textile Halb- und Fertigfabrikate und daraus hergestellte Fertigwaren zu verstehen,
die neben Textilien für die Bekleidungsindustrie beispielsweise auch Teppiche und
andere Heimtextilien sowie technischen Zwecken dienende textile Gebilde umfassen wie
beispielsweise Markisen. Dazu gehören auch ungeformte Gebilde wie beispielsweise Flocken,
linienförmige Gebilde wie Bindfäden, Fäden, Game, Leinen, Schnüre, Seile, Zwirne sowie
weiterhin Körpergebilde wie beispielsweise Filze, Gewebe, Gewirke, Nonwovens, Vliesstoffe
und Watten.
[0008] Flexible Substrate (A) wählt man aus Substraten, die aus
(A1) Polyacryl, Polyester, Silikonen, Polyamid, beispielsweise Polykondensaten von
α,ω-Diamiden mit α,ω-Dicarbonsäuren oder cyclischen Amiden wie beispielsweise ε-Caprolactam,
oder bevorzugt
(A2) einem oder mehreren Polymeren auf Basis von einem Monomer der allgemeinen Formel
I

in denen R1 gewählt wird aus
Chlor,
[0009]
C1-C10-Alkyl, verzweigt oder unverzweigt, wie beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl,
1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl,
n-Decyl; besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl und ganz besonders bevorzugt Methyl,
-CH=CH2, -C(Cl)=CH2, -C(CH3)=CH2
und -COOC1-C10-Alkyl, wobei C1-C10-Alkyl verzweigt oder unverzweigt sein kann und wie vorstehend definiert, hergestellt
sind.
[0010] Dabei sind unter Substraten aus einem der vorstehenden Polymeren auch solche Substrate
umfasst, die einen gewissen Anteil, beispielsweise mindestens 30 Gew.-%, bevorzugt
mindestens 50 Gew.-% an mindestens einem der vorstehend genannten Polymer enthalten.
Beispielhaft seien Mischgewebe aus Baumwolle/Polyester oder Baumwolle/Polyamid genannt.
[0011] Unter Polymeren auf Basis von mindestens einem Monomer der allgemeinen Formel
I sind dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht nur Homopolymere zu verstehen,
sondern auch Copolymere, die einen wesentlichen Anteil, beispielsweise mindestens
50 mol-% von mindestens einem Monomer der allgemeinen Formel I einpolymerisiert enthalten
können. So sind beispielsweise auch Ethylen-Propylen-Copolymerisate geeignet, die
mindestens 50 mol-% Propylen einpolymerisiert enthalten können.
[0012] Ganz besonders bevorzugt sind Substrate aus Polyvinylchlorid (PVC) und Polypropylen
(PP), die nach beliebigen Verfahren hergestellt sein können. Polypropylen kann beispielsweise
durch Ziegler-Natta-Katalyse oder durch Metallocenkatalyse hergestellt sein.
[0013] Erfindungsgemäß kontaktiert man mindestens ein flexibles Substrat mit mindestens
einer wässrigen Formulierung, die mindestens ein Ethylencopolymerwachs enthält, welches
[0014] 65 bis 85 Gew.-% Ethylen und 15 bis 35 Gew.-% mindestens einer ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure einpolymerisiert enthält, wobei Angaben in Gew.-% auf das gesamte Ethylencopolymerwachs
bezogen sind.
[0015] Bevorzugt handelt es sich bei mindestens einer ethylenisch ungesättigten Carbonsäure
um eine Carbonsäure der allgemeinen Formel II

[0016] Dabei sind in Formel II die Reste wie folgt definiert:
R2 gewählt aus Wasserstoff,
- C1-C10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl;
- COOH, COOCH3, COOC2H5.
R3 gewählt aus Wasserstoff,
- C1-C10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl;
[0017] Ganz besonders bevorzugt ist R
2 Wasserstoff und R
3 Wasserstoff oder Methyl.
[0018] In erfindungsgemäß eingesetzten wässrigen Formulierungen enthaltene Ethylencopolymerwachse
können bis zu 40 Gew.-%, bevorzugt bis zu 35 Gew.-%, bezogen jeweils auf die Summe
aus Ethylen und einpolymerisierter bzw. einpolymerisierten ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure(n) eines oder mehrerer weiterer Monomere einpolymerisiert enthalten, beispielsweise
- Vinylacetat,
- einen oder mehrere ethylenisch ungesättigte Carbonsäureester, bevorzugt der Formel
III

R4 gewählt aus Wasserstoff,
- C1-C10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl;
R5 gewählt aus Wasserstoff,
- C1-C10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl;
- COOH, COOCH3, COOC2H5,
R6 gewählt aus C1-C10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl.
[0019] Ganz besonders bevorzugt ist R
5 Wasserstoff und R
4 Wasserstoff oder Methyl.
[0020] Ganz besonders bevorzugt ist R
5 Wasserstoff und R
4 Wasserstoff oder Methyl und R
6 gewählt aus Methyl, Ethyl, n-Butyl und 2-Ethylhexyl.
[0021] Vorstehend beschriebene Ethylencopolymerwachse von Ethylen und ethylenisch ungesättigten
Carbonsäuren kann man vorteilhaft durch radikalisch initiierte Copolymerisation unter
Hochdruckbedingungen herstellen, beispielsweise in gerührten Hochdruckautoklaven oder
in Hochdruckrohrreaktoren. Die Herstellung in gerührten Hochdruckautoklaven ist bevorzugt.
Gerührte Hochdruckautoklaven sind an sich bekannt, eine Beschreibung findet man in
Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Auflage, Stichworte: Waxes, Bd.
A 28, S. 146 ff., Verlag Chemie Weinheim, Basel, Cambridge, New York, Tokyo, 1996. Bei ihnen verhält sich überwiegend das Verhältnis Länge/Durchmesser in Intervallen
von 5:1 bis 30:1, bevorzugt 10:1 bis 20:1. Die gleichfalls anwendbaren Hochdruckrohrreaktoren
findet man ebenfalls in
Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Auflage, Stichworte: Waxes, Bd.
A 28, S. 146 ff., Verlag Chemie Weinheim, Basel, Cambridge, New York, Tokyo, 1996.
[0022] Geeignete Druckbedingungen für die Polymerisation sind 500 bis 4000 bar, bevorzugt
1500 bis 2500 bar. Die Reaktionstemperaturen liegen im Bereich von 170 bis 300°C,
bevorzugt im Bereich von 200 bis 280°C.
[0023] Die Polymerisation kann man in Gegenwart eines Reglers durchführen. Als Regler verwendet
man beispielsweise Wasserstoff oder einen aliphatischen Aldehyd oder ein aliphatisches
Keton der allgemeinen Formel IV

oder Mischungen derselben.
[0024] Dabei sind die Reste R
7 und R
8 gleich oder verschieden und ausgewählt aus
- Wasserstoff;
- C1-C6-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl;
- C3-C12-Cycloalkyl wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl,
Cyclononyl, Cyclodecyl, Cycloundecyl und Cyclododecyl; bevorzugt sind Cyclopentyl,
Cyclohexyl und Cycloheptyl.
[0025] In einer besonderen Ausführungsform sind die Reste R
7 und R
8 miteinander unter Bildung eines 4- bis 13-gliedrigen Rings kovalent verbunden. So
können R
7 und R
8 beispielsweise gemeinsam sein: -(CH
2)
4-, -(CH
2)
5-, -(CH
2)
8, -(CH
2)
7-, -CH(CH
3)-CH
2-CH
2-CH(CH
3)- oder -CH(CH
3)-CH
2-CH
2-CH
2-CH(CH
3)-.
[0026] Gut geeignete Regler sind alkylaromatische Verbindungen, beispielsweise Toluol, Ethylbenzol
oder ein oder mehrere Isomere des Xylols. Bevorzugt verzichtet man auf den Einsatz
von Aldehyden und Ketonen der allgemeinen Formel IV als Regler. Besonders bevorzugt
dosiert man keine weiteren Regler mit Ausnahme der sogenannten Phlegmatisierer, die
zur besseren Handhabbarkeit organischen Peroxiden beigefügt werden können und ebenfalls
die Funktion eines Molekulargewichtsreglers haben können.
[0027] Als Starter für die radikalische Polymerisation können die üblichen Radikalstarter
wie beispielsweise organische Peroxide, Sauerstoff oder Azoverbindungen eingesetzt
werden. Auch Mischungen mehrerer Radikalstarter sind geeignet.
[0028] Geeignete Peroxide, ausgewählt aus den kommerziell erhältlichen Substanzen, sind
- Didekanoylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di(2-ethylhexanoylperoxy)hexan, tert.-Amylperoxy-2-ethylhexanoat,
Dibenzoylperoxid, tert.-Butylperoxy-2-ethylhexanoat, tert.-Butylperoxydiethylacetat,
tert.-Butylperoxydiethylisobutyrat, 1,4-Di(tert.-butylperoxycarbonyl)-cyclohexan als
Isomerengemisch, tert.-Butylperisononanoat 1,1-Di-(tert.-butylperoxy)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Di-(tert.-butylperoxy)-cyclohexan, Methyl-isobutylketonperoxid, tert.-Butylperoxyisopropylcarbonat,
2,2-Di-tert.-butylperox)butan oder tert.-Butylperoxacetat;
- tert.-Butylperoxybenzoat, Di-tert.-amylperoxid, Dicumylperoxid, die isomeren Di-(tert.-butylperoxyisopropyl)benzole,
2,5-Dimethyl-2,5-di-tert.-butylperoxyhexan, tert.-Butylcumylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.-butylperoxy)-hex-3-in,
Di-tert.-butylperoxid, 1,3-Diisopropylbenzolmonohydroperoxid, Cumolhydroperoxid oder
tert.-Butylhydroperoxid; oder
- dimere oder trimere Ketonperoxide der allgemeinen Formel V a bis V c.

[0029] Dabei sind die Reste R
9 bis R
14 gleich oder verschieden und ausgewählt aus
- C1-C8-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, sec.-Butyl, iso-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, sec.-Pentyl, iso-Pentyl, n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl; bevorzugt lineares
C1-C6-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, n-Pentyl, n-Hexyl, besonders bevorzugt
lineares C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl oder n-Butyl, ganz besonders bevorzugt ist Ethyl;
- C6-C14-Aryl wie Phenyl, 1-Naphthyl, 2-Naphthyl, 1-Anthryl, 2-Anthryl, 9-Anthryl, 1-Phenanthryl,
2-Phenanthryl, 3-Phenanthryl, 4-Phenanthryl und 9-Phenanthryl, bevorzugt Phenyl, 1-Naphthyl
und 2-Naphthyl, besonders bevorzugt Phenyl.
[0030] Peroxide der allgemeinen Formeln V a bis V c sowie Verfahren zu ihrer Herstellung
sind aus
EP-A 0 813 550 bekannt.
[0031] Als Peroxide sind Di-tert.-butylperoxid, tert.-Butylperoxypivalat, tert.-Butylperoxyisononanoat
oder Dibenzoylperoxid oder Gemische derselben besonders geeignet. Als Azoverbindung
sei Azobisisobutyronitril ("AIBN") beispielhaft genannt. Radikalstarter werden in
für Polymerisationen üblichen Mengen dosiert.
[0032] Zahlreiche kommerziell erhältliche organische Peroxide werden mit sogenannten Phlegmatisierern
versetzt, bevor sie verkauft werden, um sie besser handhabbar zu machen. Als Phlegmatisierer
sind beispielsweise Weißöl oder Kohlenwasserstoffe wie insbesondere Isododekan geeignet.
Unter den Bedingungen der radikalischen Hochdruckpolymerisation können derartige Phlegmatisierer
eine molekulargewichtsregelnde Wirkung haben. Im Sinne der vorliegenden Erfindung
soll unter dem Einsatz von Molekulargewichtsreglern der zusätzliche Einsatz weiterer
Molekulargewichtsregler über den Einsatz der Phlegmatisierer hinaus verstanden werden.
[0033] Das Mengenverhältnis der Monomere Ethylen und ethylenisch ungesättigte Carbonsäure(n)
bei der Dosierung entspricht üblicherweise nicht genau dem Verhältnis der Einheiten
in den erfindungsgemäß verwendeten Formulierungen enthaltenen Ethylencopolymerwachsen,
weil ethylenisch ungesättigte Carbonsäuren im Allgemeinen leichter in Ethylencopolymerwachse
eingebaut werden als Ethylen.
[0034] Die Monomere werden üblicherweise gemeinsam oder getrennt dosiert.
[0035] Die Monomeren können in einem Kompressor auf den Polymerisationsdruck komprimiert
werden. In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die
Monomeren zunächst mit Hilfe einer Pumpe auf einen erhöhten Druck von beispielsweise
150 bis 400 bar, bevorzugt 200 bis 300 bar und insbesondere 250 bar gebracht und danach
mit einem Kompressor auf den eigentlichen Polymerisationsdruck.
[0036] Die Polymerisation kann wahlweise in Abwesenheit und in Anwesenheit von Lösemitteln
durchgeführt werden, wobei Mineralöle, Weißöl und andere Lösungsmittel, die während
der Polymerisation im Reaktor zugegen sind und zum Phlegmatisieren des oder der Radikalstarter
verwendet wurden, im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht als Lösemittel gelten.
[0037] In einer Ausführungsform wird die Polymerisation in Abwesenheit von Lösemitteln durchgeführt.
[0038] Natürlich ist es auch möglich, Ethylencopolymerwachs so herzustellen, dass man zunächst
Ethylen mit mindestens einem ethylenisch ungesättigten Carbonsäureester der allgemeinen
Formel III zu copolymerisieren und anschließend die Estergruppen in einer polymeranalogen
Umsetzung zu verseifen, beispielsweise mit Kalilauge oder Natronlauge.
[0039] Erfindungsgemäß eingesetzte wässrige Formulierungen enthalten 0,05 bis 40 Gew.-%,
bevorzugt 10 bis 35 Gew.-% ein oder mehrere Ethylencopolymerwachse, in vollständig
oder partiell neutralisierter Form.
[0040] Zum Zwecke der partiellen oder vollständigen Neutralisation enthalten erfindungsgemäß
eingesetzte wässrige Formulierungen üblicherweise eine oder mehrere basisch wirkende
Substanzen, beispielsweise Hydroxide und/oder Carbonate und/oder Hydrogencarbonate
von Alkalimetallen, Ammoniak, organische Amine wie beispielsweise Triethylamin, Diethylamin,
Ethylamin, Trimethylamin, Dimethylamin, Methylamin, Ethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin,
Methyldiethanolamin, n-Butyldiethanolamin, N,N-Dimethylethanolamin. Bevorzugt enthalten
erfindungsgemäß eingesetzte wässrige Formulierungen so viel basisch wirkende Substanz
bzw. basisch wirkende Substanzen, dass mindestens die Hälfte, bevorzugt mindestens
drei Viertel der Carboxylgruppen des oder der Ethylencopolymerwachse neutralisiert
ist. Basisch wirkende Substanzen kann man erfindungsgemäß eingesetzten Formulierungen
beispielsweise während der Dispergierung von Ethylencopolymerwachs zusetzen.
[0041] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten erfindungsgemäß eingesetzte
wässrige Formulierungen so viel basisch wirkende Substanz bzw. basisch wirkende Substanzen,
dass die Carboxylgruppen des oder der Ethylencopolymerwachse quantitativ neutralisiert
sind.
[0042] Erfindungsgemäß eingesetzte wässrige Formulierungen weisen üblicherweise einen basischen
pH-Wert auf, bevorzugt sind pH-Werte von 7,5 bis 14, besonders bevorzugt von 8 oder
höher und ganz besonders bevorzugt von 8,5 oder höher.
[0043] Erfindungsgemäß eingesetzte wässrige Formulierungen enthalten vorzugsweise keine
Schutzkolloide. Erfindungsgemäß eingesetzte wässrige Formulierungen sind auch ohne
derartige oberflächenaktive Hilfsmittel stabil, d.h. bei einer Scherbelastung von
100 cm
-1 ändert sich die Lichtdurchlässigkeit um nicht mehr als 2%, gemessen bei einer Dispersion
mit einem Feststoffgehalt von 0,1 Gew.-% mit reinem Wasser als Referenz.
[0044] Erfindungsgemäß eingesetzte wässrige Formulierung enthält neben Ethylencopolymerwachs
(B)
mindestens ein Farbmittel, gewählt aus
(C) mindestens einem Pigment und
(D) mindestens einem Farbstoff.
[0045] Unter Pigmenten (C) sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung praktisch nicht lösliche,
dispergierte feinteilige, organische oder anorganische Farbmittel gemäß der Definition
in DIN 55944 zu verstehen. Bevorzugt wählt man mindestens organisches Pigment und/oder
Metallpigment aus.
Beispielhaft ausgewählte organische Pigmente sind
[0046]
- Monoazopigmente: C.I. Pigment Brown 25; C.I. Pigment Orange 5, 13, 36 und 67; C.I.
Pigment Red 1, 2, 3, 5, 8, 9, 12, 17, 22, 23, 31, 48:1, 48:2, 48:3, 48:4, 49, 49:1,
52:1, 52:2, 53, 53:1, 53:3, 57:1, 63, 112, 146, 170, 184, 210, 245 und 251; C.I. Pigment
Yellow 1, 3, 73, 74, 65, 97, 151 und 183;
- Disazopigmente: C.I. Pigment Orange 16, 34 und 44; C.I. Pigment Red 144, 166, 214
und 242; C.I. Pigment Yellow 12, 13, 14, 16, 17, 81, 83, 106, 113, 126, 127, 155,
174, 176 und 188;
- Anthanthronpigmente: C.I. Pigment Red 168 (C.I. Vat Orange 3);
- Anthrachinonpigmente: C.I. Pigment Yellow 147 und 177;
C.I. Pigment Violet 31;
- Anthrachinonpigmente: C.I. Pigment Yellow 147 und 177;
C.I. Pigment Violet 31;
- Anthrapyrimidinpigmente: C.I. Pigment Yellow 108 (C.I. Vat Yellow 20);
- Chinacridonpigmente: C.I. Pigment Red 122, 202 und 206;
C.I. Pigment Violet 19;
- Chinophthalonpigmente: C.I. Pigment Yellow 138;
- Dioxazinpigmente: C.I. Pigment Violet 23 und 37;
- Flavanthronpigmente: C.I. Pigment Yellow 24 (C.I. Vat Yellow 1);
- Indanthronpigmente: C.I. Pigment Blue 60 (C.I. Vat Blue 4) und 64 (C.I. Vat Blue 6);
- Isoindolinpigmente: C.I. Pigment Orange 69; C.I. Pigment Red 260;
C.I. Pigment Yellow 139 und 185;
- Isoindolinonpigmente: C.I. Pigment Orange 61; C.I. Pigment Red 257 und 260; C.I. Pigment
Yellow 109, 110, 173 und 185;
- Isoviolanthronpigmente: C.I. Pigment Violet 31 (C.I Vat Violet 1);
- Metallkomplexpigmente: C.I. Pigment Yellow 117, 150 und 153;
C.I. Pigment Green 8;
- Perinonpigmente: C.I. Pigment Orange 43 (C.I. Vat Orange 7);
C.I. Pigment Red 194 (C.I. Vat Red 15);
- Perylenpigmente: C.I. Pigment Black 31 und 32; C.I. Pigment Red 123, 149, 178, 179
(C.I. Vat Red 23), 190 (C.I. Vat Red 29) und 224; C.I. Pigment Violet 29;
- Phthalocyaninpigmente: C.I. Pigment Blue 15, 15:1, 15:2, 15:3, 15:4, 15:6 und 16;
C.I. Pigment Green 7 und 36;
- Pyranthronpigmente: C.I. Pigment Orange 51; C.I. Pigment Red 216 (C.I. Vat Orange
4);
- Thioindigopigmente: C.I. Pigment Red 88 und 181 (C.I. Vat Red 1);
C.I. Pigment Violet 38 (C.I. Vat Violet 3);
- Triarylcarboniumpigmente: C.I. Pigment Blue 1, 61 und 62; C.I. Pigment Green 1; C.I.
Pigment Red 81, 81:1 und 169; C.I. Pigment Violet 1, 2, 3 und 27; C.I. Pigment Black
1 (Anilinschwarz);
- C.I. Pigment Yellow 101 (Aldazingelb);
- C.I. Pigment Brown 22.
[0047] Beispiele für besonders bevorzugte Pigmente (C) sind: C.I. Pigment Yellow 138, C.I.
Pigment Red 122, C.I. Pigment Violet 19, C.I. Pigment Blue 15:3 und 15:4, C.I. Pigment
Black 7, C.I. Pigment Orange 5, 38 und 43 und C.I. Pigment Green 7. Weitere geeignete
Pigmente (C) sind metallische Pigmente wie beispielsweise Goldbronze, Silberbronze,
Iriodinpigmente, Glitter.
[0048] Der mittlere Durchmesser von im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetztem Pigment
(C) liegt üblicherweise im Bereich von 20 nm bis 1,5 µm, bevorzugt im Bereich von
300 bis 500 nm.
[0049] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetztes Pigment (C) in sphärischer oder annährend sphärischer partikulärer Form
vor, d.h. das Verhältnis längster Durchmesser zu kleinster Durchmesser liegt im Bereich
von 1,0 bis 2,0, bevorzugt bis 1,5.
[0050] In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt im erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetztes Pigment (C) in Form von Nadeln oder Stiften vor.
[0051] Geeignete Farbstoffe (D) sind alle Textilfarbstoffe, beispielsweise Küpenfarbstoffe
wie beispielsweise Indigo und seine Derivate, Direktfarbstoffe, Dispersionsfarbstoffe,
Säurefarbstoffe, Metallkomplexfarbstoffe, Naphtholfarbstoffe, Schwefelfarbstoffe,
Reaktivfarbstoffe und Pigmentfarbstoffe.
[0052] Die Herstellung von erfindungsgemäß eingesetzten wässrigen Formulierungen kann man
beispielsweise wie im Folgenden beschrieben durchführen. Man kann so vorgehen, dass
man zunächst ein oder mehrere Ethylencopolymerwachse in Wasser dispergiert. Dazu kann
man von einem oder mehreren der oben beschriebenen Ethylencopolymerwachse ausgehen.
Dieses platziert man in einem Gefäß, beispielsweise einem Kolben, einem Autoklaven
oder einem Kessel. In einer Variante erwärmt das oder die Ethylencopolymerwachse auf
eine Temperatur über seinen Schmelzpunkt. Vorteilhaft erwärmt man auf eine Temperatur,
die mindestens 10°C, besonders vorteilhaft auf eine Temperatur, die mindestens 30°C
über dem Schmelzpunkt des oder der Ethylencopolymerwachse liegt. Setzt man mehrere
verschiedene Ethylencopolymerwachse ein, so erwärmt man auf eine Temperatur, die über
dem Schmelzpunkt des bei der höchsten Temperatur schmelzenden Ethylencopolymerwachses
liegt. Vorteilhaft erwärmt man in dem Fall, dass man mehrere verschiedene Ethylencopolymerwachse
einsetzt, auf eine Temperatur, die mindestens 10°C über dem Schmelzpunkt des bei der
höchsten Temperatur schmelzenden Ethylencopolymerwachses liegt. Besonders vorteilhaft
erwärmt man in dem Fall, dass man mehrere verschiedene Ethylencopolymerwachse einsetzt,
auf eine Temperatur, die mindestens 30°C über dem Schmelzpunkt des bei der höchsten
Temperatur schmelzenden Ethylencopolymerwachses liegt.
[0053] Anschließend gibt man Wasser und eine oder mehrere basisch wirkende Substanzen und
gegebenenfalls weitere Bestandteile wie beispielsweise Ethylenglykol zu, wobei die
Reihenfolge der Zugabe von Wasser und der Zugabe von basisch wirkender bzw. basisch
wirkenden Substanzen sowie weiterer Bestandteile beliebig ist. Wenn die Temperatur
über 100°C liegt, ist es vorteilhaft, unter erhöhtem Druck zu arbeiten und das Gefäß
entsprechend zu wählen. Man homogenisiert die entstehende Emulsion, beispielsweise
durch mechanisches oder pneumatisches Rühren oder durch Schütteln. Anschließend kann
man die so hergestellte wässrige Formulierung abkühlen.
[0054] Danach kann man mindestens ein Farbmittel zugeben, gewählt aus (C) mindestens einem
Pigment und (D) mindestens einem Farbstoff. Danach vermischt man Wasser, Ethylencopolymerwachs
(B) und Farbmittel.
[0055] Wünscht man als Farbmittel mindestens ein Pigment (C) zuzugeben, so ist es bevorzugt,
Pigment (C) in Form einer sogenannten Pigmentpräparation zuzugeben, d.h. in einer
mit Wasser und gegebenenfalls mindestens einem oberflächenaktiven Stoff dispergierten
Form.
[0056] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Behandlung von flexiblen Substraten
geht man so vor, dass man mindestens ein flexibles Substrat (A) mit mindestens einer
erfindungsgemäß eingesetzten wässrigen Formulierung kontaktiert.
[0057] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kontaktiert man (A) mit wässriger
Formulierung bei Temperaturen im Bereich von 20 bis 100°C, bevorzugt bei Raumtemperatur.
[0058] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kontaktiert man bei Drücken im
Bereich von 0,5 bar bis 10 bar, insbesondere bei Atmosphärendruck.
[0059] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kontaktiert man (A) mit wässriger
Formulierung bei Temperaturen im Bereich von 70 bis 180°C, bevorzugt 90°C bis 120°C,
und wendet dazu Drücke oberhalb Atmosphärendruck an, beispielsweise bis 10 bar.
[0060] Erfindungsgemäßes Kontaktieren kann man beispielsweise über einen Zeitraum von 0,1
Sekunden bis 60 Minuten, bevorzugt 0,5 Sekunden bis 30 Minuten.
[0061] Das Kontaktieren von Substrat (A) mit erfindungsgemäß eingesetzter wässriger Formulierung
kann man beispielsweise durch Aufsprühen, Klotzen, Beschichten, Imprägnieren und Bedrucken,
beispielsweise nach dem Ink-Jet-Verfahren, durchführen.
[0062] Man kann Substrat (A) einmal oder mehrmals in Folge mit erfindungsgemäß eingesetzter
wässriger Formulierung kontaktieren.
[0063] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geht man bevorzugt so vor, dass
man flexibles Substrat mit mindestens einer erfindungsgemäß eingesetzten wässrigen
Formulierung kontaktiert und im Anschluss daran trocknet.
[0064] Besonders bevorzugt geht man so vor, dass man vor der eigentlichen Trocknung erfindungsgemäß
behandeltes Substrat vortrocknet, beispielsweise auf eine Restfeuchte im Bereich von
0,5 bis 2 Gew.-%.
[0065] Die Vortrocknung bzw. Trocknung lässt sich auf gängigen Apparaturen durchführen.
So ist sie beispielsweise, wenn man textile Substrate zu behandeln wünscht, auf allen
in der Textilindustrie üblichen Fixier- und Trocknungsaggregaten durchführbar. Geeignete
Trocknungs- bzw. Vortrocknungstemperaturen sind beispielsweise 50 bis 300°C, bevorzugt
70 bis 180°C.
[0066] Danach kann man über einen Zeitraum von beispielsweise 10 Sekunden bis 60 Minuten,
bevorzugt 0,5 Minuten bis 7 Minuten bei Temperaturen im Bereich von 50 bis 300°C,
bevorzugt 100 bis 160°C, besonders bevorzugt 110 bis 130°C thermisch behandeln. Polyamid,
Polyester, Polyvinylchlorid, modifizierte Polyester, Polyestermischgewebe, Polyamidmischgewebe,
Polyacrylnitril, Polycarbonat behandelt man thermisch vorteilhaft bei Temperaturen
im Bereich von 130 bis 250°C. Polypropylengewebe bevorzugt zwischen 80 und 130°C,
bevorzugt 110 und 130°C. Dabei ist unter der Temperatur im Allgemeinen die Temperatur
des Mediums zu verstehen, welches das zu behandelnde flexible Substrat umgibt.
[0067] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält erfindungsgemäß eingesetzte
wässrige Formulierung mindestens einen weiteren Stoff (E), der ausgewählt sein kann
aus Verdickern, Vernetzern, Echtheitsverbessem, Weichmachern, Entschäumern, Netzmitteln
und Egalisiermitteln.
[0068] Geeignete Vernetzer sind beispielsweise Harnstoff-Formaldehyd- und Melamin-Formaldehyd-Additionsprodukte,
gegebenenfalls in Kombination mit anorganischen Salzen wie beispielsweise MgCl
2·6 H
2O oder NH
4Cl. Andere geeignete Vernetzer sind beispielsweise freie oder blockierte Isocyanate
bzw. Polyisocyanate wie beispielsweise Verbindungen der allgemeinen Formel VI

wobei die Variablen wie folgt definiert sind:
- Y1
- gewählt aus N-R15, Sauerstoff und N-H,
- Z1
- gewählt aus Wasserstoff und CO-O-R15,
- R15
- gleich oder verschieden und gewählt aus C1-C10-Alkyl, besonders bevorzugt sind Methyl und n-Butyl.
[0069] Weitere geeignete Vernetzer sind mehrfach funktionelle Epoxide wie beispielsweise
Polyglycidylether von Polyolen z.B. Pentaerythritpolyglycidylether sowie mehrfach
funktionelle Aziridine wie beispielsweise Trimethylolpropan-tris(beta-aziridinylpropionat).
[0070] Belagsverhinderer kann man beispielsweise zugeben, um während des Kontaktierens die
Bildung von Belägen auf Walzen von beispielsweise Foulards zu verhindern. Geeignete
Belagsverhinderer sind beispielsweise Mischungen von mehrfach alkoxylierten Alkoholen,
insbesondere von mehrfach ethoxylierten Fettalkoholen.
[0071] Als Verdicker (Verdickungsmittel) kann man natürliche oder synthetische Verdicker
eingesetzen. Beispiele für natürliche Verdicker sind Alginat, Guar, Stärke, Kernmehlether,
Cassia, Tamarinde Celluloseether, Dextrine wie beispielsweise natürliche Gummen, Galaktomannan,
Xanthan, Polysaccharid und Mischungen der vorgenannten Stoffe. Bevorzugt ist der Einsatz
von synthetischen Verdickern, beispielsweise von bei Raumtemperatur flüssigen Lösungen
von synthetischen (Co-)Polymeren in beispielsweise Weißöl oder als wässrige Lösungen
oder als Wasser-in-Öl-Emulsionen, vorzugsweise mit etwa 40 Gew.-% (Co-)Polymer.
[0072] Bevorzugte Beispiele für Verdicker sind Copolymere mit 85 bis 95 Gew.-% Acrylsäure,
4 bis 14 Gew.-% Acrylamid und etwa 0,01 bis 1 Gew.-% des (Meth)acrylamidderivats der
Formel VII

mit Molekulargewichten M
w im Bereich von 100.000 bis 200.000 g/mol, in denen R
16 für Methyl oder bevorzugt für Wasserstoff steht.
[0073] Erfindungsgemäße Formulierungen können 30 bis 70 Gew.-% Weißöl enthalten. Wässrige
Verdicker enthalten üblicherweise insgesamt bis zu 25 Gew.-% (Co-)Polymer, in manchen
Fällen bis zu 50 Gew.-% (sogenannte Verdickerdispersionen), bezogen auf den gesamten
Verdicker. Wünscht man wässrige Formulierungen eines Verdickers einzusetzen, so setzt
man im Allgemeinen wässriges Ammoniak zu. Auch der Einsatz granulärer, fester Formulierungen
eines Verdickers sind denkbar, um beispielsweise Emissions-frei Pigmentdrucke herstellen
zu können.
[0074] Geeignete Echtheitsverbesserer sind beispielsweise bei Raumtemperatur flüssige Silikonöle
und Polysiloxane. In einer bevorzugten Variante der vorliegenden Erfindung kann man
auf den Einsatz von Echtheitsverbesserern verzichten.
[0075] Beispiele für geeignete Weichmacher sind Esterverbindungen, gewählt aus den Gruppen
der mit Alkanolen vollständig veresterten aliphatischen oder aromatischen Di- oder
Polycarbonsäuren und der mindestens einfach mit Alkanol veresterten Phosphorsäure.
[0076] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei Alkanolen
um C
1-C
10-Alkanole.
[0077] Bevorzugte Beispiele für mit Alkanol vollständig veresterte aromatische Di- oder
Polycarbonsäuren sind mit Alkanol vollständig veresterte Phthalsäure, Isophthalsäure
und Mellithsäure; beispielhaft seinen genannt: Di-n-octylphthalat, Di-n-nonylphthalat,
Di-n-decylphthalat, Di-n-octylisophthalat, Di-n-nonylisophthalat, Di-n-decylisophthalat.
[0078] Bevorzugte Beispiele für mit Alkanol vollständig veresterte aliphatische Di- oder
Polycarbonsäuren sind beispielsweise Adipinsäuredimethylester, Adipinsäurediethylester,
Adipinsäuredi-n-butylester, Adipinsäurediisobutylester, Glutarsäuredimethylester,
Glutarsäurediethylester, Glutarsäuredi-n-butylester, Glutarsäurediisobutylester, Bernsteinsäuredimethylester,
Bernsteinsäurediethylester, Bernsteinsäuredi-n-butylester Bernsteinsäurediisobutylester
sowie Mischungen der vorstehend genannten Verbindungen.
[0079] Bevorzugte Beispiele für mindestens einfach mit Alkanol veresterte Phosphorsäure
sind C
1-C
10-Alkyl-di-C
6-C
14-Aryl-Phosphate wie Isodecyldiphenylphosphat.
[0080] Weitere geeignete Beispiele für Weichmacher sind mindestens einfach mit C
1-C
10-Alkylcarbonsäure mindestens einfach veresterte aliphatische oder aromatische Di-
oder Polyole.
[0081] Bevorzugte Beispiele für mindestens einfach mit C
1-C
10-Alkylcarbonsäure veresterte aliphatische oder aromatische Di- oder Polyole ist 2,2,4-Trimethylpentan-1,3-diol-monoisobutyrat.
[0082] Weitere geeignete Weichmacher sind Polyester, erhältlich durch Polykondensation von
aliphatischer Dicarbonsäure und aliphatischem Diol, beispielsweise Adipinsäure oder
Bernsteinsäure und 1,2-Propandiol, vorzugsweise mit einem M
w von 200 g/mol, und Polypropylenglykolalkylphenylether, vorzugsweise mit einem M
w von 450 g/mol. Weitere geeignete Weichmacher sind mit zwei verschiedenen Alkoholen
veretherte Polypropylenglykole mit einem Molekulargewicht M
w im Bereich von 400 bis 800 g/mol, wobei vorzugsweise einer der Alkohole ein Alkanol,
insbesondere ein C
1-C
10-Alkanol sein kann und der andere Alkohol vorzugsweise ein aromatischer Alkohol, beispielsweise
o-Kresol, m-Kresol, p-Kresol und insbesondere Phenol sein kann.
[0083] Geeignete Entschäumer sind beispielsweise silikonhaltige Entschäumer wie beispielsweise
solche der Formel HO-(CH
2)
3-Si[OSi(CH
3)
3]
2. Auch Silikon-freie Entschäumer sind geeignet wie beispielsweise mehrfach alkoxylierte
Alkohole, z.B. Fettalkoholalkoxylate, bevorzugt 2 bis 50-fach ethoxylierte vorzugsweise
unverzweigte C
10-C
20-Alkanole, unverzweigte C
10-C
20-Alkanole und 2-Ethylhexan-1-ol.
[0084] Geeignete Netzmittel sind beispielsweise nichtionische, anionische oder kationische
Tenside, insbesondere Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungsprodukte von Fettal-koholen
oder Propylenoxid-Ethylenoxid-Blockcopolymere, ethoxylierte oder propoxylierte Fett-
oder Oxoalkohole, weiterhin Ethoxylate von Ölsäure oder Alkylphenolen, Alkylphenolethersulfate,
Alkylpolyglycoside, Alkylphosphonate, Alkylphenylphosphonate, Alkylphosphate, oder
Alkylphenylphosphate.
[0085] Geeignete Egalisiermittel sind beispielsweise Blockcopolymerisate von Ethylenoxid
und Propylenoxid mit Molekulargewichten M
n im Bereich von 500 bis 5000 g/mol, bevorzugt 800 bis 2000 g/mol. Ganz besonders besonders
bevorzugt sind Blockcopolymerisate aus Propylenoxid/Ethylenoxid beispielsweise der
Formel EO
8PO
7EO
8, wobei EO für Ethylenoxid und PO für Propylenoxid steht.
[0086] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind textile Körpergebilde, behandelt
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren. Erfindungsgemäße textile Körpergebilde enthalten
mindestens ein Ethylencopolymerwachs in gegebenenfalls vernetzter Form. Erfindungsgemäße
textile Körpergebilde weisen gute Gebrauchseigenschaften auf, beispielsweise gute
Echtheiten, insbesondere Waschechtheiten und Reibechtheiten wie beispielsweise Trocken-
und Nassreibechtheit.
[0087] Eine spezielle Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von bedruckten flexiblen Substraten und insbesondere bedrucktem Textil nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren, im Folgenden auch erfindungsgemäßes Textildruckverfahren genannt.
[0088] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Textildruckverfahrens kann man beispielsweise
so vorgehen, dass man mindestens eine erfindungsgemäße wässrige Formulierung zu einer
Druckpaste, im Folgenden auch erfindungsgemäße Druckpaste genannt, verarbeitet und
danach nach an sich bekannten Methoden textile Substrate bedruckt.
[0089] Vorteilhaft stellt man erfindungsgemäße Druckpasten durch Mischen von mindestens
einer erfindungsgemäß eingesetzten wässrigen Formulierung mit im Druckprozess gängigen
Hilfsmitteln und mindestens einem Pigment (C) her. Die Farbtiefe stellt man vorteilhaft
durch Abstimmen des Verhältnisses Pigment (C) zu erfindungsgemäß eingesetzter wässriger
Formulierung ein.
[0090] Pigment fügt man der erfindungsgemäßen Druckpaste vorzugsweise in Form von Pigmentzubereitungen
zu. Pigmentzubereitungen enthalten üblicherweise 20 bis 60 Gew.% Pigment, weiterhin
Wasser und eine oder mehrere oberflächenaktive Verbindungen, beispielsweise einen
oder mehrere Emulgatoren, beispielhaft seien mehrfach alkoxylierte C
10-C
30-Alkanole genannt.
[0091] Das Verhältnis Pigment zu erfindungsgemäß eingesetzter wässriger Formulierung kann
man in weiten Grenzen wählen. So ist es beispielsweise möglich, Pigment und erfindungsgemäß
eingesetzte wässrige Formulierung in einem Gewichtsverhältnis von 20 : 1 bis 1 : 100
zu wählen. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung stellt
man das Verhältnis Pigment zu erfindungsgemäß eingesetzter wässriger Formulierung
so ein, dass das Gewichtsverhältnis von Pigment zu Feststoffanteile von erfindungsgemäß
eingesetzter wässriger Formulierung im Bereich von 1 : 1 bis 1 : 30 liegt.
[0092] Natürlich ist es auch möglich, zunächst Pigment und erfindungsgemäß eingesetzte wässrige
Formulierung in einem Gewichtsverhältnis im Bereich von 20 : 1 bis 10 : 1 vorzumischen
und erst unmittelbar vor dem Druck weitere erfindungsgemäß eingesetzte wässrige Formulierung
oder ein konventionelles Acrylatbindemittel zuzumischen.
[0093] Weitere gängige Hilfsmittel für Druckpasten im Textildruck sind aus Ullmann, Handbuch
der technischen Chemie und Verfahrenstechnik bekannt, vergleiche beispielsweise
Ullmann's Enyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Auflage, Stichwort: Textile Auxiliaries, Bd. A26, S. 286 ff. und 296 ff., Verlag
Chemie, Weinheim, Deerfield/Florida, Basel; 1996, und aus dem Textil-Hilfsmittel-Katalog,
Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH, D-70771 Leinfelden-Echterdingen. Als gängige
Hilfsmittel seien Verdicker, Fixierer, Griffverbesserer, Entschäumer, Rheologieverbesserer,
Säurespender und Emulgatoren beispielhaft genannt:
[0094] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten erfindungsgemäße
Druckpasten weiterhin Griffverbesserer, ausgewählt aus Silikonen, insbesondere Polydimethylsiloxanen,
und Fettsäure-C
1-C
10-Alkylestern. Beispiele für kommerziell erhältliche Griffverbesserer, die den erfindungsgemäßen
Druckpasten zugesetzt werden können, sind Acramin® Weichmacher SI (Bayer AG), Luprimol
SIG®, Luprimol TX 4732 und Luprimol CW® (BASF Aktiengesellschaft).
[0095] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten erfindungsgemäße
Druckpasten als weitere Zusätze einen oder mehrere Emulgatoren, insbesondere dann,
wenn die Druckpasten Weißöl-haltige Verdicker enthalten und als Ölin-Wasser-Emulsion
anfallen. Beispiele für geeignete Emulgatoren sind aryl- oder alkylsubstituierte Polyglykolether.
Kommerziell erhältliche Beispiele für geeignete Emulgatoren sind Emulgator W® (Bayer),
Luprintol PE New® und Luprintol MP® (BASF Aktiengesellschaft).
[0096] Zur Herstellung von erfindungsgemäßen Druckpasten kann man beispielsweise so vorgehen,
dass man Wasser, gegebenenfalls einen Entschäumer, beispielsweise einen Entschäumer
auf Silikonbasis verrührt und unter Mischen, beispielsweise unter Rühren, mindestens
eine erfindungsgemäß eingesetzte wässrige Formulierung zufügt. Danach kann man einen
oder mehrere Emulgatoren und das oder die Pigmente zugeben.
[0097] Als nächstes kann man einen oder mehrere Griffverbesserer zugeben, beispielsweise
eine oder mehrere Silikonemulsionen.
[0098] Anschließend kann man ein oder mehrere Verdickungsmittel hinzufügen und unter weiterem
Vermischen, beispielsweise Rühren, homogenisieren.
[0099] Eine typische erfindungsgemäße Druckpaste enthält, jeweils pro Kilogramm erfindungsgemäßer
Druckpaste
0,5 bis 400 g, bevorzugt 10 bis 250 g Ethylencopolymerwachs (B),
0 bis 100 g, bevorzugt 1 bis 5 g Emulgator,
1 bis 500 g, bevorzugt 3 bis 100 g Verdicker,
0,1 bis 500 g, bevorzugt 0,1 bis 250 g, bevorzugt 0,5 bis 120 g Pigment (C), gegebenenfalls
weitere Hilfsmittel;
der Rest ist bevorzugt Wasser.
[0100] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung haben erfindungsgemäße Druckpasten
bei 20°C eine Viskosität im Bereich von 0,3 bis 4000 dPa·s, bevorzugt 20 bis 200 dPa·s
und besonders bevorzugt 60 bis 100 dPa·s. Viskositäten lassen sich nach gängigen Methoden
bestimmen, insbesondere beispielsweise mit einem Rotationsviskosimeter, beispielsweise
dem Viscotester VT02 oder VT24 der Fa. Haake Mess-Technik GmbH u. Co., Karlsruhe.
[0101] Pigmentdruck unter Verwendung mindestens einer erfindungsgemäßen Druckpaste kann
nach verschiedenen Verfahren durchgeführt werden, die an sich bekannt sind. In der
Regel verwendet man eine Schablone, durch die man die erfindungsgemäße Druckpaste
mit einer Rakel presst. Dieses Verfahren gehört zu den Siebdruckverfahren. Erfindungsgemäße
Pigmentdruckverfahren unter Verwendung mindestens einer erfindungsgemäßen Druckpaste
liefern bedruckte Substrate mit besonders hoher Brillanz und Farbtiefe der Drucke
bei gleichzeitig gutem Griff der bedruckten Substrate. Gegenstand der vorliegenden
Erfindung sind daher flexible Substrate, bedruckt nach dem erfindungsgemäßen Druckverfahren
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Druckpasten.
[0102] Eine andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Pigmentfärbeverfahren
unter Verwendung von mindestens einer erfindungsgemäßen Formulierung, im Folgenden
auch erfindungsgemäßes Pigmentfärbeverfahren genannt. Das erfindungsgemäße Färbeverfahren
führt man vorzugsweise so aus, dass man mindestens ein flexibles, textiles Substrat,
mit mindestens einer Färbeflotte behandelt, die mindestens eine erfindungsgemäße Formulierung
enthält. Färbeflotten, die mindestens eine erfindungsgemäße Formulierung enthalten,
werden im Folgenden auch erfindungsgemäße Färbeflotten genannt.
[0103] Erfindungsgemäße Färbeflotten können als Zusatz Netzmittel enthalten, bevorzugt wenn
die Netzmittel als schaumarm gelten, da bei den hohen Turbulenzen im Färbeprozess
Schaumbildung die Qualität der Färbung durch Bildung von Unegalitäten beeinträchtigt
wird.
[0104] Trockene textile Gewebe, Gewirke oder Vlies, wie sie in der kontinuierlichen Pigmentfärbung
eingesetzt werden, enthalten eine große Menge von Luft. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Pigmentfärbeverfahrens ist daher der Einsatz von Entlüftern vorteilhaft. Diese basieren
beispielsweise auf Polyethersiloxan-Copolymeren. Sie können in Mengen von 0,01 bis
2 g/l in den erfindungsgemäßen Färbeflotten enthalten sein.
[0105] Weiterhin können erfindungsgemäße Färbeflotten Antimigrationsmittel enthalten. Geeignete
Antimigrationsmittel sind beispielsweise Blockcopolymerisate von Ethylenoxid und Propylenoxid
mit Molekulargewichten M
n im Bereich von 500 bis 5000 g/mol, bevorzugt 800 bis 2000 g/mol.
[0106] Weiterhin kann man den erfindungsgemäßen Färbeflotten als Zusatz einen oder mehrere
Griffverbesserer zusetzen. Hierbei handelt es sich in der Regel um Polysiloxane oder
um Wachse. Polysiloxane haben hierbei den Vorteil der Permanenz, während die Wachse
langsam während des Gebrauchs ausgewaschen werden.
[0107] Die Viskositäten der erfindungsgemäßen Färbeflotten liegen bevorzugt im Bereich von
unter 100 mPa·s. Die Oberflächenspannungen der erfindungsgemäßen Färbeflotten sind
so einzustellen, dass ein Benetzen der Ware möglich ist. Gängig sind Oberflächenspannungen
von kleiner 50 mN/m.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält eine typische erfindungsgemäße
Färbeflotte pro Liter
0,5 bis 400 g, bevorzugt 20 bis 300 g Ethylencopolymerwachs (B),
0 bis 100 g, bevorzugt 0,1 bis 10 g Netzmittel,
0 bis 100 g, bevorzugt 0,1 bis 10 g Entschäumer,
0 bis 300 g, bevorzugt 1 bis 20 g Antibelagsmittel,
0 bis 100 g, bevorzugt 1 bis 50 g Antimigrationsmittel,
0 bis 100 g, bevorzugt 1 bis 50 g Egalisiermittel,
0,5 bis 25 g, bevorzugt 1 bis 12 g Pigment (C).
[0108] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
erfindungsgemäßer Färbeflotten. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst das Vermischen
von Farbmittel, beispielsweise Pigment (C), vorzugsweise in Form von Pigmentzubereitungen,
die neben Pigment und Wasser ein oder mehrere oberflächenaktive Verbindungen enthalten,
mit oben aufgeführten Zusätzen wie weiteren Lösemitteln, Entschäumern, Griffverbesserem,
Emulgatoren und/oder Bioziden und Auffüllen mit Wasser. Zur Ausübung des Verfahrens
zur Herstellung von erfindungsgemäßen Färbeflotten verrührt man üblicherweise die
Komponenten der erfindungsgemäßen Färbeflotten in einem Mischbehälter, wobei Größe
und Form des Mischbehälters unkritisch sind. Bevorzugt schließt sich an das Verrühren
eine Klärfiltration an.
[0109] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Färben von flexiblen
Substraten unter Verwendung der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Färbeflotten,
im Folgenden auch als erfindungsgemäßes Färbeverfahren, insbesondere als erfindungsgemäßes
Pigmentfärbeverfahren bezeichnet. Das erfindungsgemäße Färbeverfahren kann in gängigen
Färbemaschinen durchgeführt werden. Bevorzugt sind Foulards, die als wesentliches
Element zwei aufeinandergepresste Rollen enthalten, durch die flexibles Substrat und
insbesondere Textil geführt wird. Oberhalb der Rollen ist erfindungsgemäße Färbeflotte
eingefüllt und benetzt flexibles Textil substrat. Durch den Druck der Rollen wird
das flexible Substrat bzw. das Textil abgequetscht und ein konstanter Auftrag gewährleistet.
[0110] An den eigentlichen Färbeschritt schließt sich üblicherweise eine thermische Trocknung
und optional eine Fixierung an. Bevorzugt trocknet man bei Temperaturen von 25 bis
300°C über einen Zeitraum von 10 Sekunden bis 60 Minuten, bevorzugt 30 Sekunden bis
10 Minuten. Wenn man zu fixieren wünscht, so fixiert man bei Temperaturen von 150°C
bis 190°C über einen Zeitraum von 30 Sekunden bis 5 Minuten.
[0111] Bevorzugt ist ein Verfahren zur Pigmentfärbung nach dem Klotzprozess.
[0112] Erfindungsgemäß bedruckte und gefärbte Substrate zeichnen sich durch besondere Brillanz
der Farben bei gleichzeitig gutem Griff der bedruckten bzw. gefärbten Substrate aus.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung sind daher Substrate, gefärbt nach
dem oben beschriebenen Verfahren unter Verwendung der erfindungsgemäßen Färbeflotten
.
[0113] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind gefärbte textile Körpergebilde,
erhältlich nach dem erfindungsgemäßen Pigmentfärbeverfahren. Erfindungsgemäße gefärbte
textile Körpergebilde zeichnen sich beispielsweise durch gute Waschechtheiten, gute
Trocken- und Nassreibechtheiten sowie gute Echtheiten, insbesondere durch geringe
Farbtiefeverluste bei der Kochbürstwäsche aus.
[0114] In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kontaktiert man flexible
Substrate (A) und insbesondere Textil aus Polypropylen mit pigmentfreier wässriger
Formulierung und trocknet im Anschluss danach. Auf flexiblem Substrat gleichmäßig
verteiltes unvernetztes Ethylencopolymerwachs wirkt als Haftvermittler (Primer) und
erlaubt das Verkleben mit beliebigen anderen Materialien.
[0115] In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann man das erfindungsgemäße
Verfahren zum Bedrucken von textile Körpergebilde als Transferdruckverfahren durchführen.
Dazu bedruckt man ein mit Wachs, beispielsweise mit Silikonwachs beschichtetes Papier
mit mindestens einer erfindungsgemäßen Druckpaste und trocknet danach das bedruckte
Papier bei Raumtemperatur bis 300 °C, bevorzugt bei Raumtemperatur bis 180 °C. Das
bedruckte und getrocknete Papier wird zusammen mit dem Textilmaterial auf einer heißen
Presse oder einem heißen Kalander bei 70 bis 300 °C, bevorzugt 10 bis 100 s bei 100
bis 120 °C, behandelt. Während dieses Prozesses kommt es zum Erweichen/Schmelzen der
Druckpaste und Übertragung und Fixierung von Papier auf das zu bedruckende 2- oder
3-dimensionale textile Körpergebilde.
[0116] Die Erfindung wird durch Arbeitsbeispiele erläutert.
Arbeitsbeispiele
1. Herstellung von Ethylencopolymerwachs
[0117] In einem Hochdruckautoklaven, wie er in der Literatur beschrieben ist (M. Buback
et al., Chem. Ing. Tech. 1994, 66, 510), wurden Ethylen und Acrylsäure bzw. Methacrylsäure gemäß Tabelle 1 copolymerisiert.
Dazu wurde Ethylen (12,0 kg/h) unter dem Reaktionsdruck von 1700 bar in den Autoklaven
eingespeist. Getrennt davon wurden die in Tabelle 1 angegebene Menge Acrylsäure bzw.
Methacrylsäure zunächst auf einen Zwischendruck von 260 bar verdichtet und anschließend
unter dem Reaktionsdruck von 1700 bar eingespeist. Getrennt davon wurde Initiatorlösung,
bestehend aus tert.-Butylperoxypivalat in Isododekan (Menge und Konzentration s. Tabelle
1), unter dem Reaktionsdruck von 1700 bar in den Autoklaven eingespeist. Getrennt
davon wurde die in Tabelle 1 angegebene Menge Regler, bestehend aus Propionaldehyd
in Isododekan, Konzentration s. Tabelle 1, zunächst auf einen Zwischendruck von 260
bar verdichtet und anschließend mit Hilfe eines weiteren Kompressors in den Hochdruckautoklaven
eingespeist. Die Reaktionstemperatur betrug 220°C. Man erhielt Ethylencopolymerwachse
gemäß Tabelle 1 mit den aus der Tabelle 2 ersichtlichen analytischen Daten.
[0118] Der Gehalt an Ethylen und Acrylsäure bzw. Methacrylsäure im Ethylencopolymerwachs
wurde NMR-spektroskopisch bzw. durch Titration (Säurezahl) bestimmt. Die Säurezahl
des Ethylencopolymerwachses wurde titrimetrisch nach DIN 53402 bestimmt. Der KOH-Verbrauch
korrespondiert mit dem Acrylsäure- bzw. Methacrylsäure-Gehalt im Ethylencopolymerwachs.
Der MFI wurde nach DIN 53735 bei 160°C und einer Belastung von 325 g bestimmt.
Tabelle 1: Herstellung von Ethylencopolymerwachsen
Nr. |
TReaktor [°C] |
Ethylen [kg/h] |
AS [l/h] |
AS [kg/h] |
MAS [l/h] |
MAS [kg/h] |
PA in ID [ml/h] |
c(PA) |
PO in ID [l/h] |
c(PO) |
Umsatz [Gew.-%] |
Austrag ECW [kg/h] |
1.1 |
220 |
12 |
0,79 |
0,80 |
- |
- |
650 |
25 |
1,95 |
0,07 |
23 |
3,0 |
1.2 |
220 |
12 |
- |
- |
1,01 |
1,03 |
600 |
25 |
2,10 |
0,07 |
25 |
3,2 |
[0119] Unter T
Reaktor ist die maximale Innentemperatur des Hochdruckautoklaven zu verstehen.
Tabelle 2: Analytische Daten von Ethylencopolymerwachsen
Nr. |
Gehalt Ethylen [Gew.-%] |
Gehalt AS [Gew.-%] |
Gehalt MAS [Gew.-%] |
Säurezahl [mg KOH/g ECW] |
MFI [g/min] |
Tmelt [°C] |
ρ (g/cm3) |
1.1 |
79,0 |
21,0 |
- |
165 |
10 |
78-88 |
0,96 |
1.2 |
73,4 |
- |
26,6 |
173 |
10 |
65-80 |
n.b. |
[0120] Unter "Gehalt" ist der Anteil an einpolymerisiertem Ethylen bzw. Acrylsäure bzw.
Methacrylsäure im jeweiligen Ethylencopolymerwachs zu verstehen.
[0121] Abkürzungen: AS : Acrylsäure, MAS : Methacrylsäure, PA : Propionaldehyd, ID : Isodothekan,
PO : t-Butylhydroperoxid, ECW: Ethylencopolymerwachs.
2. Herstellung von wässrigen Dispersionen von Ethylencopolymerwachsen
[0122] In einem 2-Liter-Autoklaven mit Ankerrührer wurde die in Tabelle 3 angegebene Menge
Ethylencopolymerwachs nach Beispiel 1 vorgelegt. Es wurden die in Tabelle 3 angegebenen
Mengen deionisiertes Wasser sowie Ammoniak zugesetzt und unter Rühren auf 120°C erhitzt.
Nach 30 Minuten bei 120° wurde innerhalb von 15 Minuten auf Raumtemperatur abgekühlt.
Man erhielt die Dispersionen 2.1 bzw. 2.2.
Tabelle 3: Herstellung von wässrigen Dispersionen von Ethylencopolymerwachs
Nr. |
ECW Nr. |
Menge ECW [g] |
Menge NH3 [g] |
Menge Wasser [g] |
Feststoffgehalt [%] |
Viskosität [s] |
pH-Wert |
2.1 |
1.1 |
25,0 |
3,4 |
71,6 |
25 |
85 |
9,0 |
2.2 |
1.2 |
25,0 |
3,4 |
71,6 |
25 |
40 |
8,8 |
[0123] Die Viskosität wurde mit einem 5 mm Becher bei 23°C nach ISO 2431 bestimmt Die "Menge
NH
3" bezieht sich auf die Menge an 25 Gew.-% wässriger Ammoniaklösung.
3. Herstellung von erfindungsgemäßen Druckpasten
3.1 Herstellung einer blauen Pigmentpräparation
[0124] In einer Rührwerkskugelmühle des Typs Drais Superflow DCP SF 12 wurden miteinander
vermahlen:
2640 g |
Pigment Blau 15:3 |
460 g |
n-C18H37O(CH2CH2O)25H |
600 g |
Glycerin |
2300 g |
destilliertes Wasser |
[0125] Das Vermahlen wurde fortgesetzt, bis die Pigmentpartikel einen mittleren Durchmesser
von 100 nm aufwiesen.
3.2. Herstellung von Stammpasten
[0126] Man verrührte in einem Rührgefäß die Ingredienzien gemäß Tabelle 4 und erhielt die
Stammpasten 3.1 bis 3.4, indem man die Ingredienzien in der in der Tabelle 4 aufgeführten
Reihenfolge miteinander vereinigte und verrührte. Man verrührte danach 15 Minuten
mit einem Schnellrührer des Typs Ultra-Turrax mit etwa 6000 Umdrehungen/min und prüfte
danach den pH-Wert. Wenn der pH-Wert unter 8 lag, stellte man einen pH-Wert von 8,5
durch Zugabe von konzentriertem wässrigen Ammoniak ein.
Tabelle 4: Herstellung von Stammpasten 3.1 bis 3.4
Stammpaste |
3.1 |
3.2 |
3.3 |
3.4 |
Ingredienz [g] |
|
|
|
|
Destilliertes Wasser |
- |
380 |
- |
380 |
2.1 |
980 |
600 |
- |
- |
2.2 |
- |
- |
980 |
600 |
Verdicker |
20 |
20 |
20 |
20 |
Summe |
1000 |
1000 |
1000 |
1000 |
[0127] Unter 2.1 bzw. 2.2 wird die jeweilige wässrige Dispersion 2.1 bzw. 2.2 aus Beispiel
2 verstanden.
[0128] Als Verdicker wurde jeweils eingesetzt:
Dispersion von
Copolymer aus Acrylsäure (92 Gew.-%), Acrylamid (7,6 Gew.-%), Methylenbisacrylamid
(0,4 Gew.-%), quantitativ neutralisiert mit Ammoniak (25%ig in Wasser), Molekulargewicht
Mw von ca. 150.000g/mol
als Wasser-in-Mineralöl-Dispersion (Volumenverhältnis 2,6 : 1) (Sdp. des Mineralöls:
190-230°C), Feststoffgehalt: 24 Gew.-%; stabilisiert mit Sorbitanmonooleat (2,5 Gew.%,
bezogen auf gesamten Verdicker).
3.3. Vermischen von Stammpasten mit blauer Pigmentpräparation aus Beispiel 3.2.
[0129] Durch Vermischen von je 970 g Stammpaste gemäß Tabelle 4 mit jeweils 30 g blauer
Pigmentpräparation aus Beispiel 3.1 wurden erfindungsgemäße Druckpasten gemäß Tabelle
5 hergestellt.
[0130] Man erhielt erfindungsgemäße Druckpasten 4.1 bis 4.4 gemäß Tabelle 5.
Tabelle 5: Herstellung von erfindungsgemäßen Druckpasten
Nr. Stammpaste |
Nr. Druckpaste |
3.1 |
4.1 |
3.2 |
4.2 |
3.3 |
4.3 |
3.4 |
4.4 |
4. Druckexperimente, Tests der Drucke
[0131] Man bedruckte nach dem Siebdruckverfahren Substrate aus Polypropylengewebe, Flächengewicht
170 g/m
2.
[0132] Die Druckparameter waren: Rakel 15 mm, Schablonengaze ESTAL MONO E 55, Magnetzugstufe
6, einfacher Druck, kein Muster.
[0133] Man trocknete im Trockenschrank bei 80°C und fixierte anschließend auf einem Fixierschrank
durch fünfminütiges Erhitzen mit Heißluft bei 110°C.
[0134] Man erhielt die erfindungsgemäßen Substrate 5.1 und 5.2, auch erfindungsgemäß bedruckte
Substrate 5.1 bzw. 5.2 genannt.
[0135] Zum Vergleich wurde ein Druck mit einer Vergleichsdruckpaste V4.5 durchgeführt, die
analog zur erfindungsgemäßen Druckpaste 4.1 hergestellt worden war, jedoch war Ethylencopolymerwachs-Dispersion
2.1 ersetzt durch eine Dispersion (Acrylatbinder-Dispersion) von folgendem Copolymerisat:
n-Butylacrylat (66 Gew.-%),
Styrol (31 Gew.-%),
Acrylsäure (1 Gew.-%),
Methylolacrylamid (1 Gew.-%), Acrylamid (1 Gew-.%), quantitativ neutralisiert mit
Ammoniak (25 Gew.%ig in Wasser), mit 2 Gew.%, bezogen auf Copolymerisat, an

als Emulgator; Feststoffgehalt: 35 Gew.-%.
Man erhielt Vergleichssubstrat V5.5.
[0136] Die erfindungsgemäßen Substrate wurden auf Trocken- und Nassreibechtheit nach DIN
EN ISO 105-X12 und Waschechtheit nach DIN EN ISO 105-C03 getestet. Bestmögliches Ergebnis:
Note 5, schlechtestes mögliches Ergebnis: Note 1.
[0137] Man erhielt die folgenden erfindungsgemäßen Substrate und Testergebnisse gemäß Tabelle
6.
Tabelle 6: Erfindungsgemäß bedruckte Substrate und Testergebnisse
Druckpaste Nr. |
Substrat Nr. |
Reibechtheit trocken |
Reibechtheit nass |
Waschechtheit |
4.1 |
5.1 |
3-4 |
4 |
3 |
4.2 |
5.2 |
3-4 |
3-4 |
3 |
4.3 |
5.3 |
3-4 |
4 |
3 |
4.4 |
5.4 |
3-4 |
3-4 |
3 |
V4.5 |
V5.5 |
3 |
1 |
1-2 |
6. Herstellung von erfindungsgemäßen Färbeflotten und Pigmentfärbung
6.1. Herstellung von erfindungsgemäßen Färbeflotten
Allgemeine Rezeptur:
[0138] In einem Rührgefäß vermischte man durch Zusammenrühren:
Vollentsalztes Wasser |
774 |
g |
Pigmentpräparation aus Beispiel 3.1 |
20 |
g/l (berechnet auf Pigmentpräparation) |
Wässrige Dispersion 2.1 bzw. 2.2 |
180 |
g/l (berechnet auf Feststoffgehalt) |
EO8PO7EO8 |
20 |
g/l als Antimigrationsmittel |
n-C12H25O(C2H4O)7H |
4 |
g/l als Antibelagmittel |
HO-(CH2)3-Si[OSi(CH3)3]2 |
20 |
g/l als Entschäumer |
und füllte mit vollentsalztem Wasser auf einen Liter auf. Wenn man wässrige Dispersion
2.1 einsetzt, so erhält man die erfindungsgemäße Färbeflotte F6.1; wenn man wässrige
Dispersion 2.2 einsetzt, so erhält man die erfindungsgemäße Färbeflotte F6.2.
[0139] Antimigrationsmittel: Bei dem in der allgemeinen Rezeptur eingesetzten Antimigrationsmittel
EO
8PO
7EO
8 steht stets EO für Ethylenoxid und PO für Propylenoxid. Es hat die folgenden Eigenschaften:
einen Trübungspunkt in Wasser von 40°C, eine mittleren molaren Masse M
w von 1100 g/ml, Erstarrungspunkt < 5°C, Viskosität bei 25°C: 175 mPa·s.
6.2. Färben von Substraten mit erfindungsgemäßen Färbeflotten
[0140] Mit einem Foulard (Hersteller Fa. Mathis, Typ Nr. HVF12085) wurde ein textiles Substrat
(Polypropylen-Gewebe) mit jeweils einer nach 6.1 hergestellten erfindungsgemäßen Flotte
gefärbt. Der Anpressdruck der Walzen betrug 2,6 bar. Es resultierte eine Flottenaufnahme
von 55%. Die Auftraggeschwindigkeit betrug 2 m/min. Anschließend wurde das Textil
bei 80°C in einem Umluftschrank (Hersteller: Fa. Mathis, Typ Nr. LTF89534) 60 s lang
getrocknet (Umluft 50%). Die abschließende Fixierung erfolgte 5 Minuten lang bei 110°C
unter Umluft (100%).
[0141] Man erhielt die folgenden erfindungsgemäßen Substrate, auch erfindungsgemäß gefärbte
Substrate genannt, und Testergebnisse gemäß Tabelle 7.
[0142] Das Vergleichssubstrat wurde durch Färben mit einer Vergleichsflotte hergestellt,
die der erfindungsgemäßen Färbeflotte F6.1 entsprach mit der Ausnahme, dass statt
Dispersion 2.1 eine gleiche Menge Acrylatbinder-Dispersion eingesetzt wurde, die auch
zur Herstellung der Vergleichsdruckpaste V4.5 eingesetzt wurde.
Tabelle 7: Erfindungsgemäß gefärbte Substrate und Testergebnisse
Färbeflotte Nr. |
Substrat Nr. |
Reibechtheit trocken |
Reibechtheit nass |
Waschechtheit |
F6.1 |
7.1 |
3-4 |
4 |
3 |
F6.2 |
7.2 |
3-4 |
3-4 |
3 |
Vergleichsfärbeflotte |
V7.3 |
2 |
1 |
1-2 |
7. Herstellung von Transferdrucken
7.1 Herstellung von erfindungsgemäßen Transferdruckfarben
[0143]
Tabelle 8: Herstellung von erfindungsgemäßen Transferdruckfarben 8.1 bis 8.2
Transferdruckfarbe |
8.1 |
8.2 |
Ingredienz [g/kg] |
|
|
2.1 |
958 |
--- |
2.2 |
- |
600 |
Vollentsalztes Wasser |
--- |
358 |
HO-(CH2)3-Si[OSi(CH3)3]2 |
2 |
2 |
Verdicker aus Beispiel 3.2 |
20 |
20 |
Blaue Pigmentpräparation 3.1 |
20 |
20 |
Summe |
1000 |
1000 |
7.2. Herstellung von Transferdrucken
[0144] Ein mit Silikonwachs beschichtetes Papier wurde mit den erfindungsgemäßen Druckpasten,
z.B. 8.1 und 8.2 bedruckt und danach bei 100°C getrocknet. Das bedruckte und getrocknete
Papier wird zusammen mit Textil auf einer heißen Presse bei 120 °C eine Minute lang
behandelt. Während dieses Prozesses kommt es zum Erweichen/Schmelzen der Druckpaste
und Übertragung und Fixierung von Papier auf das zu bedruckende Textil.