[0001] Die Erfindung betrifft eine Blisterverpackung für einen Blister sowie ein Verfahren
zum Herstellen der Blisterverpackung gemäss dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.
Solche Blister bestehen im Wesentlichen aus einer Trägerfolie, die eine Mehrzahl von
Näpfen zur Aufnahme von Verpackungsgut aufweist und aus einer diese abschliessende
Blisterfolie aus Alumiminium, durch welche das Verpackungsgut hindurchdrückbar ist.
[0002] Es sind bereits zahlreiche Blisterverpackungen bekannt und gebräuchlich. Eine gattungsmässig
vergleichbare Blisterverpackung (ein sog. "wallet") ist beispielsweise in der
US 4,125,190 gezeigt. Ein Blister ist zwischen einem Bodenabschnitt mit Ausgabeöffnungen und einem
Blisterabschnitt mit Aussparungen zur Aufnahme der Näpfe des Blisters festgehalten.
Bodenabschnitt und Blisterabschnitt bestehen dabei in der Regel aus Karton oder Kartonlaminat.
Zum sandwichartigen Festhalten des Blisters wird eine fliessfähige Klebstoffmasse
verwendet. Die bekannten Blisterverpackungen weisen verschiedene Nachteile auf. So
hat sich in der Praxis gezeigt, dass die Handhabung derartiger Klebstoffmassen schwierig
sein kann. Beispielsweise kann zuviel aufgetragene Klebstoffmasse dazu führen, dass
diese am Rand der Verpackung austritt. Weiter hat sich gezeigt, dass schlecht verklebte
Wallets hinsichtlich Kindersicherung ungünstig sein können. In diesem Fall könnte
das Wallet durch Auseinanderreissen von Bodenabschnitt und Blisterabschnitt zerstört
werden, wodurch der Blister freigelegt wäre. Hier würden auch Sicherungsmassnahmen
im Bereich des Bodenabschnitts wenig nützen. Sodann hat sich gezeigt, dass beim Siegeln
("Hot Melting") aufgrund der Wärmeeinwirkung das Verpackungsgut beschädigt werden
kann.
[0003] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Bekannten
zu vermeiden, insbesondere also eine Blisterverpackung zu schaffen, die auf einfache
Art und Weise herstellbar ist. Die Blisterverpackung soll weiterhin erhöhte Anforderungen
hinsichtlich Kindersicherung erfüllen. Sie soll ausserdem für auf Wärmeeinwirkung
empfindliches Verpackungsgut geeignet sein. Erfindungsgemäss werden diese Aufgaben
durch eine Blisterverpackung gelöst, welche die Merkmale von Anspruch 1 aufweist.
[0004] Die Blisterverpackung für den Blister besteht im Wesentlichen also aus einem Bodenabschnitt
und einem Halteteil, zwischen welchem der Blister angeordnet ist. Durch die Verwendung
von Haftklebstoff kann das Herstellverfahren wesentlich vereinfacht werden. Ein Auftragen
von Klebemasse während des Zusammenbaus der Blisterverpackung kann somit entfallen.
Ein derartig vorbereitetes Halteteil wäre auch beim manuellen Zusammenbau vorteilhaft.
Das Halteteil kann zu den Näpfen korrespondierende Aussparungen aufweisen, in welche
die Näpfe jeweils aufnehmbar sind. Statt einer Mehrzahl von einzelnen Aussparungen
für die Näpfe wäre es alternativ auch vorstellbar, beispielsweise eine einzige Aussparung
vorzusehen, durch welche sämtliche Näpfe durchführbar wären. Diese Aussparung im Halteteil
würde dann einen umlaufenden Rahmen bilden. Selbstverständlich könnte man aber auch
eine Folie ohne entsprechende Aussparungen verwenden.
[0005] Vorteilhaft ist es, wenn die für die Klebung vorgesehene Oberfläche der Folie vollständig
oder nahezu vollständig mit Haftklebstoff beschichtet ist. Als Folie wird damit eine
Selbstklebefolie verwendet. Mit solchen Selbstklebefolien kann ein optimales Klebeergebnis
erzielt werden. Sie zeichnen sich weiter durch eine einfache Handhabung und durch
günstige Anschaffungskosten aus.
[0006] Die Folie kann aus Kunststoff bestehen. Dadurch weist die Folie reissfeste Eigenschaften
auf, wodurch eine ausreichend stabile Blisterverpackung entsteht. Der Bodenabschnitt
kann seinerseits aus Karton oder Kartonlaminat bestehen. Selbstverständlich ist es
aber denkbar, dass auch die Folie aus Papier, Karton oder einem Kartonlaminat bestehen
könnte.
[0007] In einer weiteren Ausführungsform können das Halteteil bzw. die Folie etwa den gesamten
Bodenabschnitt bedecken. Die Abmessungen des Halteteils müssen jedoch nicht unbedingt
denjenigen des Bodenabschnitts entsprechen. Für beispielsweise einen rechteckig ausgestalteten
Blister sollte das Halteteil allerdings derart ausgebildet sein, dass dessen Länge
und Breite grösser als die Länge und Breite des Blisters ist. Durch die den Blister
überragende Fläche wird eine Klebefläche zum Verbinden mit dem Bodenabschnitt geschaffen.
[0008] An den Bodenabschnitt kann ein Abdeckabschnitt zum Abdecken des Blisterabschnitts
bzw. zum Schutz der Näpfe anschliessen. Der Abdeckabschnitt schliesst vorzugsweise
an den Blisterabschnitt an und ist durch Falzlinien von diesem getrennt.
[0009] Zusätzlich kann ein weiterer Abdeckabschnitt zum Bodenabschnitt vorgesehen sein,
welcher vorzugsweise an den vorgenannten Abdeckabschnitt anschliesst. Insbesondere
im Falle von offenen Ausgabeöffnungen wäre eine derartige Anordnung vorteilhaft.
[0010] Der Bodenabschnitt, der Abdeckabschnitt sowie eventuell der weitere Abdeckabschnitt
können aus einem einzigen Zuschnitt gebildet sein, wobei die Abschnitte durch Falzlinien
voneinander getrennt sind. Dieser Zuschnitt kann aus Karton, Kartonlaminat oder Kunststoff
bestehen. Somit besteht eine vorteilhafte Blisterverpackung im Wesentlichen aus lediglich
zwei Komponenten (Zuschnitt, Selbstklebefolie).
[0011] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen der Blisterverpackung.
Zum sandwichartigen Festhalten des Blisters zwischen Halteteil bzw. Folie und dem
Bodenabschnitt kann ein auf dem Bodenabschnitt positionierter Blister durch Auflegen
der mit Haftklebstoff versehenen Folie eingeklebt werden. Das Verfahren ist insbesondere
bei der Verwendung von Selbstklebefolien besonders einfach durchführbar.
[0012] Vorteilhaft kann es sein, wenn die selbstklebende Oberfläche der Folie durch eine
Schutzfolie geschützt ist, die zum Einkleben der Folie entfernt wird. Mit einer Schutzfolie
ausgerüstete Selbstklebefolien sind besonders zur manuellen Anwendung bei der Herstellung
von Blisterwallets geeignet.
[0013] Weitere Einzelmerkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der Ausführungsbeispiele und aus den Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen Blisterverpackung vor dem
Zusammenbau,
- Fig. 1a
- eine alternative Ausführung eines Halteteils für die Blisterverpackung gemäss Fig.
1,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung einer weiteren Blisterverpackungmit Abdeckung, und
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch die Blisterverpackung gemäss Fig. 2 (Schnitt A-A)
[0014] Fig. 1 zeigt die wesentlichen Komponenten einer erfindungsgemässen Blisterverpackung:
einen Bodenabschnitt 6, ein Halteteil 8 sowie einen dazwischen angeordneten Blister
2. Der Blister 2 weist eine Trägerfolie 4 auf, die mit Näpfen 3 für Verpackungsgut
wie Tabletten, Kapseln oder dergleichen versehen ist. Diese sind durch eine Blisterfolie
aus Aluminium verschlossen, durch welche das Verpackungsgut hindurchdrückbar ist.
Derartige Blister sind in verschiedensten Ausgestaltungen seit längerer Zeit bekannt
und gebräuchlich.
[0015] Der Bodenabschnitt 6 weist zu den Näpfen 3 korrespondierende Ausgabeöffnungen 7 auf.
Diese Ausgabeöffnungen können wie in Fig. 1 gezeigt offen ausgebildet sein. Vorstellbar
ist jedoch auch, die Ausgabeöffnungen geschlossen auszubilden. In diesem Fall würde
man einen einstückig mit dem Bodenabschnitt verbundenen Schutzdeckel vorsehen, der
durch eine Sollbruchlinie definiert ist. Der Bodenabschnitt 6 besteht in der Regel
aus Karton oder einem Kartonlaminat.
[0016] Zum Festhalten des Blisters 2 auf dem Bodenabschnitt 6 ist ein mit 8 bezeichnetes
Halteteil vorgesehen. Das Halteteil 8 besteht aus einer Folie 9, die auf ihrer dem
Blister bzw. dem Bodenabschnitt zugewandten Seite mit Haftklebstoff versehen ist.
Da deren gesamte Oberfläche mit einem Haftklebstoff beschichtet ist, ist ein besonders
einfacher Zusammenbau zu einem Sandwich gewährleistet. Eine solche mit Haftklebstoff
versehene Folie ist auch unter dem Begriff "Selbstklebefolie" bekannt. Die Folie 9
besteht vorzugsweise aus einem Kunststoff und weist somit reissfeste Eigenschaften
auf.
[0017] Für die Näpfchen sind auf der Folie 9 korrespondierende Aussparungen 10 vorgesehen.
Anstatt einer Mehrzahl von Aussparungen könnte auch eine einzige Aussparung vorgesehen
werden, die sämtliche Näpfe erfasst. Eine solche alternative Ausgestaltung eines Halteteils
8 bzw. einer Folie 9 ist in Fig. 1a gezeigt. Die Folie 9 weist eine Aussparung 11
auf, die einen umlaufenden Rahmen bildet. Die Näpfe sind dabei durch die Aussparung
11 durchführbar. Selbstverständlich wäre es auch vorstellbar, eine Folie ohne Aussparungen
zu verwenden.
[0018] In Fig. 2 und Fig. 3 ist ein Blister in einer mit 1 bezeichneten Blisterverpackung
eingesetzt. Im Unterschied zum vorhergehenden Ausführungsbeispiel schliessen an den
Bodenabschnitt 6 ein Abdeckabschnitt 13 und ein weiterer Abdeckabschnitt 14 an. Diese
Abschnitte sind jeweils durch Faltlinien 15 voneinander getrennt und werden vorzugsweise
aus einem einzigen Zuschnitt gebildet. Aber auch hier wird zum Festhalten des Blisters
eine Selbstklebefolie 9 verwendet.
1. Blisterverpackung (1) für einen Blister (2) enthaltend eine mit einer Mehrzahl von
Näpfen (3) zur Aufnahme von Verpackungsgut (12) versehenen Trägerfolie (4), mit einem
Bodenabschnitt (6) mit offenen oder geschlossenen Ausgabeöffnungen (7), durch welche
das Verpackungsgut (12) entnehmbar ist und einem flächigen Halteteil (8), das Aussparungen
(10) zur Aufnahme der Näpfe (3) des Blisters (2) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (8) aus einer Folie (9) besteht, die zum Festhalten des Blisters (2)
auf ihrer dem Blister (2) bzw. dem Bodenabschnitt (6) zugewandten Seite mit Haftklebstoff
versehen ist.
2. Blisterverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Oberfläche der Folie mit Haftklebstoff beschichtet ist (Selbstklebefolie).
3. Blisterverpackung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (9) aus Kunststoff besteht.
4. Blisterverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (9) etwa die gesamte Oberfläche des Bodenabschnitts (6) bedeckt.
5. Blisterverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an den Bodenabschnitt (6) ein Abdeckabschnitt (13) zum Abdecken des Blisterabschnitts
(5) bzw. zum Schutz der Näpfe (3) des Blisters (2) anschliesst.
6. Blisterverpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein weiterer Abdeckabschnitt (14) zum Abdecken des Bodenabschnitts (6) vorgesehen
ist.
7. Blisterverpackung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenabschnitt (6), der Abdeckabschnitt (13) und vorzugsweise der weitere Abdeckabschnitt
(14) aus einem einzigen Zuschnitt gebildet sind, wobei diese Abschnitte (6, 13, 14)
durch Falzlinien (15) voneinander getrennt sind.
8. Verfahren zum Herstellen einer Blisterverpackung (1) insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Blister (2) zwischen einer mit Haftklebstoff versehenen Folie (9) und einem Bodenabschnitt
(6) mit offenen oder geschlossenen Ausgabeöffnungen (7) zum Entnehmen von Verpackungsgut
(12) eingeklebt wird, wodurch der Blister (2) sandwichartig zwischen der Folie (9)
und dem Bodenabschnitt (6) festgehalten ist.
9. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einkleben die Folie (9) mit Aussparungen (10, 11) zur Aufnahme der Näpfe
(3) des Blisters (2) versehen wird.