[0001] Die Erfindung betrifft ein Transportsystem einer Blechdruckmaschine oder Blechlackiermaschine,
mit mindestens einem sich bewegenden Vorderkantenanschlag für die Anlage der Vorderkante
einer transportierten Blechtafel, mit einer Seitenausrichteinrichtung zur Blechtafelseitenausrichtung,
mit einer Anlegetrommel, die mindestens eine Anlegemarke für die Anlage der Vorderkante
der Blechtafel aufweist, und mit einem mehrere Riemen aufweisenden Riementransportsystem
zum Ausrichten der Vorderkante der Blechtafel an der Anlegemarke, wobei dem Riementransportsystem
ein Haltemittel zum Andrücken der Blechtafel an die Riemen zugeordnet ist.
[0002] Ein Riementransportsystem der eingangs genannten Art ist bekannt. Eine transportierte
Blechtafel wird mit ihrer Vorderkante zur Vorausrichtung an sich bewegende Vorderkantenanschläge
angelegt. In dieser vorausgerichteten Position gelangt die Blechtafel im Zuge des
weiteren Transports bis in den Bereich einer Anlegetrommel, die mindestens eine Anlegemarke
aufweist. Durch Anlegen der Vorderkante der Blechtafel an die Anlegemarke erfolgt
eine Feinausrichtung, sodass eine derart ausgerichtete Blechtafel anschließend in
einem Druckwerk der Blechdruckmaschine oder einem Lackierwerk der Blechlackiermaschine
positionsgenau weiterverarbeitet werden kann. Um ein sicheres Anlegen der Blechtafel
an die Anlegemarke der Anlegetrommel zu bewirken, ist ein Zahnriemen aufweisendes
Riementransportsystem mit einem Haltemittel vorgesehen, das die Blechtafel mit ihrer
Vorderkante gegen die Anlegemarke drängt. Das Haltemittel dient dazu, die Blechtafel
möglichst definiert mit ihrer Vorderkante an die Anlegemarke zu drängen. Um die transportierte
Blechtafel quer zu ihrer Bewegungsrichtung auszurichten, ist eine Seitenausrichteinrichtung
vorgesehen. Da die Seitenausrichtung noch nicht abgeschlossen ist oder erst erfolgt,
wenn das Haltemittel seine Haltewirkung zwischen dem Riementransportsystem und der
Blechtafel entfaltet, werden die Riemen des Riementransportsystems zusammen mit der
Blechtafel aufgrund von Seitenausricht-Verlagerungen seitlich mitverlagert. Die Genauigkeit
der Zuführung und die Reproduzierbarkeit der Ausrichtung der Blechtafeln ist bei dem
bekannten Transportsystem noch verbesserungswürdig.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Transportsystem der eingangs
genannten Art zu schaffen, das eine hochgenaue und reproduzierbare Tafelzuführung
bei einer Blechdruckmaschine oder einer Blechlackiermaschine bewirkt.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Riemen des Riementransportsystems
als Flachriemen ausgebildet sind. Gegenüber den im Stand der Technik verwendeten Zahnriemen
weisen Flachriemen eine wesentlich geringere Riemenstärke auf, mit der Folge, dass
ein derartiger Flachriemen bei einer seitlichen Verlagerung nicht schert, sich neigt
oder verwirft und demzufolge auch bei einer seitlichen Auslenkung eine präzise Tafelzuführung
zur Anlegemarke der Anlegetrommel sicherstellt. Dadurch, dass auch ein seitlich ausgelenkter
Flachriemen seine Transportoberfläche nicht kippt oder in der Höhe verändert, ist
auch für eine im kurzen Abstand folgende Folgetafel ein präziser Transport möglich.
Insbesondere ist vorgesehen, dass das Haltemittel kurz vor der Ausrichtung der Blechtafel
an der Anlegemarke aktiviert wird. Ist die Blechtafel der Druckeinrichtung oder Lackiereinrichtung
zugeführt, so können die seitlich ausgelenkten Riemen in ihre unausgelenkte Stellung
zurückkehren bevor die Folgetafel folgt. Die Folgetafel findet daher seitlich unausgelenkte
Riemen vor. Der Flachriemen hat ferner den Vorteil, dass er nicht dem Polygoneffekt
unterliegt, das heißt er läuft mit völlig konstanter Geschwindigkeit und nicht mit
schwankender Geschwindigkeit, die durch die Zähne des bekannten Zahnriemens bewirkt
wird. Vorzugsweise kann die Haltekraft des Haltemittels wählbar groß sein, das heißt
zum Beispiel bei sehr dünnen Blechtafeln kleiner wählbar/voreinstellbar sein als bei
dickeren Blechtafeln.
[0005] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Riementransportsystem
als Riementrum ausgebildet ist. Es handelt sich demzufolge um ein Endlosriemensystem,
dessen Riemen vorzugsweise um Umlenkräder geführt sind. Die einzelnen Riemen verlaufen
vorzugsweise parallel mit Abstand zueinander, sodass die Blechtafeln über ihre Breite
hinreichend für einen sicheren Transport abgestützt sind. Wenigstens müssen zwei Riemen
vorhanden sein, um die Blechtafeln hinreichend zu unterstützen. Vorzugsweise verlaufen
mehr als zwei Riemen in Parallelanordnung zueinander.
[0006] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Flachriemen des Riementransportsystems über
Riemenseitenführungen aufweisende Umlenkräder geführt sind. Die Riemenseitenführungen
der Umlenkräder stellen sicher, dass die Flachriemen eine seitlich definierte Lage
reproduzierbar einnehmen, das heißt, wenn sie durch Seitenkräfte nicht ausgelenkt
werden, nehmen sie eine Neutralstellung definiert ein. Unzulässiges Spiel, das ein
seitlich pendelndes Verlagern der Riemen bewirkt, ist durch die Riemenseitenführungen
vermieden. Zusätzlich oder alternativ können ballige Umlenkräder vorgesehen sein,
um die Flachriemen in der Spur zu halten.
[0007] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Haltemittel eine
Unterdruckvorrichtung ist. Demgemäß erfolgt das Andrücken der Blechtafel an die Riemen
mittels der Druckdifferenz, die zwischen dem Unterdruck und dem Umgebungsdruck besteht.
[0008] Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass das Haltemittel eine Magnetvorrichtung
ist. Eine derartige Anordnung lässt sich in Zusammenhang mit ferromagnetischen Blechtafeln
realisieren.
[0009] Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass das Haltemittel mindestens
eine auf die Blechtafel drückende Friktionsrolle ist. Die Friktionsrolle wirkt beispielsweise
auf die Oberseite der Blechtafel, während sie mit ihrer Unterseite auf dem Riementransportsystem
aufliegt. Das Andrücken der Blechtafel auf das Riementransportsystem wird durch eine
entsprechende Stellung der Friktionsrolle bewirkt, die beispielsweise federnd gelagert
ist, sodass die Federkraft als Druckkraft auf die Blechtafel wirkt.
[0010] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Friktionsrolle axial verlagerbar geführt
ist. Wird eine Blechtafel mittel der Seitenausrichteinrichtung zusammen mit den Riemen
des Riementransportsystems seitlich verlagert, so kann diese Verlagerungsbewegung
von der Friktionsrolle mitgemacht werden, da sie in axialer Richtung verschiebbar
gelagert ist. Insbesondere kann eine elastische Lagerung vorgenommen sein, derart,
dass sich eine nicht beaufschlagte Friktionsrolle durch eine Rückstellkraft, beispielsweise
eine Federkraft, in eine neutrale Axialstellung zurückbewegt.
[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Haltefunktion des
Haltemittels an- und ausschaltbar ist. Im Falle einer Unterdruckvorrichtung ist das
Vakuum an- und ausschaltbar. Ist das Haltemittel als Magnetvorrichtung ausgebildet,
so wird vorzugsweise ein Elektromagnet verwendet, der an- und ausgeschaltet werden
kann. Im Falle der Ausbildung des Haltemittels als Friktionsrolle ist diese verlagerbar
angeordnet, sodass sie in Richtung auf die Blechtafel bewegt und auch von der Blechtafel
wieder wegbewegt werden kann. In der angestellten Stellung liegt die Friktionsrolle
mit ihrer Mantelfläche gegen die Oberfläche der Blechtafel mit Anpresskraft an; in
der abgestellten Stellung berühren sich Friktionsrolle und Blechtafel nicht.
[0012] Der Flachriemen weist insbesondere eine Riemenstärke von 0,5 bis 3 mm, vorzugsweise
etwa 1,5 mm auf. Gegenüber der Riemenbreite liegt eine geringe bis sehr geringe Riemenstärke
vor, das heißt, das Verhältnis Riemenbreite zu Riemenstärke beträgt ein Vielfaches
von 1. Die Riemenbreite kann insbesondere 10 bis 80 mm, vorzugsweise 20 bis 40 mm
betragen. Damit liegt das Verhältnis Riemenbreite zu Riemenstärke etwa im Bereich
5 bis 200, insbesondere 20 bis 80. Der Querschnitt stellt insbesondere ein Rechteck,
insbesondere ein langgestrecktes Rechteck dar. Der Flachriemen besteht vorzugsweise
aus homogenem Material, sodass er bei einer Seitenauslenkung gleichmäßig seitlich
ausgelenkt wird. Ferner besteht er vorzugsweise aus elastischem Material, sodass er
bei einer Kraftbeaufschlagung auslenkt und bei Wegfall der Kraft in seine Ursprungsposition
zurückkehrt.
[0013] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Anlegemarke als Klemm-Anlegemarke ausgebildet
ist. Dies bedeutet, dass nach Anlage der Vorderkante der Blechtafel die Anlegemarke
schließt, sodass der Vorderkantenbereich der Blechtafel klemmend gehalten wird.
[0014] Die Seitenausrichteinrichtung ist vorzugsweise als die Blechtafel seitlich zentrierende
Einrichtung ausgebildet. Dies bedeutet, dass - unabhängig vom Breitenformat der Blechtafel-
ihre in Transportrichtung weisende Mittellinie stets mittig zum Transportsystem ausgerichtet
ist.
[0015] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Seitenausrichteinrichtung mindestens
zwei, die Blechtafel zwischen sich aufnehmende Seitenführungen, insbesondere Seitenrollen
aufweist. Die Seitenführungen sind vorzugsweise federnd gelagert, sodass sie auf die
Seitenkanten der Blechtafel entsprechende Ausrichtkräfte übertragen können. Es ist
auch möglich, dass eine Seitenführung feststehend und die andere beweglich, insbesondere
federbeaufschlagt, angeordnet ist. Sofern ein festes Breitenformat vorgegeben ist
oder zumindest für einen Druckauftrag besteht, können die beiden Seitenführungen auch
feststehend im definierten Abstand zueinander angeordnet sein. Insbesondere ist eine
Verstelleinrichtung vorgesehen, sodass mindestens eine der Seitenführungen in eine
gewünschte Position verstellt und dann in dieser Position festgelegt werden kann.
[0016] Eine Weiterbildung sieht eine die Klemm-Anlegemarke der Anlegetrommel vor Erreichen
des oberen Totpunkts in den Klemmzustand verbringende Steuereinrichtung vor. Demzufolge
schließt die Klemm-Anlegemarke vor Erreichen des oberen Totpunkts an der Anlegetrommel.
Diese Schließstellung wird vorzugsweise sehr "früh" -bezogen auf die obere Totpunktstellung-
eingenommen, da die Schließung vorzugsweise 0 bis 20°, insbesondere 8 bis 16° vor
dem oberen Totpunkt erfolgt.
[0017] Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Vorderkantenanschlag an einem Riementrum angeordnet
ist. Er wird demzufolge mittels des Riementrums bewegt und dient dazu, die Blechtafel
vorausgerichtet der Anlegemarke der Anlegetrommel zuzuführen.
[0018] Schließlich ist es vorteilhaft, wenn dem Riementransportsystem eine Saugzone, Magnetzone
und/oder Friktionsrollenandrückzone zugeordnet ist, die eine mit ihrer Vorderkante
an der Anlegemarke anliegende Blechtafel etwa im Bereich ihres vorderen Viertels bis
hinteren Viertels ihrer Längserstreckung mit einer Haltekraft beaufschlagt. Die Haltekraft
kann sich demzufolge über den gesamten Bereich, also vom vorderen Viertel bis zum
hinteren Viertel erstrecken oder es ist möglich, dass sie in diesem Bereich liegt,
also eine Haltewirkung nur in einer schmalen Zone oder über mehreren schmalen Zonen
aufbringt, diese Zone oder Zonen jedoch innerhalb des genannten Bereichs liegt/liegen,
nämlich in dem Bereich des vorderen Viertels bis zum hinteren Viertel der Längserstreckung
der Blechtafel.
[0019] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels,
und zwar zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht auf ein Transportsystem einer Blechdruckmaschine oder
Blechlackiermaschine,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die Anordnung der Figur 1,
- Figur 3
- eine schematische Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Transportsystems,
- Figur 4
- eine Detailansicht der Anordnung der Figur 3 und
- Figur 5
- ein Querschnitt durch einen Flachriemen eines Riementransportsystems des Transportsystems.
[0020] Die Figur 1 zeigt ein Transportsystem 1 für die Zuführung von Blechtafeln 2 (Figur
2) an einer Blechdruck- oder Blechlackiermaschine. Die zuzuführenden Blechtafeln 2
werden mittels eines nicht dargestellten Anlegers einem Stapel entnommen und von dem
Transportsystem der Blechdruckmaschine oder Blechlackiermaschine in definierter Lage
zugeführt.
[0021] Die Zuführung vom Stapel zum Transportsystem erfolgt mit einem aus der Figur 1 nicht
hervorgehenden Trum derart, dass die zugeführte Blechtafel 2 mit ihrer Vorderkante
3 gegen einen Vorderkantenanschlag 4 geführt wird. Der Vorderkantenanschlag 4 befindet
sich an einem Riementrum 5, wobei das Riementrum 5 mehrere parallel zueinander verlaufende
Transportriemen 6 aufweist, die einendig um Umlenkräder 7 und 8 und anderendig um
Umlenkräder 9 geführt sind. Dem Obertrum 10 des Riementrums 5 ist ein Riementransportsystem
11 zugeordnet, wobei die Länge des Riementransportsystems 11 kleiner ist als der Abstand
zwischen den Umlenkrädern 7 und 9. Das Riementransportsystem 11 ist als Riementrum
12 ausgebildet und besitzt Umlenkräder 13 und 14. Der Figur 2 ist zu entnehmen, dass
das Riementrum 12 mehrere Riemen 15 aufweist, die parallel sowie beabstandet zueinander
verlaufen. Das Obertrum 16 des Riementransportsystems 11 liegt in der Ebene oder geringfügig
oberhalb der Ebene des Obertrums 10 des Riementrums 5.
[0022] Das Riementransportsystem 11 ist als Saugriemensystem 17 ausgebildet. Hierzu befindet
sich unterhalb des Obertrums 16 ein Saugkasten 18, der mit einer schaltbaren, nicht
dargestellten Vakuumquelle verbunden ist.
[0023] Der Figur 2 ist zu entnehmen, dass die Umlenkräder 7 um eine gemeinsame Achse 19
rotierend gelagert sind. Die Umlenkräder 13 sind auf einer gemeinsamen Achse 20 gelagert.
Die Umlenkräder 14 sind auf einer gemeinsamen Achse 21 gelagert. Die Umlenkräder 9
lagern auf einer gemeinsamen Achse 22. Zusammenfallend mit der Achse 22 liegt eine
Drehachse 23 für eine Anlegetrommel 24, die aus mehreren Abschnitten 25 besteht, die
sich vorzugsweise zwischen jeweils benachbarten Umlenkrädern 9 befinden. An den Abschnitten
25 der Anlegetrommel 24 ist eine Anlegemarke 26 angeordnet, die als Klemm-Anlegemarke
27 ausgebildet ist und mehrere Anschlagelemente 28 aufweist, die zum Festhalten des
Vorderkantenbereichs der Blechtafel 2 geschlossen und zum Freigeben wieder geöffnet
werden können.
[0024] Für die Seitenausrichtung der zu transportierenden Blechtafeln 2 ist eine Seitenausrichteinrichtung
29 vorgesehen, die zwei einander gegenüberliegende Seitenführungen 30, 31 aufweist,
wobei die Seitenführung 30 eine Seiten rolle 32 besitzt, die mittels eines Federelements
33 an einem Fixlager 34 angeordnet ist. Die Seitenrolle 32 kann demgemäß quer zur
mittels eines Pfeils 35 in Figur 2 angezeigte Transportrichtung verlagert werden.
Die Seitenführung 31 ist als Fixrolle 36 ausgebildet, die an einem Fixlager 37 angeordnet
ist.
[0025] Gemäß Figur 1 folgt -in Transportrichtung gesehen- der Anlegetrommel 24 ein Druckzylinder
38 und ein Gegendruckzylinder 39 im Falle einer Blechdruckmaschine. Ist anstelle der
Blechdruckmaschine eine Blechlackiermaschine vorhanden, so ist der Druckzylinder 38
als Lackierzylinder 38 ausgebildet.
[0026] Um zu bedruckende beziehungsweise zu lackierende Blechtafeln 2 dem Druckspalt beziehungsweise
Lackierspalt zwischen Druckzylinder 38 und Gegendruckzylinder 39 beziehungsweise Lackierzylinder
38 und Gegendruckzylinder 39 zuzuführen, ergibt sich folgende Funktion:
[0027] Die einzelnen, vorstehend beschriebenen Funktionselemente werden mittels einer nicht
dargestellten Maschinensteuerung koordiniert betrieben. Vom Anleger werden Blechtafeln
2 von einem Blechtafelstapel separiert und mittels des bereits erwähnten, nicht dargestellten
Trums dem Riementrum 5 zugeführt. Dabei wird die Vorderkante 3 der Blechtafel 2 -in
Transportrichtung 35 gesehen- gegen den Vorderkantenanschlag 4 des Riementrums 5 gedrängt.
Dies erfolgt dadurch, dass das nicht dargestellte Trum eine höhere Geschwindigkeit
aufweist als das Riementrum 5. Nach Übernahme der Blechtafel 2 vom Riementrum 5 führt
dieses die betrachtete Blechtafel 2 der Anlegetrommel 24 zu, an der sich die Klemm-Anlegemarke
27 in geöffneter Stellung befindet. Bevor die Vorderkante 3 der Blechtafel 2 die Klemm-Anlegemarke
27 erreicht, erfolgt eine Seitenausrichtung der Blechtafel 2, indem die Seitenführungen
30 und 31 die Seitenränder 40 und 41 der Blechtafel 2 beaufschlagen. Da die Seitenführung
30 gegen Federkraft verlagerbar angeordnet ist, wird die Blechtafel zwischen den Seitenführungen
30 und 31 spielfrei aufgenommen und dabei mittenzentriert. Der Figur 2 ist zu entnehmen,
dass sich die Seitenausrichteinrichtung 29 im Bereich des Saugriemensystems 17, vorzugsweise
-in Transportrichtung 35 gesehen- am Ende des Saugriemensystems 17 befinden. Das Überfahren
des Saugkastens 18 des Saugriemensystems 17 erfolgt zunächst, ohne dass eine Saugwirkung
auf die Unterseite der Blechtafel ausgeübt wird. Erst wenn der Saugbereich des Saugriemensystems
17 vollständig von der sich in Transportrichtung 35 bewegenden Blechtafel 2 abgedeckt
ist, wird das Vakuum aktiviert, wodurch die Blechtafel 2 fest auf die Riemen 15 des
Saugriemensystems 17 gezogen wird. Relativbewegungen zwischen den Riemen 15 und der
Blechtafel 2 können daher nur noch mit erhöhtem Kraftaufwand stattfinden. Dies hat
zur Folge, dass bei einer Seitenausrichtung der Blechtafel 2 mittels der Seitenausrichteinrichtung
29 die Riemen 15 ebenfalls seitlich verlagert werden. Da die Riemen 15 als eine geringe
Riemenstärke aufweisende Flachriemen 42 ausgebildet sind, lässt sich eine Seitenverlagerung
problemlos durchführen, ohne dass es zu einem Riemenverwurf oder dergleichen kommt.
Vielmehr verbleiben die Flachriemen 42 in der Transportebene und sorgen demgemäß dafür,
dass -trotz ihrer Seitenauslenkung- ein ruhiger, flatterfreier und präziser Transport
erfolgt. Da die Anschlagelemente 28 der Klemm-Anlegemarke 27 eine geringere Geschwindigkeit
als die Riemen 15 des Saugriemensystems 17 aufweist, stößt im Zuge der weiteren Bewegung
der Blechtafel 2 ihre Vorderkante 3 gegen die Anschlagelemente 28 der Klemm-Anlegemarke
27, wobei die Saugwirkung des Saugriemensystems 17 dazu führt, dass ein kontinuierliches
und straffes Andrücken der Vorderkante an die Anlegemarke 26 erfolgt, dabei kann es
zu einem Durchrutschen der Riemen 15 relativ zur Blechtafel 2 kommen und/oder die
Blechtafel 2 wird leicht federnd aufgewölbt. Die Anlegemarke 26 schließt dann und
hält den Vorderkantenbereich der Blechtafel 2 klemmend fest.
[0028] Die Anordnung ist vorzugsweise derart getroffen, dass das Schließen der Klemm-Anlegemarke
27 erfolgt, wenn sich letztere etwa 8 bis 16° vor ihrem oberen Totpunkt befindet.
Die nunmehr korrekt und reproduzierbar ausgerichtete Blechtafel 2 wird anschließend
- nachdem sich die Klerrm-Anlegemarke 27 nach Passieren des oberen Totpunkts wieder
geöffnet hat-, dem Druckspalt oder Lackierspalt der Folgezylinder (Druckzylinder 38
und Gegendruckzylinder 39 beziehungsweise Lackierzylinder 38 und Gegendruckzylinder
39), insbesondere positionsgenau durch die Haltemittel (Vakuum) gehalten und/oder
durch geeignete, nicht dargestellte Mittel gehalten, zugeführt. Nunmehr wird die Haltewirkung
des Haltemittels (zum Beispiel Vakuum) wieder abgeschaltet.
[0029] Insbesondere ist vorgesehen, dass zwischen dem Saugriemensystem 17 und dem Riementrum
5 eine Geschwindigkeitsdifferenz von 15 bis 20 % besteht. Ferner weist das Riementrum
5 gegenüber der Geschwindigkeit der Anlegemarke 26 eine Geschwindigkeitsdifferenz
von 5 bis 10 % auf. Hierbei ist das Riementrum 5 langsamer als das Saugriemensystem
17 und gegenüber dem Saugriemensystem 17 bewegt sich die Anlegemarke 26 langsamer.
[0030] Bei einer alternativem Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass anstelle des Saugkastens
18 eine Magnetanordnung vorgesehen ist, die eine entsprechende Kraftwirkung auf die
Blechtafel 2 ausübt. Voraussetzung ist allerdings, dass es sich bei der Blechtafel
2 um eine ferromagnetische Blechtafel handelt.
[0031] Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 kann vorgesehen sein, dass
anstelle des Saugkastens 18 mindestens eine Friktionsrolle 45 vorgesehen ist, die
sich dann jedoch nicht unterhalb des Obertrums 16, sondern oberhalb des Obertrums
16 befindet und mittels einer Verlagerungseinrichtung 46 in Richtung auf das Obertrum
16 bewegt und vom Obertrum 16 wieder entfernt werden kann. Zwischen der Friktionsrolle
45 und dem Obertrum 16 kann eine Klemmwirkung zum Halten der Blechtafel 2 entfaltet
werden. Vorzugsweise kann der Friktionsrolle 45 eine die Riemen 15 abstützende Stützrolle
47 zugeordnet sein, die aus mehreren Rollenabschnitten, die jeweils den Riemen 15
zugeordnet sind, bestehen. Alternativ kann vorgesehen sein, dass mindestens eine Stützrolle
47 mit der Friktionsrolle 45 so zusammenwirkt, dass sich in dieser Wirkzone jedoch
nicht die Riemen 15 des Riementransportsystems befinden, sondern dass diese stromabwärts
oder stromaufwärts oder sowohl stromabwärts als auch stromaufwärts der Friktionsrolle
45 und der Stützrolle 47 befinden. Sollten sie stromaufwärts und stromabwärts angeordnet
sein, so ist demgemäß das Riementransportsystem in zwei einzelne, Flachriemen aufweisende
Riementransportsysteme aufgeteilt, die jeweils vorzugsweise trumförmig ausgebildet
sind.
[0032] Die Anordnung ist ferner derart getroffen, dass die auf die Blechtafel 2 ausgeübte
Haltewirkung, sei es per Unterdruck, per Magnetwirkung oder per Andruck (insbesondere
Friktionsrolle) bei Anlage der Vorderkante 3 der Blechtafel 2 im Bereich des vorderen
Viertels bis hinteren Viertels der Längserstreckung der Blechtafel 2 ausgeübt wird.
Die Haltewirkung zum Schieben der Blechtafel gegen die Anlegemarke 26 erfolgt demgemäß
vorzugsweise in der mittleren Zone der Blechtafel 2.
[0033] Die Figur 4 verdeutlicht die Friktionsrolle 45. Sie ist um eine Achse 48 drehbar
geführt, wobei sie entlang ihrer Längserstreckung, also axial, verlagerbar gehalten
ist. Diese Verlagerbarkeit wird mittels des Doppelpfeils 49 angedeutet. Mittels beidendig
auf sie einwirkende Federmittel 50 wird sie -bei Kräftefreiheit- axial zentriert.
Diese Zentrierung führt stets zu einer neutralen Rückstellung der Friktionsrolle 45,
sobald sie nicht mehr in Kontakt mit der Blechtafel 2 steht.
[0034] Die Figur 5 zeigt einen Querschnitt durch einen als Flachriemen 42 ausgebildeten
Riemen 15 des Saugriemensystems 17. Es ist erkennbar, dass eine langgestreckte, rechteckige
Querschnittsfläche vorliegt. Vorzugsweise ist der Flachriemen 15 aus homogenem Material,
beispielsweise Gummi, gefertigt, sodass er ausgezeichnete seitliche Auslenkeigenschaften
aufweist, ohne dass es zu einem Verkippen, Aufwerfen usw. kommt.
1. Transportsystem einer Blechdruckmaschine oder Blechlackiermaschine, mit mindestens
einem sich bewegenden Vorderkantenanschlag für die Anlage der Vorderkante einer transportierten
Blechtafel, mit einer Seitenausrichteinrichtung zur Blechtafelseitenausrichtung, mit
einer Anlegetrommel, die mindestens eine Anlegemarke für die Anlage der Vorderkante
der Blechtafel aufweist, und mit einem mehrere Riemen aufweisenden Riementransportsystem
zum Ausrichten der Vorderkante der Blechtafel an der Anlegemarke, wobei dem Riementransportsystem
ein Haltemittel zum Andrücken der Blechtafel an die Riemen zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Riemen (15) des Riementransportsystems (11) als Flachriemen (42) ausgebildet
sind.
2. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Riementransportsystem (11) als Riementrum (12) ausgebildet ist.
3. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltekraft des Haltemittels in ihrer Größe vorgebbar einstellbar/veränderbar
ist.
4. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel eine Unterdruckvorrichtung ist.
5. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel eine Magnetvorrichtung ist.
6. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel mindestens eine auf die Blechtafel drückende Friktionsrolle (45)
ist.
7. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Friktionsrolle (45) axial verlagerbar geführt ist.
8. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltefunktion des Haltemittels an- und ausschaltbar ist.
9. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flachriemen (42) eine Riemenstärke von 0,5 bis 3 mm, vorzugsweise etwa 1,5 mm
aufweist.
10. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlegemarke (26) als Klemm-Anlegemarke (27) ausgebildet ist.
11. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenausrichteinrichtung (29) eine die Blechtafel (2) seitlich zentrierende
Einrichtung ist.
12. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenausrichteinrichtung (29) mindestens zwei, die Blechtafel (2) zwischen sich
aufnehmende Seitenführungen (30,31), insbesondere Seitenrollen (32) aufweist.
13. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine die Klemm-Anlegemarke (27) der Anlegetrommel (24) vor Erreichen des oberen Totpunkts
in den Klemmzustand verbringende Steuereinrichtung.
14. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemm-Anlegemarke 0 bis 20°, insbesondere 8 bis 16°, vor dem oberen Totpunkt
schließt.
15. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorderkantenanschlag (4) an einem Riementrum (5) angeordnet ist.
16. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Riementransportsystem (11) eine Saugzone, Magnetzone und/oder Friktionsrollenandrückzone
zugeordnet ist, die eine mit ihrer Vorderkante (3) an der Anlegemarke (26) anliegende
Blechtafel (2) etwa im Bereich ihres vorderen Viertels bis hinteren Viertels ihrer
Längserstreckung mit einer Haltekraft beaufschlagt.