[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung und/oder Behandlung
einer Materialbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn, mit einer Walze mit endseitig
vorgesehenen Lagerzapfen, einer Walzenstuhlung mit Lagern, in welchen die Walze mit
ihren Lagerzapfen um ihre Längsachse drehbar gelagert ist, und mit einem auf einen
Lagerzapfen aufgesteckten, insbesondere als Hohlwellenmotor ausgebildeten Motor, der
von dem Lagerzapfen getragen ist.
[0002] Walzen mit Aufsteckmotoren sind bekannt. Der Motor ist dabei üblicherweise als Hohlwellenmotor
ausgebildet und auf dem Lagerzapfen der Walze angeordnet. Ein derartiges Antriebssystem
hat insbesondere den Vorteil einer kompakten Bauweise. Andererseits weisen diese Systeme
den Nachteil auf, dass das zur Montage notwendige Spiel zwischen Motorhohlwelle und
Lagerzapfen der Walze sich im Laufe des Betriebs ausweitet, so dass es zu Rundlauf-
und Vibrationsproblemen kommen kann. Der Versuch, das Montagespiel durch einen Spannsatz
bekannter Bauart zu kompensieren, hat sich als nicht erfolgreich für einen langzeitig
störungsfreien Betrieb erwiesen. Bereits nach kurzer Betriebszeit traten auch hier
die erwähnten Probleme auf.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, welche einerseits weiterhin eine kompakte Bauweise ermöglicht, jedoch
andererseits die genannten Probleme nicht aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Motor gegenüber dem Lagerzapfen verspannt
ist, wobei die Spannlänge mindestens ein Zehntel der Länge der Motorwelle beträgt.
[0005] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass die oben geschilderten Probleme vermieden werden
können, wenn die Spannlänge zwischen Motor und Lagerzapfen eine gewisse Mindestlänge
aufweist, nämlich mindestens ein Zehntel der Länge der Motorwelle. Mit einer solchen
Anordnung kann die kompakte Bauweise von Aufsteckmotoren erhalten werden, ohne dass
es zu Rundlauf- oder Vibrationsproblemen kommt.
[0006] Bevorzugt beträgt die Mindestspannlänge 1,5 Zehntel der Länge der Motorwelle, besonders
bevorzugt zwei Zehntel dieser Länge. Hiermit konnten sehr gute Ergebnisse hinsichtlich
der Rundlauf- und Vibrationseigenschaften erreicht werden.
[0007] Erfindungsgemäß beträgt bei Anordnungen herkömmlicher Walzen von Papier maschinen
und üblicher Aufsteckmotoren nun die Mindestspannlänge 20 mm, bevorzugt 30 mm und
noch weiter bevorzugt 40 mm. Auch hiermit konnten die oben geschilderten Vorteile
erreicht werden.
[0008] Sind mehrere Pressflächen vorgesehen, so gelten die oben genannten Mindestspannlängen
bevorzugt für jede dieser Pressflächen. Damit kann gewährleistet werden, dass an keiner
der Pressflächen Rundlauf- oder Vibrationsprobleme auftreten.
[0009] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Motor in sogenannter fliegender Anordnung
an die Walze angebaut. Das heißt, der Aufsteckmotor sitzt endseitig auf dem Lagerzapfen
der Walze. Bei einer solchen Anordnung ist die Montage oder Demontage, insbesondere
im Fall der Nachrüstung oder bei einem Umbau, besonders einfach.
[0010] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist der Motor zwischen Walze und Walzenlager
auf dem Lagerzapfen angeordnet. Hierdurch ergibt sich eine besonders stabile Anordnung
und die Möglichkeit einer großen Spannlänge im Innern des Aufsteckmotors.
[0011] Bei der geschilderten fliegenden Anordnung des Aufsteckmotors ist bevorzugt zwischen
Motor und Lagerzapfen ein Adapterflansch vorgesehen. Durch die Verwendung eines Adapters
kann ein Aufsteckmotor bei nahezu beliebiger Zapfengeometrie verwendet werden. Der
Motor muss selbst nicht an die Zapfengeometrie angepasst werden, wodurch sich nur
geringe Kosten ergeben. Außerdem genügt eine verhältnismäßig geringe Zapfenlänge,
um einen Aufsteckmotor vorzusehen. Somit können auch Standardmotorgrößen verwendet
werden.
[0012] Im Falle der Verwendung eines Adapterflansches ist die Mindestspannlänge bevorzugt
zwischen Adapterflansch und Lagerzapfen der Walze vorhanden. Aufgrund des im Verhältnis
zum Motor kleinen Adapterflansches ist die Herstellung der Spannverbindung besonders
einfach.
[0013] Der Adapterflansch kann außerhalb des Motors angeordnet sein oder in die Hohlwelle
des Motors greifen. Die erstgenannte Anordnung ist besonders einfach und kostengünstig,
während die zweite Anordnung bei geringerer Baugröße eine besonders große Spannlänge
ermöglicht.
[0014] Insbesondere im Falle der fliegenden Anordnung des Aufsteckmotors und insbesondere
bei der Verwendung eines Adapterflansches ist die Spannfläche bevorzugt durch Presspassung
gebildet. Eine solche Pressung ist einfach ausführbar und kann kostengünstig auch
bei Nachrüstung oder einem Umbaueingesetzt werden.
[0015] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Spannfläche durch ein Spannelement
gebildet. Durch diese Ausgestaltung können besonders große Spannkräfte und damit eine
besonders stabile Lagerung des Aufsteckmotors erreicht werden.
[0016] Das Spannelement kann mechanisch betätigbar sein. Dann ist das Spannelement bevorzugt
als Ringspannelement ausgebildet. Vorteilhaft ist es dabei, wenn der Spannring von
der der Walze abgewandten Seite des Aufsteckmotors her betätigbar ist.
[0017] Bei einer speziellen Ausgestaltung des Ringspannelementes weist dieses eine geschlitzte
Kegelbüchse und einen diese umgebenden geschlitzten Kegelring auf, die axial gegeneinander
verspannbar sind. Durch das axial gegeneinander Verspannen wird der geschlitzte Kegelring
aufgeweitet und gegen die Hohlwelle des Motors gepresst, während die Kegelbüchse radial
nach innen auf den Lagerzapfen der Welle gepresst wird. Dadurch entsteht eine besonders
stabile Verbindung zwischen Lagerzapfen und Hohlwelle des Aufsteckmotors.
[0018] Bevorzugt ist zwischen Kegelbüchse und Hohlwelle des Aufsteckmotors ein Distanzring
angeordnet, der ein Verschieben des Motors gegen den Lagerzapfen beim Verspannen verhindert.
Damit kann ein ordnungsgemäßer Sitz des Motors auf dem Lagerzapfen in einfacher Weise
gewährleistet werden.
[0019] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Spannelement hydraulisch
betätigbar. Hierdurch können besonders hohe Spannkräfte aufgebracht werden.
[0020] Insbesondere kann das Spannelement als lösbarer hydraulischer Pressverband ausgebildet
sein. Das Spannelement kann damit nach Bedarf eingesetzt werden.
[0021] Als besonders geeignet hat sich dabei die Ausbildung des Pressverbands als Kegelpressverband
ergeben.
[0022] Als Aufsteckmotor kommt insbesondere ein elektrischer Asynchronmotor in Betracht.
Aber auch andere Elektromotoren, wie ein elektrischer Synchronmotor mit Permanentmagnet
können vorteilhaft eingesetzt werden.
[0023] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren gemäß Anspruch 25 zum Anbau eines Antriebsmotors
an eine Walze einer Papiermaschine bzw. zum Umbau oder Nachrüstung des Antriebes der
Walze.
[0024] Erfindungsgemäß wird der Motor beim Anbau bzw. der Nachrüstung gegenüber dem Lagerzapfen
der Walze verspannt, wobei als Spannlänge mindestens ein Zehntel der Länge der Motorwelle
gewählt wird.
[0025] Dabei trägt der Lagerzapfen im Wesentlichen das Gewicht des Motors.
[0026] Die Spannlänge wird so gewählt, dass sie mindestens ein Zehntel der Länge der Motorwelle
beträgt. Bei bestimmten Motorbaugrößen oder Leistungsgrößen werden Spannlängen von
1,5 Zehntel der Länge oder alternierend zwei Zehntel der Motorlänge gewählt.
[0027] Sehr vorteilhaft, insbesondere bei Nachrüstungen ist es, wenn, der Motor in fliegender
Anordnung angebaut wird. Zwischen Motor und Lagerzapfen wird ein Adapterflansch angebaut.
Hierbei wird ein Pressverband bzw. eine Presspassung (z.B. K7/m6) realisiert, wodurch
ein nur sehr kurzer Lagerzapfen notwendig ist. Außerdem kann die Zapfengeometrie beliebig
gewählt werden. Der Motor selbst muss nicht an die Zapfengeometrie angepasst werden,
wodurch beim Nachrüsten oder Umbau Standardmotorgrößen verwendet werden können.
[0028] Sehr vorteilhaft ist auch, wenn der Motor auf einer Drehmomentenstütze mit der Stuhlung
der Papiermaschine verbunden wird.
[0029] Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht vor allem darin, dass
die Walze während des Umbaus oder der Nachrüstung in der Maschine bzw. Maschinenstuhlung
verbleiben kann und nicht ausgebaut werden muss.
[0030] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale sind in weiteren Unteransprüchen beschrieben.
[0031] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
nachfolgend beschrieben. Es zeigen, jeweils in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- einen teilweise geschnittenen Ausschnitt aus einer ersten Variante der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Fig. 2
- einen entsprechenden Ausschnitt einer zweiten Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 3
- einen entsprechenden Ausschnitt einer dritten Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
und
- Fig. 4
- eine Teilschnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Ringspannelementes.
[0032] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung umfasst eine Walze 1, insbesondere einer Papiermaschine,
die an ihrem einen Ende einen Lagerzapfen 2 aufweist, über den die Walze 1 in einem
von einer Walzenstuhlung 3 getragenen Lager 4 gelagert ist. Der Lagerzapfen 2 weist
einen Endabschnitt 5 verringerten Durchmessers auf, welcher auf der von der Walze
1 abgewandten Seite über das Lager 4 übersteht.
[0033] Auf diesen Abschnitt 5 ist ein Antriebsmotor 6 zum Drehantrieb der Walze in der nachfolgend
beschriebenen Weise aufgesteckt. Durch den Motor 6 ist die Walze 1 um ihre Längsachse
I verdrehbar.
[0034] Der Antriebsmotor 6 weist eine Hohlwelle 7 auf, an der stirnseitig zur Walze 1 weisend
ein Adapterflansch 8 befestigt ist. Der Adapterflansch 8 weist eine zentrale Durchtrittsöffnung
9 auf, deren Durchmesser so gewählt ist, dass der Adapterflansch 8 mit Presssitz auf
dem Endabschnitt 5 des Lagerzapfens 2 befestigt ist. Über eine Drehmomentstütze 10
ist der Motor 6 außerdem gegenüber der Walzenstuhlung 3 drehfest abgestützt. Das Gewicht
des Motors 6 wird jedoch im Wesentlichen durch den Lagerzapfen 2 getragen. Der Motor
6 ist hier also in so genannter fliegender Anordnung an die Walze 1 angebaut. Der
Motor 6 ist insbesondere als elektrischer Asynchronmotor ausgebildet.
[0035] Die Länge des Adapterflansches 8 und die Länge des Abschnitts 5 des Lagerzapfens
2 sind so gewählt, dass die den Presssitz bildende Pressfläche zwischen Adapterflansch
8 und Abschnitt 5 des Lagerzapfens 2 eine Länge I in Richtung der Drehachse I der
Walze 1 aufweist, die entsprechend der gewünschten Mindestgröße der Spannlänge gewählt
ist. Insbesondere beträgt die Spannlänge I mindestens ein Zehntel, bevorzugt mindestens
1,5 Zehntel, weiter bevorzugt mindestens zwei Zehntel der Länge L der Motorwelle 7.
Dadurch ergibt sich eine sichere Befestigung des Motors 6 auf den Lagerzapfen 2 der
Welle 1 mit geringen oder keinen Rundlauf- oder Vibrationsproblemen auch nach längerem
Betrieb. Bei herkömmlichen Walzen 1 von Papiermaschinen und üblichen Aufsteckmotoren
6 beträgt die Spannlänge I mindestens 20 mm, bevorzugt mindestens 30 mm und weiter
bevorzugt mindestens 40 mm.
[0036] Bei der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung ist der Aufsteckmotor 6 zwischen Walze
1 und Lager 4 auf dem Lagerzapfen 2 angeordnet. Auch hier ist der Motor 6 über eine
Drehmomentstütze 10 gegenüber der Walzenstuhlung 3 drehfest abgestützt, während das
Gewicht des Motors 6 im Wesentlichen durch den Lagerzapfen 2 getragen wird.
[0037] Die Verbindung zwischen der Hohlwelle 7 des Aufsteckmotors 6 und dem Lagerzapfen
2 erfolgt bei dieser Variante durch ein Spannelement 11, welches zwischen Lagerzapfen
2 und Hohlwelle 7 des Motors 6 angeordnet und von der der Walze 1 abgewandten Seite
des Motors 6 her betätigbar ist. Das Spannelement 11 ist durch ein Ringspannelement
gebildet, wie es in Fig. 4 schematisch dargestellt ist. Das Ringspannelement 11 umfasst
eine geschlitzte Kegelbüchse 12, die von einem ebenfalls geschlitzten Kegelring 13
umgeben ist. Kegelbüchse 12 und Kegelring 13 weisen jeweils an ihrer einen, von der
Walze 1 abgewandten Seite einen Ringflansch 14 bzw. 15 auf, wobei in den Ringflanschen
14 der Kegelbüchse 12 Durchtrittsöffnungen 16 und in dem Ringflansch 15 des Kegelrings
13 Gewindebohrungen 17 vorgesehen sind. Wie dargestellt, fluchten die Durchtrittsöffnungen
16 und die Gewindebohrungen 17 miteinander, so dass in diese Kopfschrauben 18 eingeschraubt
werden können.
[0038] Wie man in Fig. 4 erkennt, wird der Kegelring 13 durch Eindrehen der Kopfschrauben
18 in die Gewindebohrungen 17 axial in Richtung auf den Ringflansch 14 der Kegelbüchse
verschoben. Aufgrund der kegelförmigen und geschlitzten Ausbildung der Kegelbüchse
12 und des Kegelrings 13 und der aufeinander abgestimmten Durchmesser beider Elemente
weitet sich die Kegelbüchse 13 dabei auf und wird gegen die Hohlwelle 7 des Motors
6 gepresst. Gleichzeitig wird der Kegelring 12 dadurch zusammengedrückt und gegen
den Abschnitt 5 des Lagerzapfens 2 gepresst. Auf diese Weise wird eine feste Verbindung
zwischen Hohlwelle 7 des Motors 6 und Lagerzapfen 2 der Welle 1 hergestellt.
[0039] Die Spannlänge I, die durch die Länge des Kegelrings 13 bestimmt wird, ist wie man
in Fig. 4 erkennt, besonders groß und gewährleistet eine stabile Befestigung mit dauerhaft
geringen oder keinen Rundlauf- oder Vibrationsproblemen. Über einen Distanzring 19
wird im übrigen bei der Montage des Spannelementes 11 sichergestellt, dass sich der
Motor 6 nicht gegenüber der Walze 1 verschiebt.
[0040] Bei der in Fig. 3 dargestellten Variante ist der Antriebsmotor 6 wieder in sogenannter
fliegender Anordnung mit dem Ende des Lagerzapfens 2 der Walze 1 verbunden. Wie bei
dem Ausführungsbeispiel von Fig. 1 ist hier ein Adapterflansch 8 vorgesehen, der allerdings
mit einem verlängerten Abschnitt 20 in die Hohlwelle 7 des Motors 6 greift.
[0041] Im Unterschied zu der Variante von Fig. 1 ist der Adapterflansch 8 bei der Variante
von Fig. 3 außerdem nicht mit Presssitz auf den Lagerzapfen 2 aufgesetzt. Stattdessen
ist der Adapterflansch 8 von einem lösbaren hydraulischen Pressverband 21 umgeben,
der über Hydraulikleitungen 22 und 23 mit Druckfluid ver- und entsorgbar ist. Durch
Betätigung des hydraulischen Pressverbandes 21 wird der stirnseitig fest mit der Hohlwelle
7 verbundene Adapterflansch 8 auf den Lagerzapfen 2 der Walze 1 gepresst.
[0042] Wie man in Fig. 3 erkennt, ergibt sich durch den in die Hohlwelle 7 des Motors 6
greifenden Abschnitt 20 eine große Spannlänge I, die wiederum die oben genannten Mindestwerte
aufweist. Als hydraulischer Pressverband ist insbesondere ein Kegelpressverband bekannter
Bauart verwendet.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Walze
- 2
- Lagerzapfen
- 3
- Walzenstuhlung
- 4
- Lager
- 5
- Abschnitt von 2
- 6
- Aufsteckmotor
- 7
- Hohlwelle/Motorwelle
- 8
- Adapterflansch
- 9
- Durchtrittsöffnung
- 10
- Drehmomentstütze
- 11
- Spannelement
- 12
- Kegelbüchse
- 13
- Kegelring
- 14
- Ringflansch
- 15
- Ringflansch
- 16
- Durchtrittsöffnung
- 17
- Gewindebohrung
- 18
- Kopfschraube
- 19
- Distanzring
- 20
- Abschnitt von 8
- 21
- hydraulischer Pressverband
- 22
- Hydraulikleitung
- 23
- Hydraulikleitung
- I
- Drehachse
- L
- Länge Motorwelle
- I
- Spannlänge
1. Vorrichtung zur Herstellung und/oder Behandlung einer Materialbahn, insbesondere Papier-
oder Kartonbahn, mit einer Walze (1) mit endseitig vorgesehenen Lagerzapfen (2), einer
Walzenstuhlung (3) mit Lagern (4), in welchen die Walze (1) mit ihren Lagerzapfen
(2) um ihre Längsachse (I) drehbar gelagert ist, und mit einem auf einen Lagerzapfen
(2) aufgesteckten, insbesondere als Hohlwellenmotor ausgebildeten Motor (6), der von
dem Lagerzapfen (2) getragen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Motor (6) gegenüber dem Lagerzapfen (2) verspannt ist, wobei die Spannlänge (I)
mindestens ein Zehntel der Länge (L) der Motorwelle (7) beträgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannlänge (I) mindestens 1,5 Zehntel der Länge (L) der Motorwelle (7) beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannlänge (I) mindestens zwei Zehntel der Länge (L) der Motorwelle (7) beträgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannlänge (I) mindestens 20 mm beträgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannlänge (I) mindestens 30 mm beträgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannlänge (I) mindestens 40 mm beträgt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei mehreren vorhandenen Spannlängen (I) jede Spannlänge die Mindestlänge aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Motor (6) in sogenannter fliegender Anordnung an die Walze (1) angebaut ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen Motor (6) und Lagerzapfen (2) ein Adapterflansch (8) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Adapterflansch (8) außerhalb des Motors 6 angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Adapterflansch (8) in die Hohlwelle (7) des Motors greift.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mindestspannlänge (I) zwischen Adapterflansch (8) und Lagerzapfen (2) vorhanden
ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Motor (6) zwischen Walze (1) und Lager (4) auf dem Lagerzapfen (2) angeordnet
ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannfläche durch Pressspannung gebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannfläche durch ein Spannelement (11, 21) gebildet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Spannelement (11) mechanisch betätigbar ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Spannelement (11) von der der Walze (1) abgewandten Seite des Motors (6) her
betätigbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Spannelement (11) als Ringspannelement ausgebildet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ringspannelement (11) eine geschlitzte Kegelbüchse (12) und einen diese umgebenden
geschlitzten Kegelring (13) aufweist, die axial gegeneinander verspannbar sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen Kegelbüchse (12) und Hohlwelle (7) des Aufsteckmotors (6) ein Distanzring
(19) angeordnet ist, der ein Verschieben des Motors (6) gegen den Lagerzapfen (2)
beim Verspannen verhindert.
21. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Spannelement (21) hydraulisch betätigbar ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Spannelement (21) als lösbarer hydraulischer Pressverband ausgebildet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Pressverband (21) als Kegelpressverband ausgebildet ist.
24. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aufsteckmotor (6) als elektrischer Asynchronmotor oder als elektrischer Synchronmotor,
insbesondere mit Permanentmagnet, ausgebildet ist.
25. Verfahren zum Anbau eines Antriebsmotors (6) an eine Walze (1) bzw. zur Nachrüstung
des Antriebes der Walze (1) einer Maschine zur Herstellung und/oder Behandlung einer
Materialbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn, mit dem Motor (6), wobei die Walze
(1) mit endseitig vorgesehenen Lagerzapfen (2) in einer Walzenstuhlung (3) mit Lagern
(4) um ihre Längsachse (I) drehbar gelagert wird, und die Walze (1) vom insbesondere
als Hohlwellenmotor ausgebildete Motor (6) angetrieben wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Motor (6) beim Anbau bzw. der Nachrüstung gegenüber dem Lagerzapfen (2) verspannt
wird, wobei als Spannlänge (I) mindestens ein Zehntel der Länge (L) der Motorwelle
(7) gewählt wird.
26. Verfahren nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Spannlänge (I) mindestens 1,5 Zehntel der Länge (L) der Motorwelle (7) gewählt
wird.
27. Verfahren nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Spannlänge (I) mindestens zwei Zehntel der Länge (L) der Motorwelle (7) gewählt
wird.
28. Verfahren nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Spannlänge (I) mindestens 20 mm gewählt wird.
29. Verfahren nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Spannlänge (I) mindestens 30 mm gewählt wird.
30. Verfahren nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Spannlänge (I) mindestens 40 mm gewählt wird.
31. Verfahren nach einem der Ansprüche 25 bis 30,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei mehreren vorhandenen Spannlängen (I) jede Spannlänge die Mindestlänge aufweist.
32. Verfahren nach einem der Ansprüche 25 bis 31,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Motor (6) in so genannter fliegender Anordnung an die Walze (1) angebaut wird.
33. Verfahren nach Anspruch 32,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen Motor (6) und Lagerzapfen (2) ein Adapterflansch (8) eingebaut wird.
34. Verfahren nach Anspruch 33,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Adapterflansch (8) außerhalb des Motors 6 angebaut wird.
35. Vorrichtung nach Anspruch 34,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Adapterflansch (8) so angebaut wir, dass er in die Hohlwelle (7) des Motors greift.
36. Verfahren nach einem der Ansprüche 33 bis 35,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Einbau derart vorgenommen wird, dass eine Mindestspannlänge (I) zwischen Adapterflansch
(8) und Lagerzapfen (2) eingehalten wird.
37. Verfahren nach einem der Ansprüche 25 bis 31,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Motor (6) zwischen Walze (1) und Lager (4) auf dem Lagerzapfen (2) angebaut wird.
38. Verfahren nach einem der Ansprüche 25 bis 37,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannfläche durch Pressspannung gebildet wird.
39. Verfahren nach einem der Ansprüche 25 bis 38,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Spannfläche ein Spannelement (11, 21) eingebaut wird.
40. Verfahren nach Anspruch 39,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Spannelement (11, 21) mechanisch oder hydraulisch und von der der Walze (1) abgewandten
Seite des Motors (6) betätigt wird.
41. Verfahren nach einem der Ansprüche 25 bis 40,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gewicht des Motors (6) im Wesentlichen vom Lagerzapfen (2) aufgenommen wird und
der Motor (6) über eine Drehmomentstütze (10) mit der Walzenstuhlung (2) verbunden
wird.
42. Verfahren nach einem der Ansprüche 25 bis 41,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Motor bzw. Aufsteckmotor (6) bevorzugt ein elektrischer Asynchronmotor verwendet
wird.