[0001] Die Erfindung betrifft einen Doppelsiebformer einer Maschine zur Herstellung einer
Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, aus mindestens einer Faserstoffsuspension,
mit zwei in jeweiliger Siebschlaufe umlaufenden endlosen Sieben, die zumindest streckenweise
eine Doppelsiebzone bilden, wobei in Sieblaufrichtung des ersten Siebs vor der Doppelsiebzone
eine Vorentwässerungsstrecke ausgebildet ist, in welcher ein Stoffauflauf zur Aufbringung
der mindestens einen Faserstoffsuspension auf das erste Sieb und mindestens ein Entwässerungselement
zur Entwässerung der mindestens einen auf dem ersten Sieb aufgebrachten Faserstoffsuspension
angeordnet sind.
[0003] Bei den bekannten Hybridformern ist die Entwässerungsmenge nach oben durch die Kapazität
des oberen Entwässerungskastens limitiert. Das bedingt eine lange Vorentwässerungsstrecke
mit den bekannten Nachteilen wie Stoffspringen bei hohen Geschwindigkeiten, Rückflockungen
und Profilstörungen in Form von zunehmenden Restabweichungen.
[0004] Es ist also Aufgabe der Erfindung, einen Doppelsiebformer der eingangs genannten
Art derart zu verbessern, dass eine nach oben gerichtete, schonende und gesteigerte
Entwässerung der eingebrachten Faserstoffsuspension schon so frühzeitig wie möglich
nach dem mindestens einen in der Vorentwässerungszone angeordneten Entwässerungselement
realisiert werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Doppelsiebformer der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass eingangsseitig der Doppelsiebzone eine vorzugsweise alleinstehende
und in der Höhe vorzugsweise positionierbare Skimmereinrichtung in der Siebschlaufe
des einen, vorzugsweise zweiten Siebs angeordnet ist, dass der Skimmereinrichtung
in Sieblaufrichtung wenigstens ein Stützkasten zur Führung der beiden Siebe mit dazwischen
liegender Faserstoffsuspension in der Siebschlaufe des anderen, vorzugsweise ersten
Siebs nachgeordnet ist und dass gegenüber dem wenigstens einen in der Siebschlaufe
des anderen, vorzugsweise ersten Siebs angeordneten Stützkasten mindestens eine weitere
vorzugsweise alleinstehende Skimmereinrichtung in der Siebschlaufe des einen, vorzugsweise
zweiten Siebs angeordnet ist. Der Begriff "alleinstehend" steht im vorliegenden Zusammenhang
für unabhängig, sowohl in konstruktiver, in technologischer als auch in funktionaler
Hinsicht.
[0006] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird hiermit vollständig gelöst.
[0007] Diese erfindungsgemäße Ausgestaltung des Doppelsiebformers gewährleistet, dass selbst
bei schnelllaufenden Maschinen zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere
einer Papier- oder Kartonbahn, keine schwerwiegenden Störungen in der Blattstruktur
der hergestellten Faserstoffbahn auftreten, und dies unabhängig von der weiteren konstruktiven
Ausbildung des Formers. Dabei ist besonderes vorteilhaft, dass das nach oben aus der
Faserstoffsuspension austretende Siebwasser über mindestens eine Skimmereinrichtung
abgenommen wird.
[0008] In bevorzugter praktischer Ausführung ist der Stützkasten aus einer vorzugsweise
dichten Tragkonstruktion gebildet, die oberseitig und das andere, vorzugsweise erste
Sieb führend eine flexible Membran aufweist. Dabei entspricht die Breite des Stützkastens
etwa der Siebbreite des anderen, vorzugsweise ersten Siebs und die Länge des Stützkastens
ist bevorzugt durch die Entwässerungsmöglichkeit nach oben ohne Einsatz von Vakuum
definiert.
[0009] Damit eine effektive und schonende Abführung des Siebwassers nach unten gegeben ist,
weist die Membran oberseitig und das andere, vorzugsweise erste Sieb führend eine
Oberfläche auf, die mit Längsrillen, Querrillen, Kreuzrillen, Stufen in Sieblaufrichtung,
Noppen, Sägezahn, Blindbohrungen und/oder Kombinationen der genannten Oberflächenstrukturen
versehen ist. Hierbei kann die Membran überdies aus einem Kunststofftuch mit mindestens
einer Fasereinlage, einer Kunststoffplatte oder einem Metall bestehen und zudem derart
ausgebildet sein, dass sie ein Schmiermedium aus dem Stützkasten hindurchtreten lassen
kann. Die Membran ist also permeabel.
[0010] Der Stützkasten ist in bevorzugter Weise in Sieblaufrichtung mittels mindestens einer
Schottwand sektioniert und somit in einzelne Stützkastenkammern unterteilt. Dabei
dient die Schottwand primär zur Führung und Stützung des vorbei geführten Siebs und
sie kann ortsfest oder verstellbar, vorzugsweise höhenverstellbar oder in Sieblaufrichtung
verstellbar, angebracht sein. Dies ermöglicht eine optimale Einflussnahme auf den
Entwässerungsprozess der Faserstoffsuspension bei größtmöglicher Anwendungsflexibilität.
[0011] Weiterhin ist die Schottwand bevorzugt mit Mitteln zur Abgabe von Impulsen an die
Membrane versehen, wodurch das Entwässerungsvermögen weiters verstärkt wird.
[0012] Die Schottwand ist bevorzugt vorzugsweise allseits dichtend mit der Membran und dem
Stützkasten verbunden, wobei in den Stützkastenkammern zudem unterschiedliche Drücke
eingestellt werden können. Bevorzugt sind dabei benachbarte Stützkastenkammern über
Drosseln miteinander verbunden und eine Einströmung wenigstens eines vorzugsweise
pulsierenden Druckmediums zumindest in die in Sieblaufrichtung letzte Stützkastenkammer
ist vorgesehen, um dadurch abfallende Kammerdrücke entgegen der Sieblaufrichtung zu
erzeugen. Als Druckmedium ist hierbei mindestens ein Fluid, insbesondere eine Flüssigkeit,
ein Gas oder ein Medium mit einer steuerbaren Quellung, vorgesehen. All diese Eigenschaften
unterstützen wiederum die Vorsehung einer schonenden Entwässerung der Faserstoffsuspension.
[0013] Die Membran ist bevorzugt von der mindestens einen Schottwand und/oder von mindestens
einer quer zur Sieblaufrichtung verlaufenden Leiste gestützt. Dies gewährleistet unter
anderem eine definierte Entwässerungsgeometrie im anfänglichen Bereich der Doppelsiebzone.
[0014] Der Stützkasten weist in weiterer bevorzugter Ausgestaltung oberseitig einen Krümmungsradius
im Bereich von 10.000 mm bis unendlich, vorzugsweise von 5.000 bis 500 mm, auf, wobei
er zudem oberseitig einen Oberflächenverlauf aufweisen kann, dessen Kontur mit Wendepunkten
versehen ist. Dadurch wird die Möglichkeit der Erzeugung einer den Entwässerungsprozess
unterstützenden Siebspannung geschaffen.
[0015] Damit der Siebverschleiß des über den Stützkasten geführten anderen, vorzugsweise
ersten Siebs reduziert und der Stützkasten gegenüber der Atmosphäre abgedichtet werden
kann, weist er ein- und/auslaufseitig eine Leiste auf. Diese Leiste birgt aufgrund
ihres Materials, welches vorzugsweise einen Keramikwerkstoff umfasst, ein reduziertes
Verschleißpotential.
[0016] Je nach Ausrichtung der Doppelsiebstrecke des Doppelsiebformers kann der Stützkasten
in jeder beliebigen Ausrichtung, insbesondere abfallend, horizontal oder ansteigend,
in Bezug zur Horizontalen ausrichtbar sein. Im Hinblick auf ein maximales Anwendungsspektrum
ist er überdies bevorzugt längs- und/oder höhenverstellbar angebracht. Zudem ist der
Stützkasten in günstiger Weise mittels mindestens einer Schüttelvorrichtung in vorzugsweise
allen drei Raumrichtungen schüttelbar, wobei eine derartige Schüttelvorrichtung samt
Schüttelverfahren beispielsweise aus der
deutschen Offenlegungsschrift DE 197 04 730 A1 bekannt ist.
[0017] Im Zuge einer weiteren Erhöhung der Entwässerungskapazität in der Doppelsiebstrecke
kann zwischen dem Stützkasten und dem anderen, vorzugsweise ersten Sieb ein in einer
Siebschlaufe umlaufendes endloses Fabricband vorgesehen sein. Das Fabricband ist hierbei
im Grunde ein Sieb, welches speziell zur Aufnahme und Ableitung von aus der Faserstoffsuspension
austretendem Siebwasser geeignet ist, also zur Volumenspeicherung dient, und ferner
zur Verschleißminderung eingesetzt wird. Der Stützkasten kann dabei mit außenliegenden
Führungsleisten, ähnlich einem Joch einer NipcoFlex-Walze, versehen sein.
[0018] Das eine, vorzugsweise zweite Sieb kann überdies vor dessen Eintritt in die Doppelsiebzone
über eine Einlaufwalze geführt sein, die geschüttelt und/oder mit einer Oberflächenstruktur,
insbesondere Noppen oder ähnlichem, versehen ist. Dadurch werden weitere Impulse zur
verbesserten Entwässerung in das Entwässerungssystem eingebracht.
[0019] In weiterer praktischer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass dem in der Siebschlaufe
des anderen, vorzugsweise ersten Siebs angeordneten Stützkasten ein weiterer Stützkasten
in der Siebschlaufe des einen, vorzugsweise zweiten Siebs nachgeordnet ist und dass
gegenüber dem in der Siebschlaufe des einen, vorzugsweise zweiten Siebs angeordneten
weiteren Stützkasten mindestens eine weitere vorzugsweise alleinstehende Skimmereinrichtung
in der Siebschlaufe des anderen, vorzugsweise ersten Siebs angeordnet ist. Hierdurch
wird insbesondere die Möglichkeit einer Einstellbarkeit der Symmetrie der herzustellenden
Faserstoffbahn infolge einer beidseitigen Siebentwässerung geschaffen.
[0020] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
[0021] Es zeigen
- Figur 1
- eine schematische und ausschnittsweise Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Doppelsiebformers;
- Figur 2
- eine weitere schematische und ausschnittsweise Seitenansicht einer Doppelsiebzone
eines erfindungsgemäßen Doppelsiebformers; und
- Figur 3
- eine schematische Seitenansicht einer Doppelsiebzone eines erfindungsgemäßen Doppelsiebformers.
[0022] Die Figur 1 zeigt eine schematische und ausschnittsweise Seitenansicht eines Doppelsiebformers
1 einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-
oder Kartonbahn, aus mindestens einer Faserstoffsuspension 2.
[0023] Der Doppelsiebformer 1 weist zwei in jeweiliger Siebschlaufe 5, 6 umlaufende endlose
Siebe 3, 4 auf, die zumindest streckenweise eine Doppelsiebzone 7 bilden. Dabei ist
in Sieblaufrichtung S (Pfeil) des ersten Siebs 3 (Tragsieb, Untersieb) vor der Doppelsiebzone
7 eine Vorentwässerungsstrecke 8 ausgebildet, in welcher ein Stoffauflauf 9 zur Aufbringung
der mindestens einen Faserstoffsuspension 2 auf das erste Sieb 3 und ein Entwässerungselement
10 zur Entwässerung der mindestens einen auf dem ersten Sieb 3 aufgebrachten Faserstoffsuspension
2 angeordnet sind. Das Entwässerungselement 10 ist bekanntermaßen ein Siebtisch beziehungsweise
ein Stütztisch. Dem Entwässerungselement 10 in Sieblaufrichtung S (Pfeil) folgend
ist eine Stützleiste 32 angeordnet.
[0024] Nunmehr ist eingangsseitig der Doppelsiebzone 7 eine alleinstehende und in der Höhe
vorzugsweise positionierbare Skimmereinrichtung 11 in der Siebschlaufe 6 des zweiten
Siebs 4 (Außensieb, Obersieb) angeordnet, der in Sieblaufrichtung S (Pfeil) wiederum
ein Stützkasten 12 in der Siebschlaufe 5 des ersten Siebs 3 nachgeordnet ist. Und
gegenüber dem in der Siebschlaufe 5 des ersten Siebs 3 angeordneten Stützkasten 12
sind zwei alleinstehende Skimmereinrichtungen 13 in der Siebschlaufe 6 des zweiten
Siebs 4 angeordnet.
[0025] Der Stützkasten 12 ist aus einer vorzugsweise dichten Tragkonstruktion 14 gebildet,
die oberseitig und das erste Sieb 3 führend eine flexible Membran 15 aufweist. Dabei
entspricht die Breite B (Pfeil) des Stützkastens 12 etwa der Siebbreite des ersten
Siebs 3 und die Länge L des Stützkastens 12 ist bevorzugt durch die Entwässerungsmöglichkeit
nach oben ohne Einsatz von Vakuum definiert.
[0026] Die Membran 15 ist durch mehrere quer zur Sieblaufrichtung S (Pfeil) verlaufende
Leisten 34 gestützt.
[0027] Die Membran 15 weist oberseitig und das erste Sieb 3 führend eine Oberfläche 16 auf,
die mit Längsrillen, Querrillen, Kreuzrillen, Stufen in Sieblaufrichtung, Noppen,
Sägezahn, Blindbohrungen und/oder Kombinationen der genannten Oberflächenstrukturen
versehen ist. Weiterhin kann die Membran 15 aus einem Kunststofftuch mit mindestens
einer Fasereinlage, einer Kunststoffplatte oder einem Metall bestehen.
[0028] Ferner ist die Membran 15 derart ausgebildet, dass sie ein Schmiermedium 17 aus dem
Stützkasten 12 hindurchtreten lassen kann. Sie ist also permeabel.
[0029] Der Stützkasten 12 wiederum weist oberseitig einen Krümmungsradius R
K (Pfeil) im Bereich von 10.000 mm bis unendlich, vorzugsweise von 5.000 bis 500 mm,
und einen Oberflächenverlauf 18, dessen Kontur 19 mit Wendepunkten 20 versehen ist,
auf. Generell ist der Stützkasten 12 in jeder beliebigen Ausrichtung, insbesondere
abfallend, horizontal oder ansteigend, in Bezug zur Horizontalen H (Doppelpfeil) ausrichtbar
und längs- und/oder höhenverstellbar angebracht. Zudem kann der Stützkasten 12 mittels
mindestens einer nicht dargestellten, dem Fachmann jedoch bekannten Schüttelvorrichtung
in vorzugsweise allen drei Raumrichtungen schüttelbar sein.
[0030] Weiterhin ist das zweite Sieb 4 vor dessen Eintritt in die Doppelsiebzone 7 über
eine Einlaufwalze 21 geführt, die geschüttelt und/oder mit einer Oberflächenstruktur
22, insbesondere Noppen 22.1 oder ähnlichem, versehen ist.
[0031] Die Figur 2 zeigt nun eine weitere schematische und ausschnittsweise Seitenansicht
einer Doppelsiebzone 7 eines erfindungsgemäßen Doppelsiebformers 1. Der dargestellte
Stützkasten 12 ist vorzugsweise eine Weiterbildung des in der Figur 1 dargestellten
Stützkastens 12, so dass weitergehend prinzipiell auf dessen Beschreibung verwiesen
wird.
[0032] Der Stützkasten 12 ist in Sieblaufrichtung S (Pfeil) mittels vier Schottwänden 23.1
bis 23.4 sektioniert und somit in einzelne Stützkastenkammern 24.1 bis 24.5 unterteilt,
wobei die Schottwände 23.1 bis 23.4 auch gleichzeitig die Membrane 15 stützen. Zusätzlich
könnten zur Stützung der Membrane 15 auch nicht dargestellte Leisten vorgesehen sein.
Die jeweilige Schottwand 23.1 bis 23.4 ist ortsfest oder verstellbar, vorzugsweise
höhenverstellbar oder in Sieblaufrichtung S (Pfeil) verstellbar, angebracht. Die Verstellrichtungen
sind beispielhaft an der Schottwand 23.1 mittels Richtungspfeilen dargestellt.
[0033] Die Schottwände 23.1 bis 23.4 sind allseits dichtend mit der Membran 15 und dem Stützkasten
12 verbunden, so dass in den Stützkastenkammern 24.1 bis 24.5 unterschiedliche Drücke
p
24.1 bis p
24.5 einstellbar sind und so dass die Membran 15 von jeder Schottwand 23.1 bis 23.4 gestützt
ist. Die Drücke p
24.1 bis p
24.5 sind in bekannter Weise mit nicht explizit dargestellten Unterdruckquellen erzeugbar.
Auch sind benachbarte Stützkastenkammern 24.1 bis 24.5 über Drosseln 25.1 bis 25.4
miteinander verbunden, wobei exemplarisch lediglich eine Drossel pro Schottwand dargestellt
ist. Aufgrund dieser Ausgestaltung ist eine Einströmung wenigstens eines vorzugsweise
pulsierenden Druckmediums 26 (Pfeil) zumindest in die in Sieblaufrichtung S (Pfeil)
letzte Stützkastenkammer 24.5 vorgesehen, um dadurch abfallende Kammerdrücke p
24.1 bis p
24.5 entgegen der Sieblaufrichtung S (Pfeil) zu erzeugen. Hierbei weist die Sützkastenkammer
24.1 einen Ablauf 33 (Pfeil) für die Rezirkulation auf. Weiterhin ist als Druckmedium
26 (Pfeil) ein Fluid, insbesondere eine Flüssigkeit, ein Gas oder ein Medium mit einer
steuerbaren Quellung, vorgesehen. Prinzipiell kann jedes Medium als Druckmedium vorgesehen
sein, sofern es die im Betrieb gestellten Anforderungen erfüllt.
[0034] Weiterhin weist der Stützkasten 12 sowohl ein- als auch auslaufseitig je eine Leiste
27.1, 27.2, insbesondere je eine Dichtleiste bekannter Bauart und bekannter Funktionsweise,
auf. Zudem kann mindestens eine Schottwand mit Mitteln zur Abgabe von Impulsen an
die Membrane 15 versehen sein. Die Mittel können beispielsweise Strukturen, insbesondere
Erhebungen, sein.
[0035] Zwischen dem Stützkasten 12 und dem ersten Sieb 3 ist ein in einer Siebschlaufe 29
umlaufendes endloses Fabricband 28 vorgesehen. Das Fabricband 28 ist prinzipiell ein
Sieb, welches speziell zur Aufnahme und Ableitung von aus der Faserstoffsuspension
2 austretendem Siebwasser geeignet ist. Der Stützkasten 12 kann dabei mit außenliegenden
Führungsleisten, ähnlich einem Joch einer NipcoFlex-Walze, versehen sein.
[0036] Die Figur 3 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Doppelsiebzone 7 eines Doppelsiebformers
1, wie sie beispielsweise in Erweiterung der Ausführungen der Figuren 1 und 2 aussehen
kann.
[0037] Die vollständige Doppelsiebzone 7 ist dem in der Siebschlaufe 5 des ersten Siebs
3 angeordneten Stützkasten 12 samt gegenüberliegender und alleinstehender Skimmereinrichtung
11 ein weiterer Stützkasten 30 in der Siebschlaufe 6 des zweiten Siebs 4 nachgeordnet
und gegenüber dem in der Siebschlaufe 4 des zweiten Siebs 6 angeordneten weiteren
Stützkasten 30 ist eine weitere alleinstehende Skimmereinrichtung 31 in der Siebschlaufe
5 des ersten Siebs 3 angeordnet. Die Eigenschaften des Stützkastens 30, wie beispielsweise
der Aufbau und die Funktion, sind vorzugsweise identisch mit denen des Stützkastens
12. Gleiches gilt vorzugsweise auch für die alleinstehenden Skimmereinrichtungen 11,
13 und 31. Selbstverständlich kann die angegebene Reihenfolge und Anordnung der Stützkasten
12 und 31 samt alleinstehender Skimmereinrichtungen 13, 31 auch gegenseitig sein.
[0038] Die Vorentwässerungsstrecke 8 des Doppelsiebformers 1 weist ein Entwässerungselement
10 zur Entwässerung der mindestens einen auf dem ersten Sieb 3 aufgebrachten Faserstoffsuspension
2 auf. Das Entwässerungselement 10 ist bekanntermaßen ein Siebtisch beziehungsweise
ein Stütztisch. Dem Entwässerungselement 10 in Sieblaufrichtung S (Pfeil) folgend
ist eine Stützleiste 32 angeordnet.
[0039] Der Vollständigkeit halber ist anzumerken, dass gemäß der Darstellung in den Figuren
1 bis 3 das eine Sieb das zweite Sieb 4 und das andere Sieb das erste Sieb 3 sein
kann. In alternativer Ausführung kann jedoch das eine Sieb auch das erste Sieb 3 und
das andere Sieb das zweite Sieb 4 sein.
[0040] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die Erfindung ein Doppelsiebformer der
eingangs genannten Art geschaffen wird, der eine nach oben gerichtete, schonende und
gesteigerte Entwässerung der eingebrachten Faserstoffsuspension schon so frühzeitig
wie möglich nach dem mindestens einen in der Vorentwässerungszone angeordneten Entwässerungselement
ermöglicht.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Doppelsiebformer
- 2
- Faserstoffsuspension
- 3
- Erstes Sieb
- 4
- Zweites Sieb
- 5
- Erste Siebschlaufe
- 6
- Zweite Siebschlaufe
- 7
- Doppelsiebzone
- 8
- Vorentwässerungsstrecke
- 9
- Stoffauflauf
- 10
- Entwässerungselement
- 11
- Skimmereinrichtung
- 12
- Stützkasten
- 13
- Skimmereinrichtung
- 14
- Tragkonstruktion
- 15
- Membran
- 16
- Oberfläche
- 17
- Schmiermedium
- 18
- Oberflächenverlauf
- 19
- Kontur
- 20
- Wendepunkt
- 21
- Einlaufwalze
- 22
- Oberflächenstruktur
- 22.1
- Noppe
- 23.1 bis 23.4
- Schottwand
- 24.1 bis 24.5
- Stützkastenkammer
- 25.1 bis 25.4
- Drossel
- 26
- Druckmedium (Pfeil)
- 27.1
- Einlaufleiste
- 27.2
- Auslaufleiste
- 28
- Fabricband
- 29
- Siebschlaufe
- 30
- Stützkasten
- 31
- Skimmereinrichtung
- 32
- Stützleiste
- 33
- Ablauf (Pfeil)
- 34
- Leiste
- B
- Breite (Pfeil)
- H
- Horizontale (Doppelpfeil)
- RK
- Krümmungsradius (Pfeil)
- L
- Länge
- p24.1 bis p24.5
- (Kammer-)Druck
- S
- Sieblaufrichtung (Pfeil)
1. Doppelsiebformer (1) einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere
einer Papier- oder Kartonbahn, aus mindestens einer Faserstoffsuspension (2), mit
zwei in jeweiliger Siebschlaufe (5, 6) umlaufenden endlosen Sieben (3, 4), die zumindest
streckenweise eine Doppelsiebzone (7) bilden, wobei in Sieblaufrichtung (S) des ersten
Siebs (3) vor der Doppelsiebzone (7) eine Vorentwässerungsstrecke (8) ausgebildet
ist, in welcher ein Stoffauflauf (9) zur Aufbringung der mindestens einen Faserstoffsuspension
(2) auf das erste Sieb (3) und mindestens ein Entwässerungselement (10) zur Entwässerung
der mindestens einen auf dem ersten Sieb (3) aufgebrachten Faserstoffsuspension (2)
angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass eingangsseitig der Doppelsiebzone (7) eine vorzugsweise alleinstehende und in der
Höhe vorzugsweise positionierbare Skimmereinrichtung (11) in der Siebschlaufe (6)
des einen, vorzugsweise zweiten Siebs (4) angeordnet ist,
dass der Skimmereinrichtung (11) in Sieblaufrichtung (S) wenigstens ein Stützkasten (12)
zur Führung der beiden Siebe (3, 4) mit dazwischen liegender Faserstoffsuspension
(2) in der Siebschlaufe (5) des anderen, vorzugsweise ersten Siebs (3) nachgeordnet
ist und
dass gegenüber dem wenigstens einen in der Siebschlaufe (5) des anderen, vorzugsweise
ersten Siebs (3) angeordneten Stützkasten (12) mindestens eine weitere vorzugsweise
alleinstehende Skimmereinrichtung (13) in der Siebschlaufe (6) des einen, vorzugsweise
zweiten Siebs (4) angeordnet ist.
2. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützkasten (12) aus einer vorzugsweise dichten Tragkonstruktion (14) gebildet
ist, die oberseitig und das andere, vorzugsweise erste Sieb (3) führend eine flexible
Membran (15) aufweist.
3. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Membran (15) oberseitig und das andere, vorzugsweise erste Sieb (3) führend eine
Oberfläche (16) aufweist, die mit Längsrillen, Querrillen, Kreuzrillen, Stufen in
Sieblaufrichtung, Noppen, Sägezahn, Blindbohrungen
und/oder Kombinationen der genannten Oberflächenstrukturen versehen ist.
4. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Membran (15) aus einem Kunststofftuch mit mindestens einer Fasereinlage, einer
Kunststoffplatte oder einem Metall besteht.
5. Doppelsiebformer (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Membran (15) derart ausgebildet ist, dass sie ein Schmiermedium (17) aus dem
Stützkasten (12) hindurchtreten lassen kann.
6. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützkasten (12) in Sieblaufrichtung (S) mittels mindestens einer Schottwand
(23.1 bis 23.4) sektioniert und somit in einzelne Stützkastenkammern (24.1 bis 24.5)
unterteilt ist.
7. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schottwand (23.1 bis 23.4) ortsfest oder verstellbar, vorzugsweise höhenverstellbar
oder in Sieblaufrichtung (S) verstellbar, angebracht ist.
8. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schottwand (23.1 bis 23.4) mit Mitteln zur Abgabe von Impulsen an die Membrane
(15) versehen ist.
9. Doppelsiebformer (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schottwand (23.1 bis 23.4) vorzugsweise allseits dichtend mit der Membran (15)
und dem Stützkasten (12) verbunden ist.
10. Doppelsiebformer (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Stützkastenkammern (24.1 bis 24.5) unterschiedliche Drücke (p24.1 bis p24.5) einstellbar sind.
11. Doppelsiebformer (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass benachbarte Stützkastenkammern (24.1 bis 24.5) über Drosseln (25.1 bis 25.5) miteinander
verbunden sind und
dass eine Einströmung wenigstens eines vorzugsweise pulsierenden Druckmediums (26) zumindest
in die in Sieblaufrichtung (S) letzte Stützkastenkammer (24.5) vorgesehen ist, um
dadurch abfallende Kammerdrücke (p24.1 bis p24.5) entgegen der Sieblaufrichtung (S) zu erzeugen.
12. Doppelsiebformer (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Druckmedium (26) mindestens ein Fluid, insbesondere eine Flüssigkeit, ein Gas
oder ein Medium mit einer steuerbaren Quellung, vorgesehen ist.
13. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Membran (15) von der mindestens einen Schottwand (23.1 bis 23.4) gestützt ist.
14. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Membran (15) von mindestens einer quer zur Sieblaufrichtung (S) verlaufenden
Leiste (34) gestützt ist.
15. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützkasten (12) oberseitig einen Krümmungsradius (RK) im Bereich von 10.000 mm bis unendlich, vorzugsweise von 5.000 bis 500 mm, aufweist.
16. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützkasten (12) oberseitig einen Oberflächenverlauf (18) aufweist, dessen Kontur
(19) mit Wendepunkten (20) versehen ist.
17. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützkasten (12) ein- und/oder auslaufseitig eine Leiste (27.1, 27.2) aufweist.
18. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützkasten (12) in jeder beliebigen Ausrichtung, insbesondere abfallend, horizontal
oder ansteigend, in Bezug zur Horizontalen (H) ausrichtbar ist.
19. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützkasten (12) längs- und/oder höhenverstellbar angebracht ist.
20. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützkasten (12) mittels mindestens einer Schüttelvorrichtung in vorzugsweise
allen drei Raumrichtungen schüttelbar ist.
21. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Stützkasten (12) und dem anderen, vorzugsweise ersten Sieb (3) ein in
einer Siebschlaufe (29) umlaufendes endloses Fabricband (28) vorgesehen ist.
22. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das eine, vorzugsweise zweite Sieb (4) vor dessen Eintritt in die Doppelsiebzone
(7) über eine Einlaufwalze (21) geführt ist, die geschüttelt und/oder mit einer Oberflächenstruktur
(22), insbesondere Noppen (22.1) oder ähnlichem, versehen ist.
23. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem in der Siebschlaufe (5) des anderen, vorzugsweise ersten Siebs (3) angeordneten
Stützkasten (12) ein weiterer Stützkasten (30) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
in der Siebschlaufe (6) des einen, vorzugsweise zweiten Siebs (4) nachgeordnet ist
und
dass gegenüber dem in der Siebschlaufe (6) des einen, vorzugsweise zweiten Siebs (4) angeordneten
weiteren Stützkasten (30) mindestens eine weitere vorzugsweise alleinstehende Skimmereinrichtung
(31) in der Siebschlaufe (5) des anderen, vorzugsweise ersten Siebs (3) angeordnet
ist.