[0001] Die Erfindung betrifft eine fahrbare Schneidvorrichtung gemäß dem Oberbegriff von
Patentanspruch 1.
[0002] Fahrbare Schneidvorrichtungen, insbesondere Fugenschneider bzw. Bodentrennschleifmaschinen
mit manuellem Vorschub sind bekannt. Sie weisen häufig als Antriebsmotor einen einzylindrigen
Verbrennungsmotor auf, dessen Leistung über einen Riementrieb auf eine als Werkzeug
dienende Schneidscheibe übertragen wird. Aufgrund der relativen großen freien Massenkräfte
und -momente dieser Motoren sowie wegen des ungünstigen Gewichtsverhältnisses von
Motor zur Restmaschine entstehen relativ starke Schwingungen, die über Handgriffe
auch auf den den Fugenschneider führenden Bediener übertragen werden. Bei durch Ottomotoren
angetriebenen Fugenschneidern werden Hand-Arm-Schwingungswerte von 5 bis 10 m/s
2 erreicht. Bei Dieselmotor-Antrieben liegen die Werte meist sogar noch höher (bis
ca. 15 m/s
2).
[0003] Um den Bediener vor einer zu starken Schwingungseinwirkung bzw. zu hohen Beschleunigungswerten
zu schützen, werden die Handgriffe an den Fugenschneidern meist mit Kunststoff oder
Gummi überzogen. Die vibrationsmindernde Wirkung ist jedoch gering.
[0004] Ebenso ist es bekannt, den Motor mit Hilfe einer elastischen Motorlagerung von der
Restmaschine schwingungsmäßig zu isolieren. Die elastische Lagerung erlaubt jedoch
prinzipbedingt Relativbewegungen zwischen der Antriebsseite und der Abtriebsseite.
Sofern zur Leistungsübertragung ein Riementrieb verwendet wird, bedeutet dies, dass
sich die Relativlage zwischen der Antriebs-Riemenscheibe und der Abtriebs-Riemenscheibe
ständig ändert, was die Lebensdauer des zur Leistungsübertragung verwendeten Riemens
erheblich vermindert. Zudem bewirkt die erforderliche Riemenvorspannung Rückwirkungen
auf die elastische Lagerung des Motors, wodurch die Auslegung des Gesamtsystems für
sämtliche Betriebsbedingungen erschwert wird.
[0005] Andere Systeme zur Leistungsübertragung vom Antriebsmotor auf das Werkzeug, wie z.
B. Kettentriebe oder Hydrogetriebe, sind wesentlich teurer und wartungsintensiver.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine fahrbare Schneidvorrichtung anzugeben,
mit einer effektiven Schwingungsisolierung wenigstens an dem vom Bediener geführten
Handgriff, ohne dass negative Einflüsse auf das Antriebssystem in Kauf genommen werden
müssen.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schneidvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Eine erfindungsgemäße fahrbare Schneidvorrichtung weist einen Antriebsmotor zum Erzeugen
eines Antriebsdrehmoments und eine Getriebeeinrichtung mit einem mit dem Antriebsmotor
gekoppelten, bezüglich einer ersten Achse drehbaren Antriebselement, einem bezüglich
einer zweiten Achse drehbaren Abtriebselement und einer das Antriebselement mit dem
Abtriebselement koppelnden Drehmomentübertragungseinrichtung auf. Stromab von der
Getriebeeinrichtung ist eine mit dem Abtriebselement gekoppelte drehbare Werkzeughalterung
angeordnet, in der ein Werkzeug, z. B. eine Schneidscheibe, befestigbar ist. Das Antriebselement
und das Abtriebselement sind durch eine steife Trägereinrichtung derart gehalten,
dass der Achsabstand, also die Relativlage zwischen der ersten und der zweiten Achse
im Wesentlichen konstant und insbesondere im Betrieb unveränderlich ist. Weiterhin
ist zwischen dem Antriebsmotor und dem Antriebselement und/oder zwischen dem Abtriebselement
und der Werkzeughalterung eine Ausgleichseinrichtung vorgesehen, zum im Wesentlichen
drehsteifen Übertragen des Antriebsdrehmoments und zum Ausgleichen eines Radial- und
Axialversatzes zwischen einer in die Ausgleichseinrichtung hineinführenden Achse und
einer aus der Ausgleichseinrichtung herausführenden Achse.
[0009] Durch die steife Trägereinrichtung ist es sichergestellt, dass sich die Relativlage
zwischen dem Antriebselement und dem Abtriebselement auch im schwingungsbehafteten
Betrieb der Schneidvorrichtung nicht ändern kann. Dadurch wird insbesondere die das
Antriebselement und das Abtriebselement koppelnde Drehmomentübertragungseinrichtung
von durch Schwingungen bewirkten Zwangskräften freigehalten, so dass eine deutlich
höhere Lebensdauer erreicht werden kann. Um aber in dem Drehmomentenfluss vom Antriebsmotor
zum Werkzeug eine für die Schwingungsentkopplung erforderliche relative Beweglichkeit
zu erreichen, ist an geeigneter Stelle, nämlich zwischen dem Antriebsmotor und dem
Antriebselement und/oder zwischen dem Abtriebselement und der Werkzeughalterung die
Ausgleichseinrichtung vorgesehen. Die Ausgleichseinrichtung ist in der Lage, das Antriebsdrehmoment
im Wesentlichen drehsteif zu übertragen. Eine zum Erweichen einer Schwingungsisolation
erforderliche Relativbeweglichkeit zwischen dem Antriebsmotor und dem Werkzeug wird
als Radial- und Axialversatz zwischen der in die Ausgleichseinrichtung hineinführenden
Achse und der aus der Ausgleichseinrichtung herausführenden Achse in der Ausgleichseinrichtung
realisiert. Aufgrund ihrer konstruktiven Ausführung ist die Ausgleichseinrichtung
in der Lage, den Versatz aufzunehmen und auszugleichen. Da die Ausgleichseinrichtung
von der Getriebeeinrichtung getrennt ist, wird die Getriebeeinrichtung durch den Versatz
nicht belastet.
[0010] Vorzugsweise ist die Getriebeeinrichtung ein Riementrieb, so dass das Antriebselement
als Antriebs-Riemenscheibe und das Abtriebselement als Abtriebs-Riemenscheibe ausgeführt
ist. Als Drehmomentübertragungseinrichtung dient ein Riemen, insbesondere ein Keilriemen,
ein Zahnriemen oder ein Keilrippenriemen. Riementriebe haben sich bereits in der Vergangenheit
als robust, wartungsarm und zuverlässig erwiesen. Indem die steife Trägereinrichtung
die Relativposition zwischen der Antriebs-Riemenscheibe und der Abtriebs-Riemenscheibe
konstant hält, wird der Riemen praktisch ausschließlich durch die zur Übertragung
des Antriebsdrehmoments erforderlichen Kräfte belastet, nicht aber durch eine schwingungsbedingte
Änderung der Relativlage der Riemenscheiben.
[0011] Vorteilhafterweise trägt die Trägereinrichtung eine Spanneinrichtung zum Spannen
des Riemens. Das Einhalten einer vorgegebenen Riemenspannung ist erforderlich, um
das Antriebsdrehmoment zuverlässig übertragen zu können. Indem die Spanneinrichtung
ebenfalls von der Trägereinrichtung getragen wird, kann erreicht werden, dass auch
die Spanneinrichtung ihre Relativposition bezüglich der Antriebs-Riemenscheibe und
der Abtriebs-Riemenscheibe nicht ändert.
[0012] Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist die Getriebeeinrichtung
als ein Zahnradgetriebe oder ein Schneckengetriebe realisiert. Als Drehmomentübertragungseinrichtung
dient dann die Verzahnung zwischen den Rädern bzw. Schnecken, also z. B. eine Stirnradverzahnung,
eine Kegelradverzahnung oder eine Schneckenverzahnung.
[0013] Vorzugsweise ist der Antriebsmotor von einem Hauptträger gehalten, wobei zwischen
dem Antriebsmotor und dem Hauptträger eine Schwingungsisoliereinrichtung angeordnet
ist. Als Hauptträger eignet sich z. B. ein Fahrgestell der Schneidvorrichtung in Form
eines auf Rädern erfahrbaren Grundrahmens. Die Schwingungsisoliereinrichtung gewährleistet,
dass die von dem Antriebsmotor erzeugte Schwingung nicht bzw. nur reduziert auf den
Hauptträger und damit auf die Restmaschine übertragen wird.
[0014] Dazu ist es vorteilhaft, wenn die Schwingungsisoliereinrichtung ein federelastisches
Element, z. B. einen Gummmipuffer, aufweist.
[0015] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind der Antriebsmotor
und die das Antriebselement und das Abtriebselement haltende Trägereinrichtung steif
miteinander verbunden, wobei die Schwingungsisoliereinrichtung zwischen dem Antriebsmotor
mit der Trägereinrichtung einerseits und dem Hauptträger andererseits angeordnet ist.
Bei dieser Ausführungsform wird demgemäß keine Relativbewegung zwischen dem Antriebsmotor,
dem Antriebselement und dem Abtriebselement zugelassen. Vielmehr bilden die drei Komponenten
eine in sich steife Antriebseinheit, die durch die Schwingungsisoliereinrichtung von
der Restmaschine (Werkzeughalterung, Schneidwerkzeug, Hauptträger, Handgriffe) schwingungsmäßig
isoliert ist.
[0016] Bei dieser Ausführungsform kann es besonders vorteilhaft sein, wenn der Antriebsmotor
derart in die Trägereinrichtung integriert ist, dass der Antriebsmotor das Antriebselement
trägt. In diesem Fall werden der Antriebsmotor bzw. Komponenten des Antriebsmotors
Bestandteil der steifen Trägereinrichtung, so dass zusätzliche Bauelemente vermieden
werden können. Zum Beispiel kann die als Antriebselement dienende Antriebs-Riemenscheibe
direkt auf eine Antriebswelle des Antriebsmotors aufgesetzt werden. In diesem Fall
sind die Antriebswelle, die die Antriebswelle lagernden Lager und das die Lager aufnehmende
Motorgehäuse allesamt Bestandteil der Trägereinrichtung. Der Begriff der Trägereinrichtung
ist in diesem Zusammenhang abstrakt bzw. funktionsbezogen zu verstehen und weniger
auf eine konkrete bauliche Realisierung gerichtet.
[0017] Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform ist es besonders zweckmäßig, wenn
die Ausgleichseinrichtung zwischen dem zu der Antriebseinheit gehörenden Abtriebselement
und der Werkzeughalterung angeordnet ist, um die Relativbewegung der Antriebseinheit
gegenüber der Werkzeughalterung und der Restmaschine auszugleichen.
[0018] Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist die Trägereinrichtung mit dem
Hauptträger steif verbunden. In diesem Fall gehört die Trägereinrichtung mit dem von
ihr getragenen Antriebselement und dem Abtriebselement zu der "Restmaschine", während
der Antriebsmotor allein für sich schwingungsisoliert vorgesehen ist. Die Ausgleichseinrichtung
ist dann vorzugsweise zwischen dem Antriebsmotor und dem Antriebselement angeordnet,
um die schwingungsbedingte Relativbewegung des Antriebsmotors gegenüber dem mit dem
Hauptträger steif, aber drehbar verbundenen Antriebselement ausgleichen zu können.
[0019] Die Ausgleichseinrichtung ist vorzugsweise als elastische Kupplung, insbesondere
als Balgkupplung vorgesehen. Ebenso ist es möglich, die Ausgleichseinrichtung mit
Hilfe von Kardangelenken bzw. einer Kardanwelle zu realisieren. Auch können mehrere
Balgkupplungen, insbesondere rostfreie Metallbalgkupplungen miteinander axial verbunden
werden, wodurch ebenfalls ein Kardaneffekt erreicht wird. Um eine zuverlässige Übertragung
des Antriebsdrehmoments auf das Werkzeug zu erreichen, ist eine möglichst drehsteife
Ausführung der Ausgleichseinrichtung anzustreben.
[0020] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind das Abtriebselement,
die Ausgleichseinrichtung und die Werkzeughalterung im Wesentlichen koaxial zueinander
angeordnet. Diese Lösung betrifft somit insbesondere den Fall, bei dem der Antriebsmotor
mit der Trägereinrichtung, dem Antriebselement und dem Abtriebselement eine steife
Antriebseinheit bilden, so dass die Ausgleichseinrichtung zwischen dem Abtriebselement
und der Werkzeughalterung angeordnet ist. Durch die koaxiale Anordnung kann die zu
dem Abtriebselement gehörige zweite Achse als in die Ausgleichseinrichtung hineinführende
Achse genutzt werden, deren Relativbewegung gegenüber der Achse der Werkzeughalterung
ausgeglichen wird.
[0021] Vorzugsweise sind das Abtriebselement und die Werkzeughalterung in einem größtmöglichen
Axialabstand zueinander angeordnet. Dadurch besteht axial viel Platz, um den erforderlichen
Ausgleich des Radialversatzes vornehmen zu können.
[0022] Die erfindungsgemäße Anordnung gewährleistet eine erhebliche Verminderung der am
Handgriff der Schneidvorrichtung auf den Bediener einwirkenden, durch die Motorschwingungen
hervorgerufenen Beschleunigungswerte.
[0023] Diese und weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend anhand eines
Beispiels unter Zuhilfenahme der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung;
- Fig. 2
- eine Perspektivansicht eines Hauptträgers der Schneidvorrichtung von Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Antriebseinheit der Schneidvorrichtung von Fig. 1; und
- Fig. 4
- eine Vorderansicht des gesamten Antriebsstrangs bei der Schneidvorrichtung von Fig.
1.
[0024] Fig. 1 zeigt in Perspektivansicht einen Fugenschneider als erfindungsgemäße Schneidvorrichtung.
Das eigentliche Schneidwerkzeug, z. B. eine Schneid- oder Trennscheibe, ist nicht
dargestellt.
[0025] Ein als Fahrgestell bzw. Rahmen dienender Hauptträger 1 ist auf drei Rollen 2 fahrbar
gelagert. Von dem Hauptträger 1 erstreckt sich ein Rohrrahmen 3, an den sich zwei
Handgriffe 4 zur Bedienung durch einen Bediener anschließen.
[0026] An dem Rohrrahmen 3 sind Bedienelemente zum Steuern eines später noch erläuterten
Antriebsmotors, der Schneidscheibe und zum Einstellen der Schneidtiefe vorgesehen.
Ebenfalls ist an dem Rohrrahmen 3 ein Wasserbehälter 6 befestigt, in dem Wasser zum
Spülen während des Schneidens aufbewahrt wird.
[0027] Die Schneidscheibe (in Fig. 1 nicht gezeigt) wird durch eine an dem Hauptträger 1
befestigte Werkzeugabdeckung 7 abgedeckt.
[0028] Auf dem Hauptträger 1 ist eine Antriebseinheit 8 elastisch gehalten. Die Antriebseinheit
8 weist eine steife Trägereinrichtung 9 auf, zu der unter anderem eine Grundplatte
10 gehört. Auf der Grundplatte 10 ist ein Antriebsmotor 11 befestigt. Als Antriebsmotor
11 eignet sich ein Verbrennungsmotor, nämlich ein Diesel- oder ein Ottomotor.
[0029] Die Grundplatte 10 ist auf federelastischen Lagerelementen 12 gelagert. Die elastischen
Lagerelemente 12 dienen zur Schwingungsisolierung und erlauben eine Relativbewegung
der Antriebseinheit 8 mit dem die Schwingungen erzeugenden Antriebsmotor 11 relativ
zu dem Hauptträger 1, auf dem die elastischen Lagerelemente 12 angebracht sind.
[0030] Zur Verdeutlichung ist in Fig. 2 eine Perspektivansicht des Hauptträgers 1 mit dem
Rohrrahmen 3 und den elastischen Lagerelementen 12 gezeigt. Dadurch, dass die Grundplatte
10 nicht dargestellt ist, ist gut erkennbar, dass bei dieser Ausführungsform vier
elastische Lagerelemente 12 auf dem Hauptträger 1 befestigt sind.
[0031] Fig. 3 zeigt die Antriebseinheit 8 in perspektivischer Teildarstellung isoliert.
Fig. 3 wird daher zusammen mit Fig. 1 erläutert.
[0032] Auf einem Ende einer aus dem Antriebsmotor 11 austretenden Antriebswelle 13 ist eine
als Antriebselement dienende Antriebs-Riemenscheibe 14 aufgesetzt. Dieser mit paralleler
Drehachse zugeordnet ist eine Abtriebs-Riemenschiebe 15 angeordnet, die an einem Ausleger
16 gelagert ist. Der Ausleger 16 ist mit der Grundplatte 10 formschlüssig steif verbunden.
Zwischen der Antriebs-Riemenscheibe 14 und der Abtriebs-Riemenscheibe 15 verläuft
ein Antriebsriemen 17, um das Drehmoment des Antriebsmotors 11 auf die Abtriebs-Riemenscheibe
15 zu übertragen. Der Antriebsriemen 17 kann mit Hilfe einer nicht dargestellten Spanneinrichtung
auf einer gewünschten Riemenspannung gehalten werden.
[0033] Wie bereits gesagt, ist die Abtriebs-Riemenscheibe 15 über den Ausleger 16 an der
Grundplatte 10 steif gehalten. Die Grundplatte 10 wiederum trägt formschlüssig und
steif den Antriebsmotor 11, auf dessen Antriebswelle 13 die Abtriebs-Riemenscheibe
14 aufgesetzt ist. Somit bilden der Antriebsmotor 11 mit seiner Antriebswelle 13,
die Grundplatte 10 und der Ausleger 16 eine steife Trägereinrichtung, die sicherstellt,
dass die Relativlage, insbesondere der Achsabstand zwischen der Antriebs-Riemenscheibe
14 und der Abtriebs-Riemenscheibe 15 im Wesentlichen konstant gehalten wird. Die Trägereinrichtung
ist derart dimensioniert, dass die vom Antriebsmotor 11 erzeugten Schwingungen nicht
ausreichen, eine merkbare Formänderung der Trägereinrichtung und damit eine Veränderung
des Achsabstands zwischen der Antriebs-Riemenscheibe 14 und der Abtriebs-Riemenscheibe
15 zu erreichen.
[0034] Die gesamte in Fig. 3 gezeigte Antriebseinheit 8 ist durch die federelastischen Lagerelemente
12 schwingungsmäßig von dem restlichen Fugenschneider isoliert.
[0035] Fig. 4 zeigt in Vorderansicht und in Ergänzung zu Fig. 3 den gesamten Antriebsstrang.
Der Aufbau des Antriebsmotors mit dem aus der Antriebs-Riemenscheibe 14 und der Abtriebs-Riemenscheibe
15 und dem Antriebsriemen 17 bestehenden Riementrieb wurde bereits in Zusammenhang
mit Fig. 3 beschrieben.
[0036] Von der Abtriebs-Riemenscheibe 15 erstreckt sich ein ebenfalls an dem Ausleger 16
gelagerter erster Wellenforsatz 18, der in eine als Ausgleichseinrichtung dienende
Kupplung 19 mündet. Die Kupplung 19 weist einen ersten Metallbalg 20 und einen zweiten
Metallbalg 21 auf, zwischen denen sich eine Zwischenwelle 22 erstreckt. Stromab von
dem zweiten Metallbalg 21 ist ein zweiter Wellenfortsatz 22 vorgesehen, der in eine
Werkzeughalterung 24 mündet. Der zweite Wellenfortsatz 23 ist in nicht dargestellter
Weise an dem Rahmen 1 bzw. einem nicht dargestellten höhenbeweglichen Rahmen in bekannter
Weise gelagert.
[0037] Von der Werkzeughalterung 24 wird z. B. eine nicht dargestellte Schneidscheibe gelagert.
[0038] Wie oben ausgeführt, ist die Antriebseinheit 8 relativ zu dem Hauptträger 1 schwingend
elastisch beweglich. Dies führt dazu, dass auch die Abtriebs-Riemenscheibe 15 ihre
Relativposition gegenüber dem Hauptträger 1 ändert. Im Gegensatz dazu ist die Position
der Werkzeughalterung 24 aufgrund der Lagerung des zweiten Wellenfortsatzes 23 gegenüber
dem Hauptträger 1 festgelegt. Zum Ausgleich der Relativbewegung der Abtriebs-Riemenscheibe
15 gegenüber der Werkzeughalterung 24 weist die Kupplung 19 die beiden Metallbalge
20, 21 mit der dazwischen liegenden Zwischenwelle 22 auf. Nach dem Kardanprinzip ist
sichergestellt, dass das von der Abtriebs-Riemenscheibe 15 kommende Antriebsdrehmoment
drehsteif übertragen wird, wobei Radialversätze der Abtriebs-Riemenscheibe 15 ausgeglichen
werden können.
[0039] Anstelle der die Metallbalge 20. 21 aufweisenden Kupplung 19 kann auch eine andere
Ausgleichseinrichtung, z. B. eine Kardanwelle, eingebaut werden.
[0040] Bei einer anderen, nicht in den Figuren gezeigten Ausführungsform ist eine als Ausgleichseinrichtung
dienende Kupplung zwischen dem Antriebsmotor 11 und der Antriebs-Riemenscheibe 14
vorgesehen. In diesem Fall ist lediglich der Antriebsmotor 11 schwingungsmäßig von
der restlichen Maschine entkoppelt, während der aus der Antriebs-Riemenscheibe 14,
der Abtriebs-Riemenscheibe 15 und dem Antriebsriemen 17 bestehende Riementrieb zusammen
mit der Werkzeughalterung 24 formsteif miteinander verbunden sind. Der Ausgleich der
Relativbewegungen wird dann von der Ausgleichseinrichtung noch vor der Antriebs-Riemenscheibe
14 aufgenommen.
[0041] Bei dieser Ausführungsform kann es vorteilhaft sein, wenn die Werkzeughalterung 24
direkt an der Abtriebs-Riemenscheibe 15 angebracht ist. Es ist jedenfalls bei dieser
Ausführungsform nicht erforderlich, einen möglichst großen Abstand zwischen der Abtriebs-Riemenscheibe
15 und der Werkzeughalterung 24 zu erreichen, weil dort kein Ausgleich der Relativlage
vorgenommen werden muss.
[0042] Die letztere Variante hat den Vorteil, das die Anzahl der durch die Schwingungen
belasteten Teile minimiert ist, weil der Riementrieb bereits schwingungsmäßig von
dem Antriebsmotor 11 getrennt ist. Dadurch werden die Teile geschont, sowie eine Verminderung
der Schallabstrahlung erreicht.
[0043] Anstelle der beschriebenen Verbrennungsmotoren ist es möglich, die erfindungsgemäße
Anordnung auch bei anderen Antriebsmotoren einzusetzen, insbesondere dann, wenn diese
freie Massenkräfte entfalten und somit als Schwingungserzeuger wirken.
[0044] Die Lage der Drehachsen von Motor, Übertragungselementen und Werkzeug ist beliebig,
hier sind jegliche Kombinationen denkbar.
1. Fahrbare Schneidvorrichtung, mit
- einem Antriebsmotor (11) zum Erzeugen eines Antriebsdrehmoments;
- einer Getriebeeinrichtung, mit einem mit dem Antriebsmotor (11) gekoppelten, bezüglich
einer ersten Achse drehbaren Antriebselement (14), einem bezüglich einer zweiten Achse
drehbaren Abtriebselement (15) und einer das Antriebselement (14) mit dem Abtriebselement
(15) koppelnden Drehmomentübertragungseinrichtung (17); und mit
- einer stromab von der Getriebeeinrichtung angeordneten, mit dem Abtriebselement
(15) gekoppelten drehbaren Werkzeughalterung (24);
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Antriebselement (14) und das Abtriebselement (15) durch eine steife Trägereinrichtung
(10, 16, 11) gehalten sind, derart, dass die Relativposition, insbesondere der Achsabstand
zwischen der ersten und der zweiten Achse im Wesentlichen konstant ist; und dass
- zwischen dem Antriebsmotor (11) und dem Antriebselement (14) und/oder zwischen dem
Abtriebselement (15) und der Werkzeughalterung (24) eine Ausgleichseinrichtung (19)
vorgesehen ist zum im Wesentlichen drehsteifen Übertragen des Antriebsdrehmoments
und zum Ausgleichen eines veränderlichen oder schwingenden Versatzes zwischen der
Achse der Werkzeughalterung (24) und dem Antriebselement (15).
2. Fahrbare Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgleich des Versatzes zwischen einer in die Ausgleichseinrichtung (19) hineinführenden
Achse und einer aus der Ausgleichseinrichtung herausführenden Achse erfolgt.
3. Fahrbare Schneidvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Getriebeeinrichtung ein Riementrieb ist;
- das Antriebselement eine Antriebs-Riemenscheibe (14) und das Abtriebselement eine
Abtriebs-Riemenscheibe (15) ist; und dass
- die Drehmomentübertragungseinrichtung ein Riemen (17), insbesondere ein Keilriemen,
ein Zahnriemen oder ein Keilrippenriemen ist.
4. Fahrbare Schneidvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägereinrichtung eine Spanneinrichtung zum Spannen des Riemens trägt.
5. Fahrbare Schneidvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebeeinrichtung ein Zahnradgetriebe oder ein Schnekkengetriebe ist.
6. Fahrbare Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Antriebsmotor (11) von einem Hauptträger (1) gehalten ist und dass
- zwischen dem Antriebsmotor (11) und dem Hauptträger (1) eine Schwingungsisoliereinrichtung
(12) angeordnet ist.
7. Fahrbare Schneidvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungsisoliereinrichtung (12) ein federelastisches Element aufweist.
8. Fahrbare Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Antriebsmotor (11) und die das Antriebselement (14) und das Abtriebselement
(15) haltende Trägereinrichtung (10, 16) steif miteinander verbunden sind; und dass
- zwischen dem Antriebsmotor (11) mit der Trägereinrichtung (10, 16) einerseits und
dem Hauptträger (1) andererseits die Schwingungsisoliereinrichtung (12) angeordnet
ist.
9. Fahrbare Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (11) derart in die Trägereinrichtung (10, 16) integriert ist, dass
der Antriebsmotor (10) das Antriebselement (14) trägt.
10. Fahrbare Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägereinrichtung mit dem Hauptträger (1) steif verbunden ist.
11. Fahrbare Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgleichseinrichtung (19) eine elastische Kupplung (20, 21), insbesondere eine
Balgkupplung aufweist.
12. Fahrbare Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Abtriebselement (15), die Ausgleichseinrichtung (19) und die Werkzeughalterung
(24) im Wesentlichen koaxial zueinander angeordnet sind.
13. Fahrbare Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Abtriebselement (15) und die Werkzeughalterung (24) in einem größtmöglichen Axialabstand
zueinander angeordnet sind.