[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Scharniereinrichtung für eine Klappe, insbesondere
eines Kraftfahrzeugs, mit einer ein Druckrohr und einen in dem Druckrohr verschiebbaren,
mit einer Kolbenstange versehenen Kolben aufweisenden Kolbenzylindereinheit, insbesondere
einer Gasfeder, wobei die Kolbenzylindereinheit zwischen einem festen Bauteil und
einer um eine Drehachse verschwenkbaren ersten Klappe angeordnet ist, mit der eine
ebenfalls um die Drehachse verschwenkbare zweite Klappe lösbar verbindbar ist.
[0002] Eine derartige Scharniereinrichtung ist allgemein von einer Öffnungsanordnung für
eine Scheibe eines Tresens bekannt. Dabei ist die Scheibe an einem ersten Holm befestigt,
welcher mittels jeweils eines Zapfens drehbar an zwei ein Parallelogramm bildenden
Stützarmen angebracht ist. Weiterhin ist jeder der Stützarme mittels eines weiteren
Zapfens drehbar an einem unteren Lagerholm angebracht. Über zusätzliche Zapfen ist
ein gasbetätigter Kolben sowohl an den unteren Lagerholm als auch an einen der Stützarme
angebunden. Ein Öffnen der Scheibe erfolgt aufgrund eines von dem Kolben ausgeübten
Druckes, wobei die Stützarme verschwenkt sowie der mit den Stützarmen verbundene erste
Holm zusammen mit der Scheibe versetzt werden.
[0003] Weiterhin ist eine Scharniereinrichtung mit einer schwenkbar zu öffnenden Heckklappe
eines Kraftfahrzeuges bekannt, wobei die Heckklappe eine unabhängig von der Heckklappe
und ebenfalls schwenkbar zu öffnende Heckscheibe aufweist. Zum Öffnen sowohl der Heckklappe
als auch der Heckscheibe ist jeweils eine Gasfeder vorgesehen. Eine solche Scharniereinrichtung
ist nicht nur kostenintensiv, sondern unter anderem aufgrund der erforderlichen zahlreichen
Befestigungselemente auch aufwendig im Aufbau.
[0004] Eine andere bekannte Scharniereinrichtung mit einer der vorgenannten Heckklappen-Heckscheiben-Ausführung
entsprechenden Anordnung sieht die Verwendung von Drehfederelementen zum Öffnen von
Heckklappe und Heckscheibe vor. Neben einer unkomfortablen Bedienung ist diese Scharniereinrichtung
sehr kostenintensiv.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Scharniereinrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die einfach aufgebaut und leicht montierbar
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kolbenzylindereinheit
zwischen einem mit dem festen Bauteil fest verbindbaren ersten Schenkel und einem
die erste Klappe tragenden zweiten Schenkel eines Scharniers angeordnet ist und der
erste Schenkel, der zweite Schenkel und ein dritter Schenkel auf einer gemeinsamen
Scharnierdrehachse schwenkbar angeordnet sind, wobei der dritte Schenkel die zweite
Klappe trägt.
[0007] Die drei an der gemeinsamen Scharnierachse angeordneten Schenkel mit der daran angeordneten
Kolbenzylindereinheit bilden eine vormontierbare Baueinheit, die als solche ohne wesentlichen
Aufwand mit dem festen Bauteil verbindbar ist. Mit der erfindungsgemäßen Scharniereinrichtung
ist es auf einfache Weise weiterhin möglich, mit nur einer Kolbenzylindereinheit entweder
beide Klappen zusammen oder nur die erste Klappe zu bewegen. Vorteilhaft erfordert
die Scharniereinrichtung einen nur geringen Einbauraum, und die Anzahl der erforderlichen
Bauteile ist gering. Dadurch ergibt sich nicht nur eine kostengünstige Herstellbarkeit
der Kolbenzylindereinheit, sondern auch eine hohe Betriebssicherheit und gute Dauerhaltbarkeit.
Damit ist die Erfindung besonders geeignet für eine Anwendung in permanent anspruchsvollen
Belastungen ausgesetzten und in großen Serien produzierten Objekten wie insbesondere
Kraftfahrzeugen. Von weiterem Vorteil ist die Wartungsarmut und geringe Verschleißanfälligkeit
einer erfindungsgemäßen Scharniereinrichtung. Die Kolbenzylindereinheit umfaßt vorteilhaft
eine Gasfeder, insbesondere eine Gasdruckfeder. Gasfedern sind vergleichsweise kostengünstig
in hoher Qualität und in großen Stückzahlen herstellbar und weisen eine hohe Betriebssicherheit
auf. Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt in dem geringen Eigengewicht der Scharniereinrichtung,
was sich vor allem bei einer Scharniereinrichtung in einem Kraftfahrzeug vorteilhaft
bemerkbar macht, da hier jegliche Gewichtsverminderung nicht nur zu einer Senkung
des Treibstoffverbrauches führt, sondern auch das Fahrverhalten des Kraftfahrzeuges
zu verbessern hilft und die Herstellkosten mindert. Eine Verschwenkung des dritten
Schenkels kann beispielsweise durch seine - gegebenenfalls fallweise - Verbindung
mit dem zweiten Schenkel erfolgen. Der dritte Schenkel kann zum Beispiel über einen
Mitnehmer mit dem zweiten Schenkel verbunden sein, wobei nach Bedarf auch eine Freilaufstrecke
vorgesehen sein kann. Es ist aber beispielsweise auch denkbar, eine starre Verbindung
zwischen zweitem und drittem Schenkel vorzusehen, die - zum Beispiel in Form eines
Schlosses oder einer Verriegelung - öffnenbar ist.
[0008] Die Stabilität der Scharniereinrichtung wird zusätzlich erhöht und ihr Aufbau weiter
vereinfacht, wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ein Gestell
vorgesehen ist, wenn der erste Schenkel fest an einem Gestell angeordnet ist. Das
Gestell wie ein fester Rahmen, kann zum Beispiel ein einziges Bauteil bildend mit
einer Kraftfahrzeugkarosserie verbunden sein.
[0009] Eine besonders hohe Belastbarkeit der Scharnieranordnung wird dadurch erreicht, daß
der dritte Schenkel mit einem vierten Schenkel ein zweites Scharnier bildet, wobei
der vierte Schenkel fest mit dem festen Bauteil verbindbar ist und das erste Scharnier
sowie das zweite Scharnier auf der gemeinsamen Scharnierdrehachse schwenkbar angeordnet
sind.
[0010] Die erste Klappe kann eine Heckscheibe und die zweite Klappe eine Heckklappe eines
Kraftfahrzeugs sein.
[0011] Bei einer solchen Ausbildung kann vorteilhaft eine dämpfende Eigenschaft der Kolbenzylindereinheit
und außerdem ihre Fähigkeit, Heckscheibe und/oder Heckklappe aktiv zu bewegen, genutzt
werden.
[0012] Vorzugsweise ist die erste Klappe mittels eines Schlosses mit der zweiten Klappe
lösbar verbindbar.
[0013] Der dritte Schenkel könnte auch in das eine Scharnier integriert sein, wobei das
Scharnier eine beispielsweise von dem ersten Schenkel gebildete gemeinsame Basis für
zwei unabhängige Schenkel in Form des zweiten Schenkels und des dritten Schenkels
aufweisen könnte. Eine klare Funktionstrennung und damit auch eine eindeutige Kraft-und
Momentenzuordnung läßt sich jedoch erreichen, wenn gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung ein zweites, den dritten Schenkel aufweisendes Scharnier
vorgesehen ist und wenn die Scharnierdrehachse des ersten Scharniers und die Scharnierdrehachse
des zweiten Scharniers parallel zueinander angeordnet sind. Die Scharnierdrehachse
des zweiten Scharniers entspricht der Schwenkachse des dritten Schenkels. Die Scharnierdrehachse
des ersten Scharniers und die Scharnierdrehachse des zweiten Scharniers fallen bevorzugt
zusammen.
[0014] Die Scharniereinrichtung kann einen besonders kompakten Aufbau aufweisen und insbesondere
können sehr kleine und/oder sehr große Scharnierwinkel eingestellt werden, wenn gemäß
einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zumindest einer der Schenkel
eine Durchbrechung zur Aufnahme zumindest eines Teiles der Kolbenzylindereinheit aufweist.
[0015] Eine einfache Anbindung der Kolbenstange unmittelbar an einen Schenkel oder an das
Gestell kann dadurch erreicht werden, daß gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung die Kolbenstange an ihrem dem Druckrohr abgewandten Ende einen senkrecht
zu der Mittelachse der Kolbenzylindereinheit angeordneten Kolbenstangenschwenkbolzen
aufweist. Der Kolbenstangenschwenkbolzen ist bevorzugt parallel zu der Scharnierdrehachse
angeordnet.
[0016] Weiterhin kann eine einfache Anbindung des Druckrohres unmittelbar an einen Schenkel
oder an das Gestell dadurch erreicht werden, daß gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung das Druckrohr an seinem der Kolbenstange abgewandten Ende
einen senkrecht zu der Mittelachse der Kolbenzylindereinheit angeordneten Druckrohrschwenkbolzen
aufweist. Der Druckrohrschwenkbolzen ist bevorzugt parallel zu der Scharnierdrehachse
angeordnet.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Kolbenstange in den
Kolbenstangenschwenkbolzen mittels einer Kolbenstangenschwenkbolzenverschraubung und/oder
ein Axialansatz des Druckrohres in den Druckrohrschwenkbolzen mittels einer Druckrohrschwenkbolzenverschraubung
in Richtung der Mittelachse der Kolbenzylindereinheit eingeschraubt. Dadurch ist auf
einfache Weise die Möglichkeit einer exakten Einstellung der Kolbenzylindereinheit,
insbesondere in Bezug auf einen Scharnierwinkel zwischen Schenkeln des Scharniers,
nach ihrem Einbau in die Scharniereinrichtung gegeben, es braucht lediglich entsprechend
der gewünschten Axialeinstellung der Kolbenzylindereinheit die Kolbenstange in den
Kolbenstangenschwenkbolzen und/oder der Axialansatz des Druckrohres in den Druckrohrschwenkboizen
um das gewünschte Maß eingeschraubt werden.
[0018] Der Aufbau und die Herstellbarkeit der Scharniereinrichtung werden weiter vereinfacht,
wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Kolbenstangenschwenkbolzenverschraubung
ein von der Kolbenstange selbstgeschnittenes Gewinde in dem Kolbenstangenschwenkbolzen
und/oder die Druckrohrschwenkbolzenverschraubung ein von dem Axialansatz des Druckrohres
selbstgeschnittenes Gewinde in dem Druckrohrschwenkbolzen aufweist.
[0019] Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Kolbenstangenschwenkbolzen
oder der Druckrohrschwenkbolzen in eine Schenkelbolzenaufnahme des ersten Schenkels
oder in eine Gestellbolzenaufnahme des Gestelles eingeschoben und/oder eingerastet.
Die vorgenannte Gestellbolzenaufnahme kann vorgesehen sein, wenn der erste Schenkel
gestellfest in der Scharniereinrichtung angeordnet ist. Das Einschieben und/oder Einrasten
vereinfacht die Montage der Scharniereinrichtung und dient der Sicherung der Kolbenzylindereinheit
in der Scharniereinrichtung. Das Einschieben kann zum Beispiel seitlich, in Radialrichtung
erfolgen, das Einrasten kann beispielsweise durch einen Schlitz in Axialrichtung erfolgen.
[0020] Gleiches gilt, wenn gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
der Kolbenstangenschwenkbolzen oder der Druckrohrschwenkbolzen in eine Schenkelbolzenaufnahme
des zweiten Schenkels eingeschoben und/oder eingerastet ist. Grundsätzlich kann die
Kolbenzylindereinheit kolbenstangenseitig an den ersten Schenkel (oder gegebenenfalls
das Gestell) und druckrohrseitig an den zweiten Schenkel angeschlossen sein oder umgekehrt.
[0021] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können sehr kleine und sehr
große Scharnierwinkel eingestellt werden, wenn die Schenkelbolzenaufnahme des zweiten
Schenkels und/oder wenn die Schenkelbolzenaufnahme des ersten Schenkels oder die Gestellbolzenaufnahme
eine in Richtung der Mittelachse der Kolbenzylindereinheit ausgerichtete Ausnehmung
aufweist, in die die Kolbenstange und/oder der Axialansatz des Druckrohres eingreifbar
ist.
[0022] Vorteilhaft kostensenkend und herstellungsvereinfachend kann es sich auswirken, wenn
gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung der Kolbenstangenschwenkbolzen
und/oder der Druckrohrschwenkbolzen aus einem Kunststoff besteht. Weiterhin können
auf diese Weise Reibung und Verschleiß vermindert werden.
[0023] Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besteht zumindest einer
der Schenkel aus einem Kunststoff, wodurch der Schenkel in einfacher Weise einstückig
beispielsweise mit einer Schenkelbolzenaufnahme ausgebildet sein kann.
[0024] Von besonderem Vorteil für einen kompakten Aufbau der Scharniereinrichtung ist es,
wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung das Gestell einen die Scharniereinrichtung
nach außen hin zumindest teilweise abschließenden Wasserkanal einer Kraftfahrzeugkarosserie
aufweist. Insbesondere vorteilhaft ist ein solcher Aufbau bei einer für eine Heckklappe
und/oder eine Heckscheibe eines Kraftfahrzeuges vorgesehenen Scharniereinrichtung.
[0025] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisiert dargestellt
und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen
- Figur 1:
- eine Scharniereinrichtung in einer Seitenansicht,
- Figur 2:
- eine Kolbenzylindereinheit der Scharniereinrichtung nach Figur 1 in einer Seitenansicht,
- Figur 3:
- die Kolbenzylindereinheit mit einem ersten Schenkel und einem zweiten Schenkel der
Scharniereinrichtung nach Figur 1 in perspektivischer Ansicht,
- Figur 4:
- eine andere Anordnung einer Kolbenzylindereinheit mit einem ersten und einem zweiten
Schenkel in perspektivischer Ansicht und
- Figur 5:
- die Anordnung nach Figur 4 bei eingeklapptern Scharnier in perspektivische Ansicht.
[0026] Sich jeweils entsprechende Elemente sind in allen Figuren mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0027] Figur 1 zeigt eine Scharniereinrichtung 1 mit einer Kolbenzylindereinheit 2, die
ein Druckrohr 3 und einen in dem Druckrohr 3 verschiebbaren, mit einer Kolbenstange
4 versehenen Kolben aufweist. Bei der Kolbenzylindereinheit 2 handelt es sich in diesem
Ausführungsbeispiel um eine Druckgasfeder.
[0028] Die Kolbenzylindereinheit 2 ist zwischen einem ersten Schenkel 5 eines ersten Scharniers
6 und einem gegenüber dem ersten Schenkel 5 um eine gemeinsame Scharnierdrehachse
7 verschwenkbaren zweiten Schenkel 8 des Scharniers 6 angeordnet, wobei mittels der
Kolbenzylindereinheit 2 eine Scharnieröffnungskraft, das heißt eine den Winkel zwischen
den Schenkeln 5, 8 vergrößernde Kraft, auf die Schenkel 5, 8 aufgebracht wird. Der
Winkel zwischen den Schenkeln 5, 8 ändert sich dann, wenn zumindest einer der Schenkel
5, 8 freigegeben wird. Weiterhin ist ein gegenüber dem ersten Schenkel 5 und gegenüber
dem zweiten Schenkel 8 mittels der Kolbenzylindereinheit 2 verschwenkbarer dritter
Schenkel 9 vorgesehen.
[0029] Der dritte Schenkel 9 bildet mit einem vierten Schenkel 10 ein zweites Scharnier
11, wobei die Scharnierdrehachse dieses Scharniers 11 mit der Scharnierdrehachse 7
des ersten Scharniers 6 koaxial zusammenfällt. Sowohl der vierte, dem zweiten Scharnier
11 zugehörige Schenkel 10 als auch der erste, dem ersten Scharnier 6 zugehörige Schenkel
5 sind gestellfest an einem Gestell 12 der Scharniereinrichtung 1 angeordnet. In der
in Figur 1 gezeigten Position sind auch der zweite Schenkel 8 und der dritte Schenkel
9 über eine - hier nicht dargestellte - Verriegelung wie z.B. ein Klappenschloß miteinander
verbindbar; ein Lösen der Verriegelungen führt zu einer Freigabe des ersten Schenkels
8 und/oder des dritten Schenkels 9 und in der Folge zu einer Änderung der Winkel zwischen
den Schenkeln 5, 8, 9, 10.
[0030] Die Kolbenzylindereinheit 2 ist mittels eines Kolbenstangenschwenkbolzens 13 an dem
Gestell 12 und mittels eines Druckrohrschwenkbolzens 14 an dem zweiten Schenkel 8
gelagert. Das Gestell 12, das fest mit einem Dach 15 einer hier nicht weiter dargestellten
Kraftfahrzeugkarosserie verbunden ist, weist einen die Scharniereinrichtung 1 nach
außen hin zumindest teilweise abschließenden Wasserkanal 16 der Kraftfahrzeugkarosserie
auf.
[0031] Mit dem zweiten Schenkel 8 ist eine Heckscheibe 17 eines Kraftfahrzeuges verbunden,
die in einer mit dem dritten Schenkel 9 verbundenen, hier nur ansatzweise dargestellten
Heckklappe 18 des Kraftfahrzeuges angeordnet ist. Ferner ist eine Regenrinne 19 mit
einem an der Kraftfahrzeugkarosserie angeordneten Dichtwulst 20 für die Heckklappe
18 und eine Regenrinne 21 mit einem an der Heckklappe 18 angeordneten Dichtwulst 22
für die Heckscheibe 17 zu erkennen.
[0032] Figur 2 zeigt die Kolbenzylindereinheit 2 mit Druckrohr 3 und Kolbenstange 4 im einzelnen.
Die Kolbenstange 4 weist an ihrem dem Druckrohr 3 abgewandten Ende den senkrecht zu
der Mittelachse 23 der Kolbenzylindereinheit 2 angeordneten Kolbenstangenschwenkbolzen
13 auf, wobei die Kolbenstange 4 in den Kolbenstangenschwenkbolzen 13 mittels einer
Kolbenstangenschwenkbolzenverschraubung 24 in Richtung der Mittelachse 23 der Kolbenzylindereinheit
2 eingeschraubt ist.
[0033] Das Druckrohr 3 weist an seinem der Kolbenstange 4 abgewandten Ende den senkrecht
zu der Mittelachse 23 der Kolbenzylindereinheit 2 angeordneten Druckrohrschwenkbolzen
14 auf, wobei ein Axialansatz 25 des Drückrohres 3 in den Druckrohrschwenkbolzen 14
mittels einer Druckrohrschwenkbolzenverschraubung 32 in Richtung der Mittelachse 23
der Kolbenzylindereinheit 2 eingeschraubt ist. Mittels der Kolbenstangenschwenkbolzenverschraubung
24 und der Druckrohrschwenkbolzenverschraubung 32 läßt sich die Kolbenzylindereinheit
2 präzise in die Scharniereinrichtung 1 einpassen.
[0034] In einer weiter vereinfachten Darstellung zeigt Figur 3 die Kolbenzylindereinheit
2 zwischen dem ersten Schenkel 5 und dem zweiten Schenkel 8 des ersten Scharniers
6. Dabei ist der Kolbenstangenschwenkbolzen 13 vereinfacht dargestellt nicht unmittelbar
an das Gestell 12 angeschlossen, sondern in eine Schenkelbolzenaufnahme 26 des ersten
Schenkels 5 eingeschoben, und der Druckrohrschwenkbolzen 14 ist in eine Schenkelbolzenaufnahme
27 des zweiten Schenkels 8 eingeschoben. Die Schenkelbolzenaufnahmen 26, 27 weisen
jeweils in Richtung der Mittelachse der Kolbenzylindereinheit 2 ausgerichtete Ausnehmungen
28, 29, 30 auf, in die die Kolbenstange 4 und der Axialansatz 25 des Druckrohres 3
eingreifen können.
[0035] Eine ähnliche Anordnung einer Kolbenzylindereinheit 2 zwischen einem ersten Schenkel
5 und einem zweiten Schenkel 8 eines Scharniers 6 zeigt Figur 4. Der erste Schenkel
5 weist hier eine Durchbrechung 31 zur Aufnahme zumindest eines Teiles der Kolbenzylindereinheit
2 auf. Wie aus Figur 5, die das Scharnier 6 in eingeklappter Stellung zeigt, deutlich
wird, kann ein Druckrohr 3 der Kolbenzylindereinheit 2 teilweise in die Durchbrechung
31 eintauchen, so daß das Scharnier 6 auf einen besonders kleinen Winkel einklappbar
ist.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Scharniereinrichtung
- 2
- Kolbenzylindereinheit
- 3
- Druckrohr
- 4
- Kolbenstange
- 5
- erster Schenkel
- 6
- erstes Scharnier
- 7
- Scharnierdrehachse
- 8
- zweiter Schenkel
- 9
- dritter Schenkel
- 10
- vierter Schenkel
- 11
- zweites Scharnier
- 12
- Gestell
- 13
- Kolbenstangenschwenkbolzen
- 14
- Druckrohrschwenkbolzen
- 15
- Dach
- 16
- Wasserkanal
- 17
- Heckscheibe
- 18
- Heckklappe
- 19
- Regenrinne
- 20
- Dichtwulst
- 21
- Regenrinne
- 22
- Dichtwulst
- 23
- Mittelachse
- 24
- Kolbenstangenschwenkbolzenverschraubung
- 25
- Axialansatz
- 26
- Schenkelbolzenaufnahme
- 27
- Schenkelbolzenaufnahme
- 28
- Ausnehmung
- 29
- Ausnehmung
- 30
- Ausnehmung
- 31
- Durchbrechung
- 32
- Druckrohrschwenkbolzenverschraubung
1. Scharniereinrichtung für eine Klappe, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, mit einer
ein Druckrohr und einen in dem Druckrohr verschiebbaren, mit einer Kolbenstange versehenen
Kolben aufweisenden Kolbenzylindereinheit, insbesondere einer Gasfeder, wobei die
Kolbenzylindereinheit zwischen einem festen Bauteil und einer um eine Drehachse verschwenkbaren
ersten Klappe angeordnet ist, mit der eine ebenfalls um die Drehachse verschwenkbare
zweite Klappe lösbar verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenzylindereinheit (2) zwischen einem mit dem festen Bauteil fest verbindbaren
ersten Schenkel (5) und einem die erste Klappe tragenden zweiten Schenkel (8) eines
Scharniers (6) angeordnet ist und der erste Schenkel (5), der zweite Schenkel (8)
und ein dritter Schenkel (9) auf einer gemeinsamen Scharnierdrehachse (7) schwenkbar
angeordnet sind, wobei der dritte Schenkel (9) die zweite Klappe trägt.
2. Scharniereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der dritte Schenkel (9) mit einem vierten Schenkel (10) ein zweites Scharnier (11)
bildet, wobei der vierte Schenkel (10) fest mit dem festen Bauteil verbindbar ist
und das erste Scharnier (6) sowie das zweite Scharnier (11) auf der gemeinsamen Scharnierdrehachse
(7) schwenkbar angeordnet sind.
3. Scharniereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Klappe eine Heckscheibe (17) und die zweite Klappe eine Heckklappe (18)
eines Kraftfahrzeugs ist.
4. Scharniereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Klappe mittels eines Schlosses mit der zweiten Klappe lösbar verbindbar
ist.
5. Scharniereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einer der Schenkel (5, 8, 9, 10) eine Durchbrechung (31) zur Aufnahme zumindest
eines Teiles der Kolbenzylindereinheit (2) aufweist.
6. Scharniereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (4) an ihrem dem Druckrohr (3) abgewandten Ende einen senkrecht
zu der Mittelachse (23) der Kolbenzylindereinheit (2) angeordneten Kolbenstangenschwenkbolzen
(13) aufweist.
7. Scharniereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckrohr (3) an seinem der Kolbenstange (4) abgewandten Ende einen senkrecht
zu der Mittelachse (23) der Kolbenzylindereinheit (2) angeordneten Druckrohrschwenkbolzen
(14) aufweist.
8. Scharniereinrichtung nach einem der Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (4) in den Kolbenstangenschwenkbolzen (13) mittels einer Kolbenstangenschwenkbolzenverschraubung
(24) und/oder ein Axialansatz (25) des Druckrohres (3) in den Druckrohrschwenkbolzen
(14) mittels einer Druckrohrschwenkbolzenverschraubung (32) in Richtung der Mittelachse
(23) der Kolbenzylindereinheit (2) eingeschraubt ist.
9. Scharniereinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstangenschwenkbolzenverschraubung (24) ein von der Kolbenstange (4) selbstgeschnittenes
Gewinde in dem Kolbenstangenschwenkbolzen (13) und/oder die Druckrohrschwenkbolzenverschraubung
(32) ein von dem Axialansatz (25) des Druckrohres (3) selbstgeschnittenes Gewinde
in dem Druckrohrschwenkbolzen (14) aufweist.
10. Scharniereinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenstangenschwenkbolzen (13) oder der Druckrohrschwenkbolzen (14) in eine
Schenkelbolzenaufnahme (26) des ersten Schenkels (5) oder in eine Gestellbolzenaufnahme
des Gestelles (12) eingeschoben und/oder eingerastet ist.
11. Scharniereinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenstangenschwenkbolzen (13) oder der Druckrohrschwenkbolzen (14) in eine
Schenkelbolzenaufnahme (27) des zweiten Schenkels (8) eingeschoben und/oder eingerastet
ist.
12. Scharniereinrichtung nach einem der Ansprüche 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkelbolzenaufnahme (27) des zweiten Schenkels (8) und/oder daß die Schenkelbolzenaufnahme
(26) des ersten Schenkels (5) oder die Gestellbolzenaufnahme eine in Richtung der
Mittelachse (23) der Kolbenzylindereinheit (2) ausgerichtete Ausnehmung (28; 29; 30)
aufweist, in die die Kolbenstange (4) und/oder der Axialansatz (25) des Druckrohres
(3) eingreifbar ist.
13. Scharniereinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenstangenschwenkbolzen (13) und/oder der Druckrohrschwenkbolzen (14) aus
einem Kunststoff besteht.
14. Scharniereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einer der Schenkel (5, 8, 9) aus einem Kunststoff besteht.
15. Scharniereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (12) einen die Scharniereinrichtung (1) nach außen hin zumindest teilweise
abschließenden Wasserkanal (16) einer Kraftfahrzeugkarosserie aufweist.