[0001] Fensterrollläden weisen eine oberhalb des Fensters häufig in einer Mauernische drehbar
gelagerte Wickelwelle auf, an der der Rollladenpanzer befestigt ist. Um die Wickelwelle
im Sinne eines Öffnens oder Schließens des Rollladenpanzers zu betätigen, sitzt auf
der Wickelwelle eine Gurtscheibe, an der ein Rollladengurt befestigt ist. Der Rollladengurt
läuft längs der Wand von der Fensteroberkante nach unten. Damit der Rollladengurt
bei aufgezogenem Rollladenpanzer nicht frei herumhängt, wird das nicht benötigte Ende
des Rollladengurtes auf einem in der Wand eingelassenen Gurtwickler aufgewickelt,
der über ein Federmotor im Aufwickelsinne vorgespannt ist.
[0002] Der Einbauraum in der Wandnische ist auf solche Federwickler ausgelegt und auch normiert.
[0003] Insbesondere ist die Tiefe der Mauernische, die den Federwickler aufnimmt, verhältnismäßig
gering.
[0004] Darüber hinaus ist es bekannt, den Federwickler durch einen elektrisch betriebenen
Gurtwickler zu ersetzen. Hierbei begrenzt die Tiefe der Mauer den Durchmesser des
benutzten Elektromotors und/oder den maximal möglichen Wickel an Gurt. Letzteres bestimmt
die zulässige Höhe des Rollladenpanzers.
[0005] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, einen elektrisch betriebenen Gurtwickler
zu schaffen, der in die Maueröffnung hineinpasst, die für einen Federwickler vorgesehen
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Gurtwickler mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Unterputzgurtwickler ist ein mehrstufiges Getriebe zwischen
dem Motor und der Gurtwickelscheibe vorhanden. Das Getriebe beginnt an dem Antriebsmotor
mit einem Schneckengetriebe, das einerseits eine hohe Untersetzung liefert, andererseits
die erforderliche Umlenkung um 90°, damit die Achse des Motors rechtwinklig zu der
Drehachse der Gurtwickelscheibe ausgerichtet sein kann. Außerdem sitzt auf diese Weise
das Schneckengetriebe an einer Stelle, an der das Drehmoment noch verhältnismäßig
klein ist, was die Gefahr des Ausweichens der Schnecke bei Belastung vermindert.
[0008] Die dazwischen sitzenden Zahnradpaare liegen achsparallel so, dass sie sich an die
Achse der Gurtwickelscheibe annähern.
[0009] Aus Platzgründen taucht die Schnecke des Motors zwischen zwei benachbarte Zahnradsätze
ein, nämlich dem der das Schneckenrad trägt und dem, der betrieblich in Richtung auf
die Gurtwickelscheibe liegt. Der Kraftfluss vom Motor aus gesehen, läuft sozusagen
zunächst einmal von der Gurtwickelscheibe weg, um dann in Richtung auf die Gurtwickelscheibe
zu führen. Dies hat den wesentlichen vorteil, dass der Bauraum den das Schneckenrad
in Anspruch nimmt im Lichtraumprofil des Motors untergebracht werden kann. Auf diese
Weise kann der Elektromotor um den Durchmesser des Schneckenrades dichter an die Gurtwickelscheibe
herangebracht werden und der Bauraum des Gurtwicklers um das entscheidende Maß verkürzt
werden.
[0010] Bei elektrisch betriebenen Systemen kann es immer geschehen, dass irgendwelche Teile
versagen und der Gurtwickler ausgebaut werden muss. Dabei hat höchste Priorität die
Erhaltung des Gurtes. Sein Wechseln ist insbesondere im Bereich der Wickelwelle außerordentlich
schwierig, weshalb ein Ausbau auch bei gestrafftem Gurt möglich sein muss, ohne den
Gurt zu beschädigen.
[0011] Es besteht deswegen ein zweiter Aspekt der Erfindung darin, einen Unterputzgurtwickler
zu schaffen, bei dem beim Versagen der Getriebestrahl zwischen der Gurtwickelscheibe
und dem Antriebsmotor unterbrechbar ist.
[0012] Diese Aufgabe wird durch einen Unterputzgurtwickler mit den Merkmalen des Anspruches
2 gelöst.
[0013] Der zweite Aspekt der Erfindung wird gelöst, indem bei einem Getrieberadsatz, der
den Elektromotor mit der Gurtwickelscheibe verbindet, die beiden Zahnräder in axialer
Richtung gegeneinander verschiebbar sind. Auf diese Weise wird der Eingriff zwischen
den Zahnrädern, der über das verschiebbare Zahnrad führt, unterbrochen und damit die
Blockierung aufgehoben, die von dem Schneckengetriebe ausgeht. Die Gurtwickelscheibe
lässt sich nach dem Entkoppeln frei drehen und der Gurt von der Gurtwickelscheibe
trotz Störung am Antrieb des Elektromotors abwickeln.
[0014] Die Gestaltung des neuen Unterputzgurtwicklers wird vereinfacht, wenn er zwei Getriebeplatinen
aufweist, die im Wesentlichen aus ebenen Blechen gebildet sind. Die Getriebeplatinen
liegen zueinander parallel.
[0015] Eine weitere Vereinfachung wird erreicht, wenn die mechanische Verbindung zwischen
den Getriebeplatinen über die Achsen der Zahnradsätze hergestellt wird, beispielsweise
indem die Achsen mit den Getriebeplatinen vernietet werden.
[0016] Eine Platzersparnis in Dickenrichtung wird erreicht, wenn der Gurtwickelkern auf
der dem Wickelkernzahnrad gegenüberliegenden Seite offen ist. Der so eingesparte Platz
kann dazu genutzt werden, die Dicke des Wickelkernzahnrades zu vergrößern und somit
dessen Lebensdauer bei hoher Belastung zu erhöhen.
[0017] Die Entkuppelbarkeit des Zahnrades durch Verschieben kann auch bei dem Gurtwickler
mit verringertem Bauraum eingesetzt werden.
[0018] Um die Bewegung des Gurtes zu erfassen und um festzustellen, ob der Rollladengurt
beispielsweise auf der Fensterbank aufstößt, wird im einfachsten Falle eine Losrolle
verwendet, die lose drehbar gelagert ist und über die im Gebrauchszustand der Rollladengurt
führt.
[0019] Die Losrolle kann neben einem Stirnende mit einer Signalgeberscheibe drehfest verbunden
sein. Die Signalgeberscheibe trägt in Umfangsrichtung äquidistant verteilte Felder,
wobei sich jeweils zwei benachbarte Felder hinsichtlich der Reflexionseingenschaften
unterscheiden.
[0020] Eine besonders hohe Festigkeit wird erreicht, wenn sämtliche Achsen auf denen Zahnräder,
Zahnradsätze oder Losrollen gelagert sind, an beiden Enden mit den Getriebeplatinen
vernietet sind.
[0021] Die Befestigung des Motors zwischen den Getriebeplatinen wird vereinfacht, wenn hierzu
ein Kuststoffformteil verwendet wird. Dadurch werden Abkantungen an den Blechplatinen
vermieden, die immer Toleranzen hinsichtlich des Biegewinkels aufweisen können, was
bei der Montage durchaus störend ist. Der Motorträger kann mit Nasen in entsprechenden
Öffnungen in den Platinen zuverlässig und spielfrei gehalten sein.
[0022] Günstige Platzverhältnisse ergeben sich, wenn die Achse des Motors im Gebrauchszustand
vertikal ausgerichtet ist.
[0023] Die Einbaulänge des Motors entspricht etwa dem Durchmesser des Wickelkernzahnrads
und damit dem Durchmesser des maximal möglichen Gurtwickels.
[0024] Ein maximaler Durchmesser des Antriebsmotors wird erreicht, wenn die Platine im Bereich
des Motorgehäuses miteinander fluchtende Aussparungen aufweisen. Auf diese Weise kann
der Durchmesser des Motors mindestens so groß gemacht werden, wie es dem Außenabstand
der Getriebeplatinen entspricht.
[0025] Um zum Auskuppeln des Getriebestangs das axial verschiebbare Zahnrad betätigen zu
können ist zweckmäßigerweise ein von der Frontseite her zugängliches Betätigungsglied
vorgesehen. Das Betätigungsglied kann an einer der Getriebeplatinen beweglich gelagert
sein,
[0026] Große Kräfte können übertragen werden, wenn das Betätigungsglied als Schieber ausgebildet
ist, der auf Zug belastet wird. Dadurch kann ein sehr dünner Schieber verwendet werden,
der sonst bei einer Druckbelastung ausknicken könnte.
[0027] Im Falle der Verwendung eines Schiebers ergeben sich einfache Verhältnisse, wenn
der Schieber eine Keilfläche trägt, die mit dem axial verschiebbaren Zahnrad zusammenwirkt.
[0028] Die Keilfläche und der Schieber können von einem Blechstanz- und -biegeteil gebildet
sein.
[0029] Um die Betätigung zu vereinfachen, kann der Schieber an der Frontseite mit einem
Betätigungsorgan versehen sein.
[0030] Im Übrigen sind Weiterbildungen der Erfindung Gegenstand von Unteransprüchen.
[0031] In der nachfolgenden Figurenbeschreibung ist exemplarisch die Grundform der Erfindung
dargestellt. Es versteht sich für den Fachmann, dass eine Reihe von Abwandlungen möglich
sind, die von den Gegebenheiten abhängig sind, und die hier nicht im Einzelnen erläutert
werden müssen.
[0032] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt aus einer Zimmerwand unter Veranschaulichung der Einbauverhältnisse
des Gurtwicklers.
- Fig. 2
- den Unterputzgurtwickler nach Fig. 1 mit der teilweise aufgebrochenen Platine und
teilweise aufgebrochenen Zahnrädern.
- Fig. 3
- den Gurtwickler nach Fig. 2 in einer Draufsicht.
- Fig. 4
- der axial verschiebbare Zahnradsatz zusammen mit dem zugehörigen Betätigungsorgan
in einer perspektivischen Explosionsdarstellung.
[0033] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Wohnraumwand 1 mit einem darin enthaltenen
Fenster 2. Über dem Fenster 2 befindet sich ein Rollladenkasten 3, in dem in bekannter
Weise eine Wickelwelle mit daran befestigtem Rollladenpanzer untergebracht ist. Aus
der Unterseite des Rollladenkastens 3 führt ein Rollladengurt 4 heraus.
[0034] Unterhalb des Rollladenkastens 3 befindet sich neben dem Fenster 2 eine Frontplatte
5 eines elektrisch betriebenen Unterputzwicklers 6, wie er in den Figuren 2 und 3
im einzelnen gezeigt ist.
[0035] Der Unterputzgurtwickler 6 weist zwei zueinander parallele, glatte Platinen 7 und
8 auf, die als Blech-Stanzteile ausgeführt und etwa rechteckig zugeschnitten sind.
Eine Schmalseite der Platinen 7, 8 ist der Frontplatte 5 zugekehrt. Die Platinen 7,
8 sind voneinander beabstandet und nehmen zwischen sich das Getriebe des Unterputzgurtwicklers
6 auf.
[0036] Bezogen auf den eingebauten Zustand ist neben der Frontplatte 5 eine Losrolle 9 auf
einer Achse 10 drehbar gelagert, die mit den beiden Platinen 7, 8 vernietet ist. Die
Losrolle 9 ist drehfest mit einer Signalgeberscheibe 11 gekoppelt. Die Signalgeberscheibe
11 weist längs dem Umfang äquidistante verteilte Felder 12 und 13 mit unterschiedlichen
Reflektionseigenschaften auf. Die Signalgeberscheibe 11 wird durch eine nicht weiter
gezeigte Kombination aus Leuchtdiode und Fotodiode abgetastet, um hierüber ein Signal
über das Verhalten des Wickelgurtes 4 zu bekommen.
[0037] Achsparallel zu der Umlenkrolle 9 ist auf einer mit den Paltinen 7, 8 fest vernieteten
Achse 14 ein Gurtwickelkern 15 drehbar gelagert. Der Gurtwickelkern 15 grenzt mit
der einen Stirnseite unmittelbar an die Platine 8 an, während er an seiner anderen
Stirnseite einstückig in ein großes Zahnrad 16 übergeht, das zwischen dem Gurtwickelkern
15 und der Platine 7 angeordnet ist. Das Zahnrad 16 fluchtet mit der Signalgeberscheibe
11. Sein Kopfkreisdurchmesser ist größer als der Durchmesser der maximal möglichen
Wickels auf dem Gurtwickelkern 15.
[0038] Der Antrieb des Gurtwickelkerns 15 geschieht über einen Elektromotor 17, der an dem
von der Umlenkrolle 9 abliegenden Ende vorgesehen ist. Die Motorachse des Elektromotors
15, der ein Kleinspannungsmotor mit ca, 12 Volt Nennspannung ist, steht im Gebrauchszustand
senkrecht. Im eingebauten Zustand ist der Motor 15 an von der Frontplatte 5 abliegend
Schmalseite der Platinen 7,8 in der Raumwand 1 angeordnet.
[0039] Um einen möglichst großen Durchmesser des Motors 15 zu ermöglichen, sind die beiden
Platinen 7 und 8 mit rechteckförmigen Aussparungen 18 versehen, die zueinander deckungsgleich
sind und von denen lediglich die in der Platine 8 enthaltene andeutungsweise in Fig.
2 zu erkennen ist. Sie gehen von der Unterseite und der hinteren Schmalseite der Platinen
7, 8 aus. Am oberen Ende der beiden Aussparungen 18 sitzt ein Motorträger 19, der
als Kunststoffformteil ausgeführt ist. Mit Hilfe nicht weiter erkennbarer seitlicher
Zapfen, die aufgrund der Darstellung weggeschnitten sind, ist der Motorträger 19 formschlüssig
in entsprechend ausgestanzten Öffnungen in den beiden Platinen 7 und 8 verankert.
Der Motorträger 19 bildet eine nach unten zeigende Montagefläche 20, an der der Motor
17 mit seiner nach oben zeigenden Stirnseite angeflanscht ist. Auf der Motorwelle
sitzt drehfest eine Schnecke 21.
[0040] Die Schnecke 21 kämmt mit einem Schneckenrad 22. Das schneckenrad 22 ist, zusammen
mit dem einstückig angespritzten Ritzel 23, auf einer Achse 24 drehbar gelagert. Das
Schneckenrad 22 und das Ritzel 23 bilden einen ersten Zahnradsatz. Die Achse 24 dieses
als Spritzgussteil hergestellten Zahnradsatzes ist wiederum an beiden Enden mit den
beiden Platinen 7 und 8 vernietet.
[0041] Aus Platzgründen befindet sich das Schneckenrad 22, bezogen auf die Schnecke 21,
auf jener Seite, die von dem Gurtwickelkern 15 abliegt. Somit befindet sich das Schneckenrad
22 im Bereich jenes Teils des Lichtraumprofils des Motors 17, der zur Rückseite des
Gurtwicklers 6 liegt. Durch diese Baumaßnahme wird erheblich Platz gespart, verglichen
mit einer Anordnung, bei der die Schnecke 21 bezogen auf Fig. 3 rechts neben dem Schneckenrad
22 liegt. Hierdurch wäre der Bauraum nach hinten, d. h. in die Tiefe der Wand gesehen,
um den Durchmesser des Schneckenrades 22 zuzüglich dem Durchmesser der Schnecke 21
größer.
[0042] Von dem Ritzel 23 wird ein zweiter Zahnradsatz 25 angetrieben. Der zweite Zahnradsatz
25 setzt sich aus einem Zahnrad 26 und einem damit drehfest gekoppelten Ritzel 27
zusammen. Beide Zahnräder 26, 27 sind beispielsweise einstückig als Spritzgussteil
ausgeführt. Damit das Zahnrad 26 unmittelbar anliegend an der Innenseite der Platine
8 läuft, ist neben dem Ritzel 27 eine Nabe 28 ausgebildet, die sie an der Innenseite
der anderen Platine 7 abstützt. Der Zahnradsatz 25 ist auf der beidends vernieteten
Achse 29 drehbar gelagert.
[0043] Ein dritter Zahnradsatz 30 überträgt schließlich das Drehmoment von dem Zahnradsatz
25 zu dem Wickelkernzahnrad 16. Der Zahnradsatz 30 umfasst ein Zahnrad 31, das mit
dem Ritzel 27 kämmt und über eine Nabe 32 in axialer Richtung auf einem entsprechenden
Abstand von der Innenseite der Platine 8 gehalten ist. Ein zweites mit dem Zahnrad
31 drehfest gekoppeltes Zahnrad 33 kämmt mit dem Wickelkernzahnrad 16. Auch der Zahnradsatz
30 ist wiederum auf einer ortsfesten Achse 34 gelagert, die beidends mit den Platinen
7 und 8 vernietet ist.
[0044] Wie sich aus der Erläuterung ergibt, bilden die Achsen 10, 14, 24, 29 und 34 gleichzeitig
die Pfeiler, über die die beiden Platinen 7 und 8 aneinander befestigt sind.
[0045] Fig. 2 lässt obendrein erkennen, dass die Zahnradsätze 25 und 30 im Bereich der Oberseite
des Gurtwicklers 6 angeordnet sind. Hierdurch und durch die spezielle Einbaulage des
Motors 17 gegenüber dem Schneckenrad 22 wird bei gegebener zur Verfügung stehender
Raumtiefe der mögliche Platz für den Gurtwickel, der auf den Wickelkern 15 aufgewickelbar
wird, maximiert.
[0046] Die Montage und Funktion des Unterputzgurtwicklers 6 ist wie folgt;
[0047] Bei heruntergelassenem Rollladenpanzer wird das frei nach unten hängende Ende des
Rollladengurtes 4 an einem Haken 35, der aus dem Umfang des Gurtwickelkerns 15 vorsteht,
eingehängt, nachdem er durch einen entsprechenden Schlitz in der Frontplatte 5 hindurch
gefädelt und unter der Losrolle 9 vorbeigeführt ist. Sodann wird der Unterputzgurtwickler
6 mit demjenigen Ende, an dem sich der Motor 17 befindet, voraus in die Mauerausnehmung
hineingesteckt und mit Hilfe von nicht weiter gezeigten Flanschen, die an der vorderen
Schmalseite der Platinen 7, 8 befestigt sind, an der Wand 1 festgeschraubt. Anschließend
wird die Frontplatte 5 mit der darin befindlichen Steuerelektronik auf den in der
Wand montierten Unterputzgurtwickler 6 aufgesetzt, wobei gleichzeitig der elektrische
Kontakt zu dem Motor 17 hergestellt wird. In der Frontplatte sind die Steuerelektronik
und die Abtastelektronik für die Signalgeberscheibe 11 untergebracht.
[0048] Durch entsprechendes Betätigen von Tasten an der Frontplatte 5 wird der Strom für
den Motor 17 eingeschaltet, der über das Schneckenrad 22, das Ritzel 23, den Zahnradsatz
25 und den Zahnradsatz 30 das Gurtwickelzahnrad 16 in Umdrehungen versetzt. Hierdurch
wird der Rolladengurt entsprechend auf den Wickelkern 15 aufgewickelt. Das Getriebe
ist selbstsperrend. Beim Anhalten des Motors 17 bleibt der Rolladenpanzer an der jeweiligen
Höhe stehen. Das Absenken des Rolladenpanzers geschieht, indem der Motor 17 mit der
umgekehrten Drehrichtung in Umdrehungen versetzt wird.
[0049] Fig. 4 zeigt eine Weiterbildung des Zahnradsatzes 30. Das zwischen dem Motor 17 und
dem Gurtwickelkern 15 liegende Getriebe ist wie erwähnt selbstsperrend. Die Sperrwirkung
wird durch das Zusammenwirken der Schnecke 21 mit dem Schneckenrad 22 erreicht. Dies
hat zur Folge, dass bei einem Fehler in dem Unterputzgurtwickler 6 der Rollladengurt
4 möglicherweise nicht mehr entspannt werden kann und eine Demontage aus der Maueröffnung
praktisch unmöglich würde, es sei denn der Benutzer schneidet den Rolladengurt 4 durch.
Eine Maßnahme die höchst unerwünscht ist. Um ohne Zerstörung des Rollladengurts 4
diesen entspannen zu können, ist der Zahnradsatz 30 gemäß Fig. 4 ausgebildet.
[0050] Um den Kraftfluss von dem Motor 17 zu dem Gurtwickelkern 15 zu unterbrechen ist das
Zahnrad 33 axial verschieblich ausgeblieben.
[0051] Das Zahnrad 33 trägt, wie Fig. 4 erkennen lässt, einstückig angeformt, einen koaxialen
Zapfen 40, der mit einer Profilverzahnung 41 versehen ist. Die Profilverzahnung 41
ist komplementär zu einer Profilverzahnung 42, die sich im Inneren eines koaxialen
rohrförmigen Fortsatzes 43 befindet, der an dem Zahnrad 31 angeformt ist. Eine Druckfeder
44 umgibt die Achse 34 konzentrisch. Die Druckfeder 44 liegt mit einem Ende an dem
freien Stirnende des Zapfens 40 an, während sie sich mit ihrem anderen Ende am Grund
der Bohrung in dem rohrförmigen Fortsatz 43 abstützt. Auf diese Weise werden die beiden
Zahnräder 31 und 33 in axialer Richtung voneinander weg vorgespannt. Dies bedeutet,
dass die Druckfeder 44 dafür sorgt, dass der Bund 32 an der Innenseite der Platine
8 anliegt, während das Zahnrad 33 mit seiner außenliegenden Flachseite auf der Innenseite
der Platine 7 gleitet. In dieser Position steht das Zahnrad 33 mit dem Wickelkernzahnrad
16 in Eingriff. Der Kraftfluss über den Zahnradsatz 30 ist gewährleistet, denn der
rohrförmige Fortsatz 43 nimmt über die Profilverzahnung 42 die Profilverzahnung 41
des Zapfens 40 mit und setzt dadurch das Zahnrad 33 in Umdrehungen, wenn der Motor
17 läuft.
[0052] Um das Zahnrad 33 außer Eingriff mit dem Wickelkernzahnrad 16 zu bringen, ist ein
Schieber 45 vorgesehen. Der Schieber 45 ist ein Blechstanz- und -biegeteil und besteht
aus einem länglichen flachen Stiel 46, der an seinem Vorderende, das der Frontplatte
5 benachbart ist, unter Ausbildung eines Betätigungsorgans 47 um eine vertikale Achse
abgewinkelt ist. Im hinteren Bereich ist der Stiel 46 ebenfalls abgewinkelt, jedoch
um eine horizontale Achse und bildet eine dreieckförmiges Teil, das als Keil 48 dient.
Der Keil 48 ragt durch eine bei 49 gestrichelt angedeutete Öffnung in der Platine
7 und bildet eine freie Kante 50.
[0053] Der Stiel 46 wird auf der Außenseite der Platine 7 in dort vorhandenen, nach außen
ausgeklinkten Laschen geführt, so dass das Betätigungsorgan 47, wie in Fig. 2 angedeutet,
von vorne her vor der Signalscheibe 11 sichtbar ist. Von vorne gesehen, liegt der
Keil 48 hinter dem Zahnrad 33, etwas unterhalb der Nabe 28. Seine Spitze zeigt in
Richtung auf das Zahnrad 33, während das breite Ende zu der Rückseite des Gurtwicklers
6 ausgerichtet ist. Im Ruhezustand berührt der Keil das Zahnrad 33 nicht. Mit Hilfe
des Betätigungsorgans 47 wird im Zusammenspiel mit der Frontplatte 5 dafür gesorgt,
dass der Keil 48 zurückgeschoben und außer Eingriff mit dem Zahnrad 33 gehalten ist.
[0054] Sollte ein Fehler passieren und es erforderlich werden dem Unterputzgurtwickler 6
aus der Maueröffnung auszubauen, kann, falls erforderlich, der Kraftfluss zwischen
dem wickelkern 15 und dem Antriebsmotor 17 unterbrochen werden. Hierzu wird der Schieber
45 mit Hilfe des abgewinkelten Betätigungsorgans 47 zusammen mit dem Keil 48 nach
vorne zu dem Zahnrad 33 hin gezogen. Dabei kommt die freie Kante 50 mit dem Zahnrad
33 in Eingriff. Da die Kante 50 schräg zur Bewegungsrichtung des Schiebers 45 läuft,
dringt die Kante 50 an der Berührungsstelle mit dem Zahnrad 33 immer stärker in den
Raum zwischen den beiden Platinen 7 und 8 vor. Hierdurch wird das Zahnrad 33 gegen
die Wirkung der Feder 44 in Richtung auf das Zahnrad 31 verschoben. Die Höhe des Keils
48 ist so bemessen, dass am Ende des Hubs des Schiebers 45 das Zahnrad 33 um die Dicke
des Wickelkernzahnrads 16 axial zur Seite bewegt ist, womit der Eingriff zwischen
den beiden Zahnrädern 16 und 33 aufgehoben ist. Der Wickelkern 15 lässt sich damit
frei drehen und der Gurt 4 entspannen.
[0055] Durch ein Zurückschieben des Schiebers 45 in die Ausgangsstellung kann das Zahnrad
32 aufgrund der Wirkung der Feder 44 in die Ausgangslage zurückkehren, in der es mit
dem Zahnrad 16 kämmt.
[0056] Bei einem Unterputzgurtwickler taucht um Bauraum zu sparen die mit einer Schnecke
versehene Welle des Antriebsmotors in den Raum zwischen zwei Zahnradsätzen ein.
[0057] Für den Fehlerfall ist vorgesehen, dass wenigstens eines der Zahnräder in axialer
Richtung verschiebbar ist, um den Kraftfluss von dem wickelkern zu dem Antriebsmotor
zu unterbrechen, damit der Rollladengurt entspannt werden kann.
1. Unterputzwickler (6)
mit zwei Platinen (7,8),
mit einem Gurtwickelkern (15), der drehbar zwischen dem beiden Platinen (7,8) gelagert
ist und der stirnseitig mit einem Wickelkernzahnrad (16) drehfest verbunden ist,
mit einem ersten Zahnradsatz (30), der zwischen den Platinen (7,8) achsparallel zu
dem Gurtwickelkern (15) drehbar gelagert ist und zu dem ein Zahnrad (33) gehört, das
mit Wickelkernzahnrad (16) kämmt,
mit einem zweiten Zahnradsatz (25), der zwischen den Platinen (7,8) drehbar gelagert
ist und dessen Ritzel (27) mit einem Zahnrad (31) des ersten Zahnradsatzes (30) kämmt,
mit einem dritten Zahnradsatz, der ein Schneckenrad (22) und ein Stirnzahnrad (23)
umfasst, das mit einem Zahnrad (26) des zweiten Zahnradsatzes (25) kämmt,
mit einem Antriebsmotor (17), dessen Motorwelle () drehfest eine Schecke (21) trägt,
die mit dem Schneckenrad (22) des dritten Zahnradsatzes in Eingriff steht, wobei die
Schnecke (21) zwischen dem zweiten (25) und dem dritten Zahnradsatz eintaucht.
2. Unterputzwickler (5)
mit zwei Platinen (7,8),
mit einem Gurtwickelkern (15), der drehbar zwischen dem beiden Platinen (7,8) gelagert
ist und der stirnseitig mit einem Wickelkernzahnrad (16) drehfest verbunden ist,
mit einem erste Zahnradsatz (30), der zwischen den Platinen (7,8) achsparallel zu
dem Gurtwickelkern (15) drehbar gelagert ist und zu dem ein Zahnrad (33), das mit
Wickelkernzahnrad (16) kämmt, und ein Zahnrad (31) gehören,
mit einem zweiten Zahnradsatz (25), der zwischen den Platinen (7,8) drehbar gelagert
ist und dessen Ritzel (27) mit einem Zahnrad (31) des ersten Zahnradsatzes (30) kämmt,
mit einem dritten Zahnradsatz (), der ein Schneckenrad (22) und ein Stirnzahnrad (23)
umfasst, das mit einem Zahnrad (26) des zweiten Zahnradsatzes (25) kämmt,
mit einem Antriebsmotor (17), dessen Motorwelle drehfest eine Schnecke (21) trägt,
die mit dem Schneckenrad (22) des dritten zahnradsatzes in Eingriff steht,
wobei bei wenigstens einem Zahnradsatz (30) die Zahnräder bzw. Ritzel (31,33) in axialer
Weise gegeneinander verschiebbar sind um den Eingriff mit dem benachbarten Zahnrad
oder Ritzel (16) aufzuheben, damit der Gurtwickelkern (15) frei drehbar wird.
3. Unterputzwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Platinen (7,8) von im Wesentlichen ebenen Blechen gebildet sind.
4. Unterputzwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Platinen (7,8) parallel zueinander angeordnet sind.
5. Unterputzwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Platinen (7,8) über Achsen (10,14,24,29,35) von Zahnradsätzen (25,30) miteinander
vernietet sind.
6. Unterputzwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gurtwickelkern (15) auf seiner dem Wickelkernzahnrad (15) gegenüberliegenden
Stirnseite offen ist.
7. Unterputzwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gurtwickelkern (15) einen Haken (35) zum Einhängen eines Rollladengurtes (4)
aufweist.
8. Unterputzwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Zahnradsatz (30), der getrieblich dem Wickelkernzahnrad (16) benachbart ist,
die beiden Zahnräder (31,33) in axialer Richtung gegeneinander verschiebbar sind.
9. Unterputzwickler nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Zahnrad (33) einen profilierten koaxialen Zapfen (41) aufweist, während
das andere zahnrad (31) des Zahnradsatzes (30) mit einer zu dem profilierten Zapfen
(40) komplementär profilierten Büchse (43) versehen ist.
10. Unterputzwickler nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Zahnräder (31,33) des Zahnradsatzes (30) durch eine Druckfeder (44) in
Richtung voneinander weg vorgespannt sind.
11. Unterputzwickler nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnräder (31,33) des Zahnrades (30) so angeordnet sind, dass das eine Zahnrad
(31) der einen Platine (8) und das andere Zahnrad (33) der anderen Platine (7) benachbart
ist.
12. Unterputzwickler nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Zahnrad (31) des Zahnradsatzes (30), das nicht mit dem Gurtwickelkernzahnrad
(15) kämmt, von der benachbarten Platine (8) einen Abstand hat, der der Dicke eines
Zahnrades (26) des nächsten Zahnradsatzes (25) entspricht.
13. Unterputzwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Zahnradsatz (25) zwei drehfest miteinander verbundene Zahnräder (26,27)
aufweist, die unmittelbar benachbart sind und die derjenigen Platine (8) benachbart
sind, die von dem Wickelkernzahnrad (15) abliegt.
14. Unterputzwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gurtwickelkern (15) auf einer Achse (14) drehbar gelagert ist, die endseitig
mit den Platinen (7,8) vernietet ist.
15. Unterputzwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Platinen (7,8) eine Losrolle (9) drehbar gelagert ist, über die im Gebrauchszustand
ein Rollladengurt (4) führt.
16. Unterputzwickler nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Losrolle (9) neben einem Stirnende mit einer Signalgeberscheibe (11) drehfest
verbunden ist.
17. Unterputzwickler nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalgeberscheibe (11) in Umfangsrichtung mit äquidistant verteilten Feldern
(12,13) versehen ist, wobei sich jeweils zwei benachbarte Felder (12,13) hinsichtlich
der Reflexionseigenschaften unterscheiden.
18. Unterputzwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Achsen (10,14,24,29,35), auf denen Zahnräder oder Zahnradsätze (25,30)
oder Losrollen (9) gelagert sind, an beiden Enden mit den Platinen (7,8) vernietet
sind.
19. Unterputzwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Platinen (7,8) ein Formteil (19) formschlüssig gehalten ist, das als
Motorträger dient.
20. Unterputzwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse des Motors (17) im Gebrauchszustand vertikal ausgerichtet ist.
21. Unterputzwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einbaulänge des Motors (17) etwa dem Durchmesser des Wickelkernzahnrades (16)
entspricht.
22. Unterputzwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Platinen (7,8) im Bereich des Motors (17) miteinander fluchtende Aussparungen
(18) aufweisen.
23. Unterputzwickler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Zahnradsatz (30) mit den in axialer Richtung gegeneinander bewegbaren Zahnrädern
(31,33) ein Betätigungsglied (45) zugeordnet ist.
24. Unterputzwickler nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsglied (45) an einer der Platinen (7) beweglich gelagert ist.
25. Unterputzwickler nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsglied (45) von einem Schieber gebildet ist.
26. Unterputzwickler nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (45) an seinem mit dem axial verschiebbaren Zahnrad (33) zusammenwirkenden
Ende einen Keil (48) aufweist.
27. Unterputzwickler nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (45) an seinem von dem Keil (48) abliegenden Ende mit einem Betätigungsorgan
(47) versehen ist.
28. Unterputzwickler nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsorgan (47) sich an derjenigen Seite des Unterputzwicklers (6) befindet,
die im Einbauzustand aus der Wand in der sich der Unterputzgurtwickler (6) befindet,
heraus zeigt.
29. Unterputzwickler nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der schieber (45) von einem Blechstanz- und -biegeteil gebildet ist, wobei der Keil
(48) von einem abgekanteten dreieckförmigen Abschnitt gebildet ist, der von der Außenseite
her durch eine Öffnung (49) in der betreffenden Platine (8), an der der Schieber (45)
geführt ist, in den Raum zwischen den Platinen (7,8) hineinragt.