[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Steckverbindung, bestehend aus einem Steckerteil
und einem Gegensteckerteil, die zusammensteckbar sind und eine Vielzahl von elektrischen
Verbindungen herstellen, wobei mindestens das Steckerteil oder das Gegensteckerteil
auf seinem Korpus eine mit dem Gegensteckerteil oder dem Steckerteil verschraubbare
Überwurfmutter trägt, die die Steckverbindung gegen ein ungewolltes Trennen sichert.
[0002] Derartige Steckverbindungen sind allgemein bekannt und im Einsatz und kommen bevorzugt
beim Bau von elektrischen Geräten, Maschinen, Fahrzeugen und Anlagen zum Einsatz.
Es wird damit bezweckt, dem Monteur oder dem Anwender eine Möglichkeit zur Verfügung
zu stellen, eine elektrische Verbindung einfach, schnell und sicher herzustellen oder
zu lösen. Dabei ist die Verbindungstechnik so ausgelegt, dass sie die Kontaktelemente
sicher elektrisch miteinander verbindet und mit der Steckverbindung in Berührung kommende
Personen vor gefährlichen Spannungen schützt. Es werden dazu häufig Steckverbindungen
benutzt, welche aus einem mehrpoligen Steckerteil mit Kontaktbuchsen und einem mehrpoligen
Gegensteckerteil mit Kontaktstiften bestehen, die so ausgelegt sind, dass sie die
elektrischen Kontaktelemente vor mechanischen und atmosphärischen Einflüssen weitgehend
schützen.
[0003] Es ist bekannt, dabei das Steckerteil und das Gegensteckerteil durch eine Überwurfmutter
gegen ungewolltes Trennen zu sichern. Hierzu wird die Überwurfmutter, die beispielsweise
vom Steckerteil getragen wird, auf ein Außengewinde des Gegensteckerteils bis zu einem
axialen Anschlag aufgeschraubt und fest angezogen. Häufig ist zwischen dem Steckerteil
und dem Gegensteckerteil ein Dichtring vorgesehen, der beim Zusammenstecken der Steckverbindung
bzw. beim Aufschrauben der Überwurfmutter gequetscht wird und das Steckerteil und
das Gegensteckerteil gegeneinander abdichtet. Der Dichtring kann zudem als Reibungsbremse
für die Überwurfmutter wirken und verhindern, dass sich die Schraubverbindung bei
Vibrationen löst. Dabei haben sich O-Ringe als Dichtringe und als Reibungsbremse bei
der Fertigung und im industriellen Einsatz besonders bewährt.
[0004] Nachteilig bei diesen bekannten Steckverbindungen ist die benötigte Zeit für das
Aufschrauben bzw. Abschrauben der Überwurfmutter beim Herstellen bzw. beim Trennen
der Steckverbindung. Weiterer Nachteil ist, dass bei einem zwischen den Stirnflächen
des Stecker- und Gegensteckerteils angeordneten Dichtring der Dichtring nicht immer
so gequetscht wird, dass er den Ringspalt zwischen dem Steckerteil und dem Gegensteckerteil
zuverlässig gegen das Eindringen von Feuchtigkeit abdichtet. Dies ist besonders dann
der Fall, wenn marktübliche Steckerteile und Gegensteckerteile verschiedener Hersteller
gepaart verwendet werden, da hier häufig ein leichtes Spiel entsteht. Dies bewirkt
auch ein Lösen der Überwurfmutter durch Rüttelbewegungen.
[0005] An obige Steckverbinder werden für den industriellen Einsatz jedoch hohe Anforderungen
hinsichtlich der Robustheit, Rüttelfestigkeit, schnellen Montierbarkeit und Dichtigkeit
gestellt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Steckverbindung der eingangs genannten
Art derart zu verbessern, dass die vorgehend beschriebenen Nachteile zuverlässig vermieden
werden; insbesondere einerseits ein Lösen der Überwurfmutter durch Rüttelbewegungen
zuverlässig verhindert wird und andererseits eine schnelle Montage mit möglichst wenig
Drehbewegungen erfolgen kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Steckverbindung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0008] Danach weist die erfindungsgemäße Steckverbindung eine Überwurfmutter mit zwei Innengewinden
auf, wobei eines der beiden Innengewinde zum Verschrauben mit dem Steckerteil und
das andere Innengewinde zum Verschrauben mit dem Gegensteckerteil vorgesehen ist.
Die Innengewinde der Überwurfmutter sind einander gegenüberliegend angeordnet und
erstrecken sich bis zu den Stirnseiten der Überwurfmutter. Sie sind gegensinnig ausgebildet,
und weisen eine identische Gewindesteigung auf.
[0009] Zum Verschrauben der Steckverbindung werden die zu den Innengewinden der Überwurfmutter
korrespondierenden Außengewinde des Steckerteils und des Gegensteckerteils gemeinsam
mit den zwei Innengewinden der Überwurfmutter in Eingriff gebracht. Beim Drehen der
Überwurfmutter werden das Stecker- und das Gegensteckerteil simultan zueinander in
Richtung des Zentrums der Überwurfmutter bewegt, bis der Korpus des Steckerteils den
Korpus des Gegensteckerteils berührt und die elektrischen Verbindungen hergestellt
sind. Gegenüber einer Überwurfmutter mit nur einem einseitig aufschraubbaren Innengewinde
ist dabei die Anzahl der notwendigen Umdrehungen zum Verschrauben der Steckverbindung
um die Hälfte reduziert, was einen Zeitgewinn bedeutet. Zudem werden die Stirnseiten
des Stecker- und des Gegensteckerteils bei einem/einer vorgegebenen Drehwinkel bzw.
Umdrehungszahl der Überwurfmutter gegenüber herkömmlichen Steckverbindern um den doppelten
Weg aufeinander zu bewegt.
[0010] Vorteilhafterweise ist mindestens eines der beiden Innengewinde der Überwurfmutter
segmentiert. Das segmentierte Innengewinde der Überwurfmutter weist mindestens einen
in Steckrichtung verlaufenden, gewindefreien Bereich auf, der in das komplementär
ausgebildete Außengewinde des zugeordneten Stecker- bzw. Gegensteckerteils nahezu
vollständig einsteckbar ist und das Festdrehen der Verschraubung auf eine Drehung
der Überwurfmutter um höchstens den gewindefreien Bereich reduziert. Weiterer Vorteil
ist, das Steckerteil und das Gegensteckerteil zusammengesteckt und die elektrische
Verbindung hergestellt werden kann, ohne die Steckverbindung zu verschrauben. Dies
kann beispielsweise hilfreich bei der Inbetriebnahme und Fehlersuche bei elektrischen
Geräten und Anlagen sein, wenn im Fehlerfall die Steckverbindung schnell gelöst und
ein fehlerhaftes Teil ausgetauscht werden muss. Nach erfolgreichem Test bzw. nach
der Fehlerbehebung werden das Steckerteil und das Gegensteckerteil durch Verdrehen
der Überwurfmutter schnell, sicher und dauerhaft miteinander verbunden. Es ist auch
möglich, die segmentierten Gewinde der Überwurfmutter mit Vollgewinden von Steckverbindern
zu verschrauben bzw. eine Überwurfmutter mit Vollgewinde auf einen Steckverbinder
mit segmentiertern Außengewinde aufzuschrauben. So ist beispielsweise ein erfindungsgemäßes
Steckerteil bzw. Gegensteckerteil zusammen mit der erfindungsgemäßen Überwurfmutter
mit Standard-Steckverbindern der gleichen Größe und der gleichen Anschlussart kombinierbar,
was den Anschluss an marktübliche Steckverbinder gewährleistet.
[0011] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist das segmentierte Innengewinde, an der
den Stirnflächen der Überwurfmutter zugewandten Seite, einen ersten Gewindegang mit
einem von den Gewindegängen des Außengewindes des Stecker- bzw. Gegensteckerteils
abweichenden Querschnittsprofil auf. Der erste Gewindegang des Innengewindes kann
nicht mit dem Gewindegang des Außengewindes des Gegenstecker- bzw. Steckerteils in
Eingriff gebracht werden, wodurch sichergestellt ist, dass das Steckerteil nur dann
mit dem Gegensteckerteil verschraubbar ist, wenn ein Kontaktträger des Steckerteils
vollständig in eine Gewindehülse des Gegensteckerteils eingeführt ist.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Überwurfmutter auf dem Korpus des tragenden
Stecker- bzw. Gegensteckerteils dreh- und verschiebbar befestigt. So ist die Überwurfmutter
einerseits gegen Verlust gesichert, andererseits ist ein Einstecken in einen gewindefreien
Bereich des Gewindes des tragenden Steckverbinderteils möglich, was sich vorteilhaft
auf die Montagezeit bei der Herstellung der Steckverbindung auswirkt. Sind sowohl
beide Innengewinde der Überwurfmutter als auch die korrespondierenden Außengewinde
des Stecker- und des Gegensteckerteils segmentiert ausgebildet, so lässt sich die
elektrische Verbindung zwischen dem Stecker- und dem Gegensteckerteil besonders einfach
und schnell herstellen und das Steckerteil mit dem Gegensteckerteil verriegeln. Zum
Verriegeln muß die Überwurfmutter nur um etwa eine Viertel bis Halbe Umdrehung gedreht
werden, so dass die Gewindegänge der Gewinde in einander eingreifen und eine Schraubverbindung
herstellen.
[0013] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Steckerteil und das Gegensteckerteil
an ihren Stirnseiten zumindest teilweise axial ausgerichtete Verzahnungsprofile aufweisen.
Die Verzahnungsprofile sind komplementär ausgebildet und greifen beim Verschrauben
der Steckverbindung ineinander, sie richten dabei das Steckerteil und das Gegensteckerteil
in Umfangsrichtung der Steckverbindung spielfrei zueinander aus. Die Profilierungen
können auf korrespondierenden Stirnflächen oder Mantelflächen der Steckverbindungsteile
ausgebildet sein und beispielsweise einen sägezahn-, trapez- oder sinusförmigen Querschnitt
aufweisen. Die Verzahnungsprofile verbinden das Steckerteil und das Gegensteckerteil
form- und kraftschlüssig miteinander, wodurch ein unbeabsichtigtes Verdrehen des Stecker-
und des Gegensteckerteils zueinander beim Festziehen der Überwurfmutter verhindert
wird und die elektrischen Kontaktelemente vor einer Beschädigung geschützt werden.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steckverbindung sind
die elektrischen Kontaktelemente in dem Stecker- und dem Gegensteckerteil durch Dichtungen
vor Feuchtigkeit geschützt. Dazu weist das die Überwurfmutter tragende Stecker- bzw.
Gegensteckerteil einen ersten Dichtring an der Stirnseite des die Überwurfmutter tragenden
Stecker- bzw. Gegensteckerteils sowie einen zweiten Dichtring im Bereich der Stirnflächen
der Überwurfmutter auf. Der erste Dichtring wird beim Anziehen der Überwurfmutter
von der Überwurfmutter radial gequetscht und an den Korpus des Stecker- bzw. des Gegensteckerteils
gepresst, er dichtet einen ersten Ringspalt zwischen dem Gegenstecker- bzw. Steckerteil
und der Überwurfmutter der Steckverbindung im zusammengesteckten und verschraubten
Zustand der Steckverbindung ab. Der zweite Dichtring wird beim Aufstecken oder Aufschrauben
der Überwurfmutter auf das Stecker- bzw. Gegensteckerteil radial gepresst; er dichtet
einen zweiten Ringspalt zwischen dem Stecker- bzw. Gegensteckerteil und der Überwurfmutter
ab.
[0015] Die Überwurfmutter der elektrischen Steckverbindung ist gegen unbeabsichtigtes Lösen,
insbesondere durch Vibrationen, gesichert. Dazu ist an dem die Überwurfmutter tragenden
Stecker- und/oder dem Gegensteckerteil eine Reibungsbremse vorgesehen, die eine Drehbewegung
der Überwurfmutter hemmen. Als Reibungsbremse wirken die elastischen Dichtringe, die
die Ringspalte zwischen dem Steckerteil, dem Gegensteckerteil und der Überwurfmutter
radial abdichten. Die Dichtringe sind an die Innenmantelfläche der Überwurfmutter
form- und kraftschlüssig angepresst und fixieren die Überwurfmutter durch Reibungskraft,
Zum Drehen der Überwurfmutter muss die Reibungskraft zwischen der Reibungsbremse und
der Überwurfmutter überwunden werden.
[0016] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der begleitenden Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen elektrischen Steckverbindung mit
einem Steckerteil und einem Gegensteckerteil;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des Gegensteckerteils aus Figur 1;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht des Steckerteils aus Figur 1 mit Vollgewinde als Außengewinde
für die Überwurfmutter;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht einer Variante des Steckerteils gemäß Figur 3 mit segmentiertern
Gewinde als Außengewinde für die Überwurfmutter und
- Figur 5
- eine Ausschnittsvergrößerung des Steckerteils gemäß Figur 3 mit aufgeschraubter Überwurfmutter.
[0017] Die in Figur 1 dargestellte erfindungsgemäße Steckverbindung 1 besteht im Wesentlichen
aus einem Steckerteil 2, einem Gegensteckerteil 3 und einer Überwurfmutter 4. Das
Steckerteil 2 ist mit dem Gegensteckerteil 3 zusammen gesteckt und durch die von dem
Steckerteil 2 getragene Überwurfmutter 4 mit dem Gegensteckerteil 3 verschraubt. Das
Steckerteil 2 stellt eine Vielzahl von elektrischen Verbindungen zu dem Gegensteckerteil
3 her, das an einem nicht dargestellten Maschinengehäuse befestigt ist. Das Steckerteil
2 und Gegensteckerteil 3 werden in den Figuren 4 und 2 einzeln, im nicht zusammen
gesteckten Zustand gezeigt.
[0018] Das Gegensteckerteil 3 weist eine Gewindehülse 5 mit einem Außengewinde 6 auf. Das
Außengewinde 6 besitzt mehrere Gewindegänge und ist segmentiert ausgeführt. Es weist
in Steckrichtung drei gewindefreie Bereiche 34 auf, die über den Umfang der Gewindehülse
5 asymmetrisch verteilt angeordnet sind. In das segmentierte Außengewinde 6 des Gegensteckerteils
3 kann ein äquivalent dazu angepasstes Innengewinde 7 der Überwurfmutter 4, wie in
Figur 5 dargestellt, nahezu vollständig eingesteckt werden. Für das Festdrehen der
Überwurfmutter 4 an dem Gegensteckerteil 3 ist maximal eine Viertel- bis halbe Umdrehung
der Überwurfmutter 4 notwendig. An der vom dem Steckerteil 2 abgewandten Seite des
Außengewindes 6 ist ein Anschlag 37 für die Überwurfmutter 4 vorgesehen.
[0019] Auf der Stirnseite des Gegensteckerteils 3 ist ein Kontaktträger 8 aus einem isolierenden
Material vertieft angeordnet. Er ist mit radialem Spiel in der Gewindehülse 5 fixiert.
Der Kontaktträger 8 weist als elektrische Kontaktelemente fünf Kontaktstifte 9 zur
Kontaktierung von als Kontaktbuchsen 10 ausgebildeten Kontaktaktelementen des Steckerteils
2 auf. Die Kontaktstifte 9 erstrecken sich bis zur Stirnfläche 11 der Gewindehülse
5. An der dem Steckerteil 2 zugewandten Stirnseite des Kontaktträgers 8 sind Ausrichtmittel
12 vorgesehen, die beim zusammen Stecken der Steckverbindung 1 in korrespondierende
Ausrichtmittel 13 eines Kontaktträgers 14 des Steckerteils 2 eingreifen. Die Ausrichtmittel
12, 13 richten die Kontaktträger 8, 14 in radialer Richtung fluchtend zueinander aus.
Die Ausrichtmittel 12, 13 sind so ausgebildet, dass sie beim Zusammenstecken des Steckerteils
2 oder des Gegensteckerteils 3 mit marktüblichen Steckverbindern nicht hinderlich
sind.
[0020] An der Stirnfläche 11 der Gewindebuchse 5 ist ein Verzahnungsprofil 15 als Verdrehsicherung
für das Steckerteil 2 ausgebildet. Das Verzahnungsprofil 15 ist axial ausgerichtet
und besteht aus einer Vielzahl von trapezförmigen Ausnehmungen 16 in der Stirnfläche
11. Die Ausnehmungen 16 sind gleichmäßig über einen Ringbereich der Stirnfläche 11
verteilt. An der Innenseite der Gewindebuchse 5 ist in axialer Richtung ein Steg 17
angeordnet, der in Verbindung mit einer sich axial erstreckenden Nut 18 des Kontaktträgers
14 des Steckerteils 2 einen Verpolschutz für die elektrischen Verbindungen der Steckverbindung
1 bildet.
[0021] Die Figuren 3, 4 zeigen das Steckerteil 2, das stirnseitig komplementär zum Gegensteckerteil
3 ausgebildet ist. Der Kontaktträger 14 steht in axialer Richtung über dem Korpus
19 des Steckerteils 2 vor und ist in die Gewindebuchse 5 des Gegensteckerteils 3 einsteckbar.
Er weist fünf Kontaktbuchsen 10 auf, die im eingesteckten Zustand des Steckerteils
2 die Kontaktstifte 9 des Gegensteckerteils 3 kontaktieren.
[0022] Der Korpus 19 des Steckerteils 2 weist an seiner zu dem Gegensteckerteil 3 weisenden
Seite ein Außengewinde 20 zum Verschrauben mit der Überwurfmutter 4 auf. Das Außengewinde
20 kann als Vollgewinde (in Figur 3 dargestellt) oder als segmentiertes Gewinde (in
Figur 4 dargestellt) ausgebildet sein. Ist das Außengewinde 20 als Vollgewinde ausgeführt,
wird die Überwurfmutter durch mehrere Umdrehungen mit dem Steckerteil 2 verschraubt.
Ist das Außengewinde 20 ähnlich dem Außengewinde 6 des Gegensteckerteils 3 gestaltet,
so kann die Überwurfmutter 4 auf das Außengewinde 20 aufgesteckt werden. Das Anziehen
der Überwurfmutter 4 ist auf etwa eine Viertelumdrehung reduziert.
[0023] Eine Stirnfläche 21 des Steckerteils 2 liegt der Stirnfläche 11 des Gegensteckerteils
3 gegenüber. Die Stirnfläche 21 trägt in einer inneren Ringfläche ein Verzahnungsprofil
22, das komplementär zum Verzahnungsprofil 15 der Gewindebuchse 5 des Gegensteckerteils
3 ausgebildet ist. Vorsprünge 23 des Verzahnungsprofils 22 greifen bei zusammen gesteckter
und verschraubter Steckverbindung 1 in die Ausnehmungen 16 des Verzahnungsprofils
15 ein und verhindern ein Verdrehen des Steckerteils 2 gegenüber dem Gegensteckerteils
3. Die Stirnfläche 21 ist in einer äußeren Ringfläche eben und glatt ausgeführt.
[0024] Zwischen einem mittig in der Überwurfmutter 4 vorgesehenen Ringbund 35 und der äußeren
Ringfläche der Stirnfläche 21 des Steckerteils 2 ist ein erster elastischer Dichtring
25 zum Abdichten eines ersten Ringspaltes 36 zwischen der Gewindehülse 5 des Gegensteckerteils
3 und der Überwurfmutter 4 angeordnet. Der Dichtring 25 wird beim Festziehen der Überwurfmutter
4 gequetscht und außen an die Gewindehülse 5 des Gegensteckerteils 3 und an die Überwurfmutter
4 des Steckerteils 2 gepresst. Der Dichtring 25 dichtet den Ringspalt 36 der Steckverbindung
1 im verschraubten Zustand der Steckverbindung radial ab.
[0025] Das die Überwurfmutter 4 tragende Steckerteil 2 weist einen zweiten elastischen Dichtring
26 auf, der an dem von der Stirnfläche 21 des Steckerteils 2 abgewandten Ende des
Außengewindes 20 des Steckerteils 2 angeordnet ist. Der O-Ring 26 liegt in einer Ringnut
27 des Korpus 19 des Steckerteils 2 ein. Er dichtet einen zweiten Ringspalt 39 zwischen
der Überwurfmutter 4 und dem Korpus 19 des Steckerteils 2 im Bereich der Stirnfläche
31 der Überwurfmutter 4 radial ab.
[0026] Als Dichtringe 25, 26 sind O-Ringe vorgesehen, die aus einem elastischen Material
mit gummiähnlichen Eigenschaften hergestellt sind und einen hohen Reibungskoeffizienten
aufweisen. Die O-Ringe 25, 26 sind an die Überwurfmutter 4 angepresst und wirken als
Reibungsbremse zwischen dem Steckerteil 2, dem Gegensteckerteil 3 und der Überwurfmutter
4. Sie hemmen eine Drehung der Überwurfmutter 4 durch ihre Reibungskräfte und verhindern,
dass sich die Überwurfmutter 4 durch Vibrationen löst. Die O-Ringe 25, 26 schützen
bei verschraubter Steckverbindung 1 die Kontaktstifte 9 des Gegensteckerteils 3 und
die Kontaktbuchsen 10 des Steckerteils 2 vor Feuchtigkeit.
[0027] Figur 5 zeigt das dem Gegensteckerteil 3 zugewandte Ende des Steckerteils 2 mit einer
mit dem Steckerteil 2 verschraubten Überwurfmutter 4. Das Außengewinde 20 des Steckerteils
2 ist als Vollgewinde ausgebildet; Es steht mit dem steckerseitigen Innengewinde 28
der Überwurfmutter 4 in Eingriff. Das Innengewinde 28 kann als Vollgewinde oder als
segmentiertes Gewinde ausgeführt sein, da beide Ausführungsformen des Innengewindes
28 mit dem als Vollgewinde ausgebildeten Außengewinde 20 des Steckerteils 2 kombinierbar
sind.
[0028] Beim Verschrauben der Steckverbindung 1 nähert sich die Stirnfläche 31 der Überwurfmutter
4 dem Anschlag 32 des Steckerteils 2 und die Stirnfläche 38 der Überwurfmutter 4 dem
Anschlag 37 des Gegensteckerteils 3. Die Überwurfmutter 4 kann solange gedreht werden,
bis die Flanken des Verzahnungsprofils 15 der Gewindehülse 5 des Gegensteckerteils
3 und die Flanken des Verzahnungsprofils 22 des Korpus 19 des Steckerteils 2 aneinander
liegen.
[0029] An einem Ringbund 29 des Korpus 19 des Steckerteils 2 ist eine Verrastung 30 angeformt,
die in eine nicht dargestellte Führung der Überwurfmutter 4 eingreift und die Überwurfmutter
4 mit dem Steckerteil 2 drehbar verriegelt. Die Verrastung 30 schützt das Steckerteil
2 vor einem Verlust der Überwurfmutter 4. Die Verrastung 30 wird wirksam, wenn sich
die Stirnfläche 31 der Überwurfmutter 4 nur noch in etwa eine Viertel- bis ganze Umdrehung
von dem Anschlag 32 des Steckerteils 2 entfernt ist. Nach dem Einschnappen der Verrastung
30 lässt sich die Überwurfmutter 4 nur noch um etwa eine Viertel- bis ganze Umdrehung
festschrauben bzw. lösen.
[0030] Das zum Gegensteckerteil 3 weisende Innengewinde 7 der Überwurfmutter 4 ist segmentiert
ausgeführt. Es ist äquivalent zum segmentierten Außengewinde 6 der Gewindebuchse 5
ausgebildet. Das Innengewinde 7 der Überwurfmutter 4 weist Aussparungen 33 auf, mit
denen es auf das Außengewinde 6 des Gegensteckerteils 3 aufsteckbar ist. Dem entsprechend
übergreifen die Aussparungen 34 des Außengewindes 6 des in der Figur 5 nicht dargestellten
Gegensteckerteils 3 das Innengewinde 7 der Überwurfmutter 4 auf der dem Gegensteckerteil
3 zugewandten Seite. Ein erster Gewindegang 40 des Innengewindes 7 der Überwurfmutter
4 weist ein von dem Außengewinde 6 der Gewindehülse 5 des Gegensteckerteils 3 abweichendes
Querschnittsprofil auf. Der Gewindegang 40 des Innengewindes 7 kann nicht mit den
Gewindegängen des Außengewindes 6 in Eingriff gebracht werden, wodurch sichergestellt
ist, dass das Steckerteil 2 nur dann mit dem Gegensteckerteil 3 verschraubbar ist,
wenn der Kontaktträger 14 des Steckerteil 2 vollständig in die Gewindehülse 5 des
Gegensteckerteils 3 eingeführt ist.
[0031] Durch die gegenläufigen Innengewinde 28, 7 der Überwurfmutter 4 werden das Steckerteil
2 und das Gegensteckerteil 3 aufeinander zu bewegt, wobei der Ringspalt 36 zwischen
dem Korpus 19 des Steckerteils und dem Korpus 24 des Gegensteckerteils 3 beim Drehen
der Überwurfmutter 4 doppelt so schnell in seiner Breite verringert wird wie bei einer
herkömmlichen Überwurfmutter 4 mit nur einem, dem Gegensteckerteil 3 zugeordneten
Innengewinde 7. Demzufolge kann die elektrische Steckverbindung 1 auch bei mit größeren
Toleranzen behafteten Steckerteil 2 und/oder Gegensteckerteil 3 durch Festziehen der
Überwurfmutter 4 bei vorgegebenen Verdrehwinkel sicher und lagegenau hergestellt werden
1. Elektrische Steckverbindung (1), mit einem Steckerteil (2) und einem Gegensteckerteil
(3), die zusammen steckbar sind und eine Vielzahl von elektrischen Verbindungen herstellen,
wobei mindestens das Steckerteil (2) oder das Gegensteckerteil (3) auf seinem Korpus
(19, 24) eine mit dem Gegensteckerteil (3) oder dem Steckerteil (2) verschraubbare
Überwurfmutter (4) trägt, die die Steckverbindung (1) gegen ein ungewolltes Trennen
sichert, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwurfmutter (4) an ihren beiden Enden ein Innengewinde (28, 7) zum Verschrauben
mit dem Steckerteil (2) und dem Gegensteckerteil (3) aufweist und die Innengewinde
(7, 28) gegensinnig ausgebildet sind.
2. Steckverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der beiden Innengewinde (7, 28) der Überwurfmutter (4) segmentiert
ist.
3. Steckverbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Steckerteil (2) und das Gegensteckerteil (3) zu den Gewinden (28, 7) der Überwurfmutter
(4) komplementär ausgebildete Außengewinde (20, 6) an ihrem Korpus (19, 24) aufweisen.
4. Steckverbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das segmentierte Innengewinde (7, 28) an der den Stirnflächen (31, 38) der Überwurfmutter
(4) zugewandten Seite einen ersten Gewindegang (40) mit einem von den Gewindegängen
der Außengewinden (6, 20) abweichenden Querschnittsprofil aufweist, der nicht mit
dem Gewinden (6, 20) des Gegensteckerteils (3) bzw. des Steckerteils (2) in Eingriff
bringbar ist.
5. Steckverbindung nach einem der voran gegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwurfmutter (4) auf dem Korpus (19, 24) des tragenden Steckerteils (2) bzw.
Gegensteckerteils (3) dreh- und verschiebbar befestigt ist.
6. Steckverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steckerteil (2) und das Gegensteckerteil (3) an ihren Stirnseiten zumindest teilweise
axial ausgerichtete Verzahnungsprofile (22, 15) aufweisen, die bei verschraubter Steckverbindung
(1) ineinander greifen und das Steckerteil (2) und das Gegensteckerteil (3) spielfrei
in Umfangsrichtung zueinander ausrichten.
7. Steckverbindung nach einem der voran gegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das die Überwurfmutter (4) tragende Steckerteil (2) bzw. Gegensteckerteil
(3) einen ersten elastischen Dichtring (25) mit gummiähnlichen Eigenschaften aufweist,
der an der Stirnseite des Steckerteils (2) bzw. des Gegensteckerteils (3) angeordnet
ist und durch die Überwurfmutter (4) beim Anziehen gequetscht wird und einen ersten
Ringspalt (36) zwischen der Überwurfmutter (4) und dem Korpus (24) des Gegensteckerteils
(3) bzw. dem Korpus (19) des Steckerteils (2) radial abdichtet.
8. Steckverbindung nach einem der voran gegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das die Überwurfmutter (4) tragende Steckerteil (2) bzw. Gegensteckerteil
(3) einen zweiten elastischen Dichtring (26) mit gummiähnlichen Eigenschaften aufweist,
der an dem von der Stirnseite des Steckerteils (2) bzw. des Gegensteckerteils (3)
abgewandten Ende des Außengewindes (20) des Steckerteils (2) bzw. des Außengewindes
(6) des Gegensteckerteils (3) angeordnet ist und einen zweiten Ringspalt (39), zwischen
der Überwurfmutter (4) und dem Korpus (19) des Steckerteils (2) bzw. dem Korpus (24)
des Gegensteckerteils (3), im Bereich der Stirnflächen (31, 38) der Überwurfmutter
(4) radial abdichtet.
9. Steckverbindung nach Anspruch 7 und Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtringe (25, 26), die an den Korpus (19) des Steckerteils (2), an den Korpus
(24) des Gegensteckerteils (3) und an die Überwurfmutter (4) angepresst sind, als
Reibungsbremse für die Überwurfmutter (4) wirken und ein Lösen der Überwurfmutter
(4) durch Vibration verhindern.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Elektrische Steckverbindung (1), mit einem Steckerteil (2) und einem Gegensteckerteil
(3), die zusammen steckbar sind und eine Vielzahl von elektrischen Verbindungen herstellen,
wobei mindestens das Steckerteil (2) oder das Gegensteckerteil (3) auf seinem Korpus
(19, 24) eine mit dem Gegensteckerteil (3) oder dem Steckerteil (2) verschraubbare
Überwurfmutter (4) trägt, die die Steckverbindung (1) gegen ein ungewolltes Trennen
sichert, wobei die Überwurfmutter (4) an ihren beiden Enden ein Innengewinde (28,
7) zum Verschrauben mit dem Steckerteil (2) und dem Gegensteckerteil (3) aufweist
und die Innengewinde (7, 8) gegensinnig ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der beiden Innengewinde (7, 28) der Überwurfmutter (4) segmentiert
ist und an der den Stirnflächen (31, 38) der Überwurfmutter (4) zugewandten Seite
einen ersten Gewindegang (40) mit einem von den Gewindegängen der Außengewinden (6,
20) abweichenden Querschnittsprofil aufweist, der nicht mit dem Gewinden (6, 20) des
Gegensteckerteils (3) bzw. des Steckerteils (2) in Eingriff bringbar ist.
2. Steckverbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Steckerteil (2) und das Gegensteckerteil (3) zu den Gewinden (28, 7) der Überwurfmutter
(4) komplementär ausgebildete Außengewinde (20, 6) an ihrem Korpus (19, 24) aufweisen.
3. Steckverbindung nach einem der voran gegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwurfmutter (4) auf dem Korpus (19, 24) des tragenden Steckerteils (2) bzw.
Gegensteckerteils (3) dreh- und verschiebbar befestigt ist.
4. Steckverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steckerteil (2) und das Gegensteckerteil (3) an ihren Stirnseiten zumindest teilweise
axial ausgerichtete Verzahnungsprofile (22, 15) aufweisen, die bei verschraubter Steckverbindung
(1) ineinander greifen und das Steckerteil (2) und das Gegensteckerteil (3) spielfrei
in Umfangsrichtung zueinander ausrichten.
5. Steckverbindung nach einem der voran gegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das die Überwurfmutter (4) tragende Steckerteil (2) bzw. Gegensteckerteil
(3) einen ersten elastischen Dichtring (25) mit gummiähnlichen Eigenschaften aufweist,
der an der Stirnseite des Steckerteils (2) bzw. des Gegensteckerteils (3) angeordnet
ist und durch die Überwurfmutter (4) beim Anziehen gequetscht wird und einen ersten
Ringspalt (36) zwischen der Überwurfmutter (4) und dem Korpus (24) des Gegensteckerteils
(3) bzw. dem Korpus (19) des Steckerteils (2) radial abdichtet.
6. Steckverbindung nach einem der voran gegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das die Überwurfmutter (4) tragende Steckerteil (2) bzw. Gegensteckerteil
(3) einen zweiten elastischen Dichtring (26) mit gummiähnlichen Eigenschaften aufweist,
der an dem von der Stirnseite des Steckerteils (2) bzw. des Gegensteckerteils (3)
abgewandten Ende des Außengewindes (20) des Steckerteils (2) bzw. des Außengewindes
(6) des Gegensteckerteils (3) angeordnet ist und einen zweiten Ringspalt (39), zwischen
der Überwurfmutter (4) und dem Korpus (19) des Steckerteils (2) bzw. dem Korpus (24)
des Gegensteckerteils (3), im Bereich der Stirnflächen (31, 38) der Überwurfmutter
(4) radial abdichtet.
7. Steckverbindung nach Anspruch 7 und Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtringe (25, 26), die an den Korpus (19) des Steckerteils (2), an den Korpus
(24) des Gegensteckerteils (3) und an die Überwurfmutter (4) angepresst sind, als
Reibungsbremse für die Überwurfmutter (4) wirken und ein Lösen der Überwurfmutter
(4) durch Vibration verhindern.