[0001] Die Erfindung betrifft eine HF-Dose, insbesondere eine HF-Steckdose, nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] HF-Dosen oder HF-Steckdosen werden in Verkabelungssystemen, insbesondere zum Empfang
von Fernseh- und/oder Rundfunkprogrammen verwendet. Von HF-Steckdosen wird vor allem
deshalb gesprochen, da üblicherweise koaxiale Anschlusskabel an einer derartigen HF-Steckdose
mittels Steckverbinder angeschlossen werden können. Da die Anschlussart auch unter
Verwendung von Drehanschlüssen etc. möglich ist, wird insoweit nachfolgend nur kurz
von HF-Dosen gesprochen, die insbesondere eben aus einer HF-Steckdose bestehen.
[0003] Insbesondere werden derartige HF-Dosen zum Empfang von über Satellit ausgestrahlten
Programmen eingesetzt.
[0004] Die von einem Satelliten über vertikale und horizontale Polarisationen ausgestrahlten
Programme können dabei bezüglich eines oberen und/oder eines unteren Frequenzbandes
mittels einer geeigneten Konverterschaltung in eine Zwischenfrequenz umgesetzt werden,
wobei je nach Anzahl der anzuschließenden Teilnehmer oder Receiver eine oder mehrere
Matrix-Schaltungen nachgeschaltet werden können.
[0005] Bei einem derartigen Aufbau dient die erwähnte Hochfrequenz-Steckdose (HF-Dose) als
Schnittstelle vom HF-Verteilsystem zum Receiver bzw. zu einem Fernseh- oder Radiogerät.
[0006] Neben der HF-Eigenschaft muss die HF-Dose aber auch eine weitere Funktion erfüllen.
Denn benötigt wird eine Fernspeisung der angeschlossenen HF-Komponenten wie z.B. Multischalter
oder Konverter (LNB-Konverter etc.). Durch das Niveau der Fernspeisespannung kann
beispielsweise eine Polarisationsauswahl von Multischaltern bzw. eines LNB-Konverters
erfolgen. Ein 18 V-Speisesignal wird beispielsweise zum Empfang von horizontal polarisierten
Wellen und eine Umschaltung auf ein 14 V-Gleichspannungssignal zum Empfang von vertikal
polarisierten Wellen genutzt.
[0007] Neben den Sternverkabelungs-Systemen gibt es ferner aber auch sogenannte Einkabel-
oder Baumsysteme. Eine entsprechende Einkabel-Lösung unter Verwendung einer sogenannten
Einkabel-Matrix ist beispielsweise aus dem Kathrein-Prospekt "Einkabel-Matrix UFO
® micro zur Sat-Signalverteilung in Durchschleifsystemen" bekannt, welcher im September
2002 veröffentlicht wurde. Bei derartigen Systemen können mehrere TV- oder Radiogeräte
an einem einzigen Koaxialkabel hintereinander zugeschaltet werden. Auch bei derartigen
Systemen werden auf dem Koaxialkabel in der Regel 13 V zur Versorgung der angeschlossenen
Kopfstationen verwendet. Zur Signalisierung und Umschaltung wird beispielsweise von
einem angeschlossenen Receiver (oder Fernsehgerät oder Radiogerät etc.) der Bus kurzzeitig
auf 18 V geschaltet und ein sogenannter DiSEqC Befehl überlagert. Hierbei handelt
es sich um ein pulsweiten moduliertes 22 KHz-Signal (EN 61319-1A11). Würde nunmehr
ein Receiver den Bus dauernd mit 18 V speisen, würde das eine Blockade für weitere
Signalisierungen anderer Receiver bedeuten. Mit anderen Worten können dann andere
Receiver keine Umschaltung eines Programmes mehr vornehmen.
[0008] Aus diesem Grund ist vorgesehen worden, dass die bestehende Kopfstelle die ihr zugeführte
Gleichspannung überwacht. Würde die höhere Umschaltspannung von beispielsweise 18
V länger als eine bestimmte Zeitdauer (also ein bestimmter τ) anliegen, so würde von
der Kopfstation eine höhere Last aufgeschaltet werden, wodurch die betreffende HF-Dose,
über welche ein angeschlossener Receiver das höhere Gleichspannungssignal von beispielsweise
18 V einspeist, zum Abschalten gebracht wird. Dadurch ist sichergestellt, dass zumindest
die anderen angeschlossenen Receiver weiterhin eine gewünschte Umschaltung zum Empfang
eines individuell gewünschten Programmes durchführen können.
[0009] Aus der
DE 41 35 121 A1 ist eine HF-Dose zum Anschluss an koaxiale Verkabelungssysteme bekannt geworden,
die nach Art eines Einkabel-Systems aufgebaut sind. Dabei weist die HF-Dose eine Schaltungsanordnung
zur Gleichstrom-Einspeisung in die Antennen-Stammleitung auf, die Richtungsdioden
umfasst, wodurch beispielsweise eine Umschaltung der Polarisationsebene eines Konverters
einer Satellitenempfangsanlage ermöglicht werden soll.
[0010] Aus der De
101 55 481 A1 ist eine HF-Dose als bekannt zu entnehmen, die eine Abschalt- oder Unterbrechungseinrichtung
umfasst. Diese HF-Dose steht mit einer zentralen Steuerung in Verbindung, über die
Signale zur Steuerung der Freigabe von Fernsehsignalen übermittelt werden können.
Damit ist es möglich, Teile des Frequenzspektrums aus den Empfangssignalen auszufiltern
und einem Benutzer je nach Nutzungsberechtigung nicht zur Verfügung zu stellen.
[0011] Eine weitere HF-Dose ist auch aus der
DE 100 05 763 A1 bekannt. Diese Antennendose weist zusätzlich einen Adressbaustein auf, über den sie
in einem Verteilnetz eindeutig identifizierbar ist. Mit einer Schalteinrichtung können
nachfolgende Dosen zu- oder abgeschaltet werden.
[0012] Schließlich ist aus der
DE 197 49 120 A1 eine Satelliten-Empfangsanlage als bekannt zu entnehmen, die einen Datenbus zur Steuerung
mehrerer Teilnehmer bzw. Receiver aufweist, wobei die Receiver mit einer Einrichtung
zur Erzeugung eines Kollisionsschutz-Signals versehen sind. Dadurch wird sichergestellt,
dass zu einem Zeitpunkt nur ein Receiver eine Kommunikation mit einem Controller über
den vorgesehenen Datenbus durchführen kann.
[0013] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend von dem gattungsbildenden Stand
der Technik eine verbesserte Lösung zu schaffen, um einen betreffenden Receiver abzuschalten,
der über eine zu lange Zeitdauer hinweg ein bestimmtes Gleichspannungssignal, beispielsweise
ein nur während der Umschaltphase benötigtes hohes Gleichspannungssignal, in das Einkabelsystem
oder in ein davon abweichendes Kabelsystem in Baumstruktur einspeist.
[0014] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0015] Mit der vorliegenden Erfindung wird eine Lösung geschaffen, die gegenüber den herkömmlichen
Lösungen eine deutliche Verbesserung aufweist. Dabei ist der Gesamtaufbau vergleichsweise
einfach und sicher.
[0016] Erfindungsgemäß wird nämlich nunmehr eine zum Stand der Technik vergleichbare Funktionalität
mit dem Ziel des Abschaltens eines fehlerhaft eingestellten Receivers, der über einen
zu langen Zeitraum ein zu hohes Gleichspannungssignal einspeist, dadurch gewährleistet,
dass in einer betreffenden HF-Dose oder HF-Steckdose eine Detektionseinrichtung vorgesehen
ist, die aus sich heraus die eingespeiste Gleichspannung überprüft. Diese Detektions-
und Überwachungseinrichtung schaltet dann den angeschlossenen Receiver ab, wenn die
eingespeiste Gleichspannung über einen entsprechend vorgebbaren Zeitraum hinweg auf
dem zu hohen Gleichspannungsniveau verbleibt. Dabei wird die Zeitdauer τ zum Abschalten
eines fehlerhaften Receivers so eingestellt, dass eine bestimmte Anzahl von DiSEqC
Kommandos ungehindert den Bus passieren kann. Die erfindungsgemäße HF-Dose mit der
entsprechend vorgesehenen Abschaltung ist dabei erst ab einem voreinstellbaren Strom
wirksam. Aus diesem Grunde sind an den Empfangsdosen auch normale Multischalter mit
einer kleineren Last ohne Weiteres betreibbar.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
im Einzelnen:
- Figur 1:
- einen schematischen Aufbau einer Satelliten-Empfangsanlage mit einem Einkabelsystem
oder einem Kabelsystem mit Baumstruktur; und
- Figur 2:
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen HF-Dose zum Empfang von TV-
und/oder Rundfunkprogrammen.
[0018] In Figur 1 ist in schematischer Seitendarstellung eine Satellitenantenne 1, in der
Regel eine parabolförmige Satellitenantenne 1 gezeigt, die ein Empfangs- oder Speisesystem
3 üblicherweise mit zumindest einem Konverter, beispielsweise einem sogenannten LNB-Konverter
5, umfasst. Der Konverter kann so aufgebaut sein, dass hierüber die mit horizontaler
oder vertikaler Polarisation ausgestrahlten Programme empfangen werden können. Durch
entsprechende Umschaltung können beispielsweise die in einem höheren oder in einem
niedrigeren Frequenzband ausgestrahlten Programme empfangen werden. Es kann sich dabei
um einen Single-Feed-Konverter oder beispielsweise auch um einen Multi-Feed-Konverter
handeln, bei welchem beispielsweise die von zwei Satelliten ausgestrahlten Programme
empfangen werden können.
[0019] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein Verkabelungssystem 9 gezeigt, welches von
der Einkabel-Matrix 11 ausgehend eine sogenannte Einkabel-Lösung umfasst. Anstelle
dessen kann auch eine Baumstruktur vorgesehen sein, bei welcher eine Einkabel-Lösung
über Verzweigungsstellen in verschiedene Zweige übergeht.
[0020] Das Verkabelungssystem ist dabei üblicherweise unter Verwendung von Koaxialkabeln
aufgebaut.
[0021] Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind beispielsweise unter Verwendung einer Einkabel-Matrix
11 und einer nachgeschalteten Einkabel-Verbindung 9' drei erfindungsgemäße HF-Dosen
13 in Reihe geschaltet, an denen beispielsweise jeweils ein Receiver 15 zugeschaltet
werden kann. Sofern, wie in Figur 1 angedeutet ist, die Matrix 11 entfernt vom Empfangs-
oder Speisesystem 3 bzw. dem LNB-Anwärter 5 angeordnet ist, können natürlich auf dieser
Strecke zwischen dem Konverter 5 und der Matrix 11 für jeden zu empfangenden Frequenzbandbereich
und/oder für jede der zu empfangenden Polarisationen (vertikal und horizontal) ein
Übertragungskabel (üblicherweise ein Koaxialkabel) vorgesehen sein, wobei ab der Matrix
11 dann ein sogenanntes Einkabel-System (gegebenfalls mit einer verzweigten Baumstruktur)
zu den angeschlossenen Teilnehmern 15 führt.
[0022] Über einen Receiver 15 kann teilnehmer- oder receiverabhängig ein gewünschtes Programm
eingestellt werden, und zwar unabhängig von einem benachbarten Receiver, über welchen
ein völlig anderes individuell gewünschtes Programm eingestellt werden kann.
[0023] Eine Umschaltung zum Empfang von Programmen, die einmal über vertikale und zum anderen
über horizontale Polarisationen ausgestrahlt werden, wird beispielsweise receiver-
oder teilnehmerseitig durch Umschaltung einer Gleichspannung von 13 V auf 18 V vorbereitet.
[0024] Bei dieser Umschaltung auf beispielsweise 18 V wird gleichzeitig ein bestimmter DiSEqC
Befehl eingespeist, der zur zugeschalteten Einkabel-Matrix durchgeschaltet wird, um
dort ein gewünschtes Programm auf eine bestimmte Frequenz zu konvertieren, die von
dem betreffenden Receiver 15 empfangen werden kann.
[0025] Um sicherzustellen, dass das höhere Gleichspannungssignal nicht länger als eine bestimmte
Zeitdauer anliegt und in die Einkabel-Verbindung 9' eingespeist wird (wodurch die
anderen Receiver gesperrt werden und keine Umschaltung mehr vornehmen können), sind
nunmehr die in Figur 1 pauschal gezeigten und in Figur 2 im Detail wiedergegebenen
erfindungsgemäßen HF-Dosen vorgesehen.
[0026] Aus dem Detailaufbau gemäß Figur 2 ergibt sich, dass in dem Verkabelungssystem beispielsweise
unter Verwendung einer Einkabel-Verbindung 9' oder bei Verwendung eines Verkabelungssystems
in Baumstruktur (also nicht sternförmig) in einer betreffenden erfindungsgemäßen HF-Dose
13 zunächst ein Richtkoppler 19 geschaltet ist, worüber ein zu empfangendes Signal
(welches beispielsweise einem zu empfangenden Fernseh- oder Runkfunkprogramm entsprechen
kann) ausgekoppelt wird.
[0027] Auf der Auskoppelstrecke des Richtkopplers 19 ist eine Empfangsleitung 23 vorgesehen,
die letztlich zu den Anschlussstellen (Schnittstellen) der HF-Dose führt.
[0028] In der Empfangsleitung 23 ist beispielsweise im gezeigten Ausführungsbeispiel dem
Kondensator 21 eine Frequenzweiche 25 nachgeschaltet, worüber eine Aufspaltung zum
Empfang der terrestrischen Signale bzw. der Satelliten-Signale vorgenommen werden
kann, also mit anderen Worten an einem Ausgang 27b der Frequenzweiche 25 beispielsweise
die terrestrisch eingespeisten Programme und über den Ausgang 27a die über die Satellitenantenne
empfangenen Signale empfangen werden können. Dadurch wird in der Auskoppelstrecke
die vom Richtkoppler ausgehende einzige Empfangsleitung 23 in zwei Empfangsleitungen
23a und 23b aufgespalten, die zu einer Schnittstelle 29a bzw. 29b in der HF-Dose führen,
an welcher ein entsprechender Receiver 15 angeschlossen werden kann. Neben den so
gebildeten beiden Schnittstellen 29a und 29b, vorzugsweise in Form von Steckverbindern,
kann - wie aus Figur 1 zu ersehen ist - eine weitere Schnittstelle 29c vorgesehen
sein, worüber beispielsweise die empfangenen Radioprogramme empfangen werden können.
[0029] Wie aus Figur 2 auch zu ersehen ist, geht von einem Verzweigungspunkt 39a in der
Empfangsleitung (und zwar in der Strecke zwischen Richtkoppler 19 und dem Kondensator
21) eine Zweigleitung 31a aus. Eine zweite Zweigleitung 31b geht von einem Verzweigungspunkt
39b aus, der zwischen dem der Frequenzweiche 25 nachgeschalteten Kondensator 41 und
der Schnittstelle 29a zum Anschluss des Receivers liegt. In diesen Zweileitungen 31a
bzw. 31b ist jeweils eine Auskopplung 33a, 33b geschaltet, die nachfolgend kurz auch
als DC-Auskopplung oder Gleichspannungs-Auskopplung 33a, 33b bezeichnet wird. Über
diese DC-Auskopplungen oder Gleichspannungs-Auskopplungen können also nur Gleichspannungsanteile
und keine HF-Signale weitergeleitet werden.
[0030] Die DC-Auskopplung wird dabei an sich durch die Gleichspannungs-Auskopplungen 33a
und 33b (bevorzugt in Form von Induktivitäten) sowie die Kondensatoren 35a und 35b
in den beiden Zweigleitungen 31a und 31b bewirkt. Dadurch wird jeweils ein Tiefpass
gebildet, der den Gleichspannungsanteil durchlässt.
[0031] Zwischen den beiden Zweigleitungen 31a und 31b ist jeweils auf der zu der Empfangsleitung
23 bzw. 23a gegenüberliegenden Anschlussseite der Gleichspannungs-Auskopplungen 33a
bzw. 33b eine Verbindungsleitung 38 vorgesehen, in welcher eine Überwachungsschaltung
137 zwischengeschaltet ist. Durch diesen Aufbau wird eine Überwachungseinrichtung
37 mit einer zwischen den beiden Abzweigstellen 39a und 39b verlaufenden Bypass- oder
Parallel-Leitung geschaffen, die in ihrem Kern eine Überwachungsschaltung 137 umfasst.
Teilweise wird insoweit auch von einer Gleichspannungs-Überwachungseinrichtung 37
gesprochen, da mittels dieser Überwachungseinrichtung 37 die Spannung, also die Gleichspannung
(des Gleichstroms) überwacht wird.
[0032] Wie aus Figur 2 auch zu ersehen ist, ist die Zweigleitung 31b an der Empfangsleitung
23a so angeschlossen, dass zwischen dem so gebildeten Anschlusspunkt 39b und dem Ausgang
27a der Frequenzweiche 25 ebenfalls noch ein weiterer Kondensator 41 zur DC-Abblockung
geschaltet ist.
[0033] Nachfolgend wird auf die Wirkungsweise der so gebildeten HF-Dose eingegangen.
[0034] Soll beispielsweise über den in Figur 1 gezeigten Receiver 15' eine Umschaltung auf
ein anderes Programm vorgenommen werden, so wird über diesen Receiver 15' zunächst
eine Erhöhung des eingespeisten Gleichspannungssignals beispielsweise von 13 V auf
nunmehr 18 V vorgenommen. Gleichzeitig wird ein DiSEqC Kommando dem 18 V Signal überlagert,
mit welchem die entsprechende Umschaltung auf das gewünschte Programm vorgenommen
wird, so dass die empfangenen Signale auf eine bestimmte Frequenz konvertiert werden,
die über den betreffenden Receiver empfangen werden können.
[0035] Die Einspeisung des niedrigeren Gleichspannungssignals von 13 V sowie die Einspeisung
des Gleichspannungssignals mit beispielsweise 18 V erfolgt z.B. über den Anschluss
29a und die Bypass- oder Parallel-Strecke 38 unter Umgehung der Frequenzweiche 25,
nämlich über die DC-Auskopplung 33b, die DC-Überwachungseinrichtung 37, die weitere
DC-Auskopplung 33a in der Zweigleitung 31a, den Richtkoppler 19 und das Verkabelungssystem
9, welches zur Einkabel-Matrix 11 führt. Durch diesen Weg wird ein Einspeisepfad definiert,
worüber beispielsweise die Matrix-Schaltung 11 oder der Konverter von zumindest einem
der angeschlossenen Teilnehmern mit einer den Betrieb ermöglichenden Gleichspannung
von beispielsweise 13 V oder 14 V oder dgl. (also einem niedrigeren Gleichspannungspegel)
gespeist wird. In der DC-Überwachungseinrichtung 37 wird nunmehr die Zeit überwacht,
für welche das Gleichspannungssignal mit höherer Gleichspannung anliegt, beispielsweise
ein 17 V oder 18 V-Signal. Arbeitet der entsprechende Receiver 15 ordnungsgemäß, so
schaltet dieser Receiver automatisch nach Absendung des DiSEqC Signals innerhalb einer
Zeitdauer kleiner als τ wieder auf das Gleichspannungssignal mit niedrigerer Gleichspannung
(also beispielsweise 13 V), das in das Verkabelungssystem eingespeist wird, um die
Matrix, den Konverter etc. zu betreiben.
[0036] Arbeitet der betreffende Receiver jedoch fehlerhaft oder ist falsch eingestellt und
stellt die DC-Überwachungseinrichtung 37 fest, dass das Gleichspannungssignal mit
höherer Gleichspannung selbst nach Überschreiten einer vorwählbaren bzw. voreinstellbaren
oder vorgegebenen Zeitdauer τ noch anliegt, so unterbricht die Gleichspannungs-Überwachungseinrichtung
37 die Brückenleitung 38 zwischen den beiden Gleichspannungs-Auskoppelleitungen 31a,
31b mittels eines integrierten Unterbrechers 37'.
[0037] Dadurch ist der fehlerhaft arbeitende Receiver von dem Verkabelungssystem 9 völlig
abgeschaltet, so dass die anderen angeschlossenen Receiver problemlos weiterhin eine
Umschaltung auf ein gewünschtes Programm vornehmen können.
[0038] Bevorzugt ist die gesamte Anordnung derart, dass nicht nur die Zeitdauer τ und die
Schwellwertspannung eingestellt werden können, bei deren Überschreitung eine Abschaltung
vorgenommen wird. Gegebenenfalls ist es auch möglich, die HF-Dose so zu betreiben,
dass eine Abschaltung bei Überschreitung einer Schwellwert-Spannung nach Überschreitung
der Zeitdauer τ nur dann stattfindet, wenn ein voreinstellbarer Schwellwert für den
Gleichstrom zusätzlich erreicht oder überschritten wird.
[0039] Bei einem derartigen Aufbau sind bei einer erfindungsgemäßen HF-Dose auch normale
Multischalter mit einer kleinen Last ohne Weiteres betreibbar.
[0040] Wie bereits beschrieben, wird bei einem herkömmlichen Multischalter (Matrixschaltung)
mit einer Sternverkabelung die Gleichspannung eines angeschlossenen Receivers sowohl
zur Versorgung des Multischalters (der Matrixschaltung) als auch zur Auswahl von horizontal
oder vertikal polarisierten Eingangssignalen verwendet. Mit anderen Worten wird die
Umschaltung von einer niedrigeren Spannung von beispielsweise 13 V auf 18 V gleichzeitig
als Umschaltsignal zum Empfang anderer Sender verwendet. Demgegenüber wird - ebenfalls
wie beschrieben - in einem Einkabelsystem die vom angeschlossenen Receiver eingespeiste
Spannungshöhe vom Einkabel-Multischalter nicht mehr als Umschaltkriterium verwendet,
sondern lediglich als Vorrangsmerkmal für den zu sendenden DiSEqC-Befehl, über den
die Senderauswahl erfolgt. Ein weiteres Merkmal dieses Einkabel-Multischalters ist
der vergleichweise höhere Stromverbrauch, also die höhere Last, die der Receiver versorgen
muss.
[0041] Hieraus ergibt sich die oben erwähnte vorteilhafte Ausführung der beschriebenen Überwachungseinrichtung.
Denn hier könnte ein zusätzliches Kriterium vorgesehen sein, wonach die Überwachungseinrichtung
in der HF-Dose erst ab einem für Einkabel-Multischaltern üblichen höhen Strom anspricht.
[0042] In diesem Fall wäre die Überwachungseinrichtung - selbst wenn ein hohes Umschaltsignal
von beispielsweise 18V für eine größere Zeitdauer als τ anliegt - generell inaktiv,
wenn an die beschriebene erfindungsgemäße HF-Dose nur im Zusammenhang mit normalen
Multischaltern (Matrixschaltung) verwendet wird, die mit geringerer Last betrieben
werden und bei denen ein höheres Spannungs-Umschaltsignal von beispielsweise 18 V
dauerhaft anliegt und als Umschaltkriterium verwendet wird.
1. HF-Dose zum Anschluss an koaxiale Verkabelungssysteme (9), die nach Art eines Einkabel-Systems
(9') oder eines Kabelsystems (9') in Baumstruktur aufgebaut sind oder dieses umfassen,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- die HF-Dose (13) umfasst eine integrierte Überwachungseinrichtung (37),
- die Überwachungseinrichtung (37) umfasst eine Überwachungsschaltung (137), die in
einem Einspeisepfad angeordnet ist, der in der HF-Dose zwischen einer Schnittstelle
(29a) zum Anschluss eines Receivers (15) und einer Verbindungsstelle zum Verkabelungssystem
(9) bzw. zum Einkabel-System (9') verläuft,
- die Überwachungsschaltung (137) umfasst eine Abschalt- oder Unterbrechungseinrichtung,
mittels derer der Einspeisepfad unterbrochen wird, wenn ein von einem angeschlossenen
Receiver (15) kommendes Gleichspannungssignal zur Einspeisung in das Verkabelungssystem
(9) bzw. in das Einkabel-System (9') über eine vorgegebene oder voreinstellbare Zeitdauer
(τ) mit einer Spannung oberhalb einer Schwellwert-Spannung anliegt.
2. HF-Dose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die HF-Dose einen Richtkoppler (19) umfasst, worüber ein Empfangssignal vom Einkabel-System
(9') in eine Empfangsleitung (23; 23a, 23b) auskoppelbar ist, wobei die Empfangsleitung
(23; 23a, 23b) zu zumindest einer Schnittstelle (29a, 29b) zum Anschluss eines Receivers
(15) führt, und dass in der Empfangsleitung (23; 23a, 23b) zumindest ein Kondensator
(21, 41) geschaltet ist.
3. HF-Dose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zu dem zumindest einen Kondensator (21, 41) eine einen Teil des Einspeisepfades
bildende Bypass-Strecke vorgesehen ist, in welcher die Überwachungsschaltung (137)
geschaltet ist.
4. HF-Dose nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bypass-Leitung zwei Zweigleitungen (31a, 31b) umfasst, wobei die eine Zweigleitung
(31a) zwischen dem zumindest einen Kondensator (21, 41) und dem Richtkoppler (19)
an einer Abzweigstelle (39a) und die zweite Zweigleitung (31b) zwischen dem zumindest
einen Kondensator (21, 41) und der Schnittstelle (29a) zum Anschluss eines Receivers
(15) an einer Abzweigstelle (39b) abzweigt, und dass die Überwachungsschaltung (137)
in einer die beiden Zweigleitungen (31a, 31b) elektrisch verbindenden Verbindungsleitung
(38) vorgesehen ist.
5. HF-Dose nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Abzweigpunkten (39a, 39b) und den jeweiligen Ein- bzw. Ausgängen der
Überwachungsschaltung (137) eine Gleichspannungs-Auskopplung (33a, 33b) vorgesehen
ist.
6. HF-Dose nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zweigleitung (31a, 31b) an ihrem zu den Abzweigpunkten (39a, 39b) gegenüberliegenden
Ende jeweils über zumindest einen Kondensator (35a, 35b) an Masse gelegt sind.
7. HF-Dose nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Empfangsleitung (23) eine Frequenzweiche (25) geschaltet ist, an deren zumindest
beiden Ausgängen (27a, 27b) die über Satelliten oder die terrestrisch empfangenen
Signale anliegen.
8. HF-Dose nach Anspruch 4 in Verbindung mit Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der eine Kondensator (21) zwischen dem Verzweigungspunkt (39a) und dem Eingang der
Frequenzweiche (25) liegt, und dass ein zweiter Kondensator (41) vorgesehen ist, der
an dem zumindest einen Ausgang (27a) zum Empfang der über Satelliten ausgestrahlten
Programme und dem nachfolgenden Verzweigungspunkt (39b) für die zweite Zweigleitung
(31b) vorgesehen ist.
9. HF-Dose nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (37) die Schaltdauer des höheren von zwei Gleichspannungsniveaus
oder Gleichspannungssignalen, vorzugsweise ein 17 V Gleichspannungssignal oder höher,
überwacht.
10. HF-Dose nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (37) und/oder die Überwachungsschaltung (137) so aufgebaut
sind, dass der Einspeisepfad nur dann unterbrochen wird, wenn der Gleichstrom im Einspeisepfad
oberhalb eines gegebenenfalls voreinstellbaren Wertes liegt.