[0001] Die Erfindung betrifft eine Qualitätskontrolleinrichtung für eine Druckmaschine gemäß
dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Bei Bogenoffsetdruckmaschine ertolgt die Beurteilung der Druckqualität durch Ziehen
eines Probe-Bogens, der dann auf ein Extrapult aufgelegt und visuell und/oder messtechnisch
erfasst und ausgewertet wird. Eine derartige Qualitätsbeurteilung ist jedoch lediglich
eine Stichprobe, so dass eine langsame Änderung der Qualität unter Umständen erst
nach einer großen Zeitspanne bemerkt wird, in derdann entsprechend viel Makulatur
anfällt. Auch lassen sich durch Probebogen zufällig auftretende Qualitätsdefekte,
beispielsweise verursacht durch Ölspritzer, Butzen oder Kratzer, nur schwer erfassen.
Dementsprechend ist nicht zu verhindern, dass entsprechend viel unbemerkte Makulatur
in der Auslage landet, die dann vor der Weiterverarbeitung durch entsprechende Arbeitsschritte
wieder aussortiert werden muss.
[0003] Eine permanente Qualitätsüberwachung ist bei Druckmaschinen möglich, wenn insbesondere
nach dem letzten Druckwerk eine Bildaufnahmeeinrichtung in Form einer Kamera nebst
Bildverarbeitung angeordnet ist. Derartige Bildinspektionssystemeslnd beispielsweise
aus der
EP 1 190 855 A1 und der
EP 0 884 182 B1 30 bekannt. Die durch die Bildaufnahmeeinrichtung gewonnenen Bilddaten werden pixelweise
mit vorgegebenen Sollwerten verglichen, woraufhin dann bei Abweichungen von Sollwerten
entweder Warnhinweise ausgegeben oder korrigierend auf den Druckprozess eingegriffen
wird.
[0004] Mit den bekannten Bildinspektionssystemen ist es ebenfalls möglich, die Bogen entsprechend
der Druckqualität auf verschiedenen Stapeln abzulegen. So wird Makulatur automatisch
ausgesondert und der Weiterverarbeitung nicht zugeführt.
[0005] Gerade Druckbogen die in Vielfachnutzen bedruckt werden, z.B. Etiketten für Flaschen,
Faltschachteln, würde eine fehlerhafte Bildstelle in einem Nutzen den ganzen Bogen
zu Makulatur machen. Die übrigen fehlerfreien Nutzen, welche durchaus weiterverarbeitet
werden könnten, wären bei einer derartigen Bewertung ebenfalls Ausschuss.
[0006] Dies zu verhindern schlägt die
DE 200 10 920 U1 vor, aus den Bildsignalen der Bildaufnahmeeinrichtung die fehlerfreien Nutzen zu
ermitteln und demzufolge die zu druckende Auflage anhand der fehlerfrei gedruckten
Nutzen festzulegen. In der Weiterverarbeitung, z.B. beim Ausstanzen der Etiketten
oder Faltschachteln, müssen dann die fehlerfreien Nutzen aber wiederum durch entsprechende
Vorrichtungen erkannt werden.
[0007] Aus der
DE 39 38 138 C2 ist eine Vorrichtung zur Qualitätssicherung des Auflagendruckes an einer Bogendruckmaschine
bekannt, bei welcher die eine Stichprobe ergebenden Probebogen im Bereich der Anlage
mit einer Markierung versehen werden. Diese Bogen werden dann nach dem Bedrucken an
der Auslage mittels eines Streifeninserters im Stapel gekennzeichnet, zusätzlich ertönt
ein optisches und/oder akustisches Signal, so dass diese Bogen von Hand entnommen
werden können. Über die Verteilung der Stichprobe wird ein Protokoll erstellt, so
dass die Qualitätssicherung über den Auflagendruck dokumentiert ist.
[0008] Aus der
EP 0 612 042 B1 ist eine Abstaststation in einer Druckmaschine bekannt, die Daten erzeugt, die die
gedruckten Bilder beschreiben, und diese Daten anhand von gegebenen Kriterien analysiert.
Mit der Analysestation ist eine Markierungsstation gekoppelt, die diejenigen Dokumente
oder Nutzen mit einem Ungültigkeitsvermerk versieht, bei welchen durch die Datenanalyse
festgestellt wurde, dass sie den vorgegebenen Kriterien nicht erfüllen. Die Markierung
der einzelnen Dokumente erfolgt durch einen Druckkopf, z.B. einem Tintenstrahl oder
Anschlagdrucker.
[0009] Ausführungsbeispiele für eine Farbregelung innerhalb einer Druckmaschine sind in
der
EP 0749 8833 A2 und der
EP 0 798 117 A2 beschrieben. Die
DE 43 21 177 A beschreibt eine Kobinationslösung aus Feglerdetektion und Farbmessung innerhalb einer
Druckmaschine. Neben den kamerabasierten Lösungen für eine Inline-Farbmessung sind
auch Lösungen, die auf densitometrischen oder spektralfotometrischen Messköpfen beruhen,
bekannt. Eine Zuordnung von farbmetrsichen und / oder densitometrischen Toleranzbereichen
für einzelne Bildelemente ist unter anderem aus der
EP 0 527 285 A2 bekannt.
[0010] Die
EP 1 454 746 A1 beschreibt ein Bildverarbeitungssystem für eine Druckmaschine, bei welcher der Bildverarbeitungseinrichtung
eine Druckeinrichtung nachgeordnet ist, durch welche an als fehlerhaft erkannte Bildstellen
Markierungen erzeugt werden. Als Druckeinheiten zur Markierung fehlerhafter Bildstellen
oder Nutzen sind Tintenstrahldrucker; Laserdrucker, Nummeriereinrichtungen, die entweder
eine sichtbare oder unsichtbare Markierung auf dem Bedruckstoff erzeugen. Es können
mehrere Druckeinheiten gemäß der Bildaufteilung entlang einer Traverse angeordnet
sein.
[0011] Aus der
DE 3425086 A1 ist ein Verfahren zur Erstellen von einzigen Ausfertigungen eines Druckes bekannt,
wobei ein Bogen an bestimmten Stellen konventionell bedruckt wird, dass eine anschließende
Energieeinwirkung auf den bedruckten Bogen erfolgt und dass durch die Energieeinwirkung
der Druck an vorbestimmten Stellen abgetragen wird. Als Quellen der Energieeinwirkung
werden moduliertes Laserlicht oder Ultraschall beschrieben.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Druckqualitätseinrichtung für
eine Druckmaschine derartig zu erweitern, so dass die durch die Druckqualitätseinrichtung
gewonnenen Informationen in einfacher Weise auch nach dem Druck verwertbar sind.
[0013] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1.
[0014] Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0015] Beschrieben wird ein Qualitätskontrollsystem für eine Druckmaschine, insbesondere
Bogenoffsetdruckmaschine, bei welcher der Bedruckstoff durch eine Bildaufnahmeeinrichtung
inline erfasst und / oder durch eine Farbmesseinrichtung spektralfotometrisch oder
densitometrisch während des Bogendurchlaufs durch die Druckmaschine vermessen wird.
Die erfassten Signale werden im Falle des Bildaufnahmeeinrichtung in einer nach geschalteten
Bildverarbeitung verarbeitet, bei der Inline-Dichte- oder spektralphotometrischen
Messung werden die Messdaten einem Verarbeitungsrechner zugeführt, der eine Software
zur Auswertung der Messdaten beinhaltet.
[0016] Erfindungsgemäß gelingt es dadurch, dass der Qualitätskontrolleinrichtung eine entsprechend
der aus dem Druckbild oder einem Druckkontrollstreifen ermittelten Qualitätsdaten
eine oder mehrere ansteuerbare Lasereinrichtungen nachgeordnet sind, die im Fehlerfall
oder bei einer Abweichung außerhalb eines vorgegebenen Toleranzfeldes einer vorab
während des Druckdurchlaufs aufgedruckte Markierung oder ein Teil des Druckbildes
durch einen Farbabtrag derart verändern, dass der Fehler in einem nach geordneten
Arbeitsschritt visuell oder unter zur Hilfenahme einer entsprechender Sensorik als
solcher zu erkennen ist.
[0017] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass, bezogen auf den Weg des Bedruckstoffes,
der Bildaufnahmeeinrichtung eine Lasereinrichtung nachgeschaltet ist, die es ermöglicht
eine vorab aufgedruckte Marke und / oder ein Teil des Druckbildes derart zu verändern,
dass der markierte Bereich später mit einer Sensorik als fehlerhaft zu detektieren
ist. Idealerweise geschieht dies dadurch, dass durch den Laser Teile oder die gesamte
Farbschicht an den bestrahlten Bereichen entfernt wird. Die Entfernung kann durch
Ablation und/oder Verdampfung der Farbschicht erfolgen. In einer weiteren Ausprägung
der Erfindung kann eine wärmeempfindliche oder in einer anderen Art gegen das Laserlicht
sensitive Druckfarbe vorgedruckt werden, wobei durch den Laserstrahl eine Kontrastumschlag
der Farbe erfolgt.
[0018] Durch die erfindungsgemäße Einrichtung ist es möglich, mittels der Bildverarbeitung
auf dem Bedruckstoff als fehlerhaft festgestellte Bereiche zu kennzeichnen, so dass
diese dann in der Weiterverarbeitung entweder von einer Bedienperson oder einem weiteren
Bildinspektionssystem oder einem Codeleser erkannt werden können. So sind in einfacher
Weise geeignete Maßnahmen einzuleiten, Makulatur kann ausgeschleust werden bzw. die
fehlerhaften Bereiche werden vom übrigen Bedruckstoff getrennt. Bei der der Bildaufnahmeeinrichtung
nachgeordneten Lasereinrichtung kann sich um einen CO2-Laser, ein Diodenlaser, ein
Excimer-Laser oder um einen Festkörperlaser handeln.
[0019] Vorteilhaft gestaltet sich der Einsatz der Erfindung im Druck zu Vielfachnutzen.
Beim Etikettendruck werden eine Vielzahl von Etiketten auf einem Druckbogen platziert,
so dass sich eine größtmögliche Anzahl ergibt. Werden nun durch die Bildaufnahmeeinrichtung
und / oder Farbmesseinrichtung sowie die dazu gehörige Auswerteeinheit an einer oder
mehreren Etiketten Fehler erkannt, so kann durch die nachgeordnete Lasereinrichtung
oder Lasereinrichtungen diese oder mehrere fehlerhafte Etiketten gekennzeichnet werden,
indem Bestandteile der in den vorgedruckten Druckwerken Druckfarbe durch das Laserlicht
ablatiert oder verdampft werden. Im zweiten Ausführungsfall erfolgt eine Kennzeichnung
der fehlerhaften Stellen durch einen Farbumschlag einer durch das Laserlicht bestrahlten
vorgedruckten hitzeempfindlichen oder lasersensitiven Druckfarbe.
[0020] Bei der durch den Laser entfernten oder teilweisen entfernten Farbschicht, kann es
sich um beliebige Bestandteile des Bildes handeln, die dann mit einer geeigneten Sensorik
oder visuell einfach zu erkennen sind. Vorteilhaft zur Kennzeichnung einer Verpackung
ist die Zerstörung oder Störung des so genannten Klebelaschencodes, da er sich innerhalb
der Klebelasche einer Verpackung befindet. Dieser wird in der Regel in Faltschachtelklebemaschinen
ausgewertet und im Fehlerfall ausgeworfen.
[0021] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher beschrieben.
[0022] Zeichnerische Darstellungen zeigen im Einzelen in
- Fig. 1
- einen Ausschnitt aus einer Faltschachtel, bei der im Klebelaschencode mittels Laser
vorgedruckte Farbe ablatiert wurde,
- Fig. 2
- einen Ausleger einer Bogendruckmaschine mit Druckwerk,
- Fig. 3
- einen Ausleger einer Bogendruckmaschine mit Bildaufnahmesystem und Lasereinrichtung,
- Fig. 4
- einen Laserstrahl aufgeweitet durch eine Optik zu einem Kegel und
- Fig. 5
- einen punktförmiger Laserstrahl, der durch eine Optik so hin- und herbewegt wird,
dass der erforderliche Bereich ablatiert wird
[0023] Figur 1 zeigt einen Klebelaschencode einer Faltschachtel, bei dem die Druckfarbe
teilweise durch einen mit einer Optik aufgweiteten Laserstrahl entfernt wurde.
[0024] Gegenüber der Markierungslösungen zur Kennzeichnung fehlerhafter Nutzen oder Bildbereiche,
wie sie die
EP 1454 746 A1 vorschlägt, hat die Lösung mit einem Laser Farbe zu entfernen oder einen Farbumschlag
einer Spezialfarbe mit einem Laser zu erzeugen, deutliche Vorteile. Bei allen Markierungseinrichtungen,
wie Tintenstrahldruck, Laserdrucker etc., wie sie die
EP 1454 746 A1 vorschlägt, ist ein sehr geringer Abstand vom Markierungskopf zum Bedruckstoff notwendig.
Eine Anwendung in einer Auslage einer Bogendruckmaschine (Figur 2) ist daher ausgeschlossen,
da die umlaufenden Greifersysteme aus Stabilitätsgründen eine gewisse Bauhöhe und
Kontur haben müssen. Die Druckeinrichtungen müssten dann taktend bei Durchgang des
Greiferwagens ausgehoben werden, um den geringen Abstand zum Bedruckstoff zu gewährleisten.
Dies würde zu kaum beherrschbaren Schwingungen des Drucksystems und Qualitätsverlusten
führen.
[0025] Theoretisch könnte zum Beispiel mit Tintenstrahldruckköpfen, die im Zwischenraum
zwischen den vor- und zurücklaufenden Greiferwagen im Bereich der Auslage einer Bogendruckmaschine
montiert sind, die Entfernung zum Bedruckstoff (Greiferwagenhöhe plus Sicherheitsabstand)
überbrückt werden. Gegen diese Lösung spricht, dass im Bereich der Auslage starke
Verwirbelungen durch die umlaufenden Greifersysteme und gegebenenfalls durch im Auslagebereich
eingebaute Trocknersystem herrschen, die auch bei mit sehr hohen Vordruck arbeitenden
Tintenstrahlsystemen zu Verwirbelungen führen können. Ein weiteres Argument gegen
die Tintenstrahllösungen im Auslegerbereich sind die relativ hohen Temperaturen, die
durch Konvektionstrockner, Infrarottrockner oder Strahlungstrockner entstehen können,
die üblicherweise bei Verpackungsdruckmaschinen im Auslegerbereich integriert sind.
Aufwendige Maßnahmen, z.B. durch eine Kühlung, Abschottung etc., müssen durchgeführt
werden, um ein Antrocknen der Tinten zu verhindern.
[0026] Prinzipiell ist gegen alle Markierungseinrichtungen, die mit schnell trocknenden
Medien arbeiten, wie z.B. Tintenstrahldrucker einzuwenden, dass der Regelbetrieb der
Markierungseinrichtung in diesem Anwendungsfall "Nicht schreiben" ist, da die Markierungsstation
nur im Fehlerfall aktiv ist. Dieser Fall unterscheidet sich grundlegenden von anderen
Markierungsanwendungen, wie zum Beispiel das Versehen von Verpackungen mit Herstellungsdaten,
da durch die langen Ruhephasen immer die Gefahr des Eintrocknens des Markiermediums
gegeben ist. Ein Eintrocknen würde bedeutet, dass der Fehler zwar erkannt, aber nicht
markiert würde. Der Bediener verlässt sich aber auf die Zuverlässigkeit des Qualitätskontrollsystems
und somit besteht die Gefahr, dass sogar mehr fehlerhafte Nutzen verarbeitet werden
als dies bei üblicher visueller Kontrolle der Fall wäre.
[0027] Die Abstandsproblematik im Auslagebereich für Markierungseinrichtungen, wie sie in
der
EP 1454 746 A1 erwähnt werden, kann man umgehen, indem die Markierungseinrichtung im Abgang eines
Druckwerkes nach dem Druckspalt montiert würde. Üblicherweise sind jedoch die Qualitätskontrolleinrichtungen
nach dem letzten Druckwerk einer Bogendruckmaschine integriert, da der fertig gedruckte
Druckbogen kontrolliert werden soll. Die Analyse der aufgenommenen Bilddaten oder
sonstiger Messdaten benötigt jedoch eine gewisse Zeit, dass eine unmittelbare Markierung
eines fehlerhaften Bildelements oder Nutzens in der Regel ausgeschlossen ist. Deswegen
müssen separate Druckmodule oder Bogenführungsmodule mit Zylindern zwischen letztem
Druckwerk und Auslage eingeschoben werden, die zur Aufanhme der Markierungseinrichtung
dienen. Dieser Ansatz ist mit zusätzlichen Kosten verbunden.
[0028] Der wesentliche Vorteil der Kennzeichnung eines fehlerhaften Bildbereiches oder Nutzens
durch Ablation oder Verdampfung einer Farbschicht oder durch den Farbumschlag einer
Spezialfarbe, besteht darin, dass Laserlicht weitgehend entfernungsunabhängig wirken
und auch durch geeignete Optiken umgelenkt werden kann. Dies ermöglicht die Integration
einer solchen Lasereinrichtung in die Auslage einer Bogendruckmaschine. Durch die
Position in der Auslage und der damit verbundenen längeren Wegstrecke von Bilduafnahme
oder sonstiger Messung nach dem letzten Druckwerk einer Bogendruckmaschine bis zu
dem Wirkort der Lasereinrichtung in der Auslage einer Bogendruckmaschine besteht ausreichend
Rechenzeit für die Fehleranalyse zur Verfügung.
[0029] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Laserlösung besteht in der hohen Wartungsarmut
solcher Anlagen. Es wird kein verbrauchendes Medium benötigt und es besteht nicht
die Gefahr des Eintrocknens im "Nicht Schreib Betrieb", wie bei den Tintenstrahlanlagen.
[0030] Als ein Ausführungsbeispiel (Figur 3) kann die Lasereinrichtung oberhalb der Auslage
einer Bogendruckmaschine platziert werden. Diese Position hat den Vorteil, dass die
Lasereinrichtung sich außerhalb des Bauraums der Druckmaschine befindet und somit
leicht gewartet werden kann. Der Laserstrahl kann direkt auf den Bedruckstoff wirken
oder durch einen Scanner oder Spiegel auf den Bedruckstoff gelenkt werden. Der oder
die Laser können fest montiert, mechanisch oder motorisch verstellbar gelagert sein.
Die motorische Verstellung böte die Möglichkeit, dass der Laser bei einem fixen Markierungsort
beim Rüsten eines Auftrags auf die entsprechende Position fährt, bzw. Im Falle eines
variablen Markierungsortes auch während des Auftrags seine Position wechseln kann.
[0031] Die Position gemäß Figur 3 hat den weiteren Vorteil, dass Laser und Optik sich außerhalb
des Bauraums der Druckmaschine befindet. Für den Laserstrahl sind nur kleine Öffnungen
oder schmale Schlitze notwendig durch die der Laserstrahl durchstrahlen kann. Durch
die Position außerhalb der Maschine wird die Gefahr der Verschmutzung der Optik durch
Puder oder Papierstaub gegenüber einem Einbauraum innerhalb des Auslegers der Bogendruckmaschine
deutlich verringert. Außerdem sind Einwirkungen durch Hitze oder Einstrahlung, wie
sie Trockneranlagen im Ausleger abgeben können, außerhalb nicht gegeben.
[0032] Wichtig ist es eine Postion oberhalb der Auslage zu finden, bei der das rücklaufende
System der Auslegersystem gerade den Einbauort des Laser passiert hat und das den
Bogen transportierende Auslegersystem gerade den Einbauort passiert. Dieser Einbauort
sichert die Möglichkeit, dass jeder Bereich des Bogens bearbeitet werden kann (Figur
3).
[0033] Ein weitere Einbaumöglichkeit besteht den oder die Laserstrahlen seitlich durch eine
Öffnung in der Seitenwand des Auslegers einer Bogendruckmaschine in den Innenraum
des Auslegers eintreten zu lassen. Durch einen Spiegel oder eine andere optische Einrichtung,
die sich zwischen vor- und rücklaufenden Auslegergreiferketten befindet, könnte der
oder die Laserstrahlen auf den Bedruckstoff umgelenkt werden. Die Umlenkoptiken oder
Spiegel können fest installiert oder mechanisch oder motorisch verfahrbar bzw. verstellbar
sein. Diese Lösung hat den Vorteil, dass fast jede beliebige Einbauposition im Auslegerbereich
denkbar ist, da keine Rücksicht auf das rücklaufende System genommen werden muss.
Nachteilig ist bei der Lösung, dass im Bauraum der Druckmaschine sich ein empfindliches
optisches System befindet, dass durch Papierstaub oder Puder verdreckt werden könnte.
Diese Optik müsste zum Beispiel regelmäßig gereinigt oder durch einen Luftvorhang
vor Verschmutzung geschützt werden.
[0034] Bei den Lasertypen kann zwischen Schreiblaser, die mittels einer beweglichen Optik
das Schreiben von Zeichen und / oder Codes erlauben oder Berarbeitungslasern unterschieden
werden, die zum Teil über einen starren Laserstrahl verfügen. Für die reine Ablation
oder Verdampfung von vorgedruckten Codes genügt in der Regel ein starrer Laserstrahl,
der durch eine Optik aufgeweitet wird, um eine gewisse Schreibbreite zu bekommen (Figur
4). Die Aufweitung ist deshalb empfehlenswert, da die üblich kleinen Laserpunkte zu
einer sehr geringen Entfernung von Druckfarbe führen können und damit die spätere
Detektion der Markierung mit einer Sensorik erschwert wird. Ein weitere Ansatz zur
Verbreiterung des Laserstrahls könnte in der Defokussierung des Laserstrahls liegen.
[0035] Einen breiten Strich lässt sich mit einem Schreiblaser mit seinem feinen Laserpunkt
zum Beispiel nur durch eine mehrfache hin-und Herbewegung des Laserstrahls erzeugen.
Diese Bewegung geht zur Lasten der Zeit und erfordert in der Regel eine Reduzierung
der Fortdruckleistung der Druckmaschine (Figur 5).
[0036] Für die Kennzeichnung fehlerhafter Nutzen oder Bildelemente mit einer Farbumschlagsfarbe,
die unter Einwirkung von Laserlicht ihren Farbton verändert, ist dagegen ein Schreibleser
empfehlenswert, da nur ein Teil der mit der Spezialfarbe vorgedruckten Fläche verändert
werden soll. Diese Fläche lässt sich im Fehlerfall markieren und im Gutfall zum Beispiel
mit einer individuellen Codierung versehen, wie sie zum Beispiel für die Graumarktkennzeichnung
gewünscht wird.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Auslegerstapel im Ausleger einer Bogendruckmaschine
- 2
- vorlaufendes, zur Auslage hinbewegendes Greiferwagensystem, aufgehängt an der umlaufenden
Greiferkette
- 3
- rücklaufendes, von der Auslage wegbewegendes Greiferwagensystem, aufgehängt an der
umlaufenden Greiferkette
- 4
- Druckwerk einer Bogendruckmaschine
- 5
- Bildaufnahmeeinrichtung (Kamera) zur Beobachtung des Bogens
- 6
- Lasereinrichtung
- 7
- Laserstrahl
- 8
- Bedruckstoff
1. Qualitätskontrollsystem für eine Druckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine,
bei welchem der Bedruckstoff durch eine Bildaufnahmeeinrichtung während des Drucklaufes
erfasst und / oder der Druckbogen durch eine geeignete Farbmesseinrichtung während
des Drucklaufes vermessen wird und die gewonnenen Signale in einer Auswerteeinrichtung
verarbeitet werden,
gekennzeichnet dadurch,
dass dem Qualitätskontrollsystem eine oder mehrere Lasereinrichtung/en nachgeschaltet
sind, die im Fehlerfall oder bei dem Überschreiten eines vorgegebenen Toleranzwertes
oder Toleranzfensters ein Teil der vorgedruckten Druckfarbe im Druckbild ablatiert
und / oder durch Verdampfen entfernt oder durch den Laserstrahl bei einer vorgedruckten
Spezialfarbe zu einem Farbumschlag führt.
2. Qualitätskontrollsystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
dass es sich bei dem oder den Lasersystemen um CO2-laser handelt.
3. Qualitätskontrollsystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
dass es sich bei dem oder den Lasersystemen um Excimerlaser handelt.
4. 4. Qualitätskontrollsystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
dass es sich bei dem oder den Lasersystemen um Laser aus der Gruppe der Diodenlaser handelt.
5. Qualitätskontrollsystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
dass es sich bei dem oder den Lasersystemen um Laser aus der Gruppe der Festkörperlaser
handelt.
6. Qualitätskontrollsystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
dass die Lasereinrichtung oder Lasereinrichtungen oberhalb der Auslage, oberhalb der Bahn
der rücklaufenden Greifersysteme (3), einer Bogendruckmaschine montiert sind.
7. Qualitätskontrollsystem nach Anspruch 1 und 6,
gekennzeichnet dadurch,
dass der Einbauort derart gewählt wird, dass der gesamte Bogen oder der jeweilige Teilbereich
des Bogens durch den Laserstrahl bestrichen werden kann, d.h das rücklaufende Greifersystem
(3) den am vorlaufenden Greifersystem (2) nicht verdeckt und das vorlaufende Greifersystem
(2) gerade den Auftreffpunkt der Laserlichtquelle passiert.
8. Qualitätskontrollsystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
dass der Einbauort der Lasereinrichtung innerhalb des Auslegers zwischen den Bahnen der
vorlaufenden (2) und rücklaufenden (3) Greifersytemen erfolgt.
9. Qualitätskontrollsystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
dass der Einbau der Lasereinrichtung oder der Lasereinrichtungen an einem beliebigen Ort
im Bereich der Auslage einer Bogendruckmaschine und der Laserstrahl oder die Laserstrahlen
durch eine oder mehrere Umlenkoptiken auf den Bedruckstoff umgelenkt wird.
10. Qualitätskontrollsystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
dass der Laserstrahl oder die Laserstrahlen durch ein Glasfaserbündel auf den Bedruckstoff
gelenkt wird.
11. Qualitätskontrollsystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
dass der Laserstrahl ein monochromes Licht aufweist.
12. Qualitätskontrollsystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
dass der Laserstrahl ein Gemisch aus verschiedenen Wellenlängen darstellt.
13. Qualitätskontrollsystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
dass der Laserstrahl Farbschichten von Teilbereiche des Klebelaschencodes oder des ganzen
Klebelaschencodes, der sich üblicherweise in der Klebelasche befindet, wie in Figur
1 beispielhaft dargestellt ist, durch Ablation und/oder Verdampfen entfernt.