Technisches Gebiet
[0001] Eine Pulverbeschichtungsanlage ist eine Anlage zum Beschichten von Werkstücken mit
Pulver. Dazu wird das Pulver mit einer Fördervorrichtung aus einem Pulvervorratsbehälter
gefördert und zu einer Pulversprühpistole transportiert, um dann mit Hilfe der Pulversprühpistole
auf das zu beschichtende Werkstück aufgebracht zu werden. Die Fördervorrichtung kann
beispielsweise eine Pumpe oder ein nach dem venturi-Frinzip arbeitender Injektor sein.
In der Regel umfasst die Anlage auch eine Kabine, in die Beschichtung der Werkstücke
erfolgt. Das überschüssige, nicht am Werkstück haftende Pulver wird gesammelt, zu
ei nem Pulverbehälter transportiert und kann dann erneut zum Beschichten verwendet
werden.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern von Pulver, die im Folgenden
auch als Fördervorrichtung bezeichnet wird, sowie ein Verfahren zum Betreiben der
Vorrichtung. Die Fördervorrichtung kann beispielsweise zum Transportieren des Pulvers
zur Sprühpistole oder auch zum Rücktransport des überschüssigen Pulvers verwendet
werden.
Stand der Technik
[0003] Aus dem Stand der Technik
WO 2005/051549 A1 ist eine Pumpe für Beschichtungspulver bekannt. Die Pumpe umfasst eine Pumpenkammer,
in die Pulver durch Unterdruck gesaugt wird und aus der das Pulver mittels Druckluft
ausgeblasen wird. Mit Hilfe mehrerer Quetschventile wird der Transport des Pulvers
in die Pumpenkammer und aus der Pumpenkammer gesteuert. Die Pumpenkammer wird durch
eine luttdurchlässige, beispielsweise aus porösem Polyethylen bestehende Hülse gebildet.
Indem das Pulvereinlassventil geöffnet und von außen durch die Hülse hindurch die
Luft aus der Pumpenkammer abgesaugt wird, wird Pulver in die Hülse gesaugt. Anschließend
wird das Pulvereinlassventil geschlossen, das Pulverauslassventil geöffnet und das
in die Hülse gesaugte Pulver mittels Spülluft aus der Hülse herausgeblasen. Um die
Luft ausreichend schnell durch die poröse Wand der Hülse hindurch zu saugen, wird
viel Energie benötigt. Andernfalls baut sich der erforderliche Unterdruck im Inneren
der Hülse erst langsam auf. Regelungstechnisch betrachtet, bildet die Hülse ein Verzöge
rungsglied. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass Pulver die Poren der Hülse verschließen
kann. Dies wiederum reduziert die Saug und Förderleistung der Pumpe, die Pumpe arbeitet
im Laufe der Zeit nicht mehr mit einer konstanten Leistung, die Betriebskennlinie
der Pumpe verändert sich und die Hülse verschleißt. Verändern sich die Parameter der
Pumpe zu stark muss die Hülse durch eine neue Hülse ersetzt werden.
[0004] Des Weiteren ist aus dem Stand der Technik
WO 2004/087331 A1 eine Pumpe zum Fördern von Beschichtungspulver bekannt, die ein luftdurchlässiges
Filterelement aufweist und nach dem oben beschriebenen Prinzip arbeitet. Auch diese
Pumpe ist mit den oben genannten Nachteilen behattet.
Darstellung der Erfindung
[0005] Eine Autgabe der Erfindung ist es, eine vorrichtung zum Fördern von Pulver und ein
verfahren zum Betreiben der Vorrichtung anzugeben, wobei die Anzahl der bewegten Teile
und der verschleiß minimiert sind.
[0006] Vorteilhafter Weise arbeitet die erfindungsgemäße Vorrichtung auch über einen längeren
Zeitraum hin mit konstanter Leistung.
[0007] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Fördern von Pulver mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Fördern von Pulver weist eine Förderkammer auf,
die zwischen einem Pulvereinlassventil und einem Pulverauslassventil angeordnet ist.
Die Förderkammer ist über einen ersten Kanal mit cinem Unterdruckventil verbunden,
über das in der Förderkammer ein Unterdruck erzeugbar ist. Zudem ist die Förderkammer
über einen zweiten Kanal mit einem Druckluftventil verbunden.
[0009] Die Aufgabe wird auch durch ein verfahren zum Berteiben der Vorrichtung zum Fördern
von Pulver mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Fördern von Pulver mit der Pulverfördervorrichtung
umfasst folgende Arbeitstakte. In einem ersten Arbeitstakt wird in der Förderkammer
ein Unterdruck erzeugt. Dann wird in einem zweiten Arbeitstakt das Pulver in die Förderkammer
gesaugt und anschließend wird in einem dritten Arbeitstakt das Pulver aus der Förderkammer
ausgeblasen.
[0011] Vorteilhafte weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den in den abhängigen
Patentansprüchen angegebenen Merkmalen.
[0012] Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der zweite Kanal
gegenüber dem ersten Kanal angeordnet. Dadurch wird beim Ausblasen des Pulvers aus
der Förderkammer auch Druckluft in den ersten Kanal, welcher das Unterdruckventil
mit der Förderkammer verbindet, geblasen und dieser gereinigt.
[0013] Vorteilhafter Weise ist bei der erfindungemäßen Vorrichtung ein dritter Kanal vorgesehen,
über den die Förderkammer mit dem Druckluftventil verbunden ist. Der dritte Kanal
ist so angeordnet, dass durch ihn Druckluft in Richtung des Einlassventils geblasen
werden kann. Dadurch kann das Pulver noch besser aus der Förderkammer ausgeblasen
werden.
[0014] Zudem ist es von Vorteil, wenn bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Druckluftventil
und das Unterdruckventil als Magnetventile ausgebildet sind.
[0015] Darüber hinaus kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Unterdruckventil mit
einem Injektor oder einem anderen Vakuumerzeuger verbunden sein.
[0016] Zur Lösung der Aufgabe wird ferner vorgeschlagen bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
das Unterdruckventil mit einem Unterdrucktank zu verbinden. Der Tank bildet einen
Unterdruckspeicher und entlastet die Unterdruckpumpe.
[0017] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung können nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
das Einlassventil und das Auslassventil als Schlauchventile ausgebildet sein.
[0018] Bei einer weiterbildung der erfindungsgemaßen vorrichtung ist die Förderkammer als
gerader Kanal ausgebildet und das Einlassventil am einen Ende des geraden Kanals und
das Auslassventil am anderen Ende des geraden Kanals angeordnet. Dies hat den Vorteil,
dass das Pulver auf einem geraden Weg transportiert wird und dadurch die Gefahr des
Anbackens oder Ansinterns des Pulvers an den wanden der Förderkammer reduziert wird.
[0019] Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im ersten Arbeitstakt
das Einlassventil und das Auslassventil geschlossen und das Unterdruckventil geöffnet.
Im zweiten Arbeitstakt wird das Unterdruckventil geschlossen und das Einlassventil
geöffnet. Im dritten Arbeitstakt wird das Einlassventil geschlossen und das Auslassventil
und das Druckluftventil werden geöffnet.
[0020] Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Fördern von
Pulver mit zwei der oben angegebenen Vorrichtungen werden die Arbeitstakte der beiden
Vorrichtungen zeitlich zueinander versetzt durchgeführt. Dadurch kann die Förderleistung
vergrößert und der Pulverstrom gleichmäßiger werden. Der Pulverstrom pulsiert dann
weniger.
[0021] Schließlich kann beim erfindungsgemäßen Verfahren die Förderleistung über die Frequenz
der Arbeitstakte, den Ausblasluftdruck, den Unterdruck, die Öffnungszeit des Unterdruckventils,
die Öffnungszeit des Einlassventils und/oder das Volumen der Förderkammer eingestellt
werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0022] Im Folgenden wird die Erfindung mit mehreren Ausführungsbeispielen anhand von sieben
Figuren weiter erläutert.
- Figur 1
- zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fördervorrichtung in einer dreidimensionalen
Ansicht.
- Figur 2
- zeigt die in Figur 1 dargestellte Fördervorrichtung im Querschnitt.
- Figur 3
- zeigt einen zweiten Querschnitt der in Figur 1 dargestellten Fördervorrichtung.
- Figur 4
- zeigt in einem Blockschaltbild den ersten Arbeitstakt der Fördervorrichtung.
- Figur 5
- zeigt in einem zweiten Blockschaltbild den zweiten Arbeitstakt der Fördervorrichtung.
- Figur 6
- zeigt in einem dritten Blockschaltbild den dritten Arbeitstakt der Fördervorrichtung.
- Figur 7
- zeigt in einem Blockschaltbild der Fordervorrichtung mit zwei Förderkammern.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0023] in Figur 1 ist eine mögliche Ausfuhrungsform der erfindungsgemäßen Fördervorrichtung
in einer dreidimensionalen Ansicht gezeigt. Die Fördervorrichtung umfasst zwei parallel
angeordnete Pulverförderer, die in einer Baugruppe zusammenfasst sind. Im Prinzip
lassen sich so beliebig viele Pulverförderer zu einer Baugruppe zusammenfassen. Der
erste Pulverförderen weist ein Einlassventil EV1, ein Unterdruckventil VV1, ein Druckluftventil
DV1 und ein Auslassventil AV1 auf. Der zweite Pulverförderer weist ebenfalls ein Einlassventil
EV2, ein Unterdruckventil VV2, Druckluftventil DV2 und ein Auslassventil AV2 auf.
Die Förderkammern der beiden Pulverförderer sind in einem gemeinsamen Gehäuse 5 untergebracht.
Über einen Druck luftanschluss 6, welcher am Gehäuse 5 befestigt ist, können die beiden
Pulverförderer mit Druckluft DL versorgt werden. Zudem ist ein Unterdruckanschluss
7 am Gehäuse 5 vorgesehen. Der Unterdruckanschluss 7 kann mit einer Vakuumpumpe, die
in Figur 1 nicht gezeigt ist, verbunden sein, um in den Förderkammern der beiden Pulverförderer
einen Unterdruck erzeugen zu können. Die beiden Einlassventile EV1 und EV2 sowie die
beiden Auslassventile AV1 und AV2 sind bei der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform
als pneumatisch gesteuerte Quetschventile ausgebildet. Die beiden Druckluftventile
DV1 und DV2 sowie die beiden Unterdruckventile VV1 und VV2 hingegen werden über einen
elektrischen Stellantrieb geöffnet und geschlossen.
[0024] In Figur 2 ist die Pulverfordervorrichtung im Querschnitt entlang der Schnittlinie
A-A dargestellt. Das erste Einlassventil EV1 kann über einen Ansaugstutzen 4 mit einem
Pulverschlauch oder einer Pulverleitung verbunden werden. Im Inneren des Einlassventils
EV1 ist ein elastischer Ventilschlauch 2 angeordnet, dessen innerer Querschnitt sich
verkleinert, wenn er über den ventilsteueranschluss 3 mit Druckluft DL beaufschlagt
wird. Der Pulverkanal im Einlassventil EV1 wird dadurch verschlossen. Der Ventilschlauch
2 wird im Inneren des Gehauses 1 des Einlassventils EV1 geführt. Das Einlassventilgehäuse
1 ist auf der Einlassseite und auf der Auslassseite trichterförmig geweitet, so dass
auf der Einlassseite der konisch geformte Ansaugstutzen 4 im montierten Zustand den
Ventilschlauch 2 an den trichterförmigen Einlass des Einlassventilgehäuses 1 drückt.
Auf der Auslassseite ist das Einlassventilgehäuse 1 mit einem Außengewinde versehen,
so dass es in das Gehäuse 5 eingeschraubt werden kann. Das Gehäuse 5 ist auf der Einlassseite
konisch geformt und drückt im montierten Zustand den Ventilschlauch 2 gegen die trichterförmige
Innenwand des Einlassventilgehäuses 1. Dadurch ist der Ventilschlauch 2 an seinen
Enden fixiert und bildet zudem eine ausreichende Dichtung. Wird der Ventilschlauch
2 mit Druckluft beaufschlagt, bildet sich zwischen dem Einlassventilgehäusc 1 und
dcm Ventilschlauch 2 eine Druckkammer, die um so größer wird, je höher der durch die
Druckluft DL erzeugte Luftdruck ist. Ist der Luftdruck schließlich groß genug, verformt
sich der Ventilschlauch 2 derart stark, dass der Pulveransaugkanal im Einlassventil
EV1 gänzlich verschlossen wird.
[0025] Das Auslassventil AV1, das auf der stromabwärtigen Seite der Förderkammer FK1 angeordnet
ist, ist baugleich zum Einlassventil EV1. An den Auslassstutzen 22 des Auslassventils
AV 1 kann ein Pulverschlauch oder eine Pulverleitung zum Abtransport des Pulvers angeschlossen
werden. Die Steuerung des Auslassventils AV2 erfolgt über den Ventilsteueranschluss
21, der in das Auslassventilgehäuse 19 geschraubt ist. Der Ventilschlauch des Auslassventils
AV1 ist mit dem Bezugszeichen 20 gekennzeichnet.
[0026] Bei der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform des Pulverforderers ist das Unterdruckventil
VV1 im stromaufwartigen Abschnitt der Förderkammer FK1 angeordnet. Das Unterdruckventil
VV1 ist als Solenoidventil oder elektrisch angetriebenes Ventil ausgebildet. Der Ventilstößel
13 des Unterdruckventils VV1 wird in einer Führungshülse 12 geführt und über einen
elektromagnetischen Ventilantrieb 11 bewegt. Ist das Unterdruckventil VV1 geöffnet,
so dass der Ventilstößel 13 den Kanal 8 zur Förderkammer FK1 freigibt, kann in der
Förderkammer FK1 ein Unterdruck erzeugt werden.
[0027] Ebenfalls im stromaufwärtigen Abschnitt der Förderkammer FK1 ist das Druckluftventil
DV1 angeordnet. Das Druck luftventil DV1 kann ebenfalls als Solenoid- oder Magnetventil
ausgebildet sein. Dessen Ventilstößel 17 wird in einer Führungshülse 16 geführt und
über den Ventilantrieb 15 bewegt. Ist das Druckluftventil DV1 geöffnet, gibt es die
beiden Kanäle 9 und 10 frei, so dass Druckluft in die Förderkammer FK1 strömen kann.
Der Kanal 9 ist im Gehäuse 5 so angeordnet, dass ein stromaufwärtsgerichteter Druckluftstrom
entsteht. Dadurch kann auch das im stromaufwärtigen Ende der Förderkammer FK1 befindliche
Restpulver aus der Förderkammer 1 ausgeblasen werden. Der Kanal 10 befindet sich direkt
gegenüber dem Kanal 8, so dass die durch den Kanal 10 strömende Druckluft DL den Kanal
8 von Pulverresten befreit.
[0028] Soll ein Farbwechsel vorgenommen werden, werden das Unterdruckventil VV1 und das
Einlassventil EV1 geschlossen, das Auslassventil AV1 geöffnet und über das geöffnete
Druckluftventil DV1 Druckluft durch die Förderkammer FK1 in Richtung Auslassstutzen
22 geblasen. Um die Pulverfördervorrichtung auch stromaufwärts reinigen zu können,
werden das Unterdruckventil VV1 und das Auslassventil AV1 geschlossen, und das Einlassventil
EV1 sowie das Druckluftventil DV 1 geöffnet. Dadurch strömt Druckluft durch die beiden
Druckluftkanäle 9 und 10 stromaufwärts durch das Einlassventil EV1 zum Ansaugstutzen
4. Das noch in der Pulverleitung befindliche Pulver wird so zurück in den Pulvervorratsbehälter
geblasen. Die Längsachse der Pulverfördervorrichtung ist mit dem Bezugzeichen LA und
die Förderrichtung des Pulvers mit P gekennzeichnet.
[0029] Das oben Gesagte gilt sinngemäß auch für den zweiten Pulverförderer.
[0030] In Figur 3 ist die in Figur 1 dargestellte Pulverfördervorrichtung entlang der Schnittlinie
B-B im Querschnitt dargestellt. Über die Bohrung 40 und den Kanal 10 wird, wenn das
erste Druckluftventil DV1 geöffnet ist, Druckluft DL in die Förderkammer FK 1 eingeblasen.
Ist hingegen das Druckluftventil DV2 geöffnet, wird Druckluft DL über den Kanal 40
und den Kanal 42 in die Förderkammer FK2 eingeblasen. Ist das Druckluftventil DV1
geschlossen und das Unterdruckventil VV1 geöffnet, wird aus der Förderkammer FK1 über
den Kanal 8 und die Bohrung 41 Luft aus der Förderkammer FK1 abgesaugt. Ist das Druckluftventil
DV2 geschlossen und das Unterdruckventil VV2 geöffnet, wird aus der Förderkammer FK2
über den Kanal 43 und den Kanal 41 Luft aus der Förderkammer FK2 gesaugt.
[0031] In Folgenden wird das Funktionsprinzip für den ersten der beiden Pulverförderer anhand
der Figuren 4 bis 6 weiter erläutert. Für den zweiten und jeden weiteren Pulvertörderer
gilt sinngemäß das Gleiche. In Figur 4 ist in Form eines Blockschaltbildes der erste
Arbeitstakt des Pulverförderers gezeigt. Die Funktion des ersten Arbeitstakts kann
man auch mit "Unterdruck erzeugen" oder "Unterdruck aufbauen" umschreiben. Dabei wird
das Einlassventil EV1, welches über eine Pulverleitung mit einem Pulvervorratsbehälter
30 verbunden ist, geschlossen. Auch das Auslassventil Av1, welches über eine Pulverleitung
31 mit einer Pulversprühpistole 32 verbunden ist, ist geschlossen. Zudem ist auch
das Druckluftventil DV1, das über eine Druckluftleitung mit einem Drucklufttank 34
und einer Druckluftpumpe 33 verbunden ist, geschlossen. Das Unterdruckventil VV1 hingegen,
das mit einem Unterdrucktank 35 und einer Vakuumpumpe 36 verbunden ist, ist geöffnet.
Dadurch wird in der Förderkammer FK1 ein Unterdruck erzeugt.
[0032] Sobald in der Förderkammer FK1 der gewünschte Unterdruck erreicht ist, wird in einem
zweiten Arbeitstakt, der in Figur 5 gezeigt ist, das Unterdruckventil VV1 geschlossen
und das Einlassventil EV1 geöffnet. Die Funktion des zweiten Arbeitstakts kann man
auch mit "Pulver ansaugen" umschreiben. Dadurch fließt das Pulver aus dem Pulvervorratsbehälter
30 in die Förderkammer FK1.
[0033] Sobald ausreichend viel Pulver in die Förderkammer FK1 gesaugt wurde, wird in einem
dritten Arbeitstakt, welcher in Figur 6 gezeigt ist, das Einlassventil EV1 wieder
geschlossen. Nun werden das Auslassventil AV1 und das Druckluftventil DV1 geöffnet,
so dass mit Hilfe der in die Förderkammer FK1 eingeblasenen Druckluft das Pulver in
Richtung Pulversprühpistole 32 strömt. Die Funktion des dritten Arbeitstakts kann
man auch mit "Pulver ausblasen" umschreiben.
[0034] Sobald das Pulver aus der Förderkammer FK1 ausgeblasen ist, kann von neuem mit dem
Arbeitstakt 1 "Unterdruck erzeugen" begonnen werden.
[0035] In Figur 7 ist in Form eines Blockschaltbildes die Pulverfördervorrichtung mit zwei
Förderkammern FK1 und FK2 gezeigt. Die Steuerung der Ventile DV1, VV1, EV1, AV1, DV2,
VV2, EV2 und AV2 erfolgt mit Hilfe einer Steuerung 45. Die Steuerung 45 erzeugt an
ihren Ausgängen S1 bis S4 elektrische Steuersignale zur Ansteuerung der elektrisch
betriebenen Ventile DV1, DV2, VV1 und VV2. Über die Druckluftanachlüsse S5 bis S8
steuert die Steuerung 45 mittels Druckluft die beiden Einlassventile EV1 und EV2 und
der beiden Auslassventile AV1 und AV2.
[0036] Der Drucklufttank 34 und der Unterdrucktank 35 sind optional. Sie dienen zur Entlastung
der beiden Pumpen 33 und 36. Die Tanks 34 und 35 sind insbesondere dann hilfreich,
wenn mehrere Pulverförderer angeschlossen sind. Als Pumpe 36 zur Erzeugung des Unterdrucks
kann beispielsweise ein Injektor, eine Kolbenpumpe, eine Membranpumpe oder ein anderer
Vakuumerzeuger verwendet werden.
[0037] Die Forderleistung der Fordervorrichtung lässt sich unter anderem über die Frequenz
der Arbeitstakte einstellen. Da zwischen der Förderkammer FK1/FK2 und dem Unterdruckventil
VV1/VV2 kein dämpfendes Element, wie beispielsweise eine poröse Hülse oder ein Luftfilter,
angeordnet ist, sondern lediglich ein Luftkanal wird der in der Förderkammer FK1/FK2
erforderliche Unterdruck sehr schnell erreicht. Dadurch kann, falls gewünscht, der
erste Arbeitstakt, während dem die Förderkammer evakuiert wird, zeitlich sehr kurz
gehalten werden. Die Förderleistung lässt sich zudem über den Luftdruck, der zum Ausblasen
des Pulvers aus der Förderkammer verwendet wird, die Höhe des Unterdrucks, die Zeitdauer,
während der das Unterdruckventil geöffnet ist, die Zeitdauer, während der das Einlassventil
geöffnet ist, die Zeitdauer, während der das Drucklultventil geöffnet ist, und über
die Zeitdauer, während der das Auslassventil geöffnet ist, einstellen. Das Volumen
der Förderkammer hat ebenfalls einen Einfluss auf die Förderleistung. In der Regel
ist es ist günstiger, die Förderkammer länglich auszugestalten. Das Verhältnis von
Durchmesser zu Länge liegt vorzugsweise zwischen 1:2 und 1:10. Die genannten Parameter
können mit Hilfe der Steuerung 45 eingestellt werden.
[0038] Die Ventile können als selbstschlicßende Ventile auogebildet sein.
[0039] Die erfindungsgemäße Pulverfördervorrichtung ist nicht auf die in den Figuren gezeigte
Ausführungsform beschränkt. So können beispielsweise die Einlassventile EV1 und EV2
und die Auslassventile AV1 und AV2 statt als Quetschventile auch als Rückschlagventile
oder als Kugelventile ausgebildet sein.
[0040] Vorteilhafterweise kann die erfindungsgemäße Fördervorrichtung in jeder räumlichen
Orientierung betrieben werden. Die Fördervorrichtung kann somit je nach baulichen
Gegebenheiten sowohl stehend als auch liegend eingebaut werden.
[0041] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die Förderkammern FK1 und FK2
keinen Totraum aufweisen, so dass mit jedem Pulverfordertakt die gleiche Menge Pulver
gefördert wird. Dadurch lässt sich eine hohe Konstanz in der Förderleistung erreichen.
[0042] Werden zwei Pulverförderer zeitlich zueinander versetzt parallel betrieben, so lässt
sich die Pulverförderleistung weiter erhöhen. Zusätzlich lässt sich dadurch der Pulvertransport
kontinuierlicher gestalten. Ein Pulsieren des Pulverstroms wird vermieden. Eine Möglichkeit
besteht beispielsweise darin, dass, wenn der erste Pulverförderer den zweiten Arbeitstakt
"Pulver ansaugen" ausführt, der zweite Pulverförderer den ersten Arbeitstakt "Unterdruck
aufbauen" ausführt. Somit arbeitet der zweite Fulverförderer um einen Takt verzögert
gegenüber dem ersten Pulverförderer. Stattdessen ist es aber auch möglich, dass der
zweite Pulverförderer dem Arbeitstakt des ersten Pulverförderers mit zwei Arbeitstakten
Verzögerung folgt. Das heißt, wenn der erste Pulverförderer den dritten Arbeitstakt
"Pulver ausblasen" durchführt, führt der zweite Pulverförderer den ersten Arbeitstakt
"Unterdruck erzeugen" durchführen. Die Steuerung der beiden Pulverförderer erfolgt
wie bereits erwähnt mittels der Steuerung 45.
[0043] Die vorhergehende Beschreibung der Ausführungsbeispiele gemäß der vorliegenden Erfindung
dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung.
Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Anderungen und Modifikationen möglich, ohne
den Umfang der Erfindung sowie ihre Äquivalente zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Einlassventilgehäuse
- 2
- ventilschlauch
- 3
- Ventilsteueranschluss
- 4
- Ansaugstutzen
- 5
- Gehäuse
- 6
- Druckluftanschluss
- 7
- Unterdruckanschluss
- 8
- erster Kanal
- 9
- zweiter Kanal
- 10
- dritter Kanal
- 11
- Ventilantrieb
- 12
- Führungshülse
- 13
- Ventilstößel
- 14
- Gewinde
- 15
- Ventilantrieb
- 16
- Führungshülse
- 17
- Ventilstößel
- 18
- Gewinde
- 19
- Auslassventilgehäuse
- 20
- Ventilschlauch
- 21
- Ventilsteueranschluss
- 22
- Auslassstutzen
- 23
- Ventilantrieb
- 24
- Führungshülse
- 25
- Ventilstößel
- 26
- Ventilantrieb
- 27
- Führungshülse
- 28
- Ventilstößel
- 30
- Pulvervorratsbehälter
- 31
- Schlauch
- 32
- Sprühpistole
- 33
- Druckluftpumpe
- 34
- Drucklufttank
- 35
- Unterdrucktank
- 36
- Vakuumpumpe
- 40
- Druckluftkanal
- 41
- Unterdruckkanal
- 42
- Kanal
- 43
- Kanal
- 45
- Steuerung
- EV1, EV2
- Einlassventile
- DV1, DV2
- Druckluftventile
- VV1, VV2
- Unterdruckventile
- AV1, AV2
- Auslassventile
- FK1, FK2
- Förderkammern
- LA
- Längsachse
- P
- Förderrichtung des Pulvers
- DL
- Druckluft
- V
- Unterdruck
1. Vorrichtung zum Fördern von Pulver,
- bei der eine Förderkammer (FK1) vorgesehen ist, die zwischen einem Pulvereinlassventil
(EV1) und einem Pulverauslassventil (AV1) angeordnet ist,
- bei der die Förderkammer (FK1) über einen ersten Kanal (8) mit einem Unterdruckventil
(VV1) verbunden ist, über das in der Förderkammer (FK1) ein Unterdruck erzeugbar ist,
und
- bei der die Förderkammer (FK1) über einen zweiten Kanal (9) mit einem Druckluftventil
(DV1) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1,
bei der der zweite Kanal (9) am gegenüber dem ersten Kanal (8) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2,
bei der ein dritter Kanal (10) vorgesehen ist, über den die Förderkammer (FK1) mit
dem Druckluftventil (DV1) verbunden ist, und der so angeordnet ist, dass durch den
dritten Kanal (10) Druckluft (DL) in Richtung Einlassventil (EV1) blasbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, bei der das Druckluftventil (DV1)
und das Unterdruckventil (VV1) als Magnetventile ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, bei der das Unterdruckventil (VV1)
mit einem Vakuumerzeuger (29) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, bei der das Unterdruckventil (VV1)
mit einem Unterdrucktank (28) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, bei der das Einlassventil (EV1)
und das Auslassventil (AV1) als Schlauchventile ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 7, bei der die Förderkammer (FK1)
als gerader Kanal ausgebildet ist und das Einlassventil (EV1) am einen Ende des geraden
Kanals und das Auslassventil (AV1) am anderen Ende des geraden Kanals angeordnet ist.
9. Verfahren zum Fördern von Pulver mit einer Vorrichtung nach einem der Patentansprüche
1 bis 8,
das folgende Arbeitstakte umfasst:
- in einem ersten Arbeitstakt wird in der Förderkammer (FK1) ein Unterdruck erzeugt,
- dann wird in einem zweiten Arbeitstakt das Pulver in die Förderkammer (FK1) gesaugt,
und
- dann wird in einem dritten Arbeitstakt das Pulver aus der Förderkammer (FK1) ausgeblasen.
10. Verfahren nach Patentanspruch 9,
- bei dem im ersten Arbeitstakt das Einlassventil (EV1) und das Auslassventil (AV1)
geschlossen und das Unterdruckventil (VV1) geöffnet werden,
- bei dem im zweiten Arbeitstakt das Unterdruckventil (VV1) geschlossen und das Einlassventil
(EV1) geöffnet wird, und
- bei dem im dritten Arbeitstakt das Einlassventil (EV1) geschlossen wird und das
Auslassventil (AV1) und das Druckluftventil (DV1) geöffnet werden.
11. Verfahren zum Fördern von Pulver mit zwei der Vorrichtungen nach einem der Patentansprüche
1 bis 10,
- bei dem die Arbeitstakte der beiden Vorrichtungen zeitlich zueinander versetzt durchgeführt
werden.
12. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 11, bei dem die Förderleistung über
die Frequenz der Arbeitstakte, den Ausblasluftdruck, den Unterdruck, die Öffnungszeit
des Unterdruckventils (VV1), die Öffnungszeit des Einlassventils (EV1) und/oder das
Volumen der Förderkammer (FK1) eingestellt wird.