(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Entriegeln einer
Durchgangssperre eines Personendurchgangs, das folgende Schritte umfaßt: Überprüfen
der Gültigkeit von Durchgangsberechtigungen von Personen, die den Personendurchgang
passieren wollen, das Erfassen der Anzahl gültiger Durchgangsberechtigungen, automatisches
Erfassen der tatsächlich in dem Personendurchgang vorhandenen Personenanzahl unter
Verwendung eines rechnergestützten Kamerasystems, Vergleichen der Anzahl der erfaßten
gültigen Durchgangsberechtigungen mit der erfaßten Personenanzahl, automatisches Entriegeln
der Durchgangssperre in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis.
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Entriegeln einer
Durchgangssperre eines Personendurchgangs.
[0002] Personendurchgänge mit Durchgangssperren in Form von arretierbaren und automatisch
entriegelbaren Drehkreuzen, Drehtüren oder dergleichen sind hinreichend bekannt. Solche
Durchgangssperren dienen dazu, Personen einzeln oder in Gruppen in einer vorbestimmten
Richtung einen Personendurchgang passieren zu lassen. Zum Überführen der Durchgangssperre
aus ihrer verriegelten in ihre entriegelte Stellung muß die Person, die die Durchgangssperre
passieren will, meist eine Durchgangsberechtigung vorweisen, die häufig auf einer
Speichereinheit in Form einer Magnetkarte, eines Speicherchips oder dergleichen gespeichert
ist. Diese Durchgangsberechtigung wird auf ihre Gültigkeit überprüft. Zu diesem Zweck
sind normalerweise Automaten zum Auslesen der Speichereinheit aufgestellt. Ist die
Durchgangsberechtigung gültig, so wird die Durchgangssperre automatisch entriegelt,
woraufhin die entsprechende Person die Durchgangssperre passieren kann. Ist sie hingegen
ungültig, so bleibt die Durchgangssperre verriegelt. Auf diese Weise soll sichergestellt
werden, daß ausschließlich Personen mit gültiger Durchgangsberechtigung die Durchgangssperre
des Personendurchgangs passieren können. Solche Verfahren werden heutzutage häufig
in Freizeitanlagen eingesetzt, wie beispielsweise in Schwimmbäder, an Skiliftanlagen
etc., sie werden aber auch in U-Bahnstationen oder dergleichen verwendet.
[0003] Ein Nachteil des zuvor beschriebenen bekannten Verfahrens zum automatischen Entriegeln
einer Durchgangssperre eines Personendurchgangs besteht darin, daß sich die Durchgangssperre
meist auch ohne gültige Durchgangsberechtigung in unzulässiger Weise überwinden läßt.
Beispielsweise besteht die Möglichkeit, daß mehrere Personen gleichzeitig mit nur
einer gültigen Durchgangsberechtigung die Durchgangssperre passieren und dem Verfahrensbetreiber
das Entgelt für die restlichen Durchgangsberechtigungen schuldig bleiben. In Fällen,
in denen Durchgangsberechtigungen mit weiteren Funktionen kombiniert sind, kann der
dem Verfahrensbetreiber entstehende Schaden sogar noch viel höher sein. Beispielsweise
wird an Schwimmbadbesucher häufig ein einzelner Speicherchip oder Transponder ausgehändigt,
der als Eintrittskarte dient, auf den aber auch Waren und Dienstleistungen gebucht
werden können, die der Schwimmbadbesucher während seines Aufenthaltes in Anspruch
nimmt. Buchen nun zwei Schwimmbadbesucher die in Anspruch genommenen Waren und Dienstleistungen
auf nur einen Speicherchip, verlassen das Schwimmbad jedoch gemeinsam mit dem anderen
Speicherchip, so bleiben sie dem Verfahrensbetreiber neben einem Eintrittsgeld auch
die Rechnung für die entsprechenden Waren und Dienstleistungen schuldig.
[0004] Es ist daher eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein entsprechend verbessertes Verfahren zum automatischen
Entriegeln einer Durchgangssperre eines Personendurchgangs zu schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch ein Verfahren nach Anspruch
1 und durch ein Überwachungssystem nach Anspruch 5 g e I ö s t . Die abhängigen Ansprüche
beziehen sich auf individuelle Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst die Gültigkeit der Durchgangsberechtigungen
von Personen überprüft, die den Personendurchgang passieren wollen. Ferner wird die
Anzahl der als gültig identifizierten Durchgangsberechtigungen erfaßt. Zudem wird
unter Verwendung eines rechnergestützten Kamerasystems automatisch die Anzahl der
im Personendurchgang vorhandenen Personen ermittelt. Anschließend erfolgt ein Vergleich
der Anzahl der gültigen Durchgangsberechtigungen und der erfaßten Personenanzahl.
Auf diese Weise kann festgestellt werden, ob jeder der in dem Personendurchgang vorhandenen
Personen eine gültige Durchgangsberechtigung zugeordnet ist. Ist dies der Fall, so
wird die Durchgangssperre automatisch entriegelt, so daß die entsprechenden Personen
ungehindert die Durchgangssperre passieren können. Ist dies nicht der Fall, so bleibt
die Durchgangssperre verriegelt und es können vom Verfahrensbetreiber entsprechende
Maßnahmen getroffen werden. Ein Entriegeln der Durchgangssperre kann dann bevorzugt
nur durch den Verfahrensbetreiber erfolgen. Ferner wird im letzteren Fall bevorzugt
automatisch ein Alarmsignal ausgelöst, um den Verfahrensbetreiber darauf aufmerksam
zu machen, daß eine Unregelmäßigkeit aufgetreten ist.
[0007] Die Durchgangsberechtigung kann darin bestehen, daß ein vorbestimmter Geldbetrag
in einen entsprechenden Kassenautomaten eingezahlt wird. In diesem Fall gilt die Durchgangsberechtigung
als überprüft, sobald der vorbestimmte Betrag vollständig gezahlt wurde. Die Durchgangsberechtigung
kann ebenso in Datenform auf einem Datenträger gespeichert werden, wie beispielsweise
auf einem Speicherchip, einer Magnetkarte oder dergleichen. Die Überprüfung der Durchgangsberechtigungen
auf ihre Gültigkeit kann dann beispielsweise erfolgen, indem der Datenträger in ein
entsprechendes Lesegerät eingeführt wird. In beiden Fällen kann die Durchgangsberechtigung
einer einzelnen Person oder mehreren Personen im Sinne eines Einzel- oder Gruppentickets
zugeordnet sein.
[0008] Das Erfassen der Anzahl der als gültig identifizierten Durchgangsberechtigungen erfolgt
beispielsweise mittels einer entsprechenden Zähleinheit. Auf diese Weise soll festgestellt
werden, wie viele Personen den Personendurchgang passieren wollen. Sobald diese Personen
den Personendurchgang passiert haben, wird der Zählerstand der Zähleinheit entsprechend
zurückgesetzt und somit aktualisiert.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Anzahl der im Personendurchgang vorhandenen Personen ermittelt,
was, wie bereits zuvor beschrieben, unter Verwendung eines Kamerasystems unterstützt
durch ein Computerprogramm erfolgt, das basierend auf den von dem Kamerasystem gelieferten
Bilddaten die Personenanzahl ermittelt. Mit Hilfe einer Vergleichseinrichtung kann
dann die Anzahl der als gültig identifizierten Durchgangsberechtigungen mit der erfaßten
Personenanzahl verglichen werden. Bei einer Übereinstimmung erfolgt dann ein Entriegeln
der Durchgangssperre des Personendurchgangs.
[0010] Im einfachsten Fall soll jeweils nur eine Person nach der anderen die Durchgangssperre
des Personendurchgangs passieren können. Sobald eine gültige Durchgangsberechtigung
erfaßt wurde, wird über das Kamerasystem erfaßt, wie viele Personen sich im Personendurchgang
befinden. Wird genau eine Person erfaßt, so kann diese passieren. Werden hingegen
mehrere Personen erfaßt, so bleibt die Durchgangssperre verriegelt.
[0011] Alternativ können auch mehrere gültige Durchgangsberechtigungen erfaßt werden, beispielsweise
im Falle eines Gruppentickets. Die Anzahl der im Personendurchgang vorhandenen Personen
wird dann mit der auf dem Gruppenticket gespeicherten Anzahl gültiger Durchgangsberechtigungen
verglichen. Stimmen die Anzahlen überein, so wird die Durchgangssperre entriegelt
und die Gruppe kann gemeinsam den Personendurchgang passieren. Diese Alternative ist
beispielsweise denkbar, wenn eine Drehtüre als Durchgangssperre vorgesehen ist, die
Raum für mehrere Personen bietet.
[0012] Die Nutzung eines rechnergestützten Kamerasystems zur Erfassung der Personenanzahl
ist dahingehend vorteilhaft, daß ein Vergleichsergebnis, bei dem die Anzahl der gültigen
Durchgangsberechtigungen nicht mit der Anzahl der erfaßten Personen übereinstimmt,
unmittelbar anhand des Bildmaterials vom Verfahrensbetreiber überprüft werden kann.
Stellt sich dabei heraus, daß das Vergleichsergebnis fehlerhaft ist, so kann die Durchgangssperre
manuell entriegelt werden. Ist das Vergleichsergebnis hingegen korrekt, so können
nicht nur geeignete Maßnahmen getroffen werden sondern es können auch diejenigen Personen,
die versucht haben, das Überwachungssystem zu überlisten, direkt anhand des Bildmaterials
identifiziert werden.
[0013] Die Tatsache, daß gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren sichergestellt ist, daß jede
Person beim Passieren des Durchgangs seine Durchgangsberechtigung vorzeigen muß, ist
ferner dahingehend vorteilhaft, daß die Durchgangsberechtigungen bei dieser Gelegenheit
direkt eingezogen werden können, so daß auf diese Weise alle ausgegebenen Durchgangsberechtigungen
eingesammelt werden, sobald die entsprechenden Personen den Personendurchgang passieren.
Auf diese Weise muß der Verfahrensbetreiber nicht regelmäßig seinen Vorrat an umlaufenden
Durchgangsberechtigungen auffüllen.
[0014] Neben dem zuvor beschriebenen Verfahren schafft die vorliegende Erfindung auch ein
Entriegelungssystem zum automatischen Entriegeln einer Durchgangssperre eines Personendurchgangs.
Das Entriegelungssystem umfaßt Mittel zum Überprüfen der Gültigkeit von Durchgangsberechtigungen
von Personen, die den Personendurchgang passieren wollen, Mittel zum Erfassen der
Anzahl der gültigen Durchgangsberechtigungen, ein rechnergestütztes Kameraüberwachungssystem,
das derart ausgebildet ist, daß es die Anzahl der in dem Personendurchgang vorhandenen
Personen erfaßt, eine Vergleichseinrichtung zum Vergleichen der erfaßten Anzahl gültiger
Durchgangsberechtigungen mit der erfaßten Personenanzahl und eine Betätigungseinrichtung
zum Entriegeln der Durchgangssperre in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis.
[0015] Es sollte klar sein, daß das Verfahren und das System gemäß der vorliegenden Erfindung
verändert und/oder modifiziert werden können, ohne den durch die beiliegenden Ansprüche
definierten Schutzbereich zu verlassen.
1. Verfahren zum automatischen Entriegeln einer Durchgangssperre eines Personendurchgangs,
das folgende Schritte umfaßt:
- Überprüfen der Gültigkeit von Durchgangsberechtigungen von Personen, die den Personendurchgang
passieren wollen,
- Erfassen der Anzahl gültiger Durchgangsberechtigungen,
- automatisches Erfassen der tatsächlich in dem Personendurchgang vorhandenen Personenanzahl
unter Verwendung eines rechnergestützten Kamerasystems,
- Vergleichen der Anzahl der erfaßten gültigen Durchgangsberechtigungen mit der erfaßten
Personenanzahl,
- automatisches Entriegeln der Durchgangssperre in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Durchgangssperre nur dann automatisch entriegelt
wird, wenn die Anzahl der Personen mit der Anzahl der gültigen Durchgangsberechtigungen
übereinstimmt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Durchgangssperre nur
von einer zur Entriegelung berechtigten Person entriegelbar ist, wenn die miteinander
verglichenen Anzahlen nicht übereinstimmen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem automatisch ein Alarmsignal
ausgelöst wird, wenn die Anzahl der Personen nicht mit der Anzahl der gültigen Durchgangsberechtigungen
übereinstimmt.
5. Entriegelungssystem zum automatischen Entriegeln einer Durchgangssperre eines Personendurchgangs,
das aufweist:
- Mittel zum Überprüfen der Gültigkeit von Durchgangsberechtigungen von Personen,
die den Personendurchgang passieren wollen,
- Mittel zum Erfassen der Anzahl der gültigen Durchgangsberechtigungen,
- ein rechnergestütztes Kameraüberwachungssystem, das derart ausgebildet ist, daß
es die Anzahl der in dem Personendurchgang vorhandenen Personen erfaßt,
- eine Vergleichseinrichtung zum Vergleichen der erfaßten Anzahl gültiger Durchgangsberechtigungen
mit der erfaßten Personenanzahl und
- eine Betätigungseinrichtung zum Entriegeln der Durchgangssperre in Abhängigkeit
von dem Vergleichsergebnis.