(19)
(11) EP 1 753 325 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
01.10.2008  Patentblatt  2008/40

(21) Anmeldenummer: 05756513.7

(22) Anmeldetag:  03.06.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47F 3/00(2006.01)
A47F 3/04(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2005/005973
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2005/120297 (22.12.2005 Gazette  2005/51)

(54)

VITRINE ZUR AUFBEWAHRUNG UND/ODER ZURSCHAUSTELLUNG VON GEGENSTÄNDEN

SHOW CASE FOR CONSERVING AND/OR DISPLAYING OBJECTS

VITRINE POUR CONSERVER ET/OU EXPOSER DES OBJETS


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 07.06.2004 DE 102004027750

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
21.02.2007  Patentblatt  2007/08

(73) Patentinhaber: GLASBAU HAHN GmbH.
60314 Frankfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • HAHN, Thomas
    60314 Frankfurt am Main (DE)

(74) Vertreter: Reichel, Wolfgang 
Reichel und Reichel Parkstrasse 13
60322 Frankfurt
60322 Frankfurt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 298 531
DE-A1- 3 908 365
DE-A1- 3 805 212
US-A- 3 650 039
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vitrine zur Aufbewahrung und/oder Zurschaustellung von Gegenständen, deren Boden und deren Deckelkonstruktion den Vitrineninnenraum mehr oder weniger umschließen, welcher gegenüber der Außenluft so weit wie möglich luftdicht abgeschlossen ist.

    [0002] Ein derartige Vitrine ist bereits bekannt. So wird in der DE-PS 38 05 212 C2 eine Vitrine zur Aufbewahrung und/oder Zurschaustellung von Gegenständen beschrieben, bei welcher zum Schutz der Ausstellungsgegenstände die umgebende Luft im Innenraum der Vitrine nicht nur staubfrei sondern auch noch im Rahmen einer gewünschten Luftfeuchtigkeit gehalten wird. Außer der Staubfreiheit, der Luftfeuchtigkeit, usw. kann nun auch der Fall eintreten, daß neben den genannten Anforderungen bestimmte Gegenstände im Innenraum der Vitrine eine neutrale Umgebung benötigen. Deshalb ist es auch möglich, den Innenraum mit einem neutralen Gas zu füllen, wenn dies der Schutz der ausgestellten Gegenstände es erfordert. In diesem Zusammenhang ist es bereits bekannt, hierzu ein Gas zu verwenden, das in einem Vorratsbehälter bereitgehalten wird.

    [0003] Ein derartiger Vorratsbehälter hat den Nachteil, daß dieser ständig auf seinen Füllstand überwacht werden muß. Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine Vitrine anzugeben, deren Innenraum ein Gas enthält, wobei sichergestellt ist, daß eine besondere Überwachung des Gasvorrats vermieden wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Kompressor vorgesehen ist, durch welchen die außerhalb des Vitrineninnenraums vorhandene Luft angesaugt und verdichtet wird und daß aus der verdichteten Luft durch einen Gaserzeuger ein Schutzgas erzeugt wird, welches dem Vitrineninnenraum zugeführt wird, wobei der Gaserzeuger innerhalb oder außerhalb der Vitrine untergebracht ist.

    [0005] Durch die Erzeugung des Schutzgases vor Ort kann auf einen Vorratsbehälter für das Schutzgas verzichtet werden. Je nach Ausführung kann nun der Kompressor und der Gaserzeuger einen Bestandteil der Vitrine darstellen, es ist jedoch auch möglich, außerhalb der Vitrine einen Kompressor und einen Gaserzeuger entweder für eine Vitrine oder auch für jeweils mehrere Vitrinen vorzusehen.

    [0006] Eine weitere Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß das Schutzgas vor einer Einleitung in den Vitrineninnenraum einer Befeuchtungsvorrichtung zugeruhrt wird. Wird im Vitrineninnenraum zusätzlich zu der Schutzgasatmosphäre ein besonderes Raumklima benötigt, dann kann mit Hilfe der Befeuchtungseinrichtung die Feuchte des Schutzgases eingestellt und/oder reguliert werden.

    [0007] Dies ist besonders vorteilhaft in Verbindung mit einer Kühlvorrichtung, wobei diese mit der Befeuchtungsvorrichtung zusammen arbeitet.

    [0008] Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0009] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, welches in der Zeichnung dargestellt ist.

    [0010] Die Zuluft 1 aus der Umgebung der Vitrine wird von einem Kompressor 2 angesaugt und komprimiert, beispielsweise auf einen Wert von 6 bis 8 bar. Diese Luft wird einem Gaserzeuger 3 zugeführt, welcher mit Hilfe einer Anordnung von Membranen Stickstoffgas aus der Luft ausscheidet. Die nicht benötigten Restbestandteile der Luft, die bei dem Vorgang entstehen, werden der Umgebung der Vitrine zugeführt. Ein derartiger Gaserzeuger besteht aus einer Anordnung von Membranen, die in einem geschlossenen Gehäuse untergebracht sind, wobei an dessen Eingang Luft zugeführt und an einem Ausgang Stickstoffgas abgenommen werden kann. Sein Aufbau ist in der EP-OS 0 298 531 A1 beschrieben (gas separation apparatus and also method for separation gases by means of such apparatus), weshalb auf die Struktur der Menbranen und deren Wirkungsweise im Rahmen dieser Beschreibung nicht weiter eingegangen wird. Der Beschreibung der genannten Druckschrift läßt sich entnehmen, daß die Luft mit einem höheren Druck in das Gehäuse gepreßt werden muß.

    [0011] Das Stickstoffgas, welches einen hohen Druck aufweist, wird durch ein Druckreduzierventil 4 auf einen Wert vermindert, welcher einem geringen Überdruck gegenüber dem Luftdruck außerhalb der Vitrine entspricht. Das Stickstoffgas, das nur noch eine relative Feuchtigkeit von - 6% aufweist, kann nun in den Innenraum 7 der Vitrine geleitet werden. Durch den geringen Überdruck des Stickstoffgases im Innenraum der Vitrine gegenüber der Außenluft wird sich nun auch nach einem Öffnen der Vitrine im Lauf mehrerer Stunden eine reine Stickstoffatmosphäre einstellen, da eine Vitrine der eingangs erwähnten Art nie vollständig gegenüber der Außenluft abgedichtet ist.

    [0012] Wird nun im Innenraum 7 der Vitrine zusätzlich ein besonderes Raumklima gewünscht, d.h. zusätzlich eine bestimmte Temperatur und eine vorgegebene Feuchtigkeit des Schutzgases gewünscht, dann muß das am Ausgang des Druckreduzierventils 4 austretende Stickstoffgas zunächst einer Befeuchtungsvorrichtung 5 zugeführt werden, durch welche dieses mit Feuchtigkeit entsprechend angereichert wird. Die Befeuchtungsvorrichtung 5 kann beispielsweise derart wirken, daß das Stickstoffgas über eine Wasseroberfläche geleitet wird und auf diese Weise Feuchtigkeit aufnimmt. Durch eine anschließende Kühlung,des feuchten Schutzgases mit Hilfe einer Kühlvorrichtung 6 wird dann dessen Feuchtigkeit und Temperatur eingestellt und geregelt, dabei wird die Luftfeuchtigkeit auf einen vorgegebenen Wert gebracht, beispielsweise 35 bis 65%. Da bei der Komprimierung der Kondenswasser enthaltenden Zuluft im Kompressor 2 infolge der Luftfeuchtigkeit Wasser entsteht, kann dieses gesammelt und zur Ergänzung des Wasservorrats der Befeuchtungsvorrichtung 5 vorteilhaft verwendet werden.

    [0013] Im Innenraum 7 der Vitrine ist ein Temperatursensor 9 und ein Drucksensor 10 angebracht, beide Sensoren sind mit einer elektronischen Steuereinrichtung 8 elektrisch verbunden. Mit Hilfe der Steuereinrichtung 8 wird die Temperatur der Kühlvorrichtung 6 in Abhängigkeit der Meßwerte des Temperatursensors 9 und damit die Temperatur und die Feuchtigkeit des Stickstoffgases im Innenraum der Vitrine 7 auf vorgegebene Werte eingestellt bzw. geregelt. Das Druckreduzierventil 4 kann nun manuell auf einen bestimmten Wert fest eingestellt sein. Es ist jedoch auch denkbar, daß das Druckreduzierventil 4 in Abhängigkeit von den Meßwerten des Drucksensors 10 von der Steuereinrichtung 8 einstellbar ist. Damit kann der Überdruck im Innenraum 7 der Vitrine beispielsweise nach dem Öffnen und Schließen der Vitrine für einen vorgegebenen Zeitraum etwas erhöht werden, um zu erreichen, daß sich der Innenraum 7 der Vitrine schneller wieder mit dem Stickstoffgas füllt, indem die eingedrungene Luft infolge der Undichtigkeiten hinaus gedrängt wird. Die Steuereinrichtung 8 kann in diesem Fall zusätzlich mit einem nicht gezeigten Türschalter oder Gasdichtesensor elektrisch verbunden sein.

    [0014] Der Kompressor 2 und der Gaserzeuger 3 können nun in der Vitrine selbst und zwar zweckmäßigerweise in deren Unterteil untergebracht sein. Es ist jedoch auch denkbar, statt dessen die beiden genannten Einrichtungen außerhalb der Vitrine anzuordnen. Weiterhin ist es möglich, einen gemeinsamen Kompressor 2 und Gaserzeuger 3 für jeweils mehrere Vitrinen vorzusehen, wobei dann das erzeugte Stickstoffgas den einzelnen Vitrinen über Schlauchleitungen zugeführt wird.


    Ansprüche

    1. Vitrine zur Aufbewahrung und/oder Zurschaustellung von Gegenständen, deren Boden und deren Deckelkonstruktion den Vitrineninnenraum mehr oder weniger umschließen, welcher gegenüber der Außenluft so weit wie möglich luftdicht abgeschlossen ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein Kompressor (2) vorgesehen ist, durch welchen die außerhalb des Vitrineninnenraums (7) vorhandene Luft (1) angesaugt und verdichtet wird und daß aus der verdichteten Luft durch einen Gaserzeuger (3) ein Schutzgas erzeugt wird, welches dem Vitrineninnenraum (7) zugeführt wird, wobei der Gaserzeuger (3) innerhalb oder außerhalb der Vitrine untergebracht ist.
     
    2. Vitrine nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Schutzgas vor einer Einleitung in den Vitrineninnenraum (7) einer Befeuchtungsvorrichtung (5) zugeführt wird.
     
    3. Vitrine nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Einstellung und/oder Regelung der Luftfeuchtigkeit des Schutzgases durch eine Kühlvorrichtung (6) erfolgt, welche in Verbindung mit der Befeuchtungsvorrichtung (5) steht.
     
    4. Vitrine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Einleitung des Schutzgases in den Vitrineninnenraum (7) unter Einhaltung eines gegenüber der Außenluft geringen Überdrucks erfolgt.
     
    5. Vitrine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß im Innenraum (7) der Vitrine ein mit einer Steuereinrichtung (8) verbundener Temperatursensor (9) angebracht ist, wobei die Kühlvorrichtung (6) von der Steuereinrichtung (8) eingestellt und/oder geregelt wird.
     
    6. Vitrine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß im Innenraum (7) der Vitrine ein Drucksensor (10) angebracht ist, welcher mit der an einem Druckreduzierventil (4) angeschlossenen Steuereinrichtung (8) verbunden ist, durch welches der Druck des vom Gaserzeuger (3) erzeugten Schutzgases einstellbar ist.
     
    7. Vitrine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das im Kompressor (2) bei der Komprimierung der Luft entstehende Wasser der Befeuchtungsvorrichtung (5) zugeführt wird.
     
    8. Vitrine nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Schutzgas aus Stickstoff besteht.
     


    Claims

    1. Showcase for preserving and/or displaying objects, the base and the cover structure of which more or less enclose the showcase interior, which is closed to the outside air to be as airtight as possible,
    characterised in that a compressor (2) is provided, by means of which the air (1) present outside the showcase interior (7) is aspirated and compressed, and that a protective gas is generated from the compressed air by a gas generator (3) and is fed to the showcase interior (7), wherein the gas generator (3) is housed inside or outside the showcase.
     
    2. Showcase according to claim 1, characterised in that the protective gas is fed to a humidifying device (5) before being introduced into the showcase interior (7).
     
    3. Showcase according to one of claims 1 or 2, characterised in that the adjustment and/or regulation of the air humidity of the protective gas is conducted by a cooling device (6), which connects to the humidifying device (5).
     
    4. Showcase according to one of claims 1 to 3, characterised in that the protective gas is introduced into the showcase interior (7) while maintaining a low excess pressure relative to the outside air.
     
    5. Showcase according to one of claims 1 to 4, characterised in that a temperature sensor (9) connected to a control means (8) is attached in the interior (7) of the showcase, wherein the cooling device (6) is adjusted and/or regulated by the control means (8).
     
    6. Showcase according to one of claims 1 to 5, characterised in that a pressure sensor (10) is attached in the interior (7) of the showcase and is connected to the control means (8) connected to a pressure reducing valve (4), by means of which the pressure of the protective gas generated by the gas generator (3) is adjustable.
     
    7. Showcase according to one of claims 1 to 6, characterised in that the water formed in the compressor (2) during compression of the air is fed to the humidifying device (5).
     
    8. Showcase according to one of claims 1 to 7, characterised in that the protective gas is nitrogen.
     


    Revendications

    1. - Vitrine pour conserver et/ou exposer des objets, dont le fond et la structure de couvercle entourent plus ou moins l'espace intérieur de la vitrine, lequel est fermé de la manière la plus étanche possible par rapport à l'air extérieur,
    caractérisée par le fait
    qu'un compresseur (2) est prévu, par lequel l'air (1) présent à l'extérieur de l'espace intérieur (7) de la vitrine est aspiré et comprimé et qu'à partir de l'air comprimé, un gaz protecteur est généré par un générateur de gaz (3), lequel gaz protecteur est amené à l'espace intérieur (7) de la vitrine, le générateur de gaz (3) étant logé à l'intérieur ou à l'extérieur de la vitrine.
     
    2. - Vitrine selon la revendication 1,
    caractérisée par le fait
    que le gaz protecteur est amené, avant son introduction dans l'espace intérieur (7) de la vitrine, à un dispositif humidificateur (5).
     
    3. - Vitrine selon l'une des revendications 1 ou 2,
    caractérisée par le fait
    que le réglage et/ou la régulation de l'humidité du gaz protecteur a lieu par un dispositif de refroidissement (6), lequel est en liaison avec le dispositif humidificateur (5).
     
    4. - Vitrine selon l'une des revendications 1 à 3,
    caractérisée par le fait
    que l'introduction du gaz protecteur dans l'espace intérieur (7) de la vitrine a lieu avec respect d'une faible surpression vis-à-vis de l'air extérieur.
     
    5. - Vitrine selon l'une des revendications 1 à 4,
    caractérisée par le fait
    que, dans l'espace intérieur (7) de la vitrine, est installé un capteur de température (9) relié avec un dispositif de commande (8), le dispositif de refroidissement (6) étant réglé et/ou régulé par le dispositif de commande (8).
     
    6. - Vitrine selon l'une des revendications 1 à 5,
    caractérisée par le fait
    que, dans l'espace intérieur (7) de la vitrine, est installé un capteur de pression (10), lequel est relié avec le dispositif de commande (8) qui est raccordé à une soupape réductrice de pression (4) et par lequel la pression du gaz protecteur générée par le dispositif de génération de gaz (3) est réglable.
     
    7. - Vitrine selon l'une des revendications 1 à 6,
    caractérisée par le fait
    que l'eau se formant lors de la compression de l'air dans le compresseur (2) est adressée au dispositif d'humidification (5).
     
    8. - Vitrine selon l'une des revendications 1 à 7,
    caractérisée par le fait
    que le gaz protecteur est composé d'azote.
     




    Zeichnung








    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente