[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Anblasen von über
eine Freifallstrecke oder ein Gliederband beförderte Einzelstücke eines Materialstroms
mit einem gasförmigen Medium, umfassend mindestens eine Einlassöffnung für das gasförmige
Medium, sowie mehrere Anblasdüsen, über welche das gasförmige Medium kontrolliert
auf vorbestimmte Einzelstücke des Materialstroms geblasen wird, sowie den Anblasdüsen
zugeordneten Ventilen, vorzugsweise Magnetventilen, durch welche der Anblasvorgang
ausgelöst bzw. gestoppt wird.
[0002] Solche Vorrichtungen kommen in Sortiermaschinen für transparente und nicht transparente
Schüttgüter wie beispielsweise Metalle, Kunststoffe, Gesteine sowie Glas, Papier oder
Karton zum Einsatz. Sie arbeiten vorzugsweise mittels optischer oder induktiver Sender-
und Empfängereinheiten und dienen dazu, im Materialstrom befindliche Fremdkörper aus
dem Materialstrom zu entfernen oder aber unterschiedliche Sorten des Materials des
Materialstroms in unterschiedliche Behältnisse zu befördern.
[0003] Eine solche Sortiermaschine ist beispielsweise aus der
AT 395.545 B bekannt. Die Sendereinheiten bestehen beispielsweise aus Lichtstrahlen aussendenden
Lichtquellen, vorzugsweise Diodenlichtquellen, welche in der Empfängereinheit über
ein Linsensystem auf eine Photozelle gebündelt werden.
[0004] Es sind aber auch Ausführungsvarianten bekannt, bei welchen als Empfängereinheiten
Farbkameras zum Einsatz kommen und als Lichtquellen herkömmliche Lichtquellen wie
beispielsweise Leuchtstoffröhren fungieren.
[0005] Sowohl Sender- als auch Empfängereinheiten sind mit einer zentralen Recheneinheit
verbunden, welche die eingehenden Daten verarbeitet und es aufgrund der Intensität
der auf der Empfängereinheit auftreffenden und von den Sendereinheiten abgestrahlten
Lichtstrahlen ermöglicht, Lage, Größe und Art der sich im Materialstrom befindlichen
Einzelstücke zu detektieren.
[0006] In weiterer Folge wird in Abhängigkeit von der erfolgten Detektion der Einzelstücke
im Materialstrom die Sortierung der Einzelstücke vorgenommen. Diese erfolgt auf an
sich bekannte Art und Weise durch Anblasen der Einzelstücke mittels eines gasförmigen
oder flüssigen Mediums, beispielsweise Druckluft oder Wasser, während deren freiem
Fall bzw. während deren Transport auf einem Gliederband durch die Lücken des Gliederbandes
hindurch, wodurch diese aus ihrer Flugbahn bzw. aus dem am Gliederband aufliegenden
Materialstrom in ein dafür vorgesehenes Behältnis abgelenkt werden.
[0007] Bei bekannten Sortiermaschinen dient als Anblasvorrichtung ein die Anblasdüsen sowie
die zu den Anblasdüsen führenden Strömungskanäle enthaltender Bauteil, an welchen
im Handel erwerbbare Magnetventile angekoppelt, vorzugsweise angeschraubt werden,
wodurch die Ventilauslassöffnung bzw. die Ventilauslassöffnungen mit entsprechenden
am Bauteil vorgesehenen Eingangsöffnungen des Bauelementes verbunden werden, um eine
Verbindung zu den Anblasdüsen herzustellen.
[0008] Die Ankoppelung der Magnetventile an den die Anblasdüsen enthaltenden Bauteil kann
dabei nicht in beliebiger Lage erfolgen. Ein übliches Magnetventil besteht in der
Regel aus einem Ventilstössel sowie einer Rückstellfeder, zur Rückstellung des Ventilstössels
sowie einem Elektromagneten, welcher die Öffnungsbewegung des Ventilstössels bewirkt.
Rückstellfeder und Elektromagnet sind dabei, aufgrund der Funktionsweise des Ventils,
jeweils an verschiedenen Seiten des Ventilstössels in Bezug auf dessen Achse gesehen,
angeordnet. Dadurch ergibt sich lediglich eine sehr eingeschränkte Anordnungsmöglichkeit
des Magnetventils am die Anblasdüsen enthaltenden Bauteil.
[0009] Beim Einsatz solcher bekannten Anblasvorrichtungen hat sich herausgestellt, dass
aufgrund der gekoppelten Bauweise das Ansprechverhalten bzw. anders ausgedrückt die
Reaktionszeit der Anblasdüsen verbesserungswürdig ist. Grund dafür sind die langen
Strömungskanäle, welche sich aufgrund der Anbindung handelsüblich erhältlicher Magnetventile,
an den die Anblasdüsen aufweisenden Bauteil ergeben. Insgesamt entstehen dadurch lange,
vom Ventil zu den Anblasdüsen führende Strömungskanäle, was einerseits große Druckverluste
bewirkt und damit bereits von Anfang an einen höheren Ausgangsdruck zum exakten Anblasen
der Einzelstücke im Materialstrom erfordert und andererseits aber auch zu einem langen
"Nachblasen" nach Abschalten des Ventils führt, was nicht nur einen erhöhten Verbrauch
des gasförmigen Mediums bedeutet sondern auch eine Verminderung des Sortierwirkungsgrades
der Sortiervorrichtung.
[0010] Es ist aber nicht nur die Länge, die den Druckverlust bei den bekannten Anblasvorrichtungen
bewirkt, sondern auch die erforderliche Anzahl an Umlenkungen, welche das gasförmige
Medium durchläuft, um vom Ventilsitz zu den Anblasdüsen zu gelangen und welche sich
aufgrund der limitierten Anbindungsmöglichkeiten der handelsüblichen Magnetventile
an den die Anblasdüsen aufweisenden Bauteil ergeben. Jede einzelne Umlenkung bewirkt
einen zusätzlichen Druckverlust. Bedenkt man, dass es sich bei dem im vorliegenden
technischen Gebiet bislang eingesetzten gasförmigen Medium um Druckluft handelt, ergibt
sich auch ein finanzieller Nachteil bei herkömmlichen Anblasvorrichtungen, da Druckluft
einer der teuersten Betriebsstoffe darstellt und eine Verringerung des Druckluftbedarfs
sowie des erforderlichen Drucks somit nicht nur technische Vorteile bringt, wie beispielsweise
kleinere Bauteile und kürzere Reaktionszeiten sondern auch Einsparungen finanzieller
Art aufgrund des geringeren Verbrauchs von Druckluft ermöglicht.
[0011] Ein weiterer Nachteil der bekannten Anblasvorrichtungen ist der Umstand dass mehrere
der handelsüblich erhältlichen Magnetventile an dem die Anblasdüsen aufweisenden Bauteil
angeordnet werden müssen. Aufgrund eines erforderlichen Mindestdurchflussvolumens
sind hier Grenzen gesetzt was die Größe der Ventile betrifft. Eine auf das jeweilige
Einsatzgebiet abgestimmte Mindestgröße darf nicht unterschritten werden. Jedes der
handelsüblich erhältlichen Ventile besitzt jedoch ein eigenes Gehäuse mit Wandstärke,
so dass durch diese Wandstärke wertvoller Platz am die Anblasdüsen aufweisenden Bauteil
verloren geht, wodurch die Anzahl der einsetzbaren Ventile an einem die Anblasöffnung
aufweisendem Bauteil unnötig eingeschränkt wird. Zusätzlich dürfen die handelsüblichen
Ventile nicht unmittelbar aneinander verbaut werden, um die Zirkulation von Kühlluft
am Ventilgehäuse zu ermöglichen.
[0012] Aus der
DE 28 48 000 A1 ist ein Strömungsverzweiger für Erzsortiermaschinen bekannt, wobei Erzgesteinsbrocken
im freien Fall an Anblasdüsen vorbeigeführt und selektiv abgelenkt werden. Hierbei
handelt es sich um einen länglichen Metallblock mit polygonalem Querschnitt, welcher
auf einer Seite mehrere, jeweils unter einem stumpfen Winkel aneinander anstoßende
Flächen zur Aufnahme von Ventilen aufweist, wobei auf einer gegenüberliegenden, flachen
Seite des Metallblocks die Anblasdüsen vorgesehen sind. Der Strömungsverzweiger weist
entlang seiner Längsachse eine zentrale Strömungsmittelzufuhrleitung auf, durch welche
die an die gegenständlichen Flächen angrenzenden Ventilkammern über paarig angeordnete
Strömungsmittelübertragungsleitungen gespeist werden. Von den Ventilkammern erstreckt
sich jeweils ein Strömungskanal quer durch den gesamten Metallblock und durch die
Strömungsmittelzufuhrleitung hindurch zu den Strömungsmittelauslässen. Um trotz der
winkeligen Anordnung der Ventilkammern zueinander eine lineare Aneinanderreihung der
Strömungsmittelauslässe längs des Metallblocks zu erzielen, ist eine der Strömungsmittelauslassleitungen
gerade ausgeführt und die anderen beiden mit einer geringen Krümmung versehen. Auch
diese Anblasvorrichtung gestaltet sich ob der komplizierten Speisung der Ventilkammern
mittels der paarigen Strömungsmittelübertragungsleitungen samt der im Falle einer
Ausblasdüsenbetätigung vollzogenen 180°-Umlenkung des Strömungsmediums in Richtung
des Strömungskanals als sehr aufwändig, beansprucht viel Platz und bedingt immer noch
einen beträchtlichen Reibungs- bzw. Druckverlust des Systems. Insbesondere die langen
Strömungskanäle, welche durch den Querschnitt der zentralen Strömungsmittelzufuhrleitung
hindurchgeführt werden und dort einer Abrasion durch das Strömungsmedium ausgesetzt
sind, erweisen sich im vorliegenden Anwendungsgebiet als nachteilig.
[0013] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die angeführten Nachteile zu
vermeiden und eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die einerseits
eine Verkürzung der Reaktionszeit der Anblassvorrichtung ermöglicht, bei gleichzeitiger
Absenkung des erforderlichen Druckes und Verminderung der auftretenden Druckverluste.
[0014] Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, welche den Platzbedarf der Ventile reduziert und somit
die Anordnung von mehr Ventilen im Vergleich zum aus dem Stand der Technik bekannten
Anblasvorrichtungen, bei gleich bleibenden Gesamtplatzbedarf ermöglicht.
[0015] Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Reduktion der Teilezahl, die zur Fertigung
einer solchen Anblasvorrichtung erforderlich sind.
[0016] Erfindungsgemäß wird dies durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 erreicht.
[0017] Eine Vorrichtung zum Anblasen von über eine Freifallstrecke oder ein Gliederband
beförderte Einzelstücke eines Materialstroms mit einem gasförmigen oder flüssigen
Medium umfasst Anblasdüsen samt zugeordneten Ventilen, wobei zwischen jeder Anblasdüse
und dem Ventilsitz des einer Anblasdüse zugeordneten Ventils ein Strömungskanal vorgesehen
ist, welcher lediglich eine einzige Umlenkung des gasförmigen oder flüssigen Mediums
bewirkt.
[0018] Indem der Ventilstössel des Ventils erfindungsgemäß im wesentlichen rechtwinkelig
zur Anblasdüse angeordnet ist oder mit der Achse der Anblasdüse einen spitzen Winkel
α einschließt, wird eine platzsparende und konstruktiv besonders leicht ausführbare
Variante einer erfindungsgemäßen Anblasvorrichtung, bei gleichzeitiger Einhaltung
des Erfordernisses, dass das Arbeitsmedium auf seinem Weg vom Ventilsitz zur Anblasdüse
lediglich einmal umgelenkt wird, vorgeschlagen. In einer bevorzugten Ausführungsvariante
schließt der Ventilstössel des Ventils mit der Achse der Anblasdüse einen spitzen
Winkel α ein, um auf die vorherrschenden Platzverhältnisse besser eingehen zu können
und die Zugänglichkeit zur Vorrichtung zu erleichtern.
[0019] Solcherart bleibt der Druckverlust gering und auch die Reaktionszeit kann entsprechend
niedrig gehalten werden. Andererseits ist dadurch auch eine optimale Anordnung der
Ventile möglich.
[0020] Gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 2 wird die erfindungsgemäße Anblasvorrichtung
mit Druckluft oder Wasser betrieben.
[0021] Die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 3 sehen vor, dass einem Ventil mehrere
Anblasdüsen zugeordnet sind. Die Anzahl der Anblasdüsen bestimmt die Auflösung bzw.
die Genauigkeit, mit der Einzelstücke aus dem Materialstrom geblasen werden können.
Durch die Ansteuerung mehrere Anblasdüsen mittels eines Ventils ist eine vereinfachte
Ansteuerung möglich.
[0022] Gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 4 ist vorgesehen, dass jedem Ventil
genau eine Anblasdüse zugeordnet ist. Diese Ausführungsvariante ermöglicht, bei gegebener
Anblasdüsenanzahl die höchste Auflösung bzw. Anblasgenauigkeit.
[0023] Die Anblasdüsen, der Ventilstössel samt Ventilsitz, sowie die mindestens eine Einlassöffnung,
sowie die Strömungskanäle, welche eine Verbindung zwischen den jeweiligen Ventilsitzen
mit den jeweiligen Anblasdüsen herstellen, sind gemäß den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 5 in einem einzigen Gehäuse untergebracht. Dadurch kann eine besonders
kompakte Bauweise einer erfindungsgemäßen Anblasvorrichtung erzielt werden. Die Wandstärken
der handelsüblich erwerbbaren Magnetventile fallen vollkommen weg, so dass bei gleicher
Durchflussleistung der Ventile wesentlich weniger Platzbedarf erforderlich ist.
[0024] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung wie in Anspruch
6 beschrieben, sind die Anblasdüsen mit einer austauschbaren Leiste abgedeckt, welche
zu den Anblasdüsen exzentrische oder konzentrische Bohrungen aufweist. Abnutzungen
bzw. Verschmutzungen, die durch Kontakt der Anblasvorrichtung mit dem Materialstrom
entstehen, können dadurch die Funktionsfähigkeit der erfindungsgemäßen Anblasvorrichtung
nicht negativ beeinflussen, da, bevor ein solcher Zustand eintritt, die Leiste durch
eine neue ersetzt werden kann. Die eigentlichen, im Gehäuse angeordneten Anblasdüsen
werden dabei weder abgenutzt noch verschmutzt.
[0025] Durch die exzentrische Anordnung der Bohrungen kann das eingesetzte Medium nach Verlassen
der Anblasdüsen entlang der Leiste verteilt werden, ohne die Anzahl der Anblasdüsen
zu erhöhen, wodurch die Anblasauflösung insgesamt erhöht werden kann.
[0026] Gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 7 ist vorgesehen, dass zumindest
für eine definierte Anzahl an Anblasdüsen der Abstand zwischen der Öffnung einer Anblasdüse
zum zugeordneten Ventilsitz höchstens 16 mm beträgt. Dadurch kann, je nach Größe der
Anblasvorrichtung, zumindest für eine definierte Anzahl an Anblasdüsen eine besonders
kurze Reaktionszeit zur Verfügung gestellt werden.
[0027] Im Anschluss erfolgt nun eine detaillierte Beschreibung der Erfindung anhand von
Zeichnungen. Dabei zeigt
- Fig.1
- eine axonometrische Ansicht einer erfindungsgemäßen Anblasvorrichtung
- Fig.2
- eine Frontansicht einer erfindungsgemäßen Anblasvorrichtung
- Fig.3
- eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Anblasvorrichtung entlang Linie A-A aus
Fig.2
- Fig.4
- eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Anblasvorrichtung entlang Linie D-D aus
Fig.2
- Fig.5
- eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Anblasvorrichtung entlang Linie B-B aus
Fig.2
- Fig.6
- eine schematische Darstellung einer aus dem Stand der Technik bekannten Sortiervorrichtung
- Fig.7
- eine Schnittansicht einer alternativen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anblasvorrichtung
[0028] Fig.1 zeigt eine axonometrische Ansicht einer erfindungsgemäßen Anblasvorrichtung.
Diese besteht aus einem Gehäuse 1, an welchem Elektromagneten 2, gehalten sind, sowie
einer austauschbaren Leiste 3, auf die noch weiter unten näher eingegangen wird.
[0029] Das Gehäuse ist vorzugsweise aus Aluminium gefertigt. Alternative Materialen wie
beispielsweise Stahl, Nirosta, Messing oder Kunststoff können jedoch ebenfalls zum
Einsatz kommen.
[0030] Fig.2 zeigt eine Frontansicht der erfindungsgemäßen Anblasvorrichtung mit Blickrichtung
auf die Leiste 3.
[0031] Wie aus Fig.3 ersichtlich ist, die eine Schnittansicht entlang der Linie A-A aus
Fig.2 zeigt, weist das Gehäuse 1 in seinem Inneren mehrere Hohlräume 4 auf, welche
jeweils zur Aufnahme eines Ventils dienen. Jedes Ventil ist dabei aus einem Ventilstössel
5 und einer Rückstellfeder 6 aufgebaut. Des weiteren bilden noch zwei Dichtungen (0-Ringe)
7,8 sowie ein Gegenlager 28 Bestandteile des Ventils sowie der außerhalb des Gehäuses
1 angeordnete, die Bewegung des Ventilstössels 5 bewirkende Elektromagnet 2.
[0032] Das Gehäuse 1 weist des weiteren Einlassströmungskanäle 9,10,11,12,13 (siehe Fig.4)
auf, über welche das gasförmige Arbeitsmedium, vorzugsweise Druckluft, von einer Anschlussöffnung
15 zu den Ventilen geleitet wird, sowie Strömungskanäle 14,24 (siehe Fig.5), welche
von den jeweiligen Ventilsitzen 19 zu den zugeordneten Anblasdüsen 16 führen. Diese
Strömungskanäle setzen sich zusammen aus einem Abschnitt, der die Ausblasdüsen 16
bildet sowie einem Abschnitt 20, der unmittelbar an den Ventilsitz 19 anschließt und
somit von den Anblasdüsen 16 aus gesehen nach der Umlenkung von dieser bis zum Ventilsitz
19 verläuft.
[0033] Vor den Anblasdüsen 16 ist eine Leiste 3 angeordnet, die über Schrauben 18 austauschbar
mit dem Gehäuse 1 verbunden ist. Die Leiste 3 weist Bohrungen 17 auf, die in montierter
Position der Leiste 3 exzentrisch zu den Anblasdüsen 16 angeordnet sind, so dass das
die Anblasdüsen 16 verlassende Medium entlang der Leiste 3 verteilt werden kann, wodurch
sich die Anblasauflösung erhöht.
[0034] Alternativ kann die Anordnung der Bohrungen 17 auch konzentrisch zu den Anblasdüsen
16 erfolgen, wodurch jedoch die Anzahl der Bohrungen 17 auf die Anzahl der Anblasdüsen
16 beschränkt bleibt.
[0035] Jeder Strömungskanal 14,24 zwischen den Anblasdüsen 16 und dem Ventilsitz 19 weist
lediglich eine einzige Umlenkung auf, welche durch den Übergang von dem eine Anblasdüse
16 bildenden Abschnitt des Strömungskanals 14,24 in jenen unmittelbar an den Ventilsitz
19 anschließenden Abschnitt des Strömungskanals 14,24 gebildet wird. Druckverluste
und Reaktionszeit können durch den Umstand, dass das gasförmige Arbeitsmedium lediglich
eine einzige Richtungsänderung erfährt verringert werden. Gleichzeitig ist durch die
erfindungsgemäße Anordnung des Ventilstössels 5 im wesentlichen rechtwinkelig zu den
Ausblasdüsen 16 gewährleistet, dass das Ventil konstruktionstechnisch sehr einfach
in das Gehäuse 1 eingebaut werden kann, wobei die erforderlichen Elektromagneten 2
sowie die Rückstellfeder 6 axial gesehen auf verschiedenen Seiten des Ventilstössels
5 angeordnet sind.
[0036] Fig.6 zeigt eine schematische Darstellung einer aus dem Stand der Technik bekannten
Sortiervorrichtung, bei welcher gattungsgleiche Anblasvorrichtungen eingesetzt werden.
Dabei ist eine an eine Aufgabenstation 29 anschließende Rutsche 21 vorgesehen, in
deren unterem Bereich eine aus Sendereinheiten 22 und Empfängereinheiten 23 sowie
einer zentralen Recheneinheit (nicht gezeichnet) bestehende Detektoreinrichtung zur
Erfassung von Einzelstücken im Materialstrom angeordnet ist. Diese Detektoreinrichtung
steuert eine am Ende der Rutsche 21 angeordnete Anblasvorrichtung 25, die unterhalb
des in diesem Bereich dem Verlauf einer Wurfparabel folgenden Materialstrom angeordnet
sind und bei einer Aktivierung die gewünschten Einzelstücke (Fremdkörper, Fremdsorten,
etc) nach oben auslenken, sodass diese in ein dafür vorgesehenes Behältnis oder Behältnisse
26 befördert werden.
[0037] Fig.7 zeigt eine Schnittansicht einer alternativen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Anblasvorrichtung. Diese entspricht in den wesentlichen Merkmalen jener in Fig.5 gezeigten
Vorrichtung, jedoch mit dem Unterschied, dass die Ventilachse 27 bzw. die Ventilstössel
5 mit der Achse der Anblasdüsen 16 einen spitzen Winkel α einschließen, wobei α sowohl
positiv als auch negativ sein kann, d.h. in Fig.7 sich der Ventilstössel 5 sich sowohl
nach links oder aber nach rechts neigen kann. Je nach Platzbedarf kann auf diese Art
und Weise der Einbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung erleichtert werden.
[0038] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Anblasvorrichtung ist wie folgt:
[0039] Über die Anschlussöffnung 15 wird das Arbeitsmedium in das Gehäuse 1 geleitet, wo
es sich zuerst über den Einlassströmungskanal 9 weiter in die Einlassströmungskanäle
10,11,12 und 13 verteilt bis es den jeweiligen Ventilsitz 19 der einzelnen Ventile
erreicht hat. Diese sind zu diesem Zeitpunkt geschlossen, dh. jeder Ventilsstössel
5 schließt dicht mit dem Ventilsitz 19 ab. In Abhängigkeit von einem Steuersignal
einer zentralen Recheneinheit, welches wiederum auf einer Detektion von auszusortierenden
Einzelstücken in dem Materialstrom basiert, werden die Elektromagneten 2 aktiviert
wodurch sich die Ventilstössel 5 bewegen und das Ventil öffnet. Das gasförmige Arbeitsmedium
kann nun zu den Anblasdüsen 16 strömen, wobei es einmal umgelenkt wird.
1. Vorrichtung zum Anblasen von über eine Freifallstrecke oder ein Gliederband beförderte
Einzelstücke eines Materialstroms mit einem gasförmigen oder flüssigen Medium, umfassend
mindestens eine Anschlussöffnung (9) für das gasförmige oder flüssige Medium, sowie
mehrere Anblasdüsen (16), über welche das gasförmige oder flüssige Medium kontrolliert
auf vorbestimmte Einzelstücke des Materialstroms geblasen wird, sowie den Anblasdüsen
(16) zugeordnete Ventile, vorzugsweise Magnetventile, durch welche der Anblasvorgang
ausgelöst bzw. gestoppt wird, wobei zwischen jeder Anblasdüse (16) und dem Ventilsitz
(19) des einer Anblasdüse (16) zugeordneten Ventils ein Strömungskanal vorgesehen
ist, welcher lediglich eine einzige Umlenkung des gasförmigen oder flüssigen Mediums
bewirkt, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilstössel (5) des Ventils im wesentlichen rechtwinkelig zur Anblasdüse (16)
angeordnet ist oder mit der Achse der Anblasdüse (16) einen spitzen Winkel α einschließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem gasförmigen/flüssigen Medium um Druckluft/Wasser handelt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass einem Ventil mehrere Anblasdüsen (16) zugeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Ventil eine Anblasdüse (16) zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anblasdüsen (16), der Ventilstössel (5) samt Ventilsitz (19) sowie die mindestens
eine Anschlussöffnung (9) und die Strömungskanäle in einem einzigen Gehäuse untergebracht
sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anblasdüsen (16) mit einer austauschbaren Leiste (3) abgedeckt sind, welche zu
den Anblasdüsen (16) exzentrische oder konzentrische Bohrungen (17) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest für eine definierte Anzahl an Ausblasdüsen (16) der Abstand zwischen der
Öffnung einer Ausblasdüse (16) zum zugeordneten Ventilsitz (19) höchstens 16 mm beträgt.