[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zur mechanischen Befestigung von flächenhaften Teilen,
insbesondere zur Befestigung von Versand- und Lagerdokumenten an Verpackungen, mit
einem Grundkörper, an dem ein Magazin zur Aufnahme einer Anzahl von Befestigungselementen
und eine Einrichtung zur Erzeugung der Kraft zum Eintreiben der Befestigungselemente
angeordnet sind
[0002] Eintreibgeräte sind für eine Vielzahl von Befestigungsmitteln im Einsatz. Sowohl
die Zuführung der Befestigungsmittel als auch die zum Eintreiben erforderliche Kraft
kann dabei auf verschiedene Art und Weise erfolgen.
[0003] Nach
EP 0 821 634 B1 ist ein Befestigungsmitteleintreibgerät bekannt, das durch Fremdenergie, vorzugsweise
pneumatisch, angetrieben wird. Das Gerät weist einen Grundkörper auf, einen Befestigungsmitteltreiber
in dem Körper, einen Führungskörper, der am Grundkörper befestigt ist, eine Eintreibschiene
in dem Führungskörper für den Treiber, ein Magazin, das an den Führungskörper angeschlossen
ist und mit der Eintreibschiene in Verbindung steht, eine Vielzahl von Befestigungsmitteln
in dem Magazin in einer Tandemreihe mit einem am weitesten vom befindlichen Befestigungsmittel
und einem diesem benachbarten Befestigungsmittel, eine Zuführvorrichtung, um das am
weitesten vom befindliche Befestigungsmittel in der Eintreibschiene aufzunehmen, und
einen Mechanismus zum Betätigen des Treibers durch einen Eintreibhub und einen Rückhub.
[0004] Ferner ist nach
DE 16 03 718 A1 ein Pressluft-Befestigungsmitteleintreibgerät bekannt, mit einem Gehäuse, einem Zylinder,
der in dem Gehäuse angeordnet ist und ein offenes oberes Ende sowie ein unteres Ende
aufweist, einem Mundstück, das eine Eintreibbahn zur Aufnahme von Befestigungsmitteln
aus einem Magazin begrenzt, welches Mundstück an dem erwähnten Gehäuse benachbart
dem unteren Ende des Zylinders befestigt ist, einem Kolben innerhalb des Zylinders,
einem Befestigungsmitteleintreibelement, das an dem erwähnten Kolben an dessen einem
Ende zur Bewegung durch die Eintreibbahn während eines Eintreibhubes des Kolbens befestigt
ist, einer Behälterkammer in dem Gehäuse für die Zufuhr von Druckmittel zum Zylinder.
[0005] In
DE 86 12 24 ist ein Handgerät zum Eintreiben von Befestigungsmitteln beschrieben, welches einen
Grundkörper aufweist, an dem ein Magazin zur Aufnahme der Befestigungsmittel und eine
Einrichtung zur Erzeugung der Kraft zum Eintreiben der Befestigungselemente angeordnet
sind. Die Einrichtung zur Erzeugung der Eintreibkraft enthält einen mittels einer
Blattfeder betätigten Schlagbolzen, der durch ein Sprungwerk angetrieben wird.
[0006] Des Weiteren sind verschiedene Ausführungen für Magazine bekannt.
[0007] In
DE 696504536 T2 ist ein Magazin für ein Befestigungsmittel-Eintreibwerkzeug angegeben, das eine Spule
von tandemartig angeordneten Befestigungsmitteln verwendet. Das Magazin weist ein
Gehäuse mit einem Boden auf, wobei das Magazin für den Zugang zum Boden geöffnet werden
kann, einem Magazinpfosten, der rechtwinkelig und mittig am Boden vorsteht, wenigstens
ein Sperrelement, das zwischen einer Sperrposition und einer entriegelten Position
verschiebbar ist.
[0008] Allen bekannten Anordnungen ist nachteilig, dass sie für den universellen manuellen
Einsatz mit einer größeren Anzahl in mehreren Magazinen unterzubringenden Befestigungselemente
nicht oder nur mit ungünstigen ergonomischen Bedingungen einsetzbar sind.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der eingangs genannten Art anzugeben,
das sich durch Handlichkeit und einfache Bedienung ohne hohen Kraftaufwand auszeichnet.
[0010] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einem Gerät gelöst, welches die in Anspruch
1 angegebenen Merkmale aufweist.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Das hier beschriebene Gerät verfügt über ein einfach zu bedienendes Sprungwerk zur
Erzeugung der Eintreibkraft sowie über ein zylindrisches, drehbar gelagertes Magazin
mit mehreren Nuten, welches die Befestigungselemente aufnimmt. Die Blattfeder wird
mit dem Handhebel gespannt, indem dieser auf die Blattfeder zwischen ihre beiden aufliegenden
Enden drückt. Dabei übt die Blattfeder auf den Schlagbolzen eine Druckkraft aus, so
dass nach Überschreiten eines vorgegebenen Drehwinkels des Handhebels die Bewegung
des Schlagbolzens durch einen ebenfalls vom Handhebel betätigten Auslöser frei gegeben
wird, indem eine bewegbare Kugel in den Schlagbolzen gedrückt wird. Das Magazin ist
lösbar am Grundkörper befestigt und drehbar gelagert. Zur Aufnahme der Befestigungselemente
sind am Umfang mehrere in Längsrichtung angeordnete Nuten angebracht.
[0013] Das Gerät kann durch eine Person ohne zusätzliche Hilfsenergie bedient werden. Es
zeichnet sich durch ein geringes Gewicht aus und erfordert nur einen geringen Kraftbedarf
zur Betätigung. Das Gerät kann deshalb über einen längeren Zeitraum problemlos benutzt
werden. Besonders vorteilhaft ist die kompakte Bauweise und gute Auswechselbarkeit
des Magazins, so dass der Benutzer eine Mehrzahl von Magazinen bei sich tragen kann.
Außerdem ist das Gerät durch seinen einfachen Aufbau wenig störanfällig und kann kostengünstig
hergestellt werden. Das Magazin kann für verschiedene Befestigungselemente mit geringem
konstruktivem Aufwand modifiziert werden, die mögliche Anzahl der Nuten ergibt sich
aus Form und Größe des Eintreibgerätes und der Befestigungselemente.
[0014] Vorteilhaft ist dabei, dass der Handhebel sowohl eine Blattfeder spannt, welche die
Eintreibkraft für den Schlagbolzen erzeugt, als auch einen Auslöser bewegt, welcher
eine Sperrkugel zwischen dem Schlagbolzen und dem Grundkörper betätigt, und die Blattfeder
neben der Eintreibkraft auch die Kraft zum Zurückführen des Handhebels und des Schlagbolzens
liefert. Die erfindungsgemäße Gestaltung des Magazins ermöglicht durch die lösbare
Befestigung eine leichte Auswechselbarkeit und durch die Anordnung mehrerer Nuten
die gleichzeitige Aufnahme einer Vielzahl von Befestigungselementen. Dadurch wird
die gute Handlichkeit und einfache Bedienung des Gerätes erreicht.
[0015] Vorzugsweise ist das Magazin zylinderförmig ausgebildet ist und weist an seinen Stirnseiten
jeweils eine Lagerstelle auf, die die Drehung um die Zylinderachse ermöglicht und
eine lösbare Verbindung mit dem Grundkörper bildet.
[0016] Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass eine der beiden Lagerstellen an einem
elastischen Lagerwinkel angeordnet ist, der die lösbare Verbindung des Magazins mit
dem Grundkörper in einfacher Weise ermöglicht
[0017] Es ist zweckmäßig, dass das Magazin an seiner Mantelfläche Nuten zur Führung der
Befestigungselemente aufweist und ein Magazioinnenteil enthält, an dem zum Transport
der Befestigungselemente Schieber angeordnet sind, deren Längsbewegung durch je eine
Druckfeder erreicht wird, so dass die Befestigungselemente in die vordere Position
bewegt werden können, von der aus sie in das Verpackungsmaterial eingetrieben werden.
[0018] Eine weitere vorteilhafte Ausführung sieht vor, dass an einer Stirnseite des Magazininnenteils
eine mit einem radialen Schlitz versehene Rastscheibe angeordnet ist und dass am Grundkörper
eine Klemmfederanordnung zum Halten eines Befestigungsmittels in der Einschlagposition
angeordnet ist.
[0019] Die Erfindung soll im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert
werden.
[0020] In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
- Figur 1:
- einen Schnitt durch den Grundkörper mit Sprungwerk und Lagerwinkel,
- Figur 2:
- eine perspektivische Darstellung des Magazins,
und
- Figur 3:
- eine perspektivische Darstellung des Magazininnenteils.
[0021] Figur 1 zeigt die Anordnung des Gesamtgerätes ohne Magazin. Das Gerät verfügt über einen
Grundköper 1, an dem alle funktionswesentlichen Teile befestigt sind. Der Handhebel
2 ist am Grundkörper 1 drehbar gelagert, wobei der Lagerstift 6 die Lagerachse bildet.
Mit dem Handhebel 2 verbunden ist der Druckstift 7, der beim Herunterdrücken des Handhebels
2 auf die Blattfeder 5 drückt und diese dadurch spannt. Die Blattfeder 5 ist an einem
Ende mittels einer Zylinderschraube 12 und der Federplatte 11 am Grundkörper 1 befestigt.
Ihr anderes Ende stützt sich auf dem Schlagbolzen 4 ab, so dass die Federkraft auf
diesen übertragen wird. Hierzu sind Schlagbolzen 4 und Blattfeder 5 geschlitzt ausgeführt
und greifen formschlüssig ineinander. In der dargestellten Ausgangsstellung ist die
Lage des Schlagbolzens 4 durch eine Festhaltung gesichert. Die Festhaltung besteht
aus einer Anordnung mit zwei Sperrkugeln 10, die von einer Sperrfeder 13 bewegt werden,
welche sich in einer im Grundkörper 1 angeordneten Bohrung befindet. Der Schlagbolzen
4 ist ebenfalls mit einer Bohrung versehen, durch welche die Sperrkugeln 10 gleiten
können. Beim Herunterdrücken des Handhebels 2 wird weiterhin der Auslöser 8 durch
den Mitnehmerstift 9 nach oben bewegt. Der Auslöser weist eine Ausnehmung 8.1 auf,
die so ausgeführt ist, dass sie nach einem gewissen Weg die beiden Sperrkugeln 10
so verschiebt, dass sich eine Kugel vollständig in der im Grundkörper 1 angeordneten
Bohrung befindet. Die zweite Kugel befindet sich in dieser Position vollständig im
Schlagbolzen 4, so dass dieser frei beweglich ist und durch die Kraft der vorgespannten
Blattfeder 5 schlagartig nach unten bewegt wird und das erste Befestigungselement
3.1, das sich unterhalb des Schlagbolzens 4 befindet, in das gewünschte Material eindrückt.
In der dargestellten Position befinden sich zwei der einzudrückenden Befestigungselemente
3 an der Unterseite des Grundkörpers 1, wobei sich das zum Eindrücken bereite Befestigungselement
3.1 unterhalb des Schlagbolzens 4 befindet und mittels einer Klemmfederanordnung 16
gehalten wird. Das zweite Befestigungsteil 3.2 ist in einer Führungsplatte 15 fixiert
und wird nach dem Eindrücken des ersten Befestigungsteils 3.1 an dessen Ausgangsposition
mittels einer im Magazin befindlichen Schraubenfeder gedrückt.
Zur Befestigung des zum Magazin gehörenden Lagerwinkels 14 am Grundkörper 1 ist dieser
mit einem Schlitz versehen, der formschlüssig in die Ansatzschraube 17 eingreift.
Die Sicherung des Lagerwinkels 14 erfolgt mittels eines Rastbügels 18.
[0022] Durch Niederdrücken des Handhebels 2 wird die Blattfeder 5 gespannt. Diese wirkt
mit ihrem freien Ende auf das obere Ende des Schlagbolzens 4. Der Handhebel bewegt
gleichzeitig den Auslöser 8, der den Schlagbolzen freigibt, sobald die Blattfeder
genügend gespannt ist. Am unteren Ende des Schlagbolzens 4 befindet sich, von der
Klemmfeder 16 gehalten, das einzudrückende erste Befestigungselement 3.1, welches
nach dem Freigeben des Schlagbolzens 4 in ein Verpackungsmaterial eingedrückt wird.
Danach wird der Handhebel 2 wieder in seine Ausgangslage zurück gelassen. Damit bewegt
sich auch der Schlagbolzen 4 in seine Ausgangsposition und ein nächstes Befestigungselement
3.2 wird aus dem Magazin nachgeschoben.
[0023] Figur 2 erläutert den Aufbau des auswechselbaren Magazins 20. Das zylinderförmige Magazin
20 weist an seinen Stirnseiten jeweils eine Lagerung auf. Die in der Figur vorn gezeigte
Lagerung wird durch den Lagerzapfen 23. gebildet, der in eine korrespondierende Bohrung
im Grundköper 1 eingreift. Die auf der gegenüberliegenden Stirnseite abgeordnete Lagerstelle
besteht aus dem drehbar mit dem Magazin 20 verbundenen Lagerwinkel 14. Die Mantelfläche
des rohrförmigen Magazinaußenteils weist fünf Nuten 24 auf, die koaxial zur Drehachse
angeordnet sind. Die Befestigungselemente 3 sind jeweils nebeneinander angeordnet.
In jeder Nut befindet sich eine Feder 25, welche über einen in der Nut 24 geführten
Schieber 19 die Befestigungselemente 3 in Richtung der Einschlagposition drückt.
[0024] Aus der in
Figur 3 dargestellten Ansicht des Magazininnenteils 22 ist die Transportbewegung der Befestigungselemente
3 ersichtlich. An einer Stirnseite des Magazininnenteils ist eine mit einem radialen
Schlitz versehene drehbare Rastscheibe 21 angeordnet, so dass die Nuten 24 bis auf
eine durch die Rastscheibe 21 an der Austrittsseite der Befestigungselemente 3 verschlossen
sind. Aus der Nut wird jeweils ein Befestigungselement 3 aus der Führung gedrückt.
Nach Zurückbewegung des Schlagbolzens 4 in seine Ausgangsposition wird die Einschlagposition
freigegeben und vom Schieber 19 das nächste Befestigungselement 3.2 aus dem Magazin
20 in die vordere Position geschoben. Wenn der Vorrat an Befestigungselementen in
einer Nut aufgebraucht ist, wird das Magazin gedreht und die nächste Nut in die unverschlossene
Position gebracht.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0025]
- 1
- Grundkörper
- 2
- Handhebel
- 3
- Befestigungselement
- 3.1
- erstes Befestigungselement
- 3.2
- zweites Befestigungselement
- 4
- Schlagbolzen
- 5
- Blattfeder
- 6
- Lagerstift
- 7
- Druckstift
- 8
- Auslöser
- 8.1
- Ausnehmung
- 9
- Mitnehmerstift
- 10
- Sperrkugel
- 11
- Federplatte
- 12
- Zylinderschraube
- 13
- Sperrfeder
- 14
- Lagerwinkel
- 15
- Führungsplatte
- 16
- Klemmfederanordnung
- 17
- Ansatzschraube
- 18
- Rastbügel
- 19
- Schieber
- 20
- Magazin
- 21
- Rastscheibe
- 22
- Magazininnenteil
- 23
- Lagerzapfen
- 24
- Nuten
- 25
- Feder
1. Gerät zur mechanischen Befestigung von flächenhaften Teilen, insbesondere zur Befestigung
von Versand- und Lagerdokumenten an Verpackungen, mit einem Grundkörper (1), an dem
ein Magazin (20) zur Aufnahme einer Anzahl von Befestigungselementen (3) und eine
Einrichtung zur Erzeugung der Kraft zum Eintreiben der Befestigungselemente (3) angeordnet
sind, wobei die Einrichtung zur Erzeugung der Eintreibkraft einen mittels einer Blattfeder
(5) betätigten Schlagbolzen (4) aufweist, der durch ein Sprungwerk angetrieben wird,
welches mit einem Handhebel (2) betätigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (5) mit dem Handhebel (2) gespannt wird, indem der Handhebel (2) auf
die Blattfeder (5) zwischen ihre beiden aufliegenden Enden drückt, so dass die Blattfeder
(5) auf den Schlagbolzen (4) eine Druckkraft ausübt, und nach Überschreiten eines
vorgegebenen Drehwinkels des Handhebels (2) die Bewegung des Schlagbolzens (4) durch
einen ebenfalls vom Handhebel (2) betätigten Auslöser (8) frei gegeben wird, indem
eine bewegbare Kugel (10) in den Schlagbolzen (4) bewegt wird und dass das Magazin
(20) drehbar gelagert ist, am Umfang mehrere in Längsrichtung angeordnete Nuten (24)
zur Aufnahme der Befestigungselemente (3) enthält und am Grundkörper (1) lösbar befestigt
ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Magazin (20) zylinderförmig ausgebildet ist und an seinen Stirnseiten jeweils
eine Lagerstelle aufweist, die eine lösbare Verbindung mit dem Grundkörper (1) bildet.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lagerstelle an einem elastischen Lagerwinkel (14) angeordnet ist.
4. Gerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Magazin (20) an seiner Mantelfäche Nuten (24) zur Führung der Befestigungselemente
(3) aufweist und ein Magazininnenteil (22) enthält, an dem durch je eine Druckfeder
(25) angetriebene Schieber (19) zum Transport der Befestigungselemente (3) angeordnet
sind.
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Stirnseite des Magazininnenteils (22) eine mit einem radialen Schlitz versehene
Rastscheibe (21) angeordnet ist
6. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Grundkörper (1) eine Klemmfederanordnung (16) zum Halten eines Befestigungsmittels
(3.1) in der Einschlagposition angeordnet ist.