[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Paneelen für Fußböden, Wand-
oder Deckenbeläge.
[0002] Als Fußbodenbelag ebenso wie zur Wand- oder Deckenverkleidung kommen heute vielfach
Beläge aus Paneelen mit verschiedenartigen Oberflächenbeschichtungen sowie unterschiedlichen
Dekors und geometrischer Konfiguration zur Anwendung.
[0003] Weit verbreitet sind beispielsweise Laminatfußböden. Ein Laminat-Fußbodenpaneel besteht
aus einer Paneelplatte aus Fasermaterial, meist aus einer hoch- oder mittelverdichteten
Faserplatte, auf deren Oberseite ein beharztes Dekorpapier aufgebracht ist. Das Dekorpapier
bestimmt die Optik des Paneels. Das sogenannte Overlay bzw. die Versiegelung bildet
eine spezialbeharzte Nutzschicht aus Lack, die der Fußbodenpaneele eine hohe Oberflächenstrapazierfähigkeit
verleiht. Auf der Unterseite der Paneelplatte wird ein sogenannter Gegenzug aufgebracht.
Dieser dient der Formstabilität und der Feuchtigkeitsabsperrung. Gegebenenfalls kann
ferner auf der Unterseite eine Tnttschallisolierung vorgesehen sein.
[0004] Die Herstellung der Laminat-Fußbodenpaneelen ebenso wie von Paneelen für die Wand-
oder Deckenverkleidung erfolgt in einem kontinuierlichen Durchlaufprozess, bei der
eine großflächige Ausgangsplatte aus einem hoch- oder mittelverdichteten Fasermaterial
den mehrlagigen Schichtaufbau mit Dekorpapier, Versiegelung sowie Gegenzug erhält.
Anschließend wird die Platte in Paneele unterteilt. Danach werden die Ränder der Paneele
profiliert, um an deren Längsseiten und Kopfseiten Verriegelungsleisten auszubilden.
Überwiegend sind die Verriegelungsleisten an den einander gegenüber liegenden Randseiten
einer Paneele als Nut und Feder ausgeführt. Bei einem verlegten Belag kommen die Verriegelungsleisten
von benachbarten Paneelen miteinander in Eingriff.
[0005] Das Abteilen der Paneele aus der großflächigen Ausgangsplatte erfolgt durch einen
Sägeschnitt. Anschließend werden die Ränder wie erwähnt nachbearbeitet und profiliert,
um die Verriegelungsleisten auszubilden. Durch den Sägeschnitt und bei den Profilierarbeiten
kommt es zwangsläufig zu Materialverlusten. Daher ist eine Rationalisierung bzw. Optimierung
des Herstellungsverfahrens erstrebenswert.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein rationelleres Verfahren zur Herstellung
von Paneelen aufzuzeigen, welches eine Material- und Kostenerspamis ermöglicht.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einem Verfahren gemäß den
Maßnahmen von Anspruch 1.
[0008] Kernpunkt der Erfindung bildet die Maßnahme, die Ausgangsplatte von ihrer Oberseite
her mit einer oberen Nut und von ihrer Unterseite her mit zumindest einer unteren
Nut zu versehen, wobei die obere Nut und die untere Nut parallel und zueinander versetzt
verlaufen. Die Ausgangsplatte wird dann geteilt. Durch die Schnittführung der Nuten
bleiben entlang der Längsseiten vorspringende Längsleisten stehen, die bei der Ausbildung
der Verriegelungsleisten genutzt werden.
[0009] Da die Teilung so erfolgt, dass die hierfür erforderlichen Schnitte in Form der Nuten
in den Bereichen durchgeführt werden, die bei der Profilierung der Verriegelungsleisten
abgetragen werden, wird der beim Teilen der Ausgangsplatte entstehende Schnittverlust
minimiert. Auf einen durchgehenden Sägeschnitt wird erfindungsgemäß verzichtet. Hierdurch
kann bei jedem Teilungsvorgang in Längsrichtung der Ausgangsplatte der sonst übliche
Materialverlust, der mindestens der Breite eines Sägeblatts entspricht, vermieden
werden. Insgesamt lässt die erfindungsgemäße Vorgehensweise je nach Paneelbreite und
Profil der Verriegelungsleisten eine bis zu 8 % bessere Ausnutzung der Ausgangsplatte
erwarten.
[0010] Grundsätzlich kann der Versatz zwischen der oberen Nut und der unteren Nut einer
Sägeblattbreite entsprechen, so dass sich die Nuten an den einander zugewandten Schnittflächen
treffen, also quasi ineinander laufen. An den Längsseiten der Paneelplatten werden
dann Längsleisten ausgebildet, die der Dicke eines Sägeblatts entsprechen.
[0011] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des grundsätzlichen Erfindungsgedankens
zeigt Anspruch 2. Danach sind die obere Nut und die untere Nut mit Abstand zueinander
versetzt angeordnet, so dass zwischen den Nuten ein Bruchsteg ausgebildet wird und
die Ausgangsplatte dann entlang des Bruchstegs geteilt wird. Vorzugsweise erfolgt
die Teilung in horizontaler Richtung parallel zum Fasermaterial der Ausgangsplatte.
[0012] Da die einzelnen Paneelabschnitte auch nach der Herstellung der Nuten durch die Bruchstege
noch verbunden sind, ist es möglich, die Ausgangsplatte als Ganzes zu transportieren
und zum Profilierungswerkzeug zu überführen. Dies bringt fertigungstechnische Vorteile
mit sich. Erst beim bzw. vor dem Profilieren der Längsleisten an den Längsseiten wird
die Ausgangsplatte in Einzelpaneele geteilt.
[0013] Grundsätzlich können unterschiedliche Ausgangsplatten mit fertig aufgetragener Oberflächenbeschichtung
zum Einsatz gelangen. Sowohl bekannte Laminate oder Parkett als auch Ausgangsplatten
mit einer Oberflächenbeschichtung aus Linoleum, Kork oder einer Direktlackierung,
ebenso wie mit einer Oberfläche aus einem textilen Belag können mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren bearbeitet werden, um hieraus Paneele für Fußböden-, Wand- oder Deckenbeläge
herzustellen.
[0014] Insbesondere bei Ausgangsplatten mit einer sogenannten aggressiven Oberfläche, also
einer hoch verschleiß- bzw. abriebfesten Beschichtung, kann es zweckmäßig sein, die
Oberfläche im Bereich der herzustellenden oberen Nut zuvor bereichsweise abzutragen.
Dies erfolgt mit einem Fräswerkzeug. Das Fräswerkzeug stellt eine Räumnut her und
räumt die Lauffläche der Ausgangsplatte aus. Die Breite der Räumnut wird hierbei so
bemessen, dass sie fast bis zur jeweiligen Fertigkante der herzustellende Paneelen
reicht. Die obere Nut wird dann in der zuvor hergestellten Räumnut hergestellt (Anspruch
3). Auf diese Weise kann eine deutlich höhere Standzeit der Fräs- bzw, Schneidwerkzeuge
erreicht werden, die zur Herstellung der oberen Nut eingesetzt werden, da diese nur
noch in vergleichsweise weicherem Material, beispielsweise MDF arbeiten müssen. Diese
Maßnahme wirkt sich auch vorteilhaft auf die Präsizision der herzustellenden Nut aus.
Die obere Nut kann so ausgeführt werden, dass sie vor der Kopfseite der später hier
im Profilierungsvorgang zu erzeugenden Verriegelungsleiste, beispielsweise einer Feder
entlang geführt wird.
[0015] Im Rahmen einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird gemäß den
Maßnahmen von Anspruch 4 auf der Unterseite der Ausgangsplatte eine 1. untere Nut
und eine 2. untere Nut hergestellt. Dies erfolgt mit horizontalem Abstand zueinander.
Die Anordnung und Ausgestaltung der 1. unteren Nut und der 2. unteren Nut wird in
Anpassung auf die in der Folgeoperation vorgenommene Profilierung der Längsleisten
und der zu erzeugenden Verriegelungsleisten vorgenommen. Die 1. untere Nut und die
2. untere Nut können grundsätzlich in einem Durchiaufprozess parallel oder mit zeitlichem
Versatz geschnitten werden. Das Einbringen der 1. unteren Nut und der 2. unteren Nut
kann vor dem Teilungsvorgang der einzelnen Paneele oder im Anschluss daran erfolgen.
In der Praxis ist daran gedacht, zunächst die obere Nut und die 1, untere Nut in die
Ausgangsplatte einzubringen, diese dann zu teilen und anschließend, vor dem Profilierungsvorgang
der Längsleisten, die 2. untere Nut einzubringen. Insbesondere dient die innen liegende
2. untere Nut als Führungsnut für ein Profilierungswerkzeug, mit welchem die Längsleisten
bearbeitet und die Verriegelungsleisten hergestellt werden. In erster Linie ist hierbei
an den Einsatz eines sogenannten Doppelendprofilierers gedacht.
[0016] Die 1. untere Nut und die 2. untere Nut können unterschiedlich tief geschnitten werden,
wie dies Anspruch 5 vorsieht. Dies erfolgt in Anpassung auf den vorzunehmenden Profilierungsvorgang
und das Profil der zu erzeugenden Verriegelungsleiste,
[0017] Gemäß den Maßnahmen von Anspruch 6 weisen die Nuten jeweils einen schräg verlaufenden
Nutgrund auf. Für den Teilungsvorgang vorteilhaft ist, wenn der Nutgrund der oberen
Nut und der Nutgrund der unteren Nut in die gleiche Richtung abgeschrägt verlaufen
(Anspruch 7). Hierdurch ergibt sich beim Brechen der Ausgangsplatte entlang des Bruchstegs
eine Art Sollbruchlinie in Richtung der Schrägen im Nutgrund.
[0018] Nach den Maßnahmen von Anspruch 8 soll die Tiefe einer Nut dem 0,3fachen bis 0,6fachen
Wert der Dicke einer Ausgangsplatte entsprechen. In praktischen Versuchen wurden die
oberen und die unteren Nuten etwa bis zur halben Dicke der Ausgangsplatte eingeschlitzt
und anschließend geteilt. Hierbei wurden sehr gute Erfolge erzielt. Die obere Nut
und die untere Nut können auch verschieden lang ausgeführt sein. Die Platzierung und
die Tiefe der Nuten erfolgt in Anpassung an die Konfiguration der herzustellenden
Verriegelungsleisten.
[0019] Der horizontale Abstand zwischen der oberen Nut und der unteren Nut ist gemäß Anspruch
9 zwischen dem 0,5fachen bis 3fachen Wert der Breite einer Nut bemessen. Der Abstand
zwischen den Nuten wird in Anpassung auf die vorzunehmende Profilierung der Verriegelungsleisten
so bemessen, dass eine zuverlässige Teilung entlang des Bruchstegs erfolgt.
[0020] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Figuren 1a bis 1c
- in schematisierter Darstellungsweise den Vorgang zur Teilung einer Ausgangsplatte
in drei verschiedenen Verfahrensstufen;
- Figur 2
- zwei nebeneinander liegende Paneelen mit der Darstellung eines Ausschnitts der Längsseiten
in einem Vertikalschnitt;
- Figur 3
- eine Ausgangsplatte in der Draufsicht;
- Figuren 4a bis 4e
- den Vorgang zur Fertigung von Paneelen aus einer Ausgangsplatte in verschiedenen Arbeitsstufen;
- Figuren 5a bis 5g
- ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Figur 6
- eine Ausgangsplatte bei der Herstellung der oberen und unteren Nuten in der Seitenansicht
und
- Figuren 7a und 7b
- eine zusammenfassende Darstellung der Vorgehensweise bei der Herstellung der Nuten.
[0021] Figur 1a zeigt einen Ausschnitt aus einer großflächigen Ausgangsplatte 1. Die Ausgangsplatte
1 besteht aus einem hoch- oder mittelverdichteten Fasermaterial. Auf der Ausgangsplatte
1 ist üblicherweise bereits das Overlay und gegebenenfalls auch der Gegenzug aufgebracht.
Die Ausgangsplatte 1 wird dann in einem Durchlaufprozess zunächst in Längsrichtung
und dann in Querrichtung geteilt, so dass einzelne Paneele erhalten werden.
[0022] Zum Trennen der Ausgangsplatte 1 in Längsrichtung wird die Ausgangsplatte 1 wie in
Figur 1b dargestellt in Bildebene gesehen an ihrer Oberseite 2 und an ihrer Unterseite
3 mit parallel verlaufenden Nuten 4, 5 versehen. Die obere Nut 4 und die untere Nut
5 sind in der horizontalen Plattenebene PE mit Abstand a zueinander versetzt angeordnet,
so dass zwischen den Nuten 4, 5 ein Bruchsteg 6 stehen bleibt. Danach wird die Ausgangsplatte
1 gebrochen und entlang des Bruchstegs 6 geteilt, wie dies Figur 1 c zeigt. Die entstehenden
Paneelen bzw. Paneelstreifen sind mit 7 und 8 bezeichnet.
[0023] Man erkennt, dass die Nuten 4, 5 jeweils einen schräg verlaufenden Nutgrund 9, 10
aufweisen, wobei der Nutgrund 9 der oberen Nut 4 und der Nutgrund 10 der unteren Nut
5 in die gleiche Richtung abgeschrägt verlaufen. Die Tiefe t der Nut 4, 5 entspricht
etwa der halben Dicke d der Ausgangsplatte 1. Der Abstand a zwischen der oberen Nut
4 und der unteren Nut 5 entspricht der Breite b einer Nut 4, 5.
[0024] Durch die versetzte Schnittführung der Nuten 4. 5 verbleiben nach dem Teilen der
Ausgangsplatte 1 an den Paneelen bzw. Paneelstreifen 7, 8 entlang der Längsseiten
11, 12 vorspringende Längsleisten 13, 14 stehen. In einem nachfolgenden Bearbeitungsvorgang
werden die Längsseiten 11, 12 profiliert und aus dem Material unter Nutzung der Längsleisten
13, 14 Verriegelungsleisten 15, 16 herausgearbeitet, wie in Figur 2 zu erkennen. Die
Verriegelungsleisten 15, 16 an den einander gegenüber liegenden Längsseiten 11, 12
sind konturmäßig aufeinander abgestimmt und kommen bei in einem Belag benachbarten
Paneelen miteinander in Eingriff.
[0025] In der Figur 2 ist das Profil einer Paneele bzw. eines Paneelstreifens 7 bzw. 8 an
ihren Längsseiten 11, 12 schraffiert dargestellt. Der in gestrichelter Linienführung
dargestellte Bereich zwischen den Paneelen 7, 8 ist nach dem Teilen der Ausgangsplatte
1 bei der Profilierung der Verriegelungsleisten 15, 16 abgetragen worden.
[0026] Dargestellt sind ferner ein oberes Sägeblatt 17 und ein unteres Sägeblatt 18, mit
denen die obere Nut 4 bzw. die untere Nut 5 hergestellt werden. Die obere Nut 4 und
die untere Nut 5 verlaufen parallel und in horizontaler Plattenebene PE mit Abstand
a zueinander. Man erkennt, dass die Nuten 4. 5 in den in der Figur 2 nicht schraffierten
Bereich der Ausgangsplatte 1 eingebracht werden, also in einem Bereich, der bei der
Herstellung der Verriegelungsleisten 15, 16 abgetragen wird. Auf diese Weise kann
eine Materialersparnis erzielt werden, da auf einen durchgehenden Sägeschnitt, bei
dem die Ausgangsplatte 1 auf ihrer gesamten Dicke d geteilt würde, verzichtet wird.
[0027] Anzumerken ist noch, dass die in der Figur 2 analog zu Figur 1b mit 3 gekennzeichnete
Unterseite der Paneelstreifen die Deckschicht bzw. Oberseite eines fertigen Paneels
7 bzw. 8 bildet.
[0028] Figur 3 zeigt eine fertig beschichtete Ausgangsplatte 19 mit einer Länge I von 2.100
mm und einer Breite b von 1.300 mm. Die Ausgangsplatte 1 wird in Längsrichtung in
insgesamt fünf Paneele 20 geteilt, die entlang ihrer Längsseiten 21, 22 profiliert
und mit Verriegelungsleisten 23, 24 versehen werden, wie dies anhand der Figuren 4a
bis 4e dargestellt ist.
[0029] Zunächst werden in einem Durchlaufprozess auf der Oberseite 25 der Ausgangsplatte
19 mit Hilfe von Fräswerkzeugen 26 Räumnuten 27 eingebracht. Hierbei wird die harte
Oberseite 25 der Ausgangsplatte 19 im Bereich der Räumnuten 27 abgetragen. Bei gemeinsamer
Betrachtung mit der Figur 7a wird deutlich, dass die Oberseite 25 im Bereich einer
Räumnut 27 fast bis zur Fertigkante 28 einer fertigen Paneele 20 ausgeräumt wird.
[0030] Anschließend wird die Ausgangsplatte 19 an ihrer Oberseite 25 mit einer oberen Nut
29 und an ihrer Unterseite 30 mit einer unteren Nut 31 versehen. Hierbei wird die
obere Nut 29 in der zuvor hergestellten Räumnut 27 erzeugt. Dies erfolgt im Durchlaufprozess
mittels Diamantsägeblättern 32, 33.
[0031] Man erkennt, dass die obere Nut 29 und die untere Nut 30 parallel und in der horizontalen
Plattenebene PE mit Abstand a zueinander versetzt verlaufen. Zwischen den Nuten 29,
30 verbleibt jeweils ein Bruchsteg 34, so dass die Ausgangsplatte 19 zunächst noch
verbunden bleibt und so auch als Einheit transportiert werden kann. Die Ausgangsplatte
19 wird dann zu einer Profilierstation überführt, in der die Längsseiten 21, 22 der
Paneele 20 profiliert und die Verriegelungsleisten 23, 24 erzeugt werden. Hierzu wird
die Ausgangsplatte 19 jeweils entlang der Bruchstege 34, welche eine Sollbruchstelle
definieren, geteilt, wie dies in den Figuren 4c und 4d ersichtlich ist. Man erkennt,
dass entlang der Längsseiten 21, 22 vorspringende Längsleisten 35, 36 stehen bleiben.
Diese werden mittels eines Profilierwerkzeugs bearbeitet, so dass unter Nutzung des
Materials der Längsleisten 35, 36 die Verriegelungsleisten 23, 24, wie anhand der
Figur 4e zu erkennen, hergestellt werden.
[0032] Auch bei der anhand der Figuren 5a bis 5e und Figur 6 erläuterten Vorgehensweise
zur Herstellung von Paneelen wird zunächst an der Oberseite 37 einer Ausgangsplatte
38 eine Räumnut 39 erzeugt und die Oberseite 37 bereichsweise abgetragen. Innerhalb
der Räumnut 39 wird eine obere Nut 40 eingebracht. Parallel hierzu wird auf der Unterseite
41 der Ausgangsplatte 38 eine 1. untere Nut 42 hergestellt.
[0033] Die obere Nut 40 und die 1. untere Nut 42 verlaufen mit Abstand a zueinander und
sind im Verfahrensstadium gemäß Figur 5d noch über einen Bruchsteg 43 verbunden. Im
nächsten Schritt (Figur 5e) wird die Ausgangsplatte 3B entlang der Bruchstege 43 geteilt,
so dass einzelne Paneele 44 entstehen, an deren Längsseiten 45, 46 vorspringende Längsleisten
47, 48 stehen bleiben.
[0034] Vor dem Profilieren der Längsleiste 47 einer Paneele 44 wird an ihrer Unterseite
41 eine 2. untere Nut 49 hergestellt. Die 2. untere Nut 49 verläuft mit horizontalen
Abstand a1 zur 1. unteren Nut 42, so dass zwischen 1. unteren Nut 42 und 2. unterer
Nut 49 ein Vertikalsteg 50 ausgebildet wird. Die 1. untere Nut 42 ist geringfügig
tiefer geschnitten als die 2. untere Nut 49.
[0035] Die Längsleisten 47 und 48 werden dann profiliert, so dass an den Längsseiten 45,
46 der Paneele 44 Verriegelungsleisten 51, 52 ausgeformt werden.
[0036] Die 2. untere Nut 49 bildet beim Profiliervorgang eine Führungsnut für ein Profilierwerkzeug,
einen sogenannten Doppelendprofilierer. Zudem wird die 2. untere Nut 49 genutzt, um
an der Verriegelungsleiste 51 eine Hinterschneidung zu erzeugen, welche eine Rastausnehmung
53 für einen stirnseitigen Raststeg 54 an der korrespondierenden bodenseitigen Rastzunge
55 der Verriegelungsleiste 52 bildet.
[0037] Die in den Figuren 5b bis 5g zu erkennenden gestrichelten Linien sind als Hilfslinien
gedacht, welche die Position bzw. Konfiguration der Längsleisten 47, 48 zu den späteren
Verriegelungsleisten 51, 52 verdeutlichen sollen.
[0038] Die Figuren 6 sowie 7a und 7b zeigen eine übersichtsartige Zusammenstellung der Position
der Fräs- bzw. Sägewerkzeuge in Bezug auf die an den fertigen Paneelen 44 ausgebildeten
Verriegelungsleisten 51, 52.
[0039] Die Laufrichtung der Ausgangsplatte 38 durch die Bearbeitungsstation zur Erzeugung
der Räumnut 39 sowie der oberen Nut 40 und der unteren Nuten 42, 49 ist in der Figur
6 durch den Pfeil LR gekennzeichnet.
[0040] Mit Blick auf die Figur 7a und die Figur 5b wird deutlich, dass bei der Herstellung
der Räumnut 39 die Oberseite 37 der Ausgangsplatte 38 mittels eines Fräswerkzeugs
56 fast bis zur Fertigkante 28 der Paneele 44, ausgeräumt wird. Mittels des oberen
Sägeblattes 57 wird die obere Nut 40 in der Räumnut 39 hergestellt, hierbei schneidet
das Sägeblatt 57 unmittelbar vor der Kopffläche 58 der später an der Verriegelungsleiste
51 ausgebildeten Feder 59 entlang. Mittels der beiden Sägeblätter 60 und 61 erfolgt
die Bearbeitung an der Unterseite 41 der Ausgangsplatte 38 zur Herstellung der 1.
unteren Nut 42 und der 2. unteren Nut 49
[0041] In Figur 7b ist des Weiteren die gedachte Sollbruchlinie entlang des zwischen der
oberen Nut 40 und der 1. unteren Nut 42 ausgebildeten Bruchstegs 43, wie in Figur
5c dargestellt, eingezeichnet und mit SL gekennzeichnet.
Bezugszeichen:
[0042]
- 1 -
- Ausgangsplatte
- 2 -
- Oberseite v. 1
- 3 -
- Unterseite v. 1
- 4 -
- Nut
- 5 -
- Nut
- 6 -
- Bruchsteg
- 7 -
- Paneele
- 8 -
- Paneele
- 9 -
- Nutgrund
- 10 -
- Nutgrund
- 11 -
- Längsseite
- 12 -
- Längsseite
- 13 -
- Längsleiste
- 14 -
- Längsleiste
- 15 -
- Verriegelungsleiste
- 16 -
- Verriegelungsleiste
- 17 -
- Sägeblatt
- 18 -
- Sägeblatt
- 19 -
- Ausgangsplatte
- 20 -
- Paneele
- 21 -
- Längsseite
- 22 -
- Längsseite
- 23 -
- Verriegelungsleiste
- 24 -
- Verriegelungsleiste
- 25 -
- Oberseite v. 19
- 26 -
- Fräswerkzeug
- 27 -
- Räumnut
- 28 -
- Fertigkante
- 29 -
- obere Nut
- 30 -
- Unterseite v. 19
- 31 -
- untere Nut
- 32 -
- Diamantsägeblatt
- 33 -
- Diamantsägeblatt
- 34 -
- Bruchsteg
- 35 -
- Längsleiste
- 36 -
- Längsleiste
- 37 -
- Oberseite v. 38
- 38 -
- Ausgangsplatte
- 39 -
- Räumnut
- 40 -
- obere Nut
- 41 -
- Unterseite v. 38
- 42 -
- 1. untere Nut
- 43 -
- Bruchsteg
- 44 -
- Paneel
- 45 -
- Längsseite
- 46 -
- Längsseite
- 47 -
- Längsleiste
- 48 -
- Längsleiste
- 49 -
- 2. untere Nut
- 50 -
- Vertikalsteg
- 51 -
- Verriegelungsleiste
- 52 -
- Verriegelungsleiste
- 53 -
- Rastausnehmung
- 54 -
- Raststet
- 55 -
- Rastzunge
- 56 -
- Fräswerkzeug
- 57 -
- Sägeblatt
- 58 -
- Kopffläche
- 59 -
- Feder
- 60 -
- Sägeblatt
- 61 -
- Sägeblatt
- PE -
- Plattenebene
- a -
- Abstand
- a1 -
- Abstand
- t -
- Tiefe v. 4, 5
- b -
- Breite v. 4, 5
- d -
- Dicke v. 1
- LR -
- Laufrichtung
- SL -
- Sollbruchlinie
1. Verfahren zur Herstellung von Paneelen für Fußböden-, Wand- oder Deckenbeläge, wobei
die Paneele aus einer großflächigen Ausgangsplatte abgeteilt und an ihren Längsseiten
mit Verriegelungsleisten versehen werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangsplatte (1, 19, 38) an ihrer Oberseite (2, 25, 37) und an ihrer Unterseite
(3, 30, 41) mit parallel verlaufenden Nuten (4, 5; 29, 31; 40, 42) versehen wird,
wobei die obere Nut (4, 29, 40) und die untere Nut (5, 31, 42) in Plattenebene (PE)
zueinander versetzt verlaufen und die Ausgangsplatte (1, 19, 38) geteilt wird, sodass
entlang der Längsseiten (11, 12; 21, 22; 46, 47) vorspringende Längsleisten (13, 14;
35, 36; 47, 48) stehen bleiben, welche bei der Ausbildung der Verriegelungsleisten
(15, 16; 23, 24; 51, 52) genutzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Nut (4, 29, 40) und die untere Nut (5, 31, 42) in Plattenebene (PE) unter
Ausbildung eines Bruchstegs (6, 34, 43) mit Abstand (a) zueinander versetzt verlaufen
und die Ausgangsplatte (1, 19, 38) entlang des Bruchstegs (6, 34 ,43) geteilt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Nut (29, 40) in einer zuvor hergestellten Räumnut (27, 39) an der Oberseite
(25, 37) der Ausgangsplatte (19, 38) erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Unterseite (41) der Ausgangsplatte (38) eine 1. untere Nut (42) und eine
2. untere Nut (49) mit horizontalem Abstand (a1) zueinander hergestellt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die 1. untere Nut (42) und die 2. untere Nut (49) unterschiedlich tief geschnitten
werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (4, 5) einen schräg verlaufenden Nutgrund (9, 10) aufweisen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Nutgrund (9) der oberen Nut (4) und der Nutgrund (10) der unteren Nut (5) in
die gleiche Richtung abgeschrägt verlaufen.
8. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe (t) einer Nut (4, 5) dem 0.4 - 0,6 fachen Wert der Dicke d) der Ausgangsplatte
(1) entspricht.
9. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der horizontale Abstand (a) zwischen der oberen Nut (4) und der 1. unteren Nut (5)
zwischen dem 0,5 - 3 fachen der Breite (b) einer Nut bemessen ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Herstellung von Paneelen für Fußböden-, Wand- oder Deckenbeläge, wobei
die Paneele aus einer großflächigen Ausgangsplatte abgeteilt und an ihren Längsseiten
mit Verriegelungsleisten versehen werden, wobei die Ausgangsplatte (1, 19, 38) an
ihrer Oberseite (2, 25, 37) und an ihrer Unterseite (3, 30, 41) mit parallel verlaufenden
Nuten (4, 5; 29, 31; 40, 42) versehen wird, wobei die obere Nut (4, 29, 40) und die
untere Nut (5, 31, 42) in Plattenebene (PE) zueinander versetzt verlaufen und die
Ausgangsplatte (1, 19, 38) geteilt wird, sodass entlang der Längsseiten (11, 12; 21,
22; 46, 47) vorspringende Längsleisten (13, 14; 35, 36; 47, 48) stehen bleiben, welche
bei der Ausbildung der Verriegelungsleisten (15, 16; 23, 24; 51, 52) genutzt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die obere Nut (4, 29, 40) und die untere Nut (5, 31, 42) in Plattenebene (PE) unter
Ausbildung eines Bruchstegs (6, 34, 43) mit Abstand (a) zueinander versetzt verlaufen
und die Ausgangsplatte (1, 19, 38) entlang des Bruchstegs (6, 34 ,43) geteilt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Nut (29, 40) in einer zuvor hergestellten Räumnut (27, 39) an der Oberseite
(25, 37) der Ausgangsplatte (19, 38) erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Unterseite (41) der Ausgangsplatte (38) eine 1. untere Nut (42) und eine
2. untere Nut (49) mit horizontalem Abstand (a1) zueinander hergestellt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die 1. untere Nut (42) und die 2. untere Nut (49) unterschiedlich tief geschnitten
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich-net, dass die Nuten (4, 5) einen schräg verlaufenden Nutgrund (9, 10) aufweisen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Nutgrund (9) der oberen Nut (4) und der Nutgrund (10) der unteren Nut (5) in
die gleiche Richtung abgeschrägt verlaufen.
7. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe (t) einer Nut (4, 5) dem 0,4 - 0,6 fachen Wert der Dicke (d) der Ausgangsplatte
(1) entspricht.
8. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der horizontale Abstand (a) zwischen der oberen Nut (4) und der 1. unteren Nut (5)
zwischen dem 0,5 - 3 fachen der Breite (b) einer Nut bemessen ist.