(19)
(11) EP 1 754 598 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.02.2007  Patentblatt  2007/08

(21) Anmeldenummer: 06015126.3

(22) Anmeldetag:  20.07.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41F 7/06(2006.01)
B41F 13/008(2006.01)
B41F 33/00(2006.01)
B41F 13/004(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 17.08.2005 DE 102005038836
08.02.2006 DE 102006005722

(71) Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG
63075 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Schild, Helmut, Dipl.-Ing.
    61449 Steinbach/Ts. (DE)

(74) Vertreter: Stahl, Dietmar 
MAN Roland Druckmaschinen AG, Intellectual Property Bogen (IPB) Postfach 101264
63012 Offenbach
63012 Offenbach (DE)

   


(54) Verfahren zum Steuern einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial. Es ist Aufgabe der Erfindung ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, nach dem bei einer Verarbeitungsmaschine mit wenigstens einem einzeln angetriebenen, eine Druckform tragenden Zylinder bei Vorliegen einer Störung ein Fortdruck des Druck- bzw. Lackierbetriebes weiterhin gewährleistet wird.
Gelöst wird das dadurch, indem zwischen dem Plattenzylinder 10 und dem Gummituchzylinder 8 oder zwischen dem Formzylinder 9 und dem Bogenführungszylinder 6 ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1 vorgesehen wird und dass überwacht wird, ob ein Ausfall eines Einzelantriebes vorliegt und unmittelbar bei Vorliegen eines Ausfalls mittels einer Steuerungseinrichtung eine Sychronisierung der Winkelpositionen zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern eines Druckwerks 1 oder eines Lackwerkes 2 und dem jeweiligen, ansonsten mittels Einzelantrieb angetriebenen Plattenzylinder 10 oder Formzylinder 9 durch Arbeitsschritte vorgegeben wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bis 4. Die Verarbeitungsmaschine ist vorzugsweise als eine Bogenmaterial verarbeitende Druckmaschine bzw. Lackiermaschine ausgebildet.

[0002] Bogenmaterial verarbeitende Druckmaschinen sowie Lackiermaschinen verfügen über eine Vielzahl von Einrichtungen, die im Druck-/Lackierbetrieb, Einrichtbetrieb oder Wartungsbetrieb der jeweiligen Maschine angetrieben werden müssen. Bei klassischen Konstellationen werden alle anzutreibenden Einrichtungen einer derartigen Druck- bzw. Lackiermaschine von einem sogenannten Hauptantrieb angetrieben. Alle anzutreibenden Einrichtungen sind dann üblicherweise mechanisch über eine getriebetechnische Kopplung, insbesondere einen geschlossenen Räderzug, mit dem Hauptantrieb verbunden.

[0003] Bei modernen Konzepten für Bogenmaterial verarbeitenden Druckmaschinen sind zumindest einige der anzutreibenden Einrichtungen einer Druckmaschine eigenmotorisch angetrieben. So ist es aus dem Stand der Technik bereits bekannt, Formzylinder bzw. Plattenzylinder von Druckwerken der Druckmaschine eigenmotorisch dadurch anzutreiben, dass jedem der Formzylinder ein separater Antrieb zugeordnet ist, so dass die Formzylinder unabhängig vom Hauptantrieb angetrieben werden können.

[0004] Eine Bogenmaterial verarbeitende Druckmaschine, deren Druckwerke eigenmotorisch angetriebene Formzylinder (Plattenzylinder) aufweisen, ist aus der EP 0 834 398 B1 bekannt, wobei nach diesem Stand der Technik vom Hauptantrieb angetriebene Gummizylinder der Druckwerke und der jeweilige mittels Einzelantrieb eigenmotorisch angetriebene Plattenzylinder bzw. Formzylinder jedes Druckwerks über jeweils eine schaltbare Kupplung koppelbar bzw. entkoppelbar sind. Das Anfahren bestimmter Positionen von Platten- bzw. Formzylinder erfolgt durch eine Stellungsabfrage (über eine Maschinensteuerung) der übrigen mit Winkelgebern versehenen Zylinder. In einer Ausbildung ist offenbart, dass im normalen Druckbetrieb eine Bestromung der Einzelantriebe von Platten- bzw. Formzylinder erfolgt, so dass diese zwecks Erzielung einer gleich bleibenden Zahnflankenanlage im Räderzug zwischen Platten- bzw. Formzylinder sowie Gummituch- und Gegendruckzylinder Bremsmomente auf den Platten- bzw. Formzylinder ausüben. Das Vermeidene von Zahnflankenwechseln ist eine Maßnahme zur Erhöhung der Druckqualität. Weiterhin ist offenbart, dass der Platten- bzw. Formzylinder mit einer Druckbeistellvorrichtung ausgestattet ist.

[0005] Bei Druck- bzw. Lackiermaschinen ist es allgemein bekannt, dass an den Platten- und Gummituchzylindern beidseitig Schmitzringe angeordnet sind. Diese Schmitzringe sind gehärtete Stahlringe, die unter gegenseitigen Druck der Zylinder (Druckpressung) und mit in der Regel gleichen Außendurchmessern als Reibrädergetriebe aufeinander abrollen.

[0006] Um einen sicheren Betrieb einer Druck- bzw. Lackiermaschine zu gewährleisten, müssen steuerungsseitig für alle Gefährdungen, die durch Antriebe der Verarbeitungsmaschine verursacht werden, Schutzmaßnahmen implementiert werden. Dies gilt sowohl für den Hauptantrieb mit Räderzug als auch für jeden unabhängig vom Hauptantrieb antreibbaren Antrieb einer eigenmotorisch angetriebenen Einrichtung, insbesondere bei mittels Einzelantrieb angetriebenen Platten- oder Formzylindern. Um einen sicheren Betrieb eines Antriebs zu gewährleisten, sind grundlegende Schutzmaßnahmen bzw. Sicherheitsvorgaben implementiert, insbesondere Maßnahmen für ein sicheres Stillsetzen des Antriebs, Maßnahmen gegen ein unerwartetes Anlaufen des Antriebs, Maßnahmen zur Einhaltung maximaler Geschwindigkeiten des Antriebs, Maßnahmen zur Einhaltung maximaler Wege des Antriebs sowie Maßnahmen zur Einhaltung einer korrekten Drehrichtung desselben. Bei Ausfall einer der Sicherheitsmaßnahmen, insbesondere der Ausfall eines Einzelantriebes oder eines Winkelgebers, muss die Verarbeitungsmaschine stillgesetzt werden. Fällt eine derartige Sicherheitsmaßnahme während des Druck- bzw. Lackierbetriebes aus, so ist das Bogenmaterial zumindest teilweise Makulatur und der Auftrag muss zu einem späteren Zeitpunkt zumindest teilweise erneut verarbeitet werden. Dies ist steuerungsseitig als auch verarbeitungsseitig mit einem relativ hohen Aufwand verbunden und insgesamt von Nachteil.

[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art zuschaffen, nach dem bei einer derartigen Verarbeitungsmaschine mit wenigstens einem einzeln angetriebenen, eine Druckform tragenden Zylinder bei Vorliegen einer Störung ein Fortdruck des Druck- bzw. Lackierbetriebes weiterhin gewährleistet wird.

[0008] Die Aufgabe wird durch die Ausbildungsmerkmale von Anspruch 1 bis 4 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

[0009] Ein erster Vorteil der Erfindung ist darin begründet, dass unmittelbar bei Vorliegen einer Störung, insbesondere bei Ausfall eines Einzelantriebes oder eines Winkelgebers, ein Synchronbetrieb zwischen dem von einem Hauptantrieb und einem Räderzug angetrieben Zylindern bzw. Walzen eines Druckwerks bzw. Lackwerkes und dem jeweiligen eigenmotorisch mittels Einzelantrieb angetriebenen Platten-/ Formzylinder im Druck-/ Lackierbetrieb vorgegeben wird. Der Hauptantrieb kann dabei durch mehrere in den Räderzug einspeisende Antriebe gebildet sein. Insbesondere wird eine Lösung aufgezeigt, nach der der Plattenzylinder eines Druckwerkes bzw. der Formzylinder eines Lackwerkes bei Ausfall eines Einzelantriebes oder eines Winkelgebers erneut Passer gerecht für den Fortdruck positioniert werden kann.

[0010] Als zweiter Vorteil ist anzugeben, dass bei Ausfall eines Einzelantriebes oder eines am Plattenzylinder bzw. Gummituchzylinder oder am Formzylinder angeordneten Winkelgebers ein begonnener Druck- /Lackierauftrag im Notbetrieb fortgeführt werden kann und lediglich ein geringer Makulaturanteil auftritt.

[0011] Ein dritter Vorteil besteht darin, dass zumindest Teile für die Vorbereitung des Fortdruckes im Notbetrieb automatisiert werden können.

[0012] Die Angabe "Einzelantrieb des Formzylinders im Lackwerk" schließt auch einen eigenmotorisch angetriebenen (Einzelantrieb) Antrieb eines Formzylinders in einem Flexodruckwerk ein. Ebenso schließt der Begriff "Druckform" eine Lackform bzw. eine Flexodruckform ein.

[0013] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass bei Ausfall eines Einzelantriebes mittels einer Steuerungseinrichtung oder beim Auftreten von Passerdifferenzen auf dem Bogenmaterial (Druckbild) oder bei Ausfall eines Winkelgebers eine Synchronisierung der Winkelpositionen zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern eines Druckwerkes oder Lackwerkes und dem jeweiligen mittels Einzelantrieb angetriebenen Platten- oder Formzylinder vorgegeben wird.

[0014] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen:
Fig. 1:
eine Bogenrotationsdruckmaschine mit mehreren Druckwerken und einem Lackwerk.


[0015] Die Bogenrotationsdruckmaschine ist beispielsweise mit einem Anleger 4, fünf Offsetdruckwerken 1, einem Lackwerk 2 sowie einem Ausleger 5 dargestellt. Jedes Offsetdruckwerk 1 weist in bekannter Weise ein Farbwerk 12 mit Farbwerkwalzen, einen eine Druckform tragenden Zylinder 10, hier als Plattenzylinder 10, und einen Gummituchzylinder 8 auf. Bei Bedarf ist jedem Plattenzylinder 10 ein Feuchtwerk zugeordnet.
Das Lackwerk 2 weist in bekannter Weise eine Dosiereinrichtung 11 für das zu verarbeitende Medium (Lack, Farbe), bevorzugt ein Kammerrakel mit zugeordneter, gerasterter Auftragwalze, sowie einen eine Druckform (Lackform, Flexodruckform) tragenden Zylinder 9, hier als Formzylinder 9, auf.

[0016] Plattenzylinder 10 und Formzylinder 9 tragen jeweils zumindest eine Druckform und sind mit den Farbauftragwalzen des Farbwerkes 12 bzw. der Auftragwalze der Dosiereinrichtung 11 in Kontakt. Für den Bögentransport in Förderrichtung 3 sind mehrere Bogenführungszylinder 6 vorgesehen. In jedem Offsetdruck- bzw. Lackwerk 1, 2 ist ein als Druckzylinder ausgebildeter Bogenführungszylinder 6 mit dem jeweiligen Gummituchzylinder 8 bzw. Formzylinder 9 in Funktionsverbindung, wobei im ersten Offsetdruckwerk 1 dem als Druckzylinder ausgebildeten Bogenführungszylinder 6 eine Anlagetrommel als Bogenführungszylinder 6 vorgeordnet ist. Für den Bogentransport sind zwischen den als Druckzylinder ausgebildeten Bogenführungszylindern 6 der Druck- bzw. Lackwerke 1, 2 weitere Bogenführungszylinder 6 als Transferzylinder angeordnet. Den als Druckzylinder ausgebildeten Bogenführungszylindern 6 sowie den Gummituchzylindern 8 und dem Formzylinder 9 sind bevorzugt Waschvorrichtungen 7 zugeordnet.
Zumindest sämtliche Bogenführungszylinder 6 sind über einen nicht näher aufgezeigten Hauptantrieb (zumindest ein einspeisender Antriebsmotor) und einen geschlossenen Räderzug antriebsseitig miteinander gekoppelt. In diesen Räderzug sind ebenfalls die Gummituchzylinder 8 der Offsetdruckwerke 1 mit je einem Gummituchzylinder-Zahnrad integriert. Bei den Lackwerken 2 ist der dem Formzylinder 9 benachbarte Bogenführungszylinder 6 mit je einem Bogenführungszylinder-Zahnrad in diesen Räderzug integriert.

[0017] Bevorzugt jeder Plattenzylinder 10 und bevorzugt jeder Formzylinder 9 ist - von Hauptantrieb und Räderzug mechanisch entkoppelt - durch je einen Einzelantrieb (auch Direktantrieb genannt), d.h. einen separaten Antriebsmotor, antreibbar. Diese Einzelantriebe sind mit einer Maschinensteuerung gekoppelt und werden in vorgebbarer Weise gegenüber dem Hauptantrieb und Räderzug mit den Bogenführungszylindern 6 bei den Lackwerken 2 sowie den zusätzlich mit Hauptantrieb und Räderzug gekoppelten Gummituchzylindern 8 bei den Offsetdruckwerken 1 einzeln angetrieben. Beim Formzylinder 9 und Plattenzylinder 10 handelt es sich demnach um eine mittels Einzelantrieb eigenmotorisch angetriebene Einrichtung der Bogenrotationsdruckmaschine.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Bogenrotationsdruckmaschine mehrere (Haupt-) Antriebe umfassen kann, die in den geschlossenen Räderzug einspeisen. Bei den Offsetdruckwerken 1 wird jeder mit dem benachbarten Bogenführungszylinder 6 antriebsseitig gekoppelte Gummituchzylinder 8 vom Hauptantrieb mit Räderzug angetrieben und in den Offsetdruckwerken 1 wird bevorzugt jeder Plattenzylinder 10 eigenmotorisch mittels Einzelantrieb angetrieben. Der dem Formzylinder 9 im Lackwerk 2 benachbarte Bogenführungszylinder 6 wird vom Hauptantrieb mit Räderzug angetrieben und bevorzugt jeder Formzylinder 9 der Lackwerke 2 wird eigenmotorisch mittels Einzelantrieb angetrieben.
Alternativ kann eine Bogenrotationsdruckmaschine mit mehreren Offsetdruckwerken 1 bzw. Lackwerken 2 auch einzelne Offsetdruckwerke 1 und/oder Lackwerke 2 aufweisen, deren Platten- bzw. Formzylinder 10, 9 keinen Einzelantrieb aufweisen. Derartige konventionelle Werke 1, 2 werden insgesamt mittels Hauptantrieb und Räderzug innerhalb der Verarbeitungsmaschine angetrieben. Die entsprechenden Platten- bzw. Formzylinder 10, 9 sind dabei in den geschlossenen Räderzug integriert.

[0018] Bei Offsetdruckwerken 1 ist zumindest eine Schaltkupplung zwischen den von Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern (Bogenführungszylindern 6 und Gummituchzylinder 8) und dem jeweiligen mittels Einzelantrieb eigenmotorisch angetriebenen Plattenzylinder 10 angeordnet. Vorzugsweise ist zwischen dem Gummituchzylinder 8 und dem Plattenzylinder 10 eines Offsetdruckwerkes 1 eine bevorzugt kraftschlüssig wirkende Schaltkupplung angeordnet.
Im Normaldruckbetrieb, in welchem der Plattenzylinder 10 eigenmotorisch vom Einzelantrieb angetrieben wird, ist die Schaltkupplung geöffnet, um so den Plattenzylinder 10 vom Hauptantrieb bzw. vom Gummituchzylinder (Teil des Räderzuges) zu entkoppeln.

[0019] Bei Lackwerken 2 (alternativ Flexodruckwerken) ist zumindest eine Schaltkupplung zwischen den von Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Bogenführungszylindern 6 und dem jeweiligen mittels Einzelantrieb eigenmotorisch angetriebenen Formzylinder 9 angeordnet. Im Normallackbetrieb, in welchem der Formzylinder 9 eigenmotorisch vom Einzelantrieb angetrieben wird, ist die Schaltkupplung geöffnet, um so den Formzylinder 9 vom Hauptantrieb zu entkoppeln.

[0020] Die Einzelantriebe werden mittels je einer Steuereinrichtung in vorgebbarer Weise angetrieben. Bevorzugt ist die Steuerungseinrichtung bzw. sind mehrere Steuereinrichtungen mit einem Leitstand der Verarbeitungsmaschine schaltungstechnisch gekoppelt.

[0021] Ein erstes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Plattenzylinder 10 und dem zugeordneten Gummituchzylinder 8 oder zwischen dem Formzylinder 9 und dem zugeordneten Bogenführungszylinder 6 ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1, einschließlich ungleich 1:2, ungleich 1:3 bzw. ungleich 1:4, vorgesehen wird bzw. vorhanden ist. Dieses Übersetzungsverhältnis kann aus geringfügig unterschiedlichen Zylinderdurchmessern (einschließlich Druckform, Gummituch), aus geringfügig unterschiedlichen Schmitzringdurchmessern, aus einer sanften Druckbeistellung zweier Zylinder oder durch eine abweichende Umfangsgeschwindigkeit eines unter Druckpressung (Reibschluss) stehenden Zylinders (Plattenzylinder 10; Formzylinder 9) zu einem von Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylinders (Gummituchzylinder 8; Bogenführungszylinder 6) resultieren.

[0022] Es wird in der Verarbeitungsmaschine überwacht, ob ein Ausfall eines Einzelantriebes vorliegt. Hierzu wird ein Eingangssignal mit den entsprechenden Daten einer bzw. der Steuerungseinrichtung zugeführt.
Bei Ausfall eines Einzelantriebes im Druck- /Lackierbetrieb kann der zugeordnete Platten- bzw. Formzylinder 10, 9 in Folge seines separaten, im Störfall ausgefallenen Antriebes nicht mehr in seine richtige Position (Soll-Winkelposition) verdreht werden. Über den bzw. die Winkelgeber ist jedoch die Ist-Winkelposition bekannt. Das Verdrehen von Platten-/ Formzylinder 10, 9 aus der Ist-Winkelposition in die Soll-Winkelposition kann je nach Ist-Winkelposition durch Verdrehen in einem Winkelsegment oder durch mehrere Umdrehungen realisiert werden. Durch das Einkoppeln in den Hauptantrieb mit Räderzug wird danach der Druck-/ Lackierauftrag fortgesetzt.

[0023] Unmittelbar bei Vorliegen eines derartigen Ausfalls wird mittels der Steuerungseinrichtung eine Sychronisierung der Winkelpositionen zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern (Gummituchzylinder 8, Bogenführungszylinder 6) eines Offsetdruckwerks 1 oder eines Lackwerkes 2 (Bogenführungszylinder 6) und dem jeweiligen gerade ausgefallenen, ansonsten mittels Einzelantrieb angetriebenen Plattenzylinder 10 oder Formzylinder 9 dadurch vorgegeben, indem
  • der ausgefallene Einzelantrieb momentenlos geschaltet wird,
  • von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt wird und um ein Verdrehen zu vermeiden der Plattenzylinder 10 oder der Formzylinder 9 mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und Räderzug gekoppelt wird,
  • der Plattenzylinder 10 und der Gummituchzylinder 8 oder der Formzylinder 9 in Druck an - Stellung (Druckpressung) bewegt werden,
  • von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Öffnen zugeführt wird und der Platten-/ Formzylinder 10, 9 mittels der Schaltkupplung vom Hauptantrieb und Räderzug entkoppelt wird,
  • die Ist-Winkelposition des Plattenzylinders 10 oder des Formzylinders 9 mit ausgefallenem Einzelantrieb mittels Drehwinkelgeber erfasst und der Steuerungseinrichtung ein Signal zugeführt und von dieser ein Signal an den Hauptantrieb mit Räderzug zugeführt wird,
  • mittels Hauptantrieb sämtliche Zylinder des Räderzugs (Gummituchzylinder 8, Bogenführungszylinder 6) einschließlich des unter Druckpressung, d. h. im Reibschluss, stehenden Plattenzylinders 10 oder Formzylinders 9 gedreht werden bis die Ist-Winkelposition der mittels Drehwinkelgeber vorgegebenen Soll-Winkelposition des Platten-/ oder Formzylinders 10, 9 entspricht, und
  • in der Soll-Winkelposition dem Plattenzylinder 10 oder dem Formzylinder 9 von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt wird und der Platten-/ Formzylinder 10, 9 mit dem Hauptantrieb und Räderzug zwecks Fortdruck gekoppelt wird.


[0024] Ein zweites Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Plattenzylinder 10 und dem Gummituchzylinder 8 oder zwischen dem Formzylinder 9 und dem zugeordneten Bogenführungszylinder 6 ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1, einschließlich ungleich 1:2, ungleich 1:3 bzw. ungleich 1:4, vorgesehen wird bzw. vorhanden ist (analog zum ersten Verfahren).
Es wird visuell, vorzugsweise vom Drucker, überprüft, ob auf dem Druckbild Passerdifferenzen vorliegen und unmittelbar beim Vorliegen von Passerdifferenzen wird eine Synchronisierung der Winkelpositionen zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern (Gummituchzylinder 8, Bogenführungszylinder 6) eines Offsetdruckwerks 1 oder eines Lackwerkes 2 und dem jeweiligen, ansonsten mittels Einzelantrieb angetriebenen Plattenzylinder 10 oder Formzylinder 9 dadurch vorgegeben, indem
  • der ausgefallene Einzelantrieb momentenlos geschaltet wird,
  • der Plattenzylinder 10 und der Gummituchzylinder 8 oder der Formzylinder 9 in Druck an - Stellung (Druckpressung) bewegt werden,
  • mittels Hauptantrieb sämtliche Zylinder (Gummituchzylinder 8, Bogenführungszylinder 6) des Räderzuges einschließlich des unter Druckpressung, d. h. im Reibschluss, stehenden Plattenzylinders 10 oder Formzylinders 9 manuell im Tipp-Betrieb gedreht werden bis die Ist-Winkelposition der mittels Drehwinkelgeber vorgegebenen Soll-Winkelposition des Platten-/ Formzylinders 10, 9 entspricht, und
  • in der Soll-Winkelposition dem Plattenzylinder 10 oder dem Formzylinder 9 von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt wird und der Platten-/ Formzylinder 10, 9 mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und Räderzug zwecks Fortdruck gekoppelt wird.


[0025] In einer weiten Ausbildung des Arbeitsverfahrens kann vor der Druck an - Stellung von Plattenzylinder 10 und Gummituchzylinder 8 oder von Formzylinder 9 von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt werden und der Plattenzylinder 10 oder Formzylinder 9 mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und Räderzug gekoppelt werden. Ebenso kann nach der Druck an - Stellung von Plattenzylinder 10 und Gummituchzylinder 8 oder Formzylinder 9 von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Öffnen zugeführt werden und der Platten-/ Formzylinder 10, 9 mittels der Schaltkupplung vom Hauptantrieb und Räderzug entkoppelt werden.

[0026] In einer Weiterbildung kann der inzwischen fortgesetzte Druck-/ Lackierauftrag unterbrochen und das Druckbild erneut visuell überprüft werden. Von der Steuerungseinrichtung wird der Schaltkupplung ein Signal zum Öffnen zugeführt und der Platten-/ Formzylinder 10, 9 wird mittels der Schaltkupplung vom Hauptantrieb und Räderzug entkoppelt. Mittels des Hauptantriebs werden sämtliche Zylinder (Gummituchzylinder 8, Bogenführungszylinder 6) des Räderzuges einschließlich des unter Druckpressung, d.h. im Reibschluss, stehenden Plattenzylinders 10 oder Formzylinders 9 manuell im Tipp-Betrieb gedreht bis die Ist-Winkelposition der mittels Drehwinkelgeber vorgegebenen Soll-Winkelposition des Platten-/ Formzylinders 10, 9 entspricht, von der Steuerungseinrichtung wird der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt und der Platten-/ Formzylinder 10, 9 erneut mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und Räderzug zwecks Fortdruck gekoppelt wird. Dieser Verfahrensablauf kann bei Bedarf mehrfach wiederholt werden.

[0027] Ein drittes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Plattenzylinder 10 und dem Gummituchzylinder 8 oder zwischen dem Formzylinder 9 und dem Bogenführungszylinder 6 ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1, einschließlich ungleich 1:2, ungleich 1:3 bzw. ungleich 1:4 vorgesehen wird bzw. vorhanden ist (analog zum ersten bzw. zweiten Verfahren).
Es wird in der Verarbeitungsmaschine überwacht, ob ein Ausfall eines Winkelgebers an einem Zylinder (Gummituchzylinder 8, Plattenzylinder 10, Formzylinder 9) vorliegt. Unmittelbar bei Vorliegen eines Ausfalls mittels der Steuerungseinrichtung wird eine Synchronisierung zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern eines Offsetdruckwerks 1 (Gummituchzylinder 8, Bogenführungszylinder 6) oder eines Lackwerks 2 (Bogenführungszylinder 6) und dem jeweiligen mittels Einzelantrieb angetriebenen Plattenzylinder 10 oder Formzylinder 9 dadurch vorgegeben, indem
  • seitens der Steuerungseinrichtung auf die Signale eines an einem benachbarten Zylinder, beispielsweise einem Gummituchzylinder 8 eines benachbarten Offsetdruckwerkes 1, angeordneten Winkelgebers zugegriffen wird,
  • dem Einzelantrieb Signale der Steuerungseinrichtung zugeführt werden und der Platten- oder Formzylinder 10, 9 - entkoppelt vom Hauptantrieb und Räderzug - mittels Einzelantrieb angetrieben wird, und
  • der Zylinder mit ausgefallenem Winkelgeber, beispielsweise der Gummituchzylinder 8, und der Zylinder, beispielsweise ein weiterer Gummituchzylinder 8, auf dessen Winkelgeber zugegriffen wurde, in ihren Druck an- bzw. Druck ab- Stellungen (zwecks Vermeidung von Relativbewegungen) synchron bewegt werden.
    Das synchrone Bewegen der Zylinder in die Druck an- bzw. Druck ab- Stellungen wird bevorzugt mittels einer von der Steuerungseinrichtung aktivierbaren Betätigungseinrichtung realisiert.
    Ein viertes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Plattenzylinder 10 und dem Gummituchzylinder 8 oder zwischen dem Formzylinder 9 und dem Bogenführungszylinder 6 ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1, einschließlich ungleich 1:2, ungleich 1:3 bzw. ungleich 1:4, vorgesehen wird bzw. vorhanden ist (analog zu den ersten bis dritten Verfahren).
    Es wird in der Verarbeitungsmaschine überwacht, ob ein Ausfall eines Winkelgebers an einem Zylinder (Gummituchzylinder 8, Plattenzylinder 10, Formzylinder 9) vorliegt und unmittelbar bei Vorliegen eines derartigen Ausfalls mittels der Steuerungseinrichtung eine Synchronisierung zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern (Gummituchzylinder 8, Bogenführungszylinder 6) eines Offsetdruckwerks 1 oder eines Lackwerks 2 (Bogenführungszylinder 6) und dem jeweiligen mittels Einzelantrieb angetriebenen Plattenzylinder 10 oder FormZylinder 9 dadurch vorgegeben, indem
  • der Einzelantrieb momentenlos geschaltet wird,
  • von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt wird und der Plattenzylinder 10 oder Formzylinder 9 mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und Räderzug gekoppelt wird,
  • der Plattenzylinder 10 und der Gummituchzylinder 8 oder der Formzylinder 9 in Druck an - Stellung (Druckpressung) bewegt werden,
  • der Druck-/ Lackierauftrag fortgesetzt wird und Passerdifferenzen ermittelt werden,
  • von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Öffnen zugeführt wird und der Platten- /Formzylinder 10, 9 mittels der Schaltkupplung vom Hauptantrieb und Räderzug entkoppelt wird,
  • mittels Hauptantrieb sämtliche Zylinder des Räderzuges (Gummituchzylinder 8, Bogenführungszylinder 6) einschließlich des unter Druckpressung, d. h. im Reibschluss, stehenden Plattenzylinders 10 oder Formzylinders 9 manuell im Tipp-Betrieb gedreht werden bis eine die Passerdifferenzen kompensierende, der Soll-Winkelposition entsprechende Relativlage zwischen Plattenzylinder 10 und Gummituchzylinder 8 oder zwischen Formzylinder 9 und dem zugeordneten Bogenführungszylinder 6 erreicht wird, und
  • in der Soll-Winkelposition dem Plattenzylinder 10 oder dem Formzylinder 9 von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt wird und der Platten-/ Formzylinder 10, 9 mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und Räderzug zwecks Fortdruck gekoppelt wird.


[0028] Das Vorliegen bzw. die Ermittlung von Passerdifferenzen kann visuell, vorzugsweise vom Drucker, auf einem Druckbild durchgeführt werden.
Für die Ermittlung von Passerdifferenzen wird der Druck-/ Lackierbetrieb bevorzugt unterbrochen. Die Ermittlung von Passerdifferenzen kann bei einem Druck-/ Lackierauftrag mehrfach vorgenommen werden. Hierzu sind die gleichen, bereits oben genannten Verfahrensschritte durchzuführen.

Bezugszeichenliste



[0029] 
1
Offsetdruckwerk
2
Lackwerk
3
Förderrichtung
4
Anleger
5
Ausleger
6
Bogenführungszylinder
7
Waschvorrichtung
8
Gummituchzylinder
9
Druckform tragender Zylinder/Formzylinder
10
Druckform tragender Zylinder/Plattenzylinder
11
Dosiereinrichtung
12
Farbwerk



Ansprüche

1. Verfahren zum Steuern einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial, insbesondere eine Bogenmaterial verarbeitende Druck- oder Lackiermaschine, mit wenigstens einem Druck-/Lackwerk, wobei jedes Druck-/Lackwerk je einen eine Druckform tragenden, mit einem Einzelantrieb gekoppelten Plattenzylinder bzw. Formzylinder aufweist, die Platten-/ Formzylinder von einem auf einen Räderzug der Zylinder und Trommeln (Bogenführungszylinder) für den Bogentransport sowie bei Druckwerken auf die Gummituchzylinder wirkenden Hauptantrieb mechanisch entkoppelt und in vorgebbarer Weise gegenüber den Bogenführungszylindern und Gummituchzylindern antreibbar sind und der Platten- bzw. Formzylinder über jeweils mindestens eine Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb mit Räderzug koppelbar und entkoppelbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Plattenzylinder und dem Gummituchzylinder oder zwischen dem Formzylinder und dem Bogenführungszylinder ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1, ungleich 1:2, ungleich 1:3 oder ungleich 1:4 vorgesehen wird,
dass überwacht wird, ob ein Ausfall eines Einzelantriebes vorliegt und unmittelbar bei Vorliegen eines Ausfalls mittels einer Steuerungseinrichtung eine Sychronisierung der Winkelpositionen zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern eines Druckwerks oder eines Lackwerkes und dem jeweiligen, ansonsten mittels Einzelantrieb angetriebenen Plattenzylinder oder Formzylinder dadurch vorgegeben wird, dass

- der ausgefallene Einzelantrieb momentenlos geschaltet wird,

- von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt wird und der Plattenzylinder oder der Formzylinder mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und Räderzug gekoppelt wird,

- der Plattenzylinder und der Gummituchzylinder oder der Formzylinder in Druck an - Stellung (Druckpressung) bewegt werden,

- von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Öffnen zugeführt wird und der Platten-/ Formzylinder mittels der Schaltkupplung vom Hauptantrieb und Räderzug entkoppelt wird,

- die Ist-Winkelposition des Plattenzylinders oder des Formzylinders mit ausgefallenem Einzelantrieb mittels Drehwinkelgeber erfasst und der Steuerungseinrichtung ein Signal zugeführt und von dieser ein Signal an den Hauptantrieb mit Räderzug zugeführt wird,

- mittels Hauptantrieb sämtliche Zylinder des Räderzugs einschließlich des unter Druckpressung stehenden Plattenzylinders oder Formzylinders gedreht werden bis die Ist-Winkelposition bis zum Erreichen der mittels Drehwinkelgeber vorgegebenen Soll-Winkelposition des Platten-/ oder Formzylinders entspricht, und

- in der Soll-Winkelposition dem Plattenzylinder oder Formzylinder von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt wird und der Platten-/ Formzylinder mit dem Hauptantrieb und Räderzug gekoppelt wird.


 
2. Verfahren zum Steuern einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial, insbesondere eine Bogenmaterial verarbeitende Druck- oder Lackiermaschine, mit wenigstens einem Druck-/Lackwerk, wobei jedes Druck-/Lackwerk je einen eine Druckform tragenden, mit einem Einzelantrieb gekoppelten Plattenzylinder bzw. Formzylinder aufweist, die Platten-/ Formzylinder von einem auf einen Räderzug der Zylinder und Trommeln (Bogenführungszylinder) für den Bogentransport sowie bei Druckwerken auf die Gummituchzylinder wirkenden Hauptantrieb mechanisch entkoppelt und in vorgebbarer Weise gegenüber den Bogenführungszylindern und Gummituchzylindern antreibbar sind und der Platten- bzw. Formzylinder über jeweils mindestens eine Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb mit Räderzug koppelbar und entkoppelbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Plattenzylinder und dem Gummituchzylinder oder zwischen dem Formzylinder und dem Bogenführungszylinder ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1, ungleich 1:2, ungleich 1:3, oder ungleich 1:4 vorgesehen wird,
dass visuell überprüft wird, ob auf dem Druckbild Passerdifferenzen vorliegen und unmittelbar beim Vorliegen von Passerdifferenzen eine Synchronisierung der Winkelpositionen zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern eines Druckwerks oder eines Lackwerkes und dem jeweiligen, ansonsten mittels Einzelantrieb angetriebenen Plattenzylinder oder Formzylinder dadurch vorgegeben wird, dass

- der ausgefallene Einzelantrieb momentenlos geschaltet wird,

- der Plattenzylinder und der Gummituchzylinder oder der Formzylinder in Druck an -Stellung (Druckpressung) bewegt werden,

- mittels Hauptantrieb sämtliche Zylinder des Räderzuges einschließlich des unter Druckpressung stehenden Plattenzylinders oder Formzylinders manuell im Tipp-Betrieb gedreht werden bis die Ist-Winkelposition der mittels Drehwinkelgeber vorgegebenen Soll-Winkelposition des Platten-/ Formzylinders entspricht, und

- in der Soll-Winkelposition dem Plattenzylinder oder dem Formzylinder von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt wird und der Platten-/ Formzylinder mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und Räderzug zwecks Fortdruck gekoppelt wird.


 
3. Verfahren zum Steuern einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial, insbesondere eine Bogenmaterial verarbeitende Druck- oder Lackiermaschine, mit wenigstens einem Druck-/Lackwerk, wobei jedes Druck-/Lackwerk je einen eine Druckform tragenden, mit einem Einzelantrieb gekoppelten Plattenzylinder bzw. Formzylinder aufweist, die Platten-/ Formzylinder von einem auf einen Räderzug der Zylinder und Trommeln (Bogenführungszylinder) für den Bogentransport sowie bei Druckwerken auf die Gummituchzylinder wirkenden Hauptantrieb mechanisch entkoppelt und in vorgebbarer Weise gegenüber den Bogenführungszylindern und Gummituchzylindern antreibbar sind und der Platten- bzw. Formzylinder über jeweils mindestens eine Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb mit Räderzug koppelbar und entkoppelbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Plattenzylinder und dem Gummituchzylinder oder zwischen dem Formzylinder und dem Bogenführungszylinder ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1, ungleich 1:2, ungleich 1:3 oder ungleich 1:4 vorgesehen wird,
dass überwacht wird, ob ein Ausfall eines Winkelgebers an einem Zylinder vorliegt und unmittelbar bei Vorliegen eines Ausfalls mittels einer Steuerungseinrichtung eine Synchronisierung zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern eines Druckwerks oder eines Lackwerks und dem jeweiligen mittels Einzelantrieb angetriebenen Plattenzylinder oder Formzylinder dadurch vorgegeben wird, indem

- seitens der Steuerungseinrichtung auf die Signale eines an einem benachbarten Zylinder angeordneten Winkelgebers zugegriffen wird,

- dem Einzelantrieb Signale der Steuerungseinrichtung zugeführt werden und der Platten- oder Formzylinder entkoppelt vom Hauptantrieb und Räderzug mittels Einzelantrieb angetrieben wird, und

- der Zylinder mit ausgefallenem Winkelgeber und der Zylinder auf dessen Winkelgeber zugegriffen wurde in ihren Druck an- und Druck ab- Stellungen synchron bewegt werden.


 
4. Verfahren zum Steuern einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial, insbesondere eine Bogenmaterial verarbeitende Druck- oder Lackiermaschine, mit wenigstens einem Druck-/Lackwerk, wobei jedes Druck-/Lackwerk je einen eine Druckform tragenden, mit einem Einzelantrieb gekoppelten Plattenzylinder bzw. Formzylinder aufweist, die Platten-/ Formzylinder von einem auf einen Räderzug der Zylinder und Trommeln (Bogenführungszylinder) für den Bogentransport sowie bei Druckwerken auf die Gummituchzylinder wirkenden Hauptantrieb mechanisch entkoppelt und in vorgebbarer Weise gegenüber den Bogenführungszylindern und Gummituchzylindern antreibbar sind und der Platten- bzw. Formzylinder über jeweils mindestens eine Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb mit Räderzug koppelbar und entkoppelbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Plattenzylinder und dem Gummituchzylinder oder zwischen dem Formzylinder und dem Bogenführungszylinder ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1, ungleich 1:2, ungleich 1:3 oder ungleich 1:4 vorgesehen wird,
dass überwacht wird, ob ein Ausfall eines Winkelgebers an einem Zylinder vorliegt und unmittelbar bei Vorliegen eines Ausfalls mittels einer Steuerungseinrichtung eine Synchronisierung zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern eines Druckwerks oder eines Lackwerks und dem jeweiligen mittels Einzelantrieb angetriebenen Plattenzylinder oder Formzylinder dadurch vorgegeben wird, dass

- der Einzelantrieb momentenlos geschaltet wird,

- von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt wird und der Plattenzylinder oder Formzylinder mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und Räderzug gekoppelt wird,

- der Plattenzylinder und der Gummituchzylinder oder der Formzylinder in Druck an - Stellung (Druckpressung) bewegt werden,

- der Druck- /Lackierauftrag fortgesetzt wird und Passerdifferenzen ermittelt werden,

- von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Öffnen zugeführt wird und der Platten- /Formzylinder mittels der Schaltkupplung vom Hauptantrieb und Räderzug entkoppelt wird,

- mittels Hauptantrieb sämtliche Zylinder des Räderzuges einschließlich des unter Druckpressung stehenden Plattenzylinders oder Formzylinders manuell im Tipp-Betrieb gedreht werden bis eine die Passerdifferenzen kompensierende entsprechende Relativlage zwischen Plattenzylinder und Gummituchzylinder oder zwischen Formzylinder und Bogenführungszylinder erreicht wird, und

- in der Soll-Winkelposition dem Platten- oder Formzylinder von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt wird und der Platten-/ Formzylinder mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und Räderzug zwecks Fortdruck gekoppelt wird.


 
5. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass

- der Druck-/ Lackierauftrag unterbrochen und das Druckbild erneut visuell überprüft wird,

- von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Öffnen zugeführt wird und der Platten-/ Formzylinder mittels der Schaltkupplung vom Hauptantrieb und Räderzug entkoppelt wird, und

- mittels Hauptantrieb sämtliche Zylinder des Räderzuges einschließlich des unter Druckspannung (Reibschluss) stehenden Platten- oder Formzylinders manuell im Tipp-Betrieb gedreht werden bis die erfasste Ist-Winkelposition der Soll-Winkelposition des Platten-/ Formzylinders entspricht, und

- von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt und der Platten-/ Formzylinder erneut mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und Räderzug gekoppelt wird.


 
6. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass

- vor der Druck an - Stellung von Plattenzylinder und Gummituchzylinder oder von Formzylinder von einer Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt wird und der Plattenzylinder oder Formzylinder mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und Räderzug gekoppelt wird, und
dass

- nach der Druck an - Stellung von Plattenzylinder und Gummituchzylinder oder Formzylinder von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Öffnen zugeführt wird und der Platten-/ Formzylinder mittels der Schaltkupplung vom Hauptantrieb und Räderzug entkoppelt wird.


 
7. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ermittlung von Passerdifferenzen auf einem Druckbild visuell durchgeführt wird.
 




Zeichnung








Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente