[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Verarbeitungsmaschine für
Bogenmaterial nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bis 4. Die Verarbeitungsmaschine
ist vorzugsweise als eine Bogenmaterial verarbeitende Druckmaschine bzw. Lackiermaschine
ausgebildet.
[0002] Bogenmaterial verarbeitende Druckmaschinen sowie Lackiermaschinen verfügen über eine
Vielzahl von Einrichtungen, die im Druck-/Lackierbetrieb, Einrichtbetrieb oder Wartungsbetrieb
der jeweiligen Maschine angetrieben werden müssen. Bei klassischen Konstellationen
werden alle anzutreibenden Einrichtungen einer derartigen Druck- bzw. Lackiermaschine
von einem sogenannten Hauptantrieb angetrieben. Alle anzutreibenden Einrichtungen
sind dann üblicherweise mechanisch über eine getriebetechnische Kopplung, insbesondere
einen geschlossenen Räderzug, mit dem Hauptantrieb verbunden.
[0003] Bei modernen Konzepten für Bogenmaterial verarbeitenden Druckmaschinen sind zumindest
einige der anzutreibenden Einrichtungen einer Druckmaschine eigenmotorisch angetrieben.
So ist es aus dem Stand der Technik bereits bekannt, Formzylinder bzw. Plattenzylinder
von Druckwerken der Druckmaschine eigenmotorisch dadurch anzutreiben, dass jedem der
Formzylinder ein separater Antrieb zugeordnet ist, so dass die Formzylinder unabhängig
vom Hauptantrieb angetrieben werden können.
[0004] Eine Bogenmaterial verarbeitende Druckmaschine, deren Druckwerke eigenmotorisch angetriebene
Formzylinder (Plattenzylinder) aufweisen, ist aus der
EP 0 834 398 B1 bekannt, wobei nach diesem Stand der Technik vom Hauptantrieb angetriebene Gummizylinder
der Druckwerke und der jeweilige mittels Einzelantrieb eigenmotorisch angetriebene
Plattenzylinder bzw. Formzylinder jedes Druckwerks über jeweils eine schaltbare Kupplung
koppelbar bzw. entkoppelbar sind. Das Anfahren bestimmter Positionen von Platten-
bzw. Formzylinder erfolgt durch eine Stellungsabfrage (über eine Maschinensteuerung)
der übrigen mit Winkelgebern versehenen Zylinder. In einer Ausbildung ist offenbart,
dass im normalen Druckbetrieb eine Bestromung der Einzelantriebe von Platten- bzw.
Formzylinder erfolgt, so dass diese zwecks Erzielung einer gleich bleibenden Zahnflankenanlage
im Räderzug zwischen Platten- bzw. Formzylinder sowie Gummituch- und Gegendruckzylinder
Bremsmomente auf den Platten- bzw. Formzylinder ausüben. Das Vermeidene von Zahnflankenwechseln
ist eine Maßnahme zur Erhöhung der Druckqualität. Weiterhin ist offenbart, dass der
Platten- bzw. Formzylinder mit einer Druckbeistellvorrichtung ausgestattet ist.
[0005] Bei Druck- bzw. Lackiermaschinen ist es allgemein bekannt, dass an den Platten- und
Gummituchzylindern beidseitig Schmitzringe angeordnet sind. Diese Schmitzringe sind
gehärtete Stahlringe, die unter gegenseitigen Druck der Zylinder (Druckpressung) und
mit in der Regel gleichen Außendurchmessern als Reibrädergetriebe aufeinander abrollen.
[0006] Um einen sicheren Betrieb einer Druck- bzw. Lackiermaschine zu gewährleisten, müssen
steuerungsseitig für alle Gefährdungen, die durch Antriebe der Verarbeitungsmaschine
verursacht werden, Schutzmaßnahmen implementiert werden. Dies gilt sowohl für den
Hauptantrieb mit Räderzug als auch für jeden unabhängig vom Hauptantrieb antreibbaren
Antrieb einer eigenmotorisch angetriebenen Einrichtung, insbesondere bei mittels Einzelantrieb
angetriebenen Platten- oder Formzylindern. Um einen sicheren Betrieb eines Antriebs
zu gewährleisten, sind grundlegende Schutzmaßnahmen bzw. Sicherheitsvorgaben implementiert,
insbesondere Maßnahmen für ein sicheres Stillsetzen des Antriebs, Maßnahmen gegen
ein unerwartetes Anlaufen des Antriebs, Maßnahmen zur Einhaltung maximaler Geschwindigkeiten
des Antriebs, Maßnahmen zur Einhaltung maximaler Wege des Antriebs sowie Maßnahmen
zur Einhaltung einer korrekten Drehrichtung desselben. Bei Ausfall einer der Sicherheitsmaßnahmen,
insbesondere der Ausfall eines Einzelantriebes oder eines Winkelgebers, muss die Verarbeitungsmaschine
stillgesetzt werden. Fällt eine derartige Sicherheitsmaßnahme während des Druck- bzw.
Lackierbetriebes aus, so ist das Bogenmaterial zumindest teilweise Makulatur und der
Auftrag muss zu einem späteren Zeitpunkt zumindest teilweise erneut verarbeitet werden.
Dies ist steuerungsseitig als auch verarbeitungsseitig mit einem relativ hohen Aufwand
verbunden und insgesamt von Nachteil.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art zuschaffen,
nach dem bei einer derartigen Verarbeitungsmaschine mit wenigstens einem einzeln angetriebenen,
eine Druckform tragenden Zylinder bei Vorliegen einer Störung ein Fortdruck des Druck-
bzw. Lackierbetriebes weiterhin gewährleistet wird.
[0008] Die Aufgabe wird durch die Ausbildungsmerkmale von Anspruch 1 bis 4 gelöst. Weiterbildungen
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0009] Ein erster Vorteil der Erfindung ist darin begründet, dass unmittelbar bei Vorliegen
einer Störung, insbesondere bei Ausfall eines Einzelantriebes oder eines Winkelgebers,
ein Synchronbetrieb zwischen dem von einem Hauptantrieb und einem Räderzug angetrieben
Zylindern bzw. Walzen eines Druckwerks bzw. Lackwerkes und dem jeweiligen eigenmotorisch
mittels Einzelantrieb angetriebenen Platten-/ Formzylinder im Druck-/ Lackierbetrieb
vorgegeben wird. Der Hauptantrieb kann dabei durch mehrere in den Räderzug einspeisende
Antriebe gebildet sein. Insbesondere wird eine Lösung aufgezeigt, nach der der Plattenzylinder
eines Druckwerkes bzw. der Formzylinder eines Lackwerkes bei Ausfall eines Einzelantriebes
oder eines Winkelgebers erneut Passer gerecht für den Fortdruck positioniert werden
kann.
[0010] Als zweiter Vorteil ist anzugeben, dass bei Ausfall eines Einzelantriebes oder eines
am Plattenzylinder bzw. Gummituchzylinder oder am Formzylinder angeordneten Winkelgebers
ein begonnener Druck- /Lackierauftrag im Notbetrieb fortgeführt werden kann und lediglich
ein geringer Makulaturanteil auftritt.
[0011] Ein dritter Vorteil besteht darin, dass zumindest Teile für die Vorbereitung des
Fortdruckes im Notbetrieb automatisiert werden können.
[0012] Die Angabe "Einzelantrieb des Formzylinders im Lackwerk" schließt auch einen eigenmotorisch
angetriebenen (Einzelantrieb) Antrieb eines Formzylinders in einem Flexodruckwerk
ein. Ebenso schließt der Begriff "Druckform" eine Lackform bzw. eine Flexodruckform
ein.
[0013] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass bei Ausfall eines
Einzelantriebes mittels einer Steuerungseinrichtung oder beim Auftreten von Passerdifferenzen
auf dem Bogenmaterial (Druckbild) oder bei Ausfall eines Winkelgebers eine Synchronisierung
der Winkelpositionen zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern
eines Druckwerkes oder Lackwerkes und dem jeweiligen mittels Einzelantrieb angetriebenen
Platten- oder Formzylinder vorgegeben wird.
[0014] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- eine Bogenrotationsdruckmaschine mit mehreren Druckwerken und einem Lackwerk.
[0015] Die Bogenrotationsdruckmaschine ist beispielsweise mit einem Anleger 4, fünf Offsetdruckwerken
1, einem Lackwerk 2 sowie einem Ausleger 5 dargestellt. Jedes Offsetdruckwerk 1 weist
in bekannter Weise ein Farbwerk 12 mit Farbwerkwalzen, einen eine Druckform tragenden
Zylinder 10, hier als Plattenzylinder 10, und einen Gummituchzylinder 8 auf. Bei Bedarf
ist jedem Plattenzylinder 10 ein Feuchtwerk zugeordnet.
Das Lackwerk 2 weist in bekannter Weise eine Dosiereinrichtung 11 für das zu verarbeitende
Medium (Lack, Farbe), bevorzugt ein Kammerrakel mit zugeordneter, gerasterter Auftragwalze,
sowie einen eine Druckform (Lackform, Flexodruckform) tragenden Zylinder 9, hier als
Formzylinder 9, auf.
[0016] Plattenzylinder 10 und Formzylinder 9 tragen jeweils zumindest eine Druckform und
sind mit den Farbauftragwalzen des Farbwerkes 12 bzw. der Auftragwalze der Dosiereinrichtung
11 in Kontakt. Für den Bögentransport in Förderrichtung 3 sind mehrere Bogenführungszylinder
6 vorgesehen. In jedem Offsetdruck- bzw. Lackwerk 1, 2 ist ein als Druckzylinder ausgebildeter
Bogenführungszylinder 6 mit dem jeweiligen Gummituchzylinder 8 bzw. Formzylinder 9
in Funktionsverbindung, wobei im ersten Offsetdruckwerk 1 dem als Druckzylinder ausgebildeten
Bogenführungszylinder 6 eine Anlagetrommel als Bogenführungszylinder 6 vorgeordnet
ist. Für den Bogentransport sind zwischen den als Druckzylinder ausgebildeten Bogenführungszylindern
6 der Druck- bzw. Lackwerke 1, 2 weitere Bogenführungszylinder 6 als Transferzylinder
angeordnet. Den als Druckzylinder ausgebildeten Bogenführungszylindern 6 sowie den
Gummituchzylindern 8 und dem Formzylinder 9 sind bevorzugt Waschvorrichtungen 7 zugeordnet.
Zumindest sämtliche Bogenführungszylinder 6 sind über einen nicht näher aufgezeigten
Hauptantrieb (zumindest ein einspeisender Antriebsmotor) und einen geschlossenen Räderzug
antriebsseitig miteinander gekoppelt. In diesen Räderzug sind ebenfalls die Gummituchzylinder
8 der Offsetdruckwerke 1 mit je einem Gummituchzylinder-Zahnrad integriert. Bei den
Lackwerken 2 ist der dem Formzylinder 9 benachbarte Bogenführungszylinder 6 mit je
einem Bogenführungszylinder-Zahnrad in diesen Räderzug integriert.
[0017] Bevorzugt jeder Plattenzylinder 10 und bevorzugt jeder Formzylinder 9 ist - von Hauptantrieb
und Räderzug mechanisch entkoppelt - durch je einen Einzelantrieb (auch Direktantrieb
genannt), d.h. einen separaten Antriebsmotor, antreibbar. Diese Einzelantriebe sind
mit einer Maschinensteuerung gekoppelt und werden in vorgebbarer Weise gegenüber dem
Hauptantrieb und Räderzug mit den Bogenführungszylindern 6 bei den Lackwerken 2 sowie
den zusätzlich mit Hauptantrieb und Räderzug gekoppelten Gummituchzylindern 8 bei
den Offsetdruckwerken 1 einzeln angetrieben. Beim Formzylinder 9 und Plattenzylinder
10 handelt es sich demnach um eine mittels Einzelantrieb eigenmotorisch angetriebene
Einrichtung der Bogenrotationsdruckmaschine.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Bogenrotationsdruckmaschine mehrere
(Haupt-) Antriebe umfassen kann, die in den geschlossenen Räderzug einspeisen. Bei
den Offsetdruckwerken 1 wird jeder mit dem benachbarten Bogenführungszylinder 6 antriebsseitig
gekoppelte Gummituchzylinder 8 vom Hauptantrieb mit Räderzug angetrieben und in den
Offsetdruckwerken 1 wird bevorzugt jeder Plattenzylinder 10 eigenmotorisch mittels
Einzelantrieb angetrieben. Der dem Formzylinder 9 im Lackwerk 2 benachbarte Bogenführungszylinder
6 wird vom Hauptantrieb mit Räderzug angetrieben und bevorzugt jeder Formzylinder
9 der Lackwerke 2 wird eigenmotorisch mittels Einzelantrieb angetrieben.
Alternativ kann eine Bogenrotationsdruckmaschine mit mehreren Offsetdruckwerken 1
bzw. Lackwerken 2 auch einzelne Offsetdruckwerke 1 und/oder Lackwerke 2 aufweisen,
deren Platten- bzw. Formzylinder 10, 9 keinen Einzelantrieb aufweisen. Derartige konventionelle
Werke 1, 2 werden insgesamt mittels Hauptantrieb und Räderzug innerhalb der Verarbeitungsmaschine
angetrieben. Die entsprechenden Platten- bzw. Formzylinder 10, 9 sind dabei in den
geschlossenen Räderzug integriert.
[0018] Bei Offsetdruckwerken 1 ist zumindest eine Schaltkupplung zwischen den von Hauptantrieb
und Räderzug angetriebenen Zylindern (Bogenführungszylindern 6 und Gummituchzylinder
8) und dem jeweiligen mittels Einzelantrieb eigenmotorisch angetriebenen Plattenzylinder
10 angeordnet. Vorzugsweise ist zwischen dem Gummituchzylinder 8 und dem Plattenzylinder
10 eines Offsetdruckwerkes 1 eine bevorzugt kraftschlüssig wirkende Schaltkupplung
angeordnet.
Im Normaldruckbetrieb, in welchem der Plattenzylinder 10 eigenmotorisch vom Einzelantrieb
angetrieben wird, ist die Schaltkupplung geöffnet, um so den Plattenzylinder 10 vom
Hauptantrieb bzw. vom Gummituchzylinder (Teil des Räderzuges) zu entkoppeln.
[0019] Bei Lackwerken 2 (alternativ Flexodruckwerken) ist zumindest eine Schaltkupplung
zwischen den von Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Bogenführungszylindern 6
und dem jeweiligen mittels Einzelantrieb eigenmotorisch angetriebenen Formzylinder
9 angeordnet. Im Normallackbetrieb, in welchem der Formzylinder 9 eigenmotorisch vom
Einzelantrieb angetrieben wird, ist die Schaltkupplung geöffnet, um so den Formzylinder
9 vom Hauptantrieb zu entkoppeln.
[0020] Die Einzelantriebe werden mittels je einer Steuereinrichtung in vorgebbarer Weise
angetrieben. Bevorzugt ist die Steuerungseinrichtung bzw. sind mehrere Steuereinrichtungen
mit einem Leitstand der Verarbeitungsmaschine schaltungstechnisch gekoppelt.
[0021] Ein erstes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Plattenzylinder
10 und dem zugeordneten Gummituchzylinder 8 oder zwischen dem Formzylinder 9 und dem
zugeordneten Bogenführungszylinder 6 ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1, einschließlich
ungleich 1:2, ungleich 1:3 bzw. ungleich 1:4, vorgesehen wird bzw. vorhanden ist.
Dieses Übersetzungsverhältnis kann aus geringfügig unterschiedlichen Zylinderdurchmessern
(einschließlich Druckform, Gummituch), aus geringfügig unterschiedlichen Schmitzringdurchmessern,
aus einer sanften Druckbeistellung zweier Zylinder oder durch eine abweichende Umfangsgeschwindigkeit
eines unter Druckpressung (Reibschluss) stehenden Zylinders (Plattenzylinder 10; Formzylinder
9) zu einem von Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylinders (Gummituchzylinder
8; Bogenführungszylinder 6) resultieren.
[0022] Es wird in der Verarbeitungsmaschine überwacht, ob ein Ausfall eines Einzelantriebes
vorliegt. Hierzu wird ein Eingangssignal mit den entsprechenden Daten einer bzw. der
Steuerungseinrichtung zugeführt.
Bei Ausfall eines Einzelantriebes im Druck- /Lackierbetrieb kann der zugeordnete Platten-
bzw. Formzylinder 10, 9 in Folge seines separaten, im Störfall ausgefallenen Antriebes
nicht mehr in seine richtige Position (Soll-Winkelposition) verdreht werden. Über
den bzw. die Winkelgeber ist jedoch die Ist-Winkelposition bekannt. Das Verdrehen
von Platten-/ Formzylinder 10, 9 aus der Ist-Winkelposition in die Soll-Winkelposition
kann je nach Ist-Winkelposition durch Verdrehen in einem Winkelsegment oder durch
mehrere Umdrehungen realisiert werden. Durch das Einkoppeln in den Hauptantrieb mit
Räderzug wird danach der Druck-/ Lackierauftrag fortgesetzt.
[0023] Unmittelbar bei Vorliegen eines derartigen Ausfalls wird mittels der Steuerungseinrichtung
eine Sychronisierung der Winkelpositionen zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug
angetriebenen Zylindern (Gummituchzylinder 8, Bogenführungszylinder 6) eines Offsetdruckwerks
1 oder eines Lackwerkes 2 (Bogenführungszylinder 6) und dem jeweiligen gerade ausgefallenen,
ansonsten mittels Einzelantrieb angetriebenen Plattenzylinder 10 oder Formzylinder
9 dadurch vorgegeben, indem
- der ausgefallene Einzelantrieb momentenlos geschaltet wird,
- von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt
wird und um ein Verdrehen zu vermeiden der Plattenzylinder 10 oder der Formzylinder
9 mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und Räderzug gekoppelt wird,
- der Plattenzylinder 10 und der Gummituchzylinder 8 oder der Formzylinder 9 in Druck
an - Stellung (Druckpressung) bewegt werden,
- von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Öffnen zugeführt wird
und der Platten-/ Formzylinder 10, 9 mittels der Schaltkupplung vom Hauptantrieb und
Räderzug entkoppelt wird,
- die Ist-Winkelposition des Plattenzylinders 10 oder des Formzylinders 9 mit ausgefallenem
Einzelantrieb mittels Drehwinkelgeber erfasst und der Steuerungseinrichtung ein Signal
zugeführt und von dieser ein Signal an den Hauptantrieb mit Räderzug zugeführt wird,
- mittels Hauptantrieb sämtliche Zylinder des Räderzugs (Gummituchzylinder 8, Bogenführungszylinder
6) einschließlich des unter Druckpressung, d. h. im Reibschluss, stehenden Plattenzylinders
10 oder Formzylinders 9 gedreht werden bis die Ist-Winkelposition der mittels Drehwinkelgeber
vorgegebenen Soll-Winkelposition des Platten-/ oder Formzylinders 10, 9 entspricht,
und
- in der Soll-Winkelposition dem Plattenzylinder 10 oder dem Formzylinder 9 von der
Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt wird und
der Platten-/ Formzylinder 10, 9 mit dem Hauptantrieb und Räderzug zwecks Fortdruck
gekoppelt wird.
[0024] Ein zweites Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Plattenzylinder
10 und dem Gummituchzylinder 8 oder zwischen dem Formzylinder 9 und dem zugeordneten
Bogenführungszylinder 6 ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1, einschließlich ungleich
1:2, ungleich 1:3 bzw. ungleich 1:4, vorgesehen wird bzw. vorhanden ist (analog zum
ersten Verfahren).
Es wird visuell, vorzugsweise vom Drucker, überprüft, ob auf dem Druckbild Passerdifferenzen
vorliegen und unmittelbar beim Vorliegen von Passerdifferenzen wird eine Synchronisierung
der Winkelpositionen zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern
(Gummituchzylinder 8, Bogenführungszylinder 6) eines Offsetdruckwerks 1 oder eines
Lackwerkes 2 und dem jeweiligen, ansonsten mittels Einzelantrieb angetriebenen Plattenzylinder
10 oder Formzylinder 9 dadurch vorgegeben, indem
- der ausgefallene Einzelantrieb momentenlos geschaltet wird,
- der Plattenzylinder 10 und der Gummituchzylinder 8 oder der Formzylinder 9 in Druck
an - Stellung (Druckpressung) bewegt werden,
- mittels Hauptantrieb sämtliche Zylinder (Gummituchzylinder 8, Bogenführungszylinder
6) des Räderzuges einschließlich des unter Druckpressung, d. h. im Reibschluss, stehenden
Plattenzylinders 10 oder Formzylinders 9 manuell im Tipp-Betrieb gedreht werden bis
die Ist-Winkelposition der mittels Drehwinkelgeber vorgegebenen Soll-Winkelposition
des Platten-/ Formzylinders 10, 9 entspricht, und
- in der Soll-Winkelposition dem Plattenzylinder 10 oder dem Formzylinder 9 von der
Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt wird und
der Platten-/ Formzylinder 10, 9 mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und
Räderzug zwecks Fortdruck gekoppelt wird.
[0025] In einer weiten Ausbildung des Arbeitsverfahrens kann vor der Druck an - Stellung
von Plattenzylinder 10 und Gummituchzylinder 8 oder von Formzylinder 9 von der Steuerungseinrichtung
der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt werden und der Plattenzylinder
10 oder Formzylinder 9 mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und Räderzug
gekoppelt werden. Ebenso kann nach der Druck an - Stellung von Plattenzylinder 10
und Gummituchzylinder 8 oder Formzylinder 9 von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung
ein Signal zum Öffnen zugeführt werden und der Platten-/ Formzylinder 10, 9 mittels
der Schaltkupplung vom Hauptantrieb und Räderzug entkoppelt werden.
[0026] In einer Weiterbildung kann der inzwischen fortgesetzte Druck-/ Lackierauftrag unterbrochen
und das Druckbild erneut visuell überprüft werden. Von der Steuerungseinrichtung wird
der Schaltkupplung ein Signal zum Öffnen zugeführt und der Platten-/ Formzylinder
10, 9 wird mittels der Schaltkupplung vom Hauptantrieb und Räderzug entkoppelt. Mittels
des Hauptantriebs werden sämtliche Zylinder (Gummituchzylinder 8, Bogenführungszylinder
6) des Räderzuges einschließlich des unter Druckpressung, d.h. im Reibschluss, stehenden
Plattenzylinders 10 oder Formzylinders 9 manuell im Tipp-Betrieb gedreht bis die Ist-Winkelposition
der mittels Drehwinkelgeber vorgegebenen Soll-Winkelposition des Platten-/ Formzylinders
10, 9 entspricht, von der Steuerungseinrichtung wird der Schaltkupplung ein Signal
zum Schließen zugeführt und der Platten-/ Formzylinder 10, 9 erneut mittels der Schaltkupplung
mit dem Hauptantrieb und Räderzug zwecks Fortdruck gekoppelt wird. Dieser Verfahrensablauf
kann bei Bedarf mehrfach wiederholt werden.
[0027] Ein drittes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Plattenzylinder
10 und dem Gummituchzylinder 8 oder zwischen dem Formzylinder 9 und dem Bogenführungszylinder
6 ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1, einschließlich ungleich 1:2, ungleich 1:3
bzw. ungleich 1:4 vorgesehen wird bzw. vorhanden ist (analog zum ersten bzw. zweiten
Verfahren).
Es wird in der Verarbeitungsmaschine überwacht, ob ein Ausfall eines Winkelgebers
an einem Zylinder (Gummituchzylinder 8, Plattenzylinder 10, Formzylinder 9) vorliegt.
Unmittelbar bei Vorliegen eines Ausfalls mittels der Steuerungseinrichtung wird eine
Synchronisierung zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern
eines Offsetdruckwerks 1 (Gummituchzylinder 8, Bogenführungszylinder 6) oder eines
Lackwerks 2 (Bogenführungszylinder 6) und dem jeweiligen mittels Einzelantrieb angetriebenen
Plattenzylinder 10 oder Formzylinder 9 dadurch vorgegeben, indem
- seitens der Steuerungseinrichtung auf die Signale eines an einem benachbarten Zylinder,
beispielsweise einem Gummituchzylinder 8 eines benachbarten Offsetdruckwerkes 1, angeordneten
Winkelgebers zugegriffen wird,
- dem Einzelantrieb Signale der Steuerungseinrichtung zugeführt werden und der Platten-
oder Formzylinder 10, 9 - entkoppelt vom Hauptantrieb und Räderzug - mittels Einzelantrieb
angetrieben wird, und
- der Zylinder mit ausgefallenem Winkelgeber, beispielsweise der Gummituchzylinder 8,
und der Zylinder, beispielsweise ein weiterer Gummituchzylinder 8, auf dessen Winkelgeber
zugegriffen wurde, in ihren Druck an- bzw. Druck ab- Stellungen (zwecks Vermeidung
von Relativbewegungen) synchron bewegt werden.
Das synchrone Bewegen der Zylinder in die Druck an- bzw. Druck ab- Stellungen wird
bevorzugt mittels einer von der Steuerungseinrichtung aktivierbaren Betätigungseinrichtung
realisiert.
Ein viertes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Plattenzylinder
10 und dem Gummituchzylinder 8 oder zwischen dem Formzylinder 9 und dem Bogenführungszylinder
6 ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1, einschließlich ungleich 1:2, ungleich 1:3
bzw. ungleich 1:4, vorgesehen wird bzw. vorhanden ist (analog zu den ersten bis dritten
Verfahren).
Es wird in der Verarbeitungsmaschine überwacht, ob ein Ausfall eines Winkelgebers
an einem Zylinder (Gummituchzylinder 8, Plattenzylinder 10, Formzylinder 9) vorliegt
und unmittelbar bei Vorliegen eines derartigen Ausfalls mittels der Steuerungseinrichtung
eine Synchronisierung zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern
(Gummituchzylinder 8, Bogenführungszylinder 6) eines Offsetdruckwerks 1 oder eines
Lackwerks 2 (Bogenführungszylinder 6) und dem jeweiligen mittels Einzelantrieb angetriebenen
Plattenzylinder 10 oder FormZylinder 9 dadurch vorgegeben, indem
- der Einzelantrieb momentenlos geschaltet wird,
- von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt
wird und der Plattenzylinder 10 oder Formzylinder 9 mittels der Schaltkupplung mit
dem Hauptantrieb und Räderzug gekoppelt wird,
- der Plattenzylinder 10 und der Gummituchzylinder 8 oder der Formzylinder 9 in Druck
an - Stellung (Druckpressung) bewegt werden,
- der Druck-/ Lackierauftrag fortgesetzt wird und Passerdifferenzen ermittelt werden,
- von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Öffnen zugeführt wird
und der Platten- /Formzylinder 10, 9 mittels der Schaltkupplung vom Hauptantrieb und
Räderzug entkoppelt wird,
- mittels Hauptantrieb sämtliche Zylinder des Räderzuges (Gummituchzylinder 8, Bogenführungszylinder
6) einschließlich des unter Druckpressung, d. h. im Reibschluss, stehenden Plattenzylinders
10 oder Formzylinders 9 manuell im Tipp-Betrieb gedreht werden bis eine die Passerdifferenzen
kompensierende, der Soll-Winkelposition entsprechende Relativlage zwischen Plattenzylinder
10 und Gummituchzylinder 8 oder zwischen Formzylinder 9 und dem zugeordneten Bogenführungszylinder
6 erreicht wird, und
- in der Soll-Winkelposition dem Plattenzylinder 10 oder dem Formzylinder 9 von der
Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt wird und
der Platten-/ Formzylinder 10, 9 mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und
Räderzug zwecks Fortdruck gekoppelt wird.
[0028] Das Vorliegen bzw. die Ermittlung von Passerdifferenzen kann visuell, vorzugsweise
vom Drucker, auf einem Druckbild durchgeführt werden.
Für die Ermittlung von Passerdifferenzen wird der Druck-/ Lackierbetrieb bevorzugt
unterbrochen. Die Ermittlung von Passerdifferenzen kann bei einem Druck-/ Lackierauftrag
mehrfach vorgenommen werden. Hierzu sind die gleichen, bereits oben genannten Verfahrensschritte
durchzuführen.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Offsetdruckwerk
- 2
- Lackwerk
- 3
- Förderrichtung
- 4
- Anleger
- 5
- Ausleger
- 6
- Bogenführungszylinder
- 7
- Waschvorrichtung
- 8
- Gummituchzylinder
- 9
- Druckform tragender Zylinder/Formzylinder
- 10
- Druckform tragender Zylinder/Plattenzylinder
- 11
- Dosiereinrichtung
- 12
- Farbwerk
1. Verfahren zum Steuern einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial, insbesondere
eine Bogenmaterial verarbeitende Druck- oder Lackiermaschine, mit wenigstens einem
Druck-/Lackwerk, wobei jedes Druck-/Lackwerk je einen eine Druckform tragenden, mit
einem Einzelantrieb gekoppelten Plattenzylinder bzw. Formzylinder aufweist, die Platten-/
Formzylinder von einem auf einen Räderzug der Zylinder und Trommeln (Bogenführungszylinder)
für den Bogentransport sowie bei Druckwerken auf die Gummituchzylinder wirkenden Hauptantrieb
mechanisch entkoppelt und in vorgebbarer Weise gegenüber den Bogenführungszylindern
und Gummituchzylindern antreibbar sind und der Platten- bzw. Formzylinder über jeweils
mindestens eine Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb mit Räderzug koppelbar und entkoppelbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Plattenzylinder und dem Gummituchzylinder oder zwischen dem Formzylinder
und dem Bogenführungszylinder ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1, ungleich 1:2,
ungleich 1:3 oder ungleich 1:4 vorgesehen wird,
dass überwacht wird, ob ein Ausfall eines Einzelantriebes vorliegt und unmittelbar bei
Vorliegen eines Ausfalls mittels einer Steuerungseinrichtung eine Sychronisierung
der Winkelpositionen zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern
eines Druckwerks oder eines Lackwerkes und dem jeweiligen, ansonsten mittels Einzelantrieb
angetriebenen Plattenzylinder oder Formzylinder
dadurch vorgegeben wird, dass
- der ausgefallene Einzelantrieb momentenlos geschaltet wird,
- von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt
wird und der Plattenzylinder oder der Formzylinder mittels der Schaltkupplung mit
dem Hauptantrieb und Räderzug gekoppelt wird,
- der Plattenzylinder und der Gummituchzylinder oder der Formzylinder in Druck an
- Stellung (Druckpressung) bewegt werden,
- von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Öffnen zugeführt
wird und der Platten-/ Formzylinder mittels der Schaltkupplung vom Hauptantrieb und
Räderzug entkoppelt wird,
- die Ist-Winkelposition des Plattenzylinders oder des Formzylinders mit ausgefallenem
Einzelantrieb mittels Drehwinkelgeber erfasst und der Steuerungseinrichtung ein Signal
zugeführt und von dieser ein Signal an den Hauptantrieb mit Räderzug zugeführt wird,
- mittels Hauptantrieb sämtliche Zylinder des Räderzugs einschließlich des unter Druckpressung
stehenden Plattenzylinders oder Formzylinders gedreht werden bis die Ist-Winkelposition
bis zum Erreichen der mittels Drehwinkelgeber vorgegebenen Soll-Winkelposition des
Platten-/ oder Formzylinders entspricht, und
- in der Soll-Winkelposition dem Plattenzylinder oder Formzylinder von der Steuerungseinrichtung
der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt wird und der Platten-/ Formzylinder
mit dem Hauptantrieb und Räderzug gekoppelt wird.
2. Verfahren zum Steuern einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial, insbesondere
eine Bogenmaterial verarbeitende Druck- oder Lackiermaschine, mit wenigstens einem
Druck-/Lackwerk, wobei jedes Druck-/Lackwerk je einen eine Druckform tragenden, mit
einem Einzelantrieb gekoppelten Plattenzylinder bzw. Formzylinder aufweist, die Platten-/
Formzylinder von einem auf einen Räderzug der Zylinder und Trommeln (Bogenführungszylinder)
für den Bogentransport sowie bei Druckwerken auf die Gummituchzylinder wirkenden Hauptantrieb
mechanisch entkoppelt und in vorgebbarer Weise gegenüber den Bogenführungszylindern
und Gummituchzylindern antreibbar sind und der Platten- bzw. Formzylinder über jeweils
mindestens eine Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb mit Räderzug koppelbar und entkoppelbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Plattenzylinder und dem Gummituchzylinder oder zwischen dem Formzylinder
und dem Bogenführungszylinder ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1, ungleich 1:2,
ungleich 1:3, oder ungleich 1:4 vorgesehen wird,
dass visuell überprüft wird, ob auf dem Druckbild Passerdifferenzen vorliegen und unmittelbar
beim Vorliegen von Passerdifferenzen eine Synchronisierung der Winkelpositionen zwischen
den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern eines Druckwerks oder eines
Lackwerkes und dem jeweiligen, ansonsten mittels Einzelantrieb angetriebenen Plattenzylinder
oder Formzylinder
dadurch vorgegeben wird, dass
- der ausgefallene Einzelantrieb momentenlos geschaltet wird,
- der Plattenzylinder und der Gummituchzylinder oder der Formzylinder in Druck an
-Stellung (Druckpressung) bewegt werden,
- mittels Hauptantrieb sämtliche Zylinder des Räderzuges einschließlich des unter
Druckpressung stehenden Plattenzylinders oder Formzylinders manuell im Tipp-Betrieb
gedreht werden bis die Ist-Winkelposition der mittels Drehwinkelgeber vorgegebenen
Soll-Winkelposition des Platten-/ Formzylinders entspricht, und
- in der Soll-Winkelposition dem Plattenzylinder oder dem Formzylinder von der Steuerungseinrichtung
der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt wird und der Platten-/ Formzylinder
mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und Räderzug zwecks Fortdruck gekoppelt
wird.
3. Verfahren zum Steuern einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial, insbesondere
eine Bogenmaterial verarbeitende Druck- oder Lackiermaschine, mit wenigstens einem
Druck-/Lackwerk, wobei jedes Druck-/Lackwerk je einen eine Druckform tragenden, mit
einem Einzelantrieb gekoppelten Plattenzylinder bzw. Formzylinder aufweist, die Platten-/
Formzylinder von einem auf einen Räderzug der Zylinder und Trommeln (Bogenführungszylinder)
für den Bogentransport sowie bei Druckwerken auf die Gummituchzylinder wirkenden Hauptantrieb
mechanisch entkoppelt und in vorgebbarer Weise gegenüber den Bogenführungszylindern
und Gummituchzylindern antreibbar sind und der Platten- bzw. Formzylinder über jeweils
mindestens eine Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb mit Räderzug koppelbar und entkoppelbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Plattenzylinder und dem Gummituchzylinder oder zwischen dem Formzylinder
und dem Bogenführungszylinder ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1, ungleich 1:2,
ungleich 1:3 oder ungleich 1:4 vorgesehen wird,
dass überwacht wird, ob ein Ausfall eines Winkelgebers an einem Zylinder vorliegt und
unmittelbar bei Vorliegen eines Ausfalls mittels einer Steuerungseinrichtung eine
Synchronisierung zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern
eines Druckwerks oder eines Lackwerks und dem jeweiligen mittels Einzelantrieb angetriebenen
Plattenzylinder oder Formzylinder
dadurch vorgegeben wird, indem
- seitens der Steuerungseinrichtung auf die Signale eines an einem benachbarten Zylinder
angeordneten Winkelgebers zugegriffen wird,
- dem Einzelantrieb Signale der Steuerungseinrichtung zugeführt werden und der Platten-
oder Formzylinder entkoppelt vom Hauptantrieb und Räderzug mittels Einzelantrieb angetrieben
wird, und
- der Zylinder mit ausgefallenem Winkelgeber und der Zylinder auf dessen Winkelgeber
zugegriffen wurde in ihren Druck an- und Druck ab- Stellungen synchron bewegt werden.
4. Verfahren zum Steuern einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial, insbesondere
eine Bogenmaterial verarbeitende Druck- oder Lackiermaschine, mit wenigstens einem
Druck-/Lackwerk, wobei jedes Druck-/Lackwerk je einen eine Druckform tragenden, mit
einem Einzelantrieb gekoppelten Plattenzylinder bzw. Formzylinder aufweist, die Platten-/
Formzylinder von einem auf einen Räderzug der Zylinder und Trommeln (Bogenführungszylinder)
für den Bogentransport sowie bei Druckwerken auf die Gummituchzylinder wirkenden Hauptantrieb
mechanisch entkoppelt und in vorgebbarer Weise gegenüber den Bogenführungszylindern
und Gummituchzylindern antreibbar sind und der Platten- bzw. Formzylinder über jeweils
mindestens eine Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb mit Räderzug koppelbar und entkoppelbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Plattenzylinder und dem Gummituchzylinder oder zwischen dem Formzylinder
und dem Bogenführungszylinder ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1, ungleich 1:2,
ungleich 1:3 oder ungleich 1:4 vorgesehen wird,
dass überwacht wird, ob ein Ausfall eines Winkelgebers an einem Zylinder vorliegt und
unmittelbar bei Vorliegen eines Ausfalls mittels einer Steuerungseinrichtung eine
Synchronisierung zwischen den vom Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Zylindern
eines Druckwerks oder eines Lackwerks und dem jeweiligen mittels Einzelantrieb angetriebenen
Plattenzylinder oder Formzylinder
dadurch vorgegeben wird, dass
- der Einzelantrieb momentenlos geschaltet wird,
- von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt
wird und der Plattenzylinder oder Formzylinder mittels der Schaltkupplung mit dem
Hauptantrieb und Räderzug gekoppelt wird,
- der Plattenzylinder und der Gummituchzylinder oder der Formzylinder in Druck an
- Stellung (Druckpressung) bewegt werden,
- der Druck- /Lackierauftrag fortgesetzt wird und Passerdifferenzen ermittelt werden,
- von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Öffnen zugeführt
wird und der Platten- /Formzylinder mittels der Schaltkupplung vom Hauptantrieb und
Räderzug entkoppelt wird,
- mittels Hauptantrieb sämtliche Zylinder des Räderzuges einschließlich des unter
Druckpressung stehenden Plattenzylinders oder Formzylinders manuell im Tipp-Betrieb
gedreht werden bis eine die Passerdifferenzen kompensierende entsprechende Relativlage
zwischen Plattenzylinder und Gummituchzylinder oder zwischen Formzylinder und Bogenführungszylinder
erreicht wird, und
- in der Soll-Winkelposition dem Platten- oder Formzylinder von der Steuerungseinrichtung
der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt wird und der Platten-/ Formzylinder
mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb und Räderzug zwecks Fortdruck gekoppelt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass
- der Druck-/ Lackierauftrag unterbrochen und das Druckbild erneut visuell überprüft
wird,
- von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Öffnen zugeführt
wird und der Platten-/ Formzylinder mittels der Schaltkupplung vom Hauptantrieb und
Räderzug entkoppelt wird, und
- mittels Hauptantrieb sämtliche Zylinder des Räderzuges einschließlich des unter
Druckspannung (Reibschluss) stehenden Platten- oder Formzylinders manuell im Tipp-Betrieb
gedreht werden bis die erfasste Ist-Winkelposition der Soll-Winkelposition des Platten-/
Formzylinders entspricht, und
- von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt
und der Platten-/ Formzylinder erneut mittels der Schaltkupplung mit dem Hauptantrieb
und Räderzug gekoppelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass
- vor der Druck an - Stellung von Plattenzylinder und Gummituchzylinder oder von Formzylinder
von einer Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Schließen zugeführt
wird und der Plattenzylinder oder Formzylinder mittels der Schaltkupplung mit dem
Hauptantrieb und Räderzug gekoppelt wird, und
dass
- nach der Druck an - Stellung von Plattenzylinder und Gummituchzylinder oder Formzylinder
von der Steuerungseinrichtung der Schaltkupplung ein Signal zum Öffnen zugeführt wird
und der Platten-/ Formzylinder mittels der Schaltkupplung vom Hauptantrieb und Räderzug
entkoppelt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ermittlung von Passerdifferenzen auf einem Druckbild visuell durchgeführt wird.