[0001] Waschmaschine mit Waschmittel- und Spülmittelschublade mit die Schließ- oder Öffnungsbewegung
unterstützenden Mitteln
[0002] Die Erfindung betrifft eine Waschmaschine mit einer insbesondere aus der Frontseite
der Maschine herausziehbaren Waschmittel- und Spülmittelschublade, die mit die Schließ-
oder Öffnungsbewegung der Schublade unterstützenden Mitteln zusammenwirkt.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind Waschmittel- und Spülmittelschubladen bekannt, die
insbesondere mit so genannten Einrichtungen zusammenwirken, die die Schließ- bzw.
die Öffnungsbewegung der Schublade unterstützen. So ist beispielsweise aus der
DE 39 24 586 C2 eine Waschmaschine mit einer bewegbaren Waschmittelschale bekannt, welche über ein
elektromagnetisch betätigbares Antriebsmittel verfügt. Hierbei wirkt die Schublade
mit einer Zahnstange zusammen, die wiederum in Eingriff steht mit einem elektromotorisch
angetriebenen Zahnrad. Somit wird über einen Bedienknopf in der Frontseite des Maschinengehäuses
die Schublade auf- oder zugefahren. Eine entsprechende Einrichtung ist auch aus der
DE 103 55 671 A1 sowie der
EP 1 403 415 A2 bekannt.
[0004] Als nachteilig bei diesen aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungen wird es
angesehen, dass die Herstellung der Schublade infolge des zusätzlichen Motors mit
Getriebe, was auch eine zusätzliche Verdrahtung erfordert, kostenintensiv ist, zumal
ein erhöhter Montageaufwand erforderlich ist, wobei die Handhabung der Waschmittel-
und Spülmittelschublade nur dann vorgenommen werden kann, wenn das Gerät elektrisch
angeschlossen ist.
[0005] In der Patentschrift
US 4 828 344 ist eine Möbelschublade offenbart, die zur Schließ- oder Öffnungsbewegung mit unterstützenden
Mitteln zusammenwirkt. Als unterstützendes Mittel wird ein Getriebe verwendet, welches
ein im Schacht gelagertes Zahnrad umfasst, das mit einer Zahnleiste an der Schublade
zusammenwirkt. Das Zahnrad wird mittels einer Spiralfeder in Rotation versetzt, wobei
die Zähne des Zahnrades in die Zähne der Zahnleise an der Schublade eingreifen und
so die Rotation des Zahnrades in eine lineare Schiebebewegung umgesetzt wird. Die
Spiralfeder ist komplett aufgewickelt und fixiert, wenn die Schublade in den Aufnahmeschacht
eingeschoben ist. Durch Druck auf die Schublade wird die Feder freigegeben. Durch
Abwickeln der Feder wird das Zahnrad in Rotation versetzt, wodurch die Schublade aus
dem Schacht heraus bewegt wird. Für die Funktion des Getriebes ist es jedoch notwendig,
dass möglichst keine Verschmutzungen in die Zähne gelangen, welche die Bewegung erschweren
bzw. verhindern können.
[0006] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, eine Waschmaschine mit einer insbesondere
aus der Frontseite der Maschine herausziehbaren Waschmittel- und Spülmittelschublade
der eingangs genannten Art bereit zu stellen, die hinsichtlich ihres Kostenaufwandes
wesentlich günstiger ausfällt und die hinsichtlich ihrer Bedienfreundlichkeit sowie
einer Funktionssicherheit gerecht wird.
[0007] Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden
Unteransprüchen.
[0008] Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen vornehmlich darin, dass das unterstützende
Mittel gemäß der Erfindung keine gesonderten Bauteile, wie Getriebe, Motor oder Bedienelemente
im Bereich der Frontseite erfordern. Die Einzugshilfe basiert auf einfachen mechanischen
Mitteln, die die Bedienfreundlichkeit und die Funktionssicherheit gewährleisten. Hierzu
umfasst das unterstützende Mittel eine Rollfeder, die insbesondere im ausgerollten
Zustand bei ausgezogener Schublade eine Rückstellkraft für den selbsttätigen Schließvorgang
der Schublade bewirkt. In vorteilhafter Weise wird hier die nötige Rückziehkraft mittels
einer Rollfeder speichernd vorgehalten, so dass nach Entriegeln der Schublade diese
selbsttätig einfährt.
[0009] Um insbesondere einen kontrollierten Einzugsvorgang zu gewährleisten, wirkt die Rollfeder
mit einer gegen die Rückstellkraft wirkenden Dämpfungseinrichtung zusammen. Die Dämpfungseinrichtung
ist hierbei koaxial auf der Trommelachse für die Rollfeder angeordnet. In Weiterbildung
der Erfindung umfasst die Dämpfungseinrichtung ein mit der Trommel mitdrehendes Schaufelrad,
welches in Wirkverbindung mit einer viskosen, vorzugsweise hochviskosen Masse oder
Flüssigkeit steht. In Weiterbildung der Erfindung sind die einzelnen Schaufeln des
Schaufelrades radial mit einer tangentialen Vorzugsrichtung ausgerichtet, so dass
die Dämpfung für die handbetätigte Auszugsrichtung geringer ausfällt, als für die
federbetätigte Einzugsrichtung bzw. nahezu wirkungslos ist. Somit wird gewährleistet,
dass ein einfaches Herausziehen auch unter Federkraft möglich ist.
[0010] In Weiterbildung der Schublade wirkt diese mit einem Schlitten zusammen, der wiederum
mit der Schublade über eine Rastverbindung verbunden ist. Aufgrund dieser Ausbildung
wird erreicht, dass die Schublade von dem Schlitten trennbar ist, um sie aus dem Schubfach
zu Reinigungszwecken heraus zu nehmen. Hierbei befindet sich die Schublade im ausgezogenen
Zustand in einer Parkposition, wobei diese über Rastschrägen gehalten wird.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Waschmittel- und Spülmittelschublade in der Perspektive, eingebunden in einem
Maschinengehäuse einer Waschmaschine;
- Figur 2:
- eine Draufsicht auf die Waschmittel- und Spülmittelschublade im teilweise ausgezogenen
Zustand;
- Figur 3:
- eine geschnittene Seitenansicht der Waschmittel- und Spülmittelschublade im ausgezogenen
Zustand;
- Figur 4:
- eine Detailansicht für die Rastverbindung zwischen Schlitten und Schublade und
- Figur 5:
- eine skizzierte Waschmaschine.
[0012] Die Figur 5 zeigt in einer skizzierten Darstellung eine Waschmaschine in einer Frontansicht.
Die Waschmaschine umfasst ein Gehäuse 1 mit einer Frontseite 2. In dem Gehäuse 1 ist
eine Waschmittel- und Spülmittelschublade 3 eingesetzt, die von der Frontseite 2 aus
zu öffnen bzw. zu schließen ist.
[0013] Die Figur 1 zeigt in der Perspektive ein Maschinengehäuse 1 einer Waschmaschine mit
einer insbesondere aus der Frontseite 2 der Maschine herausziehbaren Waschmittel-
und Spülmittelschublade 3, die mit die Schließ- oder Öffnungsbewegung der Schublade
unterstützenden Mitteln 4 zusammenwirkt. Wie aus den Figuren 2 und 3 zu erkennen ist,
umfasst das unterstützende Mittel 4 eine Rollfeder 5, die im ausgerollten Zustand,
wie insbesondere in der Figur 3 zu erkennen, also bei ausgezogener Schublade 3, eine
Rückstellkraft für den selbständigen Schließvorgang der Schublade 3 bewirkt. Als Rollfeder
5 kann ein Stahlband oder ein Kunststoffband verwendet werden, wobei das Band eine
Eigenspannung aufweist, die im entspannten Zustand ein Aufrollen des Bandes bewirkt.
[0014] Dabei wirkt die Rollfeder 5 mit einer gegen die Rückstellkraft wirkenden Dämpfungseinrichtung
6 zusammen, wie näher in der Figur 2 zu erkennen ist. Die Dämpfungseinrichtung 6 ist
dabei koaxial auf der Trommelachse 7 für die Rollfeder 5 angeordnet. Wie aus der Figur
2 zu erkennen ist, umfasst die Dämpfungseinrichtung 6 ein mit der Trommel 8 mitdrehendes
bzw. drehfest verbundenes Schaufelrad 9, welches in Wirkverbindung mit einer viskosen
Masse oder Flüssigkeit steht, die in dem Schaufelradgehäuse 10 untergebracht ist.
Hierbei sind die einzelnen Schaufeln 11 des Schaufelrades 9 radial mit einer tangentialen
Vorzugsrichtung ausgerichtet, so dass die Dämpfung für die handbetätigte Auszugsrichtung
geringer ausfällt als für die federbetätigte Einzugsrichtung, gemäß Pfeilrichtung.
Eine tangentiale Beweglichkeit bzw. Auslenkung der einzelnen Schaufeln 11 ist ebenfalls
möglich, so dass für die handbetätigte Auszugsrichtung die Schaufeln 11 mit einem
geringeren Strömungswiderstand durch die viskose Masse oder Flüssigkeit bewegt werden.
[0015] Wie aus den Figuren 2 und 4 näher zu erkennen ist, wirkt die Schublade 3 mit einem
Schlitten 12 zusammen, wobei der Schlitten 12 mit der Schublade 3 über eine Rastverbindung
verbunden ist. Die Rastverbindung ermöglicht insbesondere die Trennung der Schublade
3 von dem Schlitten 12 vorzunehmen, um die Schublade 3 zu reinigen. Damit die Schublade
3 im ausgezogenen Zustand in einer Parksituation verharrt, ist sie über eine Rastschräge
13, die hinter eine Rastkante im Aufnahmeschacht 14 einrastet, am Maschinengehäuse
1 gelagert. Die Rastschräge 13 ist näher in der Figur 4 zu erkennen.
[0016] Wie es weiter aus Figur 2 ersichtlich ist, sind sowohl Schublade 3 als auch der Schlitten
12 im Aufnahmeschacht 14 verschiebbar geführt.
[0017] Wie aus der Zusammenschau der Figuren ersichtlich, wird an den Aufnahmeschacht 14
eine Kinematik angeflanscht, die durch Herausziehen der Schublade 3 gespannt wird.
Die Schublade 3 ist mit dieser Kinematik über einen eingerasteten Schlitten 12 verbunden.
Der Ausschnitt 15 ist in der Figur 4 als Detailansicht für die Rastverbindung zwischen
Schlitten 12 und Schublade 3 dargestellt. Am Schlitten12 ist an den seitlichen Rändern
jeweils ein zur Schublade 3 hin weisender Steg 16 befestigt oder einstückig angeformt,
der an seinem äußeren Ende eine Rastnase 18 mit zwei Anlaufschrägen aufweist. Dieser
Steg 16 ist in sich federnd in horizontaler Richtung quer zur Verschieberichtung angeordnet
wirkt somit in Teilbereichen wie eine Blattfeder. Die Schublade 3 enthält in ihren
Seitenwänden jeweils eine Öffnung 17, in die die Rastnase 16 im befestigten Zustand
einrastet.
[0018] In Figur 3 ist verdeutlicht, dass die Schublade 3 nach dem Herausziehen zum Befüllen
in Endposition über die Rastschräge 13 in einer Parkposition gehalten wird. Durch
ein Herausheben aus der Parkposition wird die Schublade 3 durch die gespannte Kinematik
in den Aufnahmeschacht 14 zurückgezogen. Eine in die Kinematik integrierte gleichmäßige
Dämpfung sorgt für lineare Einzugsgeschwindigkeit. Zum Reinigen der Schublade 3 wird
diese über die Parkstation hinausgezogen und dann über zwei seitliche Nocken von dem
Schlitten 12 getrennt. Der Schlitten 12 fährt eigenständig gedämpft zurück. Zum Ankoppeln
der Schublade 3 wird diese bis in die Endposition des Aufnahmeschachts 14 geschoben
und rastet dann selbsttätig in den Schlitten 12 ein.
1. Waschmaschine mit einer insbesondere aus der Frontseite der Maschine herausziehbaren
Waschmittel- und Spülmittelschublade, die mit die Schließ- oder Öffnungsbewegung der
Schublade (3) unterstützenden Mitteln zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
dass das unterstützende Mittel (4) eine Rollfeder (5) umfasst, die insbesondere im ausgerollten
Zustand bei ausgezogener Schublade (3) eine Rückstellkraft für den selbsttätigen Schließvorgang
der Schublade (3) bewirkt.
2. Waschmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rollfeder (5) mit einer gegen die Rückstellkraft wirkenden Dämpfungseinrichtung
(6) zusammenwirkt.
3. Waschmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rollfeder auf einer Trommel (8) mit einer Trommelachse (7) angeordnet ist und
die Dämpfungseinrichtung (6) koaxial auf der Trommelachse (7) für die Rollfeder (5)
angeordnet ist.
4. Waschmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dämpfungseinrichtung (6) ein mit der Trommel (8) mitdrehendes Schaufelrad (9)
umfasst, welches in Wirkverbindung mit einer viskosen Masse oder Flüssigkeit steht.
5. Waschmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die einzelnen Schaufeln (11) des Schaufelrades (9) radial mit einer tangentialen
Vorzugsrichtung ausgerichtet sind, so dass die Dämpfung für die handbetätigte Auszugsrichtung
geringer ausfällt als für die federbetätigte Einzugsrichtung.
6. Waschmaschine nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schublade (3) mit einem Schlitten (12) zusammenwirkt, wobei der Schlitten (12)
mit der Schublade (3) über eine Rastverbindung (16, 17) verbunden sind.
7. Waschmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schublade (3) im ausgezogenen Zustand über eine Rastschräge (13) in einer Parkposition
verbleibt.