[0001] Die Erfindung betrifft eine Pressanordnung zur Entwässerung oder Glättung einer Papier-,
Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn in einer Maschine zur Herstellung
und/oder Veredlung derselben mit wenigstens einem, von einer Press- und einer Gegenwalze
gebildeten Pressspalt, deren Achsen zumindest an einem Walzenende in separaten Supportteilen
gelagert sind, wobei die Presswalze einen rotierenden Walzenmantel besitzt, der über
ein Anpresselement zur Gegenwalze gedrückt wird und die gegenüberliegenden Supportteile
wenigstens eines Walzenendes über ein oder mehrere Zugstäbe lösbar miteinander verbunden
sind.
[0002] Diese Verbindungselemente sind beispielsweise aus der
EP 531491 bekannt und nehmen Schiefstellungen infolge von Walzendurchbiegungen und thermischen
Längenänderungen durch elastische Verformung auf.
[0003] Dem sind jedoch im Interesse einer ausreichenden Belastbarkeit für die, von der Presskraft
abhängenden Zugkräfte Grenzen gesetzt.
[0004] Außerdem ist der für die Verbindungselemente zur Verfügung stehenden Raum, insbesondere
bei kleinen Presswalzen begrenzt.
[0005] Auch die Montage bzw. Demontage ist insbesondere durch die eingeschränkte Zugänglichkeit
erschwert. Hinzu kommen konstruktive Anpassungen angrenzender Elemente der Pressanordnung.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Montage der Zugstäbe zu vereinfachen
und möglichst auch die Beeinträchtigung benachbarter Maschinenelemente zu vermindern.
[0007] Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Zugstäbe in axialer Richtung
der Walzen biegeweich und in axialer Richtung der Walzen in die Supportteile einsetzbar
sind.
[0008] Wegen der Biegsamkeit in axialer Richtung erlauben die Zugstäbe auch weiterhin thermisch
bedingte Längenänderungen der Walzenachsen und Schiefstellungen infolge Walzendurchbiegung.
[0009] Durch die Einsetzbarkeit der Zugstäbe von vorn verbessert sich jedoch die Montage
bzw. Demontage erheblich. Benachbarte Teile wie Rinnen; Schaber bleiben von der Verbindung
unbeeinflusst und müssen bei einem Lösen der Verbindung auch nicht ausgebaut werden.
[0010] Das Lösen der Verbindung ist insbesondere beim Walzenwechsel und dem Wechsel des
Walzenmantels sowie von Bändern der Pressanordnung notwendig.
[0011] Für die einfache Fixierung der Zugstäbe an den Supportteilen sollten die Zugstäbe
an beiden Enden eine Verdickung aufweisen.
[0012] Außerdem ist es für die Gewährleistung einer ausreichenden Biegsamkeit vorteilhaft,
wenn die Zugstäbe nach Art einer Blattfeder ausgebildet sind, wobei die Biegsamkeit
parallel zur Pressebene um ein Vielfaches höher als senkrecht zur Pressebene ist.
[0013] Zur Realisierung einer Verbindung zwischen den Zugstäben und den Supportteilen sollten
zumindest die Verdickungen in Ausnehmungen der Supportteile ruhen. Hierfür eigenen
sich insbesondere axial verlaufende T-förmige Nuten in den Supportteilen zur Aufnahme
der Verdickungen.
[0014] Die Verdickungen selbst können mit Vorteil hammerkopfförmig ausgebildet sein.
[0015] Damit die Zugstäbe ausreichend große Kräfte aufnehmen können, sollten sich die Verdickungen
jeweils auf einer Auflagefläche der Supporteile abstützen.
[0016] Dabei ist es wegen der auftretenden Beanspruchungen und im Interesse einer ausreichenden
Biegsamkeit von Vorteil, wenn die Ausdehnung der Auflagefläche in axialer Richtung
wesentlich größer als die Ausdehnung des Zugstabes zwischen den Verdickungen in axialer
Richtung ist.
[0017] Die Breite der Auflagefläche in axialer Richtung sollte mindestens um 50, vorzugsweise
um wenigstens 100% größer als die axiale Ausdehnung des Zugstabes zwischen den Verdickungen
sein.
[0018] Um die Biegsamkeit in axialer Richtung wesentlich stärker als senkrecht dazu auszubilden
und außerdem die Aufnahme der hohen Zugkräfte zu ermöglichen, sollte der Zugstab zwischen
den Verdickungen quer zur Pressebene mindestens 3, vorzugsweise wenigstens 4 und insbesondere
zumindest 5 mal breiter als in axialer Richtung sein.
[0019] Der Ein- und Ausbau der Zugstäbe erfolgt im unbelasteten Zustand. Zum Herstellen
der Verbindung kann ein Spreizelement eingesetzt werden, welches den Abstand zwischen
den Supportteilen auf ein von den Zugstäben vorgegebenes Maß erweitert und so die
Verbindung spannt und stabilisiert. Das Spannen kann jedoch auch über eine Belastung
des Anpresselementes erfolgen. Indem das Anpresselement den Walzenmantel zur Gegenwalze
drückt, wird ebenfalls der Abstand zwischen den Supportteilen vergrößert.
[0020] Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In der beigefügten Zeichnung zeigt:
- Figur 1:
- eine schematische Seitenansicht und
- Figur 2:
- eine Teil-Längsansicht der Pressanordnung.
[0021] Die Pressanordnung hat einen Pressspalt zur Entwässerung oder Glättung einer Faserstoffbahn,
insbesondere einer Papierbahn in einer Papiermaschine, der von einer oben liegenden
Presswalze 1 und einer unteren Gegenwalze 5 gebildet wird.
[0022] Dabei sind die Achsen 7,8 der Walzen 1,5 in separaten Supportteilen 2,4 gelagert.
Während die Achse 8 der Gegenwalze 5 mit dieser mitrotiert, ist die Achse 7 der Presswalze
1 feststehend.
[0023] Daher können Achse 7 und Lagerung sowie Supportteil 2 der Presswalze 1 kleiner als
bei der Gegenwalze 5 ausgeführt werden.
[0024] Es ist jedoch auch möglich, dass die Gegenwalze 5 durchbiegungsgesteuert ausgeführt
wird. In diesem Fall ist die Achse 8 der Gegenwalze 5 ebenfalls feststehend, während
der Walzenmantel von einem Anpresselement beaufschlagt wird.
[0025] Die Presswalze 1 hat einen rotierenden Walzenmantel 10, der von einem sich auf der
Achse 7 abstützenden, stationären Anpresselement 9 zur Gegenwalze 5 gedrückt wird.
[0026] Während bei formstabilen Walzenmänteln 10 das Anpresselement 9, wie dargestellt,
eine konvexe Pressfläche aufweist, kann diese bei flexiblem Walzenmantel 10 zur Bildung
eines verlängerten Pressspaltes konkav sein.
[0027] Verlängerte Pressspalte erlauben wegen der längeren Verweilzeit eine intensive und
dennoch volumenschonende Behandlung der Faserstoffbahn.
[0028] Die Supportteile 2,4 sind hier führerseitig über beidseitig der Pressebene 14 der
Walzen 1,5 verlaufende Zugstäbe 3 lösbar miteinander verbunden.
[0029] Wesentlich ist dabei, dass die Zugstäbe 3 in axialer Richtung biegeweich sind. Dies
erlaubt einen Ausgleich von Walzendurchbiegungen und thermischen Längeränderungen.
[0030] Der Wegfall von Biegebeanspruchungen erlaubt es, die Zugstäbe 3 in ihren Abmessungen
zu vermindern und/oder deren Belastbarkeit hinsichtlich Zugspannungen zu erhöhen.
[0031] Die Zugstäbe 3 werden axial in die Supportteile 2,4 eingeschoben. Dies erfolgt bei
entspanntem Anpresselement 9.
[0032] Beim Belasten des Anpresselementes 9 zur Erzeugung der Presskräfte im Pressspalt
kommt es zum Spannen der Zugstäbe 3, d.h. zur Entwicklung der Zugsspannungen.
[0033] Das Lösen der Verbindung erfolgt durch das Entspannen des Anpresselementes 9. Anschließend
können die Zugstäbe 3 oder Teile davon entfernt werden.
[0034] Zwischen den Supportteilen 2,4 befindet sich noch ein Spreizelement 11, welches die
Supportteile 2,4 bei Bedarf auseinander drückt und so die Verbindung spannen und entspannen
kann.
[0035] Im Ergebnis werden Montage und Demontage der Zugstäbe 3 wesentlich erleichtert.
[0036] Die Zugstäbe 3 haben an beiden Enden Verdickungen 12 in Form von Hammerköpfen. Diese
Verdickungen 12 können im entlasteten Zustand in entsprechende Aussparungen 13 in
Form T-förmiger Nuten der zu verbindenden Supportteile 2,4 geschoben werden.
[0037] Bei Belastung durch das Spreizelement 11 kommt es zum Spannen der Verbindung. Da
die Verdickungen 12 axial in die Supportteile 2,4 geschoben werden, müssen bei der
Montage bzw. Demontage keine weiteren Maschinenteile, wie z. B. Schaber 6, abgebaut
werden.
[0038] Der Schaber 6 ist hier beispielhaft am oberen Supportteil 2 befestigt.
[0039] Um insbesondere auch das Gewicht der Zugstäbe 3 zu minimieren, wird beidseitig der
Pressebene 14 je ein Zugstab 3 eingesetzt.
[0040] Die Verdickungen 12 stützen sich auf einer Auflagefläche A der Aussparung 13 der
Supporteile 2,4 ab. Um eine ausreichende Belastbarkeit für die Zugkräfte gewährleisten
zu können, ist die Auflagefläche A doppelt so breit wie der Zugstab 3 zwischen den
Verdickungen 12 in axialer Richtung.
[0041] Im Interesse einer ausreichenden Flexibilität des Zugstabes 3 zwischen den Verdickungen
12 (in axialer Richtung) ist die Breite C des Zugstabes 3 quer zur Pressebene 14 viermal
größer als die Breite B in axialer Richtung.
1. Pressanordnung zur Entwässerung oder Glättung einer Papier-, Karton-, Tissue- oder
einer anderen Faserstoffbahn in einer Maschine zur Herstellung und/oder Veredlung
derselben mit wenigstens einem, von einer Press- (1) und einer Gegenwalze (5) gebildeten
Pressspalt, deren Achsen (7,8) zumindest an einem Walzenende in separaten Supportteilen
(2,4) gelagert sind, wobei die Presswalze (1) einen rotierenden Walzenmantel (10)
besitzt, der über ein Anpresselement (9) zur Gegenwalze (5) gedrückt wird und die
gegenüberliegenden Supportteile (2,4) wenigstens eines Walzenendes über ein oder mehrere
Zugstäbe (3) lösbar miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zugstäbe (3) in axialer Richtung biegeweich und in axialer Richtung in die Supportteile
(2,4) einsetzbar sind.
2. Pressanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zugstäbe (3) an beiden Enden eine Verdickung (12) aufweisen.
3. Pressanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zugstäbe (3) nach Art einer Blattfeder ausgebildet sind, wobei die Biegsamkeit
parallel zur Pressebene (14) um ein Vielfaches höher als senkrecht zur Pressebene
(14) ist.
4. Pressanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest die Verdickungen (12) in Ausnehmungen (13) der Supportteile (2,4) ruhen.
5. Pressanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verdickungen (12) sich auf einer Auflagefläche (A) der Supporteile (2,4) abstützen.
6. Pressanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausdehnung der Auflagefläche (A) in axialer Richtung wesentlich größer als die
Ausdehnung des Zugstabes (3) zwischen den Verdickungen (12) in axialer Richtung ist.
7. Pressanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Breite der Auflagefläche (A) in axialer Richtung mindestens um 50, vorzugsweise
um wenigstens 100% größer als die axiale Ausdehnung des Zugstabes (3) zwischen den
Verdickungen (12) ist.
8. Pressanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Zugstab (3) zwischen den Verdickungen (12) quer zur Pressebene (14) mindestens
3, vorzugsweise wenigstens 4 und insbesondere zumindest 5 mal breiter als in axialer
Richtung ist.