[0001] Die Erfindung betrifft eine Entwässerungseinrichtung insbesondere zur Fahrbahn- oder
Flächenentwässerung, die insbesondere dazu vorgesehen ist, Oberflächenwasser von einer
Fahrbahn abzuführen, solange eine entlang der Fahrbahn verlaufende Böschung noch nicht
ausreichend befestigt ist.
[0002] Beim Aufschütten und Anlegung einer Böschung entlang einer Straße besteht häufig
die Gefahr, dass die Böschung durch von der Straßenoberfläche abfließendes Wasser
teilweise weggeschwemmt oder beschädigt wird, solange die Böschung noch nicht durch
einen geeigneten Bewuchs wie zum Beispiel eine Grasnarbe oder eine andere Bepflanzung
ausreichend befestigt ist. Im allgemeinen kann es bis zu etwa einem Jahr dauern, bis
mit einem solchen Bewuchs sichergestellt werden kann, dass die Böschung auch bei starkem
Regen durch von der Strasse abfließendes Oberflächenwasser keinen Schaden nimmt.
[0003] Zur Lösung dieses Problems ist es bekannt, insbesondere beim Neubau einer Straße
die Böschung mit einer entlang des Fahrbahnrandes aufgebrachten kleinen Aufschüttung
aus Asphalt oder ähnlichem Material zu schützen und das entlang der Aufschüttung fließende
Oberflächenwasser durch in bestimmten Abständen in die Aufschüttung eingelegte und
über die Böschung geführte Flexrohre (oder Schläuche) gezielt abzuleiten.
[0004] Diese Lösung hat sich jedoch aus verschiedenen Gründen als nachteilig erwiesen. Insbesondere
bei häufigen und starken Regenfällen besteht die Gefahr, dass die Flexrohre verstopfen
und / oder die Aufschüttung insbesondere im Bereich der Flexrohre ganz oder teilweise
weggeschwemmt wird, so dass die Flexrohre umspült, unterspült oder verschoben werden
und das entlang der Aufschüttung gesammelte und geführte Wasser dann nicht mehr vollständig
durch das betreffende Flexrohr, sondern zu einem wesentlichen oder überwiegenden Teil
seitlich davon unkontrolliert über die Böschung herabläuft. Die Schäden an der Böschung
sind dann dort aufgrund der gesammelten Wassermenge i. a. besonders hoch.
[0005] Andererseits besteht auch die Gefahr, dass sich das Wasser bei verstopften Flexrohren
entlang der Aufschüttung staut, so dass diese auch an anderen Stellen überflutet wird
und die Böschung dadurch beschädigt werden kann.
[0006] Eine Aufgabe, die der Erfindung zu Grunde liegt, besteht deshalb darin, eine Entwässerungseinrichtung
zu schaffen, mit der Wasser insbesondere von einer Straßenoberfläche zuverlässig und
sicher abgeleitet werden kann, ohne eine angrenzende, noch nicht durch Bewuchs o.
ä. gefestigte Böschung dadurch zu gefährden oder zu beschädigen.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß Anspruch 1 mit einer Entwässerungseinrichtung insbesondere
zur Flächen- oder Fahrbahnentwässerung, mit einem Entwässerungselement, das ein Gehäuse
mit einer sich in einer horizontalen Gebrauchsstellung im Wesentlichen vertikal erstreckenden
Wasser-Aufnahmeöffnung zur Bildung eines horizontalen Wassereinlaufes, und einer Wasser-Abgabeöffnung
aufweist, die zum Anschluss eines Rohres oder Schlauches an das Gehäuse vorgesehen
ist.
[0008] Die Wasser-Aufnahmeöffnung erstreckt sich vorzugsweise zumindest im Wesentlichen
senkrecht zu einer zwischen der Wasser-Aufnahmeöffnung und der Wasser-Abgabeöffnung
verlaufenden Längsausdehnung des Gehäuses.
[0009] Ein besonderer Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass mit der Entwässerungseinrichtung
eine Wasser-Aufnahmeöffnung zur Verfügung steht, die entsprechend dem Bedarf bemessen
werden kann, so dass z. B. wesentlich mehr Wasser aufgenommen und abgeführt werden
kann, als es mit einer in die Aufschüttung gelegten Rohröffnung der Fall ist.
[0010] Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
[0011] Die Ausführung gemäß Anspruch 2 ermöglicht eine einfache und kostengünstige Herstellung
des Gehäuses aus einfachen Flächenelementen wie insbesondere Metallblechen.
[0012] Die Ausführung gemäß Anspruch 3 hat den Vorteil, dass das Entwässerungselement, auch
wenn es gemäß den Ansprüchen 8 und 9 ausgebildet ist, beidseitig verwendet werden
kann, d.h. in gleicher Gestaltung und Ausführung an beiden Straßenrändern verlegt
werden kann, indem es jeweils um 180° um seine zwischen der Wasser-Aufnahmeöffnung
und der Wasser-Abgabeöffnung verlaufende Längsachse gedreht wird. Der vorzugsweise
verwendete, mindestens eine Steg dient im Falle des rechteckigen Gehäusequerschnitts
zur Stabilisierung des Gehäuses.
[0013] Die Ausführungen gemäß den Ansprüchen 4 bis 6 sind insbesondere dann vorteilhaft,
wenn die Entwässerungseinrichtung auf einem Untergrund verankert werden soll.
[0014] Die Ausführung gemäß Anspruch 7 hat den Vorteil, dass das Wasser insbesondere bei
starken Regenfällen bzw. großen Wassermengen in wesentlich größerem Umfang aufgenommen
und über ein Flexrohr o. ä. abgeführt werden kann.
[0015] Die Ausführungen gemäß den Ansprüchen 8 und 9 sind insbesondere zur Anwendung an
Straßen vorgesehen, die ein Gefälle aufweisen, und verbessern auch in diesem Fall
die Wasseraufnahme erheblich.
[0016] Schließlich sei noch erwähnt, dass das Entwässerungselement vorzugsweise aus Metall
oder Kunststoff mit einer Materialstärke von zwischen etwa 1 und etwa 5 mm gefertigt
ist.
[0017] Ferner sind die freien Kanten der Wasser-Aufnahmeöffnung zur Verbesserung des Wassereinlaufes
vorzugsweise angeschärft.
[0018] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von bevorzugten und beispielhaften Ausführungsformen anhand der Zeichnung.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine dreidimensionale Ansicht des Entwässerungselementes von schräg oben und von vorne;
- Fig. 2
- eine Ansicht des Entwässerungselementes von vorne; und
- Fig. 3
- eine dreidimensionale Draufsicht auf das Entwässerungselement.
[0019] In den Figuren 1 bis 3 ist eine bevorzugte Ausführungsform der Entwässerungseinrichtung
in Form eines Entwässerungselementes gezeigt, das anstelle eines freien Endes eines
Flexrohres oder eines Schlauches in eine entlang eines Straßenrandes aufgebrachte
Aufschüttung eingelegt bzw. eingesetzt wird, um das entlang der Aufschüttung fließende
Wasser aufzunehmen und durch ein angeschlossenes Flexrohr o. ä. abzuführen.
[0020] Das Entwässerungselement umfasst eine untere Hauptfläche in Form einer Auflageplatte
1 und eine obere Hauptfläche in Form einer Platte 2, die im wesentlichen gleiche Abmessungen
aufweisen und zusammen mit Seitenwänden 3, 4 ein Rohr mit rechteckigem Querschnitt
bilden.
[0021] Das Entwässerungselement weist an einem Ende eine sich vorzugsweise erweiternde und
somit im wesentlichen Trichter-ähnliche Wasser-Aufnahmeöffnung 5 auf. Das gegenüberliegende
Ende des Elementes ist mit einer Wasser-Abgabeöffnung 6 in Form eines rohrförmigen
Ansatzes mit einem kreisförmigen Querschnitt und solchen Abmessungen versehen, dass
darauf ein Flexrohr o. ä. (nicht dargestellt) aufgeschoben werden kann.
[0022] Wie insbesondere in der Darstellung gemäß Figur 3 zu erkennen ist, ist die Wasser-Aufnahmeöffnung
5 in der Ebene der Hauptflächen in eine Richtung gerichtet, die vorzugsweise einen
Winkel von ungleich 180 Grad mit der Längsachse des Entwässerungselementes einschließt.
Dieser Winkel beträgt vielmehr zum Beispiel etwa 45 bzw. etwa 135 Grad zu der Längsachse.
Dies wird durch die insbesondere in den Figuren 1 und 3 dargestellte Gestaltung der
unteren Auflageplatte 1 und der oberen Platte 2 sowie durch einen entsprechenden Verlauf
der Seitenwände 3, 4 erreicht.
[0023] Schließlich ist in den Figuren auch angedeutet, dass sich in der Wasser-Aufnahmeöffnung
5 des Entwässerungselementes ein Steg, insbesondere eine Hülse (oder Leerrohr) 7 befindet,
der/die im wesentlichen senkrecht zwischen der unteren Auflageplatte 1 und der oberen
Platte 2 verläuft.
[0024] Anstelle der dargestellten rechteckigen Querschnittsform des Entwässerungselementes
können auch andere Querschnittsformen wie z. B. ovale oder runde Formen gewählt werden.
[0025] Weiterhin kann es vorteilhaft sein, die Seitenwände 3, 4 im Bereich des Übergangs
zu der Trichter-ähnlichen Öffnung 5 abgerundet auszubilden, so dass sich nicht wie
im dargestellten Fall Kanten, sondern Radien ergeben. Mit dieser Maßnahme kann der
Strömungseintritt in das Entwässerungselement verbessert und verhindert werden, dass
sich Schmutz oder feste Partikel in der Öffnung 5 festsetzen und das Einfließen des
Wassers behindern.
[0026] Das Entwässerungselement ist vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt. Es können jedoch
auch andere Materialien wie z. B. Blech, Aluminium usw. gewählt werden. Auch die Abmessungen
sind im wesentlichen beliebig und bestimmen sich hauptsächlich nach der zu erwartenden
maximalen Menge des aufzunehmenden Wassers.
[0027] Insbesondere in dem Fall, in dem die Materialstärke im Bereich der Wasser-Aufnahmeöffnung
5 größer als etwa 1 mm ist, kann es vorteilhaft sein, zur Verbesserung des Wassereinlaufs
die vorderen freien Kanten der Öffnung 5, zumindest der unteren Auflageplatte 1 und
der Seitenwände 3, 4, auf zwischen etwa 0,3 mm bis etwa 0,5 mm anzuschärfen.
[0028] Das Entwässerungselement dient zur Abführung von Wasser, das sich, wie eingangs erläutert
wurde, an einer Aufschüttung an einem Straßenrand sammelt. Es sei davon ausgegangen,
dass, wie in den meisten Fällen, die Straße ein Gefälle aufweist, so dass das Wasser
an der Aufschüttung entlang fließt. Das Entwässerungselement wird mit einem Winkel
von etwa 90 Grad zwischen seiner Längsachse und der Richtung der Aufschüttung in diese
eingelegt, und zwar in der Weise, dass die Trichter-ähnliche Öffnung 5 in Richtung
der Steigung der Straße zeigt.
[0029] Dies hat zur Folge, dass die Öffnung 5 dem fließenden Wasser entgegen gerichtet ist
und dieses somit auch im Falle einer höheren Fließgeschwindigkeit und größerer Wassermengen
besonders gut aufgenommen werden kann.
[0030] Da das Entwässerungselement insbesondere aufgrund seines rechteckigen Querschnitts
auch in einer um 180 Grad um seine Längsachse gedrehten Lage eingesetzt werden kann,
kann es in gleicher Ausführung für beide Straßenseiten verwendet werden.
[0031] Zur ausschließlichen Anwendung an Straßen ohne Gefälle könnte das Entwässerungselement
natürlich auch so gestaltet sein, dass die Trichter-ähnliche Öffnung 5 in Richtung
der Längsachse des Entwässerungselementes, das heißt mit einem Winkel von 180 Grad
zu dieser, gerichtet ist.
[0032] Die Hülse 7 dient nicht nur zur Erhöhung der Stabilität des Entwässerungselementes
insbesondere bei größeren Abmessungen seiner Öffnung 5, sondern insbesondere zum Fixieren
der Entwässerungselementes auf dem Untergrund.
[0033] Dies kann notwendig sein, wenn durch den Druck des einfließenden Wassers oder aus
anderen Gründen die Gefahr besteht, dass sich das Entwässerungselement aus seiner
vorgesehenen Lage entfernt. Um dies zu verhindern, wird nach der Positionierung des
Entwässerungselementes z. B. ein Gewindestahlnagel durch die Hülse 7 geführt und in
den Untergrund eingetrieben. Anschließend wird auf dessen freies oberes Ende eine
Mutter bis auf das Entwässerungselement aufgedreht, so dass sich dieses weder verschieben
noch anheben kann.
[0034] Gegebenenfalls können auch mehrere Hülsen oder Stege 7, insbesondere im Bereich der
Wasser-Aufnahmeöffnung 5 angeordnet sein, um die Stabilität zu erhöhen oder auch um
zu verhindern, dass größere Gegenstände in die Entwässerungseinrichtung eingespült
werden.
[0035] Sofern der Untergrund relativ fest ist, wie z. B. im Falle von Asphalt oder Beton,
kann das Entwässerungselement auch mittels eines durch die Hülse 7 geführten Dübels
fixiert werden.
[0036] Alternativ oder zusätzlich zu der mindestens einen Hülse 7 kann gemäß der schematischen
Darstellung in Figur 3 an der Außenseite mindestens einer der Seitenwände 3, 4 ein
(oder mehrere) Augen 81, 82 angeordnet sein, durch die jeweils, wie oben in Bezug
auf die Hülse 7 erläutert, ein Verankerungselement (zum Beispiel in Form eines Gewindestahlnagels
oder Dübels) hindurchgeführt wird.
[0037] Schließlich wird an dem rohrförmigen Ansatz der Wasser-Abgabeöffnung 6 ein Flexrohr
oder ein Schlauch oder ähnliches befestigt, über das / den das von dem Entwässerungselement
aufgenommene Wasser abgeführt wird.
[0038] Das Entwässerungselement kann auf diese Weise mit wenigen Handgriffen schnell und
sicher in eine entsprechende Aussparung einer Aufschüttung eingelegt werden. Damit
entfällt die im allgemeinen aufwändige Gestaltung und Formung der Aufschüttung, wie
sie im herkömmlichen Fall zum Verlegen einer Rohröffnung erforderlich ist. Nachdem
das Rohr oder der Schlauch mit der Wasser-Abgabeöffnung 6 verbunden und zum Beispiel
über die betreffende Böschung gelegt worden ist, ist die Entwässerungseinrichtung
einsatzbereit.
1. Entwässerungseinrichtung insbesondere zur Flächen- oder Fahrbahnentwässerung, mit
einem Entwässerungselement, das ein Gehäuse mit einer sich in einer horizontalen Gebrauchsstellung
im Wesentlichen vertikal erstreckenden Wasser-Aufnahmeöffnung (5) zur Bildung eines
horizontalen Wassereinlaufes, und einer Wasser-Abgabeöffnung (6) aufweist, die zum
Anschluss eines Rohres oder Schlauches an das Gehäuse vorgesehen ist.
2. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 1,
bei der sich das Gehäuse zwischen der Wasser-Aufnahmeöffnung (5) und der Wasser-Abgabeöffnung
(6) in einer Ebene erstreckt.
3. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 1,
bei der das Gehäuse einen rechteckigen Querschnitt aufweist, mit zwei in einer horizontalen
Gebrauchsstellung horizontal und parallel zueinander verlaufenden Hauptflächen (1,
2), von denen mindestens eine als Auflagefläche vorgesehen ist und zwischen denen
sich zwei Seitenwände (3, 4) des Gehäuses und zwischen diesen mindestens ein Steg
(7) erstreckt.
4. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 3,
bei dem der Steg als Hülse (7) ausgebildet ist, durch die zur Befestigung der Entwässerungseinrichtung
an einem Untergrund ein Verankerungslement geführt werden kann.
5. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 3,
mit mindestens einem Auge (81, 82) an einer Außenseite mindestens einer der Seitenwände
(3, 4), zum Hindurchführen eines Verankerungselementes für die Entwässerungseinrichtung.
6. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
bei dem das Verankerungselement ein durch die Hülse (7) bzw. das Auge (81, 82) geführter
Gewindestahlnagel ist, der zum Eintreiben in den Untergrund ausgebildet ist und auf
dessen freies Ende eine Mutter zur Fixierung der Entwässerungseinrichtung aufgedreht
werden kann.
7. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 3,
bei dem sich die Wasser-Aufnahmeöffnung (5) in der Ebene der Hauptflächen (1, 2) im
Wesentlichen Trichter-ähnlich erweitert.
8. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 3,
bei dem die Wasser-Aufnahmeöffnung (5) in der Ebene der Hauptflächen (1, 2) in eine
Richtung mit einem Winkel von ungleich 180 Grad zur Längsachse des Entwässerungselementes
gerichtet ist.
9. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 8,
bei dem der Winkel etwa 45 bzw. 135 Grad beträgt.
10. Entwässerungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit einem flexiblen Schlauch, der an die Wasser-Abgabeöffnung (6) des Gehäuses des
Entwässerungselementes angeschlossen ist.