[0001] Die Erfindung betrifft ein Türband für eine verdeckte Anordnung zwischen Türzarge
und Türflügel mit zwei Aufnahmekörpern, die in Ausnehmungen im Türflügel und in der
Zarge einsetzbar sind und einem ersten Scharnierbügel und einem zweiten Scharnierbügel,
die um eine vertikale Verbindungsachse schwenkbeweglich verbunden sind.
[0002] Ein Türband mit den eingangs beschriebenen Merkmalen ist aus
DE 202 13 155 U1 bekannt. In jedem der Aufnahmekörper ist einer der Scharnierbügel drehbeweglich und
der andere verschiebbar und drehbeweglich in einer gerade verlaufenden Führungsausnehmung
gelagert. Dabei ist jeder der Scharnierbügel an einem Ende drehbeweglich gelagert
und an dem anderen Ende verschiebbar geführt. Bei einer Schwenkbewegung dreht sich
der Türflügel um eine feste Drehachse. Für Türen mit Türflügeln und Türzargen, die
an der Türinnen- und an der Türaußenseite überlappende Falze bzw. Vorsprünge aufweisen,
kann das beschriebene Türband nicht eingesetzt werden, da die Vorsprünge die Öffnungsbewegung
um die vertikale Drehachse blockieren würden. Derartige Falze bzw. Vorsprünge weisen
typischerweise Türflügel und Türzargen auf, die aus Rahmenprofilen aus Kunststoff
oder Metall zusammengesetzt sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Türband zwischen Türzarge und Türflügel
für die verdeckte Anordnung anzugeben, bei dem sich der Drehpunkt abhängig von dem
Schwenkwinkel in einer vorgegebenen Weise ändert. Das Türband soll insbesondere für
Türen mit in Türschließstellung sich überlappenden Türflügel- und Türzargenprofilen
einsetzbar sein.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Türband mit den eingangs beschriebenen
Merkmalen gelöst, bei dem der erste Scharnierbügel an einem Ende um eine erste vertikale
Drehachse in einem der Aufnahmekörper und an dem anderen Ende um eine zweite vertikale
Drehachse in dem anderen Aufnahmekörper drehbeweglich gelagert ist, bei dem der zweite
Scharnierbügel an beiden Enden jeweils in Führungsaufnehmungen der Aufnahmekörper
verschiebbar und drehbeweglich gelagert ist und bei dem die Form der Führungsausnehmungen
die Bewegung des Türflügels bei der Schwenkbewegung vorgibt. Durch die Gestaltung
der Form der Scharnierbügel, die Positionierung der ersten und zweiten vertikalen
Drehachse sowie insbesondere durch die Ausformung der Führungsausnehmungen kann der
Verlauf einer Schwenkbewegung des erfindungsgemäßen Türbandes vielseitig variiert
werden. Das Türband ist so auch für Türen mit in Türschließstellung sich überlappenden
Türflügel- und Türzargenprofilen einsetzbar, da die Schwenkbewegung durch die Form
der Führungsausnehmungen so zu gestalten ist, dass sich der Türflügel zunächst in
Dickenrichtung von dem Überlappungsbereich abhebt, bevor er gedreht wird.
[0005] Erfindungsgemäß erfüllen der erste und der zweite Scharnierbügel unterschiedliche
Funktionen. Die Verbindung der zwei Aufnahmekörper durch den ersten Scharnierbügel
bildet ein Doppelgelenk, welches sich frei um die erste und zweite vertikale Drehachse
in einem Bewegungsraum mit zwei Freiheitsgraden bewegen könnte, wenn der zweite Scharnierbügel
nicht vorgesehen wäre. Durch den zweiten Scharnierbügel und die Form der Führungsausnehmungen
der Aufnahmekörper wird innerhalb des Bewegungsraumes der Bewegungsablauf kinematisch
festgelegt. Es versteht sich, dass die Form der Führungsausnehmungen eines Aufnahmekörpers
auf die Form der Führungsausnehmungen des anderen Aufnahmekörpers abzustimmen ist.
[0006] Mit dem erfindungsgemäßen Türband können ohne weiteres Öffnungswinkel bis 180 Grad
erreicht werden, wobei die Schwenkbewegung in eine Abfolge unterschiedlicher Bewegungsabläufe
aufgeteilt sein kann. Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung gibt die Form
der Führungsausnehmungen die Bewegung des Türflügels bei der Schwenkbewegung dergestalt
vor, dass die gesamte Schwenkbewegung nacheinander Schwenkbereiche durchläuft, in
denen unterschiedliche Bewegungen ausgeführt werden. Vorzugsweise wird der Bewegungsablauf
durch die Form der Führungsausnehmungen so vorgegeben, dass die Verbindungsachse in
einem der Schwenkbereiche, welcher mindestens 60 Grad groß ist, um eine vertikale
Drehachse des ersten Scharnierbügels schwenkt und in einem anderen Schwenkbereich,
welcher mindestens 60 Grad groß ist, ihre räumliche Lage bezogen auf die Türzarge
beibehält. Eine solche Bewegung der Verbindungsachse kann dadurch erreicht werden,
dass sich der erste Scharnierbügel ausgehend von der Türschließstellung in einem ersten
Schwenkbereich von mindestens 60 Grad um die erste und nicht um die zweite vertikale
Drehachse dreht und dass ein zweiter Schwenkbereich von mindestens 60 Grad vorgesehen
ist, in dem sich der erste Scharnierbügel um die zweite und nicht um die erste vertikale
Drehachse dreht. Dieser Bewegungsablauf ist auf einfache Weise dadurch zu realisieren,
dass in dem ersten Schwenkbereich ein Ende des zweiten Scharnierbügels in den Führungsausnehmungen
des der ersten vertikalen Drehachse zugeordneten Aufnahmekörpers in einem Kreisbogen
um die erste vertikale Drehachse geführt ist und dass in dem zweiten Schwenkbereich
das andere Ende des zweiten Scharnierbügels in den Führungsausnehmungen des anderen
Aufnahmekörpers ebenfalls in einem Kreisbogen um die zweite vertikale Drehachse geführt
ist.
[0007] Zwischen dem ersten und dem zweiten Schwenkbereich ist vorzugsweise ein Zwischenbereich
von maximal 60 Grad vorgesehen, in dem beide Enden des zweiten Scharnierbügels gleichzeitig
in den zugeordneten Führungsausnehmungen gleiten. Ein solcher Zwischenbereich kann
verwirklicht werden, indem sich in den Abschnitten der Führungsausnehmungen, in denen
die Enden des zweiten Scharnierbügels gleichzeitig in dem Zwischenbereich gleiten,
die Krümmungsrichtungen entlang der Bahnen der gleitenden Enden ändern, womit der
Verlauf der Führungsausnehmungen folglich einen Wendepunkt aufweist. Bei einem solchen
S-förmigen Verlauf gleitet das Ende des zweiten Scharnierbügels, welches dem Aufnahmekörper
mit der ersten vertikalen Drehachse zugeordnet ist, bis zum Ende der Führungsausnehmung
in der es geführt ist und schlägt dort an, wobei das andere Ende des zweiten Scharnierbügels
eine Anschlagsposition verlässt und in den zugeordneten Führungsausnehmungen des anderen
Aufnahmekörpers gleitet.
[0008] Vorzugsweise ist bei den zuvor beschriebenen Ausführungen die erste vertikale Drehachse
dem türzargenseitigen Aufnahmekörper zugeordnet. Schwenkt so der erste Scharnierbügel
in einem ersten Schwenkbereich um die erste vertikale Drehachse, wird der Türflügel
während des ersten Schwenkbereiches von der Türzarge abgehoben, ohne sich gegenüber
dem ersten Scharnierbügel zu verdrehen.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die dem türzargenseitigen Aufnahmekörper
zugeordnete vertikale Drehachse bezüglich der Mitte der Türzarge in deren Dickenrichtung
verschoben, und zwar in die Richtung, in die der Türflügel aufschwenkt. Zusätzlich
oder alternativ kann auch die dem türflügelseitigen Aufnahmekörper zugeordnete vertikale
Drehachse bezüglich der Mitte des Türflügels in dessen Dickenrichtung verschoben sein,
und zwar in die Richtung, in die der Türflügel aufschwenkt. Durch die Positionierung
der ersten und der zweiten vertikalen Drehachse wird der räumliche Verlauf des Drehpunktes
bezogen auf die Türzarge und den Türflügel festgelegt. Eine Verschiebung der Drehachsen
in die Richtung, in die der Türflügel aufschwenkt, gewährleistet einerseits, dass
sich bei einer mit einem Öffnungswinkel von 180 Grad geöffneten Tür ein Spalt zwischen
Türzarge und Türflügel bildet und andererseits, dass der Drehpunkt bei der gesamten
Schwenkbewegung weit genug von der Türzarge entfernt liegt, um ein Verklemmen von
Türflügel und Türzarge zu verhindern.
[0010] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung bestehen die Aufnahmekörper jeweils
aus einem Aufnahmeteil und verstellbaren Einsätzen, wobei die Einsätze jeweils eine
Führungsausnehmung sowie eine Aufnahme für eine vertikale Drehachse des ersten Scharnierbügels
aufweisen. Die Einsätze können dabei derart ausgebildet sein, dass durch die Verstellung
der Einsätze die Lage des Türflügels in vertikaler Richtung (Z), in horizontaler Dickenrichtung
(Y) und/oder parallel zur horizontalen Ausrichtung des geschlossenen Türblattes (X)
bezüglich der Türzarge einstellbar ist.
[0011] Um die dauerhafte Funktionsfähigkeit des Türbandes zu gewährleisten, können Maßnahmen
getroffen werden, um den Verschleiß durch Reibung zu reduzieren. Im Rahmen dieser
Maßnahmen kann der zweite Scharnierbügel an Gleitstiften in den Führungsausnehmungen
verschiebbar und drehbeweglich gelagert sein, wobei sich das Material A, welches die
Gleitstifte im Bereich der Führungsausnehmungen umgibt, von dem Oberflächenmaterial
B der Gleitstifte unterscheidet. Durch eine geeignete Materialkombination A-B kann
der Verschleiß durch Reibung reduziert werden.
[0012] Im Rahmen der Erfindung können unterschiedliche Gestaltungen der Scharnierbügel,
die vorzugsweise als Gussteile aus Kunststoff oder Metall ausgebildet sind, verwirklicht
werden. In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist einer der Scharnierbügel
H-förmig und der andere Scharnierbügel gabelförmig ausgebildet, wobei der H-förmige
Scharnierbügel mit seinem mittleren Abschnitt zwischen den zwei Gabelarmen des anderen,
gabelförmigen Scharnierbügels angeordnet ist und wobei die Gabelarme des anderen Scharnierbügels
an einem ihrer Enden durch einen vertikalen Abschnitt verbunden sind. Der H-förmige
Scharnierbügel ist an seinem mittleren Abschnitt um eine vertikale Verbindungsachse
schwenkbeweglich mit den Gabelarmen des anderen, gabelförmigen Scharnierbügels verbunden.
[0013] Gemäß einer anderen, ebenfalls vorteilhaften Ausführung der Erfindung sind der erste
Scharnierbügel und der zweite Scharnierbügel als baugleiche Verbindungselemente ausgebildet
und weisen eine U-Form mit jeweils einem horizontal verlaufenden Verbindungssteg und
vertikal ausgerichteten Schenkeln auf. Beide Scharnierbügel sind nach Art einer Steckverbindung
zusammengefügt und an den Verbindungsstegen drehbeweglich verbunden.
[0014] Vorzugsweise reichen die Scharnierbügel in vertikaler Richtung in den Bereichen,
in denen sie in den Aufnahmekörpern gelagert sind, bis an den Aufnahmekörper heran.
Eine solche Ausgestaltung der Scharnierbügel, die insbesondere auch bei den zuvor
beschriebenen Ausgestaltungen der Scharnierbügel möglich ist, ermöglicht eine Lagerung
der Scharnierbügel an kurzen Zapfen, ohne dass zwischen den Scharnierbügeln und Aufnahmekörpern
ein größerer Freiraum zu überbrücken ist. Durch eine solche Ausgestaltung kann eine
hohe Formstabilität und ein sehr geringes Spiel des Türbandes erreicht werden.
[0015] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlich erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- die Ansicht eines erfindungsgemäßen Türbandes in der Öffnungsposition,
- Fig. 2a bis Fig. 2e
- eine Schnittdarstellung verschiedener Winkelpositionen eines Türflügels, der mittels
des erfindungsgemäßen Türbandes mit einer Türzarge verbunden ist,
- Fig. 3
- eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Türbandes,
- Fig. 4
- eine alternative Ausgestaltung der Scharnierbügel.
[0016] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Türband 1 für eine verdeckte Anordnung zwischen
Türzarge 2 und Türflügel 3 mit zwei Aufnahmekörpern 4, 4', einem ersten Scharnierbügel
5 und einem zweiten Scharnierbügel 6, die um eine vertikale Verbindungsachse 7 schwenkbeweglich
verbunden sind. Die Aufnahmekörper 4, 4' werden in Ausnehmungen in der Türzarge 2
bzw. des Türflügels 3 eingesetzt und bestehen jeweils aus einem Aufnahmeteil 8, 8'
und verstellbaren Einsätzen 9, 9'. In einem Aufnahmeteil 8' können die Einsätze 9'
durch Stellschrauben 10 in horizontaler Richtung im Aufnahmeteil 8' verstellt werden
(Richtung X). In dem anderen Aufnahmekörper 4 sind die Einsätze 9 in vertikaler Richtung
(Z) verstellbar. Die Aufnahmekörper 4, 4' weisen zur Befestigung an dem Türflügel
3 bzw. an der Türzarge 2 Bohrungen 13 auf.
[0017] Die Fig. 2a bis 2e zeigen einen Türflügel 3, der mittels eines erfindungsgemäßen
Türbandes 1 an der Türzarge 2 angeschlagen ist. Wie der Fig. 2a zu entnehmen ist,
sind Türzarge 2 und der Rand des Türflügels 3 aus Hohlprofilen 14 aufgebaut, wobei
sich die Profile des Türflügels 3 und der Türzarge 2 bei einer Türschließstellung
in Überlappungsbereichen 15 überlappen. In jedem der Überlappungsbereiche 15 ist eine
Dichtung 16 vorgesehen. Die Aufnahmekörper 4, 4' sind in Ausnehmungen 17, 17' im Türflügel
3 und in der Türzarge 2 angeordnet. Der erste Scharnierbügel 5 ist um eine erste vertikale
Drehachse 18 in dem türzargenseitigen Aufnahmekörper 4 gelagert. Das andere Ende des
ersten Scharnierbügels 5 ist um eine zweite vertikale Drehachse 19 in dem türflügelseitigen
Aufnahmekörper 4' drehbeweglich gelagert. Der erste Scharnierbügel 5 bildet folglich
mit den beiden Aufnahmekörpern 4, 4' ein Doppelgelenk. Der zweite Scharnierbügel 6
ist mit dem ersten Scharnierbügel 5 um eine vertikale Verbindungsachse 7 schwenkbeweglich
verbunden. Der zweite Scharnierbügel 6 ist an beiden Enden jeweils in S-förmigen Führungsausnehmungen
20, 20' verschiebbar und drehbeweglich gelagert, wobei die Form der Führungsausnehmungen
20, 20' die Bewegung des Türflügels 3 bei der Schwenkbewegung vorgibt.
[0018] Wie in Fig. 2a und 2b dargestellt, sind die Führungsausnehmungen 20, 20' derart ausgebildet,
dass das Ende des zweiten Scharnierbügels 6 in einem ersten Schwenkbereich von mindestens
60 Grad in den Führungsausnehmungen 20 des türzargenseitigen Aufnahmekörpers 4 in
einem Kreisbogen um die erste vertikale Drehachse 18 geführt ist. In diesem ersten
Schwenkbereich bleibt der Winkel zwischen dem ersten Scharnierbügel 5 und dem zweiten
Scharnierbügel 6 gleich. Eine Drehung um die zweite vertikale Drehachse 19 ist dabei
nicht möglich, da sich dabei der Abstand der Enden der Scharnierbügel 5, 6 und damit
auch der relative Winkel zwischen dem ersten Scharnierbügel 5 und dem zweiten Scharnierbügel
6 ändern müsste.
[0019] An den ersten Schwenkbereich schließt der in Fig. 2c dargestellte Zwischenbereich
von maximal 60 Grad an, in dem beide Enden des zweiten Scharnierbügels 6 in den zugeordneten
Führungsausnehmungen 20, 20' gleiten. Die Abschnitte der Führungsausnehmungen 20,
20', in denen die Enden des zweiten Scharnierbügels 6 in dem Zwischenbereich gleiten,
ändern entlang der Bahn der gleitenden Enden ihre Krümmungsrichtungen. So geht der
Verlauf der Führungsausnehmungen 20 in dem türzargenseitigen Aufnahmekörper 4 in Richtung
der Schwenkbewegung von einer Linksbiegung an einem Wendepunkt in eine Rechtsbiegung
über. In dem Übergangsbereich löst sich das türflügelseitige Ende des zweiten Scharnierbügels
6 aus einer Anschlagsposition 21 und gleitet in den zugeordneten Ausnehmungen 20'.
Wie in Fig. 2d dargestellt ist, gleitet zusätzlich das türzargenseitige Ende des zweiten
Scharnierbügels 6 bis zu dem Ende der zugeordneten Führungsausnehmungen 4 und schlägt
dort an.
[0020] Auf den Zwischenbereich folgt ein zweiter Schwenkbereich von mindestens 60 Grad,
wobei das türflügelseitige Ende des zweiten Scharnierbügels 6 auf einem Kreisbogen
in den zugehörigen Führungsausnehmungen 20' um die zweite vertikale Drehachse 19 geführt
wird. Der erste Scharnierbügel 5 dreht sich dabei um die zweite vertikale Drehachse
19 und nicht um die erste vertikale Drehachse 18. Nach einer vollständigen Schwenkbewegung
erreicht der Türflügel 3 bei einem Öffnungswinkel von 180 Grad seine in Fig. 2e dargestellte
Endlage.
[0021] Ein möglicher Aufbau eines erfindungsgemäßen Türbandes 1 ist in Fig. 3 dargestellt.
Die Aufnahmekörper 4, 4' bestehen jeweils aus einem Aufnahmeteil 8, 8' und verstellbaren
Einsätzen 9, 9', wobei die Einsätze 9, 9' jeweils eine Führungsausnehmung 20, 20'
sowie eine Aufnahme 22 für eine vertikale Drehachse 18, 19 des ersten Scharnierbügels
5 aufweisen. Die Aufnahmen 22 für die vertikalen Drehachsen 18, 19 des ersten Scharnierbügels
5 sind derart angeordnet, dass bei einer mittigen Montage des Türbandes 1 bezogen
auf die Dickenrichtung der Türzarge 2 und des Türflügels 3, die vertikalen Drehachsen
18, 19 in die Richtung verschoben sind, in die der Türflügel 3 aufschwenkt. Die Einsätze
9 des einen Aufnahmekörpers 4 sind mit Fixierschrauben 11 durch Langlöcher 12 an dem
Aufnahmeteil 8 befestigt und können in unterschiedlichen vertikalen Positionen fixiert
werden. Die Einsätze 9' des anderen Aufnahmekörpers 4' sind mit einer Verstelleinrichtung
23, die eine Stellschraube 10 und eine Sicherungsscheibe 24 umfasst, in horizontaler
Richtung X gegenüber dem Aufnahmeteil 8' verstellbar. Der H-förmig ausgebildete erste
Scharnierbügel 5 ist mit Lagerbuchsen 25 und Zapfen 26, 26' in den Aufnahmen 22 für
die vertikalen Drehachsen 18, 19 der Einsätze 9, 9' gelagert. Der erste H-förmige
Scharnierbügel 5 ist mit seinem mittleren Abschnitt zwischen den zwei Gabelarmen 27
des zweiten, gabelförmigen Scharnierbügels 6 angeordnet und über einen Stift 28 um
eine vertikale Verbindungsachse 7 schwenkbeweglich mit diesem verbunden. Der zweite,
gabelförmige Scharnierbügel 6 ist dreiteilig aufgebaut, wobei die horizontal verlaufenden
Gabelarme 27 an einem ihrer Enden durch einen vertikalen Endabschnitt verbunden sind,
der von einer Distanzhülse 29 gebildet wird. Der zweite Scharnierbügel 6 ist an Gleitstiften
30, 30' in den S-förmigen Führungsausnehmungen 20, 20' verschiebbar und drehbeweglich
gelagert, wobei die Gleitstifte 30, 30' Laufbuchsen 31 aufweisen, mit denen die Gleitstifte
30, 30' in den Führungsausnehmungen 20, 20' gleiten. Das Material der zu den Gleitstiften
30, 30' gehörenden Laufbuchsen 31 unterscheidet sich von dem die Gleitstifte 30, 30'
umgebenden Material der Führungsausnehmungen 20, 20', wobei durch die spezielle Wahl
der unterschiedlichen Materialien der Verschleiß durch Reibung reduziert ist. Um den
Verschleiß weiter zu reduzieren, können die Führungsausnehmungen 20, 20' spezielle
Beschichtungen oder Auskleidungen aufweisen. Die Aufnahmekörper 4, 4' weisen Bohrungen
13 zur Befestigung des Türbandes 1 an der Türzarge 2 und an dem Türflügel 3 auf, wobei
in dem Bereich der Bohrungen 13 Unterlegplatten 32 zwischen den Aufnahmekörpern 4,
4' und dem Türflügel 3 bzw. der Türzarge 2 vorgesehen sind. Durch die Verwendung von
Unterlegplatten 32 können die Schallisolation und die Temperaturisolation verbessert
werden. Die Scharnierbügel 5, 6 sind als Spritzgussteile aus Kunststoff oder Metall
ausgebildet. Ferner besteht die Möglichkeit, die Scharnierbügel 5, 6 als Strangpressprofile
herzustellen.
[0022] In Fig. 4 ist eine alternative Ausgestaltung der Scharnierbügel 5, 6 des erfindungsgemäßen
Türbandes 1 dargestellt. Der erste Scharnierbügel 5 und der zweite Scharnierbügel
6 sind als baugleiche Verbindungselemente ausgebildet und weisen eine U-Form mit jeweils
einem horizontal verlaufenden Verbindungssteg 33 und zwei vertikal ausgerichteten
Schenkeln 34 auf. Die Scharnierbügel 5, 6 können nach Art einer Steckverbindung zusammengeführt
und an den Verbindungsstegen 33 drehbeweglich verbunden werden.
1. Türband für eine verdeckte Anordnung zwischen Türzarge (2) und Türflügel (3), mit
zwei Aufnahmekörpern (4, 4'), die in Ausnehmungen (17, 17') im Türflügel (3) und in
der Türzarge (2) einsetzbar sind,
einem ersten Scharnierbügel (5) und einem zweiten Scharnierbügel (6), die um eine
vertikale Verbindungsachse (7) schwenkbeweglich verbunden sind,
wobei der erste Scharnierbügel (5) an einem Ende um eine erste vertikale Drehachse
(18) in einem der Aufnahmekörper (4, 4') und an dem anderen Ende um eine zweite vertikale
Drehachse (19) in dem anderen Aufnahmekörper (4', 4) drehbeweglich gelagert ist, wobei
der zweite Scharnierbügel (6) an beiden Enden jeweils in Führungsausnehmungen (20,
20') der Aufnahmekörper (4, 4') verschiebbar und drehbeweglich gelagert ist, und wobei
die Form der Führungsausnehmungen (20, 20') die Bewegung des Türflügels (3) bei der
Schwenkbewegung vorgibt.
2. Türband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Form der Führungsausnehmungen (20, 20') die Bewegung des Türflügels (3) bei der
Schwenkbewegung dergestalt vorgibt, dass die gesamte Schwenkbewegung Schwenkbereiche
durchläuft, in denen unterschiedliche Bewegungen ausgeführt werden, wobei die Verbindungsachse
(7) in einem der Schwenkbereiche, welcher mindestens 60 Grad groß ist, um eine der
vertikalen Drehachsen (18, 19) des ersten Scharnierbügels (5) schwenkt und in einem
anderen Schwenkbereich, welcher mindestens 60 Grad groß ist, ihre räumliche Lage,
bezogen auf die Türzarge (2), beibehält.
3. Türband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der erste Scharnierbügel (5) ausgehend von der Türschließstellung in einem ersten
Schwenkbereich von mindestens 60 Grad um die erste vertikale Drehachse (18) und nicht
um die zweite vertikale Drehachse (19) dreht und dass ein zweiter Schwenkbereich von
mindestens 60 Grad vorgesehen ist, in dem sich der erste Scharnierbügel (5) um die
zweite vertikale Drehachse (19) und nicht um die erste vertikale Drehachse (18) dreht.
4. Türband nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem ersten Schwenkbereich eines der Enden des zweiten Scharnierbügels (6) in den
Führungsausnehmungen (20) des der ersten vertikalen Drehachse (18) zugeordneten Aufnahmekörpers
(4) in einem Kreisbogen um die erste vertikale Drehachse (18) geführt ist und dass
in dem zweiten Schwenkbereich das andere Ende des zweiten Scharnierbügels (6) in den
Führungsausnehmungen (20') des anderen Aufnahmekörpers (4') in einem Kreisbogen um
die zweite vertikale Drehachse (19) geführt ist.
5. Türband nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten und dem zweiten Schwenkbereich ein Zwischenbereich von maximal
60 Grad vorgesehen ist, in dem beide Enden des zweiten Scharnierbügels (6) in den
zugeordneten Führungsausnehmungen (20, 20') gleiten.
6. Türband nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich in den Abschnitten der Führungsausnehmungen (20, 20'), in denen die Enden des
zweiten Scharnierbügels (6) in dem Zwischenbereich gleiten, die Krümmungsrichtungen
entlang der Bahnen der gleitenden Enden ändern, wobei bei einer Schwenkbewegung in
dem Zwischenbereich eines der Enden des zweiten Scharnierbügels (6) bis zum Ende der
zugeordneten Führungsausnehmungen (20) gleitet und dort anschlägt und das andere Ende
des zweiten Scharnierbügels (6) eine Anschlagsposition (21) verlässt und in den zugeordneten
Führungsausnehmungen (20') gleitet.
7. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste vertikale Drehachse (18) dem türzargenseitigen Aufnahmekörper (4) zugeordnet
ist.
8. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die dem türzargenseitigen Aufnahmekörper (4) zugeordnete vertikale Drehachse (18)
bezüglich der Mitte der Türzarge (2) in deren Dickenrichtung verschoben ist, und zwar
in die Richtung, in die der Türflügel (3) aufschwenkt.
9. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die dem türflügelseitigen Aufnahmekörper (4') zugeordnete vertikale Drehachse (19)
bezüglich der Mitte des Türflügels (3) in dessen Dickenrichtung verschoben ist, und
zwar in die Richtung, in die der Türflügel (3) aufschwenkt.
10. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmekörper (4, 4') jeweils aus einem Aufnahmeteil (8, 8') und verstellbaren
Einsätzen (9, 9') bestehen und dass die Einsätze (9, 9') jeweils eine Führungsausnehmung
(20, 20') sowie eine Aufnahme (22) für eine vertikale Drehachse (18, 19) des ersten
Scharnierbügels (5) aufweisen.
11. Türband nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass durch Verstellen der Einsätze (9, 9') die Lage des Türflügels (3) in vertikaler Richtung
(Z), in horizontaler Dickenrichtung (Y) und/oder parallel zur horizontalen Ausrichtung
des geschlossenen Türblattes (X) bezüglich der Türzarge (2) einstellbar ist.
12. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Scharnierbügel (6) an Gleitstiften (30, 30') in den Führungsausnehmungen
(20, 20') verschiebbar und drehbeweglich gelagert ist, wobei sich das die Gleitstifte
(30, 30') im Bereich der Führungsausnehmungen (20, 20') umgebende Material (A) von
dem Oberflächenmaterial (B) der Gleitstifte unterscheidet und dass durch die Materialkombination
A-B der Verschleiß durch Reibung verglichen mit den Materialkombinationen A-A oder
B-B reduziert ist.
13. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass einer der Scharnierbügel (5, 6) H-förmig und der andere Scharnierbügel (6, 5) gabelförmig
ausgebildet ist, wobei der H-förmige Scharnierbügel (5, 6) mit seinem mittleren Abschnitt
zwischen den zwei Gabelarmen (27) des anderen, gabelförmigen Scharnierbügels (6, 5)
angeordnet ist und wobei die Gabelarme (27) des anderen Scharnierbügels (6, 5) an
einem ihrer Enden durch einen vertikalen Endabschnitt verbunden sind.
14. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Scharnierbügel (5) und der zweite Scharnierbügel (6) als baugleiche Verbindungselemente
ausgebildet sind und eine U-Form mit jeweils einem Verbindungssteg (33) und vertikal
ausgerichteten Schenkeln (34) aufweisen und dass beide Scharnierbügel (5, 6) nach
Art einer Steckverbindung zusammengefügt und an den Verbindungsstegen (33) drehbeweglich
verbunden sind.
15. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Scharnierbügel (5, 6) als Gussteile aus Kunststoff oder Metall ausgebildet sind.