[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Dämpfungseinrichtung für ein Fahrgestell eines
Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs, mit einem Dämpfelement, das zur Dämpfung
der Radsatzhubbewegung zumindest eines Radsatzes des Fahrgestells bestimmt oder geeignet
ist.
[0002] Derartige Dämpfungseinrichtungen werden beispielsweise bei Schienenfahrzeugen eingesetzt.
Die Radsatzhubbewegungen des Fahrgestells haben einen großen Einfluss auf die dynamischen
Vertikalkräfte, die die Räder des Schienenfahrzeugs auf den Fahrweg bzw. auf die Schienen
ausüben. Die Vertikalkräfte bilden wiederum für die Fahrwegbeanspruchung eine maßgebliche
Größe und spielen bei der Zulassung neuer Schienenfahrzeuge eine große Rolle. Neben
der Zulassungsproblematik sind die Vertikalkräfte für die derzeit in der Einführung
befindlichen Trassenpreissysteme von Bedeutung, denn sie bestimmen maßgeblich die
Kosten, die für jeden gefahrenen Kilometer zu entrichten sein werden.
[0003] Es besteht daher ein großes Interesse daran, die dynamischen Vertikalkräfte sowohl
bei Fahrzeug-Neukonstruktionen als auch bei bestehenden Fahrzeugen so gering wie möglich
zu halten. Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Dämpfungseinrichtung
anzugeben, die die Vertikalkräfte eines Fahrzeugs bestmöglich dämpft.
[0004] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Dämpfungseinrichtung der eingangs angegebenen
Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0005] Danach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Dämpfelement mit Dämpfungsreduktionsmitteln
ausgestattet ist, die innerhalb eines vorgegebenen Schwingungsfrequenzbereichs unterhalb
der Hubeigenfrequenz der Radsatzhubbewegung der Radsätze des Fahrgestells die Dämpfungswirkung
des Dämpfelements reduzieren oder vollständig abschalten.
[0006] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Dämpfungseinrichtung ist darin zu
sehen, dass bei dieser die Vertikalkräfte besonders effektiv reduziert werden. Erfinderseitig
wurde nämlich festgestellt, dass die zur Dämpfung der Radsatzhubbewegungen bekannten
Dämpfelemente im Frequenzspektrum unterhalb der Hubeigenfrequenz der Radsatzhubbewegung
die auftretenden Vertikalkräfte zum Teil erhöhen und somit in diesem Frequenzbereich
eher schädlich als nützlich sind; auf der anderen Seite können die Dämpfelemente zur
Reduktion der Radsatzhubbewegungen auch nicht ersatzlos weggelassen werden, weil die
Amplituden der Radsatzhubbewegung bei der Radsatz-Hubeigenfrequenz sonst zu groß wären.
Dies soll nachfolgend kurz verdeutlicht werden:
[0007] Fahrzeugseitig wird das Vertikalkraftniveau zum einen durch die statische Achslast
des jeweiligen Fahrzeugs und zum anderen aber auch durch die Abstimmung der Feder-/Dämpfer-Elemente
der einzelnen Federstufen des Fahrzeugs bestimmt. In diesem Zusammenhang hat die so
genannte vertikale "Primärfederstufe" bzw. der so genannte "Primärdämpfer" den bestimmenden
Einfluss auf die Dynamik der vom Fahrzeug ausgeübten Vertikalkraft; die erwähnte "Primärfederstufe"
bzw. der erwähnte "Primärdämpfer" bilden Dämpfelemente im Sinne des vorliegenden Anspruchs
1.
[0008] Konkret wurde erfinderseitig festgestellt, dass konventionell ausgeführte vertikale
Primärdämpfer speziell bei Schienenfahrzeugen mit Drehgestell die Vertikalkraftdynamik
im Bereich der Eigenfrequenz der Drehgestell-Querbewegung und im Bereich der Eigenfrequenz
der Drehgestell-Nickbewegung sowie im Frequenzbereich dazwischen deutlich verschlechtern.
Dies zeigt die Figur 1 im Detail. In der Figur 1 ist die bei einem Schienenfahrzeug
mit Drehgestell auftretende Vertikalkraft beispielhaft im Frequenzbereich zwischen
f = 1 Hz und f = 100 Hz dargestellt, und zwar für zwei unterschiedliche Fälle: Die
Kurve 10 zeigt den Verlauf der Vertikalkraft für ein Drehgestell, das mit einer üblichen
Dämpfungseinrichtung mit einer üblichen vertikalen Primärfederstufe zur Dämpfung der
Radsatzhubbewegung ausgestattet ist; im Vergleich dazu zeigt die Kurve 20 den Vertikalkraftverlauf
für ein Drehgestell, bei dem die Primärfederstufe zur Dämpfung der Radsatzhubbewegung
ersatzlos fehlt.
[0009] Man erkennt, dass aufgrund des Fehlens der Primärfederstufe eine deutliche Erhöhung
der Vertikalkraft bei der Eigenfrequenz der Radsatzhubbewegung - im Beispiel gemäß
der Figur 1 bei f3 = ca. 30 Hz - auftritt; man erkennt außerdem, dass im Bereich unterhalb
der Eigenfrequenz der Radsatzhubbewegung das Frequenzverhalten ohne Primärfederstufe
besser ist als mit Primärfederstufe, da die auftretenden Vertikalkräfte ohne die Primärfederstufe
bei Frequenzen unterhalb der Hubeigenfrequenz der Radsatzhubbewegung kleiner sind
als bei Vorhandensein der Primärfederstufe. In der Figur 1 sieht man diesen Effekt
beispielsweise bei der Eigenfrequenz der Drehgestell-querbewegung f1 = ca. 3-4 Hz
und bei der Eigenfrequenz der Drehgestellnickbewegung f2 = ca. 8 -9 Hz sowie für den
Frequenzbereich zwischen diesen beiden Eigenfrequenzen f1 und f2; für diese Eigenfrequenzen
f1 und f2 sowie für den Frequenzbereich zwischen diesen beiden Eigenfrequenzen f1
und f2 verschlechtert die Primärfederstufe das Verhalten der Dämpfungseinrichtung
deutlich.
[0010] An dieser Stelle setzt die Erfindung an, indem erfinderseitig vorgeschlagen wird,
die Primärfederstufe bzw. allgemein das Dämpfelement zur Dämpfung der Radsatzhubbewegung
des Fahrgestells frequenzselektiv in der Dämpfungswirkung zu reduzieren bzw. abzuschalten.
Im Ergebnis wird dann eine Vertikalkraftverteilung erreicht, bei der die Vertikalkraft
unterhalb der Radsatz-Hubeigenfrequenz dem Fall ohne Primärfederstufe entspricht und
bei der die Vertikalkraft bei der relevanten Radsatz-Hubeigenfrequenz dem Fall mit
Primärfederstufe entspricht. Im Ergebnis wird durch die erfindungsgemäßen Dämpfungsreduktionsmittel
die auftretende Vertikalkraft für Frequenzen unterhalb der Radsatz-Hubeigenfrequenz
deutlich reduziert.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Dämpfungseinrichtung ist vorgesehen,
dass das Dämpfelement durch einen Primärdämpfer, insbesondere eine Primärfederstufe
gebildet ist.
[0012] Bevorzugt sind die Dämpfungsreduktionsmittel derart ausgestaltet, dass sie die Dämpfungswirkung
des Dämpfelementes in einem Frequenzbereich zumindest zwischen 2 und 10 Hz reduzieren
oder vollständig abschalten.
[0013] Beispielsweise wird die Dämpfungseinrichtung für das Dämpfen eines Drehgestells eines
Schienenfahrzeugs eingesetzt und ist dafür speziell angepasst. Bevorzugt sind die
Dämpfungsreduktionsmittel in einem solchen Falle derart ausgestaltet, dass sie die
Dämpfungswirkung des Dämpfelements zumindest für die Eigenfrequenz der Nickeigenbewegung
des Drehgestells und/oder für die Eigenfrequenz der Querbewegung des Drehgestells
und/oder für den Frequenzbereich zwischen den Eigenfrequenzen der Nickbewegung und
der Querbewegung reduzieren oder vollständig abschalten.
[0014] Vorzugsweise wird vorgesehen, dass die Dämpfungsreduktionsmittel die Dämpfungswirkung
des Dämpfelements in einem Frequenzband, das die Eigenfrequenz der Nickeigenbewegung
des Drehgestells und die Eigenfrequenz der Querbewegung des Drehgestells einschließt,
reduzieren oder vollständig abschalten. Beispielsweise wird das Frequenzband von der
niedrigsten und der höchsten Eigenfrequenz des Drehgestells begrenzt; bevorzugt deckt
das Frequenzband einen Frequenzbereich zwischen 1 Hz und 25 Hz oder zumindest einen
Frequenzbereich zwischen 3 Hz und 20 Hz ab.
[0015] Die Dämpfungseinrichtung kann beispielsweise speziell für ein Fahrgestell eines doppelt
gefederten Schienenfahrzeugs ausgelegt sein.
[0016] Gemäß einer ersten besonders bevorzugten vorteilhaften Variante der Dämpfungseinrichtung
ist vorgesehen, dass das Dämpfelement zwei Dämpferkammern aufweist, die jeweils mit
einem Gas oder einer Flüssigkeit gefüllt sind und mittels einer Drossel in einer Strömungsverbindung
stehen.
[0017] Die Dämpfungsreduktionsmittel umfassen vorzugsweise folgende Komponenten: einen Drucksensor
für zumindest eine der beiden Dämpferkammern, eine die Druckwerte des Drucksensors
verarbeitende Regeleinrichtung und ein mit der Regeleinrichtung verbundenes Stellglied,
das Regelsignale der Regeleinrichtung umsetzt, indem es den Druck in zumindest einer
der beiden Dämpferkammern beeinflusst.
[0018] Die Dämpfungsreduktionsmittel weisen bevorzugt ein mit dem Drucksensor und mit der
Regeleinrichtung verbundenes Korrekturfilter auf, in das die Messwerte des Drucksensors
eingespeist werden und von dem diese unter Bildung von Sollwerten gefiltert werden,
wobei die Regeleinrichtung das Stellglied derart regelt und das Stellglied den Druck
derart beeinflusst, dass die Messwerte des Drucksensors an die Sollwerte herangeführt
werden.
[0019] Der Drucksensor, die Regeleinrichtung und das Stellglied können beispielsweise eine
geschlossene Regelschleife bilden.
[0020] Das Korrekturfilter bildet vorzugsweise die Sollwerte, indem es die Messwerte des
Drucksensors in dem vorgegebenen Schwingungsfrequenzbereich stärker als außerhalb
des vorgegebenen Schwingungsfrequenzbereichs dämpft. Beispielsweise ist das Korrekturfilter
in dem vorgegebenen Schwingungsfrequenzbereich für die Messwerte des Drucksensors
undurchlässig und außerhalb des vorgegebenen Schwingungsfrequenzbereichs für die Messwerte
des Drucksensors durchlässig.
[0021] Das Stellglied ist bevorzugt durch eine Pumpe und/oder ein Proportionalventil gebildet.
Alternativ kann die Flüssigkeit eine elektrisch beeinflussbare Viskosität aufweisen
und das Stellglied das Frequenzverhalten des Dämpfelements durch Veränderung der Viskosität
der Flüssigkeit beeinflussen.
[0022] Vorzugsweise sind für jede der beiden Dämpferkammern jeweils ein Drucksensor und
ein Stellglied vorgesehen; dies ermöglicht, die beiden Dämpferkammern gegenläufig
bzw. gegensinnig zu betreiben, wodurch sich die Geschwindigkeit der Korrekturregelung
erhöhen lässt.
[0023] Gemäß einer zweiten besonders bevorzugten vorteilhaften Variante der Dämpfungseinrichtung
ist vorgesehen, dass das Dämpfelement zwei Dämpferkammern aufweist, die jeweils mit
einem Gas oder einer Flüssigkeit gefüllt sind und strömungsmäßig durch ein flüssigkeitsundurchlässiges
und/oder gasundurchlässiges, mechanisch verschiebliches Trennglied getrennt sind,
dass ein Messsensor (bzw. Wandler) vorhanden ist, der ein die mechanische Verschiebebewegung
des Trenngliedes erfassendes Messsignal erzeugt, dass eine Regeleinrichtung mit dem
Messsensor in Verbindung steht, die das Messsignal des Messsensors verarbeitet und
Regelsignale erzeugt, und dass für jede Dämpferkammer jeweils ein mit der Regeleinrichtung
verbundenes Stellglied vorhanden ist, wobei die Stellglieder die Regelsignale der
Regeleinrichtung umsetzen, indem sie die Druckwerte der beiden Dämpferkammern gegensinnig
beeinflussen.
[0024] Die Regeleinrichtung weist bevorzugt eine Fouriertransformationseinrichtung, ein
mit der Fouriertransformationseinrichtung verbundenes Korrekturfilter und eine mit
dem Korrekturfilter und dem Messsensor verbundene Auswerteinrichtung auf. Die Fouriertransformationseinrichtung
ist derart ausgestaltet, dass sie das zeitbezogene Messsignal des Messsensors in ein
frequenzbezogenes Ausgangssignal umwandelt; die Auswerteinrichtung erzeugt mit dem
frequenzbezogenen Messsignal des Messsensors und mit dem gefilterten Ausgangssignal
des Korrekturfilters ein frequenzbezogenes Steuersignal, wandelt das frequenzbezogene
Steuersignal in ein zeitbezogenenes Steuersignal zurück und erzeugt mit diesem die
Regelsignale für die beiden Stellglieder.
[0025] Auch bei dieser zweiten vorteilhaften Ausgestaltung können die Stellglieder durch
Pumpen und/oder Proportionalventile gebildet sein.
[0026] Vorzugsweise sind die Dämpfungsreduktionsmitteln konstruktiv derart ausgestaltet,
dass die resultierende Dämpfungseinrichtung ohne Änderungen am Fahrzeug in den vorhandenen
Bauraum für konventionelle Dämpfungseinrichtungen passt.
[0027] Als Erfindung wird außerdem ein Schienenfahrzeug angesehen, das mit einem Fahrgestell
und mit einer der oben beschriebenen Dämpfungseinrichtungen ausgestattet ist. Bei
einem solchen Schienenfahrzeug sind pro Fahrgestell bzw. pro Drehgestell beispielsweise
vier Dämpfungseinrichtungen vorhanden, die vorzugsweise autark voneinander arbeiten.
[0028] Die Erfindung bezieht sich außerdem auf ein Verfahren zum Dämpfen der Radsatz-Hubbewegungen
eines Fahrgestells eines Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs, mit einem
dem Fahrgestell zugeordneten Primärdämpfer, insbesondere einer zugeordneten Primärfederstufe.
[0029] Um bei einem solchen Verfahren zu erreichen, dass die Vertikalkräfte des Fahrzeugs
bestmöglich gedämpft werden, ist erfindungsgemäß vorgesehen, innerhalb eines vorgegebenen
Schwingungsfrequenzbereichs unterhalb der Radsatz-Hubeigenfrequenz die Dämpfungswirkung
des Primärdämpfers zu reduzieren oder vollständig abzuschalten.
[0030] Bezüglich der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sei auf die obigen Ausführungen
im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Dämpfungseinrichtung verwiesen.
[0031] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Dabei
zeigen:
- Figur 2
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Dämpfungseinrichtung mit einem
drosselbehafteten Dämpfelement,
- Figur 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Dämpfungseinrichtung mit einem
drossellosen Dämpfelement und
- Figur 4
- den Aufbau einer Regeleinrichtung der Dämpfungseinrichtung gemäß Figur 3 im Detail.
[0032] In den Figuren 2 und 3 werden für identische oder vergleichbare Komponenten stets
dieselben Bezugszeichen verwendet.
[0033] In der Figur 2 erkennt man eine Dämpfungseinrichtung 100 mit einem Dämpfelement 110
zur Dämpfung der Hubbewegung eines in der Figur 2 nicht weiter dargestellten Radsatzes
eines Drehgestells eines Schienenfahrzeugs. Hierzu ist das Dämpfelement 110 mit einem
Gehäuse 120 ausgestattet, das mit dem Fahrzeug fest verbunden ist. Eine Kolbenstange
130 des Dämpfelements 110 steht mit dem Drehgestell des Schienenfahrzeugs in Verbindung
und bewirkt somit eine Dämpfung des Drehgestells und damit der Radsätze des Drehgestells
gegenüber dem Schienenfahrzeug.
[0034] Innerhalb einer ersten, in der Figur 2 linken Dämpferkammer 140 des Dämpfelements
110 befindet sich eine Dämpferflüssigkeit mit dem Druck P1. Die Dämpferkammer 140
ist von einer in der Figur 2 rechten, zweiten Dämpferkammer 150 durch ein flüssigkeitsdurchlässiges
Trennglied 160 getrennt. Das flüssigkeitsdurchlässige Trennglied 160 ermöglicht eine
Strömungsverbindung zwischen den beiden Dämpferkammern 140 und 150. Das Trennglied
160 ist starr mit der Kolbenstange 130 des Dämpfelements 110 verbunden und kann durch
diese verschoben werden.
[0035] Das flüssigkeitsdurchlässige Trennglied 160 bewirkt eine Drosselfunktion und ermöglicht
somit eine Bewegung der Kolbenstange 130 und des Trenngliedes 160 entlang der Längsrichtung
des Gehäuses 120. Die Drosselwirkung ist in der Figur 2 schematisch durch einen Block
mit dem Bezugszeichen 200 dargestellt.
[0036] Innerhalb der Dämpferkammer 140 ist ein Drucksensor 210 enthalten, der den Istdruck
P1 innerhalb der Dämpferkammer 140 misst. Das entsprechende Messsignal ist in der
Figur 2 mit den Bezugszeichen P
ist(ω) bezeichnet; durch den Bezug auf die Frequenz ω wird verdeutlicht, dass des Messsignal
P
ist eine frequenzabhängige Messgröße ist. Der Messwert P
ist(ω) gelangt zu einem Eingang E220a einer Regeleinrichtung 220, in der der Messwert
P
ist(ω) verarbeitet wird.
[0037] Mit dem Drucksensor 210 steht darüber hinaus ein Korrekturfilter 230 in Verbindung,
das eine Bandsperrefunktion aufweist; dies bedeutet, dass das Korrekturfilter 230
für Frequenzen ω < ω1 durchlässig, für den Frequenzbereich ω1 < ω < ω3 undurchlässig
und für Frequenzen ω > ω3 durchlässig ist. Am Ausgang A230 des Korrekturfilters 230
entstehen somit Sollwerte P
soll(ω), die zu einem weiteren Eingang E220b der Regeleinrichtung 220 gelangen.
[0038] In der Regeleinrichtung 220 werden die eingangsseitig anliegenden Messwerte P
ist(ω) sowie die Sollwerte P
soll(ω) verarbeitet, und es wird daraus ein Steuer- bzw. Regelsignal ST für ein Stellglied
250 erzeugt, das eingangsseitig mit dem Ausgang A220 der Regeleinrichtung 220 verbunden
ist. Das Stellglied 250 enthält zwei in der Figur 2 nicht weiter dargestellte, gegensinnig
bzw. gegenläufig arbeitende Proportionalventile, die in Abhängigkeit von dem Steuersignal
ST den Druck P1 in der Dämpferkammer 110 um ΔP1 erhöhen bzw. erniedrigen und entsprechend
umgekehrt in der zweiten Dämpferkammer 150 den Druck P2 entsprechend um ΔP2 = -ΔP1
erniedrigen bzw. erhöhen.
[0039] Die Druckerhöhung bzw. Druckerniedrigung in den beiden Dämpferkammern 140 und 150
erfolgt derart, dass für Frequenzen ω1 < ω < ω3 das Dämpfelement 110 quasi keine Dämpfungswirkung
aufweist. Hierzu regelt die Regeleinrichtung 220 das Steuersignal ST derart, dass
die Abweichung zwischen dem Messwert P
ist(ω) und dem Sollwert P
soll (ω) möglichst klein bzw. möglichst gleich Null wird.
[0040] Der Drucksensor 210, die Regeleinrichtung 220 sowie das Stellglied 250 bilden somit
eine geschlossene Regelschleife bzw. einen geschlossenen Regelkreis, der bewirkt,
dass für Frequenzen ω1 < ω < ω3 die Druckwerte P1 und P2 in den beiden Dämpferkammern
140 und 150 derart nachgeregelt werden, dass die Kolbenstange 130 für diese Frequenzen
ω1 < ω < ω3 quasi dämpfungsfrei innerhalb des Gehäuses 120 des Dämpfelementes 110
verschieblich ist. Für diese Frequenzen bildet das Dämpfelement 110 somit überhaupt
keine bzw. quasi keine Dämpfungswirkung.
[0041] Entspricht ω3 der Hubeigenfrequenz der Radsatzhubbewegung des Drehgestells, so bilden
der Drucksensor 210, die Regeleinrichtung 220 sowie das Stellglied 250 anschaulich
Dämpfungsreduktionsmittel 260, die innerhalb eines Schwingungsfrequenzbereichs ω1
< ω < ω3 unterhalb der Hubeigenfrequenz ω3 der Radsatzhubbewegung die Dämpfungswirkung
des Dämpfelements 110 reduzieren oder vollständig abschalten.
[0042] Um das beschriebene Verhalten des Stellgliedes 250 für den Frequenzbereich zwischen
ω1 und ω3 sicherzustellen, weisen die beiden innerhalb des Stellgliedes 250 angeordneten
Proportionalventile eine ausreichende Bandbreite auf; dies bedeutet, dass sie innerhalb
des Frequenzbandes zwischen ω1 und ω3 die entsprechenden Druckwerte ΔP1(ω) und ΔP2(ω)
für die beiden Druckkammern 140 und 150 aufbauen können.
[0043] In der Figur 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Dämpfungseinrichtung
100 gezeigt. Bei dieser Dämpfungseinrichtung wird die Bewegung bzw. der Stellweg S
der Kolbenstange 130 innerhalb des Gehäuses 120 des Dämpfelementes 110 mittels eines
Wegsensors 300 zeitabhängig gemessen. Die entsprechenden Messwerte S(t) gelangen zu
der Regeleinrichtung 220, in der das zeitbezogene Messsignal S(t) weiterverarbeitet
wird. Die Regeleinrichtung 220 erzeugt in Abhängigkeit von den zeitbezogenen Messwerten
S(t) ein Steuersignal ST für das Stellglied 250, das auf das Dämpfelement 110 einwirkt.
[0044] Das Stellglied 250 gemäß Figur 3 arbeitet wie das Stellglied 250 gemäß der Figur
2 und erzeugt ausgangsseitig Druckwerte ΔP1 und ΔP2, die den Druck P1 in der ersten
Dämpferkammer 140 und den Druck P2 in der zweiten Dämpferkammer 150 beeinflussen.
Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 ist bei der Dämpfungseinrichtung
100 gemäß Figur 3 das Trennglied 160, das an der Kolbenstange 130 befestigt ist, flüssigkeitsundurchlässig,
so dass keine Strömungsverbindung zwischen den beiden Dämpferkammern 140 und 150 besteht.
[0045] Die Regeleinrichtung 220 gemäß Figur 3 sowie deren Funktionsweise ist in der Figur
4 im Detail gezeigt. Man erkennt, dass die Regeleinrichtung 220 eingangsseitig eine
FourierTransformationseinrichtung 400 aufweist, in der das zeitbezogenen Messsignal
S(t) in ein frequenzbezogenes Ausgangssignal S(w) umgewandelt wird. Ausgangsseitig
steht mit der FourierTransformationseinrichtung 400 ein Eingang E410a einer Auswerteeinrichtung
410 in Verbindung, deren weiterer Eingang E410b mit einem Korrekturfilter 430 verbunden
ist. Das Korrekturfilter 430 ist eingangsseitig ebenfalls mit dem frequenzbezogenen
Ausgangssignal S(w) der FourierTransformationseinrichtung 400 beaufschlagt.
[0046] Die Auswerteinrichtung 410 bildet einen Regler, der das Steuersignal ST derart erzeugt,
dass die Abweichung zwischen dem gefilterten, frequenzbezogenen Ausgangssignal S'(ω)
und dem ungefilterten, frequenzbezogenen Ausgangssignal S(w) möglichst gering wird.
Im Ergebnis sorgt das Steuersignal ST somit dafür, dass der Druck P1 in der Dämpferkammer
140 und der Druck P2 in der4 zweiten Dämpferkammer 150 mittels des Stellgliedes 250
derart beeinflusst wird, dass eine Kolbenstangenauslenkung bei einer Frequenz ω1 <
ω < ω3 quasi keine Rückstellkraft innerhalb des Dämpfelementes 110 erfährt. Für den
Frequenzbereich ω1 < ω < ω3 ist das Dämpfelement 110 somit quasi wirkungslos.
[0047] Für die übrigen Frequenzbereiche ω < ω1 und ω > ω3 kann die Regeleinrichtung 220
darüber hinaus derart ausgestaltet sein, dass mit dem Steuersignal ST ein vorgegebenes
Dämpfungsverhalten auch für diese Frequenzen erzeugt wird. Ein solches frequenzabhängiges
Steuersignal "ST(ω)" für die Frequenzbereiche ω < ω1 und ω > ω3 kann dabei beispielsweise
dadurch erzeugt werden, dass das Korrekturfilter 430 für diese Frequenzbereiche eine
entsprechende Filtercharakteristik aufweist.
[0048] Alternativ kann das gewünschte Dämpfungsverhalten der Dämpfungseinrichtung 100 für
die übrigen Frequenzbereiche ω < ω1 und ω > ω3 - oder stattdessen auch für das gesamte
Frequenzspektrum - in einer in der Auswerteinrichtung 410 fest vorgegebenen Ansteuertabelle
hinterlegt werden. Eine solche Ansteuertabelle kann beispielsweise derart erzeugt
werden, dass das gewünschte Dämpfungsverhalten der Dämpfungseinrichtung 110 frequenzabhängig
vorgegeben und anschließend tabellarisch festgehalten bzw. abgespeichert wird, beispielsweise
in elektronischen Speicherbausteinen. In diesem Falle könnte auf das Korrekturfilter
430 sogar verzichtet werden, weil dessen Funktion von der Auswerteinrichtung 410 übernommen
werden würde.
[0049] Die Dämpfungseinrichtung 100 gemäß der Figur 3 ist eine quasi frei programmierbare
Dämpfungseinrichtung, bei der das Frequenzverhalten von außen mittels des Korrekturfilters
und/oder einer Dämpfungstabelle quasi beliebig vorgegeben werden kann. Das freie Programmieren
der Dämpfungseinrichtung 100 wird dabei dadurch ermöglicht bzw. vereinfacht, dass
das Trennglied 160 zwischen den beiden Dämpfungskammern 140 und 150 flüssigkeitsundurchlässig
ist und insofern dem Dämpfelement 110 kein eigenes Frequenzverhalten aufzwingt. Das
Frequenzverhalten des Dämpfelementes 110 lässt sich somit ausschließlich durch das
Stellglied 250 bzw. durch die konkrete Ausgestaltung der Regeleinrichtung 220 festlegen.
[0050] Entspricht ω3 der Hubeigenfrequenz der Radsatzhubbewegung des Drehgestells des Fahrzeugs,
so bilden der Wegsensor 300, die Regeleinrichtung 220 sowie das Stellglied 250 Dämpfungsreduktionsmittel
260, die innerhalb eines Schwingungsfrequenzbereichs ω1 < ω < ω3 unterhalb der Hubeigenfrequenz
ω3 der Radsatzhubbewegung die Dämpfungswirkung des Dämpfelements 110 reduzieren oder
vollständig abschalten.
[0051] Im Zusammenhang mit den beiden oben erläuterten Ausführungsbeispielen wurden zur
Einstellung des gewünschten Dämpfungsverhaltens beispielhaft Bandpassfilter vorgeschlagen;
selbstverständlich können auch Tiefpassfilter, Hochpassfilter und Bandsperren bzw.
Kombinationen davon eingesetzt werden um ein vorgegebenes Dämpfungsverhalten einzustellen.
1. Dämpfungseinrichtung (100) für ein Fahrgestell eines Fahrzeugs, insbesondere eines
Schienenfahrzeugs, mit einem Dämpfelement (110) zur Dämpfung der Radsatzhubbewegung
zumindest eines Radsatzes des Fahrgestells,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämpfelement (110) mit Dämpfungsreduktionsmitteln (260) versehen ist, die innerhalb
eines vorgegebenen Schwingungsfrequenzbereichs (ω1 < ω < ω3) unterhalb der Hubeigenfrequenz
(f3) der Radsatzhubbewegung des Fahrgestells die Dämpfungswirkung des Dämpfelements
(110) reduzieren oder vollständig abschalten.
2. Dämpfungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfelement durch einen Primärdämpfer, insbesondere eine Primärfederstufe gebildet
ist.
3. Dämpfungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsreduktionsmittel derart ausgestaltet sind, dass sie die Dämpfungswirkung
des Dämpfelementes in einem Frequenzbereich zumindest zwischen 2 und 10 Hz reduzieren
oder vollständig abschalten.
4. Dämpfungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungseinrichtung für ein Drehgestell eines Schienenfahrzeugs ausgelegt ist
und die Dämpfungsreduktionsmittel derart ausgestaltet sind, dass sie die Dämpfungswirkung
des Dämpfelements zumindest für die Eigenfrequenz (f2) der Nickeigenbewegung des Drehgestells
und/oder für die Eigenfrequenz (f1) der Querbewegung des Drehgestells und/oder für
den Frequenzbereich zwischen den Eigenfrequenzen der Nickbewegung und der Querbewegung
reduzieren oder vollständig abschalten.
5. Dämpfungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsreduktionsmittel die Dämpfungswirkung des Dämpfelements in einem Frequenzband,
das die Eigenfrequenz der Nickeigenbewegung des Drehgestells und die Eigenfrequenz
der Querbewegung des Drehgestells einschließt, reduzieren oder vollständig abschalten.
6. Dämpfungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsreduktionsmittel die Dämpfungswirkung des Dämpfelements in einem Frequenzband
zwischen der niedrigsten und der höchsten Eigenfrequenz des Drehgestells reduzieren
oder vollständig abschalten.
7. Dämpfungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsreduktionsmittel die Dämpfungswirkung des Dämpfelements in einem Frequenzband
zwischen 1 Hz und 25 Hz, vorzugsweise einem Frequenzband zwischen 3 Hz und 20 Hz,
reduzieren oder vollständig abschalten.
8. Dämpfungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungseinrichtung für ein Fahrgestell eines doppelt gefederten Schienenfahrzeugs
ausgelegt ist.
9. Dämpfungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfelement zwei Dämpferkammern (140, 150) aufweist, die jeweils mit einem Gas
oder einer Flüssigkeit gefüllt sind und mittels einer Drossel (160, 200) in einer
Strömungsverbindung stehen.
10. Dämpfungseinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsreduktionsmittel folgende Komponenten umfassen:
- einen Drucksensor (210) für zumindest eine der beiden Dämpferkammern (140),
- eine die Druckwerte (Pist(ω)) des Drucksensors verarbeitende Regeleinrichtung (220) und
- ein mit der Regeleinrichtung verbundenes Stellglied (250), das Regelsignale (ST)
der Regeleinrichtung umsetzt, indem es den Druck (P1, P2) in zumindest einer der beiden
Dämpferkammern beeinflusst.
11. Dämpfungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsreduktionsmittel ein mit dem Drucksensor und mit der Regeleinrichtung
verbundenes Korrekturfilter (230) aufweisen, in das die Messwerte des Drucksensors
eingespeist werden und von dem diese unter Bildung von Sollwerten (Psoll(ω)) gefiltert werden, wobei die Regeleinrichtung das Stellglied derart regelt und
das Stellglied den Druck derart beeinflusst, dass die Messwerte des Drucksensors an
die Sollwerte herangeführt werden.
12. Dämpfungseinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucksensor, die Regeleinrichtung und das Stellglied eine geschlossene Regelschleife
bilden.
13. Dämpfungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche 11 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Korrekturfilter die Sollwerte bildet, indem es die Messwerte des Drucksensors
in dem vorgegebenen Schwingungsfrequenzbereich stärker als außerhalb des vorgegebenen
Schwingungsfrequenzbereichs dämpft.
14. Dämpfungseinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Korrekturfilter in dem vorgegebenen Schwingungsfrequenzbereich für die Messwerte
des Drucksensors undurchlässig und außerhalb des vorgegebenen Schwingungsfrequenzbereichs
für die Messwerte des Drucksensors durchlässig ist.
15. Dämpfungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied eine Pumpe und/oder ein Proportionalventil aufweist.
16. Dämpfungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit eine elektrisch beeinflussbare Viskosität aufweist und das Stellglied
das Frequenzverhalten des Dämpfelements durch Veränderung der Viskosität der Flüssigkeit
beeinflusst.
17. Dämpfungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass für jede der beiden Dämpferkammern jeweils ein Drucksensor und ein Stellglied vorgesehen
ist.
18. Dämpfungseinrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Regeleinrichtung die beiden Stellglieder gegensinnig ansteuert.
19. Dämpfungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Dämpfelement (110) zwei Dämpferkammern (140, 150) aufweist, die jeweils mit
einem Gas oder einer Flüssigkeit gefüllt sind und strömungsmäßig durch ein flüssigkeitsundurchlässiges
und/oder gasundurchlässiges, mechanisch verschiebliches Trennglied (160) voneinander
getrennt sind,
- ein Wandler (300) vorhanden ist, der ein die mechanische Verschiebebewegung des
Trenngliedes erfassendes Messsignal erzeugt,
- eine Regeleinrichtung (220) mit dem Wandler in Verbindung steht, die das Messsignal
des Wandlers verarbeitet und ein Regelsignal (ST) erzeugt, und
- ein mit der Regeleinrichtung verbundenes Stellglied (250) vorhanden ist, das das
Regelsignal der Regeleinrichtung umsetzt, indem es die Druckwerte der beiden Dämpferkammern
gegensinnig beeinflusst.
20. Dämpfungseinrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, dass die Regeleinrichtung (220) eine Fouriertransformationseinrichtung (400), ein mit
der Fouriertransformationseinrichtung verbundenes Korrekturfilter (430) und eine mit
dem Korrekturfilter und dem Wandler verbundene Auswerteinrichtung (410) aufweist,
- wobei die Fouriertransformationseinrichtung derart ausgestaltet ist, dass sie das
zeitbezogene Messsignal (S(t)) des Wandlers in ein frequenzbezogenes Ausgangssignal
(S(ω)) umwandelt, und
- wobei die Auswerteinrichtung derart ausgestaltet ist, dass sie mit dem frequenzbezogenen
Ausgangssignal der Fouriertransformationseinrichtung und mit einem gefilterten Ausgangssignal
(S'(ω)) des Korrekturfilters das Regelsignal (ST) für das Stellglied erzeugt.
21. Dämpfungseinrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteinrichtung mit dem frequenzbezogenen Ausgangssignal der Fouriertransformationseinrichtung
und mit dem gefilterten Ausgangssignal (S'(ω)) des Korrekturfilters zunächst ein frequenzbezogenes
Steuersignal erzeugt, das frequenzbezogene Steuersignal in ein zeitbezogenenes Steuersignal
zurückwandelt und dieses als Regelsignal (ST) für das Stellglied verwendet.
22. Dämpfungseinrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied (250) Pumpen und/oder Proportionalventile aufweist.
23. Schienenfahrzeug mit einem Fahrgestell, das mit zumindest einer Dämpfungseinrichtung
(100) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche ausgestattet ist.
24. Schienenfahrzeug nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Fahrgestell vier Dämpfungseinrichtungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 21
verbunden sind, wobei die Dämpfungseinrichtungen separat voneinander arbeiten.
25. Verfahren zum Dämpfen der Radsatz-Hubbewegungen eines Fahrgestells eines Fahrzeugs,
insbesondere eines Schienenfahrzeugs, das mit einem dem Fahrgestell zugeordneten Primärdämpfer,
insbesondere einer Primärfederstufe, ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb eines vorgegebenen Schwingungsfrequenzbereichs (ω1 < ω < ω3) unterhalb
der Radsatz-Hubeigenfrequenz (f3) die Dämpfungswirkung des Primärdämpfers reduziert
oder vollständig abgeschaltet wird.