[0001] Die Erfindung betrifft eine Rippe für einen Wärmeübertrager nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 sowie einen Wärmeübertrager nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
12.
[0002] Wärmeübertrager, insbesondere solche für Kraftfahrzeuge weisen einen Block bzw. ein
Netz auf, welches aus Rohren und Rippen aufgebaut ist, wobei bei einer bevorzugten
Ausführungsform Flachrohre mit Wellrippen zum Einsatz kommen. Die Rohre bilden Wärmeübertragerwände
und werden von einem zu kühlenden Medium, z. B. einem flüssigen Kühlmittel oder Ladeluft
für eine Brennkraftmaschine durchströmt. Die innerhalb und/oder außerhalb der Rohre,
insbesondere in oder zwischen den Flachrohren angeordneten Wellrippen oder Stegrippen
bilden Strömungskanäle, welche beispielsweise von Luft durchströmbar sind. Die Wellrippen
sind als so genannte Kiemenrippen ausgebildet, d. h. auf ihrer Oberfläche sind Kiemenfelder
angeordnet, welche den Wärmeübergang der Luft erhöhen und auch eine Umlenkung der
Luft von einem Strömungskanal in den benachbarten und zurück bewirken. Derartige mit
Kiemen besetzte Wellrippen sind durch eine Vielzahl von Druckschriften bekannt, z.
B. die
US 3,250,325 oder die
US 5,271,458. Die luftseitig über die Rippen abgeführte Wärmemenge sowie der Druckabfall der Luftströmung
sind dabei u. a. von Faktoren wie Anzahl der Kiemen, Kiemenwinkel, Kiemenhöhe und
Rippendichte abhängig. Da sich die Kiemen nicht über die volle Breite der Wellrippen
fertigen lassen, ergibt sich ein inhomogener Wärmeübergang mit so genannten hot spots,
welche die Wärmeübertragung begrenzen. Neuere Entwicklungen zur Verbesserung von Kiemenrippen
wurden durch die
DE 102 35 038 A1 und die
DE 102 42 188 der Anmelderin bekannt. Die bekannten Wellrippen werden vorzugsweise für gelötete
Flachrohrsysteme, z. B. bei luftgekühlten Kühlmittelkühlem oder Kältemittelkondensatoren
für Kraftfahrzeuge eingesetzt. Bei Ladeluftkühlern kommen dagegen häufig so genannte
Stegrippen zur Anwendung, d. h. Rippen mit versetzt angeordneten Flanken.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Rippe für Wärmeübertrager der eingangs
genannten Art bezüglich Wärmeübergang und Druckabfall zu verbessern. Darüber hinaus
soll bei einem Wärmeübertrager der Wärmeübergang auf dessen Luftseite erhöht werden,
ohne dass der Druckabfall ansteigt.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung wird einerseits durch die Merkmale des Patentanspruches
1 und andererseits durch die Merkmale des Patentanspruches 5 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] Zunächst ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Rippe benachbarte Strömungskanäle
mit unterschiedlichen Querschnitten bildet und dass in der Kanalwand zwischen zwei
benachbarten Strömungskanälen mindestens eine Druckausgleichsöffnung nach einer gewissen
Strömungslänge vorgesehen ist. Der Erfindung liegt folgende Erkenntnis zu Grunde:
die Strömungen in benachbarten Kanälen erfahren aufgrund der unterschiedlichen Strömungsquerschnitte
jeweils einen unterschiedlichen Druckabfall, so dass sich nach einer gewissen Strömungslänge
eine Druckdifferenz zwischen benachbarten Strömungskanälen ausbildet. Diese Druckdifferenz
wird durch die Druckausgleichsöffnung abgebaut, wobei es zu einem Massenaustausch
zwischen beiden Strömungskanälen kommt - dies führt zu einer Erhöhung der Fluidbewegung
und damit zu einem besseren Wärmeübergang. Durch die Position, Abstände und Größe
der Druckausgleichsöffnungen kann die Intensität und der Ort des Massenaustausches
sehr fein auf die jeweiligen Erfordernisse abgestimmt werden. Die Druckausgleichsöffnungen
können beispielsweise als kreisförmige Öffnungen aus der Kanal- bzw. Rippenwand ausgestanzt
werden. Dabei können zur Erhöhung des Massenaustausches die Ränder der Öffnungen angestellt
werden, so dass sie als Strömungsleitflächen wirken und einen größeren Massenstrom
"einfangen".
[0006] Ferner ist vorgesehen, dass der Strömungsquerschnitt der Strömungskanäle rechteckförmig
mit gleicher Höhe, jedoch unterschiedlicher Breite ausgebildet ist. Dies ergibt eine
einfache Herstellung der Rippe und eine günstige Verbindung mit der Wärmeübertragerwand.
Möglich sind jedoch auch andere Querschnitte, z. B. Trapezquerschnitte.
[0007] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Strömungskanäle
in Strömungsrichtung hinter der Druckausgleichsöffnung, also nach erfolgtem Massenaustausch
quer zur Strömungsrichtung versetzt, d. h. mit einem definitiven Versatz angeordnet
sind. Der Versatz der Kanäle dient dem Ausgleich der Massenströme in den unterschiedlich
breiten Kanälen; dadurch wird verhindert, dass der Druckverlust in den Kanälen mit
geringerem Strömungsquerschnitt zu stark ansteigt.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Strömungskanäle im Bereich ihres
Ein- und/oder Austritts ein Drosselelemtent auf, wodurch unter Umständen eine gleichmäßigere
Strömungsverteilung über die Kanäle ermöglicht wird.
[0009] Die erfindungsgemäße Rippe kann vorteilhaft für Wärmeübertrager mit Flachrohren anstelle
der bekannten Wellrippen oder Stegrippen verwendet werden. Hierdurch ergibt sich eine
Leistungssteigerung auf der Luftseite, d. h. eine Steigerung des Wärmeüberganges ohne
eine Erhöhung des luftseitigen Druckabfalls. Damit kann die Leistung des Wärmeübertragers,
vorzugsweise eines Kühlmittelkühlers oder eines Ladeluftkühlers gesteigert werden.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
Folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Rippensegment mit benachbarten Strömungskanälen mit unterschiedlichen Strömungsquerschnitten
in perspektivischer Darstellung und
- Fig. 2
- die Strömungskanäle gemäß Fig. 1 einem Längsschnitt.
[0011] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt einer Rippe 1, welche Strömungskanäle 2 mit einem großen
Strömungsquerschnitt A2 und jeweils benachbarte Strömungskanäle 3 mit einem kleinen
Strömungsquerschnitt A3 aufweist. Die Strömungsquerschnitte sind etwa rechteckförmig
ausgebildet und weisen eine gemeinsame gleiche Höhe H auf, jedoch unterschiedliche
Breiten B2 und B3. Die Strömungsquerschnitte A2, A3 bzw. die Breiten B2, B3 verhalten
sich vorzugsweise wie 2 : 1 und wechseln periodisch über die gesamte Länge der Rippe
1, welche hier nur als Segment dargestellt ist. Die Strömungskanäle 2, 3 werden in
Richtung des Pfeiles P von einem Strömungsmedium, vorzugsweise Luft durchströmt. Benachbarte
Strömungskanäle 2, 3 sind jeweils durch eine Kanalwand 4 voneinander getrennt, wobei
die Kanalwände 4 jeweils über einen Steg 5 miteinander verbunden sind und somit eine
mäanderförmig ausgebildete Rippe 1 bilden. Über die Stege 5 ist die Rippe 1 mit einer
nicht dargestellten Wärmeübertragerwand, vorzugsweise der Wand von Flachrohren eines
Wärmeübertragers (nicht dargestellt) verbunden. In den Kanalwänden 4 sind in einem
Abstand L in Luftströmungsrichtung Druckausgleichsöffnungen 6 angeordnet, über welche
ein Massenaustausch der Luftströme erfolgt. An die Strömungskanäle 2, 3 schließen
sich insbesondere bei großer Strömungslänge L' (s. Fig. 2) in Luftströmungsrichtung
Kanäle 7, 8 an, welche den gleichen Querschnitt A2 bzw. A3 wie die Kanäle 2, 3 aufweisen,
jedoch versetzt zu diesen angeordnet sind. Der Versatz V entspricht etwa der Breite
B3 des schmalen Kanals 3.
[0012] Fig. 2 zeigt den Ausschnitt der Rippe 1 gemäß Fig. 1 als Längsschnitt durch die Kanäle
2, 3, 7, 8 - wobei gleiche Bezugsziffern verwendet werden. Die Parameter Massendurchsatz
m', Druck p und Temperatur T sind für den eintretenden Luftstrom (Pfeil P) und für
die Teilströme in den Kanälen 2, 3, 7, 8 als Kästchen in der Zeichnung dargestellt
und erläutern somit die Strömungsverhältnisse vor und hinter den Druckausgleichsöffnungen
6. Der Luftstrom tritt mit den Parametern m
-0, p
0, T
0 in die Rippe 1 ein, wobei sich im Kanal 3 die Parameter m
-1, p
1, T
1 und im Kanal 2 die Parameter m
'2, p
2, T
2 einstellen. Nach der Strömungsanlaufstrecke L haben sich in den Kanälen 2, 3 aufgrund
der unterschiedlichen Querschnitte unterschiedliche Druckabfälle eingestellt, so dass
sich p
1 und p
2 unterscheiden. Diese Druckdifferenz drängt einen Teilstrom, dargestellt durch eine
gestrichelte Linie X, vom Kanal 2 in den benachbarten Kanal 3. In Strömungsrichtung
hinter der Druckausgleichsöffnung 6 weisen die jeweiligen Teilströme im Kanal 3 die
Parameter m
-3, p
3, T
3 bzw. im Kanal 2 m
-4, p
4, T
4 auf, wobei jetzt p
3 < p
4, d. h. der Druck p
3 im Kanal 3 ist wesentlich geringer als der Druck p
4 im Kanal 2. Um diesen starken Druckabfall im schmalen Kanal 3 nicht zu groß werden
zu lassen, sind die anschließenden Kanäle 7, 8 versetzt zu den stromaufwärtigen Kanälen
2, 3 angeordnet. Der Luftstrom aus Kanal 3 strömt somit in den Kanal 7, der einen
wesentlich größeren Strömungsquerschnitt aufweist. Der Luftstrom aus Kanal 2 verteilt
sich auf die beiden Kanäle 7, 8, wobei der Strömungsquerschnitt des Kanals 8 kleiner
als der des Strömungskanals 7 ist. Im schmalen Strömungskanal 8 bildet sich im Vergleich
zum breiteren Strömungskanal 7 ein stärkerer Druckabfall der Luftströmung aus, so
dass der Druck p
5 im Strömungskanal 7 größer als der Druck p
6 im Strömungskanal 8 ist. Dies führt zu einer Querströmung aus dem Kanal 7 über die
Druckausgleichsöffnung 6 in den Kanal 8 entsprechend der gestrichelten Linie X. Das
dargestellte Rippenmuster kann periodisch in Luftströmungsrichtung P und quer zur
Luftströmungsrichtung P fortgesetzt werden. Durch die Querströmung entsprechend der
gestrichelten Linie X ergibt sich eine Beschleunigung der Strömung und damit ein verbesserter
Wärmeübergang, ohne dass der Druckabfall der Strömung ansteigt.
[0013] Die dargestellte und beschriebene Rippe 1 kann vorteilhaft für Wärmeübertrager mit
Flachrohren eingesetzt werden, wie sie aus dem eingangs genannten Stand der Technik
mit Kiemenwellrippen oder Stegrippen bekannt sind. Die erfindungsgemäße Rippe 1 tritt
neben oder an die Stelle der bekannten Kiemenwellrippe oder Stegrippe und kann ebenso
mit oder in den Flachrohren verlötet werden. Die erfindungsgemäße Rippe kann somit
vorteilhaft für luftgekühlte Kühlmittelkühler oder Ladeluftkühler von Kraftfahrzeugen
eingesetzt werden.
1. Rippe (1) für Wärmeübertrager mit mindestens einer Wärmeübertragerwand, wobei die
Rippe (1) mit der Wärmeübertragerwand parallel zueinander angeordnete, durch eine
Kanalwand (4) getrennte Strömungskanäle (2, 3) für ein Strömungsmedium bildet, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Strömungskanäle (2, 3) unterschiedliche Strömungsquerschnitte (A2, A3)
aufweisen.
2. Rippe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Kanalwand (4) zwischen benachbarten Strömungskanälen (2, 3) mindestens eine
Druckausgleichsöffnung (6) angeordnet ist.
3. Rippe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis benachbarter Strömungsquerschnitte (A2, A3) zwischen 1 : 1 und 5 :
1, insbesondere etwa 2 : 1 beträgt.
4. Rippe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckausgleichsöffnung (6) in Strömungsrichtung (P) in einem Abstand L angeordnet
ist.
5. Rippe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungskanäle (2, 3) einen etwa rechteckförmigen Querschnitt (A2, A3) aufweisen.
6. Rippe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungskanäle (2, 3) gleiche Höhe (H), jedoch unterschiedliche Breiten (B2,
B3) aufweisen.
7. Rippe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Strömungsrichtung (P) hinter den Druckausgleichsöffnungen (6) Kanäle (7, 8) angeordnet
sind, welche gegenüber den stromaufwärtigen Kanälen (2, 3) einen Versatz (V) quer
zur Strömungsrichtung (P) aufweisen.
8. Rippe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Versatz (V) etwa der Breite (B3) des schmalen Kanals (3) entspricht.
9. Rippe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeübertragerwand als mindestens ein von einem Fluid durchströmbares Rohr ausgebildet
ist.
10. Rippe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungskanäle (2, 3, 7, 8) zwischen den Rohren angeordnet sind.
11. Rippe nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungskanäle (2, 3, 7, 8) in den Rohren angeordnet sind.
12. Wärmeübertrager mit einem Block, bestehend aus Flachrohren und zwischen den Flachrohren
angeordnete Rippen, wobei die Rippen von Luft durchströmbare Kanäle bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet sind.
13. Verwendung des Wärmeübertragers nach Anspruch 10 als Kühlmittel- oder Ladeluftkühler.