[0001] Die Erfindung betrifft eine Kokillenbreitseite einer Trichterkokille zum Gießen von
Metall, insbesondere von Stahl.
[0002] Eine derartige Kokillenbreitseite ist zum Beispiel aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 198 29 606 A1 bekannt. Die dort offenbarte Breitseite der Kokille weist auf ihrer Wasserseite,
nachfolgend Rückseite genannt, eine Mehrzahl von nutenförmigen Kühlkanälen auf, welche
aufgrund der trichterförmigen Außenfläche bzw. Eingießseite der Gießplatte zu deren
oberen Rand hin verjüngt sind. Neben den Kühlkanälen sind auf der Rückseite der Kokillenbreitseite
Aussparungen vorhanden, die sich jeweils in Längsrichtung der Kühlkanäle über die
gesamte Höhe der Breitseite erstrecken und jeweils einen Kühlkanal betreffen. Die
Aussparungen sind mit geeignet dimensionierten Füllstücken verfüllt. Die Füllstücke
ragen jeweils ein Stück weit in die Kühlkanäle hinein und dienen insofern zum Definieren
der Größe des Querschnitts der Kühlkanäle in der Breitseite. Zur Befestigung sind
die Füllstücke, in den Kühlkanälen zugeordneten, Hinterschneidungen eingeführt. Das
Ausbilden der Hinterschneidungen und das Fertigen der Füllstücke mit einem zur Begrenzung
des Querschnitts der Kühlkanäle geeigneten komplexen Profilquerschnitt ist konstruktiv
recht aufwendig und deshalb teuer.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bekannte Kokillenbreitseite für eine
Trichterkokille mit mehreren Kühlkanälen im Hinblick auf die Einstellung einer im
wesentlichen konstanten Durchflussgeschwindigkeit eines Kühlmediums durch den Kühlkanal
konstruktiv zu vereinfachen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Demnach ist
die erfindungsgemäße Kokillenbreitseite dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung
so ausgeformt ist, dass sie die Kühlkanäle quer zu der Längsrichtung durchkreuzt,
dass sie in ihrer Ausdehnung in Längsrichtung der Kühlkanäle zumindest auf einen Teilabschnitt
der Kühlkanäle beschränkt ist, und in dieser Längsrichtung einen rechteckförmigen
und/oder keilförmigen Querschnitt aufweist, so dass die Tiefe der Kühlkanäle in der
Kokillenbreitseite im Bereich der durchkreuzenden Aussparung entsprechend dem Querschnitt
der Aussparung in Längsrichtung des Kühlkanals einstellbar ist und mit entsprechenden
Füllstücken ausgefüllt ist.
[0005] Die beanspruchte Ausformung der Aussparung quer zur Längsrichtung der Kühlkanäle
ermöglicht vorteilhafterweise im Zusammenwirken mit einem die Aussparung ausfüllenden
Füllstück eine einfache und preisgünstige Möglichkeit zur lokalen Einstellung der
gewünschten Durchflussgeschwindigkeit eines Kühlmediums durch den Kühlkanal im Bereich
der durchkreuzenden Aussparung. Weil die Aussparung den Kühlkanal durchkreuzt, kann
das Füllstück einfach lang gestreckt ausgebildet sein, so dass es die Aussparung ausfüllt;
insbesondere braucht es nicht in der Weise 3-dimensional verwinkelt ausgebildet zu
sein, so dass es nicht nur in die Aussparung, sondern gleichzeitig auch ein stückweit
in den Kühlkanal hinragt, wie dies in dem oben erwähnten Stand der Technik der Fall
ist. Die Tiefe der Aussparung bzw. die Dicke des sie ausfüllenden Füllstückes definierten
die Größe des in der Gießplatte verbleibenden Restquerschnitts des Kühlkanals bzw.
das Ausmaß, inwieweit der Querschnitt des Kühlkanals im Bereich der durchkreuzenden
Aussparung lokal verringert ist.
[0006] Gemäß der Erfindung sind der Querschnitt der Aussparung in Längsrichtung der Kühlkanäle
rechteckförmig und das zugehörige Füllstück quaderförmig ausgebildet; sowohl die Aussparung
wie auch das Füllstück sind dann besonders einfach und preisgünstig herzustellen.
Es ergibt sich dann eine lokale stufenförmige Verringerung des Querschnitts der Kühlkanäle
im Trichterbereich, wodurch der gewünschte Strömungsquerschnitt eingestellt wird.
Ist das Füllstück an der Anlagefläche zu den Kühlkanälen mit einer Schrägfläche ausgebildet
und die Aussparung ebenfalls mit einer kompatiblen Schrägfläche ausgebildet, so lässt
sich ein stufenloser Kühlkanalquerschnitt einstellen.
[0007] Die Ausbildung der Aussparung und damit auch die Einstellung der Durchflussgeschwindigkeit
des Kühlmediums symmetrisch zur Kokillenmitte hat den Vorteil, dass das gegossene
Metall symmetrisch zur Kokillenmitte abgekühlt wird; auf diese Weise wird eine ungleiche
Gussqualität über die Gießbreite des gegossenen Metalls verhindert.
[0008] Wenn die ursprünglich in der Rückseite der Kokillenbreitseite vorgesehenen Kühlkanäle
sich zum Beispiel aufgrund der trichterförmigen Ausbildung der Kokille zum oberen
Rand der Kokille hin stark verjüngt, ist es vorteilhaft, die Einstellung der gewünschten
Durchflussgeschwindigkeit des Kühlmediums nicht lediglich an einer Stelle, sondern
gleichzeitig an mehreren Stellen entlang der Kühlkanäle vorzunehmen. Dies geschieht
erfindungsgemäß durch mehrere Aussparungen, die auf der Rückseite der Kokillenplatte
über deren Höhe verteilt angeordnet sind. Im Hinblick auf die Einstellung einer gewünschten
Verteilung der Durchflussgeschwindigkeit des Kühlmediums entlang des Kühlkanals ist
es vorteilhaft, wenn die einzelnen Aussparungen unterschiedliche Tiefen bzw. die entsprechenden
Füllstücke entsprechende komplementäre Dicken aufweisen, in Anlehnung an den gewünschten
Verlauf der Tiefe der Kühlkanäle in der Kokillenplatte.
[0009] Die unmittelbar benachbarte Anordnung mehrerer Aussparungen führt zu einer Gesamtaussparung
in der Rückseite der Kokillenbreitseite mit terrassenförmig ausgeformten Boden, wobei
die Tiefe der einzelnen Stufen des terrassenförmigen Bodens mit zunehmender Entfernung
vom oberen Rand der Kokille vorzugsweise zunimmt. Die Bildung der Gesamtaussparung
zumindest im Trichterbereich hat den Vorteil, dass ein einziges Gesamtfüllstück vorbereitet
werden kann zum Abdecken bzw. Verfüllen der Gesamtaussparung. Gegenüber einzelnen
Füllstücken ist die Platzierung bzw. Anordnung des einen Gesamtfüllstücks auf der
Rückseite der Kokillenbreitseite weniger zeitaufwendig.
[0010] An der Rückseite der Kokillenbreitseite ist typischerweise ein Wasserkasten befestigt
zum Bereitstellen von Kühlwasser für die Kühlkanäle. Zur Befestigung dieses Wasserkastens
sieht die Erfindung vor, dass beim Ausformen der Kühlkanäle und der Aussparungen auf
der Rückseite der Kokillenbreitseite Befestigungsstege stehen bleiben; diese sind
dann einstückig mit der Kokillenbreitseite ausgebildet. Die Befestigungsstege weisen
Gewinde auf.
[0011] Das Füllstück kann über seine gesamte Dicke einstückig, mehrstückig, oder geschichtet
auf gebaut sein. Es ist entweder aus wärmeleitendem Material, vorzugsweise aus Kupfer
oder einer Kupferlegierung gefertigt oder alternativ kann es aus einem nicht magnetischem
Material, vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt sein.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Kokillenbreitseite sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0013] Der Erfindung sind insgesamt 7 Figuren beigefügt, wobei
- Figur 1
- die Rückseite einer Kokillenbreitseite mit darin ausgeformten, nutenförmigen Kühlkanälen;
- Figur 2
- die Rückseite der Kokillenbreitseite mit erfindungsgemäß ausgeformten Aussparungen
und Füllstücke zum Auffüllen der Aussparungen;
- Figur 3
- die Rückseite der Kokillenbreitseite mit eingesetzten Füllstücken;
- Figur 4
- einen ersten Querschnitt durch die Kokillenbreitseite gemäß Figur 3; und entlang der
Schnittlinie IV-IV;
- Figur 5
- einen zweiten Querschnitt durch die Kokillenbreitseite gemäß Figur 3 entlang der Schnittlinie
V-V;
- Figur 6
- die Rückseite der Kokillenbreitseite mit gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel ausgeformten
Aussparungen und Füllstücke zum Auffüllen dieser Aussparungen; und
- Figur 7
- die Rückseite der Kokillenbreitseite gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel mit eingesetzten
Füllstücken
zeigt.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend in Form von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die genannten Figuren beschrieben.
[0015] Figur 1 zeigt die Rückseite einer Kokillenbreitseite 100 einer Trichterkokille. Die
Größe der Trichteröffnung 108 der Kokille liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen
5 und 30 mm. In Figur 1 ist zu erkennen, dass von der Rückseite R der Kokillenbreitseite
100 her nutenförmige Kühlkanäle 110 in Form von Kühlschlitzen in die Gießplatte hineingefräst
wurden. Im Bereich der Trichteröffnung sind die Kühlkanäle zum oberen Rand 105 der
Trichterkokille hin verjüngt, weil dort auch die Dicke der Kokillenbreitseite verringert
ist. Weiterhin sind in Figur 1 auf der Rückseite der Kokillenbreitseite 100 Bohrungen
120 zu erkennen, welche zur Aufnahme von Befestigungsbolzen zur Befestigung eines
Wasserkastens (hier nicht gezeigt) an der Rückseite der Kokillenbreitseite 100 dienen.
Der Wasserkasten dient zum Bereitstellen des Kühlwassers zum Durchströmen der Kühlkanäle
110 in der Kokillenbreitseite 100.
[0016] Die Kühlkanäle 110 sind bei der vorliegenden Erfindung im Vergleich zu ansonsten
üblichen Kühlkanälen relativ schmal ausgebildet; ihre Breite liegt typischerweise
lediglich zwischen 5 und 15 mm. Gleichzeitig liegt ihre Tiefe beispielsweise zwischen
10 und 25 mm. Aufgrund der erwähnten Verjüngung, das heißt einer Veränderung der Tiefe
der Kühlschlitze über deren Länge als auch über die Kokillenbreite wäre auch die Durchflussgeschwindigkeit
des Kühlwassers und damit der Abtransport von Wärme in einzelnen Höhen und Breiten
der Kokillenbreitseite unterschiedlich. Das Temperaturprofil der Kokillenbreitseite
an deren der Rückseite gegenüberliegenden Arbeits- bzw. Eingießseite und wird weiterhin
auch durch die Wandstärke des Kupfers vor den Kühlkanälen 110 zur Arbeitsseite hin
beeinflusst.
[0017] Um dieses Temperaturprofil auf der Arbeitsseite in gewünschter Weise einzustellen
bzw. beeinflussen zu können wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, auf der Rückseite
R der Kokillenbreitseite an geeigneten Positionen Aussparungen A1, ..., 5 vorzunehmen,
die die Kühlkanäle quer zu dessen Längsrichtung durchkreuzen. Während des Betriebs
der Kokille und der Kokillenbreitseite 100 sind die Aussparungen dann zumindest teilweise
mit den entsprechend dem von der Aussparung aufgespannten Volumen dimensionierten
Füllstücken 140-1, ...-5 verfüllt, wodurch die Tiefe der von der Aussparung durchkreuzten
Kühlkanäle im Bereich dieser verfüllten Aussparung lokal stufenförmig eingestellt
wird.
[0018] Die Figuren 2 - 5 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße
Ausgestaltung einer Kokillenbreitseite, insbesondere für Aussparungen auf deren Rückseite
und für zugehörige Füllstücke.
[0019] Figur 2 zeigt zum einen eine gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel ausgearbeitete
Rückseite R einer Kokillenbreitseite mit mehreren entsprechenden Aussparungen unterschiedlicher
Tiefe und zum anderen geeignete Füllstücke 140-1, ...-5 zum Auffüllen der Aussparungen
A1, ..., A5.
[0020] Bei den Aussparungen A1, ..., A5 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel ist zu erkennen,
dass sie symmetrisch zur Kokillenmitte hin ausgebildet sind, so dass quer zur Längsrichtung
der Kühlkanäle 110 eine symmetrische Wärmeverteilung realisiert werden kann. Insgesamt
weist das hier gezeigte Beispiel fünf Aussparungen A1, ..., A5 unterschiedlicher Tiefe
auf, die unmittelbar benachbart zueinander angeordnet sind. Die fünf verschiednen
Aussparungen sind zum einen in der geöffneten Rückseite R der Kokillenbreitseite der
Figur 2 zu erkennen; sie sind aber auch durch die ebenfalls in Figur 2 gezeigten fünf
verschiedenen Füllstücke 140-1, ...-5 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel zum Auffüllen
der entsprechenden Aussparungen repräsentiert.
[0021] Weil die Kühlkanäle im Bereich der Trichteröffnung 108 zum oberen Rand 105 der Kokille
hin verjüngt sind, wie in Figur 1 erläutert, ist es zur Realisierung einer im Wesentlichen
konstanten Durchflussgeschwindigkeit von Kühlwasser durch die Kühlkanäle in diesem
Bereich erforderlich, dass die Aussparungen A1, ...A5 im oberen Bereich der Kokillenbreitseite
100, wo die Kühlkanäle 110 nicht sehr tief ausgebildet sind, weniger tief ausgebildet
sind als im unteren Bereich der Kokillenbreitseite, wo die Kühlkanäle aufgrund ihrer
größeren Tiefe einen größeren Querschnitt aufweisen. Es ergibt sich dann die in Figur
2 erkennbare terrassenförmige Ausbildung der Rückseite der Kokillenbreitseite; dabei
beträgt die Differenz zwischen den Tiefen zweier benachbarter Aussparungen beispielsweise
zwischen 0,5 und 4 mm vorzugsweise jedoch zwischen 1 und 2 mm. Durch Auffüllen der
Aussparungen A1, ..., A5 mit den ebenfalls in Figur 2 gezeigten entsprechend dicken
Füllstücken 140-1, ..., -5 lässt sich dann der Querschnitt der Kühlkanäle 110 integrativ
bzw. stufenweise über die gesamte Höhe der Kokillenbreitseite 100 zumindest näherungsweise
einstellen. Wie in Figur 2 zu erkennen ist, sind die Füllstücke 140-1, ..., -5 bei
Draufsicht auf die Rückseite R der Kokillenbreitseite 100 im Wesentlichen rechteckig
oder u-förmig ausgebildet und haben jeweils eine konstante Dicke, entsprechend der
Tiefe der von ihnen abzudeckenden Aussparungen A1, ..., A5.
[0022] Die Bohrungen 120 bleiben, wie in Figur 2 zu erkennen ist, bei der Ausarbeitung der
Aussparungen und Kühlkanäle auf der Rückseite der Kokillenbreitseite 100 erhalten,
indem die Umgebung dieser Bohrungen 120 von der Aussparung ausgenommen wird. Somit
bleiben auf der Rückseite R der Kokillenbreitseite Befestigungsstege 130 mit Anlageflächen
132 und mit Bohrungen 120 stehen. Die Anlageflächen aller Befestigungsstege liegen
vorzugsweise in einer Ebene und bieten so eine gute Möglichkeit, die Kokillenplatte
auf dem Wasserkasten ohne mechanische Spannungen zu befestigen. Die Bohrungen weisen
auf ihrer Innenseite ein Gewinde auf zur Befestigung eines Befestigungsbolzens, wobei
die Tiefe der Gewindebohrung um bis zu 5 mm tiefer liegen kann als die Tiefe der benachbarten
Kühlschlitze. Allgemein kann die Tiefe der Kühlkanäle 110 im Bereich der Gewinde zur
Vergleichmäßigung des Temperaturprofils auf der Arbeitsseite der Kokillenbreitseite
100 örtlich vergrößert sein.
[0023] Die in Figur 2 gezeigten einzelnen Füllstücke 140-1, ..., -5 können zu einem einteiligen
Gesamtfüllstück miteinander verbunden sein. Die einzelnen Füllstücke oder das Gesamtfüllstück
können einteilig oder in Form eines Sandwichs, das heißt geschichtet aufgebaut sein.
Vorzugsweise sind die Füllstücke 140-1, ..., -5 aus wärmeleitendem Material in Form
eines Füllbleches aus Kupfer oder einer Kupferlegierung gefertigt. Alternativ können
die Füllstücke auch aus einem nicht magnetischen Material, vorzugsweise aus Kunststoff
gefertigt sein.
[0024] Figur 3 zeigt die aus Figur 2 bekannte Kokillenbreitseite 100 und die zugehörigen
Füllstücke 140-1, ..., -5 in zusammengebautem Zustand. Vorzugsweise sind die Dicken
der Füllstücke 140-1, ..., -5 etwas geringer als die Tiefen der Aussparungen ausgebildet,
welche sie abdecken sollen, so dass in zusammengebautem Zustand die Kokillenplatte
nur im Randbereich und den Befestigungsstegen auf dem Wasserkasten anliegt.
[0025] Figur 4 zeigt einen ersten Querschnitt entlang der Schnittlinie IV - IV durch die
Kokillenbreitseite gemäß Figur 3. Es ist zu erkennen, dass im oberen Bereich der Kokillenbreitseite,
das heißt im Bereich der Kokillenöffnung, der Kühlkanal 110 in seinem ursprünglichen
Querschnitt belassen wurde; dort ist die Tiefe des Kühlkanals 110 nicht durch ein
Füllstück verringert. Weiterhin ist zu erkennen, dass der Verlauf der Tiefe des Kühlkanals
110 in der Kokillenbreitseite 100 im Bereich der durchkreuzenden Aussparungen aufgrund
der dort angebrachten Füllstücke 140-2, ..., -4 stufenförmig lokal eingestellt ist.
Mit den Aussparungen und Füllstücken kann auch ein unterschiedlicher Querschnitt des
Kühlkanals 110 eingestellt werden und durch die veränderte Wasserdurchtrittsgeschwindigkeit
ein entsprechend verändertes Wärmeprofil auf der Eingießseite A der Gießplatte 100.
Bei entsprechender Ausbildung der Aussparung mit einer Schrägfläche und komplementär
ausgebildeten Füllstücken ist eine stufenlose Einstellung des Kühlkanalquerschnitts
erreichbar.
[0026] Figur 5 zeigt einen zweiten Querschnitt entlang der Schnittlinie V - V durch die
in Figur 3 gezeigte zusammengebaute Kokillenbreitseite 100. Die für Figur 4 gemachten
Aussagen gelten für Figur 5 gleichermaßen, mit dem einzigen Unterschied, dass der
Querschnitt des Kühlkanals 110 auch im oberen Bereich der Kokillenbreitseite 110 durch
ein Füllstück 140-5 und damit die Durchflussgeschwindigkeit des Kühlwassers dort eingestellt
wurde.
[0027] Die Figuren 6 bis 9 stellen ein zweites Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung dar,
wobei gleiche technische Merkmale mit gleichen Bezugzeichen bezeichnet sind. Das zweite
Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel in der Form
der Füllstücke 140-1, 140-2, 140-3 die gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel im Unterschied
zu dem ersten Ausführungsbeispiel nicht rechteckig, sondern U-förmig ausgebildet sind.
Aufgrund ihrer veränderten Ausführungsform sind diese Füllstücke in den Figuren 6
bis 9 jeweils mit einem Hochkomma in ihren Bezugzeichen bezeichnet. Analog sind die
für diese Füllstücke vorgesehenen Aussparungen A1', A2' und A3' in dem zweiten Ausführungsbeispiel
nunmehr ebenfalls U-förmig ausgebildet. Das vierte Füllstück 140-4 war auch bereits
in dem ersten Ausführungsbeispiel U-förmig ausgebildet und bleibt insofern bei dem
zweiten Ausführungsbeispiel unverändert.
[0028] Figur 6 zeigt analog zu Figur 2 die Rückseite R der Kokillenbreitseite mit den gemäß
dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung ausgeformten Aussparungen A1', A2',
A3' und A4 sowie die zugehörigen Füllstücke 141-1', 140-2', 140-3' und 140-4 zum Auffüllen
der Aussparungen.
[0029] Figur 7 zeigt die Rückseite R der Breitseitenkokille mit eingesetzten Füllstücken
gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel.
1. Kokillenbreitseite (100) einer Trichterkokille zum Gießen von Metall, insbesondere
Stahl, mit:
nutenförmigen Kühlkanälen (110) in der Rückseite (R) der Kokillenplatte (100); mindestens
einer Aussparung (A1, ..., A5) in der Rückseite; und
mindestens einem Füllstück (140-1, ..., 140-5) zum zumindest teilweisen Verschließen
der Aussparung;
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aussparung (A1, ..., A5) so ausgeformt ist, dass
sie die Kühlkanäle (110) quer zu deren Längsrichtung durchkreuzt; und dass sie in
ihrer Ausdehnung in Längsrichtung des Kühlkanals zumindest auf einen Teilabschnitt
des Kühlkanals beschränkt ist und in dieser Längsrichtung einen rechteckförmigen und/oder
keilförmigen Querschnitt aufweist, so dass die Tiefe des Kühlkanals (110) in der Kokillenbreitseite
(100) im Bereich der durchkreuzenden Aussparungen stufenförmig und/oder linear einstellbar
ist und mit entsprechenden Füllstücken (140-1, ..., 140-5) ausgeführt ist.
2. Kokillenbreitseite (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trichteröffnung zwischen 5 und 30 mm beträgt.
3. Kokillenbreitseite (100) nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (A2, ..., A4) symmetrisch zur Kokillenmitte ausgebildet ist.
4. Kokillenbreitseite (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aussparung (A1, ..., A5) und das zugehörige Füllstück bei Draufsicht auf die
Rückseite (R) der Kokillenbreitseite (100) rechteckig oder vorzugsweise U-förmig ausgebildet
sind.
5. Kokillenbreitseite (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Rückseite der Kokillenbreitseite (100) über die Höhe der Kokillenbreitseite
verteilt mehrere Aussparungen (A1, ..., A5) mit jeweils unterschiedlicher Tiefe ausgebildet
sind, wobei die Tiefen der einzelnen Aussparungen mit zunehmender Entfernung von dem
oberen Rand (105) und von der Kokillenmitte der Kokille zunehmen.
6. Kokillenbreitseite (100) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Unterschied in der Tiefe zwischen zwei benachbarten Aussparungen (A1, A2) zwischen
0,5 und 4 mm, vorzugsweise zwischen 1 und 2 mm beträgt.
7. Kokillenbreitseite (100) nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mehreren Aussparungen (A1, ..., A5) unmittelbar benachbart angeordnet sind und
eine Gesamtaussparung in der Rückseite der Gießplatte mit terrassenförmig ausgeformtern
Boden bilden.
8. Kokillenbreitseite (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
gekennzeichnet durch
mindestens einen auf der Rückseite (R) der Kokillenbreitseite (100) vorzugsweise einstückig
mit dieser ausgebildeten Befestigungssteg (130) zum Befestigen der Kokillenbreitseite
(100) mit ihrer Rückseite an einem Wasserkasten zum Bereitstellen von Kühlwasser für
den Kühlkanal (110), wobei der Befestigungssteg (130) beim Ausbilden des nutenförmigen
Kühlkanals und der Aussparung in der Rückseite der Kokillenbreitseite (100) stehen
geblieben ist.
9. Kokillenbreitseite (100) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Befestigungssteg eine Bohrung (120) und ein Gewinde aufweist.
10. Kokillenbreitseite (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Füllstück (140-1, ..., -5) in seinen äußeren Abmessungen und in seiner Dicke
zumindest näherungsweise komplementär zu der Aussparung (A1, ..., A5) ausgebildet
ist, so dass es das durch die Aussparung aufgespannte Volumen ausfüllt.
11. Kokillenbreitseite (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Füllstück (140-1, ..., -5) einstückig, mehrstückig oder geschichtet aufgebaut
ist.
12. Kokillenbreitseite (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Füllstücke (140-1, ..., -5) zum Abdecken mehrer Aussparungen (A1, ..., A5) zu
einem Gesamtfüllstück miteinander verbunden sind, welches die Rückseite der Kokillenbreitseite
(100) in vorzugsweise vollflächig planarer Ausbildung repräsentiert.
13. Kokillenbreitseite (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Füllstück (140-1, .., -5) als Füllblech aus einem wärmeleitendem Material, vorzugsweise
aus Kupfer oder einer Kupferlegierung gebildet ist.
14. Kokillenbreitseite (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Füllstück (140-1, ..., -5) aus nicht magnetischem Material, vorzugsweise aus
Kunststoff gefertigt ist.
15. Kokillenbreitseite (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aussparungen (A1 ... A5) zu mindestens teilweise U-förmig ausgebildet sind.
16. Kokillenbreitseite (100) nach einem Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Geometrie der einzelnen Kühlkanäle (110) und damit der Wassergeschwindigkeit
zur Einstellung eines gewünschten Temperaturprofils der Arbeitsseite der Kokillenplatte
unterschiedlich ausgeführt ist.
17. Kokillenbreitseite nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die einzelnen Füllstücke (140-1, ..., -5) z.B. durch Weichlöten oder Kleben verbunden
sind.