[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Vorgarns auf einer Vorgarnspule,
insbesondere für eine Ringspinnmaschine oder eine Zwirnmaschine, sowie eine Vorgarnherstellungsmaschine
zur Durchführung des Verfahrens. Das Vorgarn wird aus mindestens einem vollständig
verstreckten Halbfabrikat, das in Multifilamentform vorliegt, hergestellt, wobei das
Halbfabrikat mindestens einer Streckbrechzone zugeführt wird, und eine Reißkonvertierung
des Halbfabrikats in der Streckbrechzone in ein Stapelfaserband vorgenommen wird.
[0002] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Herstellung von Stapelgarn aus Filamentgarnen,
wobei es sich um reines Kunstfaser-Stapelgarn oder um ein Mischgarn aus Kunst- und
Naturfasern handeln kann. Bei den dazu verwendeten Filamentgarnen handelt es sich
um Halbfabrikate, die sich noch nicht zur Herstellung von Textilien eignen, da ein
daraus hergestelltes Gewebe nicht die dazu gewünschten Eigenschaften aufweisen würde.
Die Entwicklung in der Stapelfaserspinnerei ist durch die Vorstellung gekennzeichnet,
dass sowohl Naturfasern wie Baumwolle und Wolle als auch Kunstfasern mit der gleichen
Technologie verarbeitet werden können. Diese Vorstellung bildet die Basis für die
Herstellung von Mischgarnen zusätzlich zu den Stapelgarnen aus 100 Prozent Kunst-
oder Naturfasern. Für die Herstellung von Mischgarn ist erforderlich, dass die dazu
verwendeten Kunstfasern hinsichtlich Verteilung der Faserlänge, Kraft-/Dehnungsverhältnis,
Feinheit und Kräuselung möglichst eng an die natürlich vorgegebenen Eigenschaften
der Naturfasern angepasst werden können. Die genannten Faktoren bestimmen außerdem
wichtige Herstellungsparameter und Garneigenschaften, wie Unregelmäßigkeit des Garns,
Anzahl der Fasern im Garnquerschnitt und Garnnummer.
Dazu können die Kunstfasern der Filamentgarne in einer Streckbrechmaschine gerissen
werden, wobei die Streckbrechmaschine mit LOY (Low Oriented Yarn), also gering orientierten
Filamentgarnen, POY (Partially Oriented Yarn), also partiell orientierten Filamentgarnen
oder FOY (Fully Oriented Yarn), also vollständig orientierten Filamentgarnen, gespeist
werden kann und das Ergebnis der Streckbrechung durch ein Vorgarn (Roving) gebildet
ist. Bei diesem Vorgarn handelt es sich um ein Stapelfaserband, das direkt weiter
verarbeitet wird. Das Vorgarn wird z.B. in einem Ringspinnprozess gesponnen und zu
einem Garn verfestigt. Das Ausgangsprodukt für die Beschickung der Streckbrechmaschine
ist ein Halbfabrikat, das aus einer Vielzahl von Filamenten besteht.
[0003] Die
EP 1 522 614 A1 offenbart eine Maschine, in der eine Anzahl von mindestens einem, üblicherweise bis
zu acht, Filamentfäden von Vorlagespulen in einem Gatter abgezogen werden. Die Spannung
der Filamentfäden kann überwacht sein und auf einen konstanten Wert geregelt werden,
wenn die Qualität der Vorlagespulen sehr schlecht ist oder die Vorlagespulen unterschiedlich
sind (beispielsweise bezüglich Vorlagespulenendtiter, Anzahl der Filamente, Farbe
der Vorlagespulen). Die Regelung der Spannung ist optional und hängt von den Vorlagespulen
ab. Die Filamentfäden werden zu einem Filamentgarn F zusammengeführt, und dieses gelangt
in eine durch zwei Förderwalzen gebildete Streckzone SZ, welche zur Orientierung der
Fasern erforderlich ist. Wenn das Endprodukt, also das Stapelgarn, zumindest eine
teilweise Orientierung der Fasern aufweisen soll, ist eine teilweise Streckung des
Filamentgarns erforderlich, und wenn das Endprodukt eine vollständige Orientierung
der Fasern aufweisen soll, ist eine vollständige Streckung des Filamentgarns F erforderlich.
Dagegen erfordert ein Endprodukt mit einer geringen Orientierung der Fasern keine
Streckung. Die erste Walze leitet den Streckprozess ein und optimiert die Streckkräfte
und die zweite Walze bewirkt über ihre, verglichen mit der ersten Walze, höhere Umfangsgeschwindigkeit
den Streckprozess. Die Walzen können beheizt sein, wodurch eine Fixierung des Filamentgarns
F erreicht wird, was eine wesentliche Voraussetzung für Hochgeschwindigkeits-Spinnen
darstellt. Anschließend gelangt das Filamentgarn F in eine Kühlzone mit einer optionalen
Kühleinrichtung, in der es von der Temperatur der beheizten Walzen auf Umgebungstemperatur
abgekühlt wird. Die Kühleinrichtung ist sehr wichtig, wenn man mit sehr hoher Geschwindigkeit
produziert, bei tiefer Geschwindigkeit kann das Filamentgarn F in der Kühlzone ohne
Kühleinrichtung gekühlt werden. Das bedeutet, dass die Verwendung der Kühleinrichtung
von der Produktionsgeschwindigkeit und von der Temperatur der Walzen abhängt. Nach
der Kühlzone durchläuft das Filamentgarn F mindestens zwei beabstandete Walzen, die
je aus einer Förderwalze und ein oder zwei Anpresswalzen bestehen. Die Walzen bilden
z.B. drei Streckbrechzonen SB1 bis SB3. Die in der Garnlaufrichtung vorderste Walze
ist mit einer höheren Geschwindigkeit angetrieben als die dahinter liegenden Walzen,
wodurch auf das Filamentgarn in jeder Streckbrechzone SB1 bis SB3 eine Zugkraft ausgeübt
wird. Die Länge der ersten Streckbrechzone SB1 ist größer als die Länge der zweiten
Streckbrechzone SB2 und deren Länge ist größer als diejenige der dritten Streckbrechzone
SB3.
In der ersten Streckbrechzone SB1 werden alle Filamente des Filamentgarns F gerissen
und dadurch in Fasern umgewandelt. Durch Änderung des Verhältnisses der Geschwindigkeit
der Walzen kann man die Garnnummer auf den gewünschten dtex- Wert (dtex = Dezitex,
das ist das Gewicht in Gramm pro 10'000 Meter Garn) reduzieren. Die optionale zweite
und dritte Streckbrechzone SB2 und SB3 dient zu einer neuerlichen teilweisen Brechung
der nunmehrigen Fasern und zur Reduktion der Schwankurtgsbreite der Faserlänge und
der Anzahl Fasern im Garnquerschnitt.
[0004] In der
WO-A-00/77283 wird der genannte Streckbrechprozess ausführlich beschrieben. Im Englischen wird
die zweite oder dritte Streckbrechung (Streckbrechzone SB2 beziehungsweise SB3) oft
auch als "Rebreaking" bezeichnet. Durch den Streckbrechprozess werden die Filamente
des Filamentgarns F in ein aus relativ losen Fasern bestehendes Stapelfaserband umgewandelt,
welches im Anschluss an die Streckbrechung zu einem zusammen haltenden Stapelgarn
verfestigt (konsolidiert) wird. Durch diese Verfestigung, die z.B. durch eine Düse
erfolgt, erhält man ein Stapelgarn G mit den gewünschten optischen und physikalischen
Eigenschaften und dem gewünschten Griff. Die für die Verfestigung des Faserbandes
zum Stapelgarn G erforderliche Verfestigungsspannung wird durch eine Streckwalze erzeugt.
[0005] Mit den genannten Garnherstellungsmaschinen bzw. Garnherstellungsverfahren wird also
immer ein fertiges Garn hergestellt. Dazu wird als Abschluss des Herstellungsprozesses
eine dauerhafte Verfestigung des während des Herstellungsprozesses vorhandenen Vorgarns
vorgenommen, um das fertige Garn anschließend auf eine Garnspule aufzuwickeln. Das
Garn hat dabei immer eine Reißfestigkeit von mindestens 20 Centinewton pro tex.
Nachteilig bei den bekannten Garriherstellungsmaschinen mit Streckbrechzonen ist es,
dass die Integration verschiedener Garnveredelungsprozesse, wie zum Beispiel das Ringspinnen
oder die Verarbeitung zu Zwirn, zu einem unwirtschaftlichen Garnherstellungsprozess
führt, da derartige Garnveredelungsprozesse wesentlich niedrigere Produktionsgeschwindigkeiten
als die Stapelgarnherstellung selbst haben. Für derartige Garnveredelungsprozesse
muss das dazu verwendete Vorgarn eine möglichst geringe Festigkeit aufweisen, da es
bei diesen Prozessen noch verzogen werden muss, d.h. die einzelnen Fasern des Vorgarns
müssen unter Zugspannung leicht aneinander vorbeigleiten können. Das verfestigte Stapelgarn
eignet sich dazu jedoch nicht mehr als Vorlagegarn d.h. als Ausgangsprodukt für diese
Prozesse, da ein derartiges verfestigtes Garn nicht mehr ausreichend verstreckbar
ist. Würde man die Garnveredelungsprozesse innerhalb einer der beschriebenen Garnherstellungsmaschinen
integrieren, so würde der gesamte Herstellungsprozess mit der niedrigeren Herstellungsgeschwindigkeit
ablaufen müssen, wodurch die Stapelgarnherstellungsmaschine nicht wirtschaftlich ausgelastet
wäre.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Vorgarns
und eine Vorgarnherstellungsmaschine bereitzustellen, welche die Nachteile des Standes
der Technik vermeiden und die insbesondere unter Beibehaltung einer hohen Herstellungsgeschwindigkeit
eines Stapelgarns die Herstellung von veredelten Garnen mit niedrigeren Produktionsgeschwindigkeiten,
wie z.B. Zwirn, als Stapelgarn ermöglichen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch das Verfahren und die Vorrichtung der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Die abhängigen Ansprüche stellen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
dar.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines Vorgarns auf einer Vorgarnspule,
insbesondere für eine Ringspinnmaschine oder eine Zwirnmaschine, aus mindestens einem
vollständig verstreckten Halbfabrikat (Fully Drawn Yarn FDY), das in Multifilamentform
vorliegt, wird nach einem Zuführen des Halbfabrikats in mindestens eine Streckbrechzone,
und einer Reißkonvertierung des Halbfabrikats in der Streckbrechzone in ein Stapelfaserband,
die Vorgarnspule durch Aufwickeln des als Stapelfaserband vorliegenden Vorgarns auf
die Vorgarnspule erstellt.
[0009] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es, obwohl das Stapelfaserband
nicht verfestigt ist, und damit unter Zugspannung die einzelnen Fasern leicht aneinander
vorbeigleiten können, möglich ist, das nicht verfestigte Stapel band auf eine Spule
aufzuwickeln. Dadurch kann das so erstellte Vorgarn mit einer hohen Herstellungsgeschwindigkeit
produziert werden und in einem Nachfolgeprozess auf einer anderen Maschine als Vorlagematerial
für einen langsamer laufenden Garnveredelungsprozess bereitgehalten werden. Somit
ist das wirtschaftliche Betreiben des Streckbrechprozesses auch dann möglich, wenn
z.B. eine Ringspinnmaschine oder eine Zwirnmaschine mit dem so erstellten Vorgarn
bestückt werden soll. In dem Stapelfaserband liegen die Fasern in im wesentlichen
paralleler Ausrichtung vor, so dass das Vorgarn noch verstreckbar ist. Das aufgespulte
Vorgarn bzw. das Stapelfaserband ist nicht, insbesondere durch eine ein Drehmoment
auf das Stapelfaserband aufbringende Düse, z.B. eine Lufttexturierdüse, unter einer
Verfestigungsspannung stehend verfestigt, d.h. zu einem Stapelgarn konsolidiert. Es
handelt sich bei der erfindungsgemäß hergestellten Vorgarnspule also um ein aufgespultes
Roving mit einer niedrigen Festigkeit und im Wesentlichen ohne eine Verdrehung der
Fasern des Stapelbandes gegeneinander.
[0010] Um gleichmäßige Produktionsbedingungen und insbesondere ein gleichmäßiges Aufwickeln
des Vorgarns auf die Vorgarnspule zu erreichen, durchläuft das Stapelfaserband bevorzugt
vor dem Aufwickeln eine Fördervorrichtung.
[0011] Letzteres ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn als Vorgarnspule eine Kreuzspule
erstellt wird. Eine Kreuzspule ist weniger beschädigungsanfällig als eine Spule, auf
der das Vorgarn lediglich in parallelen Wicklungen aufgewickelt ist. Dadurch ist eine
derartige Spule transportstabiler. Eine Kreuzspule kann ferner mit einer Fadenreserve
als Vorlagespule verwendet werden. Bei einem derartigen Einsatz ist ein quasi endloser
Herstellungsprozess mit einer derartigen Vorlagespule möglich, wenn die Fadenreserve
mit einer Anschlussspule verbunden wird.
[0012] Besonders bevorzugt wird vor dem Aufwickeln das Stapelfaserband vorübergehend stabilisiert.
Unter vorübergehend wird dabei verstanden, dass die Stabilisierung beim auf die Vorgarnspule
aufgewickelten Vorgarn nicht mehr vorhanden ist, d.h. entweder sich ohne weitere Maßnahmen
von selbst aufgelöst hat oder aktiv wieder aufgelöst wurde. Dadurch ist es möglich,
höhere Produktionsgeschwindigkeiten zu erreichen, da durch die vorübergehende Stabilisierung
des Stapelfaserbands in Bereichen seines Fadenlaufes, wo eine besondere mechanische
Beanspruchung auftritt, z.B. an Fadenführungen oder der beschriebenen Fördervorrichtung,
weniger verstreckt wird und damit geringere Qualitätsbeeinträchtigungen oder Produktionsunterbrechungen
durch Fadenrisse auftreten.
[0013] Das vorübergehende Stabilisieren kann vorteilhaft durch Aufbringen eines Drehmoments
auf das Stapelfaserband durch eine Düse erfolgen, wobei eine durch das Drehmoment
erfolgte Verdrehung der Fasern des Stapelfaserbandes vor dem Aufwickeln wieder aufgelöst
wird. Bei entsprechender Anordnung der Düse im Fadenlauf wird sich die Verdrehung
der Fasern selbsttätig wieder auflösen, da eine Fixierung der Verdrehung, z.B. durch
eine auf eine Heizzone folgende Kühlzone im Fadenlauf, unterbleibt.
[0014] Bevorzugt wird das Halbfabrikat aus einem teilweise oder gering orientierten Garn
hergestellt, wobei das orientierte Garn einer Streckzone zugeführt wird und in der
Streckzone zu dem Halbfabrikat verstreckt wird. Dadurch kann das vollständig verstreckte
Garn, das als Ausgangsprodukt des erfindungsgemäßen Verfahrens benötigt wird, bereit
gestellt werden. Es wird dann also nicht ein FDY als Vorlage verwendet sondern z.B.
ein POY. Das POY wird in einer Streckzone, in einer vorgeschalteten Stufe an der Vorgarnherstellungsmaschine
mit der das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird, zu einem FDY, also dem vollständig
verstreckten Halbfabrikat inline, d.h. als Teilverfahrensschritt des erfindungsgemäßen
Verfahrens, verstreckt.
[0015] Dabei durchläuft das Halbfabrikat zwischen der Streckzone und der Streckbrechzone
bevorzugt eine Kühlzone. Dies ermöglicht eine sehr hohe Herstellungsgeschwindigkeit.
[0016] Bei einer, insbesondere durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten, Vorgarnspule
mit einem Vorgarn aus Kunstfasern zur Weiterverarbeitung zu einem Garn, ist das Vorgarn
als Stapelfaserband auf die Vorgarnspule aufgespult, wobei die Fasern des Stapelfaserbandes
im Wesentlichen in paralleler Ausrichtung zueinander nahezu verdrehungsfrei gegeneinander
angeordnet sind. Unter nahezu verdrehungsfrei ist dabei zu verstehen, dass eine Verdrehung
der Fasern des Stapelbandes, insofern vorhanden, einer Verdrehung der Fasern der bei
dem beschriebenen Herstellungsverfahren als Ausgangsprodukt verwendeten Halbfabrikate
entspricht, d.h. keine wesentliche zusätzliche Verdrehungen vorhanden ist. Insbesondere
hat eine evtl. vorhandene minimale Verdrehung keinen, für die Verstreckbarkeit des
Vorgarns wesentlichen Einfluss auf dessen Festigkeit.
[0017] Vorteilhaft handelt es sich dabei um eine Kreuzspule. Dadurch, dass das Vorgarn auf
einer Spule aufgewickelt ist, kann es ohne Beeinträchtigung insbesondere der Produktionsgeschwindigkeit
des Vorgarns für langsamere Folgeprozesse auf der Spule als Vorlagespule dienen. Es
wird somit eine besonders wirtschaftliche Herstellung von Stapelgarnen mit einer echten
Verdrehung, z.B. mittels einer Ringspinnmaschine oder einer Zwirnmaschine, ermöglicht.
[0018] Zur Weiterverarbeitung zu feinen Garnen weisen die einzelnen Fasern des Stapelfaserbandes
bevorzugt eine Feinheit von 0,3 bis 5 Dezitex auf.
[0019] Wenn das Vorgarn eine Feinheit von weniger als 150 tex aufweist, lässt sich das Vorgarn
besonders gut auf eine Kreuzspule aufwickeln.
[0020] Eine erfindungsgemäße Vorgarnherstellungsmaschine ist zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens eingerichtet. Die Vorgarnherstellungsmaschine weist mindestens eine als
Streckbrechzone ausgebildete Maschinenposition auf, wobei die Streckbrechzone durch
individuell antreibbare Walzen ausgebildet ist. Erfindungsgemäß ist an der Vorgarnherstellungsmaschine
eine Aufspuleinheit vorgesehen, eingerichtet, eine Vorgarnspule, bevorzugt eine Kreuzspule,
durch Aufwickeln eines nach der Streckbrechzone als Stapelfaserband vorliegenden Vorgarns
zu erstellen. An einer erfindungsgemäßen Vorgarnherstellungsmaschine können auf vorteilhafte
Weise insbesondere die zur Reißkonvertierung vorgesehenen Maschinenteile, wie im Stand
der Technik beschrieben vorgesehen sein. Insbesondere können mehrere Streckbrechzonen
vorteilhaft hintereinander angeordnet sein und/oder es kann vorgesehen sein, dass
die Vorgarnherstellungsmaschine zur gleichzeitigen Zuführung mehrerer Filamentgarne
als Halbfabrikate in die Streckbrechzonen eingerichtet ist. Mit der erfindungsgemäßen
Vorgarnherstellungsmaschine kann eine Vorgarnspule mit einem als Stapelfaserband vorliegenden
Vorgarn hergestellt werden, wodurch die beschriebenen Vorteile des erfindungsgemäßen
Verfahrens erreichbar sind.
[0021] Bevorzugt ist zwischen der Streckbrechzone und der Aufspuleinheit eine Fördervorrichtung
vorgesehen, eingerichtet, das Stapelfaserband mit einer bevorzugt kontrollierten Fadenspannung
zur Aufspuleinheit zu fördern. Dies ermöglicht, eine gleichmäßigere Vorgarnqualität
herzustellen.
[0022] Insbesondere dabei ist besonders bevorzugt zwischen der Streckbrechzone und der Aufspuleinheit
eine Stabilisierungsvorrichtung vorgesehen, eingerichtet, das Stapelfaserband vorübergehend
zu stabilisieren. Störungsbedingte Produktionsunterbrechungen, z.B. durch Fadenbrüche
an Fadenführungen oder der Fördervorrichtung, werden so minimiert.
[0023] Die Stabilisierungsvorrichtung kann vorteilhaft eine Düse aufweisen, eingerichtet,
das vorübergehende Stabilisieren durch Aufbringen eines Drehmoments auf das Stapelfaserband
durchzuführen, wobei sich eine durch das Drehmoment erfolgte Verdrehung der Fasern
des Stapelfaserbandes vor dem Aufwickeln wieder auflöst. Mittels der Düse kann die
vorrübergehende Stabilisierung auf bewährte Art und Weise erreicht werden. Die Verdrehung
löst sich im weiteren Fadenlauf von selbst wieder auf, da keine Fixierung der Verdrehung
vorgenommen wird.
[0024] Vorgeschlagen wird ein Verfahren zur Herstellung eines Vorgarns auf einer Vorgarnspule,
insbesondere für eine Ringspinnmaschine oder eine Zwirnmaschine, sowie eine Vorgarnherstellungsmaschine
zur Durchführung des Verfahrens. Das Vorgarn wird aus mindestens einem vollständig
verstreckten Halbfabrikat, das in Multifilamentform vorliegt, hergestellt, wobei das
Halbfabrikat mindestens einer Streckbrechzone zugeführt wird, und eine Reißkonvertierung
des Halbfabrikats in der Streckbrechzone in ein Stapelfaserband vorgenommen wird.
Die Vorgarnspule wird direkt durch Aufwickeln des als Stapelfaserband vorliegenden
Vorgarns auf die Vorgarnspule erstellt.
[0025] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die vorstehend angegebenen Ausführungsbeispiele.
Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche auch bei grundsätzlich anders
gearteter Ausführung von den Merkmalen der Erfindung Gebrauch machen. Insbesondere
sind die unterschiedlichen dargestellten Merkmale der Erfindung mit den Merkmalen
des angegebenen Standes der Technik kombinierbar, soweit keine endgültige Verfestigung
des Vorgans vor dem Aufspulen auf die Vorgarnspule erfolgt.
1. Verfahren zur Herstellung eines Vorgarns auf einer Vorgarnspule, insbesondere für
eine Ringspinnmaschine oder eine Zwirnmaschine, aus mindestens einem vollständig verstreckten
Halbfabrikat, das in Multifilamentform vorliegt, mit den Verfahrensschritten,
- Zuführen des Halbfabrikats in mindestens eine Streckbrechzone, und
- Reißkonvertierung des Halbfabrikats in der Streckbrechzone in ein Stapelfaserband,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorgarnspule durch Aufwickeln des als Stapelfaserband vorliegenden Vorgarns auf
die Vorgarnspule erstellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
vor dem Aufwickeln das Stapelfaserband eine Fördervorrichtung durchläuft.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Vorgarnspule eine Kreuzspule erstellt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Stapelfaserband vor dem Aufwickeln vorübergehend stabilisiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das vorübergehende Stabilisieren durch Aufbringen eines Drehmoments auf das Stapelfaserband
durch eine Düse erfolgt, wobei eine durch das Drehmoment erfolgte Verdrehung der Fasern
des Stapelfaserbandes vor dem Aufwickeln und/oder während des Aufwickelvorgangs wieder
aufgelöst wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Halbfabrikat aus einem teilweise oder gering orientierten Garn hergestellt wird,
wobei das orientierte Garn einer Streckzone zugeführt wird und in der Streckzone zu
dem Halbfabrikat verstreckt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Halbfabrikat zwischen der Streckzone und der Streckbrechzone eine Kühlzone durchläuft.
8. Vorgarnherstellungsmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem
der Ansprüche 1 bis 7,
wobei die Vorgarnherstellungsmaschine mindestens eine als Streckbrechzone ausgebildete
Maschinenposition aufweist, wobei die Streckbrechzone durch individuell antreibbare
Walzen ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Vorgarnherstellungsmaschine eine Aufspuleinheit vorgesehen ist, eingerichtet,
eine Vorgarnspule, bevorzugt eine Kreuzspule, durch Aufwickeln eines nach der Streckbrechzone
als Stapelfaserband vorliegenden Vorgarns zu erstellen.
9. Vorgarnherstellungsmaschine nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der Streckbrechzone und der Aufspuleinheit eine Fördervorrichtung vorgesehen
ist, eingerichtet; das Stapelfaserband mit einer bevorzugt kontrollierten Fadenspannung
zur Aufspuleinheit zu fördern.
10. Vorgarnherstellungsmaschine nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der Streckbrechzone und der Aufspuleinheit eine Stabilisierungsvorrichtung
vorgesehen ist, eingerichtet, das Stapelfaserband vorübergehend zu stabilisieren.
11. Vorgarnherstellungsmaschine nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stabilisierungsvorrichtung eine Düse aufweist, eingerichtet, das vorübergehende
Stabilisieren durch Aufbringen eines Drehmoments auf das Stapelfaserband durchzuführen,
wobei sich eine durch das Drehmoment erfolgte Verdrehung der Fasern des Stapelfaserbandes
vor dem Aufwickeln wieder auflöst bzw. aufgelöst wird.