[0001] Die Erfindung betrifft eine Umhängenadel für Flachstrickmaschinen mit mindestens
zwei gegenüberliegenden Nadelbetten, mit einem durch eine Zunge oder einen Schieber
verschließbaren Nadelhaken, einem daran anschließenden Nadelschaft, der sich unter
Bildung einer Nadelbrust zum Nadelkörper erweitert, sowie ein Verfahren zum Umhängen
von Maschen auf einer Flachstrickmaschine, die mit erfindungsgemäßen Umhängenadeln
bestückt ist.
[0002] Zum Umhängen von Maschen auf Flachstrickmaschinen werden in der Regel Umhängenadeln
mit einer Nadelzunge und einer Umhängefeder verwendet. Das Umhängen mit diesen Nadeln
ist jedoch nur sicher, wenn die umzuhängende Masche an der Nadelbrust der übergebenden
Nadel solange anliegt, bis sie am Nadelhals der übernehmenden Nadel zur Anlage kommt.
Dies ist nur dann gewährleistet, wenn auf die umzuhängende Masche die nötige Abzugskraft
wirken kann, insbesondere, wenn sich die übergebende Nadel in der Rückzugsbewegung
befindet.
[0003] Stricktechnisch aufwändige Gestricke weisen jedoch häufig Nadelbereiche auf, in denen
Maschen gebildet werden, und Nadelbereiche, die nicht an der Maschenbildung teilnehmen,
aber Maschen tragen. Die letztgenannten Nadelbereiche vermindern die Abzugswirkung
auf diejenigen Maschen, die in ihrem Nachbarbereich gebildet werden. Sollen Maschen
umgehängt werden, auf die nur eine geringe Abzugskraft wirkt, so liegen diese Maschen
häufig nicht exakt an der Brust der Übergabenadel an und können daher vom Haken der
Übernahmenadel nicht eingeschlossen werden. Diese Maschen gleiten dann bei der Rückzugsbewegung
der Übergabenadel über den geschlossenen Nadelhaken und bilden Fallmaschen, d. h.
Fehler im Gestrick.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Umhängenadel und ein
Umhängeverfahren zu schaffen, die ein sicheres Umhängen auch von Maschen, auf die
eine geringe Abzugskraft wirkt, ermöglichen.
[0005] Die Erfindung wird durch eine Umhängenadel für Flachstrickmaschinen mit mindestens
zwei gegenüberliegenden Nadelbetten mit einem durch eine Zunge oder einen Schieber
verschließbaren Nadelhaken, einem daran anschließenden Nadelschaft, der sich unter
Bildung einer Nadelbrust zum Nadelkörper erweitert, gelöst, die erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet ist, dass sie an ihrer Oberseite vor der Nadelbrust eine im Wesentlichen
dreieckförmige Erhebung aufweist, deren Spitze eine Einschließkante bildet und die
zusammen mit der Nadelbrust einen Maschenübergabebereich bildet.
[0006] Durch diese Erhebung wird die umzuhängende Masche auch bei einer geringen auf sie
wirkenden Abzugskraft im Maschenübergabebereich vor der Nadelbrust gehalten, sodass
sie sicher vom Nadelhaken der übernehmenden Nadel erfasst werden kann.
[0007] Vorzugsweise kann sich die Einschließkante dabei an derjenigen Stelle befinden, an
der sich beim Maschenumhängen die Hakenspitze der übernehmenden Nadel befindet, wenn
die rückwärtige Innenseite des Hakens dieser Nadel sich in Deckung mit der Nadelbrust
der übergebenden Nadel befindet. Die übernehmende Nadel erreicht diese Position, nachdem
sie durch die Schenkel der umzuhängenden Masche hindurchgeführt und gleichzeitig mit
der übergebenden Nadel zurückbewegt wurde. Wenn sich die Einschließkante nun an der
Stelle befindet, an der die Spitze des Hakens der übernehmenden Nadel positioniert
ist, so schließt der Haken der übernehmenden Nadel zusammen mit der Nadelbrust und
der Erhebung der übergebenden Nadel die Masche von allen Seiten ein, sodass eine sichere
Übernahme durch die übernehmende Nadel erfolgen kann.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die dreieckförmige Erhebung in Richtung
Nadelbrust eine Schräge auf, deren Neigung derart gewählt ist, dass sich zwischen
ihr und der Nadelbrust ein ausreichend großer Maschenübergabebereich ergibt und die
umzuhängende Masche leicht über die Einschließkante hinweg gleiten kann. Die Erhebung
darf nicht zu einer zu großen Aufdehnung der Masche führen. Andererseits muss ihre
Formgebung in Richtung Nadelbrust derart sein, dass auch eine Masche aus einem dickeren
oder mehrfädigen Garn in dem Maschenübergabebereich gehalten werden kann.
[0009] Die dreieckförmige Erhebung kann außerdem in Richtung Nadelhaken eine Schräge aufweisen,
deren Neigung geringer ist als die Neigung der Schräge in Richtung Nadelbrust und
die durch die unterschiedlichen Rückzugsgeschwindigkeiten der übergebenden und der
übernehmenden Nadel bestimmt ist. Die Schräge in Richtung Nadelhaken muss ein sicheres
und leichtes Gleiten der umzuhängenden Masche in Richtung auf die Einschließkante
ermöglichen. Durch ihren relativ flachen Verlauf ist dies gewährleistet.
[0010] Zur Vermeidung abrupter Spannungsänderungen und zu großer Reibung an der umzuhängenden
Masche während des Umhängevorgangs können die Einschließkante und die Übergänge der
Schrägen zum Nadelschaft abgerundet sein.
[0011] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Umhängen von Maschen auf einer
Flachstrickmaschine mit mindestens zwei sich gegenüberliegenden Nadelbetten, die mit
Umhängenadeln nach einem der Ansprüche 1 bis 5 bestückt sind, das gekennzeichnet ist
durch die Schritte:
- Austreiben der übergebenden Nadel, bis die umzuhängende Masche sich im Maschenübergabebereich
zwischen der Nadelbrust und der dreieckförmigen Erhebung des Nadelschafts befindet;
- Austreiben der übernehmenden Nadel, bis deren Haken durch die umzuhängende Masche
hindurch getreten ist;
- Zurückziehen der übergebenden und der übernehmenden Nadel, derart, dass die rückwärtige
Innenseite des Hakens der übernehmenden Nadel in Deckung mit der Nadelbrust der übergebenden
Nadel kommt, wobei die Spitze des Nadelhakens der übernehmenden Nadel die Einschließkante
der übergebenden Nadel überdeckt und die umzuhängende Masche damit im Maschenübergabebereich
einschließt;
- weiteres Zurückziehen der übergebenden und der übernehmenden Nadel, wobei die umzuhängende
Masche über die Schräge, über die Einschließkante und weiter über die geschlossene
Zunge und den Nadelhaken der übergebenden Nadel hinwegbewegt wird, wobei die umzuhängende
Masche stets zwischen dem Nadelhaken der übernehmenden Nadel und dem Schaft der übergebenden
Nadel eingeschlossen bleibt, bis die umzuhängende Masche die übergebende Nadel verlassen
hat und nur noch im Haken der übernehmenden Nadel hängt.
[0012] Im Gegensatz zu den Verfahren nach dem Stand der Technik unter Einsatz herkömmlicher
Umhängenadeln ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gewährleistet, dass die umzuhängende
Masche aufgrund der Formgebung der erfindungsgemäßen Umhängenadeln auch bei geringer
Abzugskraft vor der Nadelbrust liegt und somit der Nadelhaken der übernehmenden Nadel
sicher in die umzuhängende Masche einstechen kann. Weiter ist gewährleistet, dass
durch das Einschließen der Masche während der Rückzugsbewegung der übernehmenden und
der übergebenden Nadel die Masche nicht wieder aus dem Haken der übernehmenden Nadel
herausschlüpfen kann.
[0013] Neben der besonderen Formung der Umhängenadel lässt sich die hohe Sicherheit des
erfindungsgemäßen Verfahrens insbesondere dadurch erreichen, dass die Rückzugsbewegungen
der übergebenden und der übernehmenden Nadel gleichzeitig und/oder im Wechsel durchgeführt
werden, derart, dass die Spitze des Hakens der übernehmenden Nadel ab der Einschließkante
bis zum Erreichen der Spitze der übergebenden Nadel stets die übergebende Nadel übergreift
und dadurch die umzuhängende Masche im Raum zwischen dem Haken der übernehmenden Nadel
und der übergebenden Nadel eingeschlossen bleibt.
[0014] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umhängenadel
sowie eines erfindungsgemäßen Umhängeverfahrens im Vergleich zum Stand der Technik
anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
[0015]
- Fig. 1
- eine Seitenansicht zweier Umhängenadeln nach dem Stand der Technik während des Umhängevorgangs;
- Fig. 2
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umhängenadel in der Seitenansicht;
- Fig. 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umhängenadel in der Seitenansicht;
- Fig. 4
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umhängenadel in der Seitenansicht;
- Fig. 5
- ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umhängenadel in der Seitenansicht;
- Fig. 6 bis 12
- eine Seitenansicht zweier Umhängenadeln gemäß Fig. 2 während der Durchführung eines
erfindungsgemäßen Umhängeverfahrens in unterschiedlichen Phasen des Umhängevorgangs.
[0016] Fig. 1 zeigt zwei Umhängenadeln 1" und 1"' während des Umhängens einer Masche 5,
wobei die Nadel 1" die übergebende Nadel und die Nadel 1"' die übernehmende Nadel
ist. Das Aussehen der Nadeln nach dem Stand der Technik wird im Folgenden am Beispiel
der Nadel 1" beschrieben. Die Nadel 1" weist einen Nadelhaken 13" auf, der durch eine
Zunge 15" verschließbar ist. Anschließend folgt der Nadelschaft 12", der unter Bildung
einer Nadelbrust 111" in einen Nadelkörper 11" übergeht. Der Nadelschaft 12" weist
zwischen der Nadelbrust 111" und dem Anlenkpunkt der Zunge 15" eine im Wesentlichen
glatte Oberseite auf.
[0017] Bei der in Fig. 1 dargestellten Phase des Umhängevorgangs ist die übernehmende Nadel
1"' mit ihrem Haken 13"' durch die Schenkel der Masche 5 hindurch getrieben worden
und jetzt in ihrer Rückzugsbewegung in Richtung des Pfeils 103'. Auch die Nadel 1"
befindet sich in Rückzugsbewegung entlang des Pfeils 102'. Die rückwärtige Innenseite
121"' des Hakens 13"' der übernehmenden Nadel 1"' befindet sich in Deckung mit der
Nadelbrust 111" der übergebenden Nadel 1". Wie deutlich zu sehen ist, ist zwischen
der Spitze 133"' des Hakens 13"' der übernehmenden Nadel 1"' und dem Schaft 12" der
übergebenden Nadel 12' eine Lücke A, durch die die Masche 5 bei der Rückzugsbewegung
der Nadel 1" aus dem Haken 13"' heraus gleiten kann, sofern auf sie keine ausreichende
Abzugskraft in Pfeilrichtung 105' wirkt. Bei schwacher Abzugskraft ist mit den Umhängenadeln
1" und 1"' außerdem nicht sichergestellt, dass der Haken 13"' der übernehmenden Nadel
1"' die Masche 5 vollständig einschließen kann, da die Masche 5 bei schwacher Abzugskraft
nicht mehr an der Nadelbrust 111" anliegen muss, sondern auf dem Nadelschaft 12" nach
vorne wandern kann.
[0018] Fig. 2 zeigt dagegen eine Umhängenadel 1 gemäß der Erfindung in der Seitenansicht,
die die geschilderten Probleme der Umhängenadeln nach dem Stand der Technik vermeidet.
[0019] Die Nadel 1 weist einen Nadelhaken 13, eine Nadelzunge 15, einen Nadelschaft 12 sowie
einen Nadelkörper 11 auf. Der Übergang zwischen dem Nadelschaft 12 und dem Nadelkörper
11 bildet die Nadelbrust 111. Diese Teile sind gleich gestaltet wie bei den Nadeln
1" und 1"' nach dem Stand der Technik. Ebenso wie bei den bekannten Nadeln 1" und
1"' ist eine Umhängefeder 2 in einer Lagernut 112 im Nadelkörper 11 vorgesehen. Im
Gegensatz zum Nadelschaft der bekannten Nadeln 1" und 1"' weist der Nadelschaft 12
jetzt jedoch eine annähernd dreieckförmige Erhebung 129 auf, deren Spitze eine Einschließkante
126 bildet. Die Einschließkante 126 ist vom geschlossenen Ende des Hakens 13 im Abstand
X und von der Nadelunterseite im Abstand H1 angeordnet. Dies ist die Stelle, an der
sich die Hakenspitze der Übernahmenadel befindet, wenn die rückwärtige Innenseite
des Hakens der Übernahmenadel deckungsgleich mit der Nadelbrust der Übergabenadel
ist. Im Bereich der Erhebung 129 kann sich der Nadelquerschnitt außerdem nach oben
hin verjüngen.
[0020] Die Erhebung 129 schließt zwischen sich und der Nadelbrust 111 einen Maschenübergabebereich
128 ein. In diesem Bereich 128 liegt eine Masche auch dann sicher, wenn auf sie nur
eine geringe Abzugskraft wirkt. Dafür sorgt eine Schräge 127, die von der Einschließkante
126 in Richtung Nadelbrust 111 verläuft. Die Neigung W2 dieser Schräge 127 ist derart
gewählt, dass sich ein ausreichend großer Maschenübergabebereich 128 ergibt und die
umzuhängende Masche leicht über die Schräge 127 und die Einschließkante 126 gleiten
kann. In Richtung Nadelhaken 13 weist die Erhebung 129 eine Schräge 125 mit einer
Neigung W1 auf. Die Neigung W1 wird bestimmt durch die unterschiedlichen Rückzugsgeschwindigkeiten
der übergebenden und der übernehmenden Nadel. Die Einschließkante 126 und die Übergänge
der Schrägen 125, 127 zum Nadelschaft 12 beziehungsweise zum Maschenübergabebereich
128 sind abgerundet. Zur Vermeidung eines zu großen Aufdehnens der Masche 5 beim Gleiten
über die Erhebung 129 kann der Nadelschaft 12 auf seiner Unterseite, gegenüberliegend
der Einschließkante 126 mit einer hier nicht dargestellten Einbuchtung versehen werden.
[0021] Fig. 3 zeigt eine Umhängenadel 10 nach der Erfindung, bei welcher sich eine dreieckförmige
Erhebung 229 nicht auf dem Nadelschaft 12 sondern auf der Umhängefeder 2 befindet.
Die Einschließkante 226 ist an derselben Position wie bei der Nadel 1 in Fig. 2. Der
Maschenübergabebereich 128, der Winkel W1 der Schräge 225, der Winkel W2 der Schräge
227 und die Nadelbrust 111 sind ebenfalls identisch zu den entsprechenden Merkmalen
der Nadel 1.
[0022] Fig. 4 zeigt eine Umhängenadel 100, bei welcher sich eine dreieckförmige Erhebung
329 auf einem Plättchen 3 befindet, welches mit der Nadellängsseite verbunden ist,
die der Umhängefeder gegenüberliegt und dessen Dicke der Umhängefeder entspricht.
Die Lage und die Geometrie der Erhebung 329 und der Maschenübergabebereich 128 sind
identisch wie bei der Nadel 1.
[0023] Fig. 5 zeigt eine weitere Umhängenadel 1000, bei welcher die Kontur einer Erhebung
429 aus einem vorzugsweise runden Federdrahtstahl gebildet wird. Die Erhebung 429
befindet sich vorzugsweise auf der Mittelachse des Schafts 2. Die Lage und die Geometrie
der Erhebung 429 und der Maschenübergabebereich 128 sind identisch wie bei der Nadel
1. Der die Schräge 425 bildende Schenkel ist mit dem Nadelschaft 12 fest verbunden
und der die Schräge 427 bildende Schenkel ragt frei in eine Öffnung 113 im Nadelkörper
11. Dadurch ist die Kontur der Erhebung 429 im Bereich des Schenkels 425 federnd.
Somit kann sich abhängig von der Maschengröße die Anstiegshöhe zur Einschließkante
426 verändern, wenn die Nadel 1000 ihre Vortriebsbewegung macht, damit die umzuhängende
Masche in den Maschenübergabebereich 128 kommt.
[0024] Die Fig. 6 bis 12 beschreiben nun den Einsatz zweier Nadeln gemäß Fig. 2 zum Umhängen
einer Masche 5 nach einem erfindungsgemäßen Verfahren. Die Einleitung der Vortriebsbewegung
bis zur äußersten Position der übergebenden Nadel 1 und der übernehmenden Nadel 1'
sowie die Rückzugsbewegungen beider Nadeln 1, 1' ab der Position, an der der Haken
13' der Übernahmenadel 1' am geraden Nadelschaft 12 der Übergabenadel 1 Überdeckung
hat, sind identisch mit dem Stand der Technik und daher nicht dargestellt.
[0025] In Fig. 6 ist die übergebende Nadel 1 in Richtung des Pfeils 100 in die Maschenübergabeposition
vorgetrieben worden, welche dem weitesten Vortrieb der Nadel 1 entspricht. Bei ihrer
Vortriebsbewegung ist die übergebende Nadel 1 mit der geöffneten Nadelzunge 15, der
Nase 21 der Umhängefeder 2 und allen Bereichen des Nadelschafts durch die Masche 5
hindurch geglitten, beginnend mit dem Nadelhals 121, der Schräge 122, der Nadelzunge
15, dem horizontalen Schaftbereich 124, der Nase 21, der Schräge 125, der Einschließkante
126, der Schräge 127, bis zum Erreichen des Maschenübergabebereichs 128 und der Anlage
an der Nadelbrust 111 durch die Masche 5. Durch die Wirkung des Gestrickabzugs in
Richtung des Pfeils 105 liegt die Masche 5 normalerweise an der Nadelbrust 111 an.
Der Maschenschenkel 51 liegt über der Umhängefeder 2.
[0026] Die übernehmende Nadel 1' ist in Richtung des Pfeils 101 in ihre vorderste Übernahmeposition
vorgetrieben worden, in der sich die Spitze 133' des Hakens 13' in sicherem Abstand
über der Masche 5 befindet. Während der Vortriebsbewegung sind der Haken 13' und Bereiche
des Nadelschafts 12' der Übernahmenadel 1' zwischen dem Körper 11 und der Umhängefeder
2 der Übergabenadel 1 hindurch geglitten.
[0027] Fig. 7 zeigt die übergebende Nadel 1 in der ersten Phase ihrer Rückzugsbewegung in
Richtung des Pfeils 102. Die übernehmende Nadel 1' befindet sich noch in ihrer vordersten
Übernahmeposition.
[0028] In Fig. 8 befindet sich die übergebende Nadel 1 weiterhin in ihrer Rückzugsbewegung
in Richtung des Pfeils 102. Die übernehmende Nadel 1' hat ihre Rückzugsbewegung in
Richtung des Pfeils 103 ebenfalls begonnen.
[0029] In Fig. 9 befinden sich die übergebende Nadel 1 und übernehmende Nadel 1' in Rückzugsbewegung
entsprechend den Pfeilen 102 und 103 in der Phase, in der die rückwärtige Innenseite
121' des Hakens 13' der übernehmenden Nadel 1' deckungsgleich ist mit der Brust 111
der übergebenden Nadel 1. In diesem Moment hat die übernehmende Nadel 1' durch die
rückwärtige Innenseite 121' des Nadelhakens 13' erstmals Kontakt zur Masche 5, die
im Verlauf des weiteren Umhängevorgangs in ihren Haken 13' gelangen soll. Ebenfalls
in diesem Moment hat die Spitze 133' des Hakens 13' der übernehmenden Nadel 1' Überdeckung
mit der Einschließkante 126 der übergebenden Nadel 1. Dadurch ist die Masche 5 in
einem Raum eingeschlossen, der von der rückwärtigen und oberen Hakeninnenseite 121'
und 122' der übernehmenden Nadel 1', dem Maschenübergabebereich 128, der Schräge 127
und der Einschließkante 126 der übergebenden Nadel 1 gebildet wird.
[0030] Während den weiteren Rückzugsbewegungen der übergebenden Nadel 1 und der übernehmenden
Nadel 1' behält die Spitze 133' des Hakens 13' der übernehmenden Nadel 1' Überdeckung
mit der Kontur des Nadelschafts 12 der übergebenden Nadel 1, wodurch die Masche 5
ständig im Haken 13' eingeschlossen bleibt.
[0031] In Fig. 10 führen die übergebende Nadel 1 und die übernehmende Nadel 1' Rückzugsbewegungen
in Richtung der Pfeile 102, 103 aus. Die Spitze 133' des Hakens 13' der übernehmenden
Nadel 1' hat Überdeckung mit der Schräge 125 der übergebenden Nadel 1.
[0032] In der in Fig. 11 gezeigten Position der Nadeln 1 und 1' bewegt sich die übergebende
Nadel 1 weiter in Richtung des Pfeils 102 zurück, während die übernehmende Nadel 1'
ihre Rückzugsbewegung unterbrochen hat, wobei sich die Hakenspitze 133' im Bereich
der Nase 21 der Umhängefeder 2 befindet. Die Spitze 133' des Hakens 13' der übernehmenden
Nadel 1' hat Überdeckung mit dem letzten Bereich der Schräge 125.
[0033] In Fig. 12 ist gezeigt, wie die Spitze 133' des Hakens 13' der übernehmenden Nadel
1' Überdeckung mit dem horizontalen Schaftbereich 124 der übergebenden Nadel 1 hat.
Ab diesem Bereich führen die übergebenden Nadel 1 und die übernehmende Nadel 1' Rückzugsbewegungen
entlang den Pfeilen 102, 103 solange analog den Verfahren nach dem Stand der Technik
durch, bis die Masche 5 die übergebende Nadel 1 verlassen hat und sie sich nur noch
im Haken 13' der übernehmenden Nadel 1' befindet.
[0034] Die erfindungsgemäße Umhängenadel und das erfindungsgemäße Umhängeverfahren ermöglichen,
dass die umzuhängende Masche mit größerer Sicherheit von der übernehmenden Nadel eingeschlossen
werden kann, als dies mit Nadeln und Umhängeverfahren nach dem Stand der Technik möglich
ist. Im Wesentlichen wird dies dadurch bewirkt, dass die übergebende Nadel und die
übernehmende Nadel während ihrer Rückzugsbewegungen in eine gegenseitige Position
kommen, in der die Nadelbrust der übergebenden Nadel deckungsgleich mit der rückwärtigen
Innenseite des Nadelhakens der übernehmenden Nadel ist und die Hakenspitze des Hakens
der übernehmenden Nadel mit der Einschließkante der übergebenden Nadel eine Überdeckung
hat. Durch die Überdeckung der Hakenspitze der übernehmenden Nadel mit der Einschließkante
der übergebenden Nadel ist die Masche im Hakenraum der übernehmenden Nadel eingeschlossen.
Dabei umgreift der Haken der übernehmenden Nadel die Masche größtmöglich und in einer
Position, in der die Hakenspitze sich oberhalb der Masche befindet.
[0035] Ab dieser Position bleibt während des gesamten restlichen Umhängevorgangs die Hakenspitze
der übernehmenden Nadel ständig in Überdeckung mit der übergebenden Nadel, wodurch
die Masche sicher eingeschlossen bleibt.
1. Umhängenadel für Flachstrickmaschinen mit mindestens zwei gegenüberliegenden Nadelbetten
mit einem durch eine Zunge (15) oder einen Schieber verschließbaren Nadelhaken (13),
einem daran anschließenden Nadelschaft (12), der sich unter Bildung einer Nadelbrust
(111) zum Nadelkörper (11) erweitert, dadurch gekennzeichnet, dass sie an ihrer Oberseite vor der Nadelbrust (111) eine im Wesentlichen dreieckförmige
Erhebung (129, 229, 329, 429) aufweist, deren Spitze eine Einschließkante (126, 226,
326, 426) bildet und die zusammen mit der Nadelbrust (111) einen Maschenübergabebereich
(128) bildet.
2. Umhängenadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Einschließkante (126, 226, 326, 426) an der Stelle befindet, an der sich
beim Maschenumhängen die Hakenspitze (133') der übernehmenden Nadel (1') befindet,
wenn die rückwärtige Innenseite des Hakens (13') dieser Nadel (1') sich in Deckung
mit der Nadelbrust (111) der übergebenden Nadel (1) befindet.
3. Umhängenadel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die dreieckförmige Erhebung (129, 229, 329, 429) in Richtung Nadelbrust (111) eine
Schräge (127) aufweist, deren Neigung (W2) derart gewählt ist, dass sich zwischen
ihr und der Nadelbrust (111) ein ausreichend großer Maschenübergabebereich (128) ergibt
und die umzuhängende Masche (5) leicht über die Einschließkante (126, 226, 326, 426)
hinweg gleiten kann.
4. Umhängenadel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die dreieckförmige Erhebung (129, 229, 329, 429) in Richtung Nadelhaken (13) eine
Schräge (125) aufweist, deren Neigung (W1) geringer ist als die Neigung (W2) der Schräge
(127) und die durch die unterschiedliche Rückzugsgeschwindigkeit der übergebenden
und der übernehmenden Nadeln (1, 1') bestimmt ist.
5. Umhängenadel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschließkante (126, 226, 326, 426) und die Übergänge der Schrägen (125, 127)
zum Nadelschaft (12) abgerundet sind.
6. Verfahren zum Umhängen von Maschen auf einer Flachstrickmaschine mit mindestens zwei
sich gegenüberliegenden Nadelbetten, die mit Umhängenadeln nach einem der Ansprüche
1 bis 5 bestückt sind,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- Austreiben der übergebenden Nadel (1), bis die umzuhängende Masche (5) sich im Maschenübergabebereich
(128) zwischen der Nadelbrust (111) und der dreieckförmigen Erhebung (129, 229, 329,
429) des Nadelschafts (12) befindet;
- Austreiben der übernehmenden Nadel (1'), bis deren Haken (13') durch die umzuhängende Masche (5) hindurch getreten ist;
- Rückzug der übergebenden und der übernehmenden Nadel (1, 1'), derart, dass die rückwärtige
Innenseite (121') des Hakens (13') der übernehmenden Nadel (1') in Deckung kommt mit
der Nadelbrust (111) der übergebenden Nadel (1), wobei die Spitze (133') des Nadelhakens
(13') der übernehmenden Nadel (1') die Einschließkante (126, 226, 326, 426) der übergebenden
Nadel (1) überdeckt und die umzuhängende Masche (5) damit im Maschenübergabebereich
(128) einschließt;
- weiteres Zurückziehen der übergebenden und der übernehmenden Nadel (1, 1'), wobei
die umzuhängende Masche (5) über die Schräge (125), über die Einschließkante (126,
226, 326, 426) und weiter über die geschlossene Zunge (15) und den Nadelhaken (13)
der übergebenden Nadel (1) hinweg bewegt wird, wobei die umzuhängende Masche (5) stets
zwischen dem Haken (13') der (1) eingeschlossen bleibt, bis die umzuhängende Masche
(5) die übergebende Nadel (1) verlassen hat und nur noch im Haken (13') der übernehmenden
Nadel (1') hängt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückzugsbewegungen der übergebenden und der übernehmenden Nadel (1, 1') gleichzeitig
und/oder im Wechsel durchgeführt wird, derart, dass die Spitze (133') des Hakens (13')
der übernehmenden Nadel (1') ab der Einschließkante (126, 226, 326, 426) bis zum Erreichen
der Spitze der übergebenden Nadel (1) stets die übergebende Nadel (1) übergreift und
dadurch die umzuhängende Masche (5) im Raum zwischen dem Haken (13') der übernehmenden Nadel
(1') und der übergebenden Nadel (1) eingeschlossen hält.