[0001] Die Erfindung betrifft ein Rigolenelement zur Versickerung von oberflächenwasser
mit wenigstens einer von flüssigkeitsdurchlässigen Seitenwänden der Rigole begrenzten
Hohlkammer zur zwischenzeitlichen Aufnahme des versickerten Oberflächenwassers, wobei
diese Hohlkammer mit bei bestimmungsgemäßer Montage zumindest im Wesentlichen vertikal
angeordneten Säulenelementen ausgesteift ist und dieses Rigolenelement einen durchgehenden
Inspektionskanal aufweist, wobei die Säulenelemente derart beabstandet und in Reihe
angeordnet sind, dass zwischen den Säulenreihen der oder die Inspektionskanäle bedarfsweise
an unterschiedlichen Stellen des Rigolenelements vorsehbar sind, und hierzu jeweils
an der Stirnseite des zu eröffnenden Inspektionskanals an jeweils eine der gegenüberliegenden
Seitenwandungen des Rigolenelements je eine Tunnelöffnung für den Inspektionskanal
einbringbar ist, wobei der Inspektionskanal in gerader Linie die Tunnelöffnungen miteinander
verbindet.
[0003] Aus der
EP 1 260 640 A1 ist ferner eine Rigoleneinheit bekannt, welche im Wesentlichen als Hohlkörper ausgebildet
ist, umfassend eine Basiswandung, eine Mehrzahl von Verbindungswandungen, welche von
der Basiswandung abstehen, wobei zumindest ein Teil dieser Wandungen jeweils für Flüssigkeit
durchlässig ausgebildet und durch die wandungen wenigstens ein Flüssigkeitsaufnahmevolumen
zur Aufnahme von versickertem Oberflächenwasser bestimmt ist. Derartige Rigoleneinheiten
werden zum Zwecke der gesteuerten Entsorgung von Oberflächenwasser im Bereich größerer
versiegelter Flächen, also etwa im Bereich von Parkplätzen, Straßen und ähnlichem
eingesetzt. In diesen Bereichen stellt sich das Problem, dass bei größeren Regenfällen,
etwa bei einem Platzregen, einerseits für eine schnelle Entwässerung der genannten
Oberflächen aus Gründen der Verkehrssicherheit gesorgt werden muss und gleichzeitig
die in diesen Bereichen eingesetzte Kanalisation durch die schwallartigen wassermassen
entweder überfordert ist oder die Kanalisation mit großem Kostenaufwand erheblich
überdimensioniert werden muss. Es wird darüber hinaus zunehmend im Sinne des Umweltschutzes
ökologisch als unsinnig angesehen, durch derart leistungsstarke Kanalisationen dem
Erdreich das niedergegangene Wasser dauerhaft zu entziehen. Es wird daher zunehmend
bevorzugt oder sogar vorgeschrieben, zumindest einen Teil des niedergegangenen Regenwassers
im Erdreich versickern zu lassen.
[0004] Die Sickergeschwindigkeit des Erdreiches ist aber zumeist nicht ausreichend für die
geforderte schnelle Entwässerung im straßenbereich.
[0005] Aus diesem Grunde werden zunehmend sogenannte "Rigoleneinheiten" in das betroffene
Erdreich eingebracht, die im Wesentlichen einen Zwischenspeicher für das spontan anfallende
Oberflächenwasser darstellen und nur im Sinne eines Überlaufs mit der Kanalisation
verbunden sind. Das in den Rigoleneinheiten zwischenzeitlich aufgenommene Regenwasser
wird dann allmählich aus der Rigoleneinheit, beispielsweise durch ein die Rigoleneinheit
umfließendes flüssigkeitsoffenes Geotextil verzögert abgegeben.
[0006] Die Leistungsfähigkeit derartiger Rigoleneinheiten ist allerdings durch den Grad
der Verschmutzung der Rigoleneinheit ganz wesentlich bestimmt. Auch die teilweise
Vorschaltung von Siebkörben in Gullis sowie die Anordnung von Sinkschächten im Zufuhrsystem
kann nicht verhindern, dass sich mit der Zeit die Rigole langsam von unten nach oben
zusetzt. Dies kann im Ergebnis bis zur Funktionsunfähigkeit der Rigole führen. Die
Möglichkeit der Reinigung derartiger Rigolenelemente durch das Einführen einer Reinigungslanze
in einen Kontrollschacht wird als ungenügend empfunden, da zumindest die besonders
versickerungswirksame Bodenfläche auf diesem Weg nur unzulänglich gereinigt werden
kann.
[0007] Die bereits erwähnte
EP 1 260 640 A1 schlägt ausgehend von diesem Stand der Technik vor, die Rigoleneinheit mit einem
Inspektionskanal zu versehen, wobei dieser Inspektionskanal zunächst der Diagnose
dient, indem beispielsweise ein Kamerawagen in den Inspektionskanal geführt werden
kann, wobei die Ergebnisse dieser Kamerafahrt Aufschluss über den aktuellen Verschmutzungsgrad
der Rigole geben sollen. Durch regelmäßige Kamerafahrten unmittelbar nach der Installation
der Rigoleneinheit können dann die üblichen Wartungsintervalle festgelegt werden,
die dann im weiteren nur noch in größeren Abständen durchgeführt zu werden. Der Inspektionskanal
dient aber nicht nur der Diagnose, sondern auch zur Reinigung der Rigoleneinheiten.
So kann anstelle des Kamerawagens auch ein Reinigungsgerät, also beispielsweise ein
Spülwagen oder die bereits erwähnte Reinigungslanze durch den Inspektionskanal in
die Rigoleneinheit eingeführt werden. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn eine aus mehreren Rigolenelementen zusammengesetzte Rigoleneinheit mit einem
durchgehenden Inspektionskanal verbunden ist, so dass der Kamerawagen, wie aber auch
der Spülwagen quasi von einem Rigolenelement zum nächsten Rigolenelement fahren kann
und so nach und nach die Rigoleneinheit insgesamt reinigen kann.
[0008] Das Problem bei der Anordnung derartiger Inspektionskanäle besteht darin, dass die
Rigoleneinheit üblicherweise fachwerkartig versteift werden muss und überdies innerhalb
des von den Seitenwänden umschlossenen Rigolenenelements weitere Fachwerkstrukturen,
Säulenelemente und Verstrebungen erforderlich sind, um eine hinreichende Aussteifung
der Rigoleneinheit insgesamt sicherzustellen. Dies ist deshalb notwendig, weil die
im Erdreich eingelassenen Rigoleneinheiten notwendig ein größeres Volumen umschließen
und überdies meist überfahrbar sein müssen. Die Rigole muss also zum Teil erheblichen
eingeleiteten oberflächenlasten standhalten. Aus diesem Grund ist auch die aus der
EP 1 260 640 A1 vorbekannte Rigoleneinheit beidseits des Inspektionskanals mit entsprechenden Versteifungen
versehen. Konkret ist der Inspektionskanal beidseits von entsprechenden fachwerkartigen
Gitterelementen begrenzt. Hierdurch ist die Seitensicht der Kamera bei einer Durchfahrt
durch den Inspektionskanal innerhalb der Rigoleneinheit, etwa zur Kontrolle der außenliegenden
Wandflächen der Rigoleneinheit auf Beschädigungen auch abhängig vom jeweiligen Verschmutzungsgrad
der Rigole mehr oder minder stark eingeschränkt. Beim Spülvorgang findet im Wesentlichen
kein echter Austrag der Verschmutzung aus der Rigole statt, sondern ein Großteil der
Verschmutzung wird durch den Spülvorgang im Wesentlichennur innerhalb der Rigoleneinheit
verwirbelt, so dass nur eine kurzfristige Verbesserung der Funktionsfähigkeit der
Rigole eintritt, bis nach einem natürlichen Sedimentationsprozess der, insbesondere
versickerungswirksame, Rigolenboden wieder entsprechend zugesetzt ist. Ein echter
gesteuerter Austrag der verschmutzung ist bei der Lösung nach dem Gegenstand der
EP 1 260 640 A1 nicht möglich.
[0009] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Rigolenelement zu schaffen, dass die Inspektionsmöglichkeiten für derartige Rigolenelemente
sowohl hinsichtlich der Diagnose, wie auch der Spülfähigkeit erheblich verbessert.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch ein Rigolenelement gemäß dem
Hauptanspruch gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich gemäß den abhängigen
Ansprüchen 2 bis 14.
[0010] Das vorbekannte Rigolenelement ist dahingehend verbessert, dass die Säulenelement
zur Aussteifung der Rigole derart voneinander beabstandet und in Reihe angeordnet
sind, dass nicht nur einer, sondern gegebenenfalls auch mehrere Inspektionskanäle
innerhalb eines jeden Rigolenelementes vorgesehen werden können. Hierzu ist es möglich
entsprechende Tunnelöffnungen an den Seitenwänden bestimmungsgemäß zu öffnen und somit
innerhalb des Rigolenelementes jeweils an der gewünschten Stelle einen oder mehrere
Inspektionskanäle zu eröffnen.
[0011] Im Rahmen der Erfindung können also innerhalb eines einzelnen Rigolenelements in
Abhängigkeit vom jeweiligen Verschmutzungsgrad ein oder mehrere Inspektionskanäle
freigegeben werden.
[0012] Selbstverständlich können dabei auch Inspektionskanäle, die nicht in der Mitte des
Rigolenelementes angeordnet sind, eröffnet werden und damit z. 3. eine bessere Sicht
auf die naheliegende Aussenwandung, etwa bei einer aus mehreren Rigolenelementen zusammengesetzten
größeren Rigoleneinheit freigeben.
[0013] Dabei sind die Säulenelemente und die fachwerkartige Aussteifung der Rigolenelemente
so ausgelegt, dass die erforderliche Tragfähigkeit des Rigolenelements jeweils unabhängig
von der Anzahl der eröffneten Seitenelemente jederzeit gewahrt bleibt. Ein wesentlicher
Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass die Lage und Anzahl der Inspektionskanäle
genau auf den jeweiligen Anwendungsfall angepasst werden kann.
[0014] In konkreter Ausgestaltung sind die Rigolenelemente im Wesentlichen aus einem rechteckförmigen
Querschnitt aufgebaut, wobei die Inspektionskanäle das Rigolenelement in Querrichtung
durchlaufen. Die im Vergleich zu einem Längskanal kürzere Länge des Inspektionskanals
hat sich in der Praxis bewährt.
[0015] Die Rigolenelemente werden im Wesentlichen aus zwei gleichartig aufgebauten Halbschalenelementen
zusammengesetzt. Dies hat den Vorteil, dass die Halbsehalenelemente stapelbar sind
und auf diese Weise erhebliche Vorteile bei der Lagerung und beim Transport der noch
nicht zusammengesetzten Rigoleneinheiten bietet.
[0016] Ein weiterer wesentlicher Vorteil gegenüber dem Stand der Technik ergibt sich aus
der Ausbildung des Inspektionskanals derart, dass nicht nur, stirnseitig entsprechende
Tunnelöffnungen vorgesehen sind. Vielmehr kann zusätzlich auf die fachwerkartig versteifte
Bodenplatte des Rigolenelements eine geschlossene plane Tunnelsohle aufgelegt werden
und somit eine geschlossene Sohle für den Inspektionskanal geschaffen werden. Hierdurch
werden gleich mehrere Vorteile verwirklicht. Zum einen wird durch die geschlossene
plane Tunnelsohle eine etwaige Kameradurchfahrt erheblich erleichtert, da auf einem
geschlossenen Boden die Kamerafahrt ruhiger und einfacher zu realisieren ist, als
auf einem sonst üblichen Gitterboden der Rigole. Zum anderen kann über die geschlossene
plane Tunnelsohle, zumindest der Schmutzeintrag im Inspektionskanal selbst, fast vollständig
ausgetrieben werden, da die plane Sohle eine geschlossene Abführstraße für die Verschmutzung
darstellt. Schließlich kann durch das Einlegen einer geschlossenen planen Tunnelsohle
zur vollständigen Ausbildung des Inspektionskanals auch eine fachwerkartig versteifte
Bodenplatte bzw. auch Deckenplatte des Rigolenelementes realisiert werden, da das
Fachwerk dann ja bedarfsweise zur Ausbildung des Inspektionskanals mit der Tunnelsohle
überbaut wird. Hierdurch wird auch im Bereich der Inspektionskanäle eine größere Versteifung
der Rigolenelemente sichergestellt.
[0017] Alternativ kann anstelle einer planen Tunnelsohle auch die geschlossene Tunnelrinne
zur vollständigen Ausbildung des Inspektionskanals auf die fachwerkartig versteifte
Bodenplatte aufgesetzt werden. Die Anordnung eines Rinnenelementes in diesem Bereich
ist insbesondere geeignet, um den bereits vorstehend beschriebenen, verbesserten Schmutzaustrag
aus der Rigoleneinheit zu leisten. Durch die Realisierung eines echten Rinnenelementes
im Bereich des Inspektionskanals ist eine echte Schmutzabfuhr aus der Rigoleneinheit
erstmals möglich.
[0018] In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Höhe der Rinnenwandung in Abhängigkeit vom
Verschmutzungsgrad des Oberflächenwassers ausgelegt und/oder der geplanten Reinigungsintervalle.
[0019] Die Höhe der Tunnelrinnenelemente kann aber auch mit Vorteil über die Länge des Inspektionskanals
in Strömungsrichtung des eingeleiteten oberflächenwassers allmählich abnehmen. Dies
deshalb, weil naturgemäß die Sedimentation des eingeleiteten Oberflächenwassers zu
Beginn des Inspektionskanals stärker als zum Ende ist. Gegen Ende des Kanals hat sich
üblicherweise bereits ein Großteil der eingeleiteten Verschmutzungen abgesetzt.
[0020] Auch diese beiden Ausführungen tragen dazu bei, die Rigoleneinheit an den jeweiligen
Anwendungsfall optimal anzupassen. So kann also im Bereich extremer Verschmutzungen
mit einer leistungsfähigeren Tunnelrinne gearbeitet werden, als in weniger verschmutzten
Bereichen. In jedem Fall bietet die Rinne den Vorteil, dass sich der Feinschmutz des
aufgenommenen Oberflächenwassers in der Rinnensohle absetzt und dort, ähnlich wie
bei einer Sedimentationsanlage, bis zum nächsten Spülvorgang verbleibt. Der Schmutz
bleibt auch bei vollständig geflutetem Höhlenelement wie in einem Pumpensumpf in der
Rinne gefangen und kann beim nächsten Reinigungsvorgang abgeführt werden.
[0021] Hierzu kann es vorteilhaft sein, wenn dem Rigolenelement in Strömungsrichtung der
Spülflüssigkeit ein Reinigungsschacht vorgeschaltet ist, in den der Schmutz bei einer
Reinigung abfließen kann und anschließend an dieser Stelle über Schmutxpumpen entsorgt
werden.
[0022] In vorteilhafter Weiterbildung sind auch die Rinnenelemente für eine Kamerabefahrung
ertüchtigt. Hierzu kann entweder eine entsprechende Dimensionierung der Rinnenelemente
dienen oder aber mittels entsprechender Absätze im Rinnenelement ein Fahrweg für die
Kamera, insbesondere eine Roboterkamera, eröffnet sein.
[0023] Es hat sich ferner als vorteilhaft erwiesen, wenn die nachträglich im Inspektionskanal
montierten Sohlen- oder Rinnenelemente mit den Säulenelementen und/oder sonstigen
Versteifungen insbesondere der unteren Halbschalenelemente dauerhaft oder lösbar verbunden
sind. Hierdurch ist für die genannten Elemente eine Auftriebssicherung verwirklicht,
die verhindert, dass das während der Nutzung der Rigole innerhalb der Hohlkammer des
Rigolenelements steigende Wasser die Tunnelsohle oder -rinne auftreibt.
[0024] Üblicherweise werden Rigoleneinheiten aus mehreren Rigolenelementen zusammengesetzt,
wobei es sich als vorteilhaft erwiesen hat, wenn auch die zur Ausbildung der Inspektionskanäle
im Rahmen der Erfindung vorgesehenen Sohlenelemente bzw. Rinnenelemente durch eine
Nut-Feder-Verbindung miteinander verbindbar sind. Hierdurch kann auch im Rahmen der
Verbindung ein geschlossener Inspektionskanal ausgebildet werden, der für eine durchgehende
Spül- oder Kamerafahrt ertüchtigt ist.
[0025] In konkreter Ausgestaltung werden derartige Rigolenelemente aus Kunststoff, vorzugsweise
aus Recyclingkunststoff, gefertigt, wobei die Tunnelsohlenelemente bzw. Tunnelrinnenelemente
ebenfalls aus Kunststoff bzw. Recyclingkunststoff oder Metall gefertigt sein können.
wie an sich aus dem Stand der Technik vorbekannt, können selbstverständlich auch die
erfindungs gemäßen Rigolenelemente zu einer größeren Rigoleneinheit zusammengefasst
werden und dann insgesamt von einem Geotextil zur gesteuerten Versickerung des in
der Rigoleneinheit aufgenommenen Oberflächenwassers umschlungen sein.
[0026] Die Tunnelöffnungen werden im Rahmen der Erfindung nur bedarfsweise eröffnet. Dies
hat den Vorteil, dass die jeweils abströmseitig liegende äußere Tunnelöffnung eines
jeden Inspektionskanals eines Rigolenelements oder einer ganzen Rigoleneinheit verschlossen
bleiben kann. Im Stand der Technik werden hierzu oftmals umständlich gesonderte Verschlüsse
bei der Montage der Rigole eingesetzt. Die abströmseitige Kanalöffnung sollte deshalb
idealerweise wasserdurchlässig verschlossen sein, um zu verhindern, dass das Umgebungserdreich
der montierten Rigole in diesem Bereich aufgrund des Umgebungsdruck mitsamt dem umschließenden
Geotextil in die Rigole gedrückt wird.
[0027] Die bedarfsweise Eröffnung der Tunnelöffnungen nur dort, wo ein Inspektionskanal
gewünscht ist, kann dadurch erleichtert sein , dass die Seitenwandungen der Rigolenelemente,
insbesondere die Längswandungen mit einer entsprechenden Schnittkontur vorgefertigt
sind. Diese stellt keine Sollbruchstelle dar, um dem erwähnten Umgebungsdruck sicher
standzuhalten, sondern bietet statt dessen den Vorteil eines lagerichtigen Ansatzes
eines geeigneten Schneidwerkzeugs, sowie bei der Führung des Schneidwerkezeugs.
[0028] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung nur schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert:
[0029] Es zeigen:
Fig. 1: ein aus zwei Halbschalen zusammengesetztes Rigolenelement in perspektivischer
Darstellung,
Fig. 2: das in Figur 1 gezeigte Rigolenelement mit jeweils abgenommener oberer Halbschale
in einer Draufsicht in perspektivischer Darstellung,
Fig. 3: eine Detailansicht des zur Ausbildung eines Inspektionskanal eingesetzten
Tunnelsohle in perspektivischer Darstellung,
Fig. 4: ein zur Ausbildung des Inspektionskanals alternativ eingesetztes Tunnelrinnenelement
in perspektivischer Ansicht und
Fig. 5: eine Rigoleneinheit mit jeweils abgenommenen oberen Halbschalenelementen und
integrierten Tunnelrinnenelement in einer perspektivischen Draufsicht.
[0030] Das in Figur 1 gezeigte Rigolenelement 1 besteht im Wesentlichen aus zwei Halbschalen,
konkret aus einer oberen und einer unteren Halbschale 3 und 4. wie in Figur 1 nur
ansatzweise ersichtlich sind die Halbschalen 3, und 4 dabei gleichartig fachwerkartig
aufgebaut und bestehen im wesentlichen aus einer fachwerkartig versteiften Basisplatte,
die je nach Anordnung in dem Rigolenelement 1 als Bodenplatte 5 oder als Deckenplatte
6 des Rigolenelements 1 anzusehen sind. Die Boden- bzw. Deckenplatte 5 bzw. 6 werden
jeweils von Seitenwandungen begrenzt, bei denen aufgrund des rechteckförmigen Querschnitts
zwischen den Längswandungen 7 und den Querwandungen 8 unterschieden werden kann.
[0031] In die Längswandungen 7 können zur Ausbildung einer Tunnelöffnung 10 bedarfsweise
Aussparungen eingebracht werden, wobei hierzu in die jeweils einander gegenüberliegenden
Längswandungen 7 derart korrespondierenäe Tunnelöffnungen 10, 10' eingebracht werden,
dass zwischen den Tunnelöffnungen 10, 10' ein das Rigolenelement 1 vollständig durchdringender
Inspektionskanal 11 eröffnet ist. Das Einbringen der Tunnelöffnungen 10, 10' kann
durch entsprechende Schnittkonturen an den Längswandungen 7 unterstützt sein
[0032] Der Inspektionskanal 11 ist unterseitig von einer auf die fachwerkartig versteifte
Bodenplatte 5 aufgesetzten Tunnelsohle 12 in sickerrichtung mithin nach unten, abgeschlossen.
[0033] Die Rigolenelemente 1 sind dabei in hier nicht weiter interessierender weise mittels
geeigneter Verbindungselemente miteinander verrastet bzw. verbunden. So kann eine
größere Rigoleneinheit zur Aufnahme größerer Mengen zu versickernden Oberflächenwassers
aufgebaut werden. Die aus den Rigolenelementenl in Abhängigkeit vom jeweiligen Anwendungsfall
in der erforderlichen Größe zusammengesetzten Rigoleneinheiten 1 werden in Verbindung
mit einem hier nicht weiter dargestellten Geotextil derart in das Erdreich eingebracht,
dass sie anschließend von dem Geotextil vollständig eingeschlagen sind und eine allmähliche
selbsttätige Versickerung durch dieses flüssigkeitsoffene Geotextil erfolgt.
[0034] Hierzu ist es allerdings erforderlich, dass sich die Rigole nicht nach und nach durch
den mit dem Oberflächenwasser eingetragenen Schmutz zusetzt. Der Inspektionskanal
11 dient dabei wohl zur Diagnose des Verschmutzungsgrades des jeweiligen Rigolenelements,
2, 2' wie auch zu dessen Spülung.
[0035] Zum besseren Verständnis der Funktion des Inspektionskanals ist ergänzend auf Figur
2 zu verweisen, die das in Figur 1 gezeigte Rigolenelement 1 noch einmal in perspektivischer
Darstellung, nun aber nach wegnahme der oberen Halbschale 3 zeigt.
[0036] Die Darstellung in Figur 2 macht deutlich, dass der Inspektionskanal 11 bedarfsweise
auch an einer anderen Stelle innerhalb der Rigoleneinheit 1 hätte vorgesehen werden
können. Im Wesentlichen wird dies dadurch ermöglicht, dass die zur Aussteifung der
Rigole dienenden Säulenelemente 13 derart beabstandet und einander in Reihe angeordnet
sind, dass jeweils zwischen den von den Säulenelementen 13 gebildeten Reihen bedarfsweise
Inspektionskanäle 11 einfach dadurch eröffnet werden können, dass eine entsprechende
Aussparung zur Eröffnung der Tunnelöffnung in die jeweilige Längswandung 7 des Rigolenelements
1 eingebracht wird.
[0037] Anschließend wird zur weiteren Ausbildung des Inspektionskanals 11 auf die fachwerkartige
Versteifung der Bodenplatte 5 eine geschlossene plane Tunnelsohle 12 aufgelegt. Durch
die geschlossene plane Tunnelsohle 12 ist trotz der zur Erhöhung der Stabilität vorgesehenen
fachwerkartigen Versteifung der Bodenplatte 5 eine unproblematische Kamerafahrt oder
Spülwagenfahrt durch den Inspektionskanal 11 möglich.
[0038] Aufgrund der besonderen Gestaltung der Rigolenelemente 1 können also durchaus auch
mehrere Inspektionskanäle innerhalb eines einzigen Rigolenelements 1 vorgesehen sein.
Die Inspektionskanäle 11 können auch bedarfsweise an jeweils unterschiedlichen Stellen
des Rigolenelements 1 vorgesehen sein.
[0039] So ist es beispielsweise auch denkbar, dass in einer größeren Rigoleneinheit, insbesondere
an den Außenbereichen, Inspektionskanäle 11 angeordnet sind, um etwaige Beschädigungen
des Geotextils bzw. der Außenwandung der Rigoleneinheit im Rahmen einer in regelmäßigen
Abständen durchgeführte Kamerafahrt durch den Inspektionskanal llerkennen zu können.
[0040] Alternativ zu der in Figur 3 noch einmal im Detail gezeigten Tunnelsohle 12 kann
auf die fachwerkartig versteifte Bodenplatte auch ein Rinnenelement 14, 14' auf die
Bodenplatte 5 aufgesetzt werden. Das Rinnenelement 14, 14' kann dabei durchaus mehrteilig
ausgebildet sein, wobei die einzelnen Rinnenelemente 14, 14' mittels je einer Nut-Feder-Verbindung
15 stirnseitig in einfacher und an sich bekannter Weise verbunden werden können. Diese
Nut-Feder-Verbindung 15 kann selbstverständlich auch dazu genutzt werden, um einen
unterseitig geschlossenen Inspektionskanal 11 über mehrere einander benachbarte und
in einer Lage angeordnete Rigolenelemente 1 zu realisieren. Dabei sind die Rinnenelemente
14, 14' zur weiteren Versteifung mit einer außenseitigen Verrippung 16 versehen und
zur Erleichterung der lagerichtigen Positionierung im Rigolenelement 1 zum Teil mit
den angrenzenden Gitterstrukturen und der unteren Halbschale 4 mittels entsprechender
Clipelemente 17 verrastbar. Alternativ können die Tunnelrinne oder- sohle auch verschraubt
oder verklebt oder sonstig lösbar oder dauerhaft befestigt sein. In jedem Fall stellt
die Befestigung eine Auftriebssicherung für die genannten Elemente im Betrieb der
Rigole dar.
[0041] Eine größere Rigoleneinheit mit einem durchgehenden Inspektionskanal 11, mit durchgehend
geschlossener Tunnelrinne und mit mehreren Rinnenelementen 14, 14' ist in Figur 5
gezeigt.
[0042] Vorliegend ist somit ein Rigolenelement beschrieben, das einen besser nutzbaren Inspektionskanal
besitzt, der überdies bedarfsweise in jedem Rigolenelement und damit auch innerhalb
einer größeren Rigoleneinheit positionierbar ist.
B E Z U G S Z E I C H E N L I S T E
[0043]
- 1
- Rigolenelement
- 3
- obere Halbschale
- 4
- untere Halbschale
- 5
- Bodenplatte
- 6
- Deckenplatte
- 7
- Längswandung
- 8
- Querwandung
- 10, 10'
- Tunnelöffnungen
- 11
- Inspektionskanal
- 12
- Tunnelsohle
- 13
- Säulenelement
- 14, 14'
- Tunnelrinnenelement
- 15
- Nut-Feder-Verbindung
- 16
- Verrippung
- 17
- Clipelement
1. Rigolenelement zur Versickerung von Oberflächenwasser mit wenigstens einer von flüssigkeitsdurchlässigen
Seitenwänden der Rigole begrenzten Hohlkammer zur zwischenzeitlichen Aufnahme des
versickerten Oberflächenwassers, wobei diese Hohlkammer mit bei bestimmungsgemäßer
Montage zumindest im Wesentlichen vertikal angeordneten Säulenelementen (13) ausgesteift
ist und dieses Rigolenelement (1) einen durchgehenden Inspektionskanal (11) aufweist,
wobei die Säulenelemente (13) derart beabstandet und in Reihe angeordnet sind, dass
zwischen den Säulenreihen der oder die Inspektionskanäle (11) bedarfsweise an unterschiedlichen
Stellen des Rigolenelements (1) vorsehbar sind, und hierzu jeweils an der Stirnseite
des zu eröffnenden Inspektionskanals (11) an jeweils eine der gegenüberliegenden Seitenwandungen
des Rigolenelements (1) je eine Tunnelöffnung (10, 10') für den Inspektionskanal (11)
einbringbar ist, wobei der Inspektionskanal (11) in gerader Linie die Tunnelöffnungen
(10, 10') miteinander verbindet,
dadurch gekennzeichnet, dass zur weiteren Ausgestaltung des Inspektionskanals (11) eine geschlossene plane Tunnelsohle
(12), deren Längserstreckung im Wesentlichen der Länge der Querwandungen (8), mithin
der Länge des Inspektionskanals (11), entspricht, auf der fachwerkartig versteiften
Bodenplatte (5) des jeweiligen Rigolenelements (1) zwischen zwei einander gegenüberliegenden
Tunnelöffnungen (10, 10') aufgelegt ist.
2. Rigolenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rigolenelement (1) zumindest im Wesentlichen einen Rechteckquerschnitt besitzt,
so dass bei den die Hohlkammer des Rigolenelementes (1) begrenzenden Seitenwänden
zwischen zwei längeren Längswandungen (7) und zwei kürzeren Querwandungen (8) unterschieden
werden kann, wobei die jeweils an den Stirnseiten des oder der Inspektionskanals (11)
bzw. -kanäle angeordneten Tunnelöffnungen (10, 10') jeweils an einer der gegenüberliegenden
Längswandungen (7)eingebracht sind.
3. Rigolenelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Rigolenelement (1) aus zwei zumindest im wesentlichen gleichartig aufgebauten
Aalbschalenelementen (3 bzw. 4) zusammengesetzt ist, wobei die Seitenwandungen eine
fachwerkartig versteifte Basisplatte umschließen, die dann bei einem bestimmungsgemäß
zusammengesetzten Rigolenelement (1) die Decken- bzw. Bodenplatte (6 bzw. 5) des Rigolenelementes
(1) ausbildet.
4. Rigolenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung des Inspektionskanals (11) wenigstens ein geschlossenes Tunnelrinnenelement
(14, 14'), dessen Längserstreckung im Wesentlichen der Länge der Querwandungen (8),
mithin der Länge des inspektionskanals (11) entspricht, auf die Bodenplatte (5) des
jeweiligen Rigolenelements (1) zwischen zwei einander gegenüberliegenden Tunnelöffnungen
(10, 10') aufgelegt ist.
5. Rigolenelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Rinnenwandung des Tunnelrinnenelements (14) in Abhängigkeit vom verschmutzungsgrad
des zu versickernden Oberflächenwassers und/oder den Reinigungsintervallen des Rigolenelements
(1) bemessen ist.
6. Rigolenelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Rinnenwandung des Tunnelrinnenelements (14) in Strömungsrichtung des
eingeleiteten Oberflächenwassers über die Länge des Inspektionskanals 11 abnimmt.
7. Rigolenelement nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Inspektionskanal (11) in Strömungsrichtung ein Reinigungsschacht vorgeschaltet
ist.
8. Rigolenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tunnelsohle (12) und/oder das bzw. die Tunnelrinnenelement/e (14, 14') jeweils
zur Kamerabefahrung vorbereitet ist bzw. sind.
9. Rigolenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tunnelsohle (12) und/oder das bzw. die Tunnelrinnenelement/e (14, 14') mit den
angrenzenden Säulenlementen (13) und oder anderen Versteifungselementen des Rigolenelements
(1), insbesondere der unteren Halbschale (3), lösbar oder dauerhaft verbunden oder
verrastet ist.
10. Rigolenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Verbindung mehrerer Rigolenelemente (1) zu einer Rigoleneinheit die Tunnelsohlen
(12) und/oder Tunnelrinnenelemente (14, 14') jeweils mittels einer Nut-Feder-Verbindung
(15) zur Ausbildung eines innerhalb der Rigoleneinheit (1) von Rigolenelement (2,
2') zu Rigolenelement (2, 2') durchgehenden Inspektionskanals (11) verbindbar sind.
11. Rigolenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rigolenelement (2, 2') aus Kunststoff, vorzugsweise Recycling-Kunststoff, gefertigt
ist, wobei die separat gefertigte Tunnelsohle (12) und/oder die Tunnelrinnenelemente
(14, 14') aus Kunststoff oder Metall hergestellt ist.
12. Rigolenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Rigolenelemente (1) zu einer größeren Rigoleneinheit mit oder ohne geeignete
Verbindungselemente zusammensetzbar sind, wobei die Rigoleneinheit insgesamt von einem
wasserdurchlässigen Geotextil ummantelt ist.
13. Rigolenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils der Einleitung des Oberflächenwassers abgewandte Tunnelöffnung (10')
des in einer Rigoleneinheit in Strömungsrichtung jeweils letzten Rigolenelements (1)
einer jeden Lage der ggf. übereinander geschichteten Rigolenelemente verschlossen
bzw. nicht eröffnet ist.
14. Rigolenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in die Seitenwandungen des Rigolenelements (1), vorzugsweise in die Längswandungen
(7), wenigstens eine jeweils die zu eröffnenden Tunnelöffnungen (10) umgrenzende Schnittkontur,
vorzugsweise in Form einer Doppelrippe, eingebracht ist.