[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmeübertrager, insbesondere einen Kühlmittelkühler
für Kraftfahrzeuge nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Wärmeübertrager, insbesondere für Kraftfahrzeuge bestehen aus einem zentralen Netz
oder Block, weicher aus Rohren und Rippen aufgebaut ist, wobei die Rohre von einem
ersten Fluid durchströmbar und die Rippen von einem zweiten Medium umströmbar sind.
Beiderseits des Netzes sind Sammelkästen angeordnet, in welche die Rohre münden. Die
Sammelkästen können als Eintritts- oder Austrittskästen, als Umlenkkästen oder als
Eintritts- und Austrittskästen ausgebildet sein. Das erste Fluid, z. B, ein Kühlmittel
eines Kühlmittelkreislaufes eines Kraftfahrzeuges strömt zunächst in den Eintrittskasten,
wird dort auf sämtliche Rohre verteilt, durchströmt den gesamten Block, tritt in den
Austrittskasten ein und verlässt den Wärmeübertrager bzw. Kühlmittelkühler über einen
Austrittsstutzen. In diesem Falle werden alle Rohre in einer Richtung durchströmt,
man spricht von einem Parallelstromkühler. Auf der Sekundärseite des Wärmeübertragers,
d. h. über die Rippen strömt Umgebungsluft, welche in Folge Staudrucks durch den Kühler
gedrückt oder mittels eines Lüfters gefördert wird. Zur weiteren Absenkung der Kühlmitteltemperatur
kann in einem der Sammelkästen eine Trennwand vorgesehen sein, während der andere
Sammelkasten als Umlenkkasten fungiert. Das Kühlmittel tritt dann zunächst in eine
Eintrittskammer des ersten Sammelkastens ein, durchströmt eine erste Hälfte des Blockes
bis zum Umlenkkasten, wird dort umgelenkt und durchströmt dann die zweite Hälfte des
Blockes bis zur Austrittskammer des ersten Kastens. Damit wird der Strömungsweg für
das Kühlmittel verdoppelt. Es ist auch bekannt, das Strömungsmedium durch Anordnung
einer weiteren Trennwand in einem Sammelkasten zweifach umzulenken, d. h. den Strömungsweg
durch den Wärmeübertrager zu verdreifachen.
[0003] Durch die
DE-A 197 22 099 der Anmelderin wurde ein Wärmeübertrager bzw. Kühlmittel/Luftkühler in Ganzaluminiumbauweise
für ein Kraftfahrzeug bekannt. Dieser Kühler besteht vollständig aus Aluminiumteilen,
die miteinander verlötet sind, und weist in einem der beiden Sammelkästen eine Trennwand
auf, durch welche eine Umlenkung des Kühlmittels, d. h. eine zweifache Durchströmung
des Kühlers bewirkt wird. Diese Bauweise führt insbesondere aufgrund der hohen Wärrneleitfähigkeit
der Sammelkästen zu thermisch bedingten Spannungen im Bereich der Trennwand, da hier
Kühlmittelströme unterschiedlicher Temperatur aufeinander treffen, d. h. heißes Kühlmittel
in der Eintrittskammer und abgekühltes Kühlmittel in der Austrittskammer. Die aus
der Temperaturdifferenz resultierenden Spannungen können zum Bruch von Rohren oder
Lötstellen und damit zu Undichtigkeiten führen. Derartige Thermospannungen sind nicht
auf die Bauweise des bekannten Kühlers beschränkt, sondern können ebenso bei Kühlem
mit Sammelkästen auftreten, die einen metallischen Rohrboden und eingelötete Rohrenden
aufweisen, Ebenso problematisch sind Wärmeübertrager oder Kühlmittelkühier mit mehrfacher,
z. B. zweifacher Umlenkung.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Wärmeübertrager der eingangs genannten
Art, d. h. mit mindestens einer Umlenkung des Strömungsmediums dahingehend zu verbessern,
dass die genannten thermisch bedingten Schäden vermieden werden.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Erfindungsgemäß
ist der gesamte Wärmeübertrager in einzelne Wärmeübertragereinheiten unterteilt, die
thermisch entkoppelt sind. Die Stimfläche eines bekannten Wärmeübertragers wird erfindungsgemäß
in mindestens zwei Teilflächen - gleiche oder ungleiche - unterteilt, die die Stirnflächen
der Wärmeübertragereinheiten bilden, die fluidseitig hintereinander geschaltet sind,
was durch eine Fluidverbindung zwischen benachbarten Sammelkästen erfolgt. Zwischen
den einzelnen Wärmeübertragern besteht somit ein Luftspalt, der die thermische Entkopplung,
insbesondere zwischen benachbarten Sammelkästen bewirkt, d. h. in dem Bereich, wo
bei bekannten Wärmeübertragern eine Trennwand angeordnet ist. Durch die erfindungsgemäße
thermische Entkopplung wird der Vorteil erreicht, dass thermisch bedingte Schäden,
z. B. undichte Lötstellen nicht auftreten, weil die Wärmedehnungen nicht behindert
werden.
[0006] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind zwischen benachbarten Sammelkästen
Halteelemente vorgesehen, die den mechanischen Zusammenhalt von benachbarten Wärmeübertragereinheiten
sicherstellen sowie gleichzeitig als Abstandshalter und als thermischer Isolator wirken.
Durch die Halteelemente wird der Vorteil erreicht, dass einerseits ein mechanischer
Zusammenhalt benachbarter Wärmeübertrager besteht und andererseits Thermospannungen
vermieden werden, da Relativbewegungen zwischen benachbarten Sammelkästen möglich
sind. Daher sind die Halteelemente in Richtung der Relativbewegung "weich" ausgebildet.
[0007] Besonders vorteilhaft ist ein in drei gleiche Wärmeübertragereinheiten unterteilter
Wärmeübertrager, d: h. mit zweifacher Umlenkung und entsprechend starker Temperaturabsenkung.
Vorteilhaft ist auch hier, dass die unterschiedlichen Dehnungen der Wärmeübertragereinheiten
nicht behindert und somit Thermospannungen vermieden werden.
[0008] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind die einzelnen Wärmeübertragereinheiten
jeweils in Ganzmetall- bzw. in Ganzaluminiumbauweise hergestellt. Die Einzelteile
dieser Aluminiumwärmeübertrager sind vorzugsweise miteinander verlötet. Somit sind
auch die Verbindungsstutzen zwischen den Sammelkästen und die Halteelemente mit den
jeweils benachbarten Wärmeübertragem verlötbar, sodass der gesamte erfindungsgemäße
Wärmeübertrager ebenfalls in Ganzaluminiumbauweise herstellbar ist.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
Folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Kühlmittelkühler, bestehend aus drei Kühlereinheiten,
- Fig. 2
- einen Verbindungsstutzen zwischen zwei Kühlereinheiten und
- Fig. 3
- ein Halteblech zwischen zwei Kühlereinheiten.
[0010] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Kühlmittelkühler 1, welcher aus drei Teilkühlern oder
Kühlereinheiten 2, 3, 4 zusammengesetzt ist. Die in der Zeichnung oben angeordnete
Kühlereinheit 2 weist einen Kühlmitteleintrittsstutzen 5 auf, und die in der Zeichnung
unten angeordnete Kühlereinheit 4 weist einen Kühlmittelaustrittsstutzen 6 auf. Die
Kühlmittelkühler 2, 3, 4 sind im Wesentlichen gleich aufgebaut, d. h. sie weisen jeweils
ein Netz 2a, 3a, 4a sowie beiderseits angeordnete Sammelkästen 2b, 2c, 3b, 3c, 4b,
4c auf. Der obere Sammelkasten 2b weist den Kühlmitteleintrittstutzen 5 und der untere
Sammelkasten 4c den Kühlmittelausfrittsstutzen 6 auf. Die Kühlmittelkühler 2, 3, 4
sind kühlmittelseitig hintereinander geschaltet, d. h. die Kühlmittel- oder Sammelkästen
2c, 3c sind durch einen Verbindungsstutzen 7 und die gegenüberliegenden Kühlmittelkästen
3b, 4b sind durch einen weiteren Verbindungsstutzen 8 miteinander verbunden. Das über
den Eintrittsstutzen 5 einströmende Kühlmittel durchströmt zunächst die obere Kühlereinheit
2 in Richtung des Pfeils P1, tritt über den Verbindungsstutzen 7 in die mittlere Kühlereinheit
3 ein, durchströmt diese in Richtung des Pfeils P2 , tritt dann durch den Verbindungsstutzen
8 in die untere Kühlereinheit 4 ein und durchströmt diese in Richtung des Pfeils P3,
um den Kühler 1 schließlich über den Kühlmittelaustriftsstutzen 6 zu verlassen. Der
Kühler 1 ist über die beiden Stutzen 5, 6 an einen nicht dargestellten Kühlmittelkreislauf
einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges angeschlossen. Gegenüber den Verbindungsstutzen
7, 8 sind jeweils zwischen den Kühlmittelkästen 2b, 3b ein Halteblech 9 und zwischen
den Kühlmittelkästen 3c, 4c ein Halteblech 10 angeordnet. Beide Haltebleche 9, 10
halten die benachbarten Sammelkästen 2b, 3b bzw. 3c, 4c auf Abstand und bilden eine
mechanische Verbindung zwischen den Kühlereinheiten 2, 3 und 3, 4, sodass der gesamte
Kühler 1 ein zusammenhängendes Gebilde ergibt. Die Netze 2a, 3a, 4a bestehen vorzugsweise
aus nicht dargestellten Flachrohren, zwischen welchen Wellrippen angeordnet sind,
welche von Umgebungsluft überströmt werden. Die Sammel- oder Kühlmittelkästen 2b,
3b, 4b 2c, 3c, 4c sind vorzugsweise als Aluminiumkästen ausgebildet, welche mit den
nicht dargestellten Aluminiumrohren verbunden sind. Sämtliche Kühlereinheiten 2, 3,
4 sind somit als Ganz-Aluminiumwärmeübertrager ausgebildet. Auch die Verbindungsstutzen
7, 8 sowie die Haltebleche 9, 10 sind als Aluminiumteile ausgebildet, die mit den
benachbarten Sammelkästen verlötbar sind. Der gesamte Kühlmittelkühler 1 wird vorzugsweise
im vorderen Motorraum eines nicht dargestellten Kraftfahrzeuges befestigt, wobei vorzugsweise
zusätzliche, hier nicht dargestellte Befestigungsmütel, z. B. Kunststoffschalen, die
die Kühlmittelkästen umfassen, vorgesehen sind.
[0011] Der erfindungsgemäße Aufbau des Kühlmittelkühlers 1 beruht auf folgenden Wirkungen
und Funktionen: Die Verbindungsstutzen 7, 8 bilden jeweils eine Kühlmittel- und eine
feste mechanische Verbindung zwischen benachbarten Sammelkästen - und insofern eine
relativ biegesteife mechanische Brücke. Die durch die Verbindungsstutzen 7, 8 verbundenen
Sammelkästen 2c, 3c sowie 3b, 4b bilden insofern relativ starre Einheiten. Die durch
die Haltebleche 9, 10 nur mechanisch miteinander verbundenen Sammelkästen 2b, 3b sowie
3c, 4c sind dagegen gegeneinander beweglich, d. h. in Richtung der Pfeile P1, P2,
P3. Der Kühlmittelstrom, dargestellt durch den Pfeil P2, ist bei Eintritt in den Kühlmittelkasten
3b kälter als das Kühlmittel im Kühlmittelkasten 2b. Daher dehnt sich das Netz 2a
stärker als das Netz 3a aus, sodass es bei starrer Verbindung zwischen den Kästen
2c und 3 c eine Relativbewegung zwischen den Kästen 2b und 3b ergibt - letztere wird
durch das in Verschieberichtung weich ausgebildet Halteblech 9 zugelassen. Damit werden
Thermospannungen vermieden. Gleiches gilt analog für die Relativbewegung zwischen
den Kästen 3c und 4c.
[0012] Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt zwischen den Kühlmittelkästen 2c, 3c mit dem
Verbindungsstutzen 7, der als Rohr ausgebildet und mit beiden Kästen 2c, 3c verlötet
ist. Damit wird eine Kühlmittelverbindung hergestellt, die gleichzeitig auch eine
mechanisch relativ steife Verbindung bildet.
[0013] Fig. 3 zeigt einen weiteren Ausschnitt aus Fig. 1 mit dem Halteblech 9 zwischen den Kühlmittelkästen
2b, 3b (das Halteblech 10 ist analog ausgebildet). Das Halteblech 9 ist mit den benachbarten
Kühlmittelkästen 2b, 3b durch Löten verbunden und wirkt als Abstandshalter. Andererseits
ist das Halteblech 9 in Richtung der nicht dargestellten Kühlmittelrohre, welche durch
die Pfeile +x, -x angedeutet ist, weich ausgebildet. Im Falle einer Relativbewegung
zwischen den Kühlmittelkästen 2b, 3b in Richtung +x oder -x wird sich das Halteblech
9 (elastisch) verbiegen und eine derartige Relativbewegung zulassen, sodass sich keine
schädlichen Spannungen aufbauen können.
[0014] Der oben beschriebene Kühlmittelkühler 1 wird bevorzugt in Ganzaluminiumbauweise
hergestellt. Andere Bauweisen, beispielsweise mit metallischen Rohrböden und Kunststoffkästen
liegen auch im Bereich der Erfindung, da die gleichen oder ähnliche Vorteile erzielt
werden. Die o. e. Kühleinheiten 2, 3, 4 sind vorzugsweise von gleicher Größe, d. h.
sie weisen gleiche Stimflächen auf. Möglich ist jedoch auch, den Gesamtkühler 1 in
Teilkühler oder Kühlereinheiten mit unterschiedlicher Größe, unterschiedlicher Stirnfläche
bzw. unterschiedlicher Rohrzahl auszubilden. Ferner liegt es im Bereich der Erfindung,
weitere Kühimfttetaustrittsstutzen vorzusehen, z. B. am der mittleren Kühlereinheit,
um hier einen weiteren Kühlkreislauf, z. B., für einen Ölkühler oder einen Ladeluftkühler
anzuschließen.
[0015] Möglich und im Rahmen der Erfindung wäre auch, zwei benachbarte, in Fluidverbindung
stehende Sammelkästen zu einem Sammelkasten mit gemeinsamem Rohrboden zu integrieren,
der jeweils die Rohrenden von zwei benachbarten Teilblöcken aufnimmt. Der gesamte
Wärmeübertrager würde somit nur an den Stellen maximaler Temperaturunterschiede "aufgeschnitten".
1. Wärmeübertrager, insbesondere Kühlmittelkühler (1) für Kraftfahrzeuge mit Wärmeübertragemetz,
Sammelkästen sowie Eintritts- und Austrittsstutzen für ein zu kühlendes Fluid, dessen
Strömungsweg durch den Wärmeübertrager mindestens eine Umlenkung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeübertrager (1) in mindestens zwei Wärmeübertragereinheiten (2, 3) unterteilt
ist, wobei zwei benachbarte Sammelkästen (2c, 3c) durch einen Leitungsabschnitt (7)
in Fluidverbindung stehen.
2. Wärmeübertrager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Sammelkästen (2b, 3b), die gegenüber den in Fluidverbindung stehenden
Sammelkästen (2c, 3c) angeordnet sind, durch jeweils ein Halteelement (9) mechanisch
verbunden sind.
3. Wärmeübertrager nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente (9, 10) als Abstandshalter und thermische Isolation zwischen den
Sammelkästen (2b, 3b; 3c, 4c) ausgebildet sind.
4. Wärmeübertrager nach Anspruch 1, 2 oder 3, gekennzeichnet durch eine Unterteilung in drei Wärmeübertragereinheiten, (2, 3, 4), wobei jeweils zwei
benachbarte Sammelkästen (2c, 3c; 3b, 4b) auf sich gegenüber liegenden Seiten in Fluidverbindung
(7, 8) stehen und eine zweifache Umlenkung (7, 8) des Fluid bilden.
5. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeübertragereinheiten (2, 3, 4) in Ganzmetallbauweise, insbesondere in Ganzaluminiumbauweise
ausgebildet sind.
6. Wärmeübertrager nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeübertragereinheiten (2, 3, 4) durch Hartlöten herstellbar sind.
7. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein, zwei oder mehrere Leitungsabschnitte als rohrförmige Verbindungsstutzen (7,
8) ausgebildet sind, welche zwischen den Schmalseiten benachbarter Sammelkästen (2c,
3c; 3b, 4b) angeordnet sind.
8. Wärmeübertrager nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstutzen (7, 8) aus einem metallischen Werkstoff herstellbar und mit
den benachbarten Sammelkästen (2c, 3c; 3b, 4b) verlötbar sind.
9. Wärmeübertrager nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstutzen (7, 8) aus Kunststoff herstellbar und mittels Dichtungen gegenüber
den Sammelkästen (2c, 3c; 3b, 4b) abgedichtet sind.
10. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein, zwei oder mehrere Leitungsabschnitte dadurch gebildet sind, dass jeweils zwei benachbarte Sammelkästen über ein insbesondere einstückig
angeformtes Zwischenstück mit zu den Sammelkästen gleicher Querschnittsfläche miteinander
verbunden sind.