[0001] Die Erfindung betrifft ein elektronisch gesteuertes Kochfeld mit mehreren Kochstellen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betrieb eines solchen
Kochfeldes.
[0002] Zur Bedienung von beispielsweise Kochfeldern ist es bekannt, als Bedienelemente verschiedene
Schalter einzusetzen, beispielsweise mechanische Druckschalter oder aber sogenannte
Berührschalter. Damit ist es zum einen möglich, das gesamte Kochfeld ein- oder auszuschalten.
Des weiteren können Bedienfunktionen am Kochfeld damit durchgeführt werden, beispielsweise
eine Auswahl einer Kochstelle oder eine Änderung von deren Leistungshöhe.
Aufgabe und Lösung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein eingangs genanntes Kochfeld sowie
ein eingangs genanntes Verfahren zu schaffen, mit denen Probleme und Nachteile des
Standes der Technik vermieden werden können und Kochfelder sowie deren Bedienung vorteilhaft
weiter entwickelt werden können, insbesondere eine Bedienfunktion an dem Kochfeld
auf verbesserte Art und Weise durchgeführt werden kann.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Kochfeld mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11. Vorteilhafte sowie bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche und werden im
folgenden näher erläutert. Der Wortlaut der Ansprüche wird dabei durch ausdrückliche
Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht. Manche Merkmale, die das Kochfeld
sowie das Verfahren betreffen, werden im folgenden nur einmal beschrieben. Sie gelten
jedoch unabhängig davon und allgemein sowohl für das Kochfeld als auch für das Verfahren.
[0005] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Kochfeld eine Steuerung sowie wenigstens
einen Betätigungssensor aufweist, wobei der Betätigungssensor das Aufstellen eines
Kochgefäßes bzw. Berühren eines auf dem Kochfeld bzw. einer Kochstelle aufgestellten
Kochgefäßes erkennt. Dieses Erkennen erfolgt vorteilhaft dadurch, dass eine Bedienperson
das Kochgefäß, welches zu diesem Zweck metallisch sein muss, berührt und damit elektrisch
kontaktiert bzw. sich somit sozusagen in Reihe zu dem Kochgefäß schaltet. Der Betätigungssensor
sowie die Steuerung sind dabei derart ausgebildet, dass die Berührung eines Kochgefäßes
auf einer Kochstelle, unabhängig davon, ob das Kochgefäß bereits darauf stand oder
bereits gerade erst aufgestellt worden ist, durch eine Bedienperson erkannt wird und
als Bedienvorgang an dem Kochfeld gedeutet bzw. gewertet wird. Dadurch bildet das
auf eine Kochstelle aufgestellte Kochgefäß zusammen mit dem Betätigungssensor an dem
Kochfeld einen Berührschalter für eine Bedienperson, wie er zur Bedienung des Kochfeldes
mit einer entsprechenden Bedienfunktion genutzt werden kann oder in anderer Form auch
aus dem Stand der Technik bekannt ist.
[0006] Somit ist es durch die Erfindung möglich, durch die neuartige Berührung des Kochgefäßes
das Kochfeld einzuschalten oder bestimmte Funktionen zu bewirken oder auszulösen und
nicht nur durch spezielle und übliche an dem Kochfeld vorgesehene Schalter oder sonstige
Bedienelemente. Es ist auch sehr komfortabel möglich, beispielsweise durch Aufstellen
eines Kochgefäßes auf eine bestimmte Kochstelle des ausgeschalteten Kochfeldes dieses
überhaupt einzuschalten. Dabei kann es nachrangig sein, ob das Kochgefäß erst auf
die Kochplatte aufgestellt werden muss oder ein bereits aufgestelltes Kochgefäß berührt
wird. Letztendlich registriert das Kochfeld bzw. der Betätigungssensor, dass ein aufgestelltes
Kochgefäß berührt wird. Erfolgt dies nach einem gegebenenfalls vorgesehenen Muster,
so wird es als Bedienfunktion im Sinne eines Einschaltens des Kochfeldes verstanden.
Ebenso ist es möglich, alternativ zu einem Einschalten des Kochfeldes durch Berühren
eines aufgestellten Kochgefäßes oder Aufstellen eines solchen auf eine Kochstelle
diese Kochstelle auszuwählen bzw. zu selektieren.
[0007] Der Vorteil dabei liegt vor allem darin, dass es auf diese Art und Weise nicht nur
möglich ist, ein Bedienelement einzusparen. Eine solche Möglichkeit der Bedienung
eines Kochfeldes kann nämlich auch sehr intuitiv abfolgen bzw. ausgestaltet sein.
Wird nämlich beispielsweise ein Kochgefäß auf eine Kochstelle eines Kochfeldes ausgestellt,
so ist üblicherweise der Beginn eines Kochvorganges beabsichtigt. Wenn es nun mit
der Erfindung möglich ist, durch Aufstellen des Kochgefäßes das Kochfeld gleich einzuschalten
bzw. unter Umständen gleich die entsprechende Kochstelle auszuwählen für eine mögliche
nachfolgende Leistungseinstellung, so kann ein Kochvorgang sehr schnell begonnen werden.
Vor allem geschieht dies auf eine den Handlungen der Bedienperson sehr gut angepasste
Art und Weise.
[0008] Somit geschieht beispielsweise ein Einschalten oder eine Auswahl der zu ändernden
Kochstellen quasi automatisch bzw. von alleine. Neben dem Einspareffekt eines EIN-/AUS-Schalters
oder eines Auswahl-Schalters kann einer Bedienperson in vielen Fällen die Bedienung
bzw. Betätigung erleichtert werden.
[0009] Als Betätigungssensoren können grundsätzlich verschiedene Arten von Sensoren eingesetzt
werden, welche das Berühren des Kochgefäßes erkennen. Dies kann ein sogenannter kapazitiver
Sensor sein, wie er beispielsweise in der
DE 42 24 934 A beschrieben ist. Alternativ kann es ein induktiver Sensor sein, welcher beispielsweise
Spulenform aufweisen kann und in der
DE 196 03 845 A offenbart ist. Des weiteren ist es möglich, dass ein Betätigungssensor eine leichte
Bewegung des Kochgefäßes erkennt, beispielsweise ein geringfügiges Hin- und Herschieben
um wenige Zentimeter. Ein solcher Vorgang kann neben üblichen, vorbeschriebenen Verfahren
auch durch optische Sensoren odgl. oberhalb des Kochfeldes sowie Sensoren für Vibrationen
oder Beschleunigung unter dem Kochfeld erkannt werden.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann ein Betätigungssensor gleichzeitig
ein sogenannter Kochgefäßerkennungs-Sensor sein, auch bekannt als Kochgefäßerkennung
oder Topferkennung. Durch diese Doppelfunktion kann die Zahl der vorzusehenden Sensoren
reduziert werden. In diesem Sinne ist es also von Vorteil, wenn nach der gleichen
Meßmethode sowohl die Anwesenheit eines Kochgefäßes als auch eine Berührung desselben
detektiert wird. Die unterschiedlichen Betriebsarten der Sensoren können beispielsweise
abwechselnd ablaufen.
[0011] Es ist vorteilhaft, wenn der Betätigungssensor unterhalb des Kochfeldes bzw. einer
Kochfeld-Platte angeordnet ist. So stört er das Erscheinungsbild nicht, ist leicht
einzubauen bzw. an dem Kochfeld vorzusehen und ist auch vor Beeinträchtigung wie beispielsweise
Verschmutzung odgl. geschützt. Eine solche Kochfeld-Platte besteht vorteilhaft aus
Glaskeramik, welche für die vorgenannten Sensoren durchlässig ist.
[0012] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung können sogar mehrere Betätigungssensoren
pro Kochstelle vorgesehen sein. Diese sind vorteilhaft an unterschiedlichen Positionen
angeordnet. So kann eine Anpassung an mögliche verschiedene Größen eines Kochgefäßes
auf dieser Kochstelle erfolgen, beispielsweise bei einer Mehrkreis-Heizung. Die mehreren
Betätigungssensoren können dabei im Zusammenwirken mit möglichen Größen des Kochgefäßes
so angeordnet sein, dass abhängig von der Größe des Kochgefäßes jeweils nur ein Betätigungssensor
auf das Berühren eines Kochgefäßes anspricht.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass das Kochfeld bzw. die
Steuerung dazu ausgebildet sind, dass mehrere bzw. verschiedene Bedienfunktionen des
Kochfeldes über den Betätigungssensor mit Berührung des Kochgefäßes durch eine Bedienperson
vorgenommen werden können. Dies betrifft beispielsweise das Einschalten des Kochfeldes
sowie möglicherweise eine Auswahlfunktion einer Kochstelle für nachfolgende, kochfeldspezifische
Einstellungen wie Leistung, Zusatz-Heizungen oder Timer-Funktionen.
[0014] Des weiteren kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass für die bedienerabhängige
Änderung des Betriebszustandes der Kochstelle, beispielsweise eine Einstellung einer
Leistung, gemeinsame Bedienelemente vorgesehen sind, welche die ihnen zugeordnete
Funktion genau gleich für alle Kochstellen aufweisen. Vorteilhaft sind dies ein sogenanntes
Plus- und ein Minus-Bedienelement, mit denen die Leistung stufenlos oder in Stufen
erhöht oder herabgesetzt werden kann. Wird durch Aufstellen eines Kochgefäßes oder
Berühren eines aufgestellten Kochgefäßes das Kochfeld eingeschaltet, so ist es betriebsbereit.
Wird anschließend eine Kochstelle durch Berühren des daraufgestellten Kochgefäßes
ausgewählt, so sind die gemeinsamen Bedienelemente auf diese Kochstelle ausgerichtet
bzw. verändern mit ihrer Funktion den Betriebszustand dieser Kochstelle. Es kann auch
vorgesehen sein, dass durch Aufstellen oder Berühren eines Kochgefäßes das Kochfeld
eingeschaltet wird und gleichzeitig, also ohne weitere Berührung, die Kochstelle,
auf der das berührte Kochgefäß steht, als ausgewählt gilt.
[0015] Es kann vorgesehen sein, dass durch entsprechende Signal-Einrichtungen odgl. eine
Rückmeldung an eine Bedienperson ausgegeben wird, welche einen Auswahlzustand oder
eine Änderung des Betriebszustandes einer Kochstelle angibt. Wird beispielsweise das
Kochfeld eingeschaltet, kann eine Rückmeldung an den Bediener erfolgen. Diese kann
optisch oder akustisch sein, vorteilhaft beides.
[0016] Zur Erhöhung der Bediensicherheit durch die erfindungsgemäße Funktion kann vorgesehen
sein, dass zum Bewirken der Bedienfunktion ein Kochgefäß mehrfach berührt werden muss.
Im Rahmen dessen kann es auch vorgesehen sein, durch eine unterschiedliche Anzahl
von notwendigen Berührungen oder deren Art, beispielsweise über lange oder kurze Berührzeiten
sowie unterschiedlich lange Pausen dazwischen, sozusagen verschiedene Bedienfunktionen
zu kodieren bzw. zu kennzeichnen und unterschiedlich auszulösen. So ist es beispielsweise
möglich, das Kochfeld nur dann erfindungsgemäß einschalten zu können, wenn ein aufgestelltes
Kochgefäß zweimal oder dreimal berührt wird. Vorteilhaft erfolgt eine solche mehrfache
Berührung innerhalb einer bestimmten vorgegebenen maximalen Zeit. Dadurch ist es möglich,
Fehlbedienungen auszuschließen. Diese wären insbesondere im Zusammenhang mit einem
Einschalten des Kochfeldes sehr nachteilig und sollten möglichst vermieden werden.
[0017] Als weiteres Sicherheitsmerkmal kann vorgesehen sein, dass nur dann eine Bedienung
als solche erkannt wird, wenn ein auf der Kochstelle stehendes oder darauf aufgestelltes
Kochgefäß für eine bestimmte Zeit berührt wird. Diese Zeit sollte ebenfalls im Bereich
von Sekunden liegen, vorzugsweise mindestens eine Sekunde betragen. So kann vermieden
werden, dass bei einer flüchtigen Berührung, welche aufgrund ihrer kurzen Zeit tatsächlich
nur unbeabsichtigt sein kann, eine Bedienung stattfindet bzw. eine Bedienfunktion
ausgelöst wird.
[0018] Des weiteren kann zur Erhöhung des Bedienkomforts sowie vor allem der Bediensicherheit
vorgesehen sein, dass die Auswahl einer Kochstelle nur für eine bestimmte Zeit als
solche aufrechterhalten wird, um sozusagen der Bedienperson Zeit zu geben, den Betriebszustand
zu ändern bzw. einen erneuten Bedienbefehl zu geben. Eine solche Zeitdauer sollte
im Bereich mehrerer Sekunden liegen, beispielsweise maximal 10 Sekunden. So können
Fehlbedienungen durch zu lange Auswahlzeiten vermieden werden.
[0019] Des weiteren ist es als Sicherheitsmaßnahme möglich, über die Steuerung bzw. die
Betätigungssensoren zu überwachen, ob während des Berührens des Kochgefäßes oder bei
mehrmaligem Berühren zwischen Berührvorgängen das Kochgefäß bewegt worden ist. Eine
solche Bewegung des Kochgefäßes kann bedeuten, dass das Kochgefäß lediglich aufgestellt
bzw. verschoben wird, jedoch keine Bedienfunktion damit ausgelöst werden soll. Somit
ist es in diesem Fall von Vorteil, wenn keine Bedienung erkannt wird bzw. keine Bedienfunktion
ausgelöst wird.
[0020] Des weiteren kann vorgesehen sein, dass für den Fall, dass zwei Kochgefäße zur gleichen
Zeit berührt sind, also entweder die Berührung gleichzeitig stattgefunden hat oder
sich zumindest zeitlich überschneidet, gar keine Bedienung gewertet wird. In diesem
Fall kann nämlich nicht unbedingt unterschieden werden, wie die Bedienung tatsächlich
gemeint war bzw. welche Kochstelle tatsächlich ausgewählt werden sollte. In einem
solchen Fall kann ein Signal nach Art eines Stör- oder Gefahrensignals an eine Bedienperson
ausgegeben werden.
[0021] Somit zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch aus, dass zum Betrieb
eines vorbeschriebenen Kochfeldes ein Kochgefäß auf eine Kochstelle aufgestellt wird
oder bereits aufgestellt ist. Wird es im Rahmen dessen von einer Bedienperson berührt,
so wird dies über den Betätigungssensor wie eine Betätigung eines Bedienelementes
zur Eingabe eines Bedienbefehls einer Bedienfunktion ausgewertet und das Kochfeld
reagiert darauf entsprechend.
[0022] Wird ein sogenannter induktiver Kochgefäßerkennungs-Sensor als Betätigungssensor
verwendet und mit Schwingkreisverstimmung ausgewertet, so kann er mit einer höheren
Frequenz betrieben werden, um ein Berühren des Kochgefäßes zu erkennen. Bei den vorgenannten
Arten von Sensoren kann diese Frequenz, abhängig vom Auswertungsverfahren der Frequenzmessung,
beispielsweise im Bereich von 2 MHz bis 30 MHz liegen, bevorzugt zwischen 8 MHz und
20 MHz. Um die äußerst geringe Änderung der Schwingkreiskapazität von beispielsweise
etwa 5 pF durch Berühren des Kochgefäßes auswerten zu können, ist es erforderlich,
den Schwingkreis in der Nähe der Eigenresonanz des Sensors zu betreiben. Aus Streukapazität
des Kochgefäßerkennungs-Sensors, etwa 50 pF bis 200 pF, und einer kleinen Schwingkreiskapazität,
etwa 50 pF bis 220 pF, und der Induktivität des Kochgefäßerkennungs-Sensors, etwa
300 nH bis 800 nH, mit aufgestelltem Kochgefäß ergibt sich eine hohe Resonanzfrequenz.
[0023] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und der Zeichnung hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränken die
unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
[0024] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in unterschiedlichen Varianten in der Fig.
1 schematisch dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Dabei zeigt Fig.
1 eine schematische Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Kochfeldes mit vier Kochstellen
und einer als Bedieneinrichtung dienenden Kochgefäß-Erkennung sowie verschiedenen
Verfahren zum Betrieb.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0025] In Fig. 1 ist schematisch ein Kochfeld 11 in Schrägansicht dargestellt, bei dem die
Erfindung in zwei Varianten verwirklicht ist. Das Kochfeld 11 weist eine Glaskeramik-Platte
12 auf, welche die Oberfläche bildet. Diese könnte jedoch auch aus anderen Materialien
bestehen. Auf der Glaskeramik-Platte 12 sind mehrere Kochstellen 14a - d vorgesehen,
wie bei einem üblichen Kochfeld, nämlich in etwa gleich verteilt. Sie können durch
entsprechende Markierungen auf der Oberseite der Glaskeramik-Platte 12, beispielsweise
entsprechende Bedruckungen odgl., kenntlich gemacht sein. Selbstverständlich ist es
hier auch möglich, sogenannte zuschaltbare Mehrkreis-Kochstellen vorzusehen, sei es
in runder oder länglicher Form.
[0026] Unter jeder Kochstelle 14a - d ist jeweils eine Heizung 16a - d vorgesehen. Diese
sind insbesondere bei Glaskeramik-Platten 12 sogenannte Strahlungsheizkörper. Es könnten
alternativ auch Induktionsheizungen verwendet werden, da der verwendete Typ von Heizung
für die Erfindung diesbezüglich keine Rolle spielt. Jede der Heizungen 16a - d wird
über eine Steuerung 18 angesteuert und entsprechend einer ausgewählten Koch- oder
Leistungsstufe mit Energie versorgt. Hierzu sind die Leistungsschalter 20a - d vorgesehen.
Mittels Berührungsschaltern 21, welche am rechten Rand der Glaskeramik-Platte 12 angeordnet
sind und entsprechende Markierungen auf der Oberseite der Platte aufweisen, kann die
Bedienung des Kochfeldes 11 erfolgen, beispielsweise als Einstellung einer Koch- oder
Leistungsstufe für die Heizung 16 einer Kochstelle 14. Dazu sind die Berührungsschalter
21 mit Plus- und Minus-Symbolen versehen zur Erhöhung bzw. Herabsetzung der Leistung.
Die Berührungsschalter 21 können beispielsweise als kapazitive Berührungsschalter
ausgebildet sein und sogenannte Touch-Schalter sein. Neben kapazitiven Funktionsprinzipen
können auch optische oder weitere verwendet werden, ebenso mechanische Schalter odgl..
Durch Auflegen eines Fingers 27 können die Berührungsschalter 21 entsprechend ihrer
Funktion betätigt werden.
[0027] Des weiteren befinden sich unterhalb der Kochstellen 14, vorteilhaft zwischen Glaskeramik-Platte
12 und Heizung 16, die sogenannten Kochgefäßerkennungs-Sensoren 22a und d. Diese können
in unterschiedlicher Form ausgebildet sein. Unter der Kochstelle 14a ist bei einer
Erfindungsvariante ein Kochgefäßerkennungs-Sensor 22a vorgesehen, der in etwa Spulenform
aufweist und mit der Steuerung 18 verbunden ist. Ein solcher Sensor ist beispielsweise
in der
EP 788 293 A beschrieben, auf welche bezüglich möglicher Realisierungen ausdrücklich Bezug genommen
wird.
[0028] Unter der Kochstelle 14d sind bei einer anderen Erfindungsvariante zwei Kochgefäßerkennungs-Sensoren
22d angeordnet, welche nicht in Spulenform ausgebildet sind, sondern zwei einzelne
Flächen bilden, die am Rand der Kochstelle 14d und in etwa gegenüberliegend angeordnet
sind. Diese Kochgefäßerkennungs-Sensoren 22d können ein kapazitives Funktionsprinzip
aufweisen, wie es beispielsweise aus der
DE 42 24 934 A bekannt ist. Zwar werden sie dort für ein anderes Funktionsprinzip verwendet. Der
Zweck ist jedoch der gleiche, nämlich die Erkennung der Anwesenheit, der Ausbildung
sowie unter Umständen auch der Größe eines auf die zu dem Kochgefäßerkennungs-Sensor
gehörigen Kochstelle aufgesetzten Gefäßes, hier verbunden mit der Zusatz-Funktion
der Erkennung der Berührung des Kochgefäßes durch einen Bediener 27.
Funktion
[0029] Im folgenden soll die Funktion anhand der Kochstelle 14a mit dem spulenförmigen induktiven
Kochgefäßerkennungs-Sensor 22a beschrieben werden. Diese Funktionsbeschreibung ist
jedoch ausdrücklich nicht auf die spezielle Ausbildung des Kochgefäßerkennungs-Sensors
22a beschränkt, sondern kann, entweder direkt oder in entsprechender Abwandlung, mit
sonstigen Kochgefäßerkennungs-Sensoren verwendet werden, insbesondere wenn diese mit
elektromagnetischen Feldern arbeiten, also entweder induktiver oder kapazitiver Natur
sind.
[0030] Da bei dem dargestellten erfindungsgemäßen Kochfeld 11 für die Leistungseinstellung
sämtlicher Kochstellen 14a - d nur die beiden Berührungsschalter 21 vorgesehen sind,
muss das Kochfeld zum einen auch eingeschaltet werden können. Ist oder wird ein Kochgefäß
25 aufgestellt, und zwar auf einer bestimmte Kochstelle, so erkennt dies der Kochgefäßerkennungs-Sensor
22 zusammen mit der Steuerung 18. Erfindungsgemäß wird dabei erkannt, dass mit einem
Finger 27 das Kochgefäß 25 berührt wird, also eine kapazitive Ankopplung erfolgt.
Im Rahmen der Erfindung hat sich nämlich gezeigt, dass bei entsprechend genauer Abstimmung
und Auswertung der Signale des Kochgefäßerkennungs-Sensors 22 ermittelt werden kann,
ob ein Kochgefäß berührt wird. Dafür sind metallische Kochgefäße notwendig. Durch
das Berühren des Kochgefäßes 25 mit einem oder mehreren Fingern 27 wird beispielsweise
parallel zur Schwingkreiskapazität der Sensoren die Kapazität einer Bedienperson hinzugefügt.
Dieses kann am Signal des Kochgefäßerkennungs-Sensors 22 erkannt werden. Um dieses
Berühren des Kochgefäßes zu erkennen, ist es notwendig, die Betriebsfrequenz des Kochgefäßerkennungs-Sensors
auf die oben genannten sehr hohen Werte zu verschieben. Alternativ können über ähnliche
Sensoren mit kapazitiver Ankopplung auch kapazitive Ableitströme an dem Finger 27
gemessen werden.
[0031] Wurde über den Kochgefäßerkennungs-Sensor 22 und die Steuerung 18 registriert, dass
das Kochgefäß berührt worden ist, wird dies als Bedienung bzw. Einschalten gewertet
und das Kochfeld eingeschaltet. Dazu ist es allerdings notwendig, das Kochfeld bzw.
dessen Steuerung stets in einer Art Stand-By-Zustand zu halten, da schließlich die
Sensoren angesteuert bzw. aktiviert sein müssen, um ein derartiges Einschalten schnell
und zuverlässig zu detektieren.
[0032] Alternativ zu dem Berühren eines bereits aufgestellten Kochgefäßes 25a wie links
vorne dargestellt kann auch ein Kochgefäß 25c aufgestellt werden zum Einschalten,
wie es rechts hinten durch den großen Bewegungspfeil dargestellt ist. Dabei wird das
Kochgefäß 25c durch die Hände 28 berührt. Das entspricht von der Erkennung somit in
etwa dem Berühren eines bereits aufgestellten Kochgefäßes.
[0033] Ebenso kann über Berühren eine sogenannte Auswahl, auch Selektion genannt, stattfinden.
Mit dieser wird festgelegt, bei welcher Kochstelle 14 bei einem darauffolgenden Vorgang
die Koch- oder Leistungsstufe verändert wird. Wird ein Kochgefäß 25 aufgestellt, so
erkennt dies der Kochgefäßerkennungs-Sensor 22 zusammen mit der Steuerung 18. Die
Steuerung 18 wertet dies als Auswahl der entsprechenden Kochstelle 14. Dies bedeutet,
dass eine nachfolgende Betätigung der Berührungsschalter 21 für den Zustand dieser
speziellen Kochstelle 14 bzw. der zugehörigen Heizung 16 gilt. Dieses ist an sich
auch in dieser Art aus dem Stand der Technik in Form der
DE 102 11 047 bekannt.
[0034] Um nun jedoch auch einige Zeit nach dem Aufstellen des Kochgefäßes bzw. zu beliebiger
Zeit während des Kochens, insbesondere auch mit mehreren Kochstellen des Kochfeldes
11, eine Veränderung der Koch- oder Leistungsstufe einer Kochstelle 14 vorzunehmen,
muss diese erneut ausgewählt werden. Erfindungsgemäß erfolgt dies dadurch, dass mit
einem Finger 27 das Kochgefäß 25 berührt wird. Dabei wird betont, dass ein Verschieben
des Kochgefäßes zwar möglich ist und unter Umständen die Deutlichkeit einer Auswahl
noch unterstreichen kann. Grundsätzlich ist es jedoch nicht notwendig, da ein solches
Verschieben zumindest in dem Maß, dass es von einer Kochgefäßerkennung sicher detektiert
werden kann, so groß sein müsste, dass es unter Umständen als aufwendig bzw. auch
unpraktisch angesehen wird.
[0035] Wurde über den Kochgefäßerkennungs-Sensor 22 und die Steuerung 18 registriert, dass
das Kochgefäß berührt worden ist, wird dies als Auswahl gewertet und eine anschließende
Betätigung der Berührungsschalter 21 oder auch sonstiger Zustandsschalter gilt dann
genau für diese Kochstelle. Beispielsweise könnte auch eine Zusatz-Heizzone zugeschaltet
werden.
[0036] Wird nach der Auswahl einer Kochstelle und vor Betätigung der Berührungsschalter
21 ein anderes Kochgefäß 25 berührt, so wechselt vorteilhaft die Auswahl der Kochstelle
zur als letzte betätigten bzw. die Auswahl der zuerst betätigten Kochstelle wird aufgehoben.
[0037] Vor allem ist bei der Erfindung mit Vorteil vorgesehen, dass nach erkannter Berührung
eines Kochgefäßes 25 ein entsprechendes Signal an einen Benutzer ausgegeben wird,
entweder optisch oder akustisch. So kann vor allem da Einschalten signalisiert werden.
Es ist nicht notwendig, während der Änderung des Zustands der Kochstelle über die
Berührungsschalter 21 das Kochgefäß 25 weiter zu berühren. Ein einmaliges Berühren,
unter Umständen mit einer mindest erforderlichen Zeitspanne, kann als ausreichend
angesehen werden.
[0038] Dies bedeutet also bei einem möglichen Ausführungsbeispiel, dass ein Berühren oder
Anfassen eines Kochgefäßes von dem Kochfeld bzw. dem Betätigungssensor erkannt wird
und als Betätigung entsprechend einer sonstigen Betätigung über bekannte Schalter
genommen wird. So kann entweder auf manche Eingabeelemente oder Bedienelemente wie
EIN-Schalter oder Leistungsschalter odgl. verzichtet werden. Des weiteren ist eine
instinktive Betätigung durch Berühren eines aufgestellten Kochgefäßes möglich. Schließlich
hat es sich im Rahmen der Untersuchungen zu dieser Erfindung erwiesen, dass in vielen
Fällen eine Berührung des Kochgefäßes beispielsweise beim Aufstellen eines Kochgefäßes
mit zu erwärmendem Inhalt, beim Heben des Deckels oder beim Umrühren mit gleichzeitigem
Festhalten stattfindet. Diesen Handlungen folgen in der Praxis oftmals Änderungen
am Einschaltzustand des Kochfeldes oder an der Leistungseinstellung der Kochstelle.
1. Elektronisch gesteuertes Kochfeld (11) mit mehreren Kochstellen (14), auf welche jeweils
ein Kochgefäß (25) gestellt werden kann zur Erwärmung von darin befindlichem Kochgut,
wobei eine Steuerung (18) sowie wenigstens ein Betätigungssensor (22) zum Erkennen
einer Berührung (27, 28) eines Kochgefäßes auf dem Kochfeld bzw. einer Kochstelle
vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungssensor und die Steuerung derart ausgebildet sind, dass eine Berührung
eines Kochgefäßes (25) auf einer Kochstelle durch eine Bedienperson (27, 28) erkennbar
ist als Bedienvorgang an dem Kochfeld (11) derart, dass das auf eine Kochstelle (14)
aufgestellte Kochgefäß (25) zusammen mit dem Betätigungssensor (22) einen Berührschalter
zur Bedienung des Kochfeldes mit einer Bedienfunktion bildet.
2. Kochfeld nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungssensor ein kapazitiv arbeitender Betätigungssensor (22d) bzw. Berührungssensor
ist, wobei er vorzugsweise eine Sensorfläche aufweist.
3. Kochfeld nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungssensor ein induktiv arbeitender Betätigungssensor (22a) bzw. Berührungssensor
ist, wobei er vorzugsweise eine Spule aufweist.
4. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungssensor (22) gleichzeitig ein Kochgefäßerkennungs-Sensor ist.
5. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungssensor (22) unterhalb des Kochfeldes (11) bzw. unterhalb einer Kochfeld-Platte
(12) angeordnet ist, welche vorzugsweise aus Glaskeramik besteht.
6. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Betätigungssensoren (22d) pro Kochstelle (14d) an unterschiedlichen Positionen
der Kochstelle vorgesehen sind, wobei die mehreren Betätigungssensoren jeweils abhängig
von der Größe des Kochgefäßes (25) aktivierbar sind.
7. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (18) dazu ausgebildet ist, einige, vorzugsweise einen Großteil, der
Bedienfunktionen des Kochfeldes (11) über den Betätigungssensor (22) mit Berührung
(27, 28) des Kochgefäßes (25) vorzunehmen.
8. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch Betätigen des Betätigungssensors (22) durch Berühren (27, 28) eines Kochgefäßes
(25) auf einer Kochstelle (14) das Kochfeld (11) in einen Betriebszustand versetzbar
ist, so dass diese Bedienfunktion ein Einschalten ist.
9. Kochfeld nach einem vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (18) dazu ausgebildet ist, ein mehrfaches Berühren (27, 28) eines Kochgefäßes
(25) zur Betätigung des Betätigungssensors (22) zu unterscheiden und als unterschiedliche
Betätigungen bzw. Bedienfunktionen zu werten und in entsprechende Bedienbefehle umzusetzen,
wobei insbesondere zum Einschalten des Kochfeldes (11) ein mehrfaches Berühren vorgesehen
ist.
10. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (18) mehrere gemeinsame Bedienelemente (21) für die bedienerabhängige
Änderung des Betriebszustandes der Kochstellen (14) bzw. als Bedienfunktion aufweist,
insbesondere für die Einstellung oder Änderung einer Leistung jeder einzelnen Kochstelle,
vorzugsweise ein Plus- und ein Minus-Bedienelement für alle Kochstellen.
11. Verfahren zum Betrieb eines Kochfeldes nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch Berühren (27, 28) eines auf einer Kochstelle (14) aufgestellten Kochgefäßes
(25) dieses Berühren als Betätigung eines Bedienelementes zur Eingabe eines Bedienbefehls
als Bedienfunktion ausgewertet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Kochfeld (11) aus einem deaktivierten Zustand durch Berühren des auf eine Kochstelle
(14) aufgestellten Kochgefäßes (25) in einen aktivierten Zustand versetzt wird, insbesondere
eingeschaltet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Einschalten des Kochfeldes (11) aus dem deaktivierten Zustand erst nach mehrmaligem
Berühren (27, 28) eines auf eine Kochstelle (14) aufgesetzten Kochgefäßes (25) erfolgt,
insbesondere nach zweimaligem Berühren, wobei vorzugsweise bei mehrmaligem Berühren
(27, 28) des Kochgefäßes (25) als Bedienung des Kochfeldes (11) der Betätigungssensor
(22) mit der Steuerung (18) erkennt, ob das Kochgefäß dabei bewegt worden ist und
bei festgestelltem Bewegen des Kochgefäßes keine Bedienung erkennt bzw. nicht in einen
Bedienbefehl umsetzt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass nach Berühren eines auf einer Kochstelle (14) aufgestellten Kochgefäßes (25) als
Bedienfunktion eine Rückmeldung an eine Bedienperson (27, 28) ausgegeben wird, welche
vorzugsweise optisch und/oder akustisch ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein Berühren (27, 28) eines auf einer Kochstelle aufgestellten Kochgefäßes (25) nur
dann als Bedienung angesehen wird, wenn es für eine bestimmte Zeit im Bereich von
wenigen Sekunden von einer Bedienperson (27, 28) berührt worden ist, wobei vorzugsweise
bei einer vorgesehenen Bedienung durch mehrmaliges Berühren ein maximaler Zeitraum
zwischen aufeinanderfolgenden Berührungen nicht überschritten werden darf zum Bewirken
einer Bedienfunktion.