[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung von Wartungs- und
Inspektionsarbeiten an einer Aufzugsanlage.
[0002] Es ist bekannt, dass Wartungsarbeiten an Aufzugskomponenten, die im Aufzugsschacht
angeordnet sind, durch eine auf der Kabinendecke der Aufzugskabine stehende Wartungsperson
durchgeführt werden. Die Aufzugskabine ist zu diesem Zweck mittels einer Inspektionssteuerung
im gesamten Aufzugsschacht verfahrbar. Bei diesem Vorgang ist es zwingend erforderlich,
durch zusätzliche technische Massnahmen einen Sicherheitsabstand zwischen der Kabinendecke
der Aufzugskabine und der Schachtdecke bzw. zwischen der Kabinendecke und im Bereich
der Schachtdecke installierten Aufzugskomponenten zu gewährleisten, um zu vermeiden,
dass die Wartungsperson eingeklemmt werden kann.
[0003] JP 09263372 offenbart eine Lösung, die die Einhaltung eines solchen Sicherheitsabstands gewährleistet.
Es wird darin vorgeschlagen, eine Aufzugskabine so auszugestalten, dass ihre Kabinendecke
in den Passagierraum absenkbar ist, so dass sie eine Wartungsplattform bildet, von
welcher aus die Wartungsperson Inspektions- oder Reparaturarbeiten an im Aufzugsschacht
fixierten Aufzugskomponenten ausführt.
Durch das Absenken der Kabinendecke wird erreicht, dass der genannte Sicherheitsabstand
gewährleistet ist, ohne dass besondere Sicherheitseinrichtungen, wie beispielsweise
in den Kabinenfahrweg einschwenkbare Anschlagpuffer oder eine zusätzliche Schalteinrichtung,
die eine abwärts versetzte obere elektrische Wegbegrenzung bildet, erforderlich sind.
[0004] Das in
JP 09263372 offenbarte Wartungsverfahren, bei dem eine absenkbare Kabinendecke als Wartungsplattform
dient, weist gewisse Nachteile auf, die im Folgenden kurz beschrieben sind:
[0005] Damit eine Wartungsperson auf die Kabinendecke der Aufzugskabine gelangen kann, muss
die auf einem Stockwerk stehende Wartungsperson mit einem relativ umständlichen Verfahren
dafür sorgen, dass die Kabine unterhalb ihrer normalen Stockwerksposition anhält,
so dass die Wartungsperson vom Stockwerksboden aus die Decke der Aufzugskabine betreten
kann. Üblicherweise geschieht dies dadurch, dass die Wartungsperson beim Vorbeifahren
der Aufzugskabine im richtigen Zeitpunkt die Schachttüre der Aufzugsanlage manuell
entriegelt, so dass die Aufzugskabine gestoppt wird. Da die Position der fahrenden
Aufzugskabine meist nur durch einen Türspalt erkennbar ist und die Aufzugskabine mit
erheblicher Geschwindigkeit vorbeifährt, ist dieses Verfahren zeitaufwändig und verlangt
erhebliche Geschicklichkeit von der Wartungsperson, die Schachttüre im richtigen Zeitpunkt
zu entriegeln. Ausserdem sind das Entriegeln und das anschliessende Öffnen der Schachttüre
mit dem Gefahrenrisiko eines Absturzes in den Aufzugsschacht verbunden, falls die
Aufzugskabine nicht in der angestrebten Position angehalten hat.
[0006] Von der Kabinendecke aus muss die Wartungsperson mit Hilfe einer handbetriebenen
Seiltrommel die Kabinendecke auf deren Arbeitsniveau absenken und nach Beendigung
der Wartungsarbeiten wieder auf Normalniveau anheben, wobei die Hebevorrichtung zusätzlich
zum Gewicht der Kabinendecke mit dem Gewicht der Wartungsperson belastet ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Durchführung von Wartungs-
und Inspektionsarbeiten an einer Aufzugsanlage der eingangs genannten Art vorzuschlagen,
das die genannten Nachteile der als Stand der Technik zitierten Einrichtung nicht
aufweist. Insbesondere soll also ein Verfahren geschaffen werden, bei welchem die
Wartungsperson auf die Kabinendecke gelangt, ohne dass sie mit viel Zeitaufwand und
Geschicklichkeit die Aufzugskabine auf einer nicht einem normalen Stockwerksniveau
entsprechenden Höhe stoppen muss, ohne dass sie das Gefahrenrisiko eines Absturzes
einzugehen hat und ohne dass sie die Kabinendecke mit der zusätzlichen Belastung durch
die Wartungsperson abwärts und insbesondere aufwärts zu bewegen hat.
[0008] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, welches die im unabhängigen
Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
[0009] Die Erfindung beruht demnach auf dem Gedanken, die vorstehend genannten Probleme
durch ein Wartungsverfahren zu beheben,
- bei dem das Betreten der Kabinendecke erfolgt, während die Aufzugskabine sich auf
einem normalen Stockwerksniveau befindet, auf welches sie vorzugsweise aufgrund eines
üblichen Stockwerksrufs durch die Aufzugssteuerung gesteuert wurde, wobei die Aufzugstüren
automatisch geöffnet werden, und
- bei dem die Kabinendecke in der Aufzugskabine aufwärts und abwärts bewegt wird, bevor
die Wartungsperson diese betreten hat bzw. nachdem die Wartungsperson die Kabinendecke
wieder verlassen hat.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemässen Wartungsverfahrens
gehen aus den Unteransprüchen hervor und sind im Folgenden beschrieben:
[0011] Gemäss einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemässen Wartungsverfahrens
wird die Aufzugskabine aufgrund eines Stockwerksrufs automatisch durch die Aufzugssteuerung
auf dem gewählten Stockwerk positioniert, wonach die Kabinentüre sowie die Schachttüre
automatisch geöffnet werden.
[0012] Zweckmässigerweise wird die Hebevorrichtung, mit welcher die absenkbare Kabinendecke
abgesenkt bzw. angehoben wird, mit Hilfe einer manuell oder elektromotorisch betätigbaren
Antriebsvorrichtung angetrieben.
[0013] Raumsparend und kostengünstig ist eine Ausgestaltung des Verfahrens, bei welcher
die Antriebsvorrichtung durch die Wartungsperson mit Hilfe einer Handkurbel oder eines
elektrisch betriebenen mobilen Drehmomenterzeugers betätigt wird.
[0014] Eine besonders bedienungsfreundliche Durchführung des Verfahrens wird dadurch erreicht,
dass die Antriebsvorrichtung im Bereich eines Türkämpfers der Kabinentüre angeordnet
ist und durch die im Bereich der Türöffnungen der Kabinentüre und der Schachttüre
auf dem jeweils zugeordneten Stockwerksboden stehende Wartungsperson manuell betätigt
wird.
[0015] Ausgezeichnete Bewegungsfreiheit und geringes Unfallrisiko für die Wartungsperson
bietet eine Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens, bei der die Hebevorrichtung,
mit welcher die absenkbare Kabinendecke abgesenkt bzw. angehoben wird, mehrere Bowdenzüge
umfasst, wobei die zum Anheben bzw. zum Halten der Kabinendecke erforderliche Kraft
durch Zugmittel der Bowdenzüge von der Antriebsvorrichtung über Stützstellen an der
Aufzugskabine auf die Kabinendecke übertragen wird.
[0016] Eine Verbesserung der Bedienungsfreundlichkeit dank Reduktion des durch die Wartungsperson
aufzubringenden Kraftaufwands wird durch eine Ausgestaltung des Verfahrens erreicht,
bei welcher die Gewichtskraft der absenkbaren Kabinendecke mittels einer in Form einer
federgetriebenen Seiltrommel vorhandenen Entlastungsvorrichtung mindestens teilweise
kompensiert wird.
[0017] Nach einer besonders zweckmässigen Ausgestaltung des Verfahrens wird als Aufstiegseinrichtung
eine auf der absenkbaren Kabinendecke installierte Aufstiegsleiter verwendet.
[0018] Als besonders komfortabel und betriebssicher hat sich eine Ausgestaltung des erfindungsgemässen
Verfahrens erwiesen, bei der die Aufstiegsleiter an ihrem einen Ende auf einer im
Bereich der kabinentürseitigen Vorderkante der Kabinendecke angeordneten horizontalen
Achse eines Gelenks schwenkbar gelagert ist und vor dem Aufstieg der Wartungsperson
auf die abgesenkte Kabinendecke durch diese Wartungsperson aus ihrer Horizontallage
auf der Kabinendecke um einen Winkel von etwa 270° in eine beinahe vertikale Aufstiegslage
im Bereich der Kabinentüre geschwenkt wird.
[0019] Gemäss einer Platz sparenden und bei allen Konfigurationen der Aufzugskabine anwendbaren
Variante des Verfahrens umfasst die Aufstiegsleiter mehrere teleskopisch ausziehbare
Segmente, wobei die Aufstiegsleiter in zusammengeschobenem Zustand um die genannte
horizontale Achse unter einem Türkämpfer der Kabinentüre hindurch in ihre vertikale
Aufstiegslage geschwenkt und anschliessend auf volle Länge ausgezogen wird.
[0020] Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird der Fuss der heruntergeschwenkten
Aufstiegsleiter (22) im Bereich einer Kabinentürschwelle auf einem Boden der Aufzugskabine
abgestützt wird, wobei die Aufstiegsleiter so positioniert wird, dass die Kabinentüre
und die Schachttüre geschlossen werden können, bevor die Aufzugskabine zu den Wartungspositionen
verfahren wird.
[0021] Ausführungsbeispiele zum erfindungsgemässen Wartungsverfahren sind im Folgenden anhand
der beigefügten Zeichnungen erläutert.
[0022] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Aufzugskabine mit absenkbarer Kabinendecke, die zur
Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens geeignet ist.
- Fig. 2
- Eine erste Variante einer Antriebsvorrichtung zum Absenken und Anheben der Kabinendecke.
- Fig. 3
- Einen Schnitt III - III durch die Antriebsvorrichtung gemäss Fig. 2.
- Fig. 4
- Eine zweite Variante einer Antriebsvorrichtung zum Absenken und Anheben der Kabinendecke.
- Fig. 5
- Einen Schnitt V - V durch die Antriebsvorrichtung gemäss Fig. 4.
- Fig. 6
- Eine Detailansicht der Antriebsvorrichtung zum Absenken und Anheben der Kabinendecke
mit Sicherheitsvorrichtungen zum Verhindern unbefugter Betätigung und unbeabsichtigten
Absinkens der Kabinendecke.
- Fig. 7
- Eine Untenansicht (Schnitt A-A) der Details gemäss Fig. 6.
- Fig. 8
- Eine Detailansicht einer Absinkverriegelung zum Verhindern eines unbeabsichtigten
Absinkens der Kabinendecke.
- Fig. 9
- Eine schematische Darstellung einer Aufzugskabine mit abgesenkter Kabinendecke und
heruntergeschwenkter, teleskopartig ausziehbarer Aufstiegsleiter.
- Fig. 10
- Eine von einer Seite der Aufzugskabine gesehene Detaildarstellung der Schwenk- und
Ausziehfunktion der Aufstiegsleiter.
- Fig. 11
- Eine von der Schachttüre aus auf die Aufzugskabine gesehene Darstellung der Aufstiegsleiter.
- Fig. 12
- Ein Schnitt durch die Aufstiegsleiter mit einer Leiterholm-Verriegelungsvorrichtung
zum Arretieren der teleskopartig ausziehbaren Rechteckrohre (Sektionen) der Aufstiegsleiter.
[0023] Fig. 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemässe Aufzugskabine 1 mit einer absenkbaren
Kabinendecke 2, die in der dargestellten abgesenkten Position als Wartungsplattform
für die Wartung oder die Reparatur von im Aufzugsschacht angeordneten Aufzugskomponenten
dienen kann. Die Aufzugskabine umfasst als Hauptbestandteile einen Kabinenboden 3,
einen Dachrahmen 4, der über Vertikalpfosten 5 mit dem Kabinenboden 3 verbunden ist,
sowie die an den Zugmitteln 7 von vier Bowdenzügen 6 aufgehängte und mit Hilfe dieser
Bowdenzüge 6 absenkbare Kabinendecke 2, die im Normalbetrieb innerhalb oder unterhalb
des Dachrahmens 4 fixiert ist. Kabinenwände wie auch Kabinentüren sind in Fig. 1 aus
Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
[0024] Die Bowdenzüge 6, von denen jeder ein durchgehendes oder durch mehrere Abschnitte
gebildetes flexibles Hüllrohr 8 mit einem darin geführten Zugmittel 7 umfasst, verbinden
die absenkbare Kabinendecke 2 mit einer Antriebsvorrichtung 10, welche unterhalb eines
kabinentürseitigen Teils des Dachrahmens 4, d. h. im Bereich des Türkämpfers der Kabinentüre,
befestigt ist. Die in einem noch folgenden Abschnitt detailliert beschriebene Antriebsvorrichtung
10 hat die Aufgabe, alle zur Kabinendecke 2 führenden Zugmittel 7 zu synchronen Längsbewegungen
zu veranlassen, die ein paralleles Absenken bzw. Anheben der Kabinendecke 2 bewirken.
Jedes der Zugmittel 7 ist dabei mindestens teilweise in einem flexiblen Hüllrohr 8
bis zu einer Stützstelle 9 am Dachrahmen geführt, die vertikal oberhalb einer Befestigungsstelle
des Zugmittels 7 an der absenkbaren Kabinendecke liegt. Vorzugsweise führt das Hüllrohr
8 jedes Bowdenzugs ohne Unterbrechung von der Antriebsvorrichtung 10 zu der genannten
Stützstelle 9 am Dachrahmen 4, wo es fixiert ist. In gewissen Fällen kann es jedoch
vorteilhaft sein, das Hüllrohr 8 in zwei oder mehrere in Längsrichtung voneinander
beabstandete Abschnitte 8.1 aufzuteilen. Bei unterbrochenen Hüllrohren 8.1 sind die
der Unterbrechung zugeordneten Enden der Hüllrohre unverschiebbar an der Aufzugskabine,
vorzugsweise mittels Haltestücken 12 am Dachrahmen 4 fixiert. Das zugeordnete Zugmittel
7 erstreckt sich immer ununterbrochen von der Antriebsvorrichtung 10 durch die durchgehenden
oder unterbrochenen Hüllrohre 8, 8.1 über die genannte Stützstelle 9 am Dachrahmen
zur vertikal unter dieser liegenden Befestigungsstelle an der Kabinendecke, wobei
es zwischen den einer Unterbrechung zugeordneten Enden der Hüllrohre 8.1 stets nur
geradlinig verlaufen kann.
[0025] Jeder der Bowdenzüge 6 kann dabei zwecks Umgehung von Hindernissen, aus ästhetischen
Gründen, oder um keine Behinderung für eine auf der Kabinendecke stehende Wartungsperson
zu bilden, in unzähligen Varianten angeordnet und dabei in allen wünschbaren Richtungen
gebogen werden. In besonderen Fällen, beispielsweise bei einer Umlenkung mit zwingend
geringem Umlenkradius, kann es sinnvoll sein, anstelle einer Umlenkung des Zugmittels
mittels Hüllrohr eine Umlenkrolle zu verwenden, wie dies anhand der Umlenkrolle 13
dargestellt ist.
[0026] Um zu gewährleisten, dass die Kabinendecke 2 während ihrer Absenk- bzw. Anhebebewegung
nicht in Kontakt mit den üblicherweise kratzempfindlichen Kabinenwänden oder mit der
Tastatur eines Bedienungsfelds gelangt und ausserdem als Wartungsplattform ausreichende
Horizontalstabilität aufweist, ist die Kabinendecke 2, wie in Fig. 1 erkennbar, zusätzlich
mittels eines Scherenmechanismus 15 mit dem Dachrahmen 4 verbunden. Es kann eine Ausführungsart
des Scherenmechanismus verwendet werden, bei welcher jeder Scherenarm 15.1 mit jeweils
einem seiner Enden gelenkig und unverschieblich und mit dem jeweils anderen Ende über
ein horizontal verschiebliches Armgelenk mit der Kabinendecke bzw. mit dem Dachrahmen
verbunden ist.
[0027] Fig. 1 zeigt eine andere Ausführungsart eines Scherenmechanismus, die mit unverschieblichen
Armgelenken 15.2 funktioniert. Diese Lösung erfordert jedoch, dass alle vier von einem
zentralen Scherengelenk 15.3 ausgehenden Scherenarme 15.1 teleskopartig ausziehbar
sein müssen. Die Ausziehlänge der Scherenarme ist durch integrierte Anschläge begrenzt,
so dass der Scherenmechanismus 15 eine Begrenzung der Absenktiefe der Kabinendecke
bildet und die Kabinendecke bei maximaler Absenkung in allen Horizontalrichtungen
stabilisiert. Vorteilhafterweise wird eine Aufzugskabine mit zwei oder mehreren solcher
Scherenmechanismen ausgerüstet.
[0028] Die Scherenarme können auch zur Führung eines Stromkabels dienen, das die Zufuhr
elektrischer Energie von der Aufzugskabine zur absenkbaren Kabinendecke gewährleistet,
um beispielsweise die Beleuchtungskörper der Leuchtdecke zu speisen. Ein solches Stromkabel
kann beispielsweise an jedem Abschnitt eines Scherenarms fixiert sein, wobei das Stromkabel
im Bereich des Übergangs zwischen zwei gegenseitig verschieblichen Abschnitten eine
hängende Schlaufe bildet, um die gegenseitige Verschiebung der Scherenarme zu überbrücken.
[0029] Eine zusätzliche Horizontalstabilisierung der abgesenkten Kabinendecke 2 wird durch
ein Paar kreuzweise in einer zu einer Kabinenwand parallelen Ebene angeordneter biegeschlaffer
jedoch längssteifer Zugverstrebungen 17 erreicht, welche die Kabinendecke 2 mit dem
Dachrahmen 4 verbinden. Bei maximaler Absenkung der Kabinendecke werden die Zugverstrebungen
17 gespannt, wodurch letztere, in Zusammenwirkung mit den Zugmitteln 7 der die Kabinendecke
tragenden Bowdenzüge, parallel zur genannten Kabinenwand gerichtete Horizontalbewegungen
der Kabinendecke 2 unterdrücken.
[0030] Fig. 1 offenbart ausserdem eine auf der Wirkung einer vorgespannten Feder basierende
Entlastungseinrichtung 18, welche einen Teil des Gewichts der Kabinendecke 2 trägt.
Eine solche Entlastungseinrichtung hat den Vorteil, dass die zum Anheben der Kabinendecke
2 erforderliche Hubkraft reduziert wird, wodurch die Belastung und damit der Verschleiss
der die Kabinendecke tragenden Bowdenzüge 6 sowie die von einer Wartungsperson aufzubringende
Betätigungskraft für die Antriebsvorrichtung 10 geringer werden.
[0031] Die dargestellte Entlastungseinrichtung 18 umfasst eine auf einer verlängerten Achse
18.1 gelagerte Seiltrommel 18.2, auf welcher ein mit der Kabinendecke 2 verbundenes
Entlastungsseil 18.3 gewindeartig auf- bzw. abwickelbar ist. Auf der verlängerten
Achse ist eine Schraubenfeder 18.4 geführt, die mit ihrem einen Ende mit der Seiltrommel
18.2 und mit ihrem anderen Ende mit einem Fixteil 18.5 gekoppelt ist. Die Schraubenfeder
18.4 wird als Torsionsfeder vorgespannt, wobei sie ein Torsionsmoment auf die Seiltrommel
18.2 ausübt, so dass im Entlastungsseil 18.3 eine aufwärts gerichtete Zugkraft resultiert,
die der Gewichtskraft der Kabinendecke 2 entgegenwirkt. Vorteilhafterweise ist je
eine solche Entlastungseinrichtung 18 auf zwei gegenüberliegenden Seiten der Aufzugskabine
1 montiert.
[0032] Fig. 2 zeigt eine erste Variante 10.1 der in Fig. 1 mit 10 bezeichneten Antriebsvorrichtung
zum Absenken bzw. Anheben der hier nicht dargestellten Kabinendecke. Fig. 3 stellt
einen Querschnitt durch die Antriebsvorrichtung 10.1 im Bereich eines im Folgenden
beschriebenen linear verschiebbaren Antriebsteils 10.1.6 dar. Zu erkennen ist der
Dachrahmen 4, der vorzugsweise aus gezogenen Aluminiumprofilen mit integrierten Verbindungs-
und Befestigungsnuten hergestellt ist. An seinem kabinentürseitigen Dachrahmenelement
4.1 ist die Antriebsvorrichtung 10.1 so befestigt, dass sie bei eingebauter Kabinentüre
zwischen einem Türkämpfer der Kabinentüre und dem Passagierraum angeordnet ist.
Die Antriebsvorrichtung 10.1 umfasst im Wesentlichen die folgenden Bestandteile:
- eine Antriebsspindel 10.1.1
- einen ersten Support 10.1.2 mit einem integrierten Winkelgetriebe 10.1.3 zum Antreiben
der Antriebsspindel 10.1.1
- einen zweiten Support 10.1.4 mit einer Lagerstelle für die Antriebsspindel sowie mit
Anschlussstellen 10.1.5 für die Hüllrohre 8 mehrerer zur absenkbaren Kabinendecke
führender Bowdenzüge 6.
- ein mit Hilfe der Antriebsspindel 10.1.1 linear verschiebbares, am Dachrahmenelement
4.1 geführtes Antriebsteil 10.1.6 mit Zugmittelumlenkrollen 10.1.7 zum Bewegen der
Zugmittel der zur Kabinendecke führenden Bowdenzüge 6.
[0033] Aufgabe der Antriebsvorrichtung gemäss Fig. 2 und 3 ist es, auf die Zugmittel 7 der
die Kabinendecke tragenden bzw. absenkenden und anhebenden Bowdenzüge 6 eine synchrone
Längsbewegung zu übertragen. Die Zugmittel 7 sind mit ihren antriebsseitigen Enden
an Fixpunkten 10.1.4.1 des zweiten Supports 10.1.4 fixiert, erstrecken sich von dort
aus zu den jeweils zugeordneten Zugmittelumlenkrollen 10.1.7 des linear verschiebbaren
Antriebsteils 10.1.6, umschlingen diese und verlaufen in Gegenrichtung zurück zum
zweiten Support 10.1.4, wo sie in die jeweils zugeordneten, am zweiten Support fixierten
flexiblen Hüllrohre 8 der Bowdenzüge 6 eintreten, welche die Zugmittel zu den im Zusammenhang
mit Fig. 1 erwähnten Stützstellen 9 am Dachrahmen 4 führen. Zum Absenken der Kabinendecke
wird mit einer Handkurbel 10.1.8 oder mittels eines elektrisch betriebenen Drehmomenterzeugers
- z. B. mit einer Bohrmaschine - das Winkelgetriebe 10.1.3 angetrieben und damit die
Antriebsspindel 10.1.1 in Drehung versetzt. Aus der Drehung der Antriebsspindel resultiert
beispielsweise eine lineare Verschiebung des Antriebsteils 10.1.6 nach rechts, so
dass die unteren Trume der über die Zugmittelumlenkrollen geschlungenen Zugmittel
7 sich infolge der auf sie wirkenden Gewichtskraft der Kabinendecke nach rechts bewegen
und - geführt durch die Hüllrohre - die Kabinendecke absinken lassen. Zum Anheben
der Kabinendecke wird die Antriebsspindel 10.1.1 in entgegengesetzter Drehrichtung
gedreht, so dass die unteren Trume der über die Zugmittelumlenkrollen 10.1.7 geschlungenen
Zugmittel 7 nach links bewegt werden.
Es ist leicht erkennbar, dass bei der in Fig. 2 und 3 dargestellten Antriebsanordnung
eine Verschiebung der Zugmittel 7 resultiert, die dem doppelten Verschiebeweg des
linear verschiebbaren Antriebsteils 10.1.6 entspricht. Dank diesem Prinzip ist es
möglich, mit einer Antriebsvorrichtung, die auch in schmalen Aufzugskabinen parallel
zum Türkämpfer der Kabinentür eingebaut werden kann, eine ausreichende Hubhöhe an
der absenkbaren Kabinendecke zu erreichen. Mit zusätzlichen unverschiebbaren und verschiebbaren
Zugmittelumlenkrollen für die Zugmittel 7 (hier nicht gezeigt) könnten auch vierfache
Verschiebewege der Zugmittel realisiert werden.
[0034] Fig. 4 zeigt eine zweite Variante 10.2 der in Fig. 1 mit 10 bezeichneten Antriebsvorrichtung.
Fig. 3 stellt einen Querschnitt durch diese Antriebsvorrichtung 10.2 im Bereich eines
im Folgenden beschriebenen linear verschiebbaren Antriebsteils 10.2.6 dar. Zu erkennen
ist wiederum der Dachrahmen 4 mit seinem kabinentürseitigen Dachrahmenelement 4.1,
an welchem die Antriebsvorrichtung 10.2 befestigt ist, so dass diese bei eingebauter
Kabinentüre zwischen einem Türkämpfer der Kabinentüre und dem Passagierraum angeordnet
ist.
[0035] Die Antriebsvorrichtung 10.2 umfasst im Wesentlichen die folgenden Bestandteile:
- einen Zahnriementrieb 10.2.1, umfassend eine Antriebs-Zahnriemenscheibe 10.2.1.1,
eine Umlenk- Zahnriemenscheibe 10.2.1.2 und einen Zahnriemen 10.2.1.3.
- einen ersten Support 10.2.2 mit einem integrierten Schneckengetriebe 10.2.3 und einer
Eintriebswelle 10.2.3.1 zum Antreiben des Zahnriementriebs 10.2.1.
- einen zweiten Support 10.2.4 mit einer Lagerstelle für die Umlenk- Zahnriemenscheibe
10.2.1.2 sowie mit Anschlussstellen 10.2.5 für die Hüllrohre 8 mehrerer zur absenkbaren
Kabinendecke führender Bowdenzüge 6.
- ein mit Hilfe des Zahnriementriebs 10.2.1 linear verschiebbares, am Dachrahmenelement
4.1 geführtes Antriebsteil 10.2.6 mit Zugmittelumlenkrollen 10.2.7 zum Bewegen der
Zugmittel 7 der zur Kabinendecke führenden Bowdenzüge 6.
[0036] Aufgabe der Antriebsvorrichtung gemäss Fig. 4 und 5 ist dieselbe wie diejenige der
Antriebsvorrichtung gemäss Fig. 2 und 3, d. h. es ist auf die Zugmittel 7 der die
Kabinendecke tragenden bzw. absenkenden und anhebenden Bowdenzüge 6 eine synchrone
Längsbewegung zu übertragen. Die Zugmittel 7 sind mit ihren antriebsseitigen Enden
an Fixpunkten 10.2.4.1 des zweiten Supports 10.2.4 fixiert, erstrecken sich von dort
aus zu den jeweils zugeordneten Zugmittelumlenkrollen 10.2.7 des linear verschiebbaren
Antriebsteils 10.2.6, umschlingen diese und verlaufen in Gegenrichtung zurück zum
zweiten Support 10.2.4, wo sie in die jeweils zugeordneten, am zweiten Support fixierten
flexiblen Hüllrohre 8 der Bowdenzüge 6 eintreten, welche die Zugmittel zu den im Zusammenhang
mit Fig. 1 erwähnten Stützstellen 9 am Dachrahmen 4 führen. Zum Absenken der Kabinendecke
wird mit einer Handkurbel 10.2.8 oder mittels eines elektrisch betriebenen Drehmomenterzeugers
- z. B. mit einer Bohrmaschine - das Schneckengetriebe 10.2.3 über die Eintriebswelle
10.2.3.1 angetrieben und damit der Zahnriementrieb 10.2.1 in Bewegung versetzt. Aus
der Bewegung des Zahnriementriebs 10.2.1 resultiert beispielsweise eine lineare Verschiebung
des mit dem unteren Trum des Zahnriementriebs gekoppelten Antriebsteils 10.2.6 nach
rechts, so dass die unteren Trume der über die Zugmittelumlenkrollen 10.2.7 geschlungenen
Zugmittel 7 sich infolge der auf sie wirkenden Gewichtskraft der Kabinendecke nach
rechts bewegen und - geführt durch die Hüllrohre - die Kabinendecke absinken lassen.
Zum Anheben der Kabinendecke wird der Zahnriementrieb 10.2.1 in entgegengesetzter
Drehrichtung bewegt, so dass die unteren Trume der über die Zugmittelumlenkrollen
10.2.7 geschlungenen Zugmittel 7 nach links bewegt werden.Auch bei dieser Variante
der Antriebsvorrichtung resultieren eine Verschiebung der Zugmittel 7 und damit ein
Hubweg an der Kabinendecke, die dem doppelten Verschiebeweg des linear verschiebbaren
Antriebsteils 10.2.6 entsprechen.
[0037] Anstelle des Zahnriementriebs 10.2.1 kann auch ein Kettentrieb verwendet werden.
[0038] Fig. 6 zeigt Details der Antriebsvorrichtung 10.1, insbesondere Sicherheitsvorrichtungen
gegen unbefugtes Betätigen der Antriebsvorrichtung und gegen unbeabsichtigtes Absinken
der Kabinendecke. Fig. 7 stellt einen von unten gesehenen Schnitt A - A durch den
Teil der Antriebsvorrichtung mit den Sicherheitsvorrichtungen, wobei die Abdeckung
10.1.9 als nicht vorhanden betrachtet wird.
[0039] In Fig. 6 ist das Winkelgetriebe 10.1.3 zum handbetätigten Antreiben der Antriebsspindel
10.1.1 der mit Fig. 2 und 3 beschriebenen Antriebsvorrichtung zum Absenken bzw. Anheben
der Kabinendecke zu erkennen. Der Antrieb des Winkelgetriebes erfolgt vorzugsweise
mit Hilfe einer Handkurbel 10.1.8, die mittels Kupplungseinrichtung mit der Eintriebswelle
10.1.3.1 des Winkelgetriebes 10.1.3 gekoppelt wird. Als Alternative kann ein von Hand
geführter, elektrisch betriebener Drehmomenterzeugers verwendet werden. Die Handkurbel
bzw. der Drehmomenterzeuger werden beim Absenken oder Anheben der Kabinendecke durch
eine auf einem Stockwerksboden stehende Wartungsperson gehandhabt, wobei die Schachttüre
wie auch die Kabinentüre geöffnet sind.
[0040] Die im Bereich des Türkämpfers der Kabinentüre angeordnete Antriebsvorrichtung 10.1
ist mit einer Abdeckung 10.1.9 verschalt, die eine erste Öffnung 10.1.9.1 aufweist,
durch welche die Handkurbel 10.1.8 mit der Eintriebswelle 10.1.3.1 gekoppelt werden
kann. Um unbefugtes Betätigen der Antriebsvorrichtung zu erschweren, ist diese mit
einem zwischen der Abdeckung 10.1.9 und der Eintriebswelle 10.1.3.1 angeordneten Drehschieber
10.1.10 ausgerüstet, der an einem U-förmigen Tragprofil 10.1.13 über eine Drehachse
10.1.10.1 schwenkbar befestigt ist. In seiner selbstzentrierten Grundstellung blockiert
der Drehschieber mit seinem Blockierflügel 10.1.10.2 das Einführen des Kupplungsstücks
der Handkurbel 10.1.8. Damit die Wartungsperson die Handkurbel mit der Eintriebswelle
10.1.3.1 koppeln kann, muss sie ein schraubenzieherartiges Werkzeug 10.1.11 in vertikal
eine schlitzförmige zweite Öffnung 10.1.9.2 und in die Bohrung eines senkrecht über
der Öffnung angeordneten Gelenkkopfs 10.1.12 einführen. Durch Schwenken des Werkzeugs
in der durch die schlitzförmige zweite Öffnung vorgegebene Richtung wirkt der Schaft
des Werkzeugs 10.1.11 gegen eine Betätigungskufe 10.1.10.3 am Drehschieber 10.1.10,
wodurch der Drehschieber um seine Drehachse 10.1.10.1 geschwenkt wird und sein Blockierflügel
10.1.10.2 den Zugang zur Eintriebswelle 10.1.3.1 freigibt. Diese Stellung des Drehschiebers
ist in Fig. 7 strichpunktiert dargestellt. Die in das Kupplungsstück der Eintriebswelle
eingeführte Handkurbel verhindert nun, dass der Drehschieber in seine selbstzentrierte
Grundstellung zurückschwenken kann.
[0041] Die zum Ankoppeln der Handkurbel 10.1.8 erzeugte Bewegung des Drehschiebers 10.1.10
wird genutzt, um über Entriegelungs-Bowdenzüge 10.1.12 die Verriegelungsklinken von
mindestens zwei Verriegelungsvorrichtungen zu betätigen, welche ein unbeabsichtigtes
Absinken der Kabinendecke verhindern. Eine solche Verriegelungsvorrichtung ist in
Fig. 8 dargestellt und im folgenden Abschnitt beschrieben. Mit 10.1.12.3 sind in den
Fig. 6 und 7 die Stellen markiert, an welchen die ersten Enden der Zugmittel 10.1.12.1
der Entriegelungs-Bowdenzüge 10.1.12 an den Drehschieber 10.1.10 angekoppelt sind,
und mit 10.1.12.4 sind diejenigen Stellen markiert, an denen die ersten Enden der
zugeordneten flexiblen Hüllrohre 10.1.12.2 der Entriegelungs-Bowdenzüge 10.1.12 an
der Antriebsvorrichtung fixiert sind.
Es versteht sich von selbst, dass die vorstehend beschriebenen Sicherheitsvorrichtungen
auch bei einer Antriebsvorrichtung mit Zahnriemen- oder Kettentrieb anwendbar sind.
[0042] Fig. 8 zeigt eine der vorstehend erwähnten Verriegelungsvorrichtungen 20, welche
ein unbeabsichtigtes Absinken der Kabinendecke 2 verhindern. Dargestellt ist ein Querschnitt
durch ein Dachrahmenelement 4.2 des Dachrahmens 4 und einen benachbarten Randbereich
der Kabinendecke 2 mit einem Deckenrahmenprofil 2.1, einer Deckenplatte 2.2 und einer
Leuchtdecke 2.3. Auf dem Dachrahmenelement 4.2 ist die Verriegelungsvorrichtung 20
fixiert, welche einen Klinkensupport 20.1, eine am Klinkensupport gelenkig gelagerte
Verriegelungsklinke 20.2, und einen mit dem Klinkensupport verbundenen Halter 20.3
für eine Klinkenrückstellfeder 20.4 sowie für die Befestigung des Hüllrohrs 10.1.12.2
eines im Zusammenhang mit den Fig. 6 und 7 beschriebenen Entriegelungs-Bowdenzugs
10.1.12. Auf dem Deckenrahmenprofil 2.1 ist ein Klinkenanschlag 20.5 fixiert, in welchen
die Verriegelungsklinke 20.2 in ihrer federzentrierten Ruhestellung eingreift, wodurch
jedes unbeabsichtigte Absinken der Kabinendecke 2 verhindert wird.
[0043] Wie bereits im Zusammenhang mit den in Fig. 6 und 7 dargestellten Sicherheitseinrichtungen
an der Antriebsvorrichtung 10.1 erwähnt, wird vor der Betätigung der Antriebsvorrichtung
ein Drehschieber 10.1.10 verschoben, wobei die Bewegung des Drehschiebers zu einer
Betätigung von mindestens zwei Verriegelungs-Bowdenzügen 10.1.12 genutzt wird. Diese
Verriegelungs-Bowdenzügen führen von der Antriebsvorrichtung 10.1 zu mindestens zwei
Verriegelungsvorrichtungen 20 der vorstehend beschriebenen Art, wobei die Zugmittel
10.1.12.1 der Verriegelungs-Bowdenzüge 10.1.12 die Verriegelungsklinken 20.2 gegen
die Kraft der Klinkenrückstellfedern 20.4 aus dem Bereich der Klinkenanschläge 20.5
zurückzieht, so dass die Antriebsvorrichtung 10.1 die Kabinendecke 2 über die diese
tragenden Bowdenzüge absenken kann. Sobald die Kabinendecke 2 nach ihrer Verwendung
als Wartungsplattform wieder in ihre Normallage angehoben ist und die Handkurbel 10.1.8
den Drehschieber 10.1.10 in der Antriebsvorrichtung 10.1 freigibt, rasten die Verriegelungsklinken
durch die Kraft der Klinkenrückstellfedern 20.4 wieder in die Klinkenanschläge ein
und sichern die Kabinendecke 2 wieder vor dem Absinken.
[0044] Fig. 9 zeigt schematisch eine erfindungsgemässe, in einem Aufzugsschacht 21 verfahrbare
Aufzugskabine 1, die auf einem Stockwerk mit einer Schachttüre 24 positioniert ist.
Die Kabinentüre 26 wie auch die Schachttüre 24 sind geöffnet. In der Aufzugskabine
1 ist eine an Zugmitteln 7 von Bowdenzügen 6 abgesenkte, als Wartungsplattform dienende
Kabinendecke 2 zu erkennen. Ausserdem ist eine Aufstiegsleiter 22 dargestellt, die
einer Wartungsperson den Aufstieg von einem Stockwerksboden 23 aus auf die abgesenkte
Kabinendecke 2 erleichtert. Die Aufstiegsleiter 22 ist teleskopartig ausziehbar und
während des normalen Aufzugsbetriebs in zusammengeschobenem, etwa horizontalem Zustand
auf der Kabinendecke 2 verstaut, wobei sie über eine Gelenkkombination 22.8 mit dem
kabinentürseitigen Deckenrahmenprofil 2.4 verbunden ist. Bei abgesenkter Kabinendecke
2 lässt sich die Aufstiegsleiter 22 durch eine auf einem Stockwerksboden stehende
Wartungsperson um einen Winkel von etwa 270° aus ihrer Horizontallage auf der Kabinendecke
in eine praktisch senkrechte Aufstiegsposition im Bereich der geöffneten Aufzugtüren
24 schwenken, so dass die Wartungsperson bequem auf die als Wartungsplattform abgesenkte
Kabinendecke 2 steigen kann. Der Fuss der Aufstiegsleiter 22 ist dabei in einer Position
auf dem Kabinenboden abgestützt, die es erlaubt, die Aufzugstüren 24, 26 zu schliessen
und die Aufzugskabine 1 mit Inspektionsgeschwindigkeit zu den Inspektionsorten im
Aufzugsschacht zu verfahren.
[0045] Fig. 10 zeigt den Schwenkvorgang der Aufstiegsleiter 22 im Detail. Dank der zwei
Gelenke umfassenden Gelenkkombination 22.8 und der zusammenschiebbaren Ausführungsform
der Aufstiegsleiter lässt sich diese bei abgesenkter Kabinendecke 2 unterhalb des
Türkämpfers 25 der offenen Kabinentüre 26 hindurchschwenken und in ihre beinahe senkrechte
Aufstiegsposition bringen. Anschliessend werden die drei Sektionen bildenden Rechteckrohre
22.1, 22.2, 22.3 der Aufstiegsleiter 22 ausgezogen und gegenseitig verriegelt, so
dass die Quersprosse 22.6 des unteren Rechteckrohrs 22.3 die Kabinentürschwelle 27
oder die Schachttürschwelle 28 erreicht und sich auf einer der Schwellen abstützen
kann.
[0046] Mit Bezugszeichen 30 ist in Fig. 9 auch ein so genanntes Spiralkabel dargestellt,
das die Zufuhr elektrischer Energie von der Aufzugskabine 1 zur absenkbaren Kabinendecke
2 sicherstellt, um beispielsweise die Beleuchtungskörper der Leuchtdecke 2.3 zu speisen.
Diese Art der Stromzufuhr ist eine kostengünstige, platzsparende und einfach installierbare
Alternative zu einem Stromkabel, das durch den Scherenmechanismus gemäss Fig. 1 geführt
ist oder zu trennbaren Steckverbindungen.
Fig. 9 lässt ausserdem die Position der vorstehend beschriebenen Antriebsvorrichtung
10 im Bereich des Türkämpfers 25 der Kabinentüre 26 erkennen, wobei nur ein schematischer
Querschnitt der Antriebsvorrichtung angedeutet ist.
[0047] Fig. 11 zeigt eine Ansicht A auf die in Fig. 10 dargestellte ausziehbare Aufstiegsleiter
22, d. h. eine Ansicht von der Schachttürseite aus auf die in Aufstiegsposition stehende,
ausgezogene Aufstiegsleiter. Zu erkennen ist, dass die Aufstiegsleiter 22 einen einzigen
zentralen Leiterholm aufweist, der drei durch drei Rechteckrohre 22.1, 22.2, 22.3
gebildete Sektionen umfasst, wobei das untere Rechteckrohr 22.3 der unteren Sektion
im mittleren Rechteckrohr 22.2 der mittleren Sektion und das mittlere Rechteckrohr
22.2 der mittleren Sektion im oberen Rechteckrohr 22.1 der oberen Sektion steckt und
verschiebbar geführt ist. Am jeweils unteren Ende jedes Rechteckrohrs ist je eine
Quersprosse 22.4, 22.5, 22.6 starr befestigt, die als Trittsprosse der Aufstiegsleiter
dient. Die Aufstiegsleiter 22 ist ausziehbar ausgeführt, um zu ermöglichen, dass sie
bei abgesenkter Kabinendecke 2 unterhalb des Türkämpfers 25 (Fig. 10) der Kabinentüre
hindurchgeschwenkt werden kann. Sie kann selbstverständlich auch eine andere Anzahl
von Sektionen aufweisen.
[0048] Fig. 12 zeigt einen Schnitt XII - XII durch die Aufstiegsleiter 22 gemäss Fig. 11.
Dargestellt sind ein äusseres oberes Rechteckrohr 22.1 der oberen Sektion mit einer
an diesem befestigten Quersprosse 22.4, ein im genannten Rechteckrohr geführtes, zur
mittleren Sektion gehörendes mittleres Rechteckrohr 22.2, sowie eine Leiterholm-Verriegelungsvorrichtung
22.7, welche die beiden Rechteckrohre 22.1, 22.2 in einem definierten ausgezogenen
Zustand gegenseitig arretiert. Die Leiterholm-Verriegelungsvorrichtung 22.7 umfasst
ein in der zugeordneten Leitersprosse 22.4 verschiebbar montiertes Verriegelungsstück
22.7.1, in welchem ein Verriegelungsbolzen 22.7.2 fixiert ist, welcher durch die Kraft
einer Einrückfeder 22.7.3 im ausgezogenen Zustand der beiden beteiligten Rechteckrohre
in jeweils korrespondierende Bohrungen der beiden Rechteckrohre einrastet und diese
gegenseitig arretiert. Zum Zusammenschieben der beiden dieser Verriegelungsvorrichtung
zugehörigen Rechteckrohre 22.1, 22.2 kann mittels eines Entriegelungsknopfs 22.7.4
das Verriegelungsstück 22.7.1 mit dem Verriegelungsbolzen 22.7.2 gegen die Kraft der
Einrückfeder 22.7.3 so weit zurückgezogen werden, dass der Verriegelungsbolzen aus
der Bohrung des inneren Rechteckrohrs austritt, wodurch die beiden Rechteckrohre wieder
gegenseitig verschiebbar sind. Die gleiche Leiterholm-Verriegelungsvorrichtung existiert
auch an der Verbindungsstelle zwischen dem mittleren Rechteckrohr 22.2 und dem unteren
Rechteckrohr 22.3 der Aufstiegsleiter 22.
1. Verfahren zur Durchführung von Wartungs- und Inspektionsarbeiten an einer Aufzugsanlage,
die einen Aufzugsschacht (21) mit Schachttüren (24) und eine im Aufzugsschacht verfahrbare
Aufzugskabine (1) mit einer Kabinentüre (26) umfasst, wobei eine absenkbare Kabinendecke
(2) als Wartungsplattform dient und das Verfahren mindestens die folgenden Schritte
umfasst:
- die Aufzugskabine (1) wird auf einem gewählten Stockwerk positioniert, und die Kabinentüre
(26) sowie die Schachttüre (24) des gewählten Stockwerks werden geöffnet,
- die Kabinendecke (2) wird durch eine Wartungsperson auf ein unterhalb eines Türkämpfers
(25) der Aufzugskabine (1) liegendes Arbeitsniveau abgesenkt,
- die Wartungsperson steigt mit Hilfe einer Aufstiegseinrichtung (22) von einem Boden
(23) des gewählten Stockwerks aus durch die offene Schachttüre (24) und die offene
Kabinentüre (26) auf die auf Arbeitsniveau abgesenkte Kabinendecke (2),
- die Kabinentüre (26) sowie die Schachttüre (24) des gewählten Stockwerks werden
geschlossen, und
- die Aufzugskabine (1) wird durch die auf der abgesenkten Kabinendecke mitfahrende
Wartungsperson zu Wartungspositionen im Aufzugsschacht verfahren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzugskabine (1) aufgrund eines Stockwerksrufs automatisch durch eine Aufzugssteuerung
auf dem gewählten Stockwerk positioniert wird, wonach die Kabinentüre (26) sowie die
Schachttüre (24) automatisch geöffnet werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebevorrichtung, mit welcher die absenkbare Kabinendecke (2) abgesenkt bzw. angehoben
wird, mit Hilfe einer manuell oder elektromotorisch betätigbaren Antriebsvorrichtung
(10.1, 10.2) angetrieben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Antriebsvorrichtung (10.1, 10.2) durch die Wartungsperson mit Hilfe einer Handkurbel
(10.1.8, 10.2.8) oder eines elektrisch betriebenen mobilen Drehmomenterzeugers betätigt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (10.1, 10.2) im Bereich eines Türkämpfers (25) der Kabinentüre
(26) angeordnet ist und durch die im Bereich der Türöffnungen der Kabinentüre (26)
und der Schachttüre (24) auf dem Stockwerksboden (23) des gewählten Stockwerks stehende
Wartungsperson manuell betätigt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebevorrichtung, mit welcher die absenkbare Kabinendecke (2) abgesenkt bzw. angehoben
wird, mehrere Bowdenzüge (6) umfasst, wobei die zum Anheben bzw. zum Halten der Kabinendecke
(2) erforderliche Kraft durch Zugmittel (7) der Bowdenzüge (6) von der Antriebsvorrichtung
(10.1, 10.2) über Stützstellen (9) an der Aufzugskabine (1) auf die Kabinendecke (2)
übertragen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewichtskraft der absenkbaren Kabinendecke (2) mittels einer in Form einer federgetriebenen
Seiltrommel (18.2) vorhandenen Entlastungsvorrichtung (18) mindestens teilweise kompensiert
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Aufstiegseinrichtung eine auf der absenkbaren Kabinendecke installierte Aufstiegsleiter
(22) verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstiegsleiter (22) an ihrem einen Ende auf einer im Bereich der kabinentürseitigen
Vorderkante der Kabinendecke (2) angeordneten horizontalen Achse eines Gelenks (22.8)
schwenkbar gelagert ist und vor dem Aufstieg der Wartungsperson auf die abgesenkte
Kabinendecke (2) durch die Wartungsperson aus ihrer Horizontallage auf der Kabinendecke
(2) um einen Winkel von etwa 270° in eine beinahe vertikale Aufstiegslage im Bereich
der Kabinentüre (26) geschwenkt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstiegsleiter (22) mehrere teleskopisch ausziehbare Segmente (22.1, 22.2, 22.3)
umfasst, wobei die Aufstiegsleiter (22) in zusammengeschobenem Zustand um die genannte
horizontale Achse unter einem Türkämpfer (25) der Kabinentüre (26) hindurch in ihre
vertikale Aufstiegslage geschwenkt und anschliessend auf volle Länge ausgezogen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Fuss der heruntergeschwenkten Aufstiegsleiter (22) im Bereich einer Kabinentürschwelle
(27) auf einem Boden der Aufzugskabine (1) abgestützt wird, wobei die Aufstiegsleiter
(22) so positioniert wird, dass die Kabinentüre und die Schachttüre geschlossen werden
können, bevor die Aufzugskabine zu den Wartungspositionen verfahren wird.