[0001] Die Erfindung betrifft eine Tragmittelendverbindung für einen Aufzug zum Übertragen
von in einem Tragmittel auftretenden Kräften auf eine Tragstruktur oder zum Übertragen
von in der Tragstruktur auftretenden Kräfte auf das Tragmittel, wobei die Kraftübertragung
mittels Reibung zwischen Tragmittel und mindestens einem vom Tragmittel umschlungenen
Umschlingungselement erfolgt gemäss der Definition des unabhängigen Patentanspruchs.
[0002] Aus der Patentschrift
CH 556 795 ist eine Endbefestigung für ein in einer Aufzugsanlage verwendetes Federstahlband
bekannt geworden. Die Endbefestigung besteht aus einem Gehäuse mit einer Klemmhaube,
in der ein Klemmkörper angeordnet ist. Das Gehäuse ist ein hohler Gusskörper, der
in Lastrichtung verjüngt ist. Das Federstahlband ist über den Klemmkörper geführt
und am Ende mittels einer Bandsicherung gehalten und zwischen dem keilförmigen Klemmkörper
und der Klemmhaube des Gehäuses festgeklemmt.
[0003] Ein Nachteil der bekannten Einrichtung liegt darin, dass zur Kraftübertragung vom
Federstahlband auf das Gehäuse eine aufwändige Konstruktion des Klemmkörpers und der
Klemmhaube mit Bettungsschicht notwendig ist.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet
ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und eine
Tragmittelendverbindung zu schaffen, die mit einem einfachen Aufbau grosse Kräfte
vom Tragmittel übernehmen bzw. auf das Tragmittel übertragen kann.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass mit der erfindungsgemässen reibschlüssigen Tragmittelendverbindung die Klemmwirkung
mit steigender Zugkraft zunimmt. Durch die mehrfache Umlenkung des Tragmittels entsteht
eine Umschlingung von mehreren 180°, wobei abschnittsweise Tragmittel auf Tragmittel
mit gegenläufiger Richtung und höherem Reibwert vorgesehen ist. Im übrigen ist die
erfindungsgemässe Tragmittelendverbindung leicht lösbar.
[0007] Bei der erfindungsgemässen Einrichtung sind mindestens zwei Umschlingungselemente
vorgesehen sind, wobei das eine Umschlingungselement mit einer Tragmittelschlaufe
und mit einer zur Tragmittelschlaufe gegenläufigen weiteren Tragmittelschlaufe und
das andere Umschlingungselement mit einer Tragmittelschlaufe umschlungen ist.
[0008] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung näher erläutert.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 und Fig. 2 eine Tragmittelendverbindung mit in einem Gehäuse fest angeordneten
Umschlingungselementen,
Fig. 3 und Fig. 4 eine Tragmittelendverbindung mit einem in einem Gehäuse fest und
einem beweglich angeordneten Umschlingungselement und
Fig. 5 gegenläufige Schlaufen eines Umschlingungselementes.
[0010] Fig. 1 und Fig. 2 zeigen eine Tragmittelendverbindung 1 bestehend aus einem ersten
zylinderförmigen Umschlingungselement 2 und einem zweiten zylinderförmigen Umschlingungselement
3, die in einem Gehäuse 4 fest angeordnet sind. Das Gehäuse 4 kann zusammen mit den
Umschlingungselementen 2,3 als einstückiger Gusskörper ausgebildet sein oder die Umschlingungselemente
2,3 können mit dem Gehäuse verschweisst sein. Das Gehäuse besteht im wesentlichen
aus einer Rückwand 5 und einer ersten Seitenwand 6 und aus einer zweiten Seitenwand
7. Die der Rückwand 5 gegenüberliegende Gehäuseseite ist offen. Nach oben verjüngen
sich die Seitenwände 6,7 und bilden zusammen mit der Rückwand 5 und einem Joch 8 ein
Tragelement 9 zur Aufnahme eines Tragbolzens 10. Der Tragbolzen 10 steht in Verbindung
mit einer Tragstruktur eines Aufzuges. Der Tragbolzen 10 kann beispielsweise mit einem
oben im Aufzugsschacht angeordneten Tragmittelfixpunkt verbunden sein. Falls die Tragmittelendverbindung
1 um die Hochachse 180° gedreht verwendet wird, dient als Tragstruktur für den Tragbolzen
10 beispielsweise ein Joch der Aufzugskabine oder ein Rahmen des Gegengewichtes.
[0011] Als Tragmittel 11 ist ein Keilrippenriemen 11 vorgesehen. Andere Tragmittel wie beipielsweise
Flachriemen oder Zahnriemen sind auch möglich. Der Riemen 11 wird in einer ersten
Schlaufe 12 um das erste Umschlingungselement 2 und dann in einer zweiten Schlaufe
13 um das zweite Umschlingungselement 3 gelegt, wobei der Riemenrücken 14 den Umschlingungselementen
2,3 abgewendet ist. Dann wird der Riemen 11 in einer dritten Schlaufe 15 gegenläufig
zur ersten Schlaufe 12 erneut um das erste Umschlingungselement 2 geführt und dann
das Ende 16 des Riemens 11 mittels einer dem Tragelement 9 gegenüberliegenden Klemmeinrichtung
17 festgehalten. Wie in Fig. 5 gezeigt, greifen die Rippen 18 der ersten Schlaufe
12 und die Rippen 18 der dritten Schlaufe 15 ineinander, wobei der Reibwert in diesem
Abschnitt zusätzlich erhöht wird.
[0012] Eine mit dem Tragbolzen 10 in Verbindung stehende Nase 19 dient als Verdrehschutz
für den Tragbolzen 10 und hält die Schlaufen 12,13,15 festgezogen bei schlaffem Riemen
11.
[0013] Die Klemmeinrichtung 17 besteht aus einem am Gehäuse 4 angeordneten Steg 20 mit einem
Durchbruch 21 für das Riemenende 16 und für einen mittels Schraube 22 einstellbaren
Keil 23, der das Riemenende 16 am Steg 20 festklemmt. Die Klemmung am Riemenende 16
erhöht die Sicherheit gegen Riemenrutschen bei schwingender Last.
[0014] Fig. 3 und Fig. 4 zeigen eine Tragmittelendverbindung 1 bestehend aus einem dritten
Umschlingungselement 24 und einem vierten Umschlingungselement 25, die im Gehäuse
4 angeordnet sind, wobei das dritte Umschlingungselement 24 beweglich ist und das
vierte Umschlingungselement 25 fest mit dem Gehäuse 4 verbunden ist. Das Gehäuse 4
kann zusammen mit dem vierten Umschlingungselement 25 als einstückiger Gusskörper
ausgebildet sein. Im übrigen ist das Gehäuse 4 der Fig. 3 und Fig. 4 vergleichbar
mit dem Gehäuse 4 der Fig. 1 und Fig. 2 aufgebaut ausser der Klemmeinrichtung 17.
Die Umschlingungselemente 24,25 sind im Querschnitt keilförmig ausgebildet.
[0015] Als Tragmittel 11 ist ein Keilrippenriemen 11 vorgesehen. Andere Tragmittel wie beipielsweise
Flachriemen oder Zahnriemen sind auch möglich. Der Riemen 11 wird in einer vierten
Schlaufe 26 um das dritte Umschlingungselement 24 und dann in einer fünften Schlaufe
27 um das vierte Umschlingungselement 25 gelegt, wobei der Riemenrücken 14 den Umschlingungselementen
24,25 abgewendet ist. Dann wird der Riemen 11 in einer sechsten Schlaufe 28 gegenläufig
zur vierten Schlaufe 26 erneut um das dritte Umschlingungselement 24 geführt und dann
das Ende 16 des Riemens 11 mittels um den Riemen 11 geführten Bändern 29 festgehalten.
Wie in Fig. 5 gezeigt, greifen die Rippen 18 der vierten Schlaufe 26 und die Rippen
18 der sechsten Schlaufe 28 ineinander, wobei der Reibwert in diesem Abschnitt zusätzlich
erhöht wird. Das zweimal umschlungene dritte Umschlingungselement 24 stützt sich via
Riemen 11 am einmal umschlungenen vierten Umschlingungselement 25 und an der Rückwand
5 des Gehäuses 4 ab. Die Umschlingungselemente 24,25 haben im Querschnitt die Form
eines Keils mit dem Winkel Ä von beispielsweise 30°.
[0016] Eine mit dem Tragbolzen 10 in Verbindung stehende Nase 19 dient als Verdrehschutz
für den Tragbolzen 10 und hält die Schlaufen 26,27,28 festgezogen bei schlaffem Riemen
11.
[0017] Fig. 5 zeigt die gegenläufigen Schlaufen 12,15 des ersten Umschlingungselementes
2 bzw. die gegenläufigen Schlaufen 26,28 des vierten Umschlingungselementes 24. Die
Riemenrippen 18 der gegenläufig geführten Schlaufen 12,15,26,28 greifen ineinander,
wobei die Schlaufen um eine halbe Rippe 18 in Querrichtung gegeneinander verschoben
sind. Anstatt Rippen 18 gegen Rippen 18 zu richten kann als Ausführungsvariante der
Riemen 11 auch Rücken 14 gegen Rücken 14 gerichtet sein. Das Rippenmaterial kanm unterschiedlich
zum Rückenmaterial sein, wodurch unterschiedliche Reibwerte machbar bzw. unterschiedliche
Riemenzugkräfte abbaubar sind.
[0018] Zur Verbesserung des Reibwertes kann das zweite Umschlingungselement 3 bzw. das vierte
Umschlingungselement 25 Längsrillen aufweisen, in die die Riemenrippen 18 passen.
[0019] Das Tragmittelende kann auch über mindestens ein weiteres Paar Umschlingungselemente
geführt sein, wobei wiederum ein Umschlingungselement doppelt und gegenläufig und
ein Umschlingungselement einfach umschlungen ist wie oben dargestellt.
1. Tragmittelendverbindung (1) für einen Aufzug zum Übertragen von in einem Tragmittel
(11) auftretenden Kräften auf eine Tragstruktur oder zum Übertragen von in der Tragstruktur
auftretenden Kräfte auf das Tragmittel (11), wobei die Kraftübertragung mittels Reibung
zwischen Tragmittel (11) und mindestens einem vom Tragmittel (11) umschlungenen Umschlingungselement
(2,25) erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei Umschlingungselemente (2,3,24,25) vorgesehen sind, wobei das eine
Umschlingungselement (2,24) mit einer Tragmittelschlaufe (12,26) und mit einer zur
Tragmittelschlaufe (12,26) gegenläufigen weiteren Tragmittelschlaufe (15,28) und das
andere Umschlingungselement (3,25) mit einer Tragmittelschlaufe (13,27) umschlungen
ist.
2. Tragmittelendverbindung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Umschlingungselement (2,3,25) fest angeordnet ist.
3. Tragmittelendverbindung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Umschlingungselement (24) beweglich angeordnet ist.
4. Tragmittelendverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei Umschlingungselemente (2,3) zylinderförmig sind.
5. Tragmittelendverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei Umschlingungselemente (24,25) im Querschnitt keilförmig sind.
6. Tragmittelendverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragmittel (11) ein Keilrippenriemen (11) mit Riemenrücken (14) und Rippen (18)
ist, wobei die Riemenrippen (18) der gegenläufig geführten Schlaufen (12,15,26,28)
ineinandergreifen.
7. Tragmittelendverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Umschlingungselement (13,25) Längsrillen aufweist, in die die Riemenrippen
18 passen.
8. Tragmittelendverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Gehäuse (4) mit Rückwand (5) und Seitenwänden (6,7) vorgesehen ist, an denen
mindestens ein Umschlingungselement (2,3,25) angeordnet ist.
9. Tragmittelendverbindung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Seitenwände (6,7) nach oben verjüngen und zusammen mit der Rückwand (5)
und einem Joch (8) ein Tragelement (9) bilden zur Aufnahme eines Tragbolzens (10),
der in Verbindung mit der Tragstruktur des Aufzuges steht.
10. Tragmittelendverbindung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine mit dem Tragbolzen (10) in Verbindung stehende Nase (19) als Verdrehschutz für
den Tragbolzen (10) dient und bei schlaffem Tragmittel (11) die Tragmittelschlaufen
(12,13,15,26,27,28) festgezogen hält.
11. Aufzug mit Tragmittelendverbindung (1) nach den Ansprüchen 1 bis 10.