TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung von umlaufenden
Transportbändern einer Papiermaschine, insbesondere zur Reinigung bei unterbrochener
Produktion. Weiterhin betrifft sie ein Verfahren zur Reinigung von umlaufenden Transportbändern
sowie ein Verfahren zur Nachrüstung einer bestehenden Reinigungsanlage für umlaufende
Transportbänder.
STAND DER TECHNIK
[0002] In einer Papiermaschine ist eine Vielzahl von Transportbändern angeordnet. Diese
können reine Transportfunktion übernehmen, sie können aber auch, wie beispielsweise
bei einer Langsiebmaschine, für die eigentliche Blattbildung oder für spezifische
Trocknungsvorgänge oder Press- resp. Entwässerungsvorgänge verantwortlich sein. Da
diese Transportbänder entweder direkt der Pulpe ausgesetzt sind oder wenigstens frischem
und damit Ablagerungen verursachendem Papier, lässt es sich nicht vermeiden, dass
Fasern, Bindemittel, Pigmente etc., aber unter Umständen auch Bestandteile von Beschichtungen
etc. sich beim Betrieb auf und in solchen Transportbändern ablagern und deren Funktion,
beispielsweise deren Wasserdurchlässigkeit und homogene Oberfläche, negativ beeinflussen.
[0003] Die periodische oder kontinuierliche Reinigung von Transportbändern einer Papiermaschine,
das heisst zum Beispiel des Filzes, des Trockensiebbandes oder des Nasssiebbandes,
aber gleichermassen auch eines Rundsiebes, ist also erforderlich, um einen reibungslosen
Betrieb der Papiermaschine aufrechterhalten zu können. Werden die periodisch durchgeführten
Reinigungen unterlassen, so führt dies zu unregelmässigem Papier, zu reissenden Papierbahnen,
zu Streifenbildung, zu ungenügender Trocknung etc.
[0004] Die Reinigung kann dabei entweder während der Produktion, und hier sowohl kontinuierlich
als auch abschnittsweise erfolgen. Gleichermassen kann die Reinigung bei stillstehender
Papiermaschine durchgeführt werden, und dabei entweder bei Stillstand des Transportbandes
oder bei bewegtem Transportband, letzteres typischerweise im Kriechgang (so genanntes
crawl speed cleaning, das heisst im Vergleich zur Produktion stark reduzierte Geschwindigkeit)
erfolgen.
[0005] Bei stillstehender Papiermaschine aber gleichermassen auch bei laufendem Betrieb
hat sich beispielsweise die Reinigung unter Verwendung von Reinigungslösungen, welche
aufgesprüht werden, als nützlich erwiesen. Dazu können spezifische Vorrichtungen,
wie sie zum Beispiel in der
EP-A-0 731 212 beschrieben sind, Anwendung finden. Dabei wird ein flüssiges Reinigungsmittel mit
einer Düse auf das laufende Gewebeband aufgesprüht und die entstehende Schmutzlösung
mit einer Auffangvorrichtung aufgefangen.
[0006] Bei stillstehender Papiermaschine und notwendiger tiefgreifenderer Reinigung hat
sich die Aufbringung von Schaum als nützlich erwiesen, da bei Verwendung von Schaum
durch dessen stabilisierende Wirkung eine möglichst lange Verweilzeit des Reinigungsmittels
auf und im Gewebe, das heisst dort wo die eigentliche Reinigung stattfinden soll,
bewirkt werden kann. Dabei wird so vorgegangen, dass das Personal mit entsprechenden
Schaumpumpen oder Schaumwagen ausgerüstet das im Kriechgang bewegte Transportband
mit Schaum manuell beaufschlagen. Die dafür erforderlichen Schutzkleidungen sind sehr
aufwändig und unangenehm, und ausserdem ist die manuelle Auftragung in der Regel sehr
zeitaufwändig und nicht sehr zuverlässig und inhomogen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0007] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, die genannten Probleme des Standes
der Technik zu überwinden. Vorgeschlagen werden soll also eine alternative Vorrichtung
zur Reinigung von umlaufenden Transportbändern einer Papiermaschine insbesondere zur
Verwendung bei stillstehender Papiermaschine und zur Reinigung von Transportbändern
im Kriechgang.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe wird dadurch erreicht, dass Mittel zur Bereitstellung von
Schaum vorgesehen werden. Der dadurch bereitgestellte Schaum wird zu wenigstens einem
Sprühstab transportiert, zum Beispiel über Leitungen, und wird mittels wenigstens
eines Sprühstabes auf das Transportband durch eine Vielzahl von Öffnungen aufgebracht.
[0009] Der Sprühstab ist dabei bevorzugt oberhalb, z.B. quer zur Laufrichtung des Bandes,
angeordnet, so dass der Schaum aus den Öffnungen frei auf das Transportband fallen
kann.
[0010] Der Kern der Erfindung besteht somit darin, dass es überraschenderweise möglich ist,
in einer separaten Einheit bereitgestellten Schaum zu einem Sprühstab zu transportieren,
und durch entsprechende Öffnungen in diesem Sprühstab aufzutragen, ohne dass bei diesem
Transport der Schaum zerfällt und dadurch wesentliche Anteile von nicht aufgeschäumtem
Reinigungsmittel aufgetragen werden. Es kann somit in der separaten Einheit der Schaum
möglichst effizient erzeugt werden, und gleichmässig über die Breite des Transportbandes
aufgetragen werden. Normalerweise handelt es sich beim Transportband um ein Gewebe
oder einen Filz auf Basis von Kunststoffen wie PU, PA, Polyester, o.a. ggf. auch auf
metallischer Basis.
[0011] Gemäss einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei
den Öffnungen um Bohrungen oder einfache Löcher im Sprühstab. Typischerweise sind
wenigstens 3 solche Öffnungen pro laufender Meter vorhanden, bevorzugtermassen sind
5 bis 10 solche Öffnungen oder 7 bis 20 solche Öffnungen pro laufender Meter entlang
dem Sprühstab angeordnet. Es zeigt sich, dass der Schaum über den gesamten Transportweg,
das heisst von den Mitteln zur Bereitstellung von Schaum bis zum Transportband, einfach
und effizient aufgebracht werden kann, indem der Aufbau so dimensioniert wird, dass
die Summe der Querschnittsflächen aller Bohrungen eines Sprühstabes kleiner (oder
höchstens gleich) der Querschnittsfläche des Sprühstabes (d.h. des Leitungsquerschnittes
des Sprühstabes) ist. Werden die Durchflussquerschnitte so angepasst, so treten an
keiner Stelle Druckveränderungen auf, welche dazu führen, dass der Schaum zerfällt
und das Reinigungsmittel wieder in den ungewünschten flüssigen Zustand zurückgeführt
wird.
[0012] Im Zusammenhang mit konventionellen Reinigungsmitteln bei üblicher Konzentration
zeigt es sich, dass die Bohrungen vorteilhafterweise jeweils eine Querschnittsfläche
im Bereich von 7-100 mm
2, vorzugsweise im Bereich von 10-150 mm
2, typischerweise 20-30 mm
2 aufweisen. Die Bohrungen oder besser Öffnungen können im Prinzip verschiedene Querschnittsflächen,
so zum Beispiel dreieckig, quadratisch, rechteckig, hexagonal, elliptisch, etc. aufweisen,
besonders einfach wird der Aufbau aber, wenn die Bohrungen jeweils eine kreisförmige
Öffnung aufweisen. Es zeigt sich, dass dann bevorzugtermassen der Innendurchmesser
im Bereich von 3-10 mm, vorzugsweise im Bereich von 4-7 mm gewählt wird.
[0013] Auf der anderen Seite kann der Sprühstab derart ausgelegt werden, dass er eine Querschnittsfläche
im Bereich von 500- 4000 mm
2, vorzugsweise im Bereich von 1000-3500 mm
2 aufweist. Auch hier kann der Sprühstab verschiedene Querschnitte aufweisen, wiederum
zum Beispiel dreieckig, quadratisch, rechteckig, hexagonal, elliptisch, o.ä., besonders
einfach ist die Verwendung eines zylindrischen Rohres. Bei Verwendung eines rohrförmigen
Sprühstabes kann dieser eine im wesentlichen kreisförmige innere Querschnittsfläche
mit einen Durchmesser im Bereich von 25-110 mm, vorzugsweise im Bereich von 40-80
mm aufweisen.
[0014] Die Bohrungen sind am Sprühstab vorzugsweise so angeordnet, dass der aus den Bohrungen
heraustretende Schaum durch die Schwerkraft auf das Transportband fällt. Um dabei
wiederum zu verhindern, dass der Schaum zerfällt, erweist es sich als vorteilhaft,
die Bohrungen im wesentlichen auf einer Reihe oder abwechselnd versetzt an der dem
Transportband zugewandten Unterseite des Sprühstabes anzuordnen. Die Bohrungen können
den Schaum in gleichmässiger und für die Reinigung genügender Weise auf dem Transportband
verteilen, wenn sie, wie bevorzugt, jeweils einen Abstand von 50-200 mm, insbesondere
bevorzugt einen Abstand von 50-150 mm aufweisen. Es ist auch möglich, Mittel vorzusehen,
mit welchen der Sprühstab bei im Kriechgang laufendem Transportband in der Ebene parallel
zur Oberfläche des Transportbandes senkrecht zur Förderrichtung des Transportbandes
hin und her bewegt wird, um eine optimale Auftragung mit Schaum zu bewirken.
[0015] Normalerweise ist der wenigstens eine Sprühstab im wesentlichen senkrecht zur Laufrichtung
des Transportbandes und parallel zu dessen Oberfläche angeordnet, bevorzugt in einem
Abstand von 50-500 mm, insbesondere von 150-250 mm zur Oberfläche des Transportbandes.
[0016] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung sind die Mittel zur kontinuierlichen
Bereitstellung von Schaum aufgebaut aus Mitteln zur Zuführung einer wässrigen Lösung
von Reinigungsmittel sowie wenigstens einem Element zur Erzeugung von Schaum durch
gezielte Zuführung respektive Beimischung von Gas, beispielsweise von Luft.
[0017] Beim Element kann es sich um eine spezifische Mischkammer zur Erzeugung von Schaum
handeln. Das Element kann aber auch einfach als T-Stück ausgebildet sein, bei welchem
beispielsweise die Druckluft über einen Schenkel dem linear fliessenden Reinigungsmittel
zugeführt wird.
[0018] Bevorzugtermassen wird Luft in Form von Pressluft zugeführt, dies unter einem Druck
im Bereich von 2-6 bar über eine Leitung mit einem Durchmesser im Bereich von 10-30mm.
[0019] Um einen schonenden Transport zwischen der Erzeugung des Schaumes und dem Sprühstab
sicherzustellen, erweist es sich als vorteilhaft, zwischen dem Element und dem Sprühstab
im wesentlichen krümmungslose Leitungen vorzusehen. Insbesondere ist es vorteilhaft,
zwischen dem Element und dem Sprühstab Leitungen einer Länge von nicht mehr als 0.5-2
m anzuordnen. Dies Leitungen sollten einen Durchmesser aufweisen, welcher im gleichen
Bereich liegt wie jener des Sprühstabes.
[0020] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung gemäss der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, dass aus einem Reinigungsmittelbehälter Reinigungsmittel einer
Reinigungszentraleinheit zugeführt wird, in dieser im gewünschten Verhältnis mit zugeführtem
Wasser vermischt wird, und anschliessend dieses Gemisch, gegebenenfalls über ein Ventil
und/oder ein Rückschlagventil dem Element zugeführt wird. Beim Reinigungsmittel handelt
es sich bevorzugtermassen um Formulierungen, die Tenside, Lösemittel, Säuren, Laugen
und/oder Enzyme enthalten, respektive Mischungen von zwei oder mehreren dieser Komponenten..
Die Reinigungsmittel werden als wässrige Lösung mit einem Gehalt von 0.1 - 100% vorgelegt
und dann beispielsweise im Verhältnis 2:1 (Reinigungsmittel-Lösung zu Wasser) mit
Wasser vermischt. Möglich ist beispielsweise die Verwendung von Alphasolv
®-AP wie erhältlich von Kolb AG, Schweiz.
[0021] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass zusätzlich
Mittel zum Spülen insbesondere mit Wasser angeordnet sind, wobei es sich dabei auch
um den Sprühstab handeln kann, welcher zu diesem Zweck anders angesteuert wird, das
heisst welcher zeitweise mit Spülwasser beaufschlagt wird. Ebenfalls ist es möglich,
Mittel zur Absaugung von Reinigungsmittel und/oder Wasser vorzusehen.
[0022] Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Reinigung eines umlaufenden
Transportbandes einer Papiermaschine. Das Verfahren ist insbesondere dadurch gekennzeichnet,
dass Schaum bereitgestellt wird und dieser wenigstens einem Sprühstab zugeführt wird.
Der Schaum wird anschliessend auf das Transportband mittels des Sprühstabes durch
eine Vielzahl von Öffnungen aufgebracht, wobei insbesondere die Summe der Querschnittsflächen
aller Bohrungen eines Sprühstabes kleiner (oder gleich) der Querschnittsfläche des
Sprühstabes gewählt wird.
[0023] Vorzugsweise wird eine Vorrichtung, wie sie oben beschrieben ist, verwendet.
[0024] Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass die
Reinigung während des Stillstandes der Papiermaschine erfolgt, wobei das Transportband
entweder im Stillstand oder kontinuierlich im Kriechgang mit Schaum beaufschlagt wird.
Dabei wird insbesondere bevorzugt im Bereich von 0.1-6 1/m
2 Reinigungsmischung aufgetragen und insbesondere bevorzugt wird das Transportband
mit einer Geschwindigkeit von 10-100 m pro Minute bewegt.
[0025] Ausserdem betrifft die vorliegende Erfmdung die Nachrüstung respektive Umrüstung
einer Papiermaschine zu einer Vorrichtung, wie sie oben beschrieben ist zur Durchführung
eines Verfahrens, wie es ebenfalls weiter oben erläutert wird. Das Verfahren zur Nachrüstung
einer Reinigungsanlage zur Reinigung eines umlaufenden Transportbandes einer Papiermaschine
zeichnet sich dadurch aus, dass eine bereits vorhandene Vorrichtung, bei welcher eine
Flüssigkeit über an einem Sprühstab angeordnete Düsen in flüssiger Form oder in Form
eines Sprühnebels auf ein Transportband aufgebracht werden kann, spezifisch modifiziert
wird. Dies, indem wenigstens einige der Düsen ausgebohrt werden und/oder durch Einsätze
mit geeigneten Öffnungen ersetzt werden, und gegebenenfalls einige der Düsen verschlossen
werden, wobei sichergestellt wird, dass die Summe der Querschnittsflächen aller Öffnungen
eines Sprühstabes kleiner (oder gleich) der Querschnittsfläche des Sprühstabes ist,
und indem, sofern nicht bereits vorhanden, Mittel zur insbesondere kontinuierlichen
Bereitstellung von Schaum vorgesehen werden.
[0026] Weitere bevorzugte Ausführungsform an der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
beschrieben.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0027] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 a) eine schematische Darstellung einer Reinigungseinheit für ein Transportband;
und b)-d) Sprühstäbe von unten mit Blick auf die Einsätze mit Öffnungen in unterschiedlichen
Bauweisen.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0028] Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Vorrichtung, mit welcher ein Transportband
17 in einer Papiermaschine 19 (oder einer nachgeschalteten Einheit) gereinigt werden
kann. Im vorliegenden Fall handelt es sich beim Transportband 17 um das Nasssiebband
einer Langsiebmaschine, die Reinigungsvorrichtung kann aber gleichermassen verwendet
werden zur Reinigung anderer Transportbänder in einer Papiermaschine und sogar zur
Reinigung eines Rundsiebes einer Rundsiebmaschine. Das Transportband 17 verfügt beispielsweise
über eine Breite von 5.7 Meter und wird bei normalem Betrieb mit einer Geschwindigkeit
von beispielsweise 900 m pro Minute bewegt. Es handelt sich beispielsweise um eine
Papiermaschine zur Herstellung von Papier aus recycliertem Material.
[0029] Die Reinigungsvorrichtung verfügt über eine Reinigungszentraleinheit 7. Dieser Zentraleinheit
wird aus einem Reinigungsmittelbehälter 1 über eine Leitung 5 Reinigungsmittel zugeführt.
In der Zentraleinheit 7 wird das Reinigungsmittel über eine Pumpe gefördert, und anschliessend
mit Wasser vermischt. Im vorliegenden Fall wird das Wasser aus einem zweiten Behälter
2 und eine Leitung 6 zur Verfügung gestellt, es ist auch möglich, direkt eine Frischwasserleitung
anzuschliessen. Nach dem Vermischen ist ein Ventil 9 angeordnet, welches der Einstellung
der zugeführten verdünnten Reinigungsmittellösung dient. Die Zentraleinheit 7 kann
sowohl in Bezug auf die Pumpe 8 als auch in Bezug auf das Ventil 9 manuell eingestellt
werden, bevorzugtermassen ist aber eine Steuerungseinheit vorgesehen, welche diese
Zentraleinheit, sowie die weiter unten beschriebene Zuführung von Pressluft, automatisiert
steuert.
[0030] Konkret werden beispielsweise circa 3000 1 Reinigungsmittel pro Stunde aus dem Behälter
1 zugeführt (beispielsweise das Produkt Alphasolv
®-AP von Kolb AG, Schweiz), und dieses mit circa 1500 1 pro Stunde Frischwasser vermischt.
[0031] Stromab der Zentraleinheit 7 ist zunächst ein Rückschlagventil 10 angeordnet (dieses
kann auch innerhalb der Zentraleinheit 7 angeordnet sein), und anschliessend folgt
der eigentliche Mischpunkt 11, respektive das Element, in welchem der Schaum erzeugt
wird.
[0032] Zu diesem Mischpunkt 11 wird Pressluft 3, welche über ein Ventil 4 manuell oder automatisch
geregelt werden kann, zugeführt. Es handelt sich konkret um Pressluft mit einem Druck
von 4 bar, welche in einer Leitung von ca. 1.25 cm Durchmesser zugeführt wird. Weiterhin
ist in der Zuführungsleitung für Pressluft ein Rückschlagventil 12 sowie ein Element
zur Druckreduktion 13 angeordnet.
[0033] Beim Element 11 handelt es sich um ein einfaches T-Stück, wobei der Leitungsquerschnitt
bei der Zuführung der Pressluft 1/2 Zoll beträgt und Reinigungsmittel Alphasolv ®
zugeführt wird. Die Fliess- und Druckverhältnisse fähren dazu, dass in diesem Element
11 das verdünnte Reinigungsmittel nahezu vollständig in Schaum umgewandelt wird.
[0034] Der im Element 11 erzeugte Schaum wird anschliessend über die Schaumzuführungsleitung
21, welche eine Querschnittsfläche ähnlich jener des Sprühstabes aufweist, einem Sprühstab
14, welcher parallel oberhalb der Oberfläche des Transportbandes 17 angeordnet ist
und senkrecht zur Laufrichtung (vergleiche Pfeil) des Transportbandes ausgerichtet
ist, zugeführt. Die Länge des Abschnittes 21 sollte dabei keine Krümmungen aufweisen,
und sollte eine Länge im Bereich von 0.5-2 m haben, damit der Schaum in diesem Leitungsabschnitt
nicht wieder zurück in die flüssige Phase geführt wird.
[0035] Der Sprühstab 14 verfügt entlang seiner Länge auf der Unterseite über Einsätze 15
mit Öffnungen 18, durch welche der Schaum 16 heraustritt. Aufgrund der Schwerkraft
fällt der Schaum in gleichmässiger Verteilung auf das Transportband 17, welches typischerweise
im Kriechgang, das heisst mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 70 m pro Minute,
vorwärts bewegt wird. Dabei werden circa 4 1 Reinigungsmittel pro Quadratmeter Transportband
in Form von Schaum aufgetragen.
[0036] Der Sprühstab 14 kann, wie dies in den Figuren 1 b) - d) dargestellt ist, unterschiedlich
ausgebildet sein. In Figur 1b) ist die einfachste Bauweise dargestellt. In diesem
Fall handelt es sich beim Sprühstab 14 um ein einfaches Rohr, zum Beispiel mit kreisrundem
Querschnitt, und mit einem Durchmesser von 2 inch, das heisst 5.08 cm. Entlang der
Unterkante 20 sind 50 Löcher in das Rohr 14 mit einem Abstand von Loch zu Loch von
10 cm gebohrt, wobei jedes Loch einen Durchmesser von 5-6 mm aufweist.
[0037] Damit der Schaum sicher intakt transportiert werden kann, sollte die Summe aller
Querschnittsflächen der Löcher 18 kleiner sein als die Querschnittsflächen des Sprühstabes.
In diesem konkreten Fall sind 50 Löcher 18 mit jeweils einer Querschnittsfläche von
0.3 cm
2 vorhanden, was eine totale Querschnittsfläche der Löcher von 15 cm
2 ergibt. Der Sprühstab 14 seinerseits mit einem Durchmesser von 2 inch verfügt über
eine Querschnittsfläche von 19 cm
2. Damit ist diesem Erfordernis Genüge getan und der Schaum wird beim Transport nicht
zerstört.
[0038] Eine andere Bauweise ist in Figur 1c) dargestellt. Hier handelt es sich um einen
Sprühstab 14, welcher an der Unterkante 20 über Aussparungen verfügt, in welche Einsätze
15 eingesetzt sind. Es kann sich beispielsweise um Einsätze handeln, welche normalerweise
Düsen zum Aufsprühen von Reinigungsflüssigkeit beinhalten. Diese sind bei diesem Ausfixhrungsbeispiel
ausgebohrt worden (oder durch entsprechende andere Einsätze ersetzt worden), so dass
nicht mehr Düsen sondern vielmehr grössere Öffnungen 18 für den austretenden Schaum
16 vorhanden sind. So kann beispielsweise eine bereits bestehende Reinigungsanlage
nachgerüstet werden, indem die dort vorhandenen Düsen für die Auftragung von Reinigungsflüssigkeit
entweder ausgebohrt werden oder ersetzt werden, und indem zusätzlich eine Einheit
zur Bereitstellung von Schaum angebaut wird.
[0039] Ein wiederum anderes Ausführungsbeispiel ist in Figur 1d) dargestellt. Es kann sich
für eine bessere Verteilung des Schaumes 16 auf dem Transportband 17 als vorteilhaft
erweisen, die Öffnungen entweder nicht genau an der Unterkante 20 sondern z.B. etwas
gegen die Laufrichtung des Transportbandes (vergleiche Pfeil) anzuordnen, oder aber,
wie dies in Figur 1d) dargestellt ist, die Öffnungen jeweils alternierend versetzt
anzuordnen. Für eine bessere Verteilungswirkung der Öffnungen kann der Sprühstab auch
während der Auftragung bewegt werden, zum Beispiel entlang seiner Achse, um einen
breiteren Bereich abzudecken oder um den Abstand zwischen den Öffnungen auszugleichen.
[0040] Die vorgeschlagene Vorrichtung respektive das vorgeschlagene Verfahren zeichnet sich
u.a. durch folgende Vorteile aus:
- der Schaum kann problemlos in homogener Weise über die gesamte Breite des Transportbandes
aufgetragen werden
- der Schaum kann automatisch, das heisst ohne Personal mit entsprechender Schutzbekleidung
aufgetragen werden
- durch die erhöhte Effizienz und Homogenität der Auftragung kann der Zeitaufwand bei
der Reinigung reduziert werden
- durch die gewährleistete Homogenität der Auftragung kann der Aufwand an Reinigungsmittel
reduziert werden
- die Vorrichtung kann leicht an bestehende Infrastruktur angeschlossen werden
- die Vorrichtung kann leicht aus bestehenden Reinigungsanlagen abgeleitet werden (Umbau,
Nachrüsten)
BEZUGSZEICHENLISTE
[0041]
- 1
- Reinigungsmittelbehälter, Reinigungsmittel
- 2
- Wasser
- 3
- Pressluft
- 4
- Ventil
- 5
- Leitung von 1 zu 7
- 6
- Leitung von 2 zu 7
- 7
- Reinigungszentraleinheit
- 8
- Pumpe, Zentrifugalpumpe
- 9
- Ventil
- 10
- Rückschlagventil
- 11
- Mischpunkt, T-Stück
- 12
- Rückschlagventil
- 13
- Element zur Druckreduktion
- 14
- Sprühstab
- 15
- Einsätze mit Öffnung
- 16
- Schaum
- 17
- Transportband, Gewebeband, Filz
- 18
- Öffnung
- 19
- Papiermaschine
- 20
- Unterkante von 14
- 21
- Schaumzuführungsleitung
1. Vorrichtung zur Reinigung von umlaufenden Transportbändern (17) einer Papiermaschine
(19)
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel (1-13) zur Bereitstellung von Schaum (16) angeordnet sind,
und dass der Schaum (16) mittels wenigstens eines Sprühstabes (14) auf das Transportband
(17) durch eine Vielzahl von Öffnungen (15, 18) aufgebracht wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Öffnungen (15, 18) um Bohrungen (18) im Sprühstab (14) handelt, wobei
die Summe der Querschnittsflächen aller Bohrungen eines Sprühstabes (14) kleiner oder
gleich der Querschnittsfläche des Sprühstabes (14) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Summe der Querschnittsflächen aller Bohrungen (18) eines Sprühstabes (14) kleiner
ist als die Querschnittsfläche des Sprühstabes (14).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens 3, bevorzugt wenigstens 5 bis 20 Bohrungen (18) pro laufender Meter des
Sprühstabes (14) vorhanden sind, und die Bohrungen (18) jeweils eine Querschnittsfläche
im Bereich von 7-100 mm2, vorzugsweise im Bereich von 20-150 mm2 aufweisen, oder dass die Bohrungen (18) eine kreisförmige Öffnung mit einem Innendurchmesser
im Bereich von 3-10 mm, vorzugsweise im Bereich von 4-7 mm aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sprühstab (14) eine Querschnittsfläche im Bereich von 500- 4000 mm2, vorzugsweise im Bereich von 1000-3500 mm2 aufweist, oder dass ein rohrförmiger Sprühstab (14) eine im wesentlichen kreisförmige
innere Querschnittsfläche mit einen Durchmesser im Bereich von 25-110 mm, vorzugsweise
im Bereich von 40-80 mm aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrungen (18) im wesentlichen auf einer Reihe oder abwechselnd versetzt an der
dem Transportband (17) zugewandten Unterseite des Sprühstabes (14) angeordnet sind,
und dass sie bevorzugt jeweils einen Abstand von 50-200 mm, insbesondere bevorzugt
einen Abstand von 50-150 mm aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-6, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sprühstab (14) oberhalb und im wesentlichen senkrecht zur Laufrichtung
des Transportbandes (17) und parallel zu dessen Oberfläche, bevorzugt in einem Abstand
von 50-500 mm, insbesondere von 150-250 mm zur Oberfläche des Transportbandes (17)
angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (1-13) zur kontinuierlichen Bereitstellung von Schaum (16) Mittel (1,
2, 5-10) zur Zuführung einer bevorzugt wässrigen Lösung von Reinigungsmittel (1) umfassen
sowie wenigstens ein Element (11) zur Erzeugung von Schaum durch gezielte Zuführung
von Gas (3).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas (3) dem Element (11), bei welchem es sich bevorzugtermassen um ein T-Stück
(11) handelt, in Form von Pressluft zugeführt wird, insbesondere bevorzugt unter einem
Druck im Bereich von 2-6 bar.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 -9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Element (11) und dem Sprühstab (14) im wesentlichen krümmungslose Leitungen
(21) einer Länge von nicht mehr als 0.5-2 m angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-10, dadurch gekennzeichnet, dass aus einem Reinigungsmittelbehälter (1) Reinigungsmittel einer Reinigungszentraleinheit
(7) zugeführt wird, in dieser ggf. im gewünschten Verhältnis mit zugeführtem Wasser
(2) vermischt wird, und anschliessend dieses Gemisch resp. das Reinigungsmittel, gegebenenfalls
über ein Ventil (9) und/oder ein Rückschlagventil (10), dem Element (11) zugeführt
wird.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich Mittel zum Spülen insbesondere mit Wasser angeordnet sind, wobei es sich
dabei auch um den Sprühstab (14) handeln kann, welcher zu diesem Zweck anders angesteuert
wird, und/oder dass Mittel zur Absaugung von Reinigungsmittel und/oder Wasser angeordnet
sind.
13. Verfahren zur Reinigung eines umlaufenden Transportbandes (17) einer Papiermaschine
(19)
dadurch gekennzeichnet, dass
Schaum (16) bereitgestellt und wenigstens einem Sprühstab (14) zugeführt wird, und
dass der Schaum (16) auf das Transportband (17) mittels des Sprühstabes (14) durch
eine Vielzahl von Öffnungen (15, 18) aufgebracht wird, wobei insbesondere die Summe
der Querschnittsflächen aller Bohrungen eines Sprühstabes (14) kleiner oder gleich
der Querschnittsfläche des Sprühstabes (14) ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-12 verwendet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigung während des Stillstandes der Papiermaschine erfolgt, wobei das Transportband
entweder im Stillstand oder kontinuierlich mit Schaum (16) beaufschlagt wird, und
wobei insbesondere bevorzugt im Bereich von 0.1-6 l/m2 Reinigungsmischung aufgetragen werden und insbesondere bevorzugt das Transportband
(17) mit einer Geschwindigkeit von 10-100 m pro Minute bewegt wird.
16. Verfahren zur Nachrüstung einer Reinigungsanlage zur Reinigung eines umlaufenden Transportbandes
(17) einer Papiermaschine (19), bei welcher eine Flüssigkeit über an einem Sprühstab
(14) angeordnete Düsen in flüssiger Form oder in Form eines Sprühnebels auf ein Transportband
(17) aufgebracht werden kann,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens einige der Düsen ausgebohrt werden und/oder durch Einsätze mit Öffnungen
(15) ersetzt werden, und gegebenenfalls einige der Düsen verschlossen werden, wobei
sichergestellt wird, dass die Summe der Querschnittsflächen aller Öffnungen eines
Sprühstabes (14) kleiner oder gleich der Querschnittsfläche des Sprühstabes (14) ist,
und dass Mittel (1-13) zur insbesondere kontinuierlichen Bereitstellung von Schaum
(16) vorgesehen werden.