[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauelement zum Einbau in Trennfugen von Gebäuden, insbesondere
an Treppenpodesten, zur schalldämmenden und insbesondere auch kraftübertragenden Verbindung
beiderseits angrenzender Gebäudeteile, bestehend aus einer Trennplatte zum Einbetonieren
in die angrenzenden Gebäudeteile, wobei die Trennplatte einen mehrschichtigen Aufbau
aus zwei Außenwänden und mindestens einem weiteren Zwischenelement aufweist.
[0002] Ein derartiges Bauelement ist durch die
DE-195 42 282 bekannt. Dabei wird eine harte Trennplatte mit einem mehrschichtigen Aufbau aus relativ
harten Außenlagen und zumindest einer demgegenüber weichen Zwischenlage und ohne direkte
Verbindung der beiden Außenlagen miteinander eingesetzt. Hierbei sind die Bewehrungsstäbe
durch die weiche Zwischenlage im Bauelement verankert, die so die Schwingungsübertragung
zwischen den Außenlagen untereinander sowie zwischen den Außenlagen und den Bewehrungsstäben
dämpft. Nachteilig hierbei ist, dass die Bewehrungsstäbe trotz ihrer Dämpfung gegenüber
dem Bauelement wegen ihres durchgehenden, die beiden Gebäudeteile miteinander verbindenden
Verlaufs dennoch eine hinreichend große Schwingungsübertragung zwischen den Gebäudeteilen
verursachen. Darüber hinaus führt die Anordnung der Stäbe in der weichen Zwischenlage
zu einer entsprechend großen Dicke des Bauelements und demgemäß zu einem großen gegenseitigen
Abstand der angrenzenden Gebäudeteile.
[0003] Hiervon ausgehend liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, das eingangs
beschriebene Bauelement dahingehend zu verbessern, dass es sich durch bessere Schalldämmung
auszeichnet bei vergleichsweise kostengünstigerem Aufbau. Zudem soll der Einbau des
Dämmelementes vereinfacht werden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Zwischenelement aus einem
flexiblen, die Außenwände miteinander verbindenden Innensteg besteht und dass die
Außenwände und der flexible Innensteg aus unterschiedlichen Materialien mittels Coextrusion
hergestellt sind. Indem die Trennplatte erfindungsgemäß durch Coextrusion der Außenwände
und der flexiblen Innenstege hergestellt ist, ist es erstmals möglich, die üblicherweise
aus HartKunststoff, z.B. aus Hart-PVC bestehenden, harten Außenwände zusammen mit
den flexiblen, vorzugsweise aus Weich-PVC bestehenden Innenstege trotz ihrer unterschiedlichen
Aufgabenstellungen und Materialeigenschaften in einem einzelnen gemeinsamen Arbeitsvorgang
einstückig herzustellen und so nicht nur die beiden Außenwände, sondern auch die beiden
Gebäudeteile schalltechnisch zu entkoppeln. Dies führt zu einer deutlichen Reduzierung
der Schwingungsübertragung. Das Bauelement bleibt trotzdem ausreichend stabil, sodass
trotz der schmalen Bauweise des Bauelements bei Betondruck oder Schwingungen die Außenwände
nicht miteinander in Kontakt kommen. Das erfindungsgemäße Bauteil zeichnet sich also
durch eine optimale Anpassung an die gegensätzlichen Forderungen Festigkeit, Dämmwirkung
und einfache Handhabung aus.
[0005] Die Verwendung von Weich-PVC (PVC-P) für die Innenstege ermöglicht eine gute Schalldämmung
in Kombination mit kostengünstiger Herstellung. Durch die Coextrusion können die Außenwände
der Trennplatte aus ebenso kostengünstigen Werkstoffen, wie insbesondere aus dem oben
erwähnten Hart-PVC, bestehen.
[0006] Durch Verzicht auf ein durch die Trennplatte verlaufendes, die beiden Gebäudeteile
verbindendes Bewehrungselement kann das Bauelement außerdem besonders schmal hergestellt
werden, was den Einbau und die Handhabung des Bauelements wesentlich erleichtert und
die statischen Eigenschaften verbessert.
[0007] Da das Bauelement möglichst schmal ausgeführt ist und die Bewehrung zwecks verbesserter
Schalldämmung nicht durch das Bauelement verläuft, weist zweckmäßigerweise mindestens
eine Außenwand der Trennplatte mindestens ein Befestigungselement für eine Bewehrung
des an dieser Außenwand angrenzenden Gebäudeteils auf. Auf diese Weise kann die Platzierung
des Befestigungselements für diese Konsolenbewehrung an der Außenwand der Trennplatte
hinsichtlich Schalldämmung weiter optimiert werden. Zweckmäßigerweise lässt sich die
Befestigung der Bewehrung noch weiter hinsichtlich Handhabung optimieren, indem die
Befestigung der Bewehrung mittels einer formschlüssigen Verbindung wie etwa einer
Clipverbindung erfolgt. Aus den gleichen Gründen kann es sich auch empfehlen, die
Bewehrung an der Trennplatte schwenkbar zu lagern, was ebenfalls durch die Clipverbindung
realisiert werden kann.
[0008] Weiterhin ist es zweckmäßig, dass die Trennplatte im vertikalen Querschnitt im Wesentlichen
abgetreppt oder S-förmig ausgebildet ist. Dadurch überlappen das tragende Bauteil
und das getragene Bauteil einander im Verbindungsbereich. Ein in einem im Wesentlichen
horizontalen Abschnitt der Trennplatte angeordnetes Elastomerlager dient der Druckkraftübertragung
zwischen den angrenzenden Gebäudeteilen und ersetzt so die schalltechnisch kritischen
Bewehrungselemente, was wiederum zu verbesserter Schalldämmung führt.
[0009] Um die Verankerung des Bauelementes insbesondere der Trennplatte in den angrenzenden
Gebäudeteilen zu verbessern, weist die Trennplatte mindestens eine gegenüber einer
Außenwand hervorstehende Hinterschnittkante auf, welche insbesondere einen T-förmigen
Querschnitt hat.
[0010] Aus Gründen des Brandschutzes kann es zweckmäßig sein, einen Brandschutzstreifen,
insbesondere aus Intumeszenzmaterial, an den oberen bzw. unteren Enden des S-förmigen
Verlaufs der Trennplatte anzubringen.
[0011] Da sich nunmehr die Bewehrungselemente nicht mehr durch die Trennplatte und die Trennfuge
zwischen den beiden angrenzenden Gebäudeteilen erstrecken, können diese zumindest
teilweise aus herkömmlichem Betonstahl bestehen, was die Herstellungskosten weiter
reduziert.
[0012] Eine weiter verbesserte Verankerung der Bewehrungselemente in den angrenzenden Gebäudeteilen
lässt sich durch zwei schlaufenförmig abgebogene Abschnitte der Bewehrung erreichen.
Diese können in einer weiteren Ausbildung derart ausgestaltet sein, dass die Bewehrung
einen horizontalen Verankerungsabschnitt aufweist und dass die Bewehrung an dem Befestigungselement
der Trennplatte, insbesondere über den horizontalen Verankerungsabschnitt befestigt
ist. Weiterhin können diese schlaufenförmige abgebogenen Abschnitte und der Verankerungsabschnitt
miteinander verbunden sein. Dies ermöglicht sowohl eine bessere Verankerung der Bewehrung
an der Außenseite der Trennplatte als auch eine gleichmäßigere Belastung der Trennplatte
und damit ebenfalls eine verbesserte Schalldämmung. Die Trennplatte weist zudem eine
Mehrzahl von flexiblen Innenstegen beispielsweise zumindest 4, insbesondere 6 auf.
Die jeweilige Anzahl von Innenstegen wird in Abhängigkeit der jeweiligen Einbauposition
ausgewählt und stellt ein Optimum aus Schalldämmung einerseits und Stabilität der
Trennplatte andererseits dar.
[0013] Schließlich ist es zur Verbesserung der Kraftübertragung in horizontaler Richtung
zur Verankerung der Trennplatte an dem getragenen Gebäudeteil von Vorteil, wenn die
Trennplatte im Bereich des Elastomerlagers in ihrer das Elastomerlager bedeckenden
Außenwand Aussparungen aufweist. Durch diese Aussparungen beaufschlagt der Beton des
getragenen Gebäudeteils das Elastomerlager direkt und geht hierbei eine formschlüssige
Verbindung mit dieser Außenwand und mit der Trennplatte ein.
[0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen; dabei zeigt
- Figur 1
- einen Vertikalschnitt des Bauelementes mit 2 angrenzenden Gebäudeteilen (A, B) und
- Figur 2
- eine 3-dimensionale perspektivische Ansicht des Bauelementes und zwei daran angeschlossene
Bewehrungselemente.
[0015] Wie insbesondere Figur 1 zeigt, besteht das erfindungsgemäße Bauelement aus einer
im Wesentlichen S-förmig ausgebildeten und im Wesentlichen vertikal verlaufenden Trennplatte
1, die den beiden angrenzenden Gebäudeteilen A und B zugewandte Außenwände 1a, 1b
aus Hart-PVC aufweist. Dazwischen befindet sich im im Wesentlichen horizontal verlaufenden
Abschnitt 1c der Trennplatte 1 ein Elastomerlager 2. Weiterhin sind eine Mehrzahl
von flexiblen Innenstegen 5 über das gesamte Profil der Trennplatte 1 verteilt und
diese verbinden die beiden Außenwände 1a, 1b. Diese flexiblen Innenstege 5 bestehen
aus im Vergleich zu den harten Außenwänden weichem Material insbesondere Weich-PVC.
Die Innenstege müssen kein besonderes Profil (bezogen auf den Vertikalquerschnitt)
hierbei aufweisen, es empfiehlt sich aber, ihre Nachgiebigkeit durch eine abgewinkelte
oder gekrümmte Profilierung zu verbessern.
[0016] Mit den Außenwänden 1a, 1b der Trennplatte 1 sind diese Innenstege 5 mittels Coextrusion
verbunden. An den den Gebäudeteilen A, B zugewandten Seiten der Trennplatte befinden
sich für eine bessere Befestigung des Bauelements in den Gebäudeteilen A, B Hinterschnittkanten
6, welche ein T-förmiges Profil aufweisen. Für die Befestigung einer Anschlußbewehrung
3,4 für die angrenzenden Gebäudeteile A, B sind an den jeweiligen Außenseiten der
Trennwand Befestigungselemente 7 für eine Clipverbindung mit der Bewehrung vorgesehen.
Über die Clipverbindung ist die Bewehrung 3,4 in den Befestigungselementen 7 schwenkbar
angeordnet. Zum Zwecke des Brandschutzes weist die Trennplatte Brandschutzstreifen
9 auf.
[0017] Die Bewehrungselemente 3,4 weisen jeweils einen sich in vertikaler Ebene erstreckenden,
schlaufenförmig abgebogenen Abschnitt 3a, 4a und einen horizontalen Verankerungsabschnitt
3b, 4b auf, über den jede Bewehrung 3, 4 an dem Befestigungselement 7 der Trennplatte
1 befestigt ist. Hierbei sind die schlaufenförmig abgebogenen Abschnitte 3a, 4a und
der Verankerungsabschnitt 3b, 4b miteinander verbunden.
[0018] Figur 2 zeigt eine 3-dimensionale Ansicht der Trennplatte 1 und der daran befestigten
Bewehrungen 3,4. Hierbei besteht der horizontale Verankerungsabschnitt 3b, 4b der
Bewehrung 3, 4 aus Edelstahl, während der schlaufenförmige Abschnitt 3a, 4a aus Schwarzstahl
besteht. Die beiden Bewehrungselemente 3,4 sind einerseits über die ineinander übergehenden
Verankerungsabschnitte 3b, 4b miteinander verbunden, andererseits sind an den anderen
Enden der Bewehrungselemente 3,4 L-förmige Abwinkelungen 3c, 4c vorhanden, welche
sich im Wesentlichen U-förmig überlappen.
[0019] Des Weiteren sind im Bereich des horizontalen Abschnittes 1c der Trennplatte 1 mehrere
fensterförmige Aussparungen 10 in der Außenwand 1b vorgesehen, durch die der Beton
des Gebäudeteils B das sich über die gesamte Länge der Trennplatte erstreckende Elastomerlager
2 beaufschlagt.
[0020] Zusammenfassend bietet die vorliegende Erfindung den Vorteil, ein Bauelement mit
verbesserter Schalldämmung zur Verfügung zu stellen, welches bei vereinfachtem Aufbau
kostengünstig hergestellt werden kann und einfach in der Handhabung ist.
1. Bauelement zum Einbau in Trennfugen von Gebäuden, insbesondere an Treppenpodesten,
zur schalldämmenden und insbesondere kraftübertragenden Verbindung beiderseits angrenzender
Gebäudeteile (A, B), bestehend aus einer Trennplatte (1) zum Einbetonieren in die
angrenzenden Gebäudeteile (A, B), wobei die Trennplatte einen mehrschichtigen Aufbau
aus zwei Außenwänden (1a, 1b) und mindestens einem weiteren Zwischenelement (5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zwischenelement (5) aus einem flexiblen, die Außenwände (1a, 1b) miteinander
verbindenden Innensteg (5) besteht und dass die Außenwände und der flexible Innensteg
aus unterschiedlichen Materialien durch Coextrusion hergestellt sind.
2. Bauelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Innensteg (5) der Trennplatte (1) aus Weich-PVC besteht.
3. Bauelement nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Außenwände (1a, 1b) der Trennplatte (1) aus Hart-PVC bestehen.
4. Bauelement nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennplatte (1) zur Kraftübertragung ein im Inneren befindliches Elastomerlager
(2) aufweist.
5. Bauelement nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass an mindestens einer Außenwand (1b) der Trennplatte (1) mindestens ein Befestigungselement
(7) für eine Bewehrung (3,4) des an dieser Außenwand (1b) angrenzenden Gebäudeteils
(B) vorhanden ist.
6. Bauelement nach zumindest Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigung der Bewehrung (3,4) an dem Befestigungselement (7) mittels einer
formschlüssigen Rastverbindung und insbesondere einer Clipverbindung erfolgt.
7. Bauelement nach zumindest Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewehrung (3,4) an der Trennplatte (1) schwenkbar gelagert ist.
8. Bauelement nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennplatte (1) im vertikalen Querschnitt im Wesentlichen abgetreppt oder S-förmig
ausgebildet ist.
9. Bauelement nach zumindest Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Elastomerlager (2) in einem im Wesentlichen horizontalen Abschnitt (1c) der Trennplatte
(1) angeordnet ist.
10. Bauelement nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennplatte (1) mindestens eine gegenüber einer Außenwand (1a, 1b) hervorstehende
Hinterschnittkante (6) mit T-förmigem Querschnitt aufweist.
11. Bauelement nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennplatte (1) mindestens einen Brandschutzstreifen (9), insbesondere aus Intumeszenzmaterial
aufweist.
12. Bauelement nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Bewehrungselement (3,4) zumindest teilweise aus Betonstahl besteht.
13. Bauelement nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewehrung 3,4 einen schlaufenförmig abgebogenen Abschnitt (3a, 4a) aufweist.
14. Bauelement nach zumindest Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bewehrungselement (3,4) einen horizontalen Verankerungsabschnitt (3b, 4b) aufweist
und dass das Bewehrungselement (3,4) an dem Befestigungselement (7) der Trennplatte
(1) befestigt ist.
15. Bauelement nach zumindest Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der schlaufenförmig abgebogene Abschnitt (3a, 4a) und der Verankerungsabschnitt (3b,
4b) miteinander verbunden sind.
16. Bauelement nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennplatte (1) eine Mehrzahl von flexiblen Innenstegen (5) mit abgeknicktem
oder gekrümmtem Vertikalquerschnitt aufweist.
17. Bauelement nach zumindest Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennplatte (1) im Bereich des Elastomerlagers (2) in ihrer, das Elastomerlager
zumindest teilweise bedeckenden Außenwand (1b) Aussparungen (10) aufweist.