[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung einer oder mehrerer mobiler Trennwände zur
Bereitstellung eines Großraum OP's und die mobile Trennwand selbst.
[0002] Mobile Falt- und Trennwände sind in verschiedenen Ausgestaltungen zum Unterteilen
bzw. Abtrennen von Räumen der unterschiedlichsten Art seit Jahrzehnten bekannt.
[0003] Bisher sind sie jedoch nicht in Operationsräumen, den sogenannten OP's, eingesetzt
worden, obwohl seit langem Bedarf daran besteht, insbesondere Großraum-OP's optimaler
zu nutzen und zu gestalten und ggf. interdisziplinär zu nutzen, was wahrscheinlich
auf die damit verbundenen zahlreichen praktischen Schwierigkeiten, wie z.B. der fehlenden
Privatsphäre, des fehlenden Schallschutzes und des fehlenden Abdunkelns zurückzuführen
ist.
[0004] Erfindungsgemäß wird in überraschender Weise dieses Problem gelöst durch die Verwendung
einer oder mehrerer mobiler Trennwände zum Bereitstellen eines Großraum OP's aus zwei
oder mehreren einzelnen Operationsräumen, die insbesondere der interdisziplinären
Nutzung dienen, mit folgenden Merkmalen für jede Trennwand:
a. horizontale Auszieh- oder Ausroll- und Querverschiebbarkeit,
b. zweischalige Bauweise zur Erzielung von Schall-, Hygieneschutz und Abdunkelung,
c. eingearbeitete Folien, insbesondere Bleifolie, zum Strahlenschutz,
bzw. durch die mobile Trennwand gemäß Anspruch 7 selbst.
[0005] Mit der Erfindung lässt sich also in einfacher und schneller Weise ein einzelner
Großraum OP aus zwei oder mehreren einzelnen OP's bereitstellen oder umgekehrt derselben
unterteilen, um kleinere Raumgrößen zu schaffen, so dass mehrere unterschiedliche
oder gleiche ärztliche Behandlungen in getrennten Operationsräumen durchgeführt werden
können, was üblicherweise geschieht und dennoch die Möglichkeit vorgesehen wird, hieraus
einen großräumigen OP mit ca. 290 m
2 bereitzustellen, ohne dass die zusammengeschobenen, -gerollten oder -gefalteten Trennwände
mit ihren besonderen Merkmalen a-c bei der eigentlichen Operation stören. Kleinere
oder größere Ausmaße des Großraum OP sind ebenfalls denkbar.
[0006] Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert, die zum besseren Verständnis der Erfindung dienen soll, auf das dieselbe
jedoch nicht beschränkt ist.
[0007] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung des Grundrisses eines sog. Stationsgebäudes mit Großraum
OP mit 6 OP-Einheiten, Vorbereitungsräumen und Zugangstrakt, bei dem zwei Trennwände
einen kleineren Operationsraum bzw. ein OP-Segment abtrennen;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäß eingesetzten Falt- und Trennwand
im geschlossenen und teilweise geöffneten Zustand.
[0008] In Fig. 1 wird der Grundriss eines Stationsgebäudes 10 in Krankenhäusern oder Kliniken
gezeigt, der einen im wesentlichen rechteckigen Großraum-Operationssaal 12 von 8 x
36 m mit Zugangstrakt 11, sowie sechs OP-Einheiten 13 mit jeweils einem zugeordneten
Eingang E, drei Ausgängen A und drei Waschmöglichkeiten W parallel dazu aufweist.
Jede OP-Einheit 13 besitzt eine eigene Zuluftdecke 14 unterhalb derer jeweils ein
mobiler oder ortsfester OP-Tisch (nicht gezeigt) angeordnet ist.
[0009] Von besonderer erfindungsgemäßer Bedeutung ist jedoch die Tatsache, dass fünf mobile
Trennwände 14 vorgesehen sind, die senkrecht zwischen den Längswänden des Großraum-OP
parallel und beabstandet zueinander verlaufen. Im beispielhaft gezeigten Fall sind
die Trennwände 14 gleichmäßig voneinander beabstandet, so dass sechs gleichgroße OP-Einheiten
13 entstehen. Die Trennwände 14 können aus zwei oder mehreren Teilen bestehen und
sind jeweils auszieh- und verschiebbar. Mit dem Bezugszeichen 15 ist eine OP-Einheit
13 schraffiert gekennzeichnet, da hier die Trennwände ausgezogen sind, d.h. sie trennen
diese OP-Einheit von den benachbarten OP-Einheiten ab, wobei durch die zweischalige
Bauweise der Trennwand 14 in Form einer Lamellenverbundkonstruktion gewährleistet
ist, dass ein ausreichender Schall-, Hygieneschutz und Abdunkelung gegenüber den anderen
OP-Räumen vorliegt. In die zweischaligen Trennwände 14 ist eine Bleifolie zum Strahlenschutz
eingearbeitet.
[0010] Es dürfte einleuchten, dass die erwähnte Größe des OP's 12 und die Anzahl der OP-Einheiten
13 sich im geeigneten Rahmen verändern lassen. Die Trennwände 14 können aus einer
Edelstahlkonstruktion oder auch aus Kunststoff vorgesehen sein. Die Trennwand 14 kann
jeweils zur Hälfte zusammen geschoben an der einen und der gegenüberliegenden Längswand
des Großraum OP 12 zusammen geschoben werden, so dass dann eine größere OP-Einheit
entsteht. Ebenso ist es möglich, die Trennwandhälften in der Mitte des Raumes zusammen
zu schieben, wie es durch das Bezugszeichen 16 angedeutet ist. Das Öffnen und Schließen
der Trennwände 14 kann manuell oder automatisch erfolgen. Die Trennwände 14 sind in
einer Deckenschiene (nicht gezeigt) freitragend von Seitenwand zu Seitenwand gelagert.
[0011] Aus Fig. 2 ist der Bewegungsablauf der Trennwand 14 ersichtlich, die aus ihrem verschließenden,
gestreckten, von Seitenwand zu Seitenwand verlaufenden Zustand in den teilweise zusammengefalteten
Zustand überführt wird, wie dieses durch die horizontalen Pfeile 17 angedeutet wird.
Mit den Pfeilen 18 ist die Querverschiebbarkeit der mobilen Trennwand 14 im 90°-Winkel
zur horizontalen Verschiebbarkeit angedeutet, die eine Verkleinerung bzw. Vergrößerung
der OP-Einheit 13 ermöglicht. Mit anderen Worten: die erfindungsgemäße Trennwand 14
ist nicht nur mobil in Querrichtung des Großraum OP 12, sondern auch in seiner Längsrichtung.
1. Verwendung einer oder mehrerer mobiler Trennwände (14) zum Bereitstellen eines Großraum
OP's (12) aus zwei oder mehreren einzelnen Operationsräumen (13), die insbesondere
der interdisziplinären Nutzung dienen, mit folgenden Merkmalen für jede Trennwand
(14):
a. horizontale (17) Auszieh- oder Ausroll- und Querverschiebbarkeit,
b. zweischalige Bauweise zur Erzielung von Schall-, Hygieneschutz und Abdunkelung,
c. eingearbeitete Folien, insbesondere Bleifolie, zum Strahlenschutz.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Trennwand (14) in Quer- und Längsrichtung (17 bzw. 18) des Großraum OP (12)
verschiebbar ist.
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Trennwand (14) in Form einer ein- oder mehrteiligen Lammellenverbundkonstruktion
aufgebaut ist.
4. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwände (14), einschließlich ihrer Gelenke strahlenschussverkleidet sind.
5. Verwendung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die laterale Verschiebbarkeit, sowie das Öffnen und Schließen der Trennwände (14)
manuell oder automatisch erfolgt.
6. Verwendung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwände (14) in einer Deckenschiene freitragend von Wand zu Wand verlaufen
und dort auf Schienen gelagert sind.
7. Verwendung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einer oder mehrere der abgetrennten Operationsräume (15) zur Herstellung einer septischen
Stufe lüftungstechnisch im Unterdruck einstellbar sind.
8. Verwendung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einer oder mehrere der abgetrennten Operationsräume mit laminanten Decken von ca.
3 x 3 m ausgestattet sind.
9. Mobile Trennwand zum Bereitstellen eines Großraum OP's aus zwei oder mehreren Operationsräumen,
die insbesondere der interdisziplinären Nutzung dienen, mit folgenden Merkmalen für
jede Trennwand:
a. horizontale Auszieh- oder Ausroll- und Querverschiebbarkeit,
b. zweischalige Bauweise zur Erzielung von Schall-, Hygieneschutz und Abdunkelung,
c. eingearbeitete Folien, insbesondere Bleifolie, zum Strahlenschutz.