[0001] Die Erfindung betrifft ein Bodenaufbausystem für einen zu belegenden Untergrund mit
plattenförmigen Elementen jeweils bestehend aus einer flächigen Kassette aus Blech
mit zum Untergrund gerichteten aus abgekanteten Randbereichen des Blechs gebildeten
Stegen, wobei im Eckbereich der Kassette der Steg ausgespart ist; zugeordneten Führungsschienen
aus Kunststoff mit im Querschnitt umgekehrter T-Form, wobei der vertikal angeordnete
Schenkel als nach oben offene Doppelflanke ausgebildet ist, die Führungsschienen parallell
und in einem Abstand entsprechend der Breite der plattenförmigen Elemente zueinander
angeordnet sind und die beiden benachbarten Stege zweier aneinandergrenzender plattenförmiger
Elemente zwischen die Doppelflanke der Führungsschiene einfügbar sind.
[0002] Ein derartiges Bodenaufbausystem ist aus der
DE 102 49 493 A1 bekannt. Dieses Bodenaufbausystem dient zum planebenen Ausrichten eines Bodenbelags,
insbesondere für den Außenbereich, der zerstörungsfrei wiederaufnehmbar ist und im
Wesentlichen einen Feuchtigkeitsstau und daraus resultierende Beeinträchtigungen verhindert.
Dabei erlauben die über Distanzelemente aufgeständerten Führungsschienen eine Entwässerung
unterhalb der Belagfläche auf dem zuvor abgedichteten Untergrund. Der auf Blechkassetten
aufgeklebte Fliesen- oder Plattenbelag wird somit von Oberflächenwasser möglichst
freigehalten. Gleichwohl hat sich bei dem bekannten Bodenaufbausystem insbesondere
in der mit Distanzelementen aufgeständerten Aufbauvariante herausgestellt, dass die
Führungsschienen, auch bei Verwendung von Metallprofilen, keine ausreichende Standfestigkeit
haben. Zudem ist die Verwendung von Metallprofilen für die Führungsschienen aufgrund
von unerwünschter Geräuschentwicklung beim Begehen und Befahren des verlegten Belages
nicht wünschenswert.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein Bodenaufbausystem
anzugeben, bei dem auch bei einer aufgeständerten Bauweise hohe Verkehrslasten von
wenigstens 500 kg/m
2 vom System dauerhaft widerstanden werden und gleichzeitig bei der Belastung entstehende
Geräusche vermindert oder vermieden werden.
[0004] Insbesondere für nach einschlägigen Bauvorschriften erstellten Balkonen entstehen
unerwünschte Barrieren, da die wasserführende Schicht mindestens 10 cm unterhalb der
Türschwelle der Balkontür anzuordnen ist. Es besteht daher ein erhöhter Bedarf an
aufgeständerten Bodenaufbausystemen, die eine Barrierefreiheit bei gleichzeitiger
Erfüllung der Bauvorschriften an Balkonen ermöglicht.
[0005] Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, dass ein Tragrahmen mit Rechteckprofilen,
auf denen die Führungsschienen aufliegen, vorgesehen ist, wobei die Anordnung der
Rechteckprofile der gewünschten Anordnung der Führungsschienen entspricht.
[0006] Wenn die Führungsschienen auf den Rechteckprofilen aufgeklebt sind, bildet die Führungsschiene
mit dem jeweiligen Rechteckprofil des Tragrahmens quasi ein Verbundelement, das einerseits
die Steifigkeit des Systems bestehend aus Führungsschiene und Rechteckprofil erhöht
und andererseits die durch die aus Kunststoff hergestellte Führungsschiene erreichte
Geräuschdämpfung beibehält. Bevorzugt sind die Führungsschienen in kürzeren zueinander
beabstandet angeordneten Abschnitten auf den Rechteckprofilen aufgeklebt, um die Entwässerung
der Belagschicht zu verbessern. Vom Fliesenbelag in die Schlitze zwischen benachbart
zueinander liegenden Blechkassetten ablaufendes Oberflächenwasser gelangt bei Querfugen
unmittelbar auf den wassserdicht vorbereiteten Untergrund. An Längsfugen gelangt das
Oberflächenwasser hingegen zunächst in die von den Führungsschienen aufgespannten
Doppelflanken. Durch die in zueinander beabstandet angeordneten Abschnitten aufgeteilte
Führungsschiene wird jedoch ein effektiver Ablauf des in den Doppelflanken einströmenden
Oberflächenwassers zum Untergrund gewährleistet. Die Abschnitte der Führungsschienen
weisen dabei wenigstens die Länge oder bevorzugt ein mehrfaches der Länge der Blechkassetten
auf. Die führungsschienenfreien Abschnitte sind dagegen kurz gegenüber der Seitenlänge
der Blechkassette. Typischerweise betragen die Abstände zwischen in Längsrichtung
zueinander beabstandeten Führungsschienenabschnitte nur 1 bis 2 cm.
[0007] Um die Maßhaltigkeit der parallel zueinander angeordneten Rechteckprofile mit darauf
aufgeklebten Führungsschienen zur passgenauen Einfügung der Blechkassetten sicherzustellen,
sind die parallel zueinander angeordneten Rechteckprofile über Verbindungsprofile
miteinander verbunden.
[0008] Wenn der Tragrahmen in den Abmessungen für den zu verlegenden Untergrund vorgefertigt
ist, wird eine besonders wirtschafliche Verlegung des Bodenaufbausystems erreicht.
Zum Bodenaufbau für Balkone können problemlos einstückige Tragrahmen beispielsweise
nach Schablone hergestellt werden. Für größere zu verlegende Flächen können mehrere
vor Ort zusammenfügbare Tragrahmenelemente vorgesehen werden. Nach dem Ausrichten
des einstückigen oder in wenigen Teilelementen aufgeteilten Tragrahmens auf dem Untergrund
kann anschließend ohne Passungsprobleme der auf den abgekanteten Blechkassetten aufgeklebte
Fliesenbelag sofort begehbar verlegt werden.
[0009] Um das Bodenaufbausystem bis an den Rand eines zu belegenden Untergrundes verwenden
zu können, ist der Tragrahmen in den Abmessungen für den zu verlegenden Untergrund
vorgefertigt.
[0010] Bevorzugt besteht die Kassette aus Aluminium-, Aluminiumzink- oder Edelstahlblech
und/oder Lochblech. Diese Materialien sind ausreichend steif, resistent gegen Umwelteinflüsse
und hinsichtlich des Abkantverhaltens gut zu verarbeiten. Kassetten aus Edelstahlblech,
beispielsweise mit Schablonen bestrahlten Mustern können bereits als fertiger Endbelag
verwendet werden. Lochblechkassetten dienen beispielsweise als Abdeckung über einen
im Untergrund angeordneten Abfluss zur unmittelbaren Durchleitung von Oberflächenwasser
und/oder als zusätzliches Dekorelement.
[0011] Ferner kann die Kassette mit einer Fliese aus Keramik, Feinsteinzeug, Klinker, Beton,
Glas, Holz (Parkett), Teppich, Linoleum, Kunstharz und/oder Naturstein, wie z.B. Granit
oder Marmor, belegt sein. Dabei ist der jeweilige Belag auf dem Blech der Kassette
aufgeklebt. Eine mit Glas belegte Kassette kann auch mit einem Leuchtmittel oder angeschlossenen
Lichtleitfasern für Lichteffekte im aufzubauenden Bodenbelag hergerichtet sein.
[0012] Ferner können auch Kassetten erstellt werden, die im zentralen Flächenbereich eine
Öffnung, beispielsweise quadratisch oder kreisförmig, aufweisen, in die beispielsweise
ein Ablaufsieb oder ein Glaseinsatz für ein Leuchtmittel eingesetzt sind. Mit geeigneten
Methoden, beispielsweise durch Hochdruckwasserschneiden, können derartige Ausschnitte
auch nachträglich in den mit einem Belag versehenen Kassetten eingebracht werden.
Bevorzugt werden zum Beispiel bei einem Balkonbodenaufbau unmittelbar vor der Balkontür
mit einer Fliese belegte Kassetten, die Entwässerungsschlitze aufweisen, verwendet.
Somit wird sicher vermieden, dass Oberflächenwasser auch bei Schneebedeckung beim
Öffnen der Balkontür in den Innenraum fließen könnte.
[0013] Dadurch, dass die Belagstärke der Fliese größer gleich der lichten Höhe des Steges
der Kassette ist, wird erreicht, dass die mit den Fliesen belegten Blechkassetten
für die Lagerung und den Transport optimal stapelbar sind, ohne dass die vertikal
nach unten zeigenden Stege unerwünschten Kräften, insbesondere in Horizontalrichtung
ausgesetzt werden, die zu einer Aufweitung der Stege führen könnten. Die Stege behalten
damit auch nach einer platzsparenden Aufstapelung ihre korrekte vertikale Ausrichtung
und bleiben somit passgenau in die Führungsschienen einfügbar. Die Auflasten der übereinander
gestapelten plattenförmigen Elemente werden vom Fliesenbelag aufgenommen und über
den flächigen Teil der Blechkassette auf den darunter liegenden Fliesenbelag übertragen.
[0014] Wenn die Lichte Höhe des Steges kleiner als die Höhe der Flanke ist, wird auch im
verlegten Zustand der Kassetten in den Führungsschienen die Auflast nicht über die
Stege der Blechkassetten auf die Führungsschienen und die darunter angeordneten Rechteckpofile
des Tragrahmens übertragen sondern über die Flanken der jeweiligen Führungsschienen
und den darunter liegenden Rechteckprofil aufgenommen. Dies birgt einerseits den Vorteil,
dass die Stege lediglich zur horizontalen Kopplung, also zur horizontalen Verkettung
des Bodenbelages dienen, selbst jedoch keine Auflasten aufnehmen. Ein Verbiegen der
Stege ist damit äußerst unwahrscheinlich. Andererseits wird durch diese Maßnahme ein
zusätzlicher Entwässerungskanal im Fußbereich der Doppelflanke der Führungsschiene
bereitgestellt. Der Abfluss des Oberflächenwassers wird somit weiter begünstigt.
[0015] Ferner dient damit die Oberkante der auf dem vorgefertigten Tragrahmen aufgeklebten
Führungsschienen bzw. Führungsschienenabschnitte als horizontal ausgerichtete Auflagefläche
für die Kassetten. Höhentoleranzen der an der Blechkassette abgekannteten Stege beeinflussen
somit nicht die Höhenlage des Fliesenbelages. Ferner können so problemlos auch größere
Blechkassetten, beispielsweise für ein zentrales Schmuckornament oder ähnliches vorgesehen
werden, die beispielsweise die Größe von 2 x 2 Standardkassetten aufweist. Derartige
vergrößerte Kassetten weisen dann an ihren abgekannteten Stegen für die überbrückte
Führungsschiene jeweils zusätzliche Aussparungen auf. Die vergrößerte Blechkassette
liegt dann flächig mit ihrer Unterseite auf den Flanken der darunter befindlichen
Führungsschienen auf.
[0016] Dadurch, dass Distanzelemente, bevorzugt aus einer elastischen aushärtenden Masse,
zwischen Untergrund und Tragrahmen vorgesehen sind, wird eine Aufständerung des Bodenaufbausystems
zur Überbrückung von Unebenheiten des Untergrundes und insbesondere zur Erzeugung
von barrierefreien, beispielsweise an Balkontüren angrenzenden, Belagflächen, erreicht.
Wird eine elastisch abhärtende Masse mit ausreichenden Tragvermögen, wie beispielsweise
ein mit Blähglaskügelchen versetzter Kunstharzmörtel verwendet, kann der vorgefertigte
Tragrahmen auf in regelmäßigen Abständen auf dem Untergrund aufgebrachten Kunstharzmörtelhäufchen
aufgesetzt werden. Dabei wird die gewünschte Aufbauhöhe und die horizontale Ausrichtung
durch eine geeignete Menge des Kunstharzmörtels und leichten Justierschlägen erreicht.
Der Kunstharzmörtel härtet relativ schnell aus, so dass die Belagsfläche bereits nach
ca. 2 bis 3 Stunden belastbar ist.
[0017] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Bezugnahme auf die beiliegende
Zeichnung detalliert beschrieben.
Darin zeigt:
[0018]
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein teilverlegtes Bodenaufbausystem für einen Balkon mit trapezförmiger
Grundfläche,
- Fig. 2
- eine Querschnittsdarstellung des in Fig. 1 dargestellten Bodenaufbausystems,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch ein Rechteckprofil mit Führungsschiene mit eingesteckten Blechkassetten,
- Fig. 4
- einen Querschnitt ähnlich zu Fig. 3 an einer Randsituation und
- Fig. 5
- eine plattenförmiges Element in räumlicher Ansicht von schräg unten.
[0019] In Fig. 1 ist eine Draufsicht eines teilverlegten Bodenaufbausystems auf einen Balkon
mit trapezförmigem Grundriss dargestellt. Auf einen beispielsweise mit einem Flüssigkunstharzsystem
abgedichteten Untergrund U der Balkonplatte sind ein Tragrahmen 5 mittels Distanzelementen
4 horizontal ausgerichtet aufgelegt. Der Tragrahmen 5 ist komplett vorgefertigt und
besteht aus in Längsrichtung parallel zur Gebäudewand angeordneten Rechteckprofilen
51, die zueinander entsprechend der sich aus der Kassettengröße ergebenen Rasterweite
parallel beabstandet angeordnet sind. Dabei sind die Rechteckprofile 51 untereinander
mittels Verbindungsprofile 52 verbunden.
[0020] Auf dem Tragrahmen 5 sind auf den Rechteckprofilen 51 Führungsschienen 2 in Form
von Kunststoffprofilen, beispielsweise aus Recyclat, Ethylenvenylacetat, PVC etc.
aufgeklebt. An den Randbereichen der zu verlegenden Fläche sind Randführungsschienen
3 als Winkelkunststoffprofile ebenfalls auf darunter angeordneten Rechteckprofilen
51 des Tragrahmens 5 aufgeklebt.
[0021] In diesen vorgefertigten Tragrahmen 5 mit aufgesetzten (Rand-)Führungsschienen 2
bzw. 3 sind die als Blechträger ausgebildeten Kassetten 11 ggf. mit darauf befestigten
Fliesenbelag 12, beispielsweise Granitplatten o. ä., in den Führungsschienen eingesetzt,
wobei die Abkantungen 13 der Kassette 11 an jeweils zwei Randbereichen in eine zwischen
den Doppelflanken 21, 22 der Führungsschiene 2 gebildeten Nut 23 eintauchen bzw. die
Flanke 31 einer Randführungsschiene 3 übergreifen. Quer zur Längserstreckung der Führungsschienen
2 bzw. 3 ausgerichteten Abkantungen 13 versteifen den in dieser Richtung frei tragenden
Blechträger 11.
[0022] In Fig. 2 ist das auf einem Balkon aufgebaute Bodenaufbausystem gemäß Fig. 1 mit
dem Anschluss an eine Balkontür T dargestellt. Die Rechteckprofile 51 des Tragrahmens
5 sind auf Distanzelemente 4 aufgesetzt, so dass der Bodenaufbau horizontal ausgerichtet
und zur Türschwellenhöhe der Balkontür T höhenmäßig aufgeständert ausgerichtet ist.
Die Distanzelemente 4 werden insbesondere aus einem Kunstharzmörtelhaufen 4 gebildet.
Dabei wird auf dem Untergrund U in regelmäßigen Abständen ein Kunstharzmörtelhäufchen
4 aufgebracht und darauf die Rechteckprofile 51 des Tragrahmens 5 aufgesetzt und horizontal
ausgerichtet. Nach dem Abbinden des Kunstharzmörtels ist der Tragrahmen 5 mit den
darauf befestigten Führungsschienen 2 bzw. 3 dauerhaft horizontal ausgerichtet und
belastbar.
[0023] In Fig. 3 ist im Detail ein Querschnitt durch ein Rechteckprofil 51 mit darauf aufgeklebten
Führungsschienenprofil 2 und (angeschnitten) zwei eingreifenden plattenförmigen Elementen
11 dargestellt. Die Führungsschiene hat einen umgekehrt T-förmigen Querschnitt, wobei
der nach oben gerichtete Schenkel der Führungsschiene 2 zwei zueinander parallel angeordnete
Flanken 21, 22 hat. Die Doppelflanke 21, 22 bildet eine Nut 23 mit einem Boden 24.
Zum Ablauf von darin hineinlaufendem Oberflächenwasser sind die Führungsschienen,
wie in Fig. 1 dargestellt, in voneinander in Längsrichtung beabstandete Abschnitte
aufgeteilt, wobei die kurzen Abstände Drainageöffnungen 25 zum Ablauf des in der Nut
23 aufgenommenen Oberflächenwassers auf den Untergrund U dienen.
[0024] Selbstverständlich ist es auch denkbar, dass in den parallel angeordneten Flanken
21, 22 der Führungsschiene 2 nahe dem Boden 24 angeordnete Bohrungen oder Schlitze
zur Drainage vorgesehen sind.
[0025] In Fig. 4 ist eine Randführungsschiene 3 aufgeklebt auf ein Rechteckprofil 51 des
Tragrahmens 5 mit eingehängtem plattenförmigen Element 1 im Querschnitt darstellt.
Die Randführungsschiene 3 ist ein Winkelprofil aus dem gleichen Material wie die Führungsschiene
2. Im wesentlichen entspricht die Randführungsschiene 3 einer zwischen der Doppelflanke
21, 22 in Längsrichtung halbierten Führungsschiene 2. Die Randführungsschiene 3 hat
eine senkrecht nach oben gerichtete Flanke 31 und eine horizontal ausgerichtete Basis
32, die auf dem Rechteckprofil 51 aufgeklebt ist.
[0026] Fig. 5 zeigt ein plattenförmiges Element 1 in räumlicher Ansicht von schräg unten.
Das plattenförmige Element 1 besteht aus einer Kassette 11 und einer auf der Oberseite
der Kassette 11 aufgebrachten Fliese 12, beispielsweise einer Keramikfliese oder Natursteinfliese.
Die Kassette 11 ist als bevorzugt rechteckiger Blechträger ausgebildet, wobei alle
vier Randbereiche des Blechträgers die Stege bildende Abkantungen 13 aufweist. Die
Abkantungen 13 versteifen den Blechträger 11 und dienen darüber hinaus zur Lagefixierung
der plattenförmigen Elemente 1. Zwei aneinandergrenzende plattenförmige Elemente 1
tauchen mit ihren aneinanderliegenden Abkantungen 13 passgenau in die Nut 23 der Doppelflanke
21, 22 der Führungsschiene 2 ein, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Dabei entspricht
die Breite der Nut 23 der zweifachen Materialstärke des Blechträgers 11 zzgl. eines
Toleranzmaßes. Beispielsweise kann als Material für die Blechträger Aluminiumzinkblech
mit einer Stärke von 1,8 mm verwendet werden. Die lichte Breite der Nut 23 der Doppelflanke
21, 22 sollte dann 4 mm betragen.
[0027] Die Abkantungen 13 sind an den Ecken der Kassette 11 ausgespart. Diese an den Ecken
der Kassette 11 vorgesehenen Aussparungen 14 sind so gewählt, dass die durchgehenden
Flanken 21 bzw. 22 der Führungsschiene 2 und durch die Flanke 31 der Randführungsschiene
3 nicht von den quer zur Längserstreckung der Führungsschiene 2, 3 angeordneten Abkantungen
13 gestört sind. Bevorzugt sind die Aussparungen 14 so gewählt, dass die darin aufgenommenen
Flanken 21, 22 oder 31 beiderseits von den Abkantungen 13 nur mit geringem Spiel umschlossen
sind. Um insbesondere bei quadratischen plattenförmigen Elementen 1 eine beliebige
Orientierung der Elemente zu erlauben, sind die Aussparungen 14 rotationssymmetrisch
zueinander ausgebilidet.
[0028] Bevorzugt haben die plattenförmigen Elemente 1 quadratische Flächenerstreckung, insbesondere
mit einem Maß von 300 x 300, 350 x 350 oder 400 x 400 qmm. Zusätzlich können für besondere
gestalterische Lösungen auch einzelne größere Kassetten verwendet werden, die beispielsweise
eine Fläche von 2 x 2 Standardkassetten 11 überdecken. Dabei sind in den Abkantungen
dieser größeren Kassetten entsprechend der Teilung der Standardkassetten 11 Aussparungen
für die von den vergrößerten Kassetten überbrückten Führungsschienen 2 vorgesehen.
[0029] Mit dem erfindungsgemäßen Bodenaufbausystem können für übliche Verkehrslasten ausreichend
stabile aufgeständerte Belagsflächen erstellt werden. Der Bodenbelag erlaubt einen
Durchtritt von Oberflächenwasser auf den die Konstruktion tragenden, zuvor abgedichteten
Untergrund zur Entwässerung der Fläche. Insbesondere bei der Balkonsanierung kann
mit einem derartigen Bodenaufbausystem ein barrierefreier Zugang vom Balkonbelag zur
Balkontür geschaffen werden.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- plattenförmiges Element
- 11
- Kassette, Blechträger
- 12
- Fliese
- 13
- Steg, Abkantung
- 14
- Aussparung
- 2
- Führungsschiene
- 21
- Flanke
- 22
- Flanke
- 23
- Nut
- 24
- Boden
- 25
- Drainageöffnung
- 26
- Basis
- 3
- Randführungsschiene
- 31
- Flanke
- 32
- Basis
- 4
- Distanzelement, Kunstharzmörtelhäufchen
- 5
- Tragrahmen
- 51
- Rechteckprofil
- 52
- Verbindungsprofil
- T
- Balkontür
- U
- Untergrund, Balkonplatte
1. Bodenaufbausystem für einen zu belegenden Untergrund (U) mit
- plattenförmigen Elementen (1) jeweils bestehend aus einer flächigen Kassette (11)
aus Blech mit zum Untergrund (U) gerichteten aus abgekanteten Randbereichen des Blechs
gebildeten Stegen (13), wobei im Eckbereich der Kassette (11) der Steg ausgespart
ist;
- zugeordneten Führungsschienen (2) aus Kunststoff mit im Querschnitt umgekehrter
T-Form, wobei der vertikal angeordnete Schenkel als nach oben offene Doppelflanke
(21, 22) ausgebildet ist, die Führungsschienen (2) parallell und in einem Abstand
entsprechend der Breite der plattenförmigen Elemente (1) zueinander angeordnet sind
und die beiden benachbarten Stege (13, 13) zweier aneinandergrenzender plattenförmiger
Elemente (1) zwischen die Doppelflanke (21, 22) der Führungsschiene (2) einfügbar
sind,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Tragrahmen (5) mit Rechteckprofilen (51), auf denen die Führungsschienen (2)
aufliegen, vorgesehen ist, wobei die Anordnung der Rechteckprofile (51) der gewünschten
Anordnung der Führungsschienen (2) entspricht.
2. Bodenaufbausystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen (2), bevorzugt in kürzeren zueinander beabstandet angeordneten
Abschnitten, auf den Rechteckprofilen (51) aufgeklebt sind.
3. Bodenaufbausystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die parallel zueinander angeordneten Rechteckprofile (51) über Verbindungsprofile
(52) miteinander verbunden sind.
4. Bodenaufbausystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragrahmen (5) in den Abmessungen für den zu verlegenden Untergrund (U) vorgefertigt
ist.
5. Bodenaufbausystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für den Rand einer zu belegenden Untergrundfläche (U) eine Randführungsschiene (3)
vorgesehen ist, die L-Form hat, wobei der Randführungsschiene (3) ebenfalls ein Rechteckprofil
(51) im Tragrahmen (5) zugeordnet ist.
6. Bodenaufbausystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassette (11) mit einer Fliese (12) aus Keramik, Feinsteinzeug, Klinker, Beton,
Glas, Holz (Parkett), Teppich, Linoleum, Kunstharz und/oder Naturstein, wie z.B. Granit
oder Marmor, belegt ist.
7. Bodenaufbausystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mit Fliese (12) belegte Kassette (11) Entwässerungsschlitze aufweist.
8. Bodenaufbausystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Belagstärke (B) der Fliese (12) größer gleich der lichten Höhe (Hs) des Steges
(13) der Kassette (11) ist.
9. Bodenaufbausystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichent, dass die Lichte Höhe (Hs) des Steges (13) kleiner als die Höhe (Hf) der Flanke (21 bzw. 22) ist.
10. Bodenaufbausystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Distanzelemente (4), bevorzugt aus einer elastischen aushärtenden Masse, zwischen
Untergrund (U) und Tragrahmen (5) vorgesehen sind.