[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein verstellbares Scharnier nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Scharnier ist beispielsweise mit dem Gegenstand der
EP 0 991 836 B1 bekannt geworden. Bei diesem bekannten Scharnier besteht die Verstellung in zwei
zueinander senkrechten Richtungen darin, dass in der Scharnierplatte jeweils ein vertieftes
Langloch angeordnet ist, dessen Umgebungsbereich mit einer Riffelung versehen ist.
[0003] In diese langlochartige Vertiefung greift eine Justierbuchse ein, die aus einem scheibenförmigen
Oberteil größeren Durchmessers besteht, an dessen Unterseite ein ovaler Bund geringeren
Durchmessers angeformt ist. Dieser ovale Bund greift in die zugeordnete ovale Aufnahme
in der Scharnierplatte ein und trägt an seiner unteren Seite ebenfalls eine Riffelung.
[0004] Demzufolge arbeitet die Riffelung an der Unterseite der Justierscheibe mit der Riffelung
in dem vertieften Langloch in der Scharnierplatte zusammen.
[0005] Zur Einstellung des Scharniers kann somit die Justierscheibe in zwei zueinander senkrechten
Richtungen in dem Langloch verschoben werden, um dann mit einer, die Justierscheibe
durchsetzenden Schraube festgesetzt zu werden.
[0006] Eine solche Ausführungsform hat sich bewährt, ist jedoch wegen der aufwändigen Formen
für das Druckguss-Teil relativ kostenaufwändig.
[0007] Weiterer Nachteil ist, dass die Riffelung am Boden der langlochförmigen Aufnahme
in der Scharnierplatte und die Riffelung an der Stirnseite der Justierscheibe gleich
ausgerichtet sind.
[0008] Dies führt dazu, dass die eine Justierscheibe in der langlochförmigen Ausnehmung
nur in der einen Richtung und die benachbarte Justierscheibe in der anderen langlochförmigen
Ausbildung in der hierzu senkrechten Richtung verschoben werden kann. Es besteht demzufolge
nur die Möglichkeit, die Justierscheibe in der jeweiligen langlochförmigen Ausnehmung
in eine einzige Richtung einzustellen. Damit ist der Einstellbereich begrenzt.
[0009] Es ist eine weitere Ausführungsform eines Scharniers der Firma EMKA bekannt geworden,
bei der in der Scharnierplatte des Scharniers runde Ausnehmungen angeordnet sind,
an deren Boden ein Flansch mit einer Riffelung verkleinerten Durchmessers ausgebildet
ist.
[0010] Die am Boden der Aufnahme angeordneten Riffelungen sind im Winkel von 90° versetzt
zueinander angeordnet. Es gibt also nur die Ausrichtung in der einen und einer hierzu
senkrechten Richtung.
[0011] Die dazugehörenden Justierscheiben sind kreisringförmig ausgebildet und weisen einen
runden Bund auf, an dessen unterer Stirnseite wiederum Riffelungen angeordnet sind.
Auch diese Riffelungen sind im Winkel von 90° zueinander versetzt ausgebildet.
[0012] Dies führt dazu, dass beim Einstellen des Scharniers bei gelöster Befestigungsschraube
somit die Justierscheibe derart in der Aufnahmebohrung der Scharnierplatte gedreht
werden muss, dass die Riffelungen der Justierscheibe und der Aufnahmebohrung der Scharnierplatte
gleich ausgerichtet sind. Es sind daher nur vier unterschiedliche Relativlagen der
Justierscheibe in der Aufnahmebohrung der Scharnierplatte möglich, die jeweils um
90° zueinander versetzt sind.
[0013] Dies heißt, dass die Justierscheibe nur in Längsrichtung und/oder in senkrechter
Richtung hierzu in der runden Ausnehmung der Scharnierplatte verschoben und, gemäß
der Teilung der Riffelung, festgesetzt werden kann.
[0014] Dies setzt voraus, dass die zueinander senkrecht ausgerichteten Riffelungen am Grund
der Justierscheibe und am Grund der Ausnehmung formschlüssig ineinander greifen.
[0015] Ein solcher Formschluss wird immer angestrebt, denn durch das Gesamtgewicht der Tür
und beim Lösen der Befestigungsschraube ist es notwendig, dass die Justierscheibe
noch formschlüssig in der Riffelung eingreift, um zu vermeiden, dass die Tür mit samt
dem daran anhängenden Scharnier sich am Rahmen unbeabsichtigt verstellt.
[0016] Ein solcher Formschluss ist also jeweils nur in zueinander zu 90° versetzten Richtungen
bezüglich der Justierscheibe und dem Eingriff im Rundloch der Scharnierplatte zu erreichen.
[0017] Die kreisförmige Ausbildung der Justierscheibe hat in der EMKA-Ausführung jedoch
den Nachteil, dass sie sich vor oder beim Anziehen der Befestigungsschraube um weniger
als 90° verdrehen kann und somit die Riffelungen der Justierscheibe und der Aufnahmebohrung
der Scharnierplatte nicht mehr formschlüssig ineinander greifen können.
[0018] Bei der
EP 0 991 836 B1 konnte also nur in einer einzigen Richtung in dem zugeordneten Langloch verstellt
werden, bei der Ausführung EMKA konnte die Justierscheibe in zwei zueinander senkrechten
Richtungen in dem Rundloch der Scharnierplatte eingestellt werden und festgesetzt
werden.
[0019] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, ein Scharnier mit Justierscheiben
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass die Montage schneller, einfacher,
sicherer und vielfach wiederholbar durchgeführt werden kann und dabei die Justierscheibe
in allen Richtungen in der Ebene der Scharnierplatte beliebig verstellt und formschlüssig
festgesetzt werden kann.
[0020] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des
Anspruches 1 gekennzeichnet.
[0021] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass die an der Justierscheibe und/oder an
der Scharnierplatte vorgesehene mindestens eine scharfkantige Erhebung einen höheren
Härtegrad aufweist, als mindestens die damit kontaktierenden Gegenflächen des damit
zusammenwirkenden anderen Bauteils, nämlich der Justierscheibe oder der Scharnierplatte.
[0022] Vorteil dabei ist, dass die mindestens eine scharfkantige Erhebung sich durch ihren
höheren Härtegrad in das weichere Gegenstück formschlüssig eingräbt und damit dort
eine eingeprägte Ringnut ausbildet, wenn die Scharnierschraube eingeschraubt wird,
wobei die Justierscheibe zur Scharnierplatte nahezu beliebig in allen Richtungen in
der Ebene der Scharnierplatte verstellbar ist und somit eine schnelle, einfache, sichere
und vielfach wiederholbare Montage durchgeführt werden kann.
[0023] Die mindestens eine Erhebung höherer Härte ist bevorzugt als in sich geschlossener
scharfkantiger Ringbund ausgebildet, oder aber durch eine Vielzahl von gleichen oder
ähnlichen spitzen Erhebungen (z.B. Pyramiden), die zusammen einen gleichmäßig oder
ungleichmäßig unterbrochenen Ring (Kreis, Ellipse, etc.) bilden.
[0024] Alternativ können diese spitzen Erhebungen aber auch über eine größere Fläche verteilt
sein und die Form einer "Gripperfläche" mit einer Vielzahl von matrixförmig aneinanderliegenden
Pyramiden haben, oder aber mit einer Vielzahl von im Querschnitt z.B. dreieckförmigen
Rippen.
[0025] Weiterhin muss die weiche Gegenfläche, in welche die mindestens eine spitze Erhebung
formschlüssig eindringt, nicht zwingend plan und eben ausgebildet sein, sondern sie
kann ebenfalls mindestens eine Erhebung oder mindestens einen Rücksprung aus der Oberfläche
der Gegenfläche besitzen. Diese mindestens eine Erhebung oder dieser mindestens eine
Rücksprung kann im Querschnitt eine beliebige Form haben, z.B. dreieckig, viereckig,
polygon, trapezförmig, kreisförmig, etc., und kann auch mehrfach vorhanden sein. Bevorzugt
wird eine strahlenförmig angeordnete Vielzahl von sich aus der weichen Gegenfläche
erhebenden Rippen, die einen Dreiecksquerschnitt haben.
[0026] Insbesondere befinden sich die relativ harten Erhebungen an der Justierscheibe und
werden allein durch die Kraft beim Anziehen der Scharnierschraube in das weichere
Material des Bodens der Aufnahme der Scharnierplatte eingedrückt, wodurch dort korrespondierende
Vertiefungen eingeprägt werden, die mit den Erhebungen einen Formschluss bilden. Voraussetzung
dabei ist aber, dass mindestens der Boden der Aufnahme der Scharnierplatte (oder nur
die Aufnahme oder die gesamte Scharnierplatte) aus einem weicheren Werkstoff besteht,
als die Erhebungen der Justierscheibe. Insbesondere ist die gesamte Justierscheibe
aus Stahl ausgebildet und die gesamte Scharnierplatte aus Zink-Druckguss.
[0027] Um eine Verbesserung des Formschlusses durch das Einprägen der Erhebungen der Justierscheibe
zu erzielen, sind insbesondere zwei konstruktive Varianten vorgesehen:
- 1. Der Ringbund wird so ausgebildet, dass er auf einem Kreis von "Spitzen" besteht,
die sich nun leichter in das weiche Gegenstück (z. B. Zink-Druckguss-Teil) einkerben.
Natürlich kann man auch ganz von einem Ringbund (oder mehrere) abgehen und z.B. die
Justierscheibe mit einer sogenannten "Gripperfläche" versehen, nämlich mit pyramidenförmigen
Spitzen. Hier handelt es sich aber nicht mehr um ein reines kostengünstiges Drehteil.
- 2. Z.B. die Justierscheibe besitzt einen Ringbund (oder mehrere) mit höherer Härte.
Das weiche Gegenstück (z. B. Zink-Druckguss-Teil) ist jedoch so ausgebildet, dass
sich der Ringbund in die weichere Scharnierplatte einschneidet. Dies kann z. B. dadurch
erreicht werden, dass die weichere Scharnierplatte ebenfalls mit Erhebungen (bzw.
Einkerbungen) versehen wird, die vorzugsweise strahlenförmig angeordnet sind. Die
strahlenförmige Ausbildung der Erhebungen (bzw. Einkerbungen) der Scharnierplatte
hat den Vorteil, dass die Justierscheibe nicht die Tendenz hat, sich in eine Einkerbung
hin zu verschieben, vielmehr sich einfach nur eindrückt.
[0028] Wenn der Ringbund der Justierscheibe in eine zugeordnete durch den Ringbund eingeprägte
Ringnut am Grunde der Ausnehmung der Scharnierplatte einrastet, kann man die Justierscheibe
in jeder beliebigen Richtung verdrehen und es bleiben trotzdem der Formschluss und
die formschlüssige Befestigung zwischen der Justierscheibe und der Scharnierplatte
aufrecht erhalten.
[0029] Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass bei geringfügig festgezogener Justierscheibe
(z. B. beim Lösen) stets der Formschluss mit der Scharnierplatte aufrecht erhalten
bleibt und nicht die Gefahr besteht, dass die gesamte Tür zusammen mit dem Scharnier
vom Rahmen absackt, was bei den anderen Ausführungsformen insbesondere bei der Ausführungsform
der Firma EMKA der Fall war.
[0030] Man hat also in jeder beliebigen Aufnahmebohrung der Scharnierplatte alle Freiheitsgrade
der Verschiebung der Justierscheibe zur Scharnierplatte in allen Richtungen der Ebene
der Scharnierplatte, und eine völlig freie Verdrehmöglichkeit der Justierscheibe zur
Scharnierplatte, während dies beim Stand der Technik der
EP 0 991 836 B1 nicht der Fall war.
[0031] Bei der EMKA-Ausführung musste stets die Justierscheibe während des Einstellvorganges
von Hand so gedreht werden, dass die Riffelung an der Unterseite der Justierscheibe
mit der Riffelung im Bereich der Ausnehmung in der Scharnierplatte einrastete, um
so den Formschluss zu erreichen, was zu einer komplizierten, langwierigen und nicht
immer formschlüssig sicheren Montage führte, die zudem nicht beliebig oft erfolgen
konnte, da die Riffelungen bei nicht optimaler Montage Schaden nehmen konnten.
[0032] Dies ist bei der Erfindung mit dem Ringbund nicht erforderlich, weil bei der Erfindung
in jeder beliebigen Drehlage der Justierscheibe eine formschlüssige Verriegelung z.B.
des mindestens einen, an der Unterseite der Justierscheibe angeordneten, Ringbundes
in der am Boden der Ausnehmung durch den Ringbund eingeprägten Ringnut stattfindet.
[0033] Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, dass an der Justierscheibe mindestens
ein Ringbund angeordnet ist. Es soll im Rahmen des Erfindungsgedankens auch die mechanische
Umkehrung geschützt sein, dass nämlich an der Scharnierplatte der mindestens eine
Ringbund angeordnet ist. Auch sollen mehrere Ringbunde an der Justierscheibe oder
an der Scharnierplatte möglich sein, die dann mit einer jeweiligen durch den Ringbund
eingeprägten Ringnut am anderen Teil zusammen wirken. Auch sollen Kombinationen davon
möglich sein, so dass an der Justierscheibe und an der Scharnierplatte jeweils mindestens
ein Ringbund und mindestens eine eingeprägte Ringnut vorhanden ist. Wichtig ist immer
nur, dass die Justierscheibe zur Scharnierplatte beliebig verstellt werden kann und
nach der Montage mindestens ein Ringbund in eine während der Montage durch den Ringbund
eingeprägte Ringnut formschlüssig eingreift.
[0034] Die Erfindung ist also nicht auf die Anordnung eines einzigen (möglichst scharfkantigen)
Ringbundes an der Bodenfläche (Stirnseite) der Justierscheibe beschränkt. Es können
auch mehrere, zueinander insbesondere konzentrische Ringbunde vorhanden sein, die
jeweils für sich genommen scharfkantig ausgebildet sind.
[0035] Die Erfindung bezieht sich bevorzugt auf einen ringsum laufenden, über den gesamten
Umfang sich erstreckenden, durchgehenden Ringbund an der Stirnseite der Justierscheibe.
Hierauf ist die Erfindung jedoch nicht beschränkt. Es kann auch vorgesehen sein, dass
der Ringbund nur stellenweise am Umfang verteilt angeordnet ist.
[0036] Ebenso kann der Ringbund durch punktförmige oder prismenförmige Fortsätze ersetzt
werden, die ebenfalls nur auf einem gleichen Durchmesser verteilt am Umfang der Stirnseite
der Justierscheibe angeordnet sind.
[0037] Eingangs wurde im Übrigen auch darauf hingewiesen, dass notwendigerweise nicht nur
ein einziger Ringbund vorhanden sein kann, sondern dass mehrere, einen unterschiedlichen
Durchmesser aufweisende, Ringbunde an der Stirnseite der Justierscheibe angeordnet
sein können.
[0038] Von besonderem Vorteil ist, dass die gesamte Justierscheibe nun als einfaches Drehteil
ausgebildet werden kann und der vorher erwähnte, relativ scharfkantige Ringbund nun
als angedrehter Bund an der Justierscheibe angeformt sein kann.
[0039] Damit kann die Justierscheibe als einem kostengünstiges Stahl-Drehteil hergestellt
werden.
[0040] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellende
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0041] Es zeigen:
Figur 1: Vorderansicht auf die Zusammenstellung des Scharniers nach der Erfindung;
Figur 2: die Draufsicht der Darstellung nach Figur 1;
Figur 3: eine teilweise zerlegte perspektivische Darstellung des Scharniers nach Figur
1 mit perspektivischer Darstellung einer ersten Ausführung der Justierscheibe;
Figur 4: schematisiert die Anordnung von zwei Ringnuten an der Bodenseite der Ausnehmung
in der Scharnierplatte;
Figur 5: Schnitt durch eine Scharnierplatte;
Figur 6: ein vergrößerter Schnitt nach Figur 5 im Bereich des Umfangrandes der Aufnahme
in der Scharnierplatte;
Figur 7: ein vergrößerter Schnitt nach Figur 5 im Bereich der Riffelung der Ringnuten
in der Aufnahme in der Scharnierplatte;
Figur 8: eine teilweise zerlegte perspektivische Darstellung des Scharniers nach Figur
1 einer weiteren Ausführungsform;
Figur 9: eine vergrößerte Vorderansicht nach Figur 8 auf die bodenseitige Ausbildung
der Riffelung in der Aufnahme der Scharnierplatte für die Justierscheibe;
Figur 10: Unteransicht einer zweiten Ausführung der Justierscheibe;
Figur 11: Seitenansicht im Schnitt der Figur 10.
[0042] In Figur 1, 2 und 3 besteht das Scharnier aus zwei zueinander schwenkbar gelagerten
Scharnierplatten 1, 2, die jeweils zueinander komplementäre Ansätze 3, 4 bilden, welche
von einer zentralen Bohrung 5 durchgriffen sind, die von einem nicht näher dargestellten
Zapfen ausgefüllt ist. Es handelt sich also um ein Einzapfen-Scharnierband.
[0043] Im Bereich jeder Scharnierplatte 1, 2 sind hierbei zwei voneinander beabstandete
Aufnahmen 7 für die zugeordnete verstellbare Aufnahme von Justierscheiben 6 angeordnet.
[0044] In Figur 1 sind die in die Aufnahmen 7 bereits eingesetzten Justierscheiben 6 dargestellt.
[0045] Hierbei ist erkennbar, dass, unabhängig von der maximal möglichen Verschiebungslage
jeder Justierscheibe 6 in der Aufnahme 7, stets die gesamte Aufnahme 7 abgedeckt ist.
[0046] Zu Kennzeichnungszwecken ist der Umfang der Aufnahme 7 durch einen Umfassungsrand
8 größerer Abmessung umgrenzt. Die Figur 3 zeigt, dass eine, in der Scharnierplatte
1 eingelassene Aufnahme 7 aus dem oben erwähnten Umfassungsrand 8 besteht, der etwa
quadratisch ausgebildet ist und der lediglich optischen Zwecken dient. Er hat bezüglich
der Funktion der Einstelleinrichtung keinerlei weitere Aufgabe. Der Umfassungsrand
8 ist leicht über der Oberfläche der jeweiligen Scharnierplatte 1, 2 erhöht angeordnet.
Im Bereich dieses Umfassungsrandes 8 sitzt damit die Justierscheibe 6 mit einem kreisförmigen
Bund 12 vergrößerten Durchmessers auf. Dieser Umfassungsrand 8 kann in einer anderen
Ausführungsform aber auch entfallen.
[0047] Der Durchmesser des Bundes 12 der Justierscheibe 6 ist so gewählt, dass in jeder
beliebigen Verschiebungslage stets der Innendurchmesser der Aufnahme 7 abgedeckt ist.
[0048] Das Profil der Aufnahme 7 ist gemäß Figur 5 quadratisch ausgebildet, wobei dieses
Quadrat abgerundete Ecken aufweist. Dies ergibt sich aus dem Vergleich der Figur 3
mit der dort dargestellten, etwa quadratischen Wandung 9 mit der Darstellung in der
Figur 5, wo diese Wandung 9 ebenfalls dargestellt ist.
[0049] Die Wandung 9 größeren Durchmessers geht senkrecht in einen Boden 10 verkleinerten
Durchmessers über, wobei im Bereich des Bodens 10 der Aufnahme 7 die durch die Justierscheibe
6 eingeprägte Riffelung 22 angeordnet ist.
[0050] Die Figur 6 zeigt im Übrigen den geringfügig erhöhten Umfassungsrand 8, der gegenüber
der sonstigen Oberfläche der Scharnierplatte 2 erhöht ausgebildet ist.
[0051] Die Figur 4 zeigt ansatzweise, wie zwei gleich große Ringnuten 16, 18 in Form der
Riffelung 22 in die Bodenfläche des Bodens 10 durch die Justierscheibe 6 eingeprägt
worden sind.
[0052] Der scharfkantige Ringbund 15 der Justierscheibe 6 ist im Übrigen im Bereich der
Stirnseite 14 einer Buchse 13 kleineren Durchmessers angeformt, wobei die Buchse 13
einen kleineren Durchmesser hat, als vergleichsweise der die Buchse 13 umgebende Bund
12.
[0053] In Figur 3 ist noch dargestellt, dass die Scharnierplatten 1, 2 in ihren jeweiligen
Aufnahmen 7 eine zentrale, etwa kreisrund ausgebildete Durchtrittsöffnung 11 aufweist,
und dass die Justierscheibe 6 eine etwa kreisrunde zentrale Durchtrittsöffnung 24
aufweist, durch welche Durchtrittsöffnungen 11, 24 eine nicht gezeigte Montageschraube
hindurchgreift, zur Befestigung des Scharniers zwischen zwei zueinander schwenkbaren
Teilen, z.B. Möbelteilen.
[0054] Figuren 8 und 9 zeigen nun eine gegenüber Figur 3 abgewandelte Ausführung des erfindungsgemäßen
Scharniers, mit einer veränderten Oberfläche auf dem Boden 10 der Aufnahme 7 (für
die Justierscheiben 6) in den Scharnierplatten 1, 2. Die dort dargestellten strahlenförmigen
Erhebungen 17 besitzen einen gemeinsamen gedachten Mittelpunkt in der Mitte der Aufnahme
7. Diese strahlenförmigen Erhebungen 17 sind im Querschnitt etwa dreieckförmig ausgebildet
und liegen in einer Ebene, die zur Ebene des Scharniers 2 parallel ist.
[0055] In einer anderen Ausführung können die Erhebungen 17 eine andere Querschnittsform
aufweisen, z.B. rund, oval, viereckförmig, polygon etc.. Auch müssen die strahlenförmigen
Erhebungen 17 nicht zwingend einen gemeinsamen Mittelpunkt besitzen, sondern können
sich in einem anderen gedachten Punkt schneiden. Auch könnten sich die Erhebungen
in einer anderen Ausführung überhaupt nicht schneiden und parallel zueinander verlaufen.
[0056] Wichtig ist nur, dass sich der scharfkantige Ringbund 15 der Justierscheibe 6 beim
Eindrehen der Befestigungsschraube (nicht gezeigt) in die Erhebungen 17 formschlüssig
eingräbt und damit eine eingeprägte kreisförmige Riffelung 22 gemäß Figuren 4 und
5 hinterlässt.
[0057] Figuren 10 und 11 zeigen nun eine gegenüber Figur 9 abgewandelte Ausführung der Justierscheibe
6 mit Ringbund 15 in Form der Justierscheibe 19, die anstatt des Ringbundes 15 auf
der gesamten Stirnseite 20 des Bundes 21 pyramidenförmige Spitzen 23 aufweist.
[0058] In einer anderen Ausgestaltung kann jedoch die Stirnseite 20 des Bundes 21 der Justierscheibe
19 auch nur teilweise mit den pyramidenförmigen Spitzen 23 versehen sein, die auch
in Form eines Ringes oder mehrerer Ringe angeordnet sein können.
[0059] Wichtig ist auch hier nur, dass sich die pyramidenförmigen Spitzen 23 der Justierscheibe
6 beim Eindrehen der Befestigungsschraube (nicht gezeigt) in die Oberfläche des Bodens
10 der Aufnahme 7 der Scharnierplatten 1, 2 formschlüssig eingraben und damit eingeprägte
Riffelungen (nicht dargestellt) hinterlässt.
[0060] Auch kann natürlich eine Kombination der Ausführungen der Figuren 8/9 und 10/11 eingesetzt
werden, so dass die Justierscheibe 19 in die Aufnahme 7 der Figuren 8/9 eingeführt
wird und die Pyramiden 23 sich in die Strahlenerhebungen 17 formschlüssig eingraben,
wenn die Befestigungsschraube (nicht gezeigt) angezogen wird.
Zeichnungslegende
[0061]
- 1
- Scharnierplatte
- 2
- Scharnierplatte
- 3
- Ansatz
- 4
- Ansatz
- 5
- Bohrung
- 6
- Justierscheibe
- 7
- Aufnahme
- 8
- Umfangsrand
- 9
- Wandung
- 10
- Boden
- 11
- Durchtrittsöffnung in 7 von 1, 2
- 12
- Bund
- 13
- Buchse
- 14
- Stirnseite
- 15
- Ringbund (Justierscheibe)
- 16
- Ringnut
- 17
- strahlenförmige Erhebungen
- 18
- Ringnut
- 19
- Justierscheibe
- 20
- Bund von 19
- 21
- Stirnseite von 20
- 22
- Riffelung
- 23
- pyramidenförmige Spitzen
- 24
- Durchtrittsöffnung in 6 und 19
1. Verstellbares Scharnier, beinhaltend mindestens eine schwenkbare Scharnierplatte (1,
2) mit mindestens einer Durchtrittsöffnung (11), und beinhaltend mindestens eine Justierscheibe
(6) mit mindestens einer Durchtrittsöffnung (24), welche Durchtrittsöffnungen (11,
24) zum Hindurchgreifen von Montagemitteln zur Befestigung des Scharniers vorgesehen
sind, wobei die Justierscheibe (6) und die Scharnierplatte (1, 2) zueinander in der
Ebene der Scharnierplatte (1, 2) verstellbar sind, und wobei an der Justierscheibe
(6) und/oder an der Scharnierplatte (1, 2) mindestens eine scharfkantige Erhebung
(15, 23) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine scharfkantige Erhebung (15, 23) einen höheren Härtegrad aufweist,
als mindestens die damit kontaktierende Gegenfläche des damit zusammenwirkenden anderen
Bauteils (1, 2 oder 6), nämlich der Justierscheibe (6) oder der Scharnierplatte (1,
2).
2. Verstellbares Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine scharfkantige Erhebung (15, 23) als mindestens ein vorstehender
Ringbund (15) ausgebildet ist.
3. Verstellbares Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine scharfkantige Erhebung (15, 23) als Matrix- oder Rippenfläche
mit einer Vielzahl von Spitzen (23) oder Rippen ausgebildet ist.
4. Verstellbares Scharnier nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitzen (23) pyramidenförmig ausgebildet sind.
5. Verstellbares Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die weiche Gegenfläche, in welche die mindestens eine spitze Erhebung (15, 23) formschlüssig
eindringt, mindestens eine Erhebung (17) oder mindestens einen Rücksprung aus der
Oberfläche der Gegenfläche besitzt.
6. Verstellbares Scharnier nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von rippenförmigen Erhebung (17) aus der weichen Gegenfläche gebildet
sind, die zueinander sternförmig verlaufen.
7. Verstellbares Scharnier nach einem der Ansprüche 2 und 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine vorstehende Ringbund (15) an der Justierscheibe (6) angeordnet
ist.
8. Verstellbares Scharnier nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Ringbund (15) an der Justierscheibe (6) stirnseitig axial vorsteht.
9. Verstellbares Scharnier nach einem der Ansprüche 2 und 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Ringbund (15) kreisförmig oder ellipsenförmig ausgebildet ist.
10. Verstellbares Scharnier nach einem der Ansprüche 2 und 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Ringbund (15) in sich geschlossenvorgesehen ist oder mit Unterbrechungen
versehen ist.
11. Verstellbares Scharnier nach einem der Ansprüche 2 und 4 bis 10 , dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Ringbund (15) im Querschnitt ein dreieck- oder teilkreis- oder
trapezförmiges Profil aufweist.
12. Verstellbares Scharnier nach einem der Ansprüche 2 und 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Ringbund (15) punktförmige oder prismenförmige Fortsätze und/oder
Vertiefungen beinhaltet.
13. Verstellbares Scharnier nach einem der Ansprüche 2 und 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere, zueinander konzentrische Ringbunde (15) mit unterschiedlichen Durchmessern
vorhanden sind.
14. Verstellbares Scharnier nach einem der Ansprüche 2 und 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Justierscheibe (6) als einfaches rotationssymmetrisches Drehteil ausgebildet
ist und der mindestens eine Ringbund (15) als angedrehter Bund an der Justierscheibe
(6) angeformt ist.
15. Verstellbares Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Justierscheibe (6) aus einem relativ härteren Werkstoff, z.B. Stahl, ausgebildet
ist und die Scharnierplatte (1, 2) aus einem relativ weicheren Werkstoff, z.B. Zink-Druckguss,
ausgebildet ist.
16. Verstellbares Scharnier nach einem der Ansprüche 2 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Justierscheibe (6) einen stirnseitigen Bund (12) größerer Abmessung besitzt,
welcher dem Ringbund (15) bzw. der Matrix- oder Rippenfläche (15, 23) gegenüber liegt.